Die Prophezeiung von maidlin (SPOILERS!!!!) ================================================================================ Kapitel 10: Der Eltern Sorgen ----------------------------- Das neue offizielle Kapitel ist erschienen und nun gibt es also auch von mir ein neues. Einmal Jubeln bitte, dafür, dass ich es geschafft habe. *hüstel* Ich weiß nicht... es kann sein, dass ich das Kapitel im Laufe des Wochenendes noch mal bearbeite. Ich glaube es haben sich ein paar Fehler eingeschlichen, die nicht sein müssten. Aber momentan seh ich die einfach nicht! Können die nicht „Hier!“ rufen? Das wäre mal schön! Hoffe aber, es stört nicht zu sehr beim Lesen. Viel Spaß erst mal. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Eltern Sorgen An Schlaf dachte Zero in dieser Nacht nicht mehr. Stundenlang saß in einem der Sessel im Wohnzimmer und starrte aus dem Fenster. Er fühlte sich überfordert. In den letzten Jahren hatte er nie daran gedacht zurückzukehren. Vielleicht am Anfang irgendwann, doch auch das war schnell verschwunden. Nein, er hatte nie ernsthaft überlegt zurück zu gehen. Und nun sollte er das von heute auf morgen entscheiden? Das war unmöglich. Er wollte nicht mehr zurückkehren. Er konnte nicht mehr zurück. Warum sollte er auch? Es gab nichts was ihn an dieses Land, diese Stadt oder gar Haus band. Er hatte alles hinter sich gelassen, nicht einmal zurückgeblickt oder darüber nachgedacht, was seine Entscheidung möglicherweise für andere bedeutete. Nein, wenn er ehrlich war, dann war er in den ersten Jahren nicht einmal in der Lage gewesen, überhaupt klar zu denken. Es hatte lange gebraucht, zu lange, bis er wieder annähernd wieder er selbst war. Selbst als er Ai von seinem alten Leben erzählt hatte, hatte er sich verboten weiter darüber nachzudenken, hatte jedes Gefühl unterbunden. Es war, als hätte er von jemand anderem berichtet. Von jemandem, den es nicht mehr gab und in gewisser Weise stimmte das auch. Er wollte nicht mehr zurück, er konnte nicht mehr. Es gab dort nichts, was ihn dazu veranlasst hätte. Das dachte er zumindest bisher, das wollte er wenigstens glauben. Doch Yukis Worte schienen das alles mit einmal zum Einsturz gebracht zu haben. Nicht, was diese seltsame Prophezeiung betraf. Er glaubte nicht an so etwas und selbst wenn es wahr sein sollte, so war es nicht sein Problem. Sollte sich das Reinblut doch selbst darum kümmern, wenn es ihm solche Angst machte. Er würde sich nicht mehr von ihm benutzen lassen. Das war ein für alle mal vorbei. Das andere aber, konnte er nicht so leicht abtun. Es war genau das, wovor er immer Angst gehabt hatte nachzudenken. Machten sie sich wirklich solche Vorwürfe? War er ihnen, war er vor allem Yagari, eine Antwort schuldig? Er wusste es nicht. Es verwirrte ihn. Er konnte doch nicht innerhalb von zwei Tagen eine solche Entscheidung treffen. Er konnte doch nicht innerhalb von 48 Stunden entscheiden, ob er sich seinem alten Leben stellen wollte oder nicht. Was würde seine Rückkehr bedeuten? Was bedeutete es für Yagari und den Rektor? Was würde es für ihn selbst bedeuten? Was sollte er mit Ai machen? Würde er sie mitnehmen? Sie würde es wollen, dessen war er sich sicher. Doch sie dieser Umgebung aussetzen? Sie direkt zu den Vampiren führen? Sie der Gegenwart dieser Monster aussetzen? Das war vollkommen ausgeschlossen. Aber sie allein zu lassen, erschien ihn ebenso nicht richtig. Sie waren seit jenem Tag nicht von einander getrennt und er wusste nicht, ob sie es schaffen würde ein paar Tage ohne ihn zu sein. Er wusste nicht, ob er es schaffen würde ohne sie zu sein. Langsam verfärbte sich der Himmel rot. Es kam ihm vor, als hätten sich seine Gedanken während der ganzen Zeit nur im Kreis gedreht, denn einer Antwort oder einer Entscheidung war er immer noch nicht näher. Zero sah kurz auf die Uhr, die über der Tür hing. In einer halben Stunde musste er bereits wieder unten sein, um die Lieferung für diesen Tag anzunehmen. Er atmete kurz aus. Vielleicht kann er im Trott des Alltags vergessen darüber nachzudenken, doch gleichzeitig wusste er, dass es unmöglich war. Sie waren schließlich noch immer da. Kurz darauf hob er den Kopf erneut und sah zur Tür. Er hatte ein Geräusch auf dem Flur gehört und nur wenige Augenblicke später öffnete sich die Wohnzimmertür. Ai trat ein. Die Haare standen ihr in alle Richtungen ab, ihr Gesicht war noch ganz blass und in der linken Hand hatte sie ihren Stoffhasen „Hase“, ohne dem sie nirgendwo hinging. Verschlafen rieb sie sich die Augen und trottete noch im Halbschaf zu Zero. „Morgen. Na bist du schon munter?“, fragte dieser sie sanft und zog sie auf seinen Schoß. Ai lehnte sich an seine Schulter und schloss gleich wieder die Augen. Sie schüttelte den Kopf leicht. „Das kommt davon, wenn du nachts noch so lange aufbleibst und anderen hinterher spionierst.“, schellte er sie milde und strich ihr liebevoll über das Haar. „Mmh.“, brummte Ai und kuschelte sich noch ein wenig mehr an ihren selbst ausgesuchten Papa. „Gehst du?“, fragte sie schließlich nach wenigen Minuten, in denen Zero schon dachte, sie sei wieder eingeschlafen. „Ich weiß es nicht.“, antwortete er leise und streichelte ihren Rücken. „Warum nicht? Es ist doch wichtig. Er will dich sehen.“, murmelte sie im Halbschlaf. „So einfach ist das aber nicht.“, erwiderte er immer noch leise. „Versteh ich nicht.“, nuschelte sie, so dass er sie kaum noch verstand. „Nein. Ich versteh es ja selbst nicht.“, flüsterte er. „Schlaf noch ein bisschen.“ Nur wenige Augenblicke, nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, atmete sie ruhig und gleichmäßig und er wusste, dass sie bereits wieder eingeschlafen war. Vorsichtig hob er sie auf seinen Arm und legte sie auf das Sofa. Sofort kuschelte sie sich in die Kissen, „Hase“ eng an sich gepresst. Zero breitete die Decke über sie aus und beobachtete sie noch einen Moment. Noch einmal strich er ihr über die Haare, bevor er sich dann umzog und nach unten ging. Der Lieferant kam pünktlich und die Ware war in Ordnung. Während Zero seine Aufgaben erledigte und mit dem Chefkoch verschiedene Gerichte vorbereitete, um für das Mittagsgeschäft und das Abendgeschäft einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, fiel es ihm doch leichter, seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Es gab genügend andere Dinge an die er denken musste. Erst als Ai vor dem Mittag in der Küche auftauchte, fühlte er sich unliebsam daran erinnert. Denn natürlich war sie nun hellwach und ließ sich nicht mehr so einfach abwimmeln. „Warum willst du denn nicht hinfahren.“, fing sie sofort an, als sie in die Küche kam. „Das habe ich dir doch schon erklärt. Es geht nicht so einfach und ich weiß noch nicht einmal, was genau ich da soll.“, sagte er abwesend und senkte gleichzeitig die Stimme. Er wollte vermeiden, dass Frau Sayuka etwas davon mitbekam. Auch wenn er sie mochte, so störte es ihn ein wenig, dass sie immer alles wissen wollte. Es war nicht so, dass sie es weiter erzählte, aber sie konnte es auch nicht ertragen, wenn sie etwas nicht wusste und ihre Gedanken dazu äußern konnte. Es waren gutgemeinte Ratschläge, das wusste Zero. Besonders, wenn man ihr Schicksal und das ihrer Familie bedachte, wurde dies offensichtlich und gerade in Sachen Kindererziehung hatten sie Zero schon oft geholfen. Aber dieses Gespräch war nicht für ihre Ohren bestimmt. Zero befürchtete, dass sie ihn sonst dazu bringen würde, noch mehr von sich preiszugeben, als er bereits schon getan hatte – und das war für seine Verhältnisse bereits viel zu viel. Dass Ai fast alles wusste, war eine Ausnahme und das auch nur, wegen des Versprechens, was sie sich gegeben hatten. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass dieses Thema niemanden weiter etwas anging - auch Ai nicht. Es war ganz allein seine Sache. „Ja, aber es stimmt doch. Er will dich sehen und ein paar Antworten. Er vermisst dich und macht sich sorgen. Was ist so schlimm daran zurückzufahren und es ihm zu erklären, ihm zu zeigen, dass es dir gut geht?“, fragte Ai weiter, wurde aber genauso leise. „Ai, das ist doch etwas ganz anderes.“, versuchte er ihr zu erklären. Dass Kinder sich alles immer so einfach vorstellten. „Das sagst du immer.“, mauelte sie leise. „Es stimmt ja auch.“, sagte er schlicht und gab Ai einen Teller mit ihrem Mittagessen. „Was ist mit Nachtisch?“, fragte sie mit großen Augen und vermisste die kleine Schüssel mit Pudding, Eis, Jogurt oder Quark, die er ihr sonst immer mit reichte. „Wie du dich vielleicht erinnerst, hast du den gestern schon gegessen. Alles auf einmal. Deine Bauchschmerzen müssten dir doch gereicht haben.“, antwortete Zero ein wenig bissig. „Jaha.“, antwortet sie kleinlaut. Wortlos verließ sie die Küche und setzte sich wie immer an den Tresen. Während sie lustlos ihr Mittag aß, betraten nach und nach Gäste das Lokal und Zero bekam bald genug zu tun, um nicht mehr über eine eventuelle Heimkehr nachdenken zu müssen. Frau Sayuka hingegen war Ai nach draußen gefolgt und begrüßte die anderen Gäste. Zu ihrer Verärgerung hatte sie wirklich nicht viel von dem Gespräch mitbekommen und einmal mehr verfluchte sie ihre Neugier. Sie wusste sehr genau, dass sie es nichts anging und doch wollte sie es unbedingt wissen. Aber sie war keineswegs so dumm danach zu fragen. Inzwischen hatte sie gelernt Ichiru nicht nach seiner Familie oder Herkunft zu fragen. Nie hatte sie eine Antwort erhalten - aus welchen Gründen auch immer. Trotzdem entging ihr nicht, dass Vater und Tochter sich scheinbar uneinig waren. Ais Gesicht sprach in dieser Hinsicht Bände. „Ai, nun schau doch nicht so grimmig.“, versuchte sie das Mädchen aufzumuntern, als sie die Getränke zurechtmachte. Doch diese warf ihr nur einen trotzigen Blick zu. „Seid ihr mal wieder verschiedener Meinung?“, fragte Frau Sayuka scheinbar anteilnahmslos. Ai schüttelte leicht den Kopf. „Nein,... Ja... Er sagt ich würde es nicht verstehen, aber ich... Er erklärt es mir ja nicht einmal!“, beschwerte sie sich und ließ ihre Wut an dem Stück Fleisch auf ihren Teller aus. „Willst du mir sagen, worum es geht?“, fragte die Wirtin sanft. Ai überlegte einen Moment. „Nein. Wenn ich es jemandem sage, wird er bestimmt wieder böse.“, antwortet das Mädchen. Frau Sayuka lachte kurz auf. „Schon gut, dass wollen wir ja auf keinen Fall. Anscheinend ist seine Laune ja jetzt schon nicht besonders gut.“ „Jaha.“, seufzte Ai, „und ich weiß gar nicht warum.” „Weißt du Ai, manchmal fällt es auch den Erwachsenen schwer über bestimmte Dinge zu reden,... nicht nur mit Kindern, sondern auch mit anderen Erwachsenen.“ „Ist das bei dir auch so?“, fragte Ai und sah sie fragend an. „Ja, auch mir geht das so. Mir fällt es schwer mit meinem Mann oder Sasuke über... bestimmte Sachen zu sprechen.“, sagte sie und lächelte traurig. „Wegen Kira?“, fragte Ai leise. „Ja, wegen ihm. Es ist schwer darüber zu reden, auch jetzt noch. Dabei ist es schon so lange her...“ „Aber warum hat er es mir dann erst erzählt, wenn er es mir doch jetzt nicht erklären will?“ „Tja, manchmal ist es aber auch leichter mit Kindern zu reden. Sie sind immer ehrlich und sagen was sie denken. Sie sehen die Welt aus einem anderen Blickwinkel, den die Erwachsenen verloren haben. Außerdem haben du und dein Papa euch doch etwas versprochen oder nicht?“ „Ja.“ „Siehst du, deswegen hat er es dir erzählt und ich bin sicher er wollte auch deine ehrlichen Worte dazu hören. Aber wir beide wissen doch, dass es schwer ist, deinen Papa von einer anderen Meinung zu überzeugen. Er ist einfach zu starrköpfig.“ Ai musste kurz grinsen, doch dann sagte sie nachdenklich und mehr zu sich selbst: „Aber trotzdem sollte er doch zurückgehen.. oder wenigsten schreiben, dass es ihm gut geht oder? Ich meine, er macht sich doch sorgen oder?“ „Ich weiß zwar nicht, wer er ist oder worum es eigentlich genau geht, aber wenn es eine Person gibt, die sich um einen sorgt, dann sollte man dieser Person auch hin und wieder sagen, dass es einen gut geht, wenn man sie länger nicht sieht. Im Moment können wir dennoch nichts machen. Ichiru muss es selbst wollen. Es muss ja auch nicht gleich sein oder?“ Wieder schwieg Ai einen Moment. „Ja. Aber ich werde ihn trotzdem noch mal fragen.“ Frau Sayuka musste kurz schmunzeln. „Tu das. Aber vielleicht solltest du noch ein bisschen warten. Ich glaube jetzt ist es nicht so gut.“, flüsterte sie Ai zu, weil sie sah, dass ihre erste Kellnerin, die Tür zur Küche öffnete. Ai verstand sofort, was sie ihr sagen wollte. Begeistert nickte Ai und sprang dann vom Stuhl. „Ich geh raus!“, rief sie noch Richtung Tresen, als sie bereits die Tür aufgestoßen hatte und nach draußen rannte. Doch kaum, dass Ai draußen war, trat ein Mann in blauer Uniform ein. „Hallo, Frau Sayuka.“ „Hallo, Seph. Hast du etwas für mich?“ „Ja, aber leider nicht das worauf sie warten. Tut mir leid.“, sagte er entschuldigend und reichte ihr dennoch einen kleinen Stapel Briefe. „Danke, trotzdem.“, sagte sie traurig und nahm die Post entgegen. Als der Postbote gegangen war und sie die Getränke zu den Gästen gebracht hatte, nahm sie die Briefe und sah sie nachdenklich durch. Es war wirklich keiner von ihm dabei. Was dachte er sich eigentlich? Sie ließ die Briefe achtlos liegen und ging in die Küche. „Schon wieder kein Brief von ihm!“, sagte sie gleich, als sie die Tür geöffnet hatte. „Was?“, fragte ihr Mann irritiert, der gerade eine Pfanne schwenkte. „Es war schon wieder kein Brief von Sasuke dabei! Was denkt der Junge sich eigentlich!“, beschwerte sie sich, als sie frustriert ein Handtuch nahm und das Geschirr trocknete. „Seit einem halben Jahr haben wir schon nichts mehr von ihm gehört! Es kann ihm wer weiß was passiert sein!“, schimpfte sie weiter. „Schatz, beruhige dich. Ich bin sicher, es geht ihm gut. Du weißt doch, wie schreibfaul er ist. In den nächsten Tagen kommt bestimmt ein Brief.“, versuchte der Wirt seine Frau zu beruhigen. „Ich verstehe das nicht! Er weiß doch genau, wie es mir immer geht, wenn wir so lange nichts von ihm hören! Was, wenn sein Schiff gesunken ist? Was, wenn er krank ist? Was, wenn sie von Piraten überfallen worden sind?“, fragte sie aufgeregte und lief nervös in der Küche hin und her. „Schatz, so darfst du doch nicht denken. Es geht ihm gut, da bin ich mir sicher.“ „Ihr Mann hat recht.“, sagte nun auch Zero. „Sasuke ist 28. Er kommt schon allein klar. Sie sollten sich nicht unnötig Sorgen machen.“ „Aber ich mache mir sorgen!“, widersprach sie heftig. „Warte erst bis Ai in diesem Alter ist! Es ist vollkommen egal, wie alt ein Kind ist oder wie erwachsen, für die Eltern wird es immer ein Kind bleiben! Es ist doch vollkommen natürlich, dass man sich Sorgen macht, wenn man sechs Monate nichts von ihm gehört hat, wenn man ihn das letzte Mal vor mehr als einem Jahr gesehen hat! Deinen Eltern geht es sicher genauso!“ Zero öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Nein, seinen Eltern ging es ganz gewiss nicht so. Er wusste nicht, was seine Eltern denken oder fühlen würden. Er hatte schon lange keine mehr! Von seiner eigenen Familie, war ihm keiner mehr geblieben. Um ihn machte sich sicher niemand Sorgen. Doch das sagte er nicht. Nachdenklich beobachtete er Frau Sayuka, die immer noch in der Küche hin und herlief, sich aber so langsam wieder zu beruhigen schien. So war es mindestens einmal in der Woche, wenn wieder kein Brief von ihrem Sohn gekommen war. Dabei wusste sie doch, wie lange die Briefe brauchten, wenn er sie von irgendeiner Insel auf dem Ozean losschickte. Aber war es tatsächlich so? Machte man sich immer Sorgen, um seine Kinder, egal wie alt diese waren? Würde ihm mit Ai das Gleiche erwarten? Auch wenn er von Anfang an nur so lange die Verantwortung für sie übernehmen wollte, bis sie erwachsen war – und sie das auch wusste – so hatte er es doch nicht verhindern können, dass er ihr eine Zuneigung entgegen brachte, wie er sie schon lange nicht mehr empfunden hatte. Für ihn, war sie nun seine Familie und er wusste nicht, ob er diese so einfach wieder loslassen könnte, auch wenn er immer etwas anderes behauptete. Zero atmete einmal scharf aus. Unweigerlich hatten sich Yukis Worte in seine Gedanken gedrängt. Sie hatte gesagt, dass es noch Menschen geben sollte, die sich um ihn sorgten. Er konnte einfach nicht glauben, dass es wirklich so war Sie waren nicht einmal verwandt. Aber... war nicht auch Yagari wie ein Vater für ihn? Immerhin kannte dieser ihn genauso gut, wie sein leiblicher Vater. Vielleicht sogar noch besser. Selbst wenn es einmal so gewesen war, so konnte er sich nicht vorstellen, dass das auch jetzt noch so war. Warum sollte Yagari auch jetzt noch so etwas wie Verantwortung oder Sorge ihm gegenüber empfinden? Nicht, nachdem was alles geschehen war, nicht nachdem was er getan hatte. Unwillkürlich versuchte Zero sich vorzustellen, was er ihm sagen würde, sollte er seinem Meister noch einmal gegenüber stehen. Wie sollte er all das erklären? Es erschien ihm unmöglich. Und wenn er müsste? War er ihm wirklich eine Antwort schuldig, wie sie es gesagt hatte? Nein, dachte er ohne zu zögern und doch konnte er das mulmige Gefühl dabei nicht verdrängen. „Verdammt!“, stieß er leise aus. Er war so in Gedanken versunken, dass er sich mit dem Fleischmesser direkt in den Zeigefinger geschnitten hatte. „Was ist? Hast du dich geschnitten?“, fragte Herr Sayuka und sah kurz zu ihm rüber. Zero sah auf seinen Finger und das Blut herauslaufen. Im nächsten Augenblick fuhr er mit seiner Zunge über die Stelle und leckte das Blut ab. Dann war von dem Schnitt nichts mehr zu sehen. „Nein.“, antwortete er schließlich und richtete seinen Blick wieder auf das Stück Fleisch vor ihm. „Was ist heute los mit dir? Du bist doch sonst nicht so unkonzentriert.“ Zero atmete einmal scharf aus. Wenn es andere schon bemerkten, musste es ja sehr auffallend sein. „Nichts, nur wenig Schlaf.“, erwiderte er knapp. „Aha. Das hat nicht zufällig etwas mit der hübschen Frau zu tun, die gestern abend noch so lange auf dich gewartet hat?“, fragte Herr Sayuka, dessen Taktgefühl weit unter dem seiner Frau lag. „Nein!“, antwortete Zero etwas zu heftig. „Verstehe.“, sagte der Wirt und grinste ihn breit an. „Woher kennst du sie? Ich dachte immer, du schließt keine Bekanntschaften.“, redete er munter weiter und schien Zeros stechenden Blick nicht einmal zu bemerken. „Von früher.“, antwortete Zero und weil er wollte, dass dieses Thema bald zu Ende war, sagte er weiter: „Wir sind zusammen zu Schule gegangen.“ „Und die anderen beiden? Die sahen ja nicht so aus, als wären sie sehr erfreut dich zu sehen. Sie wirkten eher wie ihre Beschützer oder so was.“ „So ähnlich.“, antwortete Zero ihm noch und damit war die Unterhaltung für ihn endgültig beendet. Yuki ging die Straßen entlang und schaute begeistert von einem Haus zum anderen. Kain und Aidou folgten ihr schweigsam. Sie hatten seit gestern abend nicht mehr mit ihr gesprochen und waren anschneidend immer noch beleidig, dass sie sie einfach weggeschickt hatte. Doch so sehr machte sich Yuki keine Gedanken darum. Vielmehr war sie froh, dass sie Zero nun auch dies hatte ausrichten können. Aber erleichtert war sie nicht, denn sie hatte ja keine Antwort von ihm erhalten. Nun hoffte sie, dass Zero sie eventuell auch gleich nach Hause begleiten würde. Aus seiner Reaktion hatte sie das nicht schließen können, aber sie wusste, dass diese Bitte vollkommen überraschend für ihn gewesen sein musste. Also blieb ihr wieder nichts anderes zu tun, als abzuwarten. Um sich aber ein wenig abzulenken und nicht ständig über seine möglichen und nicht möglichen Antworten nachzudenken, hatte sie am Mittag nach dem Aufstehen beschlossen, sich die Stadt nun endlich ein wenig genauer anzusehen. Außerdem wollte sie sowie noch ein paar Souvenirs für ihren Vater kaufen und für Kaname brauchte sie auch noch etwas passendes. Für ihn hatte sie zwar schon etwas in einer anderen Stadt gefunden, aber von dieser beeindruckenden Stadt musste sie noch etwas haben. Inzwischen hatte sie herausgefunden, dass dieser Ort – Koritokái genannt - eigentlich ein recht großes Handelszentrum war, welches seine Ware, darunter Wolle, Leder, Kräuter, Holz, einschließlich aller Produkte, die daraus gewonnen wurden – weltweit exportierte. Ebenfalls etwas, was Yuki sehr überrascht hatte. Sie hatte geglaubt, dass es so weit im Norden nur wenig Infrastruktur gab. Yuki lief die Geschäfte entlang und sah sich die Auslagen an. Es gab Mäntel, Gürtel, Handschuhe aus verschiedenen Ledersorten, darunter auch Lamm- und Kalbsleder, genauso wie aus Hasenfell oder Nerz., Pullover und Jacken waren aus feinster Wolle gemacht und Yuki ließ sich sogar dazu überreden das Spinnen einmal selbst zu versuchen. Es dauerte aber nicht lange, bis sie erkannt, dass dies kein Handwerk war, was ihr lag. Aber sie erkannte, dass es sehr viel Arbeit machen musste, bis solch ein feiner, handgefertigter Pullover fertig war, wie sie ihn dann kaufte. Weiterhin wurden Käse und Wurst, ebenfalls von den unterschiedlichen Tieren, verkauft, Stickereien, Strickereien, Kräutermischungen und Heiltinkturen für einen ganze Reihe von Krankheiten. Yuki wusste gar nicht wohin sie eigentlich als erste sehen sollte. Sie kostete auch von dem heißen Wein, den man ihr reichte. Er schmeckte leicht würzig und wärmte sie sogleich von innen. Die Sonne ging früh unter und die drei setzen sich noch in eines der vielen kleinen Lokale und aßen zu Abend. Inzwischen sprachen Kain und Aidou auch wieder mit Yuki. „Wann wollen wir morgen aufbrechen?“, fragte Kain sie schließlich, nachdem sie bereits bezahlt hatten und nun noch ein wenig in dem warmen Raum weilten. „Ich weiß nicht. Müssen wir morgen denn schon fahren?“, fragte sie unbedacht. Auch wenn sie versucht hatte sich abzulenken, so hatte sie sich doch gewünscht zufällig Zero zu treffen und dass er ihr sagte, er würde mit ihnen zurückkehren. „Natürlich!“, erwiderte Aidou. „Wir haben ihn gefunden und es ihm ausgerichtet. Er will nichts mehr mit uns zu tun haben. Unsere Aufgabe ist somit erledigt.“ „Aber wir haben doch genau drei Monate bekommen und die enden doch erst übermorgen.“, versuchte sie schwach einzuwerfen. „Wir könnten also noch einen Tag länger warten.“ „Man könnte fast den Eindruck gewinnen, du willst gar nicht zurück. Vermisst du Kaname-sama denn gar nicht?“ Yuki schwieg einen Moment. Natürlich vermisste sie ihren Bruder, aber sie wollte auch nicht einfach so gehen, ohne dass sie Yagari und dem Rektor eine genaue Antwort geben konnte. „Ich vermisse meinen Onii-sama genauso, wie ihr.“, sagte sie schließlich. „Aber, ich... Ich habe noch keine Antwort auf meine zweite Frage erhalten.“ „Und du weißt auch nicht, ob du die jemals bekommst! Was immer es war, Zero schien nicht sehr begeistert davon und ich denke nicht, dass es viel Zweck hat, weiter darüber nachzudenken. Wir fahren morgen nach Hause und dann ist diese Sache erledigt.“, sagte Aidou entschieden. Yuki wusste nicht, was sie erwidern sollte. Sie hatte kein richtiges Gegenargument und sie konnte es Kain und Aidou nicht verdenken, dass sie wieder nach Hause wollten. Sie selbst wollte es ja auch, aber... „Dann lasst uns morgen Nachmittag erst fahren. Jetzt da wir ihn gefunden haben, brauchen wir nicht mehr bei Sonnenlicht zu reisen.“, schlug nun Kain vor und Aidou stimmte ihm gleich zu. „Bist du damit einverstanden, Yuki?“, fragte er sie. Sie nickte kurz. So hatte sie wenigsten noch den ganzen Vormittag, um auf ihn zu warten. Sie verließen das Lokal und gingen die Straße weiter nach unten. Sie hatten erfahren, dass es ganz in der Nähe einen recht großen Teich geben sollte. Die Leute hatten von einem herrlichen Anblick in der Dunkelheit gesprochen und Yuki wollte sich das gern noch einmal ansehen. Sie fanden die Stelle mit Hilfe der Beschreibung, die man ihnen gegeben hat leicht und der Anblick, der sich ihnen bot, war wirklich wunderschön. Um den Teich herum, standen Laternen, deren Lichtquellen aber keine Glühbirne war, sondern kleine Feuer, welche warm und leuchtend brannten. Die Wände in denen das Feuer saß, waren aus Glas. Somit wurde der Platz um die Laterne von einem kleinen orangem Licht erhellt. Da die Laternen im Kreis um den Teich angeordnet waren und jede im Abstand von ungefähr fünf Metern neben der anderen stand, bildeten sie zusammen einen Ring aus Licht, der den ganzen Platz erleuchtete. In der Dunkelheit der Nacht und mit den Sternen und Mond im Hintergrund, war dieser Anblick so schön, dass Yuki einen Moment brauchte, um das alles aufzunehmen zu können. Jetzt, im Spätherbst waren die Bäume, die um den Teich und hinter den Laternen wuchsen zwar kahl, aber das verlieh dem ganzen etwas unheimliches und gleichzeitig aufregendes. Yuki stellte sich vor, wie es wohl im Sommer seine musste, wenn nachts Glühwürmchen um den Teich tanzten. „Ist das nicht Ai?“, hörte sie Kain plötzlich fragen und wurde aus ihren Gedanken gerissen. Sie schaute in die Richtung, in die auch er sah und tatsächlich, dort am Ufer tummelten sich zwei Gestalten und wenn sie in den Schein der Laterne traten, dann schimmerten die Haare der einen wie Gold. „Was macht sie hier?“, fragte Yuki verwirrt. „Viel wichtiger ist eher die Frage, was sie da treiben.“, sagte Aidou trocken, der bemerkt hatte, dass die beiden Kinder mit einer Art Stock immer wieder im Wasser herumfischten. Yuki ging ein Stück weiter nach vorn und sah es nun ebenfalls. „Ai?“, rief sie vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken. Der Kopf, der sich gerade noch nach unten gebeugt hatte, schnellte nun hoch und Yuki fragte noch einmal: „Ai, was machst du da?“ Schnell ließ das Mädchen den Stock los und lief mit dem zweiten Kind, ebenfalls ein Mädchen, zu Yuki. „Hallo!“, sagte sie gleich und strahlte sie aufgeregt an. „Hallo, Ai. Was hast du da gemacht?“ „Wir wollten angeln. Da schwimmen ganz große Fische drin rum!“ „Mit einem Stock, kann man keine Fische angeln.“, sagte Aidou sachlich und trat ebenfalls an Yuki heran. Dafür erntete er bösen Blick von Ai. „Das hier ist meine Freundin, Kimi.“, stellte Ai das andere Mädchen nun vor und diese begrüßte sie schüchtern. „Sag mal Ai, weiß Ze-, weiß dein Papa, dass du hier bist? Es ist doch schon sehr spät.“ „Ähm... nicht... direkt.“, druckste Ai ein wenig herum. „Er weiß, dass ich rausgegangen bin zum Spielen.“ „Rabenvater. Sein Kind so lange draußen allein spielen zu lassen...“, murmelte Aidou und Yuki sah ihn kurz aus den Augenwinkeln an. „Wie spät ist es denn?“, fragte Ai sie mit großen Augen. „Kurz nach acht Uhr.“, antwortete Yuki und sah, wie sich die grünen Augen vor Schreck weiteten. „Schon so spät!? Ich muss nach Hause!“, sagte sie hastig. „Komm Kimi!“ Sie packte ihre Freundin am Arm und zog sie mit sich. Yuki sah etwas perplex hinterher. „Ob es wirklich so klug ist, sie allein gehen zu lassen.“, überlegte Kain laut. „Bis zum „Goldenen Glück“ braucht sie lange. Vor um neun wird sie nicht da sein.“, sagte Aidou und sah Yuki abwartend an. „Wir begleiten sie.“, entschied Yuki schnell und lief Ai auch schon hinterher. Als sie sie eingeholt hatten, sagte sie zu ihr: „Wir begleiten dich. Es ist besser, wenn du nicht allein nach Hause läufst.“ Ai nickte hastig. „Kimi, wohnt gleich hier oben.“, erklärte sie kurz. „Er wird bestimmt böse sein.“, flüsterte sie dann, so dass Yuki nicht wusste, ob sie es wirklich gesagt hatte. Frau Sayuka betrat die Küche und schüttelte den Kopf, als Zero sie fragend ansah. „Sie ist immer noch nicht da. Ich verstehe das nicht. Normalerweise kommt sie spätestens dann, wenn sie Hunger hat.“, antwortete sie. „Ich glaube sie hat einfach nur die Zeit vergessen. Du hast doch gehört, was einer der Gäste gesagt hat. Er hat Ai mit Kimi zusammen in der Stadt gesehen. Du weißt doch, wie die beiden sind. Haben nur Dummheiten im Kopf und vergessen dann alles andere.“ „Mmh.“, antwortete Zero kurz und schnitt die Kartoffeln noch energischer als sonst. Er überlegte fieberhaft, ob er nicht doch etwas zu streng zu ihr war und dass sie deswegen einfach traurig war. Aber das war so gar nicht ihre Art. Natürlich war es hin und wieder schon vorgekommen, dass Ai vergessen hatte, ihm Bescheid zu sagen und sie war bisher auch immer heil zurückgekommen, aber jetzt im Moment war das etwas vollkommen anderes. Damals waren auch kein Reinblut und zwei andere Vampire in der Stadt gewesen. Sie wussten, dass Ai sein Schwachpunkt war, dessen war er sich sicher. Aber er wusste nicht, ob er ihnen zutrauen sollte, dass sie ihn auch benutzten. Er warf die Kartoffeln in einen Topf und wollte sich gerade an das Gemüse machen, als sein Chef ihm das Messer aus der Hand nahm. „Was soll das?“, fragte Zero verärgern. „Ich will nicht, dass du deine Wut auch noch an dem armen Gemüse auslässt. Unsere Gäste wollen appetitlich aussehendes Essen und kein massakriertes. Ich weiß zwar nicht, warum es dir ausgerechnet heute so viele Sorgen macht, dass sie nicht da ist, aber geh und such sie. Der große Andrang ist vorbei und den Rest schaffe ich auch allein.“ Ohne eine Antwort zu geben, nickte Zero kurz und band sich die Schürze ab. Er verließ die Küche und gerade als er das Lokal verlassen hatte und sich auf die Suche machen wollte, konnte er plötzlich die Präsenz von ihnen spüren. Er blieb stehen und wartete. Was immer sie wollten, er hatte jetzt keine Zeit für sie, aber vielleicht hatten sie... Er sah ihre Silhouetten aus der Nacht auftauchen. Sein Herz setzen einen kurzen Moment aus, als er sich bewusst wurde, dass ein Kind zwischen ihnen ging. Als sie näher kamen und er sie besser erkennen konnte, sah er wie sich Ai gut gelaunt mit Yuki unterhielt. Sie war nicht verletzt, hatte keine Kratzer und kicherte hin und wieder. Es ging ihr offensichtlich gut. Kaum, dass Ai ihn sah, rannte sie auf ihren Papa zu und umarmte ihn stürmisch. Zero konnte zuerst nicht reagieren, so erleichtert war er, dass sie wohlbehalten zurück war. „Papa, es tut mir leid. Ich habe mit Kimi gespielt und-“ „Wo warst du so lange!“, schrie er sie plötzlich so heftig an, dass Ai ängstlich zusammenzuckte. „Ich... Ich habe mit Kimi gespielt... Ich habe nicht auf die Uhr gesehen... und... Ich...Ich...“, stammelte sie ängstlich. „Es ist mir egal, ob du nicht auf die Uhr gesehen hast. Du weißt ganz genau, dass du in dieser Jahreszeit nicht mehr so lange draußen bleiben sollst und schon gar nicht jetzt! Du hättest schon längst wieder da sein sollen! Du hättest mir Bescheid sagen müssen!“ „E-Es tut mir leid...I-Ich habe... es v-vergessen...“ „Mann, jetzt mach doch nicht so einen Aufstand.“, mischte sich nun Aidou ein, der Zeros Reaktion weit übertrieben fand. „Halt du dich da raus!“, zischte Zero wütend. „Zero, bitte. Es ist wahr was sie sagt. Wir haben sie am Teich spielen sehen und sie-“ „Du warst schon wieder am Teich?!“, fragte er sie und wurde dabei anscheinend noch wütender. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du im Dunkeln nichts dort zu suchen hast?! Du könntest zu leicht am Ufer abrutschen!“ Ai biss sich auf die Lippen und vermied etwas zu sagen. Es würde sowieso nur das Falsche sein. Doch die Tränen standen bereits in ihren Augen und eine Einzelne fand schnell einen Weg ihre Wange hinunter. „Jetzt beruhige dich, Zero.“, versuchte Yuki behutsam auf ihn einzureden und ging einen Schritt auf ihn zu. „Ich bin sicher, sie wolle dir Bescheid geben, aber sie hat es nun mal vergessen. Wir haben sie gefunden und gedacht, dass wir sie nicht allein gehen lassen sollten. Ihr ist nicht passiert und du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen. Es geht ihr gut.“ „Aber ich wusste es nicht!“, erwiderte er so heftig, dass auch Yuki zusammenzuckte. Doch kaum, dass er diese Worte ausgesprochen hatte, hielt er erschocken innen. Kurz huschte etwas über sein Gesicht, was Yuki noch nie bei ihm gesehen hatte. „Zero, was ist los? Alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt und auch Ai sah ihren Papa jetzt neugierig an. „Ja.“, antwortete er schnell und der fremde Ausdruck in seinem Gesicht schien genauso schnell gegangen, wie er gekommen war. „Komm jetzt.“, sagte er noch und zog Ai mit sich in das Haus zurück. Mit diesem Moment starb Yukis Hoffnung, er würde sie vielleicht doch gleich begleiten. Seine Reaktion war deutlich, auch wenn er es nicht direkt gesagt hatte. Er hatte Angst gehabt, dass sie Ai etwas angetan haben. Yuki verletzte dieser Gedanke. Dachte er wirklich so von ihr? Traute er ihr das wirklich zu? Wie konnte er nur so etwas denken? In der Nacht schlief sie lange nicht. Stattdessen verbrachte sie die Zeit damit sich endgültig damit abzufinden, dass ihre alte Freundschaft wohl für immer zerbrochen war. Bis zu diesem Tag hatte sie gehofft, geglaubt, dass dem doch nicht so war. Besonders, nachdem er ihr doch so bereitwillig zugehört hatte. Sie wunderte sie sich ein wenig über sich selbst. Eigentlich hatte sie doch mit diesen Gedanken bereits abgeschlossen, es akzeptiert, wenn auch nur wiederwillig. Wahrscheinlich war es doch ein Fehler gewesen, dass sie so lange nach ihm gesucht hatte, dass sie nicht aufgegeben hatte. Sie hätten sich selbst eine Menge Schmerz ersparen können. Doch für diesen Gedanken hasste sie sich gleich wieder. Wie konnte sie auch nur daran denken! Es war gut gewesen, dass sie ihn gesucht hatte, dass sie nicht aufgegeben hatte! Nun konnte sie wenigstens mit dem Wissen zurückkehren, dass es ihm gut ging, dass er eine Stellung hat, sich anscheinend in das Stadtleben eingegliedert hatte und vor allem... er war nicht mehr allein. Er hatte jetzt Ai. Er brauchte sie nicht mehr. Eine Träne stahl sich dabei aus ihrem Auge, ohne das sie selbst es bemerkte. Am Morgen erwachte sie plötzlich und spürte etwas, was ihr unfassbar schien. Sofort sprang sie auf und zog sich eilig an. Sie konnte es kaum glauben. Die Gedanken, die sie in der Nacht noch beherrscht hatten verschwanden und schienen ihr in weite Ferne zu rücken. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ An dieser Stelle ist mal Feierabend. Reicht ja auch mal wieder.^^ Hoffe ihr seid noch nicht eingeschlafen. Aber ich kann euch versprechen, dass alles was hier passiert und passieren wird einen Sinn hat. Wirklich! Ich verspreche es! Es dauert hat nur ein bisschen. Ansonsten hab ich nicht mehr viel zu sagen. Außer, dass – wenn ich Glück habe – wir uns beim nächsten Kapitel wieder lesen. PS: Kann es sein, dass Sasuke und Kira die Namen zweier Personen aus Angel S waren? Ich bin mir nicht mehr sicher, aber der Gedanke kam mir erst, als ich schon entschieden hatte, dass sie so heißen. Wenn es wirklich so ist, dann hoffe ich, dass ihr mir das nicht übel nehmt! Es sei mir bitte verziehen! ~.~° lg Maidlin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)