Die Prophezeiung von maidlin (SPOILERS!!!!) ================================================================================ Kapitel 19: Auf Umwegen ----------------------- Vor London hab ich es also doch noch mal geschafft.^^ Bin ja richtig froh darüber, auch wenn ich es eigentlich schon viel eher hochladen wollte. Aber irgendwie... Ich weiß nicht. Ich habe Ferien und eigentlich Zeit, aber immer kommt was anderes dazwischen – Family and Friends. XD Vergebt mir... Viel Spaß mit dem Kapitel und ich hoffe, es ist - ansprechend. O.o Bin mir da gerade nicht so sicher.^^; ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Auf Umwegen Sie liefen durch die Stadt. Zero voraus, gefolgt von Ai, die er fest an der Hand hielt und Yuki. Sie mieden die offenen Straßen und bewegten sich nur in den Seitengassen. Irgendwie musste es ihnen gelingen, von hier zu verschwinden, dachte Zero beinah verzweifelt. Nur hatte er noch keinerlei Vorstellungen, wie sie das schaffen sollten. Zudem wusste er, dass Ai das Tempo nicht lange durchhalten würde. Er könnte sie tragen, aber er war nicht sicher, ob sie so nicht noch mehr auffielen. Dabei machte es eigentlich keinen Unterschied, dachte er bitter. Selbst, wenn sie sich nicht in den Hauptstraßen bewegten, wurden sie doch von irgendjemand gesehen. Das konnte er nicht verhindern. „Zero, wo laufen wir hin?“, fragte nun Yuki, nachdem sie scheinbar ziellos eine viertel Stunde durch die Stadt gerannt waren. Wohin? Das wüsste er auch ganz gern. Die Rosemary... War das wirklich eine gute Idee? Sie würden damit auf jeden Fall schneller sein, als auf anderen Wegen. Trotzdem... Sie waren zu dritt. Keiner von ihnen war unauffällig. Yukis Aura war selbst für normale Menschen anders, Ai hatte stechend grüne Augen und goldblondes Haar und er selbst... Die Rosemary erschien ihm nicht sehr vernünftig. Andererseits hatten sie überhaupt eine Wahl? Wenn sie sie wenigstens irgendwie auf eine falsche Spur locken konnten. Auch, wenn er nicht glaubte, sie lange in die Irre führen zu können, aber so lange es ihnen ein bisschen mehr Zeit verschaffte, wäre es immer noch besser als nichts. Vielleicht konnten sie... Wenn sie... Zero zog Ai und Yuki in eine weitere, noch dunklere Gasse ohne Ausgang. Erwartungsvoll und gleichzeitig ängstlich sahen die beiden Mädchen ihn an. Nein, es war nur noch ein Mädchen, dachte er still. „Wie viel Geld hast du bei dir?“, fragte er Yuki leise. Er hoffte, dass sie daran gedacht hatte, bevor sie mit Ai zu ihm gekommen war. Offensichtlich hatte sie ja von Anfang an vorgehabt sie zu begleiten. Sie schaute ihn einen Moment verwundert an, griff dann aber in die Innentasche ihres Mantels und holte einen gut gefüllten Lederbeutel hervor. Dennoch war er recht leicht, weil sich nur Scheine darin befanden. Stauend sah Zero sie an, als er erfasste, wie viel Geld sich darin befand. „Ich habe einfach zugegriffen und es eingesteckt.“, murmelte Yuki, wie zu ihrer Entschuldigung. „Mit dem was ich noch habe, brauchen wir uns darum schon mal keine Gedanken machen.“, sagte er und klang in dieser Beziehung erleichtert. „Was hast du jetzt vor?“, „Wir gehen zum Bahnhof und kaufen uns drei Tickets.“ „Wir fahren nach Hause?“, fragte Ai ihn hoffnungsvoll und Zero brachte es nicht über sich, ihr jetzt schon etwas zu sagen. Ja, sie würden nach Hause fahren, aber nicht mit diesem Zug und nicht für lange. Stattdessen nahm er das Geld heraus zählt es ab und steckte einen großen Teil wieder hinein. „Nimm es. Wenn wir uns... trennen müssen, weißt du, wo du Ai hinbringen musst. Alles andere erkläre ich dir später.“ Yukis Finger zitterten, als sie das Geld wieder an sich nahm und in ihrem Mantel verstaute. Die Bedeutung seiner Worte war ihr nur zu klar, aber sie wollte am liebsten gar nicht darüber nachdenken. Als sie weiter liefen, wählte er immer noch Umwege, strebte aber das Ziel „Bahnhof“ direkter an. Er hoffte, dass es funktionieren würde. Zero wollte eine so verwirrend wie mögliche Spur hinterlassen. Es war nicht mehr weit zum Bahnhof. Sie brauchten nur noch um die nächste Ecke nach rechts zu gehen und schon würde sie ihn sehen können. Doch Zero ging noch einmal nach links, um einen letzten Bogen zu machen. Er bog hastig um die nächste Häuserecke und blieb dann abrupt stehen. Das konnte nicht sein!!! Man hatte sie bereits gefunden?! „Sieh mal einer an, wir haben uns ja lange nicht gesehen.“, sagte der Mann, der im Schatten an einer Häuserwand gelehnt war. Dann trat er aus dem Schatten heraus und ein paar Schritte auf sie zu. „Mir war so, als hätte ich die Gegenwart zweier Vampire gespürt, aber das ich dabei auf dich treffe Zero... Was für ein Zufall aber auch.“, sprach er langsam. „Zero, wer-“, setzte Yuki an, doch ein Blick in Zeros Gesicht brachte sie zum Schweigen. Er sah erschrocken aus, gleichzeitig aber auch vollkommen ungläubig. Zero starrte den Mann vor ihnen an. Diese Stimme, diese Sprache und die ganze Körperhaltung. Das konnte einfach nicht sein und doch... Das schiefe Lächeln im Gesicht seines Gegenübers bestätigte es eigentlich. „Kaito?“, brachte Zero schließlich heraus. Yuki verstand ihn kaum. „Höchstpersönlich.“, sagte er spöttisch. „Lange nicht gesehen, nicht wahr?“ Tausend Gedanken schossen Zero durch den Kopf, doch die lauteste war: Warum musste ausgerechnet ER hier sein?! Nach so vielen Jahren laufen sie sich offenbar zufällig über den Weg! Gerade an diesem Tag! Nein, ein Zufall war das ganz gewiss nicht. Aber warum hatte er nicht bemerkt, dass ein Hunter in der Nähe war?! Wie hatte er nur so töricht sein können?! Hatte sich Kaito geändert?, überlegte er kurz. Wohl kaum. Seine eigene Einstellung zu Vampiren war ja auch noch die gleiche. Kaito würde sie nicht gehen lassen. Aber sie mussten an ihm vorbei. Zero schluckte bei dem Gedanken. Wollte er mit Yuki und Ai zum Bahnhof, wollte er sie in Sicherheit bringen, dann würde er keine andere Wahl haben und Kaito... Ein Weg zurück war ausgeschlossen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich jemals wieder sehen werde. Dein Verschwinden hat uns alle ganz schön beschäftigt gehalten. Und nun tauchst du nach zwanzig Jahren wieder auf und präsentierst dich mir, wie auf einem Silbertablett. Wie nett von dir.“, sagte Kaito bissig und grinste ihn an. „Im Moment halten sie dir zu Ehren eine Versammlung ab, in der sie stundenlang beraten werden, was sie mit dir machen, wenn sie dich erst einmal haben. Dabei ist es vollkommene Zeitverschwendung. Wir wissen doch beide, was sie beschließen werden, nicht wahr?“, fragte er mit kalter Stimme. Zero weigerte sich ihm zu antworten. Er würde es nicht verstehen. Der Kaito, den er damals kannte, hätte es nicht verstanden und er glaubte nicht, dass es jetzt anders war. „Was ist Zero, du sagst ja gar nichts? Ach ja, du warst ja schon immer der stillere von euch beiden.“ Zero überging den letzten Satz, obwohl es in ihm zu brodeln begann. „Lass uns gehen.“, sagte Zero kurz und mit ebenso kalter Stimme. „Oder?“ „Oder ich werde einen anderen Weg finden, um an dir vorbeizukommen.“, drohte er ihm. Wenn er sich zwischen Ai und einem Teil seiner Vergangenheit würde entscheiden müssen, dann wusste er was er wählte. Nur war er nicht sicher, ob er es wirklich ohne zögern würde tun können. Kaito schnalzte mit der Zunge und Zero konnte das kleine Lächeln auf seinem Gesicht erkennen. Nur darauf hatte er es von Anfang an angelegt. Er hatte nichts anderes von ihm erwartet, dachte Zero. „Das möchte ich wirklich zu gern sehen. Du warst schon immer zu zögerlich. Ich frage mich, ob du deine größte Schwachstelle, dein Mitgefühl, inzwischen überwunden hast. Das hat dir schon immer im Weg gestanden.“ Kaitos Blick wanderte nun von Zero auf die Personen hinter ihm. Ai stand bei Yuki und diese hatte mit angehaltenem Atem, das Gespräch der beiden gehört. Offenbar kannten die beiden sich noch von früher. Nur hatte Zero noch nie einen Kaito erwähnt. Aber er würde doch nicht wirklich... „Aber unglücklicherweise...“, fuhr Kaito fort, „kann ich nichts tun, solange du dieses Reinblut als Geisel hast.“ Zero sah ihn perplex an und auch Yukis Mund stand offen. Was hatte er gerade gesagt? Glaubte dieser Mann wirklich Zero hätte sie als Geisel genommen, um seine Flucht zu erleichtern? Das konnte doch nicht sein ernst sein!, überlegte Yuki aufgebracht. Wenn dem wirklich so wahr, würde sie Zero ja nur noch in mehr Schwierigkeiten bringen! Sollte das zu Kaname vordringen, würde er noch ungehaltener sein. Nein, halt, rief sie sich selbst in Erinnerung. Kaname wusste, dass sie freiwillig mit Zero gegangen war. Zumindest würde er es wissen, wenn er ihren Brief fand. Darin stand alles drin, ihre Entscheidung und Beweggründe sowie das Versprechen zurückzukommen, sobald Ai und Zero in Sicherheit waren. Doch die Hunter wussten davon nichts. Kaname würde es ihnen doch sagen oder nicht?, überlegte sie weiter. Das würde er doch oder... Zero starrte Kaito immer noch an. Was sollte das Ganze? Was für ein Spiel war das? „Also bleibt mir wohl gar nichts anders übrig, als dich gehen zu lassen.“, sprach Kaito weiter, ohne sich von dem Schweigen beeindrucken zu lassen. Auf seinem Gesicht erschien abermals ein schmales Lächeln und Zero verstand immer weniger. Der Kaito aus seiner Kindheit, hätte niemals so gehandelt. Das musste ein Trick sein, um sie erst in Sicherheit zu wiegen und dann zu zuschlagen. „Glaube nicht, dass ich darauf hereinfalle.“, knurrte Zero. Niemals wieder würde er sich von anderen zum Narren halten lassen. Ganz gleich wer es war. Fragend hob Kaito eine Augenbraue. „Ich weiß nicht, wovon du redest. Du hast das Reinblut in deiner Gewalt und das Kind, das jeder will auch. So wie es aussieht steht es drei zu eins und auch, wenn es dich jetzt überrascht, hänge ich doch sehr an meinem Leben.“ „Was willst du Kaito?“, zischte Zero. Kaito schwieg einen Moment bevor er weiter sprach und das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand. Seine Augen waren kalt und fixierten Zero, wie ein Raubtier, bevor es seine Beute erlegte. „Es macht viel mehr Spaß, seine Beute zu jagen. Das solltest du doch am besten wissen, oder Zero?“, sagte er leise und bedrohlich. Doch dann, noch etwas leiser und mit einem anderen, Zero unbekanntem Unterton in der Stimme, fügte er an: „Außerdem schulde ich dir irgendwie noch was.“ Zero erstarrte für einen Moment. Er wusste nicht, was Kaito damit meinte oder was er gar bezwecken wollte, aber er wusste, dass das mit der Jagd durchaus sein Ernst war. Er würde ihn nur entkommen lassen, um ihn dann gnadenlos zu jagen und zu töten. Er war ein Hunter, durch und durch. Und ja, er verstand ihn nur zu gut. Etwas, was ihm Unbehagen bereitet. Zero hatte geglaubt, diesen Teil seiner Vergangenheit, so wie alles andere, hinter sich gelassen zu haben. Ein erneuter Irrtum, wie er feststellte. „Wie lange?“, fragte Zero knapp. Kaito sah in den nächtlichen Sternenhimmel, als überlegte er. „Ich denke zwei Stunden sollten angemessen sein. Vielleicht sind die Alten, dann endlich fertig mit ihrem netten Plausch und wir können endlich handeln, statt immer nur zu reden.“, sagte er scharfzüngig und reichlich genervt. Ohne etwas darauf zu erwidern, ging Zero einen Schritt zurück. Dann noch einen und noch einen. Er konnte Yuki und Ai in seinem Rücken spüren und er schob sie ebenfalls nach hinten. Sein Blick war auf Kaito geheftet, wachsam und immer damit rechnend, dass er doch jeden Moment angreifen würde. Doch das tat dieser nicht, sondern sah ihn nur mit dem gleichen, geraden Blick an. Sie hatten die Hausecke hinter sich gelassen und ein Blick über die Schulter verriet Zero, dass sie sich fast in ihrer Ausgangsposition befanden. Liefen sie die Straße nach unten weiter, würde sie zum Bahnhof kommen. Doch entgegen seiner Vernunft entschied er sich einen weiteren Haken zu schlagen und den Bahnhof noch einmal zu umrunden. Zwei Stunden hatte Kaito ihnen gegeben. Erst dann würde er sich offiziell auf die Jagd nach ihnen machen. Und in diesen zwei Stunden war wohl auch die Versammlung beendet. Ihnen rannte die Zeit davon. Sobald sie um die nächste Ecke gebogen waren, begann Zero wieder zu rennen und zog seine beiden Begleiterinnen wieder hinter sich her. „Zero, was sollte das? Wer war das?“, fragte Yuki ängstlich und hielt gleichzeitig, mühelos mit ihm Schritt. „Später.“, antwortete er kurz. Sie würde es so lassen, wie es war, überlegte er. Was war das Richtige und was das Falsche? Er wusste es einfach nicht! Doch ein Blick zu Ai genügte und seine Entscheidung fiel. Er wollte sie in Sicherheit bringen und dazu hatte er kaum eine andere Wahl, als an seiner Idee festzuhalten. Vielleicht schafften sie es bis nach Koritokái und wenn die anderen in dieser Stadt landeten, würde sie diese Welt mit ein bisschen Glück schon verlassen haben. Als sie das große Bahnhofsgelände erreichten, verlangsamten sie ihren Schritte und die kleine Gruppe lief scheinbar gemächlich auf die große Halle zu. „Was hast du vor?“, fragte Yuki noch einmal. Sie sah kurz zu Ai und sah die Anspannung in ihrem Gesicht. Für sie musste das alles noch sehr viel schlimmer sein. Zero spürte Yukis eindringlichen Blick auf sich ruhen und schaute sie an. Ihre Augen wanderten zu Ai und er folgte ihnen. Seine Ziehtochter war blass und ihre Augen ängstlich. Ihre Hand zitterte in seiner. Bevor sie die Halle betraten ging er mit ihnen eine weitere Ecke, die hinter einen großen, mächtigen Pfeiler verborgen lag. Zero hob Ai mit Leichtigkeit nach oben und schloss sie in seine Arme. „Es wird alles gut werden.“, flüsterte er. „Wir werden nach Hause gehen, glaub mir. Später, nicht jetzt.“ Es brach ihm bereits jetzt das Herz, wenn er ihr sagen musste, dass sie nicht dort bleiben würden. Ai nickte kurz und vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge. Yuki sah ihn immer noch an und er gab sich einen Ruck, um sie so weit wie möglich einzuweihen. Dabei achtete er darauf nicht zu viel zu sagen. Nicht so sehr, weil er Yuki noch immer nicht ganz vertraute, sondern vielmehr, weil er einfach nicht wusste, ob es wirklich funktionieren würde. „Ich werde drei Zugtickets in die östliche Hauptstadt kaufen. Wir werden sichergehen, dass man sich an uns erinnern wird, wenn jemand nach uns fragt. Wir steigen in den Zug ein und warten bis der Schaffner unsere Tickets kontrolliert hat. Hat er das getan, werden wir den Zug wieder verlassen. Im Anschluss laufen wir in die Stadt zurück und versuchen die Rosemary zu finden.“ Yuki nickte kurz, aber Zero hatten den Zweifel in ihren Augen gesehen, als er den letzten Satz zu Ende gesprochen hatte. Er konnte die Frage förmlich in ihren Augen lesen: „Was ist, wenn die Rosemary nicht mehr da ist?“ Daran wollte er lieber gar nicht denken. „Was dann? Glaubst du sie nimmt uns mit?“, fragte Yuki leise. „Das hoffe ich.“, antwortete er ehrlich. „Wir hoffen?“, fragte Yuki ungläubig. „Zero, das kann nicht dein erst sein! Wir sollten im Zug bleiben und nach Osten fliehen. So haben wir noch eine Chance. Wenn sie uns erwischen, während wir zum Hafen laufen, ist es...“ Sie sprach nicht zu Ende, aber das musste sie auch nicht. Zero verstand sie auch so, genauso wie Ai. „Ich weiß.“, flüsterte er. „Aber das ist die einzige Möglichkeit, um sie wenigstens in die Irre zu führen und Zeit zu gewinnen. Aidou und Kain werden ihnen sagen, wo wir herkommen und dann wird ihnen der Zug als einzige Verbindung einfallen. Es sei denn du sagst mir, dass du weißt, wie man einen Wagen fährt.“, hängt er spitz an. Yuki schüttelte den Kopf. „Nein, weiß ich nicht.“, gab sie zu. „Ich auch nicht.“, antwortet Zero. „Und wenn du nicht schnell noch eine andere Idee hast, werden wir es so machen.“ Ergeben nickte sie. Er hatte recht, sie hatten kaum eine andere Möglichkeit und sie bezweifelte, dass Kain und Aidou ihr Wort halten würden, wenn sie feststellten, dass auch sie verschwunden war. „Hast du Angst, Ai?“, wandte Zero sich an das Mädchen und ließ sie wieder herunter. Sie schüttelte kurz den Kopf. „Wenn ihr bei mir bleibt...“, wisperte sie mit dünner Stimme. „Natürlich tun wir das.“, erwiderte er und wie zur Bekräftigung nahm Yuki ihre andere Hand. Sie traten aus der Ecke heraus und gingen abermals zur Halle. „Zieht euch die Kapuzen ins Gesicht, damit sie auch nicht erkennen.“ „Aber macht uns das nicht noch auffälliger?“, fragte Yuki zögernd. „Deswegen ja.“, antwortete Zero kurz. „Wartet hier vorn. Ich gehe und hole die Tickets.“, sagte er zu ihnen, als sie die Mitte der Halle erreicht hatten. Die Halle war ein großes, altes Gebäude aus Backstein. Auf einer Tafel direkt gegenüber der Eingangstür prangte die Anzeigetafel mit den einkommenden und abfahrenden Zügen. Eine große Uhr befand sich in der Mitte und der Sekundenzeiger lief eilig über die Ziffern. Den zentralen Punkt dieser Halle bildete ein Blumenareal, um das Bänke gestellt waren. Gerade aus konnte man die Gleise erreichen. Zur rechten befand sich ein recht großer Zeitschriftenladen, zur linken waren die Ticketschalter, getrennt durch eine Glastür, durch die Zero nun ging. Yuki hatte ein mulmiges Gefühl und sie hielt Ais Hand so fest sie konnte ohne ihr dabei wehzutun. Sie hoffte, dass Zero sich beeilen würde. „Sehr geehrte Fahrgäste, bitte steigen sie ein. Vorsicht an den Türen und bei der Abfahrt des Zuges!“, rief die Stimme des Schaffners, der einer rote Kelle schwang und auch die letzten Passagiere dazu antrieb, einzusteigen. Yuki betrat als erstes den Zug, gefolgt von Ai und Zero. Sie hatten gleich den letzen Wagon gewählt. Es war ein alter Zug, der am Ende eine Aussichtsplattform hatte. Sie war wie geschaffen für ihr vorhaben. Sie wählten ihren Plätz in einem eigenen Abteil in der Nähe der Tür. Sobald sie saßen, zog Zero die Vorhänge zu und sie nahem ihre Kapuzen ab. Im nächsten Augenblick ging das elektrische Licht an und erhellte den engen Raum ein wenig. Es war nur noch für einen weiteren Passagier Platz, also war es unwahrscheinlich, dass sich jemand zu ihnen setzte. Yuki nahm am Fenster Platz und sah hinaus. Auf den Gleisen gegenüber wartet ein weiterer Zug auf die Abfahrt, auf dem nächsten fuhr gerade einer ein. Sie sah zu Zero. Auch er sah nach draußen. Ob er das gleiche, beengte Gefühl in der Brust hatte wie sie?, fragte sie sich. Ai war dicht an ihn gelehnt und Zero legte nun den Arm um sie. Es war richtig gewesen, sagte sie sich, was sie getan hatte. Hatte sie vorher auch nur noch einen winzigen Zweifel in sich gehabt, war auch dieser nun endgültig verschwunden. „Wer war das vorhin?“, fragte sie nun leise. Es würde sicher einen Moment dauern, bis der Schaffner auch bei ihnen war und der Zug war noch nicht angefahren. Genauso gut konnte sie also schon einmal Antworten sammeln. Nun sah auch Ai auf und ihren Papa aufmerksam an. „Du schienst ihn zu kennen.“, fügte Yuki an, um ihm zu zeigen, dass er sie gar nicht erst mit einer einfachen Antwort ruhig stellen konnte. „Kaito.“, antwortete er knapp. „Kaito, wer?“ „Kaito hat mal mit mir und... meinem Bruder trainiert. Sein Meister hatte eine Verletzung gehabt und Yagari hat sich so lange um ihn gekümmert. Er stammt ebenfalls aus einer sehr alten Hunterfamilie. Wir waren nur ein Sommer zusammen, aber ich werde mich wohl immer daran erinnern.“ „Warum?“ Zero atmete einmal tief durch. „Kaito war damals fünfzehn und ziemlich gut. Etwas zu überzeugt von sich, aber man konnte sehen, dass er zu einem ausgezeichneten Hunter heranwachsen würde. Sein Können, seine Stärke und seine Einstellung waren genauso, wie es sein sollte.“ Zero konnte nicht verhindern, dass in seiner Stimme ein wenig Bitterkeit mitschwang. „Er und ich... haben uns anfangs nicht verstanden. Die Gründe sind unwichtig.“ Yuki horchte auf. Sie wusste nicht, wie sie diese Worte deuten sollte. Doch sie wagte auch nicht danach zu fragen. Sie hatte das Gefühl, als würde sie auf einen zugefrorenen See laufen, der jeden Moment brechen konnte, wenn sie auch nur eine falsche Bewegung machte. „Kaito hatte einen älteren Bruder. Er war ebenfalls Hunter. Aber er... wurde von einem Reinblut gebissen und in einen Vampir verwandelt.“ Yuki hielt den Atem an und auch Ai sah ihren Vater mit großen Augen an. Es klang wie Zeros Geschichte. „Man wusste nichts über seinen Verbleib, nur dass er zu einem Level E geworden war. Kaito und ich waren an dem Tag im Wald und sollten was zum Essen schießen. „Auf einmal tauchte ein Vampir, ein Level E, auf. … Es war sein Bruder und Kaito... tötete ihn.“, beendete er die Geschichte schnell. „Was?!“, fragte Yuki aufgebracht. „Aber er war doch sein Bruder!“ „Ja, vielleicht. Aber für Kaito war sein Bruder schon lange gestorben. Ich will nicht sagen, dass es ihm leicht gefallen ist, aber das einzige was Kaito jemals wollte, war Vampire zu jagen und zu töten. Während ich... Er konnte und wollte keine Ausnahme machen.“ Zero brach ab und schwieg. „Ein paar Wochen später war sein Meister wieder gesund und Kaito kehrte zu ihm zurück. Ich habe mich oft gefragt, ob ich es hätte tun können, wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre. Damals dachte ich, dass ich es niemals getan hätte. „Heute jedoch... denke ich, dass die Vernichtung für seinen Bruder selbst eine Erlösung war.“, sagte Zero leise weiter. Yuki nickte und auch Ai schien zu verstehen. Das Mädchen lehnte sich, wie zur Unterstützung, aber auch um ihm zu zeigen, dass er nicht mehr allein war, wieder an ihn und Zero streichelte ihr dankbar über den Kopf. „Aber warum hat er uns nicht angegriffen? Hat es ihn wirklich daran gehindert, dass er dachte, ich sei deine Geisel?“ Abermals schüttelte Zero den Kopf. „Nein, das denke ich nicht. Vielleicht macht es ihm wirklich einfach nur viel mehr Spaß uns zu jagen. Allerdings...“ Was sollte das heißen, dass er noch eine Schuld bei ihm hatte? „Allerdings?“, wollte Yuki genau wissen, doch im gleichem Moment, ging die Tür ihres Abteils auf und der Schaffner trat ein. „Guten Abend, die Fahrkarten bitte.“, sagte er. Yuki sah ihn einen Moment verdutzt an. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie losgefahren waren. Zero holte zügig die Tickets aus seiner Jackentasche und nachdem der Schaffner sie besehen hatte, markierte er sie. „Danke sehr. Eine angenehme Weiterreise.“ „Danke.“, murmelte Yuki der Höflichkeit halber. Sobald die Tür wieder geschlossen war, wurde die Anspannung beinah unerträglich. Sie sah Zero aufmerksam an und er erwiderte ihren Blick direkt, so dass Yuki eine Gänsehaut bekam. Dieser intensive Blick schien jedes Mal aufs neue etwas in ihrem Inneren in Flammen zu setzen. Sie sprachen nicht mehr, sondern lauschten genau auf die Geräusche, die aus dem Gang kamen. Der Schaffner öffnete das nächste Abteil, schloss es nach wenigen Sekunden wieder, dann das nächste und das nächste. Nach dem vierten Mal hörten sie eine andere Tür aufgehen. Sie klang schwerer und sie konnten für einen kurzen Moment das deutliche Rattern der Räder auf den Schienen hören. Dann schloss sich auch diese Tür wieder und es wurde ruhig. „Zeit zum aussteigen.“, sagte Zero und erhob sich. Yuki und Ai folgten ihm. So geräuschlos wie möglich öffnete er die Tür, die nach draußen zur Plattform führte. Die Reise hatte gerade erst begonnen, so dass noch niemand weiteres dort war. „Ai, ich will, dass du auf meinen Rücken kletterst und dich gut festhältst.“, sagte Zero. Ai nickte kurz, aber ihre Finger zitterten immer noch, als sie auf seinen Rücken kletterte und die Arme um seinen Hals legte. „Du willst wirklich springen?“, fragte Yuki. In der Dunkelheit konnte sie gerade so die Schienen ausmachen. Der Zug bewegte sich mit einer beängstigenden Geschwindigkeit vorwärst. Nur ein falscher Tritt und alles konnte vorbei sein. Sie war zwar ein Reinblut und sie wusste, dass sie so schnell nicht sterben konnte, trotzdem war sie nicht ganz sicher, ob sie jetzt schon unbedingt herausfinden wollte, ob es tatsächlich stimmte. Zero nickte. „Schaffst du es?“, fragte er sie und schien offenbar wirklich besorg zu sein. „Ja.“ „Wir springen gemeinsam.“ Sie kletterten auf das schmale Geländer. Mit ihren Händen fanden sie am Dach des Zuges halt. „Nach rechts.“, sagte Zero, denn von dort kamen die Lichter der Stadt. Wenn er richtig lag, dann war der Hafen gar nicht so weit weg. Sie mussten es nur bis dahin schaffen. Yuki nickte. „Auf drei.“, sagte Zero und wieder nickte sie. Ai hatte sich an seinen Hals geklammert und ihr Körper zitterte heftig. Die Augen hatte sie fest geschlossen und ihr blieb nichts anderes übrig als ihrem Papa zu vertrauen. Er würde schon wissen, was er tat. „Eins.“, begann Zero langsam zu zählen. Wäre er allein gewesen, ohne Ai und Yuki, hätte er nicht so lange gewartet, dann wäre er nicht einmal davon gelaufen. Aber sie waren bei ihm und so sehr es ihm auch wiederstrebte, er war auf gewisse Art und Weise dankbar dafür. „Zwei. … Drei.“ Gleichzeitig ließen beide los und machten einen großen Sprung nach rechts, vom Zug herunter. Yukis Herz schlug laut in ihrer Brust und es erschien ihr, als befände sie sich Stunden in der Luft. Der Fall schien endlos zu sein, wie in Zeitlupe eines schlechten Filmes, den sie einmal gesehen hatte. Dann berührten ihre Füße plötzlich den Boden, früher als sie erwartet hatte. Sie strauchelte und stolpere zwei Schritte nach vorn. Ihre Arme ruderten in der Luft, um doch noch das Gleichgewicht halten zu können und nur mit Mühe unterdrückte sie ein Schrei. Als sie sich endlich gefangen hatte, stützte sie die Hände auf den Knien ab und versucht dem Schwindelgefühl Herr zu werden. Noch nie war sie von einem Zug gesprungen und sie würde es sicher auch nicht so schnell wieder tun, schwor sie sich. „Alles in Ordnung?“, hörte sie Zero neben ihr fragen. Natürlich, er hatte keine Probleme gehabt, mit dem Sprung und war sogar mit Ai auf dem Rücken sicher gelandet, dachte sie bissig. Aber so war er schon immer, hängte sie in Gedanken an und zwar auf eine bewundernde Art und Weise. „Ja.“, antwortete sie kurz und richtete sich wieder auf. Zero hatte Ai immer noch auf dem Rücken und offenbar, wollte er so mit ihr auch zum Hafen laufen. Wenn sie sich das Kind so ansah, dann war es auch besser so. Yuki hatte nicht den Eindruck, dass da arme Mädchen noch weiter konnte. Ihr Gesicht war selbst im Dunkel gut zu erkennen, was an der Blässe lag, die sich darüber gezogen hatte. Dieser Tag war zu viel für Ai gewesen. „Wo lang nun?“, fragte Yuki nun. Zero deutet mit dem Kopf nach rechts und Yuki atmete einmal scharf aus. Sie würden einen dichten Wald durchqueren müssen, um zum Hafen zu gelangen. „Wir werden die Stadt so gut es geht vermeiden.“, sagte er flüsternd. „Dennoch sollten wir uns beeilen.“ „Gut.“, antwortete sie ergeben und beiden fingen wieder an schweigend nebeneinander zu rennen. Sie erreichten den Hafen in weniger als einer dreiviertel Stunde und ohne Zwischenfälle. Yuki hätte vor Freude laut jubeln können, aber noch waren sie nicht in Sicherheit. Ganz im Gegenteil, sie befanden sich näher in der Reichweiter der Hunter und Vampire als zuvor. Der Hafen befand sich fast am anderen Ende der Stadt und während der ganzen Zeit, die sie bis dahin brauchten liefen sie ununterbrochen. Yuki hatte das Gefühl, dass ihr Herz jedem Moment durch ihren Mund springen musste, so sehr konnte sie es in ihrer Brust und in ihren Hals schlagen hören. Sie war sich nicht sicher, ob es von der Aufregung oder Anstrengung kam. Sie hoffte nur inständig, dass sie dieses Schiff bald besteigen konnten und wenigsten für ein paar Stunden Ruhe fanden. Besonders für Ai wünschte sie es sich. Ihr Blick schweifte über den Hafen, aber sie wusste nicht wonach sie suchen sollte. Jedes der fünf Schiffe, die vor Anker lagen, sah gleich für sie aus. Nur die Galionsfiguren, hatten vielleicht andere Gesichtszüge, aber alle die gleiche üppige Figur. Sie bezweifelte, dass es klug war, alle zu fragen, welches davon die Rosemary war -wenn das Schiff noch nicht abgesegelt war, sprach eine leise Stimme in ihrem Inneren. Allein bei dem Gedanken wurde ihr schlecht. „Was machen wir jetzt?“, fragte sie Zero. Dieser sah sich genauso suchend um und führte sie anschließend wieder in den Schatten eines Hauses, der von den umstehenden Laternen schwach erzeugt wurde. Von diesem Standpunkt aus, hatten sie immer noch die fünf Schiffe gut im Blick. „Ihr wartet wieder.“, sagte er und ohne eine Antwort abzuwarten, ließ er Ai herunter. „Alles in Ordnung?“, fragte er sie sanft und sie nickte zögerlich. Dabei stand ihr die Anstrengung und die Angst ins Gesicht geschrieben. „Beil dich.“, flüsterte Yuki und legte die Arme schützend um Ai, aber auch um zu verhindern, dass diese zusammenbrach. Denn genau danach sah sie aus. Zero nickte kurz und wandte sich dann ab. Anders als Yuki es vermutete hatte, ging er nicht zu den Schiffen, sondern zu einem kleinen Gebäude, was in der Mitte des Hafens stand. Es war aus Holz gebaut und gehörte dem Hafenwärter. Außerdem brannte noch Licht darin. Sie sah Zeros, wie er offenbar mit dem Hafenwärter sprach. Nur kurz und gleich darauf wandte er sich wieder ab und ging zum letzen Schiff ganz rechts von ihnen. Die Zeit verstrich unendlich langsam und Yuki trat vor Nervosität von einem Fuß auf den anderen. Trotzdem waren ihre Sinne vollkommen angespannt, um jede noch so kleine Veränderung wahrzunehmen. Doch bisher war nichts ungewöhnliches zu bemerken. Während sie da stand, bemerkte sie erst, wie kalt es eigentlich geworden war. Sie hatte noch das gleiche Kleid an, welches sie auch am Nachmittag getragen hatte und Ai in der Schuluniform konnte auch nicht viel wärmer sein. Am Nachmittag, dachte sie ungläubig. Da schien die Welt noch vollkommen in Ordnung und nun fiel sie immer mehr auseinander. Yuki zog das Mädchen noch ein wenig mehr an sich, um sie mit ihrem Körper zu wärmen. Wo blieb Zero denn nur? Wieder warf sie einen Blick auf die Uhr. Seit fast zwei Stunden waren sie nun schon auf der Flucht und doch noch keinen Schritt weiter gekommen. Auf einmal bewegte sie etwas in der Dunkelheit und nur einen Lidschlag später erkannte sie Zero. Als er bei ihnen war, fragte sie ihn sofort, was er herausgefunden hatte. „Sie nehmen uns mit.“, antwortete er. „Aber?“, fragte sie, denn genau danach hat es sich angehört. „Es war nicht billig. Ich habe ihn noch ein bisschen mehr gegeben, damit er sich auch nicht an uns erinnert, wenn jemand nach uns fragt.“ Yuki nickte kurz. Dennoch bestand ein großes Risiko, überlegte sie. Konnte wirklich jemand schweigen, wenn er Kaname oder bewaffneten Huntern gegenüber stand? Sie bezweifelte es. Aber vielleicht konnte sie ja... Sie wusste nicht, ob sie wirklich die Kraft dazu hatte. Bisher hatte ihr Kaname nur davon erzählt und noch nie hatte sie es gewagt, es zu versuchen. Aber möglicherweise wäre es ihre Rettung. Doch sie würde Zero nichts sagen. Es war besser so, sonst würde er sich vielleicht dagegen stellen. Außerdem wusste sie ja nicht einmal, ob ihr überhaupt gelang. Die drei bestiegen das Schiff und wurden vom Kapitän empfangen. Yuki wusste nicht, was sie von ihm halten sollte. „Willkommen an Bord der Rosemary.“, begrüßte er sie freundlich und zeigte dabei eine Reihe perfekt weißer Zähne. Er trug eine marinblaue Uniform und sein Äußeres war gepflegt und adrett. Sein Gesicht war kantig und auf seiner Stirn zeichneten sich deutlich Geheimratsecken ab. Seine Augen waren grün-blau soweit Yuki das erkennen konnte. Er erschien ihr nett, dennoch hatte sie gelernt, dem ersten Eindruck nicht zu trauen. Außerdem war da etwas in seinen Augen, dass sie zu warnen schien. Nur benennen konnte sie es nicht. Auch wusste sie nicht, ob seine Höflichkeit echt war. Schließlich musste er eine Menge Geld von Zero verlangt haben. Aber vielleicht war das ja im Preis inbegriffen, dachte sie bissig. „Danke sehr. Es ist äußert nett von ihnen uns noch mitzunehmen.“, erwiderte sie dennoch. Dieser Mann hätte trotzdem genauso gut nein sagen können und dann hatten sie in der Stadt festgesessen. Ob die Versammlung bereits zu Ende war? Ob man genau in diesem Moment ihr Verschwinden bemerkte? Oder redeten sie sich noch die Köpfe heiß und versuchten eine Entscheidung zu erzwingen, die doch offenbar von Anfang an feststand? Und hatte sich Kaito schon auf die Jagd nach ihnen gemacht? Konnte er das einfach allein beschließen? „Ich bringe sie in ihre Kajüte.“, sagte der Kapitän weiterhin ausgesucht freundlich und Yuki, Zero und Ai folgten ihm. Sie wurden in den Bauch des Schiffes geführt, einen spärlich erleuchteten Gang entlang, bevor sie vor einer Tür stehen blieben. Der Kapitän öffnete und die drei traten ein. Es befand sich nur ein Bett in dem Zimmer sowie ein Tisch mit zwei Stühlen. „Es ist ein Frachtschiff.“, erklärte Zero. „Normalerweise haben sie keine Passagiere. Aber es wird für heute gehen. Du kannst mit Ai auf dem Bett schlafen.“ „Was ist mit dir?“, fragte sie sofort. „Ich denke nicht, dass ich heute Nacht überhaupt schlafen kann.“, erwiderte Zero. „Komm her, Ai.“, sagte er zu seiner Tochter und schob sie sanft zum Bett. „Das Schiff wird jetzt ein paar Stunden unterwegs sein. Versuch ein wenig zu schlafen. Wenn wir in Hokato ankommen, haben wir noch einen weiten Weg vor uns, bis wir wieder zu Hause sind.“ „Ich will nicht schlafen.“, widersprach sie, konnte aber kaum noch die Augen offen halten. Zero sah sie voll Sorge an, dann strich er ihr, wie zufällig über die Stirn, die Wange hinunter. Fiber hatte sie keines, dachte er erleichtert. Dennoch konnte sich das schnell ändern, wenn sie nicht wenigstens ein bisschen zur Ruhe kam. Aber er würde auch nicht mit ihr diskutieren. „Dann ruh dich nur ein bisschen aus. Yuki wird bei dir bleiben.“ Dabei sah er Yuki gleichzeitig an und fragte sie somit um ihr Einverständnis. Ohne zu zögern nickte diese und wandte sich dann Ai zu. „Na komm schon, Ai. Ich bin auch müde. Lass uns versuchen ein bisschen zu schlafen.“, sagte sie und versuchte aufmunternd zu klingen. Nur wiederstrebend ließ Ai sich neben Yuki ins Bett gleiten und sich von ihr zudecken. Doch kaum lag ihr Kopf auf dem weichen Kissen und wärmte die Decke sie, kuschelte sie sich von allein an Yuki an. Yuki legte den Arme um sie und streichelte ihr sanft über den Rücken. Dann sah sie zu Zero, dessen Gesicht noch immer von Sorge gezeichnet war. Er wusste, was er Ai zumutete und er bereute es zutiefst. Aber einen anderen Weg gab es nicht. Das wusste auch Ai. Niemand machte ihm einen Vorwurf. Dann fuhr plötzlich ein Ruck durch das Schiff und es begann leicht zu schaukeln. Es hatte abgelegt. „Ich bin oben.“, sagte Zero monoton und verließ den Raum. Als er gegangen war, sagte Ai leise zu ihr: „Yuki?“ „Ja?“ „Es tut mir leid.“ „Was denn?“, fragte Yuki zurück und streichelte Ai abermals über den Rücken. Die Stimme des Mädchen, das so ausgelassen und herzlich Lachen konnten, hörte sich so an, als hätte sie noch nie gelacht. „Dass du wegen mir weggegangen bist. Ich meine... Kaname wird doch bestimmt böse auf dich sein oder?“, fragte sie traurig. „Mach dir darüber keine Gedanken, Ai. Er wird es schon verstehen.“ „Wirklich?“ Yuki atmete einmal tief durch. „Ich weiß es nicht.“, sagte sie ehrlich. „Aber ich bereue es auch nicht. Ich habe dich nämlich schrecklich lieb gewonnen, weißt du das? Und deswegen will ich, dass es dir und deinem Papa gut geht.“ Sie lächelte sie an und Ais Mundwinkel zuckten ebenfalls kurz nach oben. „Magst du meinen Papa?“, fragte Ai dann gerade heraus. Yuki blickte sie verdutzt an. Sie wusste inzwischen ja, dass Ai äußerst direkt war, aber dennoch überrumpelte sie sie damit jedes Mal aufs neue. Doch sie entschied sich ehrlich zu antworten: „Ja, das tue ich, sehr sogar.“ „Er mag dich auch.“, erwiderte sie sofort, ohne auch nur einen Moment zu überlegen. Yuki musste schmunzeln. „Wie kommst du denn darauf? Ich bin mir da nicht so sicher.“ „Nur so... Er... hasst dich nicht.“, sagte sie etwas zögerlicher. Sie wusste nicht, wie viel sie erzählen durfte, ohne dass ihr Papa böse wurde. Andererseits würde Yuki es doch sicher nicht weiter sagen. „Aber das heißt nicht, dass er mich mag.“, widersprach sie ihr. Ai nickte daraufhin langsam. Das stimmte natürlich. „Nein, aber er... Ich glaube, er will dich nicht wieder verlieren.“, wisperte sie schließlich leise. Mit laut klopfendem Herzen fragte Yuki: „Warum glaubst du das?“ „Ich weiß es.“, sprach sie so leise, dass sie kaum die Lippen bewegte. Yuki antwortete ihr nicht, weil sie nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte. Gab es darauf eine Antwort? Doch als sie bereits glaubte, Ai sei endlich eingeschlafen, sprach diese noch einmal: „Yuki?“ „Mmh.“ „Ich bin so müde. So furchtbar müde, ich will nur schlafen und nie wieder aufwachen.“ Sie schloss Ai noch ein wenig fester in die Arme und lauschte den gleichmäßigen Atemzügen des Kindes. Ihr Körper war warm und schmiegte sich an den ihren, als hätte sie Angst, dass sie einfach verschwinden würde. „Schlaf jetzt, Ai. Zero ist da und ich auch. Keiner von uns wird weggehen.“, flüsterte sie ihr ins Ohr. Nachdenklich sah Yuki auf das Kind in ihren Armen. Hatte sie vielleicht recht? Verhielt sich Zero nur deswegen so kühl ihr gegenüber, weil glaubte sie würde sich nie wieder sehen. Stimmte das wirklich? Wohin würde er Ai bringen, wenn sie erst einmal in Koritokái waren? Zero stand an der Reling und sah aufs Meer. Der Hafen wurde immer kleiner und langsam zu einem großen leuchtendem Punkt in der Nacht. Das Meer selbst war schwarz und schien jeden zu verschlingen, der ausversehen hineinfiel. Aber es machte Zero nicht mehr Angst, als das, was vielleicht mit Ai geschehen könnte, wenn man sie einholte und festnahm. Doch bis hierhin hatten sie es schon geschafft. Die ganze Zeit, auf dem Weg zum Hafen hatte er an Yukis Worte gedacht, ob es nicht besser gewesen wäre, im Zug zu bleiben. Möglichweise hatte sie ja sogar recht. Dann wären sie wahrscheinlich schon längst außer Reichweite gewesen. Jetzt blieb ihnen nur noch den Weg zu gehen, den er gewählt hatte. Es musste ihnen einfach gelingen. Leise hörte er Schritte hinter sich und auch so wusste er, dass es Yuki war, die sich ihm näherte. Ihre Gegenwart verwirrte ihn und Zero spürte, wie er unsicherer war. Er wusste noch immer nicht, was er von ihr denken sollte. Ai vertraute ihr, aber konnte er das auch? Was würde sein, wenn sie erst einmal in Koritokái waren? Dann würde sie zurückgehen und sie würden sich nie wieder sehen. Das war gut so, es war richtig und trotzdem konnte er nicht verhindern, dass der Gedanke ihm nicht behagte. Zero drehte den Kopf ein wenig und sah sie an. „Sie schläft.“, beantwortete sie seine Frage im Voraus. Er nickte kurz. „Warum du nicht?“, fragte er sie dann. „Aus dem gleichen Grund, wie du.“, antwortete sie kurz und stellte sich neben ihn. Beide sahen einen Moment schweigend auf das Meer, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Schließlich rang Yuki sich doch dazu durch mit ihm zu sprechen, auch, wenn sie wohl eher erwartete, dass er lieber nicht reden wollte. Aber Ais Worte hatten sie nachdenklich gestimmt und ihr bewusst gemacht, wie wenig Zeit sie noch mit den beiden hatte. „Wie kommt es, dass dieses Schiff des nachts abgelegt hat?“ Sie hörte Zero schwer ausatmen und fühlte sich in ihrer Vermutung bestätigt. Dennoch antwortete er ihr. „Sie hatten Lieferverzögerung. Allerdings muss der Kunde sehr ungeduldig sein, deswegen haben sie von den Behörden eine Ausnahmegenehmigung bekommen. Außerdem werden sie nur in Küstennähe segeln und die Gegend ist ohne Kliffs oder Felsvorsprünge. Die Rosemary sollte ihr Ziel bei Morgendämmerung erreichen.“ „Was werden wir tun, wenn wir in Hokato sind?“ „Wir fahren mit dem Zug weiter in Richtung Kiseki. Von dort aus werden wir zu Fuß nach Koritokái gehen.“ „Zu Fuß?!“, fragte sie ungläubig. „Wie weit ist es denn?“ „Von Kiseki aus ungefähr vier oder fünf Stunden, im Laufschritt.“, antwortete er. Yuki stand der Mund offen. „Glaubst du wirklich, dass sie da schafft?! Sie ist jetzt schon vollkommen erschöpft!“, widersprach sie heftiger, als beabsichtigt. „Ich weiß!“, fuhr Zero sie scharf an, so dass sie zusammenzuckte. „Tut mir leid.“, entschuldigte er sich jedoch noch im gleichen Augenblick. „Ich werde sie tragen.“ „Schon gut, aber Zero selbst das kann zu anstrengend sein. Und wenn wir mit dem Zug direkt nach Koritokái fahren würden?“ „Ich weiß nicht, wann sie unser Verschwinden bemerkt haben. Mit dem Schiff haben wir einen Vorsprung, aber ich glaube dass sie sich trotzdem gleich auf den Weg dahin machen. … Mit dem Zug währen wir natürlich schneller.“, beantwortete er ihre Frage. Vielleicht hatte sie gar nicht so unrecht. „Dann hätten wir immer noch einen Vorsprung. Ich glaube sie würden den Schnellzug nehmen, aber dieser fährt auf keinen Fall bis Koritokái. Sie müssten auf das Auto umsteigen und auch damit dauert es länger. Ich denke, wir könnten es schaffen.“ Zero nickte kurz. „Was ist dann? Ich meine, wenn wir Koritokái erreicht haben?“, fragte sie weiter. „Erinnerst du dich an den Nadelwald hinter dem Gasthaus?“ „Ja.“ „An das Gebirge?“ „Ja.“, sagte sie wieder. „Es gibt einen Pass der direkt durch das Gebirge führt.“ Dann schwieg er wieder, als würde das schon alles beantworten. Yuki sah ihn verwirrt an. Was wollte er ihr damit sagen? Sie stellte sich Koritokái auf der Karte vor, die sie im Arbeitszimmer gesehen hatte. Dahinter lag der Wald und das Gebirge. Was befand sich hinter dem Gebirge? Da war nichts weiter gewesen, nur weiß. Sie stieß ein leises „Oh“ aus, als es ihr klar wurde. „Die stille Welt.“, flüsterte sie. Abermals nickte Zero. „Aber was willst du denn da? Ich meine, dass ist... Du weiß nicht einmal, was dich da erwartete.“, sagte sie ungläubig. „Wer sagt, dass ich das nicht weiß?“, fragte Zero zurück und sein Blick richtete sich immer noch auf das Meer. Sprachlos starrte sie ihn an. Wo war er in all den Jahren gewesen?! Gerade wollte Yuki ihn danach fragen, als er ihr zuvor kam. „Tut mir leid, dass ich sagte, du müsstest dich entscheiden.“, sagte er leise und sah sie dabei an. In seinen Augen lag keine Wut oder Zorn, sondern nur der sanfte Ausdruck, den sie von ihm kannte, den er früher immer gehabt hatte, wenn er mit ihr gesprochen hatte und vielleicht... War es Bedauern, was sie sah? „Was?“, fragte sie perplex. „Ich würde so etwas nie von dir verlangen und außerdem... hast du das bereits.“, flüsterte er weiter und wieder wandte sich seinen Blick ab. „Zero...“, setzt Yuki an, doch sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Begriff er denn immer noch nicht, dass sie sich niemals entscheiden könnte? „Aber ich...“, sprach Zero zögerlich weiter, „Ich will sie nicht verlieren, kannst du das verstehen? Nicht noch jemanden, nicht noch einmal. Allein der Gedanke, dass sie...“ Mit beiden Händen hatte er das Geländer umfasst und seine Hände spannten sich an. Allein der Gedanke daran bereitet ihm Schmerzen. Unentschlossen streckte sie eine Hand nach seiner aus, dann zögerte sie einen Moment, legte sie dann aber doch auf seine. Nun war er es, der kurz zusammenzuckte, aber er entzog sich ihr auch nicht. Vielmehr sah er unverwandt auf ihre Hand. Er wusste nicht, was er tun sollte. Zu viele Gefühle wurden auf einmal wachgerüttelt, von denen er wusste, dass sie nicht gut für ihn waren. Doch er konnte sich auch nicht abwenden. Zu sehr genoss er es ihre warme Hand in dieser kalten Nacht zu spüren. „Das wirst du nicht.“, sprach sie ebenso leise und dann sagte sie: „Ich bin damals mit Kaname gegangen, weil es zu diesem Zeitpunkt das richtig war. Aber das heißt nicht, dass ich mich gegen dich entschieden habe.“ „Nein?“, fragte er und eine Spur Kälte schwang in seiner Stimme mit. Eventuell hätte sie nicht davon beginnen dürfen. Er entzog seine Hand nun doch und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein.“, erwiderte sie dennoch gefasst. „Was bedeutet es dann?“, fragte er sie gerade heraus und sah sie abermals direkt an. Sie erwiderte seinen Blick und ihr Herz schlug schneller. Es war nicht der sanfte Blick, mit dem er sie vielleicht zuvor angesehen hatte, er war durchdringender, als könnte er auf den tiefsten Grund ihrer Seele und ihrer Begehren blicken. Kalte Schauer fuhren durch ihren Körper und in ihrer Magengegend begann es zu prickeln. Der Mond hinter ihr spiegelte sich in seinen Augen. Plötzlich wurde Yuki bewusst, dass etwas dabei war sich zu ändern, dass es bereits begonnen hatte, als sie ihn nach diesen endlosen zwanzig Jahren wieder gesehen hatte. Und nun konnte sie es nicht mehr aufhalten. Sie wollte es nicht aufhalten, sondern vielmehr daran festhalten und es voranbringen. Auch, wenn sie nicht wusste, wohin es sie führen würde. „Ich weiß es nicht.“, antwortete sie ehrlich und schüttelte verwirrt den Kopf. „Du solltest wirklich noch etwas schlafen. Die nächsten Stunden werden anstrengend sein.“, beendete er das Gespräch damit. Seine Stimme war normal geblieben und doch sagte sie ihr, dass er allein sein wollte. Yuki respektierte seinen Wunsch und kehrte zu Ai in die Kajüte zurück. Ein sanftes Rütteln weckte Yuki. Wann war sie eingeschlafen?, fragte sie sich träge. Sie öffnete mühsam die Augen und sah in Zeros Gesicht. „Wir sind da.“, sagte er und auch Ai bewegte sich. Yuki hatte neben ihr auf dem Bett geschlafen und das Mädchen hatte sich eng an sie gekuschelt. Sie nickte kurz und erhob sich mit Ai. „Was machen wir nun?“, fragte Yuki und dachte an ihr Gespräch von gestern Abend. Oder war es Nacht oder bereits diesen Früh gewesen, überlegte sie kurz. „Ich weiß es noch nicht. Lasst uns erst nachsehen, wann und wie ein Zug fährt. Vielleicht ergibt es sich von selbst.“, antwortet Zero ehrlich. Offenbar hatte er sich noch immer nicht entschieden. Ai nahm wortlos ihren Rucksack, das einzige Gepäckstück, was sie bei sich hatten und nahm Zeros Hand. Sie bestiegen das Deck und in nicht allzu weiter Ferne sahen sie die Küste von Hakato. Je näher sie kamen, desto mehr erkannten sie und aus einem gleichfalls braunen Punkt, der im Licht der aufgehenden Sonne golden zu schimmern begann, wurde eine Stadt mit hohen Türmen, die das Zentrum bildeten. Hakato... Yuki hatte diese Stadt nicht einmal während ihrer Suche nach Zero besucht und obwohl ihre Neugier auf fremde Städte geweckt worden war, wünschte sie doch, sie hätte diese Stadt auf anderen Wegen kennengelernt. So konnte sie den Anblick nicht einmal genießen. Die drei sprachen nicht miteinander, bis sie angelegt hatten. Erst als sie im Begriff waren, das Schiff zu verlassen, blieb Yuki stehen und zögerte. „Was ist?“, fragte Zero, der sich zu ihr umgedreht hatte. Der Blick in seinen Augen verriet ihr, dass er glaubte sie hätte es sich doch wieder anders überlegt. Es verletzte sie, dass er immer noch so dachte. Sie hatte ihren Standpunkt und ihre Entscheidung doch deutlich gemacht. „Ich komme gleich nach.“, antwortete sie kurz und verschwand wieder an Deck des Schiffes. Was hat sie vor?, fragte sich Zero misstrauisch. „Wo geht sie hin?“, fragte Ai laut und sprach damit seine Gedanken aus. „Ich weiß es nicht. Lass uns besser wo anders warten.“, sagte er abwesend. Irgendetwas in Yukis Blick ließ in ihm ein ungutes Gefühl entstehen. Wut und Hass keimten wieder ihm auf. Es war der Blick eines Reinblutes gewesen, das Macht über all anderen hatte und diese schamlos ausnutzte. Er erinnerte ihn daran, was sie eigentlich war und dass es besser war, wenn sich ihre Wege wieder trennten. Sie wartete auf Yuki im Schatten eines Hafengebäudes. Zero studierte die Umgebung und versuchte sich zu orientieren. Er war schon einmal hier gewesen. Er wusste, wo der Bahnhof war und er versuchte die Landschaft und die umliegenden Städte aus seinem Gedächtnis zu einer mentalen Karte zu rekonstruieren. Er musste zugeben, dass Yuki recht hatte. Mit dem Zug während sie wesentlich schneller. „Sie kommt.“, sagte Ai leise und Zero drehte sich in Richtung der Rosemary, die nun langsam zum entladen bereit gemacht wurde. „Was hast du gemacht?“, fragte er sie sofort, als Yuki vor ihnen stand und im Schatten der Häuserwände verschwand. „Ich habe dafür gesorgt, dass man sich nicht an uns erinnern wird.“, sagte sie kurz. Ihre Stimme klang merkwürdig, kalt und abwesend. Sofort drehte sich Zero um und erwartete das ein Geschrei auf dem Schiff losbrechen würde. Doch im gleichen Augenblick sah er den Kapitän auf dem Schiff erscheinen. Wie dumm von ihm, dachte er. Sie würde so etwas nicht tun. „Wie?“, fragte er deswegen. „Willst du das wirklich wissen?“, entgegnete sie und sah ihn durchdringend an. „Nein.“, entschied er schnell. Je weniger er davon wusste, umso besser. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Mal wieder eines Geschafft.^^ Die nächsten fünf Kapitel sind schon in Planung und müssen noch geschrieben werden. Nur fällt es mir momentan schwer mich auf diese Story und meine andere Gleichzeitig zu konzentrieren. Da ich aber beides gleichzeitig weiter schreiben will, kann es mit neuen Kapiteln etwas dauern. Ich will ja, dass ich und meine Leser zufrieden sein können und nicht einfach was abliefern, um meine Ruhe zu haben. Deswegen bitte ich euch um etwas (mehr) Geduld mit mir. Arbeiten muss ich ja zwischendurch auch noch. Wir lesen uns in Kapitel 20 wieder und dann wird es – kalt. O.o XD lg maidlin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)