No Choice - Keine Wahl von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Wiedersehen ---------------------- Titel: No Choice – Keine Wahl Version: Dezember 2007 Autor: XIProngsIX E-Mail: XIProngsIX@yahoo.de (ab) Band: zeitlich irrelevant Kategorie: Romance, Story Kapitel: 1/? Ratings: PG Pairing: Harry Potter – Draco Malfoy Inhalt: Unerwartet trifft Harry Malfoy nach einiger Zeit wieder. Es könnte ein neuer Anfang sein. Ohne Verpflichtungen, Etiketten und Vorurteilen. Aber wenn Gefühle im Spiel sind, hat er da eine Wahl? Sonstiges: / WARNUNG: OOT – SLASH FANFICTION Disclaimer: Figuren gehören J.K.R., Schauplätze und Idee mir. Ich verdiene kein Geld damit. Wiedersehen Die Tür klingelte, als Harry in das kleine Café eintrat. Es strahlte eine behagliche Wärme aus und gedämpfte Gesprächsfetzen waren zu hören. Obwohl nicht viel los war, steuerte Harry die Ecke an. Er lies sich mit dem Rücken zur Wand an einem rundem Tisch nieder. Hinter ihm befand sich ein Schild mit der Aufschrift 'Staff Only'^1 und er konnte das gesamte Café überblicken. Er zog Handschuhe, Jacke und Schal aus und hängte sie auf den Stuhl neben sich. Die Einkäufe stellte er einfach unter dem Tisch. Schon steuerte die Kellnerin auf ihn zu. „Sie wünschen, Sir?“, fragte sie ihn freundlich. Ihre schwarzen, lockigen Haare lagen offen auf ihren Schultern und sie trug eine Schürze mit der Aufschrift 'D.M.'s Café' in geschwungenen Lettern, wie das Werbeschild vor der Tür. Darunter lugten eine ganz normale Jeans und ein Pulli hervor. „Nur einen Kaffee, bitte“, antwortete Harry ebenso freundlich zurück. „Kommt sofort.“ Während er auf seinen Kaffee wartete, dachte Harry nach. Ron und Hermine waren über die Feiertage im Urlaub, weshalb er Weihnachten und Silvester allein verbringen würde. Nicht, dass ihn das störte, aber... Er wünschte sich, er wäre nicht so allein. Der junge Mann, dessen Haare aussahen, als gäbe es für sie keine Schwerkraft, mit der Brille und der markanten Narbe, die wie ein Blitz aussah, schien ein bisschen verloren zu wirken. Nicht unglücklich, aber alleine. Grace fand ihn sympathisch. Die Kaffeemaschine gluckerte leer und sie stellte die Tasse aufs Tablett. Anschließend legte sie noch einen Keks dazu und brachte ihn dem jungen Mann. „Hier, bitte schön“, sagte sie wieder mit ihrem freundlichen Lächeln. „Danke. Wie viel macht das?“, fragte Harry und suchte nach seinem Geldbeutel. „Für dich nichts. Das geht aufs Haus.“ Harry erstarrte. Nein, dass konnte nicht sein. Das war unmöglich. Aber, diese Stimme. Er würde sie unter allen anderen sofort wiedererkennen. Langsam drehte er sich um. Und die Erkenntnis, dass es doch so war, traf ihn mit voller Wucht. „Oh, guten Tag, Mr. Malfoy. Ich wusste gar nicht, dass Sie heute hier sind“, ertönte die Stimme der freundlichen Kellnerin. Harry hörte sie nur durch einen Schleier. Und was Malfoy darauf antwortete, bekam er überhaupt nicht mehr mit. Er sah, wie sich seine Lippen bewegten, aber er hörte nichts. Zu sehr war er mit seinen Gedanken beschäftigt, um zu merken, dass er Malfoy anstarrte. Wie konnte das sein? Warum hatte gerade Malfoy ein Muggel Café? Warum lies er Harry kostenlos etwas trinken? Warum war Malfoy freundlich? War das wirklich Malfoy? Und warum sah er ihn erst jetzt? Nach so langer Zeit? Plötzlich bemerkte er, wie man an seinen Schultern rüttelte. Und Malfoys Gesicht war auf einmal ganz Nah. „Potter! Hey, Potter!“ Er schreckte auf. Malfoy hatte seine Hände auf Harrys Schultern gelegt und versucht, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Harry sah kurz um sich und bemerkte, dass die Kellnerin schon gegangen war. Wie lange er wohl Malfoy so angestarrt hatte? Sie musste ja sonstwas denken. Harry seufzte innerlich. Malfoy bemerkte, dass Harry wieder zu sich gekommen war und nahm seine Hände herunter. Er setzte sein süffisantes Grinsen auf. „Sag bloß, Potter, dich hat meine bloße Anwesenheoit umgehauen? Nun, wundern würde mich es nicht.“ Harry zog die Augenbrauen zusammen. Da war er wieder. Der Malfoy, den er kannte. „Träum' weiter“, schnaufte er. Ohne zu fragen, setzte sich Malfoy auf den noch freien Stuhl. „Hey, was soll-“ „Ich bin der Geschäftsführer. Ich habe dir etwas spendiert. Wo bleibt deine Dankbarkeit?“ Harry erwiderte nichts darauf. Die Frage, warum Malfoy ins Nichts verschwand, quälte ihn wieder. Es passierte, nachdem sie den Dunklen Lord besiegt hatten. Malfoys Rolle war unabkömmlich. Schließlich war er es, der Harry zu Voldemort schleuste. Schon während der Phase, die auf den Endkrieg zusteuerte, bemerkte Harry, wie sich Malfoy veränderte. Und auch er hatte sich verändert. Irgendwann wurde eine Art Waffenstillstand daraus. Sie hassten sich nicht mehr und bekriegten sich nicht mehr bis aufs Blut, sobald sie konnten. Aber Freunde waren sie auch nicht. Sie lebten einfach in der falschen Zeit und stritten sich immer noch zu häufig, als das eine richtige Beziehung funktioniert hätte. Und so kam es, dass sie nach dem Fall Voldemorts erneut Streit hatten. Danach verschwand Malfoy. Harry hatte sich nie für Malfoys Einsatz bedanken können. Zusätzlich hatte er auch immer wieder versucht, den anderen zu erklären, dass er das nur Malfoy zu verdanken hatte. Und er hatte sich auch nicht entschuldigen können. Denn in seiner Wut hatte er Dinge gesagt, die er danach bereut hatte und heute immer noch bereut. „Jetzt weiß ich, wie sich Severus immer gefühlt hat...“ Malfoy grinste. Harry fühlte, wie sein Gesicht wärmer wurde. Musste er ausgerechnet die alten Sachen rauskramen? Aber der Name verstärkte in ihm die Neugier und den Wunsch, zu fragen weshalb er wegging. Ihm war sehr wohl bewusst, dass er jetzt mit so einer Frage wahrscheinlich sämtliche Hoffnungen auf einen entspannten Neuanfang zunichte machen würde. Andererseits, was ist an der Frage schon großartig dran? Malfoy kann schließlich immer noch sagen, dass er nicht antworten will. „Warum bist du verschwunden?“ In dem Moment, in dem er die Worte aussprach, merkte er, wie falsch er lag und wusste, dass er nichts schlimmeres hätte sagen können. Es stand Malfoy nur zu deutlich ins Gesicht geschrieben. Sein Grinsen gefror für einen kurzen Moment und verschwand dann. Malfoy trug die Maske, die Harry sieben Jahre lang gesehen hatte. Emotionslos, eiskalt und hochexplosiv. „Raus hier.“ ______________________________ ^1 'Staff Only' = Zutritt nur für Personal Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)