Die Prophezeiung von maidlin (SPOILERS!!!!) ================================================================================ Kapitel 21: Ein normales Leben ------------------------------ So meine Lieben. Extra für meine Leser habe ich aus Österreich ein neues Kapitel mitgebracht!!! Bin ich nicht überaus nett mit euch? Setze mich abends ins Hotelzimmer noch hin und bastele weiter an der Gesichte, die einfach kein Ende nehmen will. Aber ich will mich ja nicht beschweren.XD Dieses Kapitel bringt uns irgendwie nicht in der Handlung weiter, sondern ist eher als Zwischenspiel zu betrachten, um ein paar Informationen einfließen zu lassen. Deswegen ist es auch nicht arg so lang. Ich hoffe dennoch, dass ihr es mögt. Bis dann! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ein normales Leben Sie erreichten Koritokái nach Mitternacht. Vor ein wenig mehr als fünfzehn Stunden waren sie aufgebrochen um Yuki zurückzuholen und Ai und Zero zu... Aidou wollte lieber gar nicht daran denken, was mit ihm geschehen würde. Er wusste nur zu gut, dass Yuki es niemals zulassen würde. Doch wie lange würde sie sich wehren können? Es würde furchtbar werden. Aidou blickte zu Kaname, der soeben aus dem Wagen gestiegen war. Man sah dem Reinblut die Anstrengung nicht an. Er hingegen fühlte sich erschöpft. Sie hatten den Schnellzug noch vor Sonnenaufgang genommen und waren bis zur letzten Stadt gefahren, zu der es eine Verbindung gab. Von dort aus waren sie mit dem Auto weiter gefahren, ohne Pause oder Unterbrechung. Wenn es eine gab, dann nur um die Fahrer zu wechseln. Insgesamt waren es zwanzig Leute die nach Koritokái mitgekommen waren. Zehn Vampire, einschließlich Kaname, und zehn Hunter. Den Huntern war das Privileg zu Teil geworden, ebenfalls den Schnellzug nutzen zu dürfen. Dann waren sie auf fünf Wagen aufgeteilt worden. Sie alle waren hier, um es zu beenden – auf die eine oder andere Weise. Ihm schauderte leicht. Vielleicht hätte der Rektor und Yagari doch mitkommen sollen, überlegte er zum wiederholten Male. Sie hätten vielleicht auf beide Parteien einreden können. Aber so, war der Ausgang des Ganzen ungewiss. Genauso wusste er auch nicht, ob er den fallenden Schnee als ein gutes oder schlechtes Omen sehen sollte. „Wo lang?“, fragte Jinmu, das Oberhaupt der Hunter, der ebenfalls ausgestiegen war. „Dort hinauf.“, sagte Aidou und deutete nach Norden, die Straße hinauf. Sie würden den direkten Weg zu den Sayukas nehmen. Trotzdem bewegte er sich nicht. Er hatte anhalten lassen, weil ihm etwas merkwürdig erschienen war und das Kaname ihm zugestimmt hatte, bestätigte seine Vermutung, dass er es ebenso empfand. Etwas noch unheilverkündenderes lag in der Luft. „Etwas es ist anders, als das letzte Mal, nicht wahr?“, sagte nun auch sein Cousin neben ihm. Aidou nickte kurz. „Wovon sprecht ihr?“, verlangte Kaname zu wissen, in einem Ton der deutlich machte, dass er dafür eigentlich keine Zeit hatte. „Offen gestanden wissen wir das auch nicht so genau.“, antwortete Aidou ehrlich. „Es ist nur so, dass die Stadt vor wenigen Tagen noch sehr viel lebhafter war.“ „Es ist nach Mitternacht. Was erwartet ihr? Ein Straßenfest?“, sagte Kaito, der zu den zenh Huntern gehörte, die mitgekommen waren. „Natürlich nicht.“, antwortete Kain, bevor Aidou die Gelegenheit dazu hatte. „Die Stimmung in der Luft ist eine vollkommen andere.“ „Das ist nichts ungewöhnliches für diese Region.“, sagte nun Takuma. „Wir befinden uns im Norden und hinter den Bergen befindet sich die ‚Stille Welt‘. Unsere Recherchen haben schon ergeben, dass die Winter hier unerwartet und heftig hereinbrechen.“ „Wo sind die Berge?“, fragte Aidou nun und wusste plötzlich, was ihn so verstört hatte. Die Berge waren verschwunden, weg, als hätten sie nicht existiert. Er wusste, dass das nicht stimmen konnte. Schließlich verschwinden Berge nicht einfach und schon gar nicht solche riesigen. Vor wenigen Tagen hatte man sie selbst noch in der Nacht ohne Mühe oder besonders gutes Augenlicht sehen können. Das Licht des Mondes und der Sterne hatte sich an den schneebedeckten Kuppen gebrochen und diesen ein schwaches Leuchten verliehen. Er schloss die Augen und öffnete sie abermals. Dann erkannte er endlich den Schleier, der sich hinter die Stadt gelegt zu haben schien. „Was ist das?“, fragte er verwirrt. „Nebel oder... ein Schneesturm vielleicht.“, war es abermals Kain, der ihm antwortete. „Wir werden es besser sehen, wenn wir das Haus der Sayukas erreicht haben. Es liegt direkt vor dem Wald.“ Aidou nickte kurz und stieg als letzter wieder in seinem Wagen ein. Nebel? Das konnte er sich nicht so recht vorstellen. Der Schneesturm erschien ihm sehr viel wahrscheinlicher und verursachte ein flaues Gefühl in seiner Magengegend. Wieder war er froh, dass er sich keinen Wagen mit Kaname teilen musste. Dessen Aura war im Zug bereits kaum zu ertragen gewesen. Dabei hatte Kaname ein Wagon einzig für sich gehabt und niemand hatte es gewagt sich ihm zu nähern, selbst Takuma nicht. Das Gasthaus „Zum goldenen Glück“ erreichten sie später, als gedacht. Der Schnee fiel nun dichter und blieb augenblicklich liegen. Erst am Morgen würden die Straßen geräumt werden, wenn es dann nicht bereits zu spät war. Kurz kam Aidou der Gedanke, dass man das hier gar nicht machte. Winter war hier allgegenwärtig, länger als bei ihnen im Süden. Vielleicht fuhr man im Winter auf Schlitten und nicht mit dem Auto. Er schüttelte den Kopf. Als müsste er sich darüber Gedanken machen. Er hatte nun wirklich andere Sorgen. Wie auf ein Zeichen, stiegen dieses Mal alle aus. Aidou blickte sich um. Ein Schneesturm tobte hinter der Stadt. Der Wald schien eine unsichtbare Grenze gezogen zu haben, der die Stadt vor dem Sturm schützte - zumindest im Moment. „Sie sind nicht da.“, sagte Kaname sofort. Einige nickten zustimmend. Kaname machte einen Schritt nach vorn und die anderen setzten sich ebenfalls in Bewegung, bereit das Haus zu betreten und zu durchsuchen, um auch nur den kleinsten Hinweis auf den Verbleib von Yuki, Ai und Zero zu bekommen. Aidou zögerte. „Ähm... Kaname-sama“, begann er und wartete bis Kaname stehen blieb und ihn sprechen ließ, „Ist es wirklich nötig, dass wir alle hinein gehen? Alle drei sind sie nicht hier, also wären es nur das Ehepaar der Sayukas und vielleicht ein paar Gäste. Möglicherweise wäre es besser, wenn nur ein paar von uns gingen. Es würde sie sonst... zu sehr verschrecken.“, äußerte er seine Bedenken. Kaname blickte ihn kurz durchdringen an, als wäre es ihm egal, was aus den Leuten im Haus wurde. Doch er besann sich schließlich und nickte. „Du hast recht. Jinmu, ich nehme an sie begleiten mich. Wünschen sie noch jemanden mitzunehmen?“ Jinmu sah sich kurz unter seinen Leuten um. Eigentlich kam nur einer in Frage. Obwohl er sich wundertet, dass Kaito so schweigsam war, seit sie aufgebrochen waren. Sonst konnte er seinen großen Mund doch kaum geschlossen halten und hatte immer ein giftiges Kommentar auf den Lippen. Er nickte kurz in dessen Richtung und der Hunter ging ebenfalls nach vorn. Kaname deutet kurz auf Kain und Aidou. „Ihr geht vor. Ihr kennt sie bereits.“ Dann nickte er noch Takuma zu. Aidou öffnete die Tür. Sie war nicht verschlossen und er erwartete die murmelnden Gespräche von Gästen zu hören. Doch alles war still. Das Ganze war mehr als merkwürdig. Langsam schob er sich durch die Tür. Das Licht brannte über dem Tresen, doch niemand war dahinter zu sehen. Gleichzeitig mit seinem eintreten, hatten sich zwei Augenpaar auf ihn gerichtet. Als Aidou hinsah, wechselte der Blick in den Augen von hoffnungsvoll zu tief enttäuscht. „Was machen sie hier?“, fragte Herr Sayuka verwundert und stand auf. Aidou fiel auf, dass er trotz der späten Stunde noch seine Arbeitskleidung trug. Frau Sayuka saß gebeugt über den Tisch. In ihrer Hand hielt sie einen Bilderrahmen, den sie fest an ihren Körper presste. „Wir... wir sind auf der Suche nach...“, begann Aidou zögerlich, doch da fiel ihm Kaname ins Wort. „Meiner Schwester, Kuran Yuki sowie Kiryuu Zero und dem Mädchen Ai.“, beendete Kaname seinen Satz und trat vor. In den Augen von Herr Sayuka sah Aidou Unsicherheit aufblitzen, doch offenbar hatte er sich schnell wieder gefangen. Stattdessen schaute er sie nun traurig an. Und noch etwas überrascht Aidou. Herr Sayuka schien über die Verwendung von Zeros richtigen Namen nicht im Geringsten überrascht. Hatte Zero ihm bereits die Wahrheit gesagt? „Dann kommen sie zu spät.“, antwortete der Wirt ihnen. „Möchten sie etwas zu trinken?“ „Nein!“, antwortete Kaname, der über diese Auskunft nicht sehr erfreut war. „Uhm... Herr Sayuka, es ist so, dass... uhm... Zero in unserer Heimat gesucht wird und Yuki... ist gegangen ohne ein Wort zu sagen und... wir machen uns Sorgen. Zero ist manchmal unberechenbar...“ „Zero hat uns vor wenigen Stunden einiges erzählt. Nicht die ganze Wahrheit natürlich, aber die interessiert mich auch nicht. Er hat auch gesagt, dass man ihn verfolgt und das sie besonders an Ai interessiert sind und das kann ich nicht gutheißen. Dass sie sich allerdings Sorgen um ihre Schwester machen, kann ich nur zu gut nachvollziehen.“, antwortete Herr Sayuka ruhig, ohne sich von Kanames stechenden Blick einschüchtern zu lassen. „Diese ganze Angelegenheit geht sie nichts an. Wo ist er ?“, fragte Kaname mit gefährlich gesenkter Stimme. „Oh doch, das tut es.“, widersprach der Wirt gelassen. „Zero arbeitet für mich und als sein Arbeitgeber trage ich eine gewisse Verantwortung für ihn. Desweitern ist uns Ai sehr ans Herz gewachsen. Wir würden alles für sie tun.“ Mit einem Lächeln an Aidou und Kain gewandt fügte er hinzu: „Sie sollten doch wissen, wie schwer man ihr wiederstehen kann.“ Unter Kanames Blick wurde Aidou leicht rot und ärgerte sich, dass er damit Harr Sayukas Aussage eigentlich bestätigte. „Wo sind sie?!“, fragte Kaname zischend und dieses Mal schien Herr Sayuka Weise genug, ihm nicht zu wiedersprechen. Doch was er tat, war auf keinen Fall besser. Er schüttelte traurig den Kopf und sein Blick wanderte zur Tür. „Sie sind da draußen.“, sagte er leise. Kaname sog scharf die Luft ein. „Was soll das heißen?“ „Sie kamen gegen neun Uhr hier an. Sie wollten nur schnell ihre Sachen wechseln und sofort wieder aufbrechen. Als Zero und ihre Schwester meiner Frau erzählten, was geschehen ist – oder zumindest einen Teil davon – da ist Ai... allein losgegangen. Sie ist davon gelaufen. Niemand hat es bemerkt. Zero und Yuki sind sofort losgerannt, um nach ihr zu suchen, aber sie waren kaum eine dreiviertel Stunde draußen, als es anfing.“ „Was fing an?“, fragte Kain. „Das was jedes Jahr beginnt.“ Herr Sayuka schluckte hörbar, als fiele es ihm selbst schwer davon zu erzählen. „Der Winter hat begonnen, eingeläutet von einer riesigen Lawine, die sich in das Tal ergießt.“ Im gleichen Moment kam von Frau Sayuka ein Schluchzen und sie schien sich das Bild noch fester an die Brust zu drücken. Eine Hand hatte sie vor den Mund geschlagen und versuchte das Zittern zu unterdrücken, das langsam ihren Körper erfasste. „Sie meinen, sie waren da draußen, als eine Lawine sich gelöst hat?“, fragte Takuma ungläubig. Auch er war eine Spur blasser geworden. „Das sagte ich doch gerade oder nicht?“, fragte Herr Sayuka und schien seine Bissigkeit wieder gefunden zu haben. „Und seitdem sind sie da draußen?“, fragte nun Jinmu, der zum ersten Mal das Wort erfasste. „Ja, das sind sie. Als sie nach Ai suchten, waren sie wohl schon zu tief im Wald, um noch umkehren zu können. Denn wenn sie es geschafft hätten, wären sie schon längt zurück. Den Pass können sie jetzt nicht mehr überqueren.“ Bevor einer der Anwesenden etwas sagen konnte, sprach Herr Sayuka weiter. „Allerdings gibt eine Hütte im Wald, die für genau solch eine Situation errichtet wurde. Zero weiß wo sie ist. Wenn sie sie erreicht haben, dann sind sie erst einmal geschützt. Es gibt dort Lebensmittel für ein paar Wochen.“ Dann fiel sein Blick abermals auf Kaname, der nun inzwischen erstaunlich ruhig wirkte. „Sie scheinen nicht mehr ganz so besorgt um ihre Schwester zu sein, wie noch vor wenigen Augenblicken.“, wandte er sich nun direkt an Kaname. „Ein bisschen Schnee, wird ihr nicht schaden können.“, antwortete dieser Sicher. Sie war ein Reinblut dachte er. Nichts konnte ihren Körper so leicht zerstören, selbst die Natur nicht. Und sie war noch in der Nähe, nicht weit von ihm entfernt. Einer Lawine würde sie leicht entkommen können. Wie Zero und Ai allerdings auf das Wetter reagierten, konnte er nicht einschätzen. Waren sie wirklich direkt hineingeraten, würde es für das Mädchen wohl größere Schäden bedeuten. Aber er konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass es vielleicht sogar besser für alle wäre, wenn sie es nicht geschafft hätte. Und Zero... Unkraut würde immer wiederkehren. Das hatte er schon mehr als einmal bewiesen. „Sie irren sich.“, sagte der Chefkoch leise. „Das glaube ich nicht.“, antwortete Kaname sicher. Herr Sayuka schüttelte den Kopf. „Sie scheinen nicht zu verstehen. Diese Lawine ist so mächtig, als wären es tausende Tonnen Gestein, die auf einen zurollen. Es ist nicht einfach nur Schnee. Die Lawine beginnt an der Spitze der Berge und diese bestehen aus hartgefrorenem Eis. Auf ihrem Weg nach unten, reißen sie Steinmassen in unvorstellbarem Ausmaß mit und werden größer und gefährlicher, mit jeder Sekunde, die sie hinabrollen. Außerdem erreichen sie eine Geschwindigkeit, die unvorstellbar ist. „Niemand kann das unbeschadet überstehen. Es ist einfach unmöglich.“, schüttelte er traurig den Kopf. Nach einer weiteren Pause fügte er hinzu: „Das ist es nicht nur allein. Haben sie nicht gesehen, dass der Wald verschwunden scheint? Was glauben sie, was das ist? Schnee, jede Menge davon und der Blizzard hält noch immer an und es kann Tage dauern, ehe es vorüber ist. Zero hat es nur einmal gewagt bei diesem Wetter in den Wald zu gehen. Er wollte wissen, wie viel er aushalten konnte. Nach einer Stunde kehrte er zurück. Auch er hatte gelernt, die Natur zu respektieren. Er sagte damals, dass es undenkbar sei unter diesen Umständen länger im Wald zu bleiben. „Wenn sie ihn kennen, wissen sie was solch ein Eingeständnis für ihn bedeutet.“ Kaname ließ die Worte des Wirts auf sich wirken. Konnte die Natur wirklich mächtiger sein, als ein Reinblut? Sie selbst waren ja nur eine Laune der Natur, wenn man es so wollte. Natürlich... die Natur besaß mehr Macht als jedes andere Wesen. Sie konnte Leben geben, aber genauso gut auch wieder nehmen. Zu oft hatte er dies erfahren müssen. Aber Yuki war stark. Sie war kein unerfahrenes Kind mehr. Dennoch... er wusste nicht, was geschehen war. In welchem Zustand war Yuki gewesen, als die Lawine losgebrochen war? Was hatte Zero bereits mit ihr gemacht? Oder würde er seiner Pflicht weiterhin nachkommen und sie schützen, koste es was es wolle? Doch war an diese Stelle nicht bereits Ai getreten? Dass er keine genaue Antwort darauf kannte, ließ ihn nur umso mehr zweifeln. „Ich gehe sie suchen.“, sagte er daher knapp und entschieden. Herr Sayuka lachte auf. „Nein, das werden sie nicht. Sie wissen nicht einmal, wo sie anfangen sollten. Die Hütte werden sie nicht finden. Nicht einmal ich würde das wahrscheinlich und ich weiß wohl am besten wo sie sich befindet. Da draußen besteht alles nur aus Schnee, nichts ist mehr zu erkennen. Aber sie können es versuchen, nur zu. Gehen sie an den Rand des Waldes und probieren sie ihr Glück. Ich werde ihnen inzwischen einen Tee bereiten. Sie werden ihn brauchen, wenn sie zurückkommen.“ Kaname warf dem Wirt einen scharfen Blick zu und Takuma befürchtete schon einen Moment, dass er sich vergessen würde, doch er verließ ohne ein weiteres Wort das Gasthaus. Takuma, Aidou, Kain und auch Kaito und Jinmu folgten ihm. „Hat er wirklich vor sie zu suchen?“, fragte Kaito und klang wenige begeistert von der Aussicht in den vom Schnee verschluckten Wald zu gehen. „Offenbar.“, antwortete Aidou und klang nicht weniger erfreut, als Kaname den Weg Richtung Wald einschlug. In der halben Stunde, die sie im Wirtshaus verbracht hatten, hatte sich das Wetter noch mehr geändert. Der Schneesturm hatte nun auch die Stadt erreicht. Er war zwar nicht so heftig, wie der im Wald, aber der sternenlose Himmel und das Pfeifen des Windes verlieh dem ganzen etwas äußerst Unheimliches. Sie erreichten den Waldrand erst nach fünfzehn Minuten. Eine Strecke, die sie sonst in nicht einmal fünf Minuten zurückgelegt hätten. Der Wind schlug ihnen eisig in das Gesicht und der viele Schnee machte sie blind. Langsam beschlich Aidou das Gefühl, dass Herr Sayuka vielleicht recht hatte. Und warum sollte er auch nicht? Immerhin hatte er sein ganzes Leben in dieser Gegend verbracht. Er hatte also genug Zeit gehabt, um die Eigenheiten dieser Landschaft und des Klimas kennenzulernen. Aidou zog seinen Mantel enger zusammen und stellte den Kragen auf, um zu verhindern, dass der Schnee ihm in den Nacken fiel. Je weiter sie in den Wald hinein liefen, desto beschwerlicher wurde der Weg. Zu Beginn war es bis auf die schlechten Sichtverhältnisse noch relativ einfach gewesen, den Schnee zu durchqueren. Doch schnell lag er immer höher und der Wind schuf immer wieder neue Schneedünen vor ihnen. Es machte den Weg unberechenbar und es dauerte nicht lange bis sie zu den Knien in der weißen Masse versanken. „Kaname-sama, vielleicht sollten wir...“, sagte Aidou vorsichtig, wagte es aber nicht seine Worte zu Ende zusprechen. Er würde Kaname folgen, ganze egal, was dieser entschied. „So ein Mist!“, schimpfte Kaito hinter ihm laut und hatte den Mantel ebenfalls so fest es ging geschlossen. Er konnte ihn verstehen, dachte Aidou. Sie waren Vampire und ihnen wurden nicht so schnell kalt. Die Hunter waren vielleicht keine gewöhnlichen Menschen, dennoch musste die Kälte ihnen erheblich mehr zusetzen. Er hielt an, als Kaname unvermittelt stehen blieb. Das Reinblut blickte auf die Wand aus Schnee, die sich vor ihnen aufgebaut hatte und sich endlos erstreckte. Es war mehr als er erwartet hatte, dennoch würde er noch eine Weile weiter laufen können. Der Drang Yuki zu finden nagte an ihm und die Worte des Gastwirtes halten noch in seinem Gedächtnis nach. Er hatte es unterschätzt, musste er sich eingestehen. Genauso wie er sich eingestehen musste, dass er Yuki wohl nicht finden konnte. Er kannte die Gegend nicht und durch den Schnee konnte er nicht richtig einschätzen wohin er ging, welchen Weg er einschlug und ob er eine Stelle nicht doch schon einmal passiert hatte. Ebenso konnte er sie oder auch Zero bisher nicht spüren. Hatte die Natur solch einen Einfluss auf seine Sinne? Kaname hatte die Karte von Koritokái im Kopf und wusste, dass der Wald sich über mehrere zehntausend Quadratmeter erstreckte und unübersichtlich war. Er konnte ungefähr bestimmen, wo er selbst sich befand, aber er wusste nicht, wo die Hütte stand. Sie war auf keiner der Karten vermerkt gewesen. Kaname Kuran atmete scharf aus. Er konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, ob er Yuki fand – ganz gleich, wie lange oder mit wie vielem Männern er nach ihr suchen würde. Dieser Gedanke versetzte ihm einen solch tiefen Stich ins Herz, wie er es bisher nur wenige Mal empfunden hatte. Immer dann, wenn ein Stück von seiner Welt zerbrochen war. Er war machtlos, gänzlich der Natur und ihrem Wohlwollen ausgeliefert. Er fühlte sich Hilflos. Etwas was er schon seit langer Zeit nicht mehr empfunden hatte. Aber sollte er einfach umkehren und abwarten was geschehen würde? Sollte er darauf vertrauen, dass Yuki stark genug war? Sollte er auf Zeros Pflichtgefühl vertrauen, darauf dass er sich seiner Funktion als Schild immer noch bewusst war? Aber vor allem, würde das Band zwischen seiner Schwester und diesem Mann, welches in den vergangenen Jahren fast gerissen war, nicht wieder fester werden? Vorausgesetzt sie war bei ihm. „Kaname-sama, was sollen wir tun? Wir können nicht weiter.“, hörte er Takuma neben sich. Er wusste, dass der blonde Vampir neben ihm stand, doch er hörte ihn nur undeutlich. Einen Moment zögerte er noch, dann gab er das Handzeichen zur Umkehr. Es war sinnlos durch den Wald zu laufen, ohne Orientierung und ohne dass man sich auf seine eigenen Sinne verlassen konnte. Im Moment ging es Yuki gut. Er war davon überzeugt, es zu wissen, wenn es nicht so wäre. Er musste auf sie und ihre Fähigkeiten vertrauen. Wenn das Wetter sich beruhigte, würden sie sich auf die Suche machen. In der Zwischenzeit würde sie nicht untätig bleiben. Kain und Aidou kehrten abermals in das Gasthaus „Zum goldenen Glück“ ein. „Sie sind schon zurück. Hier ist der versprochene Tee.“, begrüßte Herr Sayuka sie scheinbar freundlich und reichte ihnen auch gleich zwei großer Tonbecher, die er bei ihrem eintreten aufgegossen hatte. „Ich sagte doch, dass es ein aussichtsloses Unterfangen ist.“ Aidou nickte kurz und ungeachtet dessen, dass das Getränk noch sehr heiß war, nahm er einen Schluck. Natürlich bereute er es gleich wieder, als er sich die Zunge daran verbrannte. Kain rollte kurz mit den Augen und schenkte dem keine weitere Beachtung. „Wann kann man damit rechnen, dass das Wetter sich beruhigt?“, fragte er und legte gleichzeitig die Hände um die Tasse. Auch er war durchgefroren. Herr Sayuka zuckte mit den Schultern. „Es ist unterschiedlich. Letztes Jahr dauerte es nur zwei Tage an, davor das Jahr sechs. Ich weiß wirklich nicht, wie viele es dieses Jahr sein werden. Der Wetterbericht spricht vorsichtig von vier, aber das kann sich schnell ändern. Das längste in den letzten 200 Jahren waren 21 Tage. Es muss furchtbar gewesen sein. Viele Menschen sind erfroren.“ „Wie kommt es dann, dass sie trotzdem so ruhig sind?“, fragte Aidou ihn nun und warf einen verstohlenen Blick auf dessen Frau, die den Bilderrahmen noch immer festumklammert hielt. Sie schien es weniger gefasst aufzunehmen, als ihr Mann. „Das bin ich nicht, keineswegs.“, antwortete Herr Sayuka mit einem müden Lächeln. „Aber ich vertraue darauf, dass sie heil zurückkommen werden. Was anderes bleibt mir... uns doch gar nicht übrig.“ Nun klang er schon nicht mehr so gelassen und von seiner Schlagfertigkeit war nichts mehr zu spüren. „Kira wird sie beschützen.“, sagte Frau Sayuka auf einmal mit brüchiger Stimme. „Ich weiß es. Er wird sie zu uns zurückbringen.“ Kain sah seinen Cousin an und er nickte einvernehmlich. Es schien nicht angebracht jetzt danach zu fragen. Es war bereits zu spät und offenbar schien diesen Thema tiefer zu gehen. „Wir kehren ins ‚Koritokái‘ ein.“ Es war jenes Hotel, das sie auch schon mit Yuki bewohnt hatten. „Wir werden sie morgen noch einmal aufsuchen müssen. Zero... und Ai... wir können sie zwar im Moment nicht suchen, aber wir wollen so viel wie möglich über ihren Verbleib hier erfahren. Wir möchten uns ein Bild machen.“ „Ich weiß nicht, was ihr denkt, was er getan hat. Aber ich werde euch nicht viele Auskünfte geben können. Er wohnt erst seit fünf Jahren hier. Damals ist er mit Ai in dieser Stadt aufgetaucht und suchte nach Arbeit. Was er vorher getan hat oder wo er gelebt hat, kann ich euch auch nicht sagen. Von dem Davor hat er nie gesprochen.“, antwortete Herr Sayuka. „Das dachten wir uns schon.“, seufzte Aidou. „Dennoch kommen wir morgen noch einmal, um näheres von ihnen zu erfahren. Das hält uns wenigstens beschäftigt.“, sagte er ehrlich und seufzte anschließend. „Wir ihr meint.“ „Sie sollten sich vielleicht hinlegen. Es könnte morgen anstrengend für sie werden.“, gab Kain den Rat. Er hatte sich zurückgehalten, weil es Aidou einfach besser verstand auf Menschen zuzugehen. Das musste er ihm wirklich lassen. „Nein.“, sagte Herr Sayuka kopfschüttelnd. „ Meine Frau und ich können bei diesem Wetter seit Jahren kaum schlafen. Und jetzt da Freunde da draußen sind erst recht nicht.“ Kain nickte kurz und verließ mit Aidou das Gasthaus. Kaname saß bereits in seinem Wagen und als er sah, dass Aidou und Kain zurückkehrten und ihren bestiegen, gab er dem Fahrer ein Zeichen dem zu folgen. Sie hatten von einem Hotel gesprochen. Er sah aus dem Fenster und der Schneesturm war vorgerückt. Die Straßen würden bei Morgenanbruch nicht mehr mit dem Auto befahrbar sein. Er schloss die Augen und seine Gedanken kehrten zu seiner geliebten Schwester zurück. Solange wie sie nicht bei ihm war, würde er sich mit Zeros Vergangenheit auseinandersetzen. Er interessierte sich nicht im Geringsten dafür, aber es würde ihn einen Hinweis darauf geben, wie das Mädchen weiter einzuschätzen war. Herr Sayuka sollte recht behalten. Der Schnee dauerte an, und den Wolken am Himmel nach zu urteilen, würde es so bleiben. Kein Sonnenstrahl drang durch sie hindurch. Obwohl die Vampire sonst tagsüber schliefen, waren sie am nächsten Morgen alle munter und hatten sich zusammen mit den Huntern im Konferenzraum des Hotels eingefunden. Der große Tisch bot ihnen allen genügend Platz. „Uns bleibt wirklich nichts anderes übrig, als zu warten?“, fragte Senri Shiki ungläubig, als Kaname und Jenmu noch einmal von den Ereignissen der vergangenen Nacht berichtet hatten. „Sieht ganz danach aus.“, antwortete Aidou. „Es wäre Wahnsinn da raus zu gehen und zu versuchen sie zu finden. Ich habe heute Morgen mit der Rezeptionistin gesprochen und sie hat eigentlich nur das bestätigt, was Herr Sayuka gestern Nacht schon sagte. Niemand wagt sich da raus, es sei denn er will den Tod finden und man kann nie sagen, wann es enden wird.“ „Was machen wir jetzt?“, fragte Kaito. Er lag mehr in seinem Stuhl, als das er darauf saß, die Beine von sich gestreckt und sah reichlich gelangweilt aus. „Wir werden auf sie warten.“, antwortete Kaname. „Auch ihnen wird nichts anderes übrig bleiben und hierher zurückkommen, wenn der Blizzard sich gelegt hat.“ „In der Zwischenzeit werden wir in Erfahrung bringen, was Zero und dieses Mädchen in den letzen Jahren hier gemacht haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er hier wirklich einfach nur gelebt und gearbeitet hat.“, sagte Jinmu und warf Kaito einen scharfen Blick zu, so dass dieser sich aufrecht hinsetzte – zumindest für eine kurze Zeit. „Wie lange wohnt er schon hier?“, fragte nun ein anderer. „Fünf Jahre.“, antwortete Aidou gleich. „Er sei mit Ai in die Stadt gekommen und hätte Arbeit gesucht. Daraufhin hat ihn der Wirt des ‚Goldenen Glücks‘ eingestellt. Das hat er zumindest gestern noch erzählt.“ „Und wo fangen wir an?“, fragte Kaito, der schon wieder gelangweilt aussah. „Bei den Sayukas, den Wirten des Gasthauses.“, antwortete Kain. „Zero hat dort eine Wohnung. Sie werden es am ehesten wissen, wenn irgendetwas auffällig war.“ „Auffällig? Zum Beispiel, wenn Zero sich nachts raus geschlichen hat um seine Beute zu suchen? Oder wenn das Mädchen sein Fleisch besonders roh mag?“, fragte Kaito direkt und etwas überspitzt. „Ja, so ähnlich.“, antwortete Jinmu und überging den Rest. „Aber hätte man so etwas überhaupt bemerkt?“ „Das werden wir herausfinden.“, sagte Kaname. „Wo können wir noch nach Hinweisen suchen?“ Aidou zuckte kurz mit den Schultern. „Eigentlich denke ich, könnten wir überall nachfragen. Als wir das erste Mal hier waren, hatte ich das Gefühl, dass jeder sie kennt, besonders Ai.“ „Wir können aber nicht an jeder Haustür klingeln.“, erwiderte Jinmu. „Es gibt dieses Eiscafé ‚Mika‘, dass Ai sehr mag. Außerdem natürlich noch ihre Schule, dann noch den ‚Ratskeller‘ Auch hier im Hotel kennt man Zero. Allerdings natürlich unter den Namen seines Bruders.“, antwortete dieses Mal Kain. Jinmu brummte kurz in sich hinein. Das Zero Ichirus Namen benutzt hatte, hatte er nicht erwartete, eigentlich niemals damit gerechnet. Jeden anderen Namen, aber nicht diesen. „Jetzt mal ernsthaft: Nach was genau sollen wir fragen?“, wollte Kaito nun wissen, lehnte sich scheinbar interessiert nach vorn und blickte in die Runde. Aidou und Kain sahen merkwürdigerweise nach unten, die anderen Vampire sahen auf Kaname, ebenso wie die Hunter auf Jinmu. „Alles.“, antwortete Jinmu schlicht. „Wir wollen Eigenheiten, Vorlieben, Gewohnheiten und vielleicht auch Besonderheiten, besonders bei dem Kind herausfinden. Irgendetwas was auf ihre Herkunft hindeutet.“ „Etwas, was sie als gefährlich ausweist?“, forderte Kaito eine weitere Antwort. „Vielleicht.“ „Klingt nach einem ziemlich großen Feld.“, sagte Kaito abschließend. Er wusste nicht warum, aber er hatte das Gefühl, dass diese ganze Unternehmung ins Leere laufen würde. Keiner wusste so recht, wo er anfangen sollte oder welche Ergebnisse erwartete wurden. Und das nervte ihn. Vielleicht hätte er Zero gleich vernichten sollen, als er die Chance dazu gehabt hatte. Dann hätte er sich das hier ersparen können. Andererseits konnte er nicht leugnen, dass es doch recht interessant war herauszufinden, welcher Illusion sich Zero hingegeben hatte. Hatte er sich wirklich mit dem Kind so etwas wie ein Leben aufgebaut? Lächerlich. „Kaname und ich werden in das Gasthaus gehen.“, sagte Jinmu entschieden. Kaname nickte zustimmend. „Aidou und Kain, ihr gebt den anderen weitere Anhaltspunkte, wo sie beginnen können. Aidou du wirst uns dann begleiten. Sie werden mehr erzählen, wenn jemand bekanntes dabei ist.“ „Gut.“ „Dann beginnen wir.“ Aidou blickte kurz nach draußen. Der Schneesturm war noch immer so heftig, wie in der Nacht zuvor. Er war nicht erfreut nach draußen zu gehen, aber noch weniger den Sayukas erneut gegenüber zu treten. „Sie schon wieder.“, sagte Herr Sayuka, als er die Tür öffnete und die drei Männer erblickte. Dabei klang seine Stimme keineswegs unfreundlich. „Kuran-sama kennen sie bereits. Dies hier ist Jinmu-sama. Er ist der Chef, der... Untersuchungskommission.“, sagte Aidou nach kurzem zögern flüssig. Es war das einzige, was ihm auf Anhieb eingefallen war und was halbwegs glaubwürdig klang. Überrachenderweise lachte Herr Sayuka laut auf, schloss dann aber sofort erschrocken den Mund. „Meine Frau ist endlich eingeschlafen.“, sagte er im Flüsterton entschuldigend. „Ich muss sie bitten leise zu sein.“, Die drei nickten kurz und folgten Herr Sayuka, der sie weiter in den Gastraum führte und ihnen einen Tisch zeigte, an den sie sich setzten. „Möchten sie etwas zu trinken?“, fragte er weiter höflich. „Nein, danke. Wir sind keine ihrer Gäste.“, erwiderte Jinmu. „Keine zahlenden, das mag sein, aber dennoch im Augenblick meine Gäste.“, erwiderte Herr Sayuka gelassen. „Darf es also was sein?“ „Nein.“, antwortete Kaname noch einmal und klang gereizt. „Wir haben gerade erst gefrühstückt.“, sagte Aidou entschuldigend. „Der Weg hierher war sicher nicht angenehm.“, fuhr Herr Sayuka im Plauderton fort und setze sich ebenfalls. „Die Gehwege sind aber sicher schon geräumt. Meine Ware kommt auch später. Wir verzichten im Winter auf Autos oder Kutschen und nehmen die Schlitten, ist praktischer.“ „Herr Sayuka, wir sind wegen Zero hier.“, unterbrach ihn Kaname. Er wollte nicht weiter seine Zeit mit unwichtigem Geplauder vertrödeln. „Ich weiß. Entschuldigen sie vorhin mit Lachen. Zero hat uns schon gesagt, dass man uns so etwas erzählen wird, deswegen fand ich es recht amüsant.“ „Es freut uns, dass wir sie erheitern konnten.“, sagte Kaname kühl. Er war nicht zu Scherzen aufgelegt. „Sie wissen also, dass es nicht die Wahrheit ist.“, stellte Jinmu fest. „Sind sie denn an der Wahrheit interessiert?“, fragte er gerade heraus. „Ich weiß nicht. Sollte ich daran interessiert sein?“ „Das kommt darauf an, wie schreckhaft sie sind.“ Herr Sayuka winkte ab. „Glauben sie mir, den größten Schock meines Lebens habe ich schon hinter mir.“ In seiner Stimme klang wieder der seltsame Unterton, den Aidou gestern Abend schon in seiner Stimme gehört hatte. Wieder konnte er sich ihn nicht erklären. „Aber nein, ich möchte es nicht wissen. Zero hat es uns nicht erzählt, um uns zu schützen und so soll es bleiben. Also fangen sie schon an, mich zu fragen. Doch eines sollten sie bereits im Voraus wissen.“ „Und das wäre?“, fragte Jinmu. „Zero ist ein rechtschaffender Mann, der sich in der Zeit, die er hier lebt, nichts zu Schulden kommen lassen hat. Er und Ai kamen hier als Fremde an und haben sich innerhalb kürzester Zeit eingegliedert. Zero arbeitet hart und durchgehend und ist Ai ein sehr guter Vater. Er liebt das Mädchen abgöttisch, auch wenn es nicht seine eigene Tochter ist und man sieht, dass sie das gleiche empfindet. „Sie gehören zu unserer Stadt und sollten sie diesen beiden Schaden wollen, wird sich die ganze Stadt gegen sie stellen. Wir werden nicht zulassen, dass beiden etwas geschieht.“ „Wie können sie das sagen, wenn sie noch gar nicht wissen, worum es geht, wenn sie ihn doch gar nicht richtig kennen.“, fragte Kaname mit harter Miene. „Das was vorher war, muss ich nicht wissen. Ich denke nicht, dass sich Zero in diesen Jahren verstellt hat. Ich habe schnell gemerkt, dass er immer sagt, was er denkt. Und ihre Schwester hat alles getan, um die beiden in Sicherheit zu wissen, dass sollte für sie Beweis genug sein. Sollte auch sie sich so sehr in den beiden getäuscht haben? Das glaube ich nicht. Sie wird ihren Entscheidung nicht ohne Grund getroffen haben.“ Kaname sah ihn scharf an und musste abermals die Wut unterdrücken. Woher nahm sich dieser einfache Mensch das Recht so über seine Schwester zu sprechen? „Sie wissen nicht worauf sie sich einlassen.“, sagte Aidou warnend an Herr Sayuka gerichtet. „Das spielt keine Rolle. Hier in Koritokái halten wir seit jeher zusammen. Kommt jemand in unsere Stadt und entscheiden sich dafür hier zu bleiben, wird er einer von uns. Die Einwohner Koritokáis stehen hinter ihnen. Ganz gleich, was Zero getan hat... oder Ai.“ „Er hat jemanden getötet.“, sagte Kaname direkt und sah Herr Sayuka lauernd an. Niemand konnte bei so einer Nachricht ruhig bleiben. Tatsächlich weiteten sich die Augen des Wirtes für einen kurzen Augenblick, bevor er sich wieder zu fangen schien. „Warum?“, war das erste was Herr Sayuka nun fragte. Jinmu sah Kaname an und schien von ihm eine Antwort zu erwarten. Er hatte es begonnen und würde es nun zu Ende bringen müssen. „Warum ist das, das erste was sie wissen wollen?“, fragte Aidou schließlich. „Wie alt sind sie?“, fragte Herr Sayuka und verwirrte ihn damit nur noch mehr. „Uhm...26.“, log Aidou. Optisch mochte das auch stimmen, aber dafür war er schon verdammt lange 26 und würde es auch noch eine Weile bleiben. Was für ein Alter hatte Zero dem Wirt wohl angegeben?, wunderte er sich kurz. Er sah zwar reifer aus, aber keinesfalls wie Ende dreißig. „Dann fehlt es ihnen noch an viel Erfahrung. Nichts geschieht ohne Grund. Wenn er so etwas getan hat, dann wird er diesen Grund gehabt haben. Und so wie ich ihn kenne und mal raten darf, hat er so gehandelt um jemanden zu beschützen.“ „Sie scheinen großes Vertrauen in ihn zu setzen.“, merkte Kaname an. „In der Tat, das tue ich. Sonst würde ich ihn wohl kaum hier wohnen lassen, nicht wahr?“ „Er wollte Rache für seinen Bruder. Der, den er getötet hat, hat zuvor seinen Bruder tödlich verletzt.“ Herr Sayuka sah Kaname lange in die Augen, bevor er antwortete. „Ich nehme an, da fehlt noch etwas zu der Geschichte. Aber das will ich auch gar nicht wissen. Es ändert nichts an meiner Einstellung zu ihm oder Ai. „Also... was möchten sie von mir wissen?“ „Wann ist Zero das erste Mal in Koritokái gesehen worden?“, fing Jinmu an. „Das war kurz vor Winteranfang vor fünf Jahren. Nur zwei Tage später setzte die Lawine ein und der Schneesturm fegte über die Stadt. Ai war damals sechs und sehr ängstlich.“ „Warum war verhielt sie sich so?“ „Warum sie so ängstlich war? So genau, weiß ich das nicht, aber Zero sagte einmal, dass sie wohl etwas gesehen haben muss, was niemand sehen sollte. Das habe ich zwar nicht ganz verstanden, aber ich wollte nicht weiter nachfragen.“ „Was war ihr erster Eindruck von ihnen?“ Herr Sayuka überlegte einen Moment. „Mmh... Ai war damals schon ein sehr hübsches Mädchen, aber ihre Augen schienen schon sehr viel Schreckliches gesehen zu haben. Sie schauten immer irgendwie ängstlich und traurig. Im Laufe der Jahre ist das verschwunden und das Leuchten zurückgekehrt. Zu Beginn blieb sie immer in Zeros Nähe und hat sich nie weit von ihm entfernt. Erst im darauffolgenden Sommer, als sie schon ein dreiviertel Jahr in der Schule war, taute sie langsam auf. Sie fand viele Freunde und lachte immer häufiger, bis sie schließlich wieder zu dem Kind wurde, was auch sie kennengelernt haben.“, sagte er an Aidou gewandt. „Zero hat ihr dabei geholfen. Er hat sie nie lange allein gelassen, hat ihr immer zugehört, wenn sie des Nachts von Alpträumen geplagt wurde und war auch sonst sehr geduldig mit ihr.“ „Was ist mit Zero?“ „Er erschien mir von Anfang an sehr ernst und introvertiert. Einzig bei Ai ging er aus sich heraus und versuchte hin und wieder auch mal so etwas wie ein Lächeln. Bei unserem ersten Gespräch wirkte er zudem sehr nachdenklich auf mich, sein Blick war ruhig, dennoch irgendwie verschwommen. Auch er ist erst in Ais Gegenwart aufgelebt. Über sich selbst hat er nie viel erzählt, nicht einmal wo er ursprünglich herkommt. Am Anfang kam mir das schon merkwürdig vor, aber irgendwann haben meine Frau und ich aufgehört danach zu fragen. Es geht uns auch nichts an. Jeder hat sein eigenes Päckchen im Leben zu tragen.“ „Was denken sie darüber, dass er einen falschen Namen genannt hat?“ „Nun unter den gegebenen Umständen und der Tatsache, dass sie ja immer noch nach ihm suchen, kann ich das verstehen. Hätte er seinen richtigen Namen genannt, hätte er dieses ruhige Leben wohl keine fünf Jahre führen dürfen.“ „Wie kam es das Zero hier eine Wohnung von ihnen bekam?“ „Die Wohnung, die die beiden bewohnen, gehört eigentlich meinem Sohn Sasuke. Wir haben damals unsere Wohnung zu zweien Umbauen lassen, einfach um ihm Privatsphäre geben zu können. Sasuke hat sich dann dafür entschieden zur See zu gehen und die Wohnung stand drei Jahre leer. Als Zero herkam und sich um die Stelle als Zweitkoch bewarb, habe ich ihm die Wohnung angeboten. Ai war mit dabei und sie tat mir irgendwie leid, wie sie sich unsicher umschaute, ohne Freunde oder Bekannte. Also sagte ich zu ihm, dass wenn er den Test bestand, er die Wohnung bekommen könnte.“ „Was war das für ein Test?“ „Er musste mir ein vier Gänge Menü für sechs Personen kochen.“ „Wie hat er reagiert?“, das wollte nun Aidou wissen. Wieder lachte Herr Sayuka bei der Erinnerung daran. „Er hat vor sich hingestarrt und ich dachte schon, ich hätte ihn überfordert. Als ich sagte, dass wir auch erst mal mit etwas leichterem anfangen könnten, lehnte er ab und sagte, er habe zwar noch nie für sechs Personen gekocht, dafür aber für eine Person, die so viel wie sechs essen konnte. Ich frage mich immer noch wen er eigentlich meinte. „Alles in Ordnung mit ihnen?“, fragte er nun an Aidou gewandt, der sich verschluckt hatte und laut hustete. „Ja, danke es geht schon.“, sagte Aidou heißer und hoffte, dass niemand sah, dass er rot geworden war. „Gab es in den Jahren, die die beiden bei ihnen lebten irgendwelche Auffälligkeiten, die sie stutzig gemacht haben?“, fragte nun Kaname das erste Mal. Herr Sayuka überlegte einen Moment. „Nein, eigentlich nicht. Ich weiß nicht, wie meine Frau das empfindet, aber mir fällt dazu nichts sein. Zero ist immer pünktlich bei der Arbeit und erledigt sie außerordentlich gut. Um genau zu sein, ist er so gut, dass ich ihm sehr schnell mehr Verantwortung übertrug. Er nimmt die Ware an, kümmert sich um Bestellungen und die Planung des Menüs bei Feierlichkeiten. „Dabei hat er seine Pflichten und Aufgaben Ai gegenüber nie vernachlässigt. Die ersten zwei Jahre hat er sie sogar täglich zur Schule gebracht. Dann hat sie sich mit Freunden getroffen oder meine Frau bringt sie hin und wieder. Nachmittags, wenn wir Pause haben, macht Zero mit ihr Hausaufgaben und lernt mit ihr, was wenn sie mich fragen, sehr sehr viel Geduld erfordert. Mehr als man ihm vielleicht zutrauen würde, wenn man ihn sonst so kennt.“, schmunzelte der Wirt kurz. „Ebenso vernachlässigt er seine Pflichten gegenüber der Schule nicht. Elternabende, Elterngespräche oder Veranstaltungen besucht er immer. „Wenn sie mich also fragen, ob etwas seltsam ist, dann vielleicht, dass er einfach ein zu guter Vater ist. Glauben sie mir... ich war nie so. Meine Frau hat das alles erledigt.“ Herr Sayuka grinste verlegen und strich sich durch das dunkelbrauen Haar. „Das klingt ja alles ganz nett, aber ist er nicht manchmal einfach... verschwunden?“, fragte Jinmu herausvordernd. „Nein, wo sollte er denn hinwollen? Wie gesagt, einmal ist er in den Wald gegangen, wollte testen, wie weit er wohl kommen würde, aber das hat er dann schnell aufgegeben. Er hat auch hin und wieder die Gegend erkundigt, am Anfang häufiger. Aber das ist normal, wenn man irgendwo neu hinzuzieht oder nicht?“ „Mmh.“, brummte Jinmu. Das war nichts, was ihnen weiterhalf. Es klang nach einem langweiligen und recht gewöhnlichen Leben. Doch wie hatte er seinen Durst nach Blut kontrolliert? Waren die Ausflüge in den Wald die Antwort? Aber warum war es dann am Anfang mehr als jetzt? Ein Blick zu Kaname verriet ihm, dass er wohl ähnliches dachte, denn sein Blick war auf die Treppe gerichtet, die nach oben wohl zu den Wohnungen führte. „Danke für ihre Antworten. Im Moment haben wir keine weiteren Fragen. Wir werden warten, was die anderen herausgefunden haben. Allerdings würden wir uns gern die Wohnung der beiden anschauen.“ „Das behagt mir nicht.“, antwortete Herr Sayuka. „Es ist ihr privater Rückzugsort, der niemanden etwas angeht. Selbst ich war nie ungefragt darin. Aber ich nehme an, wenn ich es ihnen verweigere, werden sie nur misstrauischer und ich bin mir sehr sicher, dass sie nichts finden werden. Also kommen sie.“ Herr Sayuka stand auf und ging ihnen voran die Treppen nach oben und dann den Flur entlang. „Bitte seien sie weiterhin leise. Ich werde nach meiner Frau sehen.“, sagte der Wirt und öffnete ihnen die Tür. Aidou, Jinmu und Kaname traten nacheinander ein und sahen sich um. Für Aidou war dieser Anblick nicht allzu neu. Er öffnete die erste Tür auf der rechten Seite und blickte in das Bad. „Hier ist das Bad und das Zimmer daneben ist Ais Kinderzimmer.“, erklärte er den beiden anderen Männern. „Dann muss das hier...“, murmelte er und stieß links die Tür auf, „Das ist Zero Schlafzimmer und daneben das Wohnzimmer. Die Küche ist gerade aus.“ „Nimm sein Schlafzimmer, Jinmu sie nehmen die Küche und ich werde mir das Kinderzimmer ansehen. Vielleicht ist diese Spieluhr noch da.“ Aidou nickte kurz öffnete die Tür zur Zeros Schlafzimmer. Es war ihm unangenehm diesen Raum zu betreten. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Zero reagieren würde, würde er es erfahren. Nein, das wollte er sich wohl lieber nicht vorstellen. Er öffnete die erste Schranktür und blickte auf einen Stapel ordentlich zusammengefalteter Shirts. Mit den Fingerspitzen faste er den Stapel unten an und zog ihn heraus. Dahinter fand er nichts als die Wand des Schrankes. Welch Überraschung, dachte er bissig. Aidou wusste, dass man von ihm erwartete den Stapel ganz genau zu durchschauen. Dabei glaubte er selbst nicht irgendwas zu finden. Zero erschien ihm einfach nicht der Typ der irgendwas... Verbotenes in seinem Schrank aufbewahrte. Er durchsuchte den Stapel gelangweilt und fand wie erwartet nichts. Also machte er sich an das nächste Fach des Schrankes und nahm sich die Hosen vor. Hoffentlich blieb ihm die Unterwäsche erspart, überlegte er grimmig. Kaname hingegen stand in Ais Zimmer und ließ seinen Blick schweifen. Auch hier konnte er Zeros und Yukis Präsenz noch spüren. Die Spieluhr konnte er nicht entdecken. Auf dem Boden lagen Bücher, Kleidung und sogar Kuscheltiere. Sorge Zero so für Ordnung bei dem Kind? Das Bett hingegen war gemacht und Kaname wurde klar, dass es schon ein paar Tage nicht mehr genutzt worden war. Wie Aidou ging auch er zuerst zum Schrank, öffnete ihn und schob kurz ein paar Sachen zur Seite. Er fühlte auch einen kurzen Moment zwischen den Dingen, konnte aber nichts Verdächtiges finden. Dann ging er zu ihrem Nachttisch und zog die Schublade auf. Nur ein paar Haarbänder und eine Tüte mit Süßigkeiten. Kaname hob fragend eine Augenbraue. Das verstand Zero also unter Kindererziehung. „Ich habe was gefunden.“, rief Jinmu plötzlich aus er Küche und Kaname blickte sich noch einmal um, verließ dann das Zimmer. Es war nichts weiter als ein typisches Kinderzimmer. „Was haben sie?“, fragte er das Hunteroberhaupt, während auch Aidou die Küche betrat. „Das hier.“, antwortete dieser und zeigte ihnen eine Schachtel in der sechs recht große Gläser aus dunklem Glas standen. Sie alle waren mit einem weißen Plastedeckel verschraubt. Jinmu nahm eines aus der Schachtel, um es ihnen besser zu zeigen. Er nahm eines heraus und es passte scheinbar perfekt in seine Handfläche. Es war so groß, dass es sich perfekt in seine große Hand legte. „Ist es das was ich denke?“, fragte Aidou und trat nach vorn. Er nahm Jinmu das Glas aus der Hand und hielt es gegen das Licht. Im Inneren sah er lauter kleine, flache Tabletten, die ein leises, klirrendes Geräusch erzeugten, wenn sie gegen das Glas schlugen. „Diese hier war angebrochen.“, sagte Jinmu weiter und zeigte ihnen ein bereits geöffnetes Glas. „Geben sie es mir.“, sagte Aidou und nahm das zweite Glas in den Hand. Das andere stellte er in den Karton zurück. Er öffnete das Glas und ließ eine Tablette auf seine Hand fallen. Dann nahm er diese in den Mund und zerbiss sie kurz. „Das sind eindeutig Bluttabletten.“, sagte er dann. „Diese Menge reicht mindestens für ein halbes Jahr, selbst mit hohem Verbrauch.“ „Das erklärt zumindest, wie er seinen Blutdurst unter Kontrolle behält.“, schlussfolgerte Jinmu. „Er wird sich daran gewöhnt haben. Er braucht kein Blut mehr, zumindest nicht in Mengen und über einen längeren Zeitraum hinweg.“, sprach Aidou. „Irgendwie langweilig.“, merkte Jinmu an. „Aber wo hat er die her?“, fragte sich Aidou laut. Jinmu zuckte kurz mit den Schultern. „Habt ihr noch irgendwas anderes gefunden?“, fragte Kaname. In seiner Stimme lag ein unzufriedener Ton, der deutlich machte, dass ihm das alles nicht gefiehl. „Nein, im Schlafzimmer nicht.“, antwortete Aidou sofort. „Nur die Tabletten und bei dem Mädchen?“, sagte Jinmu. „Nein.“ „Ich schau noch schnell im Bad nach, aber ich denke, das war alles.“, bot sich Aidou an. Jinmu stellte die Bluttabletten auf den Küchenschrank. „Die können wir wohl hier lassen. Besonders interessant oder außergewöhnlich ist es ja nicht gerade. Bestätigt eigentlich nur das, was der Wirt erzählt hat: Sie haben ein ruhiges und normales Leben hier gehabt.“ Jinmu seufzte kurz hörbar auf. Das ist so typisch für Zero, gestand er sich ein. „Lasst uns sehen, was die anderen herausgefunden haben.“, wandte Kaname ein. Er wollte nicht glauben, dass Zero wirklich unschuldig war. Das Kind würde zu einer Bedrohung für sie werden und er hatte gewiss seinen Anteil daran. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich denke, so schlimm war es gar nicht oder? -.^ Immerhin habt ihr es bis hierher geschafft, deswegen geh ich mal davon aus. XP Also... wir lesen uns im nächsten Kapitel 22 und vielleicht eventuell werden wir dann herausfinden, was Yuki, Zero und Ai gerade so treiben. Oder aber Kaname findet noch etwas höchst Spannendes und interessantes heraus, was er euch unbedingt mitteilen muss. Lassen wir uns also überraschen! glg maidlin PS: Ich hab den Namen des Oberhauptes auf Hinweis von enni nochmal geändert. Hoffe, ich hab alle Stellen erwischt. Wenn nicht, sagt mir noch mal genau wo, dann kommt das noch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)