Folgen einer Wette von Dark-san (Sasuke + Sakura) ================================================================================ Dienstag -------- Autor: Dark-san E-Mail: Dr.DS@web.de «~Beschwerden dahin Titel: Folgen einer Wette Teil: 1/7 Bemerkung: Das hier sollte mal ein One-Shot werden, deshalb ist die Einteilung am Anfang noch nicht so toll. Oh yeah, der Stil ist eher an Bücher gehalten, d.h. etwas weniger große Absätze. Bemerkung II: "Dienstag" deshalb, weil die Kapitel nach Tagen eingeteilt sind. Und Dienstag, weil Montag zu langweilig ist. +gg+ [EDIT: 11.01.09/16.05 Uhr] Bemerkung III: Ach ja, ich hab vergessen zu schreiben, dass das hier eine ÜbungsFF sein sollte - d.h. ich habe mich in Genres gewagt, die ich vorher noch nie geschrieben habe... So, plz understand. But read & enjoy! Sakura hasste Wetten, vor allem, wenn sie solche verlor. Sakura hasste Wetten, weil der Verlierer immer niedergemacht wurde. Sakura hasste Wetten, weil Wettschulden Ehrenschulden sind. Und zu guter Letzt hasste Sakura Wetten, weil ausgerechnet sie – die einigermaßen bodenständige Sakura – eben so eine verloren hatte. Schlimmer noch, sie hatte eine Wette gegen Uchiha Sasuke verloren. Knurrend fuhr sie sich über die Haare, strich ihre Kleidung glatt, die nur aus einer weisen Bluse und einem knielangen schwarzen Faltenrock bestand, streckte ihren Finger nach der Klingel aus... ...und zog ihn ganz schnell wieder zurück. Sie machte sich Sorgen und das zu gutem Grund, schließlich war der Wetteinsatz sehr hoch. “Der Verlierer muss eine Woche das tun, was der andere von ihm verlangt.” Das hatte sie selbst – und sie verfluchte sich tausendfach dafür, dass diese Worte ihre Lippen verlassen hatten – grinsend gesagt und hatte dann siegessicher bei Sasuke eingeschlagen. Die ganze Sache war aus Provokation seinerseits entstanden, da er sich dazu genötigt gefühlt hatte, ihr ihre “Inkompetenz”, was Schularbeiten anbetraf, vor Augen zu führen. Da hätte doch jeder so reagiert, oder? Die Wette hatte auch nur darin bestanden, wer besser in der letzten Mathematikarbeit abschnitt. Sakura stand in Mathematik auf einer Eins und war eigentlich recht zuversichtlich gewesen, dass sie hundert Prozent schaffen würde. Nun ja, da hatte sie sich wohl falsche Hoffnungen gemacht, denn Sasuke hatte die hundert Prozent erreicht, während sie nur läppische 99,5 bekommen hatte. Deswegen stand sie nun hier vor dem riesigen Uchiha-Anwesen und kämpfte mich sich selbst. Sie hatte den Einsatz der Wette nur einseitig bedacht – wer hätte denn nicht gerne eine Uchiha als Sklaven? – und wusste nun nicht, wie sie mit der Niederlage umgehen sollte. Sasuke war nicht ihr bester Freund – eigentlich kannte sie ihn kaum – und er war ein Macho hoch drei. Es gab wirklich kein Mädchen an ihrer Schule, das noch nicht für Sasuke geschwärmt hatte und wenn, dann war sie lesbisch – aber nicht einmal das hielt die weibliche und sogar männliche Schülerschaft (und Lehrerschaft) davon ab, Uchiha Sasuke seines Aussehens wegen zu bewundern. Nicht einmal Sakura hatte seinem Äußeren standhalten können. Die Rosahaarige hatte ihn, als sie noch nicht in einer Klasse mit ihm gewesen war, nahezu vergöttert, doch nun, da sie ihn besser kannte, wusste sie es besser. Sasuke nutzte sein Aussehen aus, er spielte mit den Gefühlen der Mädchen, die ihn anbeteten, und seit Sakura dies wusste, konnte sie kaum behaupten, dass er ihr noch sympathisch war. Im Gegenteil, er war ihr Rivale im Kampf um gute Schulnoten geworden. Das klang vielleicht albern, aber für Sakura war es durchaus logisch. Erneut strich sie sich durch das schulterlange, seltsam rosafarbene Haar, ballte eine Hand zur Faust und führte erneut die andere Hand an die Türklingel, die sie aber immer noch nicht zu drücken wagte. Es war seltsam, aber sie hatte das Gefühl, dass sobald sie in diesem Haus war, sie kein frei denkender Mensch mehr wäre. “Willst du noch lange unschlüssig vor meiner Tür verweilen?” Perplex blickte Sakura auf, sah Sasuke, der mit vor der Brust verschränkten Armen in der Tür stand. Die Rosahaarige hatte nicht einmal bemerkt, wie sich die Tür geöffnet hatte. “Ähm...”, machte sie unschlüssig, fasste sich aber dann. “Na, was würdest du denn tun, wenn du für eine Woche versklavt wirst?” Ein hämisches Grinsen legte sich auf seine schmalen Lippen. “Wessen Idee das wohl war?” Sein Grinsen wurde breiter, als er Sakuras wütenden Blick sah. “Aber komm doch rein.” Er machte einen Schritt zur Seite und Sakura folgte ihm zögerlich in das Haus hinein. Wie sie erwartet hatte, war es ein sehr edel eingerichtetes Haus mit jede Menge Schnickschnack, den sich Normalsterbliche natürlich *nicht* leisten konnten. Sasuke führte sie in eine Art Foyer, das sich aber nicht besonders weit erstreckte und eine Treppe an der rechten Seite hatte. Das Foyer war wie eine Mischung aus Büro und Wohnzimmer ausgestattet. In der Mitte gab es zwei große, schwarze Ledercouches, die sich gegenüber standen und zwischen denen in der Mitte ein Couchtisch stand, der einen schwarzen Rahmen und eine Glasplatte in der Mitte hatte. Um das Ganze äußerlich noch zu vollenden waren dort zusätzlich noch zwei Sessel aufgestellt und ein weißer Teppich, der im krassen Kontrast zu den Sesseln und Diwanen stand, bedeckte den Boden. Sakura schauderte angesichts der Distanz, die der Raum und seine Einrichtung ausstrahlten, und war sich sicher, dass hier mit Sicherheit Geschäftstreffen stattfanden. Geschäftsmäßig wirkte das Ganze allemal. “Setz dich.” Der Uchiha deutete auf eine Couch und setzte sich selbst, ohne auf sie zu achten, auf die gegenüberliegende, schlug die Beine galant übereinander und lehnte sich nach hinten, die Rückenlehne der Couch mit den Armen empfangend. Sakura folgte seiner Einladung, wenn auch nur zögerlich. “Kommen wir zum Geschäftlichen.”, eröffnete der Schwarzhaarige, nachdem er sie einen Moment lang nachdenklich gemustert hatte. “Ich erwarte von dir, dass du dich permanent hier aufhältst und das tust, was ich von dir will. Damit meine ich wirklich alles, was ich will. Keine Ausnahmen, verstanden?” Sie nickte seufzend. Das alles konnte ja nur in einer Katastrophe enden. “Gut. Dann darfst du auch nur nach meiner Erlaubnis nach Hause gehen. Das wäre dann der größte Teil der Abmachung.” Er fixierte sie mit seinen pechschwarzen Augen. “Sehr dumm von dir, den Wetteinsatz so unpräzise formuliert zu haben.” Sakuras Augen verengten sich zu Schlitzen. “Ich habe ja nicht erwartet, hier zu enden.”, verteidigte sie sich zischend. “Man muss eben auf alles vorbereitet sein.” “Als würdest du das sein!” Er lachte überheblich auf. “Und wie ich das bin. Jedenfalls mehr als du.” Damit stand er auf und schritt zu einem Bild an der Wand, das er mit gespieltem Interesse betrachtete. “Hättest du gewonnen – was überdies sowieso unmöglich ist – dann hätte ich mir irgendeinen Vertrag ausgedacht, der aufführt, was ich alles *nicht* tun darf oder werde. Du hättest dem einfach nur zugestimmt, ohne auch nur nachzufragen.” Er drehte sich wieder zu ihr um, ein selbstsicheres Schmunzeln auf den Lippen, und Sakura konnte nicht antworten, weil er recht hatte. Mit allem, was er gesagt hatte. Sie hätte sich wirklich an den Vertrag gehalten und sie hätte mit Sicherheit nicht nach seiner Richtigkeit gefragt. Frustriert seufzte sie auf. “Das nehme ich einfach mal als eine Bestätigung.”, sagte er, als sie sich ihren Schuhen widmete und ihn nicht weiter beachtete, machte einen Schritt auf sie zu und stützte sich mit beiden Armen auf die Rückenlehne der Couch, auf der er vorhin gesessen hatte. “Wie dem auch sei, du bekommst von mir eine Uniform, die du tragen musst und die dich als Aushilfskraft kennzeichnet.” Sein hinterhältiges Grinsen verriet ihr, dass es bestimmt keine angemessene Uniform war und ihr bestimmt nicht gefallen würde. Eine Viertelstunde später befand sich Sakura mit rosaroten Wangen in Sasukes Zimmer. Sie hatte ihre ‘Uniform’, falls man das überhaupt so bezeichnen konnte, an und gerade das trieb ihr das Blut in die Wangen. Sasuke verstand unter einer Uniform eindeutig etwas ganz anderes als sie, denn sie stand nun in einem kurzen, schwarz-weißen Dienstmädchenkleid da, das einen weiten Rock und einen tiefen Ausschnitt hatte. Darunter trug sie oberschenkelhohe schwarz-weiß gestreifte Strümpfe, die mit Trägern an ihre Unterwäsche befestigt waren. Dazu musste sie noch glänzende, schwarze Plateauschuhe, die unverschämt hoch waren, tragen. Unschlüssig stand sie an der Seite von Sasukes Zimmer, das sehr spartanisch eingerichtet war und außer einem großem Bett und einem Schreibtisch nicht viel besaß, und wusste nicht, was sie nun tun sollte. Sasuke selbst hatte vor fünf Minuten das Zimmer verlassen, damit sie sich umziehen konnte, und war seitdem nicht wiedergekommen. Ob er von ihr erwartete, dass sie ihm folgte? Theoretisch war das auf jeden Fall möglich, nur hätte er die Praxis mehr durchdenken können. Sakura kannte dieses Haus nicht, wie sollte sie ihn da auf Anhieb finden? Einmal mehr konnte sie Antipathie für den Uchiha in sich fühlen. Er konnte nicht einfach so tun, als sei er allmächtig – das ließ sich Sakura nicht gefallen. Plötzlich ging die Tür neben ihr so leise auf, dass sie sich zunächst erschreckte, doch als sie sah, dass der Schwarzhaarige mit einem Telefon am Ohr den Raum betrat, verspannte sich ihre Haltung sofort. “Dobe, wenn ich sage, dass er das nicht schaffen wird, dann wird er das auch nicht.”, sagte er genervt in das Telefon hinein, ließ sich auf das Bett fallen und zupfte an den geöffneten Hemdärmeln, während er ihr einen vielsagenden Blick zuwarf. Sakura ging unwillig auf ihn zu, wollte nicht seine Dienerin sein. Vor ihm blieb sie stehen, ignorierte seinen hämischen Blick, als sie sich ergeben niederkniete. “Nein, Dobe, du hast doch keine Ahnung.”, richtete er sich wieder an das Telefon und Sakura bemerkte, dass Widerwille kurz in seinen Augen aufflackerte. “Wirklich, manchmal glaube ich, dass du echt so dumm bist, wie du aussiehst.” Er verdrehte seine schwarzen Augen und richtete diese wieder aufmerksam auf Sakura, die sich noch immer nicht gerührt hatte. Sie hatte durchaus eine Ahnung, was er von ihr wollte, aber irgendwie konnte sie sich nicht dazu bewegen, es zu tun. “Nein, Naruto, keine Sorge, ich halte dich immer noch für dümmer als die Polizei erlaubt.”, seufzte er beinahe in das Telefon und hielt ihr dann den Ärmel vor das Gesicht, während er sie mit einem durchdringenden Blick anstarrte, sich dann aber wieder dem Gespräch widmete. “Ich wollte lediglich betonen–“, er stoppte, da ihn Naruto anscheinend am anderen Ende der Leitung unterbrochen hatte. Sakura seufzte leise, rutschte aber dann etwas weiter nach links, sodass sie nun zwischen Sasukes Beinen kniete, was ihr gar nicht behagte, da man durchaus etwas Abnormes dabei denken konnte, und begann vorsichtig die Hemdärmel zurecht zu zupfen. Als sie damit fertig war, versuchte sie die beiden Knöpfe zu schließen, was sich aber als schwierig erwies, da sie Sasuke so wenig wie möglich berühren wollte. “Dobe, ich habe echt keine Zeit mehr, mich mit dir über deine Unüberlegtheit zu unterhalten, zumal ich sowieso recht habe.” Mit diesen Worten schaltete Sasuke das Telefon aus und schmiss es lustlos hinter sich aufs Bett. “Wirklich, Sakura, du bist die Erste, die mich anfasst, als wäre ich das widerlichste Wesen auf der Welt.”, kommentierte er ihre zurückhaltende Art, entzog ihr seinen Arm und knöpfte die Hemdärmel selbst zu. Sakura rutschte etwas zurück, blieb aber in ihrer knieenden Haltung. “Es ist nicht so, dass es mich erfreut, Sasuke.”, erwiderte sie kleinlaut. “Und ich habe so etwas noch nie gemacht – jemandem dienen, meine ich. Es wäre nett, wenn du mir erklären könntest, was genau ich zu tun habe.” “Seit wann bin ich nett, hm?” Mit einem spöttischen Grinsen stand er auf und schnappte nach der schwarzen Krawatte, die um die Lehne seines Stuhles hing. “Kannst du Krawattenknoten binden?”, fragte er dann in die entstandene Stille hinein, hatte sich unterdessen die Krawatte um den Hals gelegt. Sakura schüttelte als Antwort nur den Kopf. Es gab niemanden in ihrer Familie, der sich in solch gehobenen Kreisen bewegte, dass das Tragen einer Krawatte von Nöten wäre. Sasuke schmunzelte, scheinbar amüsiert über sich selbst. “Ich auch nicht. Du musst mir Hilfestellung leisten.” “Wenn es denn sein muss.”, murrte sie lustlos und erhob sich wacklig auf ihre Beine. Plateauschuhe waren wirklich das Allerletzte... Vorsichtig, damit sie nicht zur Seite kippte, bewegte sie sich auf ihn zu, während Sasuke sie dabei sichtlich belustigt beobachtete. Dann blieb sie vor ihm stehen und nahm planlos beide Enden der Krawatte in die Hand, fing an, sie so zu knoten, wie sie es einmal im Fernsehen gesehen hatte. “Es ist wirklich erstaunlich, dass du keine Krawatten binden kannst.”, sagte sie in einem beiläufigen Ton und richtete seinen Kragen. Dabei kam sie sich vor, wie seine Ehefrau... “Ich meine, du scheinst sie ja oft zu tragen und Teil der Jungenschuluniform sind sie auch.” Sie blickte zu ihm auf, aufgrund dessen, dass er mehr als ein Kopf größer als sie selbst war und es erstaunte sie immer wieder, wie makellos sein Gesicht doch war. “Tja”, begann er und entzog ihr seine Krawatte, die sie fertig gebunden hatte, wobei man dem Knoten ansah, dass sie ihn zum ersten Mal gebunden hatte, “ich hatte es bisher nicht wirklich nötig, sie selbst zu binden. Mal abgesehen davon, dass es in der Schule keiner macht.” Er ging zur Wand links vom Bett und öffnete an verborgenen Griffen, die Sakura bis dato nicht aufgefallen waren, den Wandschrank, den er dann zu durchsuchen begann. “Das dauert zu lange, deshalb gibt es ja diese Clipkrawatten, die man gar nicht zu knoten braucht.” Er zuckte mit den Schultern und zog ein Jackett aus dem Schrank, das er prüfend betrachtete und dann anzog. Dann drehte er sich zu ihr um, fixierte sie mit seinen dunklen Augen. “Auch wenn das jetzt zu kurz war, darfst du heute gehen. Ich nehme an, du hast deine Hausaufgaben ebenfalls noch nicht gemacht? Und das hier wird auch etwas länger dauern, also bin ich so gütig und lass dich gehen.” Ein hinterhältiges Grinsen besetzte seine Lippen. “Dafür wirst du morgen länger hier bleiben und deine Hausaufgaben kannst du auch gleich hier machen. Wir wollen ja nicht, dass sich deine Noten verschlechtern, nicht wahr?” Sakura sah ihn bitterböse an. Sein verächtlicher Ton gefiel ihr überhaupt nicht. “Außerdem”, fuhr er fort, während er elegant auf die Zimmertür zuschritt, “möchte ich dir noch die Regeln innerhalb der Schule erklären.” Er registrierte zufrieden, dass Sakura ihn verständnislos ansah. “Eine Woche bleibt eine Woche, nicht wahr? Auch innerhalb der Schule. Aber da ich nicht unbedingt auf dich angewiesen bin, Sakura, wirst du nur auf meinen Wunsch hin zu mir kommen, verstanden? Nicht vorher!” Sie nickte gedankenverloren. Dass die Wette innerhalb der Schule ebenfalls wirksam war, hatte sie gar nicht bedacht, obwohl das offensichtlich war. Seufzend musste sie sich eingestehen, dass das heute definitiv nicht ihr Tag war. “Gut.” Er richtete noch einmal seine Krawatte. “Ich gehe jetzt und das tust du am besten auch. Wo der Ausgang ist, sollte dir noch bekannt sein.” Und mit diesen Worten verließ er das Zimmer, wo Sakura begann, sich umzuziehen. Wirklich, diese Wette eingegangen zu sein, war der größte Fehler, den sie je begannen hatte... Mittwoch -------- Autor: Dark-san E-Mail: Dr.DS@web.de «~Beschwerden dahin Titel: Folgen einer Wette Teil: 2/7 Bemerkung: ...THX für über 20 Favos... O___O' Nach dem ersten Kappi? ... Read & Enjoy! “Wie konntest du dich bloß auf so etwas einlassen?”, verlange Ino zu wissen, als die beiden Mädchen sich auf dem Weg zur Biologiestunde befanden. Reges Gedränge und ohrenbetäubendes Geplärre ließen die beiden nicht nur langsam vorankommen, sondern verursachten auch Kopfschmerzen bei Sakura. “Ich habe doch nicht gewusst, dass es *so* ausgeht!”, verteidigte die Rosahaarige sich laut, während sie einen Fünftklässler zur Seite schubste. “Du hast nicht gewusst, dass was so ausgeht?” Hinata gesellte sich zu den beiden anderen, konnte mit den eiligen Schritten aber nicht ganz mithalten. “Hey, Hinata.” Sakura nickte der Hyuuga kurz zu. “Ich habe eine Wette mit Uchiha abgeschlossen.”, erklärte sie dann bündig und bemerkte die geweiteten Augen der Dunkelblauhaarigen. “Und ich hab sie verloren.” Geschockt schloss sich Hinatas Hand um Sakuras Handgelenkt und brachte diese zum Stehen, wie auch Ino, die verwirrt stehenblieb, als sie ihre Freundinnen an ihrer Seite misste. “Was ist los?”, fragte die Blondine und sah ungeduldig auf die kleine goldene Uhr, die um ihr Handgelenk gebunden war. “Sakura”, wisperte Hinata eindringlich, sodass Sakura sich sehr weit runter beugen musste, um sie zu verstehen, “was war der Einsatz?” “Eine Woche lang willenloses Dienen, wenn ich das mal ausschmücken darf.”, antwortete sie Schultern zuckend. Doch Hinata ließ sie los, als hätte sie sich an ihr verbrannt und wich einen Schritt vor Sakura zurück. Perplex, da sie so eine starke Reaktion gerade von der ruhigen Hinata nicht erwartet hatte, blickte sie in das nun wandweiße Gesicht der Hyuuga. “Hinata, gibt es da irgendetwas, das ich wissen sollte?”, fragte die Rosahaarige mit Nachdruck, aber noch ehe die Hyuuga die Chance zum Antworten hatte, wurde Sakura am Arm gepackt und hinter Ino hergezogen. “Leute, wir haben keine Zeit! Wenn wir noch einmal bei Orochimaru zu spät zum Unterricht kommen, wird es wieder Strafarbeiten hageln, wie Regen vom Himmel fällt.” Dies ließ Sakura und Hinata verstummen und beide folgten der Blondine schweigend. “Was hast du damit gemeint, Hinata-chan?”, griff Sakura das Thema in der großen Pause noch einmal auf. Alle drei befanden sich auf dem Schulhof, wo sie wie gewöhnlich auf Bänken saßen und ihre Bentos aßen. Die Hyuuga blickte verwirrt von ihrem Essen auf, während Ino sie vorerst zu ignorieren schien. “Was meinst du?” “Na, das mit der Wette!” Hinata verschluckte sich an ihrem Essen, begann zu husten und Sakura klopfte ihr freundlicherweise auf den Rücken. “Sakura-chan, ich wollte dich eigentlich warnen, aber jetzt ist das zu spät!”, krächzte die Dunkelblauhaarige, rieb sich dann ihren Hals. “Sasuke ist nun mal dafür bekannt, dass er gerne Wetten abschließt.” “Seit wann denn das?” Irritiert vergaß die Rosahaarige ihre Stäbchen zum Mund zu führen, die dadurch nutzlos in der Luft hingen. Ino seufzte. “Das ist Sasukes liebstes Hobby. Sakura, Liebes, hast du das etwa nicht gewusst?” Mit gespieltem Entsetzen sah die Blondine sie an. “Aber... Ich habe immer gedacht...”, stotterte sie verwirrt. “Egal, was du gedacht hast, Sakura, Sasuke ist Experte darin, wenn es darum geht, Leute bei Wetten abzuzocken.”, erklärte Ino ruhig, während sie ebenfalls in aller Ruhe weiter aß. “Er weiß auf Anhieb, ob er eine Wette gewinnt oder nicht.” Hinata nickte. “Ja, und inzwischen müssen die Wetteinsätze wirklich hoch sein, um ihn noch zu beeindrucken. Neji-nii-san hat erst letztens gegen Sasuke verloren und muss jetzt dessen Hausaufgaben einen Monat lang machen.” “Und wieso sagt ihr mir das erst jetzt?”, fragte Sakura beinahe hysterisch, sprang auf. “Ich meine, wenn ich gewusst hätte, dass ich so oder so keine Chance habe, warum habt ihr mich dann nicht aufgehalten?” “Beruhige dich, Sakura.” Ino zog die Rosahaarige am Ärmel wieder auf die Bank zurück. “Erst einmal, Hinata konnte dich nicht warnen, sie war an dem Tag nicht da, das weißt du doch.” Sakura nickte abwesend. “Und ich wollte sehen, ob du das wirklich durchziehst. Es gibt ja Möglichkeiten, sich rauszureden.” “Nicht, wenn es um Uchiha geht.”, seufzte Sakura und legte ihr Bento zur Seite. Irgendwie war ihr der Appetit vergangen. “Vielleicht ja doch.”, sagte Ino nachdenklich, sah dabei in den Himmel, der fast wolkenlos war. “Sasuke hat Körpernähe und -kontakt nicht gerne, wenn es sich nicht um ausgesuchte Leute handelt. Warum versuchst du’s nicht damit? Rück’ ihm so nah an die Pelle, dass er die Woche frühzeitig abbricht.” Sakura sah sie geschockt an. “Du kannst mir doch nicht im Ernst sagen, dass ich ihn freiwillig anfassen soll, oder? Woher wisst ihr das alles überhaupt? Warum habe ich davon bisher keine Ahnung gehabt? Und warum flechtest du jetzt meine Haare, verdammt?” Die Blondine ließ sich nicht von Sakuras Haaren abschütteln. “Doch kann ich. Ich bin mit Shikamaru zusammen, schon vergessen? Vielleicht bist du naiv. Und deine Haare sehen heute so seltsam aus, deshalb muss ich etwas dagegen unternehmen!” Die Rosahaarige war so überwältigt von den Informationen und dem raschen Aufeinanderfolgen von Antworten, dass sie für den Rest der Pause und der Schule stumm dem Unterricht folgte. Dabei hatte sie Zeit, über das Gesagte nachzudenken. Letztendlich kam sie zu dem Schluss, dass Inos Vorschlag wenigstens einen Versuch wert war. Schlimmer als jetzt konnte es ja nicht werden, so hoffte sie. Als sie dann nachmittags an der Tür des Uchiha-Anwesens klingeln wollte, wurde die Tür – noch bevor sie geklingelt hatte – aufgerissen und ein ungeduldiger Sasuke sah sie missbilligend an. “Du kommst zu spät.”, informierte er sie mit einem abschätzenden Blick. Die Rosahaarige musste innerlich schlucken, erinnerte sich selbst an das, was sie heute vorhatte, und zwang sich, sich vor Sasuke zu verbeugen. “Es tut mir leid.”, sagte sie und versuchte, es ehrlich klingen zu lassen. “Aber ich wollte nicht in meiner Schuluniform herkommen.” Als sie sich wieder aufgerichtet und ihren Rucksack gerichtet hatte, sah sie, dass Sasuke sie mit gehobener Augenbraue beobachtete. Dann trat er zur Seite und ließ sie eintreten. “Interessant, dass du heute so unterwürfig bist.”, meinte er, als sie nach oben in sein Zimmer führte. “Einen Crashkurs in Unterwürfigkeit absolviert?” Für diesen Kommentar wäre sie ihm am liebsten an die Gurgel gegangen, aber stattdessen tat sie so, als hätte er einen guten Witz erzählt und lachte leise. “Nicht wirklich.”, kicherte sie mit gespielter Fröhlichkeit. Nachdem Sakura sich umgezogen hatte – was sie heute in einem Badezimmer hatte machen dürfen – betrat sie unschlüssig Sasukes Zimmer, dessen Besitzer auf dem einzigen Stuhl im Raum saß und desinteressiert auf seinen Laptop starrte, der flackernd auf dem Tisch stand. “Sasuke-kun?” Sein Name klang etwas gepresst, doch sie hoffte, dass es in ihrem übertrieben fröhlichen Ton unterging. “Kann ich dir irgendwie helfen?” Der Uchiha sah sie lange an und schüttelte dann den Kopf. “Im Moment nicht.”, antwortete er gelangweilt und wandte sich wieder an seinen Laptop. Überrascht sah Sakura wenige Augenblick auf seinen Rücken, ging aber dann zu ihrem Rucksack, der an einer Wand gelehnt dastand und widmete sich den Notizen, die sie sich einprägen musste. An sich war das kein Problem, da die Rosahaarige den Stoff sowieso schon konnte, aber irgendwie war die Gegenwart des Uchihas unheimlich und sie war froh, dass sie nichts weiter für die Schule zu erledigen hatte. Als sich Sasuke nach einer halben Stunde immer noch nicht gerührt hatte, trat Sakura unsicher hinter ihn. “Sasuke? Ist alles in Ordnung?” Sie erblickte über seine Schulter hinweg ein geöffnetes Fenster, in dem eine kurze E-Mail stand. Komme bald heim., stand da bloß, ohne eine Anschrift und ohne den Absender. Sakura fragte sich, was das zu bedeuten hatte, dass es scheinbar Sasuke aus der Fassung brachte. “Sasuke?” Sie berührte sacht seine Schulter und als er immer noch nicht reagierte, krallte sie sich mit gewisser Genugtuung in seine Haut, woraufhin er erschrocken aufsprang. “Was zum Teufel wird das?”, fauchte er und hielt sich seine Schulter. Sakura verbannte die Schadenfreude sofort aus ihrem Gesicht und setzte einen unschuldigen Blick auf, während sie ihre Hände ineinander verhakte. “Es tut mir leid, aber du sitzt schon eine ganze Weile vor dem Computer.” Sasuke verengte misstrauisch seine Augen, streckte seine Schulter kurz, in die sich Sakura gekrallt hatte, und setzte sich dann leise seufzend aufs Bett. “Mach mir einen Tee.”, forderte er dann, ohne sie anzusehen. Sakura nickte kurz und verließ das Zimmer. Langsam schritt sie die Treppen herunter, was einige Zeit in Anspruch nahm, da sie in den Schuhen noch immer nicht gehen konnte. Unten angekommen sah sie sich erst einmal unschlüssig um – wo konnte die Küche sein? Dann entschied sie sich für die Richtung gegenüber des Einganges und fand den gesuchten Raum nach einigen Fehlschlägen – Toilette, Bibliothek, Abstellraum – betrat diesen dann neugierig. Es war ein großer Raum mit einer sehr modernen Kücheneinrichtung, die sehr viel Marmor beinhaltete. Überwältigt fuhr sie mit einer Hand die Arbeitsplatte entlang, die sich auf der Kochinsel mitten im Raum befand. “Schön, nicht wahr?” Ertappt drehte sie sich um und blickte den Neuankömmling mit vor Scham geröteten Wangen an. “Ähm, ja, das stimmt.” Dann konzentrierte sie sich auf das Gesicht des jungen Mannes. Er hatte lange schwarze Haare, die im Nacken zusammengebunden waren, und er sah Sasuke verdammt ähnlich. Charakteristisch waren auch die beiden Falten, die über beide Wangen verliefen. Sakura hatte ihn noch nie gesehen, aber allein sein Aussehen verriet ihr schon einmal so viel, dass er definitiv ein Uchiha war. “Ich bin Itachi.”, stellte er sich vor, ließ die Tasche, die er in der Hand hielt auf den Boden gleiten, überbrückte die Distanz zwischen ihnen und reichte ihr grinsend die Hand. “Und wie ist der Name unserer neuen Bediensteten?” Sie nahm eingeschüchtert seine Hand und schüttelte sie, wie es sich gehörte. “Ich bin Sakura, aber, ähm, ich bin keine Bedienstete.”, erwiderte sie, als sie ihm ihre Hand entzog. Er blickte sie von unten bis oben an. “So sieht das aber nicht aus.”, lachte er kurz und ließ sich auf einen der Hocker sinken, die sich um die Kochinsel befanden, während Sakura den Wasserkocher anstellte und begann, die nötigen Utensillien für den Tee zu suchen. “Das alles ist eine Zwangsgemeinschaft.”, erklärte sie, mit dem Rücken zu Itachi stehend, während sie ein Tablett aus dem Schrank unter dem Wasserkocher holte. “Ich bin nicht wirklich freiwillig hier.” “So ist das mit der Schule auch.”, bemerkte Itachi beiläufig, widmete sich aber dann wieder Sakura. “Interessant, was hat Sasuke denn jetzt schon wieder angestellt?” Das klang genervt und Sakura drehte sich überrascht um. “Woher...?” Der Schwarzhaarige winkte übertrieben ab. “Sasuke ist der einzige, der hilflose kleine Mädchen in seine schmutzigen kleinen Spielchen zieht.”, seufzte er und verdrehte seine dunklen Augen. “Außerdem bin ich sein Bruder und kenne ihn sehr gut.” Um Fassung ringend drehte sich Sakura wieder um. Nicht nur, dass sie heute von allen schmutzigen Geheimnissen Sasukes erfuhr, nun traf sie auch noch seinen Bruder, der ihr das alles nur noch bestätigte und ihr somit die Option, alles zu verleumden, nahm. Die Welt war eindeutig gegen sie – oder sie war wirklich zu naiv, wie Ino es behauptet hatte. Tief durchatmend nahm sie mit zitternden Händen die Teetasse, die sie einen Augenblick zuvor aus einem Schrank über ihr geholt hatte, und platzierte sie seitlich auf dem Tablett. Dann goss sie das kochende Wasser in einen kleinen Teekessel und stellte diesen neben die Tasse. Ob Sasuke Zucker und Milch zu seinem Tee wollte? Aber erst einmal brauchte sie Teeblätter, um überhaupt Tee zu machen. Suchend bückte sie sich zu dem Küchenschrank zu ihren Füßen und öffnete ihn. Darin befanden sich jedoch lediglich Kochtöpfe, enttäuscht schloss sie den Schrank wieder. “Teeblätter oben rechts.”, sagte Itachi, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Als sie ihn dankend anblickte, sah sie, dass er sie sprichwörtlich anstarrte. Intensiv und berechnend. Schaudernd wandte sie sich ab, nahm die Teeblätter, die sogleich im heißen Wasser landeten, fand im selben Schrank den Zucker und holte letztendlich die Milch aus dem Kühlschrank. Diese goss sie in ein passendes Gefäß und nahm das Tablett in die Hände, froh, endlich von diesem Itachi wegzukommen. Doch nichts kommt, wie man es sich erhofft, so sagt ein weises Sprichwort. Sakura stolperte unerwartet über ihre eigenen Beine und währe beinahe hingefallen, hätte Itachi sie nicht aufgefangen. Nun lag sie unfreiwillig in seinen Armen, während das Tablett unbeschadet auf der Kochinsel direkt neben ihr gelandet war. Augenblicklich wurden ihre Ohren heiß und sie machte sich grob von ihm los, nahm das Tablett und verließ die Küche, diesmal ohne zu stolpern. “Warum hat das so lange gedauert?”, empfing Sasuke sie sofort, als sie leise die Tür hinter sich schloss. Dabei sah er sie nicht an, schaute stattdessen auf die Decke, da er ausgestreckt auf dem Bett lag. Sakura zitterte so stark, dass sie im ersten Moment nicht fähig war zu antworten und sich darauf konzentrieren musste, nicht das Tablett fallen zu lassen, doch dann sank sie in die Hocke, das Tablett fest in den Händen haltend, und lehnte ihre Stirn leicht an die Knie, die allerdings von dem Tablett in Beschlag genommen worden waren. Warum passierte das alles heute? Sie hatte ja schon vorher gewusst, dass das eindeutig *nicht* ihr Tag war, aber musste das alles wirklich auf einmal passieren? Es war seltsam, aber obwohl Itachi sie kaum berührt hatte, fühlte sie sich für irgendetwas schuldig, als wäre alles ihre Schuld – und so paradox es auch klang – als hätte sie Sasuke betrogen, was absolut unmöglich war. “Sakura, was ist los?” Das Tablett wurde aus ihren Händen genommen und sie blickte kurz darauf und kühle, distanzierte schwarze Augen, die sie aufmerksam musterten. Genau so ein Moment wäre perfekt, um ihren Plan umzusetzen, doch irgendwie konnte sie sich nicht rühren. Ihr Körper weigerte sich, ihren verlogenen Gedanken Folge zu leisten. “Es ist nichts.”, murmelte sie, blickte weg und wollte aufstehen, aber er hielt sie zurück. “Du kannst mir nicht sagen, dass es nichts ist, wenn deine Hände zittern.” Sie riss sich los und stand auf, was vielleicht keine gute Idee war, da er saß und höchstwahrscheinlich unter ihren Rock gucken konnte, aber es war ihr momentan egal. “Es ist nichts, ich habe nur vorhin fast das Tablett fallen lassen. Das ist nur der Schock, sonst nichts.” Genau das redete sie sich selbst auch ein und genau wie sich selbst, schien selbst Sasuke ihr nicht zu glauben. Doch er erhob sich wortlos und setzte sich aufs Bett. Die Situation schien nur noch unterkühlter zu werden, die Raumtemperatur sank kaum merklich. Die Rosahaarige schluckte schwer, war aber unendlich froh, als das Telefon klingelte und Sasuke sie nicht mehr anstarrte. “Was ist?”, knurrte er in das Gerät, bedeutete ihr mit dem Kopf, dass sie ihm einen Tee machen sollte. “Nein, mir geht es gut... Nein, werde ich nicht. Was soll der Unsinn?” Sakura bereitete den Tee zu und überlegte fieberhaft, wie sie Sasukes Stimmung heben konnte, da es unerträglich war, wenn er so sauer war wie jetzt. Vielleicht wäre es doch gut, Inos Plan jetzt anzuwenden. Sie wusste zwar nicht, ob er klappen würde, doch sie hoffte darauf. Und wenn sie Glück hatte, würde sie nie wieder herkommen müssen. Vorsichtig erhob sie sich mit der Tasse, dessen Inhalt sie mit Milch etwas abgekühlt hatte... ...und stolperte ganz “aus Verstehen”, woraufhin sich der ganze Tee auf Sasukes Hemd verteilte. Der Uchiha sprang wütend auf, zischte vor Schmerz, ließ sein Gesicht aber unberührt von diesen Emotionen und sprach genauso ruhig wie vorhin. “Es tut mir wirklich leid, Sasuke-kun!”, sagte sie schuldbewusst, drückte ihn an den Schultern sanft auf der Bett zurück, was er leicht verwirrt über sich ergehen ließ. Dann begann sie, sein Hemd aufzuknöpfen. Ganz langsam, damit er dachte, dass es ihr gefiel, was es in gewisser Weise auch tat – welches Mädchen hätte nicht gerne einen Traumkörper so nahe vor sich? Und Sakura kannte ihre verdrängte Schwäche für Sasukes Aussehen sehr gut. “Dobe, ich verstehe echt nicht, was du daran findest. Fußball ist sinnlos und dumm.”, tat Sasuke seine Meinung kund, während Sakuras Hände sanft nach oben wanderten, ihn dabei wie zufällig ständig berührten, und ihm das Hemd von den Schultern streiften. Sasuke verzog keine Miene, sah sie aber konzentriert an, was Sakura unbehaglich war. Sie öffnete das Hemd vollständig, sodass sie seine nackte Brust sah und erblickte im Bauchbereich einen immer röter werdenden Fleck, der so gar nicht zu Sasukes Hautfarbe passte. Sie berührte die gerötete Haut fasziniert mit einer Hand, bemerkte nebenbei, dass diese sehr weich und warm war, beugte sich dann etwas vor und pustete auf die “Wunde”. Dabei war sie ihm so nahe, dass sie sah und hörte wie er atmete, und sie registrierte zufrieden, dass sein Atem sich etwas beschleunigte. Dann stand sie abrupt auf und steuerte auf den Wandschrank zu, den sie öffnete und ein schwarzes T-Shirt herausholte, das sie als erstes gesehen hatte. Es war seltsam, aber sie spürte während des ganzen Prozesses Sasukes Blick auf sich. Sie unterdrückte den Drang, zu erschaudern, ehe sie zurückging. “Naruto”, begann Sasuke monoton, als sie sich wieder vor ihn kniete und langsam seine Hemdärmel aufknöpfte, “ich muss jetzt Schluss machen. Mir ist gerade etwas eingefallen.” Damit schaltete er das Telefon aus und legte es neben sich auf das Bett, ließ sie aber keinen Augenblick aus den Augen. “Wo ist die Wäsche bei euch?”, fragte sie in die Stille hinein und hielt sein Hemd hoch, das sie ihm ausgezogen hatte und womit er nun mit nacktem Oberkörper vor ihr saß. Sakura konzentrierte sich auf sein Gesicht, um nicht auf seine Brust sehen zu müssen. Er nahm das T-Shirt, das sie neben ihn gelegt hatte, in die Hände und entfaltete es. Erst jetzt bemerkte Sakura den Spruch My Bitches, der in einem weißen Schriftzug quer über das Shirt ging. Sasuke lachte leise über ihr überraschtes Gesicht. “Vor drei Monaten waren T-Shirtsprüche der letzte Schrei.”, sagte er schlicht, als würde er damit alles erklären. “Um auf deine Frage zurückzukommen – die Wäsche hat dich vorerst gar nicht zu interessieren. Du solltest wirklich darauf achten, was du tust, Sakura.” Er hob ihr Kinn mit einer Hand an, kam mit seinem Gesicht dem ihrem gefährlich nahe. Sakura konnte seinen warmen Atem auf ihrer Wange spüren. “Wirklich”, flüsterte er in ihr Ohr, “ich bin auch nur ein Mann.” Mit diesen Worten packte er sie an den Schultern, drehte sie etwas und warf sie aufs Bett, packte dann beide ihrer Handgelenke, die sie wehrend gehoben hatte, mit nur einer Hand und drückte sie über ihren Kopf auf das Bett. Sakura keuchte, als er sein Gewicht auf das Bein verlagerte, das sie hatte wehrend heben wollen, und als er ihr anderes, linkes Bein anwinkelte, ihr somit unter den Rock greifen konnte. “Was...?”, hauchte Sakura entsetzt und sah ihn angsterfüllt an. Das konnte er doch nicht ernst meinen! Sasuke grinste, war die Ruhe selbst. “Überrascht dich das?”, fragte er heiter, schob ihren Rock mit der freien, rechten Hand etwas hoch und streichelte dann ihre entblößte Hüfte. Er schien dabei nicht sehr auf die Berührungen, sondern auf die Reaktionen in ihrem Gesicht fixiert. Sakura wandte sich unter ihm, es missfiel ihr, dass er sie so berühren konnte, und sie startete einen verzweifelten Versuch, sich zu befreien, der – natürlich – scheiterte. “W-Was soll das?”, fragte sie leise, flehend. Er sollte endlich von ihr runter gehen. Doch trotzdem merkte sie, dass ihr heiß wurde. “Erstaunlich, wie schwach du bist, Sakura.”, sagte er und fuhr mit seiner freien Hand an ihrem angewinkelten linken Bein entlang. “Du solltest dich in solchen Situationen mehr wehren, sonst wirst du mit Gewalt zu unmoralischen Dingen gezwungen.” Er beugte sich überlegen grinsend vor, sodass sie erneut seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. “Und das wollen wir doch nicht, nicht wahr?” Er stand lachend auf, während Sakura benommen und zugleich geschockt liegenblieb. Heute war entschieden nicht ihr Tag, stellte sie nun schon zum dritten Mal fest. Warum hatte Sasuke das getan? Nun gut, sie konnte es sich denken, aber wieso hatte er es nicht irgendwie anders gemacht? Das Schlimmste aber war, dass ihr seine Berührungen zum Teil sogar gefallen hatten... “Willst du hier Wurzeln schlagen, hm?” Sasuke war plötzlich wieder über ihr, berührte sie aber nicht und sie fuhr erschrocken hoch, was ihn nur noch zu erheitern schien, denn er rutschte weiterhin auf sie zu. “Na, habe ich dich eingeschüchtert, Sakura?” Die Rosahaarige schüttelte entschieden den Kopf, wich aber sinnloserweise trotzdem zurück, bis sie den Rand des Bettes erreicht hatte. Sie hatte langsam das Gefühl, dass diese Aktion eben seine Berührungsängste zerstört hatte und dass sie ihm nun näher als ihr lieb war. “Komm schon, ich beiße doch nicht.” Er machte sich lustig über sie, das bemerkte sie an seinem Ton. Langsam rutschte sie vom Bett und plante schon, wie sie unbeschadet aus dem Zimmer fliehen konnte, als er auch schon ihr Gesicht in seine Hände nahm und nahe an seines führte. Wie oft, zum Teufel, wollte er das heute denn *noch* machen? Leicht verärgert blickte sie ihm in das hämisch grinsende Gesicht. Sakura hatte sich Uchihas immer schlecht gelaunt vorgestellt, aber Sasuke schien ja nahezu immer zu grinsen, was ihr irgendwie unheimlich war. Da war ihr das Klischee vom Kühlschrank viel lieber... “Sakura”, wisperte Sasuke so plötzlich und so weich, dass sich Sakuras Nackenhärchen aufstellten, “erzähl es mir. Sag mir, was in der Küche wirklich passiert ist.” Die Haruno schluckte. “Ich wüsste nicht, was das sein sollte.” “War da jemand?” “...” “Sakura!” “Okay, okay... Ja, da war jemand.” “Sage mir, wer.” “Uhm, Itachi hieß er, glaube ich.” Abrupt ließ er sie los, sodass sie fast hintenüber gekippt wäre, sich aber im letzten Moment wieder fing und den Uchiha verständnislos ansah. Dieser zog sich das T-Shirt an, das sie ihm raus gesucht hatte, und schritt zielstrebig auf die Tür zu, blieb davor aber noch einmal stehen. “Sakura, für heute ist es genug, du kannst gehen.” Mit diesen Worten war sie wieder allein. A/N: Kommt's mir nur so vor oder startet das hier richtig durch... O___O' Nyo, thx 4 reading! Donnerstag ---------- Autor: Dark-san E-Mail: Dr.DS@web.de «~Beschwerden dahin Titel: Folgen einer Wette Teil: 3/7 Bemerkung: Fast vergessen, ey... [Edit 26.01.09/ 17.35 Uhr] Bemerkung II: Mir ist grad aufgefallen, dass ich hier eine "Das ist total krank"-Warnung machen sollte...hm... Read & Enjoy! Konzentriert starrte Sakura auf ihre Notizen, die sich nach kurzer Zeit in einen Wirrwarr aus Worten verwandelten, dem sie nicht folgen konnte. Stöhnend gab sie es auf, sah stattdessen auf und strich sich das Haar hinter die Ohren. Es war Donnerstag Nachmittag, Mittagspause, wie man nach dem Stundenplan sagen würde, und sie saß auf dem überdachten Schulhof und wiederholte zum letzten Mal ihre Biologienotizen. Die Pause hatte zwar gerade erst angefangen, doch Sakura konnte nicht anders, als für die anstehende Biologiearbeit zu lernen. Sie war nicht gut in Biologie, weshalb sie sich besonders darauf vorbereitete, was ihr aber heute schwerer fiel als sonst. Tatsächlich hatte sie etwas ganz Anderes in Kopf. Nämlich Sasukes Reaktion vom Vortag. Warum hatte er so sehr darauf bestanden, dass sie ihm erzählte, was in dieser verdammten Küche passiert war? Sie war sich sicher, dass das alles irgendetwas mit dieser ominösen E-Mail und diesem Itachi zu tun hatte – wahrscheinlich sogar vor allem mit Itachi. Aber etwas ganz Anderes ließ sie plötzlich erröten und sie verdrängte das Bild von Sasuke und ihr standhaft in ihr Unterbewusstsein. “Bist du Sakura?” Plötzlich ließ sich jemand ungefragt neben sie auf die Bank fallen. “Natürlich bist du das.” Blaugrüne Augen musterten sie eindringlich. “Die einzige weit und breit mit rosa Haaren.” Der Hellblauhaarige grinste sie an, entblößte dabei rasiermesserscharfe Zähne. Sakura rückte ein Stück von ihm weg, ihr war unwohl bei seinem Grinsen. “Wer bist du? Und was willst du von mir?”, fragte sie sofort. Er lachte kehlig auf, scheinbar amüsiert über ihren erschrockenen Blick. “Ich bin Suigetsu und von dir will ich schon mal gar nichts, aber der werte Herr Uchiha erwartet dich in der Bibliothek.” Beim letzten Wort verzog er angewidert das Gesicht, stand dann auf und schlenderte ohne ein weiteres Wort davon. Verwirrt sah Sakura ihm nach. Ein seltsamer Typ. Dann erhob auch sie sich und schritt in die andere Richtung davon. Unterwegs fragte sie sich ernsthaft, was Sasuke von ihr wollte. Vielleicht sollte sie irgendetwas für ihn tun? Unsicher betrat sie die Bibliothek und das Erste, das sie feststellte, war Tatsache, dass außer dem Uchiha, der mitten im Raum an einem Bücher beladenen Tisch saß, keine Menschenseele in der Bücherei war. Vor Sasukes Tisch blieb sie dann unentschlossen stehen, wusste nicht, was sie nun tun sollte – eigentlich wusste sie bei Sasuke nie, was sie tun sollte. Der Schwarzhaarige sah nicht von dem Buch, das er las, auf, sondern nickte ihr abgelenkt zu. “Setz dich. Ich muss nur kurz etwas nachschlagen.” Sakura tat, was er gesagt hatte, und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von dem Uchiha, die Umgebung aufmerksam beobachtend. Es konnte doch nicht sein, dass niemand in der Bibliothek war. Immerhin müsste zumindest noch eine Bibliothekarin anwesend sein und so weit Sakura wusste, konnte man auch nicht in die Bücherei solange kein Lehrer anwesend war. “Es ist Mittagspause, Sakura. Die Frau hat frei und die Schüler, die hier vormittags sind, sind der Meinung, dass nachmittags in Bibliotheken zu sitzen kein sinnvoller Zeitvertreib ist.”, sagte Sasuke als hätte er ihre Gedanken gelesen und sah sie an, die Lippen zu einem spöttischen Grinsen verzogen. “Ich dachte, du wüsstest so etwas Banales. Immerhin wird dir nachgesagt, dass du hier die meiste Zeit verbringst.” Er schlug lachend das dicke Buch zu, das er gelesen hatte, legte es zur Seite und nahm sich ein neues. Sakura legte beide Hände flach auf den Tisch und beugte sich bedrohlich vor. “Was auch immer mir nachgesagt wird, ich bin keine Fanatikerin.”, zischte sie und sah ihm feste in die Augen, die er wieder auf die gerichtet hatte und sie nun nachdenklich musterte. Dann beugte auch er sich leicht vor, sodass ihre Gesichter nur noch Zentimeter von einander entfernt waren. “Das habe ich nie behauptet, Sakura, ich lege bloß dar, was deine so genannten 'Freunde' hinter deinem Rücken über dich erzählen.”, meinte er in einem beiläufigen Ton und beobachtete amüsiert, wie sich ihre Augen überrascht weiteten, sich aber dann ungläubig verengten. “Glaubst du mir etwa nicht?”, wollte er belustigt wissen. “Denkst du etwa, ich habe Spaß daran, mir so etwas auszudenken?” “Woher soll ich denn wissen, was du für kranke Hobbys hast?” “Harte Worte für so jemanden wie dich.”, grinste er überlegen und legte das Buch, das bis dahin seine Hände in Anspruch genommen hatte, zur Seite. Sakura verdrehte die Augen, langsam nervte er. “Ja, genau, stell’ dir vor, jemand wie *ich* kann auch mit Worten umgehen, nicht nur du!” “Dann sag mir mal, was Koedukation ist.” Sakura hielt in ihrem Zorn inne und überlegte fieberhaft, doch das Wort kam in ihrem Vokabular nicht vor. Nicht einmal ein ähnliches Wort fiel ihr ein. “Na?”, fragte er noch immer so ekelhaft amüsiert. “Fällt dir nichts ein? Ich habe es dir doch gesagt.” Die Rosahaarige schnaubte. “Pah! Du weißt doch selbst nicht, was Koedukation ist!” Er hob schweigend eine Augenbraue, sah sie noch lange an, ehe er sich dazu herab ließ, ihr zu antworten. “Koedukation ist, um es schlicht und einfach auszudrücken, das gemeinsame Unterrichten von Mädchen und Jungen.”, erklärte er gelangweilt. “Ich hätte, ehrlich gesagt, etwas mehr von dir erwartet.” “Entscheide dich mal, Sasuke”, knurrte sie und beugte sich wieder vor, “erst erwartest du gar nichts von mir und jetzt auf einmal alles. Beides schließt sich aus.” “Nein”, sagte der Uchiha ruhig und nahm plötzlich ihr Gesicht in seine Hände, damit sie ihn zwangsläufig ansehen musste, “mir ist es im Grunde egal, was du weißt und was du nicht weißt. Es gibt schließlich immer etwas, das man nicht wissen kann, aber ich habe doch schon erwartet, dass du Spaß verstehst.” Sie packte ihn an den Handgelenken und wollte ihr Gesicht befreien, was er aber nicht zuließ. “Du und Spaß. Guter Witz, Sasuke. Ich dachte immer, Uchihas sind kalt und unnahbar. Was ist mit diesem Klischee passiert?” Er lachte leise, wissend und näherte sich ihrem Gesicht mit seinem. Reflexartig wich Sakura zurück, doch er hielt sie fest, sodass sie sich kaum bewegen konnte. Was zum Teufel sollte das? “Sasuke!”, rief sie panisch und zerrte an seinen Händen, die eisern, aber doch sanft ihr Gesicht festhielten. Der Schwarzhaarige hielt einen Moment inne, um sie anzusehen, lächelte dann zufrieden und strich mit seinen Lippen über ihre. Wie ein Kaninchen, das vor einer Schlange steht, hielt Sakura den Atem an. Es war vollkommen paradox und doch hatte sie recht behalten, dass Sasuke seit dem Vortag sämtliche Berührungsängste verloren hatte. “Es ist so einfach, Sakura.”, hauchte er mit geschlossenen Augen, schien vollkommen vom Thema abgekommen zu sein. “Ich könnte alles mit dir machen, was mir gefällt. Es ist noch nicht einmal jemand hier, der mich daran hindern könnte.” Er grinste und Sakura versuchte erneut, nach hinten auszuweichen, doch stattdessen kam sie ihm nur noch näher. Sie roch ihn, sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut und seine Stimme verursachte Gänsehaut bei ihr. Sie konnte kaum fassen, wie anziehend er doch noch immer auf sie wirkte. “Aber so macht das keinen Spaß.”, fuhr er dann fort und ließ sie los, sodass sie schwer atmend auf dem Stuhl landete. “Das ist zu einfach.” “Was zum Kuckuck sollte das?” Mit hochroten Wangen sah sie ihn wütend an, während er sie bloß mit einem amüsierten Blick bedachte. “Mir gefallen die Reaktionen deines Körpers auf meine Nähe. Es ist sehr interessant zu beobachten.” “Verarschen kann ich mich selbst, Sasuke.”, knurrte sie. “So etwas macht man nicht nur aus Spaß. Das ist unmenschlich.” “Ich habe ja schon immer gewusst, dass ich göttlich bin.” Sakura knurrte laut auf. Dieser Uchiha! Was fiel ihm ein, so etwas mit ihr zu machen? Wusste er denn nicht, was er damit anrichtete? Wütend funkelte sie ihn an, doch er war bereits wieder in seinem Buch versunken und sah dies nicht mehr. Seufzend gab Sakura es auf, Sasukes Handlungen nachvollziehen zu wollen. Offenbar wollte er sie immer und ständig in Verlegenheit bringen, um sie vielleicht irgendwann öffentlich bloßzustellen. Das wäre natürlich typisch Uchiha, doch irgendetwas in Sakura war unglaublich traurig darüber und sie wusste nicht, was es war... “Sasuke, uhm”, begann sie nach einer Weile des Schweigens, stockte und wartete, bis er sie ansah, “ich schreibe gleich eine Biologiearbeit und muss noch wiederholen, also wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne gehen.” Sie stand auf, stützte sich mit beiden Armen auf den Tisch, als er sie am Arm packte und sie intensiv anschaute. Sakura musste bei seinem Blick schwer schlucken. “Du bleibst hier.”, befahl er ruhig. “Selbst wenn du etwas nicht verstehst, was ich bezweifle, so kannst du bei Orochimaru deine Noten sehr leicht wieder ausgleichen, glaub mir.” Sakura sah ihn einen Augenblick lang nachdenklich an, riss sich dann aber los und stemmte ihre Fäuste in die Hüften. “Das mag ja sein, aber du ignorierst mich doch sowieso, also kann ich doch auch gehen.” “Wenn ich dir sage, dass du hier bleibst, dann bleibst du auch hier.”, sagte er und erhob sich ebenfalls. “Hast du unseren Vertrag schon vergessen? Du tust alles, was ich von dir verlange – ganz egal, was es ist.” Sakura wich unwillkürlich vor ihm zurück, fand sich aber bald mit dem Rücken zu einem weiteren Tisch wieder. Was hatte er nun schon wieder vor? Verunsichert blickte sie in sein entschlossenes Gesicht und versuchte weiter zurückzuweichen, was nur damit endete, dass sie auf dem Tisch saß und sich noch viel weniger bewegen konnte. Er hielt direkt vor ihr, es waren nicht einmal Zentimeter zwischen ihnen, was Sakura nicht geheuer war. Warum war er bloß so? Sie hatte immer gedacht, dass er sie nicht leiden konnte – warum konnte er sich ihr ohne Weiteres so nähern? Das war doch alles nicht mehr normal und Sakura war sich sicher, dass er nichts von dem, was er tat, ernst meinte. Dazu war es zu banal. Dazu war sein Gesicht zu unberührt. Panisch drehte sie ihren Kopf zur Seite, als er sich zu ihr runter beugte, bereute, dass sie diese dumme Wette eingegangen war, und lehnte sich von ihm weg. “Hast du Angst vor mir, Sakura?”, raunte er lockend in ihr Ohr und drehte ihr Gesicht mit einer Hand zu sich, sodass sie ihm unfreiwillig in das Gesicht sehen musste. “Nein.”, presste sie zwischen ihren Lippen hervor und bereute ihre Worte augenblicklich. Denn Sasuke grinste nur noch breiter und beugte sich immer weiter vor. “Hm... Wirklich?” Es war nur noch ein Hauchen, seine Lippen waren Millimeter von ihren entfernt und Sakura konnte eine Gänsehaut nicht vermeiden. Ihre Augen waren halb geschlossen und noch ehe sie es wirklich fühlte, wurde sie sich bewusst, dass sie diese Situation in gewisser Weise sogar genoss. “Wie wäre es, wenn ich dir deinen ach-so-wichtigen ersten Kuss raube, hm? Würde dir das gefallen?” Er lachte hämisch auf, zerstörte damit den Moment und Sakura war sich mit einem Mal bewusst, was sie da eigentlich tat. “Nein!”, rief sie, schubste ihn grob weg und sprang schwungvoll vom Tisch. “Du hast doch überhaupt keine Ahnung, was du da redest! Und nur damit du’s weißt, meinen ersten Kuss habe ich schon!” Und mit diesen Worten stapfte sie wütend aus der Bibliothek, einen verwirrten, auf dem Boden sitzenden Sasuke zurücklassend. Sakura war verflucht, dies wusste sie, seit sie die Folgen dieser Wette ertragen musste, doch nun kam das Ganze zu einem tragisch-komischen Höhepunkt. Nicht nur, dass sie Sasuke nicht mehr unter die Augen treten *wollte*, nein, ihre so genannten besten Freunde waren auch nicht besser. Als Sakura lustlos in den Biologieraum trat, wurde sie von einer außergewöhnlich fröhlichen Ino begrüßt, die sie stürmisch umarmte. “Sakura! Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen!”, flötete sie fröhlich. “Ja, Ino, eine halbe Stunde ist ja auch so schrecklich lang.”, murrte Sakura und befreite sich mit sanfter Gewalt von der Blondine. “Was willst du?” “Wieso sollte ich etwas von dir wollen?”, fragte Ino mit einem unschuldigen Blick. “Weil du niemals ohne einen Hintergedanken etwas Gutes tust.” Sakura ließ sich lässig auf ihren Stuhl fallen, sah sich dabei unauffällig um und bemerkte zufrieden, dass Sasuke noch nicht da war. Sakura hatte den Rest der Pause auf der Mädchentoilette verbracht, um sicherzustellen, dass Sasuke sie nicht finden konnte. Sie wollte nicht wieder in seine Nähe... Er war nicht nur pervers, sondern brachte ihren Körper dazu, es außerdem noch zu mögen. “Okay, okay, Sakura, du hast mich erwischt, aber es ist wirklich wichtig!”, meinte Ino ernst und setzte sich neben sie. Sakura hob eine Augenbraue an. “Ich werde nicht wieder in irgendeinen Laden rennen und dir Kondome kaufen. Ich bin zwar älter als du, aber auch nicht so alt, dass mir das nicht auch peinlich wäre.”, stellte die Rosahaarige klar und sah dabei durchdringend in Inos Augen. Die war tatsächlich so passiert, nur hatte Sakura sich nicht wirklich getraut, besagtes zu kaufen. Es war einfach zu peinlich gewesen. Die Blondine schnaubte eingeschnappt. “Als ob ich das noch einmal von dir verlangen würde! Es geht um wichtigeres! Ich habe bald eine Verabredung und brauche noch die richtige Kleidung dafür!” “Für Shopping ist Hinata doch eher geeignet...” “Nein, ich brauche deinen Rat, weil du ihn gut kennst!” “Ich kenne Shikamaru nicht gut!” “Wer redet hier von Shikamaru?” Perplex sah Sakura sie an. “Aber ist er denn nicht dein Freund?”, fragte wie verwirrt. “Unsinn, Shikamaru ist Schnee von gestern!” “Und wen soll ich bitte so gut kennen, dass ich dich beraten soll?” “Sasuke!” “WAS?!” Geschockt starrte Sakura in das lieblich lächelnde Gesicht ihrer “besten Freundin”. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein! “Aber hast du nicht...?” “Ja, ich weiß, ich habe früher eine nicht so gute Meinung von ihm gehabt, aber jetzt finde ich ihn interessant.” Irritiert strich Sakura sich das Haar hinter das Ohr. “Und wie bist du an ein Date mit ihm rangekommen? Jetzt ehrlich, wen hast du erpresst?” Ino grinste sie breit an. Sakura wusste auch, ohne dass sie antwortete, dass Ino ganz und gar illegale Mittel verwendet haben musste. “Deshalb ja Shikamaru.”, lachte die Blondine. “Und, was ist jetzt, hilfst du mir oder nicht?” Sakura sah in das auf eine Antwort wartende Gesicht der Blonden und musste sich eingestehen, dass sie überhaupt nicht die Absicht hegte, Ino in irgendeiner Weise zu helfen. Es war absurd und es war unfair, aber wenn es um jeden beliebigen anderen Jungen gegangen wäre, dann hätte Sakura ihr sofort geholfen... Warum war gerade Sasuke eine Ausnahme? Sakura war froh, dass Orochimaru im nächsten Moment den Raum betrat und die Arbeiten austeilte, sodass sie keine Chance zum Antworten hatte. Wirklich, warum hatte sie sich auf diese elende Wette eingelassen? Und warum spürte sie lodernde Eifersucht auf Ino in sich? Donnerstagabend Um exakt acht Uhr – und mit drei Stunden Verspätung – klingelte Sakura an der Tür des Uchiha-Anwesens. Ihr Stimmung war, um es gelinde auszudrücken, sehr bedrückt und sie konnte nicht sagen, warum das so war. Unglücklich blickte sie in ein Paar überraschter, schwarzer Augen. “Usagi-chan, was ist denn los?”, fragte Itachi besorgt und führte sie an der Hand in den Eingangsbereich des Anwesens. “Warum denn Usagi-chan?”, fragte Sakura verwirrt, während er ihr deutete, sich zu setzen. “Du hast unglaubliche Ähnlichkeit mit einem verlorenen kleinen Häschen, deshalb.” Er setzte sich ihr gegenüber und schlug die Beine übereinander. “Nun erzähl mir alles, was mein böser, böser Bruder alles schon wieder falsch gemacht hat.” Sakura schenkte ihm einen giftigen Blick dafür, dass er mit ihr redete, wie mit einem Kind, und seufzte dann, antwortete aber nicht. “Weißt du”, begann Itachi nach einigen Minuten zu erzählen, “Sasuke geht die Sache mit Mädchen ganz falsch an. Ich habe es ihm ja gesagt, dass er nicht so egoistisch sein kann, aber hört Sasu-chan auf seinen großen, weisen Bruder? Nein, natürlich nicht. Du musst wissen, Sasuke ist wie ein verwöhntes kleines Einzelkind erzogen worden. Er hat nicht einmal Respekt vor unserem Vater, geschweige denn vor mir.” Itachi strich sich theatralisch durch das lange Haar und Sakura hatte langsam das Gefühl, es mit einer Drama-Queen zutun zu haben. “Ich hätte wirklich nicht so lange wegbleiben sollen. Wirklich, sein Charakter wird immer mieser, aber ich habe in den letzten Stunden mitgekriegt, dass er sich doch etwas positiv verändert hat.” Er lächelte sie umwerfend an und Sakura konnte nicht anders, als das Lächeln zu erwidern. “Na, siehst du, Usagi-chan, jetzt lächelst du wieder!”, freute er sich und Sakura hatte das Gefühl, dass er es wirklich ehrlich meinte. “Ich bin eben ein Genius!” “Itachi-san-“ “Itachi reicht.” “Okay, Itachi, warum kümmerst du dich so um mich? Ich meine, wir kennen uns doch so gut wie gar nicht.” Der Uchiha grinste sie an und Sakura sah ihn verständnislos an. “Warum, fragst du? Nun, mir ist irgendwie danach. Ich habe den Drang, die kleine Usagi-chan aufzumuntern. Das hat keinen bestimmten Grund.”, wich er aus und machte eine wegwerfende Handbewegung, lächelte aber immer noch. “Nii-san, wie schön, dich auch mal wieder zu sehen.”, knurrte es plötzlich hinter Sakura, die sofort alarmiert aufsprang, jedoch nur Sasuke erblickte, der Itachi wütend anfunkelte. “Was hast du ihr schon wieder für Flausen in den Kopf gesetzt?” “Gar keine.”, erwiderte Itachi ruhig und erhob sich. “Ich habe Usagi-chan lediglich vor dir gewarnt, nicht wahr?” Er legte Sakura grinsend einen Arm um die Schulter und küsse sie plötzlich auf die Wange, woraufhin die Rosahaarige die Augen weitete und wie erstarrt stehen blieb. Itachi lachte und verließ den Raum ohne einen weiteren Kommentar. “Was zum...?”, fragte Sakura perplex und legte sich eine Hand auf die Wange, die der ältere Uchiha geküsst hatte. Langsam blickte sie nicht mehr durch. Uchihas waren wirklich seltsame Leute und die Haruno nahm sich vor, etwas mehr Abstand zu ihnen zu nehmen. “Das gleiche könnte ich auch fragen.”, meinte Sasuke, der nun auf der Couch saß, die Beine leger übereinander geschlagen. “Wie kommt es, dass du drei Stunden zu spät hier erscheinst?” “Das geht dich nichts an, Sasuke.”, stellte sie klar und verschränkte die Arme vor der Brust, bewegte sich sonst aber nicht. Es war ihr egal, was Sasuke nun sagen würde, er war doch selbst ein Verräter, der nicht auf die Gefühle seiner Mitmenschen achtete. “Und ob es das tut. Im Moment ist mein Tagesablauf auf dich ausgerichtet, Sakura, wenn er durcheinander gerät, bist allein du schuld.”, erklärte er sachlich, sah sie gelangweilt an. “Außerdem habe ich hier das Sagen.” Sakuras Augen verengten sich gefährlich. “Ach ja? Es ist mir klar, dass ich alles tun muss, was du mir sagst, aber ich habe auch ein Recht, wie ein Mensch und nicht wie ein Gegenstand behandelt zu werden. Ich bin *nicht* dein Eigentum und nächste Woche Dienstag haben wir nichts mehr miteinander zu tun!” Sasuke hob wenig beeindruckt eine Augenbraue. “So schlecht drauf heute, hm? Ich erinnere mich nicht, dir etwas so Schlimmes angetan zu haben.” Er schien ernsthaft darüber nachzudenken und Sakura hätte ihm am liebten den Hals umgedreht. Wie konnte er nur glauben, dass er mit all dem, was er tat, nicht ihre Gefühle verletzte? Dachte er etwa, es rührte sie nicht, wenn er ihr nahe war oder sie berührte? War er wirklich so ignorant? “Hör zu, Sakura”, lenkte Sasuke wieder ein, stand auf und sah sie fest an, “ich habe nicht vor, dir etwas anzutun, okay? Ich behandele dich wie einen Menschen, falls dir das noch nicht aufgefallen ist. Hast du dich die ganze Zeit nicht gefragt, warum du bisher noch nichts Widerliches machen musstest?” Nun, da er es erwähnte, fiel es der Rosahaarigen selbst auf. Sie hatte die Tage davor gar nicht darauf geachtet, dass sie eigentlich so gut wie gar nichts machen musste, dass sie quasi nur zur Gesellschaft da war und dass Sasuke nie wirklich etwas Extremes von ihr verlangt hatte. Aber warum war das so? Irritier sah sie ihn an. “A-aber...?” “Ist es dir auch endlich aufgefallen?” Er strich sich gelassen durch das Haar. “Es ist mir persönlich erst heute Nachmittag aufgefallen. Wirklich seltsam.” Er zuckte mit den Achseln. “Aber egal, du bist nicht aus Spaß hier!” “Moment noch!”, wehrte Sakura ab und Sasuke, der schon vorgegangen war, hielt an der Treppe und sah zurück. “Was war die Sache mit Ino?” Diese Frage wollte sie schon die ganze Zeit stellen. Es hatte sie einfach nicht in Ruhe gelassen, dass Ino eine Verabredung mit dem Uchiha hatte. Das konnte nicht sein – warum regte sie sich bloß nur so darüber auf? Der Schwarzhaarige sah sie lange und nachdenklich an. Sein Gesicht verzog sich dabei wie immer kein bisschen und er sah wie immer wunderschön dabei aus. “Welche...Sache mit Ino?”, fragte er dann langsam, scheinbar irritiert. “Sollte da etwas sein, das ich wissen sollte?” Überrascht sah Sakura ihn an, nickend. “Die Verabredung!” “Die Verabredung?” “Ja, die du mit Ino hast!” “...Ach, habe ich das?” Er machte einige Schritte auf sie zu und als er vor ihr stand, sah er sie intensiv an. “Sakura, hör bitte auf, in Rätseln zu sprechen!” Die Angesprochene sah demonstrativ weg, da es ihr unangenehm war. Sie wollte eigentlich nicht darüber reden, sie wusste ja selbst nicht, was mit ihr los war. “Ino hat gesagt, dass du und sie ein Date zusammen habt.”, erklärte sie kleinlaut und sah irritiert auf, als sie Sasuke lachen hörte. “Was ist denn so lustig daran?”, wollte sie empört wissen, die Wangen etwas gerötet. Der Uchiha atmete einmal tief durch, um sein Lachen zu stoppen und legte dann beide Hände auf Sakuras Schultern. “Sakura, was auch immer diese Ino dir erzählt hat, es stimmt nicht.”, sagte er plötzlich todernst. “Ich habe kein Date mit einer Ino und ich erinnere mich vage, dass Shikamaru mit einer Ino zusammen ist. Immer noch.” “Aber...” “Kein Aber, Sakura. Du bist angelogen worden, aus welchem Grund auch immer.”, sprach er weiter, grinste dann aber plötzlich. “Aber heißt das dann, dass du deswegen so schlechte Laune hast, hm? Bist du eifersüchtig?” Sakura Kopf wurde augenblicklich tomatenrot und sie blickte ertappt zu Boden. War das wirklich so offensichtlich gewesen? Sie konnte das nicht glauben, aber scheinbar kannte Sasuke sie besser als sie es sich eingestehen wollte. “Also doch!”, triumphierte er lachend und hob dann mit einer Hand ihr Kinn an, sodass sie ihm unweigerlich in die amüsierten schwarzen Augen sah. “Ach, wie niedlich, du bist rot.” Er kicherte, was bei ihm nicht so dämlich klang, wie das Wort sich anhörte. “Sakura, wirklich, du solltest darauf achten, auf was für Gedanken du mich bringst.” Sein Grinsen wurde etwas breiter, doch dann ließ er sie plötzlich los und trat einen Schritt zurück. “Belassen wir es heute dabei!”, meinte er dann. “Ich brauche deine Hilfe.” “Und wobei soll das sein?”, fragte Sakura, die sich nervös eine Haarsträhne hinter das Ohr strich. Ihr war plötzlich ganz heiß und sie wusste, dass das mit Sasukes Nähe zutun hatte. Dennoch, es war ihr ein Rätsel, warum das auf einmal so war. “Mensch-ärgere-dich-nicht!” “Bitte, was?!” “Das Spiel! Ich will das spielen!” “Aber...” Sakura sah ihn geschockt an, entschied aber dann, dass sie für den Augenblick ignorieren wollte, dass Sasuke ausgerechnet *das* Spiel spielen wollte und es ausgesprochen kindlich formulierte. “Wie kommst du auf so etwas? Ich meine, also... Keine Ahnung, was ich meine, aber... Das hätte ich jetzt als aller letztes erwartet, ehrlich gesagt.” Die Rosahaarige hatte seltsamerweise das Gefühl, dass ihr ein vollkommen falsches Bild von Uchihas vermittelt worden war. Es war in Ordnung, wenn er lachte und grinste und irritierende Anmerkungen machte – was ja vollkommen aus dem Konzept der Uchihas ging – aber was sollte das denn nun?! Seit wann spielte Uchiha Sasuke Gesellschaftspiele? “Also wirklich, Sakura, du tust ja gerade so als ob ich nie ein Kind gewesen wäre.”, meinte er mit verschränkten Armen mit einem Unterton, den Sakura vorher noch nie gehört hatte, aber glaubte, dass es ein beleidigter sein sollte – falls das überhaupt sein konnte. “Den Eindruck hatte ich auch immer...” “Das ist jetzt nicht dein Ernst.” “Doch, du kannst jeden aus der Klasse fragen, die werden das gleiche sagen.” “...” “Sasuke, das ist absolut absurd, ich vergesse jetzt einfach mal, was du gerade gesagt hast, okay?” Sasuke seufzte kaum hörbar. “Hör zu, es ist nicht so, dass ich das zum Spaß mache, okay? Das ist eine Wette mit Shikamaru, die wir nächste Woche machen werden.” Das Mädchen sah ihn ungläubig an. “Und du willst mir also sagen, dass ihr Mensch-ärgere-dich-nicht spielen wollt?” “Genau.”, bestätigte Sasuke, nun mit seinem normalen, desinteressierten Unterton. “Normalerweise spielen wir Schach, aber Schach ist uns mittlerweile zu langweilig. Es hängt ja sowieso immer vom ersten Zug ab und wir machen beide immer den gleichen ersten Zug. Jetzt wollen wir es mit anderen Spielen probieren. Kommst du nun jetzt, oder was?” Sasuke war, während er erklärt hatte, auf die Treppe zugegangen und stand nun zu deren Fuße und sah sie vielsagend an. Sakura folgte ihm nach oben. “Aber”, begann sie, während sie die Treppen hochstiegen, zu fragen, “ist das nicht etwas langweilig mit Mensch-ärgere-dich-nicht? Ich meine, es ist doch nicht so strategisch wie Schach oder GO.” “Das mag sein.”, sagte Sasuke und hielt ihr die Tür zu seinem Zimmer auf. “Aber wir wollen sehen, wie es bei einem reinen Glücksspiel aussieht. Es ist immer interessant zu sehen, wer mehr Glück hat.” Sakura betrat das Zimmer und sofort fiel ihr das bekannte, gelbe Brett ins Auge, das mitten auf dem Bett platziert war, doch das war noch nicht alles. Um das Brett herum lagen allerlei kleine rechteckige Zettel, verstreut in die verschiedensten Richtungen. Neugierig nahm Sakura einen der Zettel, der am nächsten zu ihr war, und drehte ihn um. “Ziehe dein Hemd aus und schenke es dem ersten Mädchen, das du siehst.”, las sie laut vor. “Was zum Kuckuck soll das denn? Ist das so etwas wie die Ereigniskarten bei Monopoly?” Leicht verwirrt sah sie die Karte an, drehte sie noch einmal in ihrer Hand und musste feststellen, dass es ganz normale, handbeschriebene Zettel waren. Vom Aussehen her hätten es genauso gut Karteikarten zum Lernen sein können. Wie konnte man denn solche Karten in Mensch-ärgere-dich-nicht integrieren? So etwas hatte sie vorher noch nie gehört... “Das kann man so sagen.”, sagte Sasuke und nahm ihr den Zettel aus der Hand, wedelte vor ihrer Nase damit herum. “Du glaubst doch nicht wirklich, dass die Sache alleine mit Glück bewältigt wird! Pah! Wenn sich keiner demütigt, macht es doch keinen Spaß!” Die Rosahaarige wischte einige Karten zur Seite und setzte sich dann seufzend aufs Bett. Sie konnte es nicht in ihrem Kopf verarbeiten, dass sie hier saß und mit Sasuke über *Mensch-ärgere-dich-nicht* diskutierte... Obwohl sie live dabei war, konnte sie es dennoch nicht glauben. Es war ganz und gar nicht normal – was war bloß mit Sasuke los? Sie sah ihm forschend dabei zu, wie auch er sich etwas Platz auf dem Bett schaffte, jedoch entdeckte sie nichts, was in irgendeiner Weise verdächtig erschien. “Aber, Sasuke”, kam sie dann schließlich auf das eigentliche Thema zurück, “ist es dann nicht unfair, wenn du all diese Karten schreibst? Ich meine”, sie hielt eine Karte zwischen Zeige- und Mittelfinger hoch, “Shikamaru muss doch auch etwas dazu sagen, oder?” Der Uchiha zuckte ruhig mit den Schultern. “Nun ja, diese Karten habe nicht ich geschrieben.”, gestand er dann und Sakura fiel auf, dass es ihm schwer fiel, das Nächste zu sagen. “Mein so genannter Bruder hat sie mitgebracht. Sie sind noch aus seiner Zeit an der Uni. Da hat man das – laut ihm – ständig gemacht.” “Auch mit Mensch-ärgere-dich-nicht?” “Nein, mit Mikado.” Sakura sah ihn ungläubig an und Sasuke grinste sie breit an. “Studenten haben eben nicht so viel Geld. Sie konnten sich kein Poker leisten und haben stattdessen Mikado genommen, weil es jemand von zu Hause mitgebracht hat. Und weil sie auch noch alle pleite waren zu der Zeit, mussten sie die Karten auch selbst schreiben. Es wundert mich, dass sie *überhaupt* etwas hatten.” “Aha...”, machte Sakura unschlüssig. “Itachi scheint ja wirklich ein ... interessanter Zeitgenosse zu sein...” “Sag’ es doch so, wie es ist. Er ist nicht normal.”, meinte Sasuke und sammelte die ganzen Karten ein. “Aber egal, lass uns eine Runde spielen!” Als er ihren entsetzten Blick, der auf den Karten lag, sah, fügte er hinzu: “Natürlich ohne Karten, du Dummerchen. Zu zweit in einem Zimmer wird das doch nur langweilig.” Und so kam es, dass Sakura den ganzen Abend damit verbrachte, mit Sasuke ein Brettspiel zu spielen, was ihr unglaublicherweise sogar Spaß machte... A/N: ...Ähm... Usagi heißt doch Hase oder Kaninchen oder so...oder? Interpretationen erwünscht...lol Freitag ------- Autor: Dark-san E-Mail: Dr.DS@web.de «~Beschwerden dahin Titel: Folgen einer Wette Teil: 4/7 Bemerkung: ...wie gesagt, ich schreib so was zum ersten Mal...(Klischee lässt grüßen =___=) Read & Enjoy! “Eure Tests sind die schlechtesten des ganzen Jahrgangs.”, begrüßte Orochimaru die Klasse missbilligend. “Wirklich, hätte ich das gewusst, hätte ich mir nicht die Mühe gemacht, sie so schnell zu korrigieren.” Er ließ seine seltsam goldenen Augen abschätzig durch die Menge schweifen, ließ seine Tasche dann knallend auf den Pult fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. “Von einigen bin ich sehr enttäuscht. Im Gegensatz dazu haben mich aber einige überhaupt nicht mit ihrer Leistung überrascht, nicht wahr, Uzumaki-kun?” Der Blonde schreckte sofort aus seinem eher einseitigem Gespräch mit Sasuke hoch und grinste kleinlaut. “War ich wieder so schlecht?” Orochimaru war wieder hinter sein Pult getreten und nahm einen Stapel Papier daraus hervor. “Der Schlechteste, Uzumaki-kun, der Schlechteste.” Und mit diesen Worten knallte er dem sprachlosem Naruto dessen Test erbarmungslos vor die Nase und begann dann, die anderen Tests zu verteilen. Bangend saß Sakura auf ihrem Platz neben Ino. Sie war sich sicher, dass sie mehrere Fehler im Test gemacht hatte, jedoch erhoffte sie sich wenigstens eine Drei. Und da Orochimaru es pflegte, die Arbeiten vom Schlechtesten bis zum Besten zu sortieren, war es besser für sie, die Arbeit später zu bekommen. Je länger es dauerte, desto besser war der Test. Sakura atmete tief durch, starrte unentwegt nach vorne. Normalerweise hätte sie mit Ino oder mit Hinata gesprochen, doch ihr war heute nicht danach. Ino hatte dies stillschweigend akzeptiert, obwohl das nicht typisch für die stolze Blondine war, und irgendwo war Sakura ihr ein kleinwenig dankbar dafür – auch wenn sie auch sauer war, dass Ino sie belogen hatte und dass sie, Sakura, nicht wusste, warum die Yamanaka das getan hatte. Und was Hinata anging... Die Hyuuga war abwesend, Sakura wusste, dass es wieder etwas mit Neji zu tun hatte, und sie war schon jetzt traurig über den niedergeschlagenen Ausdruck in den Augen Hinatas, wenn sie wiederkommen würde. Sie schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu verwerfen. Es war nicht gut, wenn sie daran dachte, nein, das war es nicht. Um sich abzulenken, wandte Sakura sich etwas nacht rechts, wo ihre Banknachbarin saß, und bemerkte erschrocken, dass Orochimaru sich direkt auf sie beide zubewegte. Vor ihnen blieb er unheilvoll stehen, sah sie an. “Yamanaka-san”, begann er und Sakura wusste sofort, dass es nicht um sie selbst ging, weshalb sie sich wieder abwandte, “Ihre Arbeit war nicht so berauschend.” Und ab diesem Moment schaltete Sakura vollkommen ab. Es war nicht so, dass es sie nicht interessierte – jedenfalls nicht wirklich –, aber sie wusste, dass Ino am Ende des Jahres sowieso eine gute Note in Biologie haben würde, trotz dieser schlechten Note im wichtigen Test. Ino war die einzige Tochter in einem reichen Haus. Dies bescherte ihr das Privileg des “Noten-Einkaufen”, denn so konnte sie noch so schlecht in der Schule sein, sie würde trotzdem eine gute Zensur bekommen. Sakura hatte das früher nicht verstanden, jetzt tat sie es umso mehr. Und es gefiel ihr überhaupt nicht, weshalb sie Ino darauf nicht mehr ansprach. Es war ihr egal geworden. “Haruno-san, Ihr Test war einer der wenigen, die mich überrascht haben.”, sagte Orochimaru plötzlich vor ihr und erschrocken blickte Sakura auf, hatte ihn nicht kommen sehen. “Normalerweise schneiden Sie bei mir nie besser als eine Befriedigend ab, dieses Mal haben sie es auf eine Gut plus geschafft.” Mit diesen Worten legte er ihr ihren Test auf den Tisch und ging weiter. Überrascht starrte Sakura auf ihren Test, es war erstaunlich, wie gering ihre Fehlerquote war. Vor allem in Biologie konnte Sakura nicht wirklich sagen, dass sie verstand, wovon sie da schrieb. Eigentlich konnte sie nur auswendig lernen. Noch ein letztes Mal sah sie auf den Test, legte ihn dann weg und starrte dann desinteressiert auf die Tafel. Einige Stunden später stand Sakura einsam und verlassen an einer Bushaltestelle. Sie hatte noch immer ihre Uniform an und noch immer trug sie ihre Schultasche, die wie eine Handtasche aussah, nur viel größer war, in den Händen. Ihr Blick hing auf dem Asphalt. Sie wartete. Das tat sie seit nun fast einer Stunde und mit jeder Minute, die ungenutzt verstrich, fühlte Sakura sich verlassener, einsamer, allein. Viele Male hatte sich die Tür eines Busses vor ihr geöffnet und jedes Mal hatte sie mit vergeblicher Hoffnung hineingeschaut, doch sie war nie eingestiegen und es war auch nie jemand ausgestiegen, auf den sie gewartet hätte. Eine alte Dame hatte sie vor einer halben Stunde angesprochen. “Was machst du denn alleine hier in dieser Gegend, mein Kind?”, hatte sie gefragt und Sakura hatte in ihre besorgten, durchdringend blauen Augen geschaut und hatte mit einem halbherzigen Lächeln erwidert: “Warten.” Die alte Frau, deren Haare schneeweiß und in dieser grauen Gegend recht auffällig wirkten, hatte sich direkt neben Sakura gestellt, die nicht umhin gekommen war, festzustellen, dass sie um sogar mehr als einen Kopf größer war als die Dame, und hatte nach vorne gesehen. “Ja, das Leben lässt einen oft warten.”, hatte die Frau gesagt, mit einem wissenden und weisen Unterton, den Sakura vorher noch nie gehört hatte, aber dennoch instinktiv gewusst hatte, um welchen es sich handelte. “Aber der Trick ist, nicht zu warten, sondern etwas zu tun.” Und genau dann hatte sich erneut die Tür eines Busses geöffnet und die Frau war eingestiegen, noch ehe Sakura etwas hatte sagen können. Nun stand sie da und grübelte über eine mögliche Antwort oder eine Möglichkeit, die sich ihr bot, während sich über ihr schwarze Wolken sammelten. Es war kalt und die Kälte beschleunigte ihre Gedankengänge überhaupt nicht, doch Sakura wollte auch nicht gehen. Sie *musste* warten. Natürlich gab es Dinge, die sie nun viel lieber getan hätte, doch heute war Tag X. Nicht der rot umkreiste Tag X in ihrem Kalender, aber dennoch war es einer dieser wichtigen Tage, die vielleicht eine Wendung brachten. Vielleicht, so hoffte Sakura inständig, konnte sie vor dem eigentlichen Tag X alles ändern, geradebiegen. Aber sie wartete und niemand kam. Sie war wie immer allein. Nach einer weiteren halben Stunde begann es zu nieseln. Erst bemerkte Sakura nichts davon, da sie zunehmend weiter in ihre Gedanken abgedriftet war, doch dann sah sie dieses seltsame Punktmuster auf dem Boden und sie spürte den feuchten Wind auf ihrer Wange. Fluchend setzte sie sich in die überdachte Bushaltestelle und beobachtete die Menschen, die mit dem immer stärker werdenden Regen immer schneller zu rennen begannen, und sie fragte sich, ob das wirklich nötig war. Ob es nötig war, dass sie wartete, anstatt wie diese Leute einfach zu rennen und alles hinter sich zu lassen. Doch sie besann sich. Es war nicht einfach, wegzurennen. Und die Sache war kompliziert. Sakura seufzte. Heute hatte sie zu viele traurige Gedanken, vielleicht als Ausgleich für die Tage davor, wo Sasuke sie so wirkungsvoll abgelenkt hatte. Beim Gedanken an Sasuke, erinnerte sie sich daran, dass sie ihm noch immer dienen musste, und sie sah auf ihre Armbanduhr, deren Zeiger kurz vor Vier standen. Was auch immer heute noch passieren sollte, sie war eindeutig zu spät zu ihrem täglichen Treffen mit dem Uchiha, der bestimmt überhaupt nicht erfreut darüber war. Uchiha Sasuke war sowieso mittlerweile ein Wesen, das Sakura nicht verstehen konnte. Mal war er ausgesprochen nett zu ihr, dann war er sauer und dann bedrängte er sie mit seinen Zweideutigkeiten. Es war beinahe so, als ob er sich nicht entscheiden konnte oder sich bereits entschieden hatte, es aber nicht zeigen wollte. Was auch immer es war, Sasuke benahm sich nicht, wie sie es von ihm erwartet hätte, und im Grunde konnte es ihr egal sein, doch das war es nicht. Sakura konnte sich nicht erklären, wieso, aber sie mochte Sasuke wirklich gern. Auch wenn er sie ärgerte und alles von ihr verlangen konnte, doch er nutzte seine Stellung nicht wirklich aus. Den Grund kannte Sakura nicht, aber sie konnte nicht anders, als in ihrer ständigen Naivität zu glauben, dass es an ihr lag. Eigentlich was das nicht möglich. Und das wusste sie. “Hey!” Sakura schreckte aus ihren Gedanken hoch, sah vom Boden auf und blickte in ein paar Augen, die sie nicht kannte. Ein junger Mann stand lässig grinsend vor ihr. Er war klitschnass, da der Regen offensichtlich zugenommen hatte. “Na, bist du stumm, meine Kleine?” Sein Grinsen war nicht angenehm, Sakura mochte es nicht, wie er sie ansah... Wie ein Stück Fleisch... Er näherte sich ihr und sie wollte zurückweichen, doch ihre vor Kälte nicht mehr gut durchbluteten Muskeln machten ihr einen Strich durch die Rechnung und auch sonst gab es in diesem Bushäuschen nicht den Platz, um groß ausweichen zu können. “Lassen Sie mich in Ruhe!”, presste sie zwischen ihren Lippen hervor und umklammerte krampfhaft ihre Tasche, als ob es sie schützen könnte. “Ich habe Ihnen nichts getan!” “Ach, komm schon, lass uns etwas Spaß haben. Du willst es doch auch.” Er kam näher, dreckig grinsend, und Sakura wünschte sich ein Wunder, als er sich über sie lehnte, einen Arm nicht weit über ihr auf die Wand gestützt. Er war kräftig. Er war groß. Ein Riese mit Drahtmuskeln, gegen den Sakura nicht den Hauch einer Chance hätte. Sakura kannte diese Art Mann aus einigen Filmen – groß und stark, dafür aber hohl in der Birne. Vielleicht konnte sie das ausnutzen. Nur wie? “Ähm”, begann sie hastig, “wissen Sie, ich kann gerade nicht...” Er blickte sie fragend an, sie versuchte besonders erfahren zu wirken, obwohl sie das nicht war, und dachte sich schnell eine Geschlechtskrankheit aus. *Davon* musste doch selbst er Abstand nehmen. “Ich hab Tripper! Ich will gerade zum Arzt!”, beeilte sie sich zu erklären und sah ihn panisch an. Der Mann wirkte einen Moment verwirrt, grinste aber weiterhin und beugte sich noch mehr über sie. “Keine Sorge, dann sind wir ja schon zu zweit!”, meinte er sorgenfrei und Sakura musste einen Würgreiz unterdrücken, der mit einem Mal da war. In diesem Moment ekelte sie sich ernsthaft vor dem Mann. “Wirklich, das ist keine gute Idee.”, sagte sie und drückte ihn leicht weg. “Ich... Ich kann eben nicht.” Ihr fiel nichts Besseres ein. Vielleicht wäre es klug gewesen, noch mehr Geschlechtskrankheiten aufzuzählen. Vielleicht hätte sie sagen sollen, dass sie AIDS oder ähnliches hatte, wenngleich damit nicht zu spaßen war. Vielleicht hätte sie einfach schreien sollen. Doch in dem Moment, in dem der Mann die Kontrolle verlor, war ihr Kopf wie leergefegt. Sie war stumm und konnte vor Schreck nichts sagen, als der Fremde bei ihrer dritten Verneinung allmählich rot anlief und die Hände zu Fäusten ballte. “Ich lass das nicht mit mir machen!”, knurrte er und von der Lässigkeit war nichts mehr übrig. “Ich brauche niemanden zu fragen, kapiert, Schlampe?” Seine großen rauen Hände legten sich auf ihre schmalen Schultern wie eiserne Ketten und in diesem Moment betete Sakura für ein Wunder. Eins, das ihr half. Etwas, das sie rettete. “Wen nennst du hier Schlampe, du gottverdammter Hurensohn!” Mit einem Mal war der Schatten über ihr verschwunden. Die Kette war gelöst und das Wunder war vollbracht. Sakura konnte ihr Glück kaum fassen und öffnete ihre grünen Augen, die sie zum Gebet geschlossen hatte. “Was fällt dir ein, kleine Mädchen auf der Straße anzumachen, du Stück Dreck?!” Darauf folgte ein dumpfes Geräusch, das Sakura vorher noch nie gehört hatte. Sie sah sich um, entdeckte jedoch weder den großen Mann noch ihren Retter und an der Stimme konnte sie ihn schlecht identifizieren, da der Regen alles so verzerrt klingen ließ. Dennoch, sie merkte die Aggression, die in der Luft lag, und sie traute sich nicht hinauszugehen und nachzusehen. Noch einige Male hörte sie diese dumpfen Geräusche, dann wurde es still. So still, dass es fast zum Greifen war. Nicht einmal der Regen schien noch irgendein Geräusch zu verursachen. Sakura wartete darauf, dass ihr Retter reinkam, doch das tat er nicht. Sie wartete noch weitere fünf Minuten, überwand ihre Angst und trat aus der überdachten Bushaltestelle in den Regen, den sie nach einem Moment plötzlich nicht mehr auf der Haut fühlte. Jemand hielt einen Regenschirm über sie. Langsam drehte sie ihren Kopf nach rechts und erblickte jemanden, mit dem sie zu allerletzt gerechnet hätte. “Sasuke?” Der Uchiha stand lässig neben ihr, in der einen Hand den Schirm, in der anderen eine Zigarette. Er sah sie unterkühlt an. “Seit wann rauchst du denn?”, fragte sie überrascht und nahm ihm angewidert die Kippe aus dem Mund, die sogleich auf dem Boden landete, wo sie ausging. “Seit wann, Sakura”, begann er langsam, ruhig, “muss ich dir hinterherrennen, um dir zu helfen?” Seine Augen bohrten sich in ihre und sie hatte das Gefühl, dass er noch nicht fertig war. “Ich habe dir einmal gesagt, dass du dich mehr wehren sollst. Du hättest deine Verspätung bei mir abmelden sollen. Was machst du überhaupt hier? In dieser Gegend kann so etwas ja nur passieren!” Sakura schaute betroffen zu Boden. “Es tut mir leid, Sasuke...” “Dein 'Es tut mit leid' kannst du dir sonst wohin stecken!” Er packte sie am Oberarm und drehte sie so, dass sie ihn ansehen musste, dass sich ihre Gesichter gegenüber waren. “Sakura, ich habe mir Sorgen gemacht! Verstehst du, was das bedeutet? Ich war, verdammt nochmal, besorgt um dich! Und das zurecht, wenn ich mir den Typen da so ansehe!” Sakura sah an ihm vorbei auf den Boden, wo der Mann bewusstlos lag. Sie sah sein Gesicht nicht, da er auf dem Bauch lag, aber sie konnte sich denken, dass es nicht mehr ganz so heil aussah. Und dann realisierte sie erst richtig, was Sasuke da gerade eben gesagt hatte. Er hatte sich Sorgen um sie gemacht. Er hatte sie beschützt. Er war ihr Wunder gewesen. Prüfend sah sie in sein Gesicht, das nun von ihr abgewandt war und in weite Ferne guckte. Sie sah nichts, was sich verändert haben könnte, und doch war sie irgendwie erfreut. Für einen Moment des Tages X. “Lass uns gehen.”, sagte Sasuke plötzlich und wollte sie mitziehen, doch sie weigerte sich. Sasuke sah sie irritiert an. “Was soll das?” “Ich muss hier bleiben.”, sagte sie und sah ihn an. “Ich muss warten.” “Du kannst mir nicht erzählen, dass du hier in der Kälte auf irgendwen warten willst. Wozu habe ich den Idioten da vermöbelt, wenn du doch hier bleiben und dich wieder anmachen lassen willst?” Sasuke war sauer. Das merkte Sakura daran, dass er sich nicht mehr mit gewählten Worten ausdrückte. Sie durfte ihn nicht noch mehr erzürnen. “Es tut mir leid, Sasuke. Ich weiß, dass ich dir Sorgen bereite, aber, bitte, ich muss hier warten.” Er schnaubte laut auf. “Du kommst mit. Und zwar sofort. Das ist ein Befehl.” Und mit diesen Worten schleppte er sie, ohne auf ihre Proteste zu achten, zu einem Wagen, der irgendwo auf der anderen Straßenseite stand. Es war ein silberner Wagen, dessen Marke Sakura nicht erkennen konnte, aber sie konnte sich vage daran erinnern, dass sie so ein Auto schon einmal in der Werbung gesehen hatte. Wie hieß der Hersteller nochmal? BMW? Mercedes? Sie konnte sich nicht mehr erinnern. “Los, steig ein!”, sagte Sasuke neben ihr und hielt ihr eine Tür auf. “Sasuke, wirklich, ich kann nich-“ Sasuke verdrehte die Augen und zog sie mit sich ins Auto, dabei ließ er den Regenschirm achtlos draußen liegen. “Kiyoshi, fahr los!” Sie fuhren schnell und weil es schon fast Abend war, waren die Straßen vollgestopft mit Autos. Es war erstaunlich, wie der Fahrer es schaffte, fünfzig Stundenkilometer trotz Stau zu fahren. Sakura starrte aus dem Fenster, beobachtete den Regen, der noch immer kein Ende zu nehmen schien und seufzte. Sie hatte gewartet. Vielleicht hatte sie zu viel gewartet und doch konnte sie nicht sagen, dass es sich nicht gelohnt hätte. Sie sah aus den Augenwinkeln zu dem Uchiha, der nun etwas ruhiger neben ihr saß, das Gesicht unverwandt nach vorne gerichtet. “Sakura”, begann Sasuke nach einer weiteren Weile des Schweigens, “auf wen hast du gewartet, dass du dich in solche Gefahr begeben musstest? War es wirklich so wichtig?” Er sah sie nicht an, auch Sakura wandte ihren Blick nicht vom Fenster, als sie antwortete. Sie erzählte dies nicht vielen Leuten. “Es war meine Mutter.”, antwortete sie und bemerkte, dass er nun zu ihr sah. “Ich habe auf meine Mutter gewartet. Sie wollte mich heute treffen, das war schon vor Wochen besprochen gewesen, aber sie ist nicht gekommen. Ich habe so lange gewartet.” Ihre Hand berührte die Glasscheibe. Es war eine sehnsüchtige und zugleich eine beruhigende Berührung. Das Glas war kalt, ihre Hand ebenfalls, es zog sich gegenseitig an. “Weißt du, Sasuke, meine Mutter hasst mich. Ich denke, ich weiß, wieso, aber ich versuche es zu verdrängen. Es ist schwer zu glauben, dass die eigene Mutter einen hasst.” Sie lachte bitter auf. Etwas Bedrücktes lag in der Luft und Sasuke, so schien es Sakura, hörte ihr zu, obwohl er auch weghören konnte. Das bedeutete ihr viel. “Jedenfalls redet sie seit einem Jahr nicht mehr mit mir. Ich bin eine Fremde für sie und dabei liebe ich sie so sehr.”, sprach Sakura gedämpft weiter. “Mein Vater ist vor einem Jahr gestorben, Sasuke, in diesem Unfall bei der Brücke, weißt du noch?” Er nickte. “Ich erinnere mich, aber es ist nie der Name des Opfers gefallen. Außerdem, warst du dann nicht zwei Wochen nicht in der Schule?” Sakura löste sich vom Anblick der verregneten Stadt und sah Sasuke direkt an, überrascht, dass er so etwas von ihr wusste. “Das stimmt.”, bestätigte sie schließlich. “Ich bin in diesem Auto gewesen.” Sie ignorierte den für eine Sekunde geschockten Blick des Uchihas. “Wir, mein Vater und ich, wollten uns mit meiner Mutter treffen. Er hat mich von Anfang an gesagt, dass ich hinten sitzen soll. Natürlich habe ich mich geweigert, immerhin war ich damals sechszehn und durfte bereits vorne sitzen, aber er hat darauf beharrt. Und im Endeffekt hat es mein Leben gerettet. Von dem Unfall selbst weiß ich nicht mehr viel, nur dass da auf einmal ein anderes Auto war und dann der Abgrund und mein Vater, der mir gut zuredete, als ich kurz vor der Ohnmacht stand.” Sie spürte das Brennen der Tränen in ihren Augenwinkeln. Die Erinnerung war zu lebendig, als dass sie vollkommen Abstand von ihr nehmen konnte. Die Zeitspanne war zu kurz, sie konnte nicht 'früher' sagen. “Meine Mutter hat den Tod meines Vaters nie verkraftet. In der Schule hat sie erzählt, dass ich von einer Treppe gestürzt bin, weil sie es nicht wahrhaben wollte, dass mein Vater nicht mehr war. Anfangs war sie froh, dass ich es überlebt habe, dann hat sie sich allerdings doch dazu überwunden und hat die Unfallberichte gelesen. Und von da an war ich nichts weiter als eine Fremde, die Schuld am Tod ihres Mannes hatte.” Sakura wischte sich die Tränen aus den Augen und lächelte traurig zu Sasuke. “Ich versuche lange, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Es geht nicht, weil sie nie da ist. Sie ist immer irgendwo auf Geschäftsreisen.”, sagte sie murmelnd. “Ich kann nichts tun und ich habe Hoffnung gehabt, als sie eine Zusage zu einem Treffen gab. Aber sie ist nicht gekommen. Vielleicht hat sie mich bloß verspottet.” Sie verstummte, ihr fiel nichts mehr ein, was es da noch zu sagen gab. Sasuke sah sie an, er wirkte wie erstarrt. “Es...” Er schien nach Worten zu suchen. “Es ist unglaublich. Wie kann eine Mutter ihr Kind so behandeln?” Sakura war überrascht, dass er so reagierte. Sie hätte nicht gedacht, dass es ihn interessieren würde, war er doch dafür bekannt, dass er nur sehr wenige Emotionen zeigte. Doch sie wollte sein Mitleid nicht. “Sasuke, es ist okay...” “Nein! Es ist nicht okay! Das funktioniert so nicht.”, sagte er barsch und wandte sich dann an den Chauffeur. “Kiyoshi, bring uns ins nächste Einkaufszentrum.” Der Fahrer nickte gehorsam und beschleunigte das Auto. “Was sollen wir denn bitte in einem Einkaufszentrum?”, fragte Sakura etwas verwirrt. “Wir kaufen dir Kleidung, das machen wir. Und du bleibst übers Wochenende bei mir.” “Was?! Warum denn das? Ich wollte eigentlich bei meiner Mutter bleiben. Sie kommt dieses Wochenende... Dann sehe ich sie vielleicht für drei Monate nicht mehr.” “Genau deswegen. Die Frau hat es verdient.” “Sasuke, das ist albern. Warum solltest du dich dafür interessieren?” “Denkst du etwa immer noch, dass ich ein kaltherziger Klotz bin?” “Ehrlich gesagt, ja.” In seinen Augen blitze Empörung auf, wich dann einem amüsierten Ausdruck, der vollkommen fehl am Platze war. “Sakura, denkst du wirklich, ich interessiere mich nicht dafür, wenn meine Dienerin leidet?” Er beugte sich etwas zu ihr vor. “Wenn du es so sagst, dann ja.”, meinte sie und verhinderte mit einer Hand, dass er ihr noch näher kam. “Ich habe dir gesagt, dass ich kein Gegenstand bin.” “Und ich habe wenigstens angedeutet, dass ich nicht kaltherzig bin.”, erwiderte er und nahm ihre Hände in seine, woraufhin Sakura es nicht vermeiden konnte, Rot anzulaufen. Er legte ihre Hände auf die linke Seite seiner Brust und Sakura konnte vage sein Herz schlagen spüren. Es war schwach und doch war es da, woran Sakura niemals gezweifelt hätte. Konfus sah sie in das lächelnde Gesicht des Uchihas. Was hatte das nur bloß zu bedeuten? “Siehst du? Es schlägt und ist kein bisschen kalt”, flüsterte er fast, doch Sakura hörte ihn klar und deutlich. Das Schweigen, was darauf folgte, war angenehm und familiär und Sasuke ließ ihre Hände erst los, als das Auto anhielt und sie aussteigen mussten. “Hör zu, Sakura.”, sagte Sasuke, während sie ausstiegen. “Ich möchte nicht, dass du dieses Wochenende mit dieser Frau verbringst. Du wirst doch eh nur leiden und das will ich nicht. Wir werden einige Sachen von dir holen, aber erst später.” Sakura hatte nicht einmal die Chance zu protestiren, sondern wurde auch schon in das Einkaufszentrum gezogen, und obwohl sie keinen langen Weg hatten, wurden beide fast komplett durchnässt. “Ah, blöder Regen!”, schimpfte Sakura und wrang ihre Haare aus, die klitschnass waren und tropften. Sasuke hatte es zwar nicht besser erwischt, doch seinem Aussehen war der Regen kein Makel. Er wirkte dadurch nur noch schöner, wie Sakura mit rötlichen Wangen bemerken musste. “Sakura, alles in Ordnung? Bist du krank?” Scheinbar hatte er ihre Röte missinterpretiert und hielt ihr nun eine Hand an die Stirn, was die Sache nicht besser machte. Sakura entfernte seine Hand und ging einen Schritt zurück. “Nein, mir geht es gut. Was sollen wir hier?” Sasuke verdrehte die Augen. “Wie oft denn noch? Wir kaufen Kleidung! Komm schon!” Mit diesen Worten zog er sie gnadenlos mit. Eine ganze Stunde später trug Sakura ein knielanges, hellrosanes Kleid und unverschämt hohe Sandalen, auf denen sie kaum laufen konnte. Sasuke ging neben ihr und trug die Tüten, in denen ihre Uniform lag. Er hatte sich selbst einen schwarzen, eng anliegenden Rollkragenpullover und eine dunkle Jeans gekauft. “Und was jetzt?”, fragte sie irritiert und sichtbar nicht erfreut. Er führte sie in die höheren Etagen, das hieß dann wohl, dass er zu den Restaurants wollte. “Wir essen.”, bestätigte er ihre unausgesprochene Vermutung und trat an ein französisches Restaurant direkt vor ihnen. Der Ober – ein großer, schlanker Mann mit Schnauzbart – verbeugte sich untertänigst vor Sasuke und führte sie beide wortlos an einen Tisch in dem überfüllten Restaurant. Auf Sakuras fragenden Blick hin, lächelte Sasuke nur geheimnisvoll und sagte dann sehr leise, so dass sie ihn kaum verstehen konnte: “Ich habe reserviert.” Er lachte über ihren geschockten Gesichtsausdruck. “Du hast das alles geplant?” “Nicht wirklich so, aber ja, ich wollte mit dir herkommen.” “Und warum?” “Weil wir ein Date haben.” “Was?!” “Herr Ober, bringen Sie uns doch bitte Rotwein.”, sagte Sasuke zum Ober, der nickend verschwand. Sakura sah ihm nach, ehe sie sich wieder an Sasuke wandte. “Wir dürfen doch überhaupt keinen Alkohol trinken.”, meinte sie ernst. Sie hatte noch nie Alkohol getrunken und wusste auch nicht, wie er auf sie wirken würde. “Ja, ihr dürft das nicht, ich schon.”, sagte er spöttisch und grinste vergnügt. “Zurück zu der Date-Sache. Warum haben wir ein Date, erklär’ mir das mal.”, kam sie aufs eigentliche Thema zurück und ignorierte den Ober, der ihnen einschenkte, dann eine Bestellung von Sasuke annahm. Sakura war es nur recht, dass Sasuke für sie bestellte – sie verstand kein Wort von dem, was in der Speisekarte stand. “Hm”, machte der Uchiha gedehnt, als der Ober wieder verschwunden war, “ich hatte Lust darauf, deshalb.” Sakura funkelte ihn wütend an. Er konnte das doch nicht ernst meinen! Wie konnte er bloß nur so mit ihr spielen? Sie wusste immerhin, dass er das alles nicht ernst meinte... Verfluchte Zuneigung. Wäre diese nämlich nicht, wäre Sakura schon längst weg. Unzufrieden mit sich, nahm sie einen Schluck von dem Wein. Es war roter Wein und mit Sicherheit ein edler Tropfen, doch im Moment merkte Sakura nur, dass es ihr schmeckte, wenngleich dieser bittere Nachgeschmack doch etwas lästig war. “Du kannst nicht aus einer Laune heraus, Leute um ein Date bitten.”, sagte sie verbissen, stützte sich mit den Ellenbogen auf dem Tisch ab und wiegte ihr Weinglas hin und her. “Du müsstest doch wissen, dass ich das auf Dauer nicht aushalte.” Sasuke lächelte sie wissend an, nippte dann an seinem Glas. “Ich weiß, wie sehr ich dich deswegen durcheinander bringe und gerade das gefällt mir. Du bist zwar berechenbar und doch weiß man nie wirklich, wie du reagierst und was du sagen wirst. Es ist schrecklich interessant.” “Ach ja?” Wütend leerte sie das ganze Glas auf ex und ließ es dann von einem vorbeigehenden Kellner füllen. “Ich bin also immer noch ein Gegenstand für dich, wie schön.” Sie prostete ihm lustlos zu und trank aus ihrem neuen Glas. Langsam fand sie Gefallen am Alkohol. Er ließ sie vergessen. Und lockerte zudem ihre Zunge. “Du bist kein Gegenstand, Sakura, und trotzdem gehörst du im Moment mir.” “Tz, nur über meine Leiche.” “Na, na, na, wer wird denn so reden?” “Ich rede, wie ich will, verdammt nochmal.” Sasuke lachte daraufhin, ignorierte sie dann und beobachtete stattdessen den Kellner, der ihnen auftischte. Das Essen war ganz gut, obwohl Sakura nicht wirklich wissen wollte, was sie da eigentlich gegessen hatte. Und die Rosahaarige hatte mindestens eine Flasche Wein intus. Sie war nicht mit Alkohol vertraut und war deswegen kaum noch zurechnungsfähig. “Sakura, lass uns gehen.” Sasuke reichte ihr seine Hand, die sie erst stirnrunzelnd betrachtete, ehe sie sie annahm. Seine Hand war angenehm warm, das war das Erste, was sie bemerkte. “Sasuke?” “Hm?”, machte er, während er mit ihr in den menschenleeren Aufzug stieg. Sie sah ihn eine Weile an und wäre fast hingefallen, als er Aufzug hielt, hätte Sasuke sie nicht aufgefangen. Plötzlich war sie ihm sehr nah, doch das schien ihn nicht besonders zu stören, weswegen Sakura ihren müden Kopf auf seine Brust bettete. Es war nicht der beste Platz, doch Sakura musste das Drehen in ihrem Kopf stoppen. Und außerdem konnte sie ihn jetzt riechen. Sasuke roch nach Regen und irgendwie auch nach einem Hauch von Zimt. Sie wusste nicht, wie sie darauf kam, doch sie hielt die ganze Aufzugfahrt aufmerksam ihre Nase offen, nur um festzustellen, dass er wirklich so roch. “Sakura, was wolltest du mich fragen?”, fragte der Uchiha leise, während er sie aus dem Fahrstuhl bugsierte und auf den Ausgang zusteuerte. “Wieso riechst du so gut?”, nuschelte sie mit halb geschlossenen Augen und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper, bemerkte, dass auch er seinen Arm um sie legte. “Wie soll man so eine Frage bloß beantworten?”, erwiderte er belustigt und hielt sie beide an, während er mit seinem Handy nach dem Fahrer rief. Als er damit fertig war, legte er seinen anderen Arm um Sakuras Taille, woraufhin Sakura sich nur noch mehr an ihn schmiegte. Ihr war kalt, weil sie nun draußen standen, und er war eine willkommene Wärmequelle, mal abgesehen davon, dass Sakura kaum alleine stehen konnte. “Weiß nicht.”, wisperte sie fast lautlos. “Aber du riechst sehr gut.” Mehr konnte sie nicht mehr sagen, zu müde war ihr Verstand. Als der Wagen vor ihnen hielt, musste Sasuke die Haruno fast tragen, um sie überhaupt in die Nähe des Autos zu bringen, doch er tat dies ohne Widerworte und Sakura ließ ihn machen. Sie wusste schließlich ganz genau, dass sie auf keinen Fall einen Schritt alleine tun konnte. Sie kam sich vor, als wäre sie in Trance, wie das Orakel von Delphi. Ja, genau so. Ungeschickt ließ sie sich in den Salon des Wagens fallen, als Sasuke sie loslassen musste, um selbst einsteigen zu können. Ihr Kopf drehte noch einige Runden, ehe sie bemerkte, dass die Wagentür sich schloss und das Auto losfuhr. Etwas belebt von dem Klang des dröhnenden Motors legte sie sich eine Hand auf die Stirn und stöhnte leise auf. “Mein Kopf.”, klagte sie über den Schwindel, der nach und nach einsetzte. “Oh mein Gott, mein Kopf.” Eine kühle Hand legte sich auf ihre Stirn und Sakura beugte sich dieser instinktiv entgegen, wollte diese Kühle genießen, die ihre Geister belebte. “Du hättest weniger trinken sollen, Sakura.”, meinte Sasukes kühle, tiefe Stimme direkt neben ihr. “Alkohol tut dir nicht gut.” Sakura hörte ihm nicht mehr zu, sondern nahm seine beiden Hände und platzierte sie auf ihre vor Alkohol glühenden Wangen. Fast augenblicklich setzte die erhoffte Linderung ein und Sakura schloss genießerisch die Augen. Im Moment wollte sie nichts sehnlicher, als ihr weiches kühles Bett. Wenige Minuten später, die Sakura wie Stunden vorkamen, hielt Kiyoshi das Auto vor dem Uchiha-Anwesen an. Sasuke stieg aus und half dann Sakura, ebenfalls auszusteigen. Mehrere Male stolperte Sakura über ihre eigenen Füße, doch statt zu fluchen, wie sie es sonst getan hätte, begann sie debil zu kichern. Auf eine Art, die sie selbst von sich nicht kannte und die sie nur einmal bei Ino gehört hatte, als diese ein Paar Schuhe gefunden hatte, die sie noch nicht besessen hatte. “Pass darauf auf, wohin du gehst.”, belehrte Sasuke sie, legte ihren Arm um seine Schulter und den anderen um ihre Taille. Es war ihm nicht anzusehen, ob er nun amüsiert oder verärgert war. “Wohin bringst du mich, Sasu-chan?” Erneut kicherte sie, irgendwie war es lustig, ihn “Sasu-chan” zu nennen. Irgendwie war es auch lustig, die Treppen hochzusteigen. Auf eine kuriose Art und Weise war heute alles lustig. Selbst als ihr die Tatsache wieder einfiel, dass ihre eigene Mutter sie hasste, musste sie lachen, doch gleichzeitig liefen ihr Tränen über die Wangen. Tränen des Selbstmitleides, die ihre Augen zum Brennen brachten und die langsam eine Müdigkeit hervorriefen, die für Sakura unerklärlich war. Sie antwortete nicht auf Sasukes Frage, was denn los sei, sondern schloss ihre Augen und schlief bald darauf in seinen Armen ein. Samstag ------- Autor: Dark-san E-Mail: Dr.DS@web.de «~Beschwerden dahin Titel: Folgen einer Wette Teil: 5/7 Bemerkung: Surprise, surprise...lol Read & Enjoy! Langsam öffnete Sakura ihre brennenden Augen. Sie konnte sich nicht orientieren und blinzelte verschlafen einem weißen Wandschrank entgegen... ...und riss gleich darauf erschrocken ihre Augen auf. Sie wollte aufspringen und weglaufen, doch dann hörte sie einen leisen und gleichmäßigen Atem hinter sich, der sie auf der Stelle erstarren ließ. Mit einem Mal spürte sie auch etwas Warmes auf ihrem Oberschenkel und als sie die Decke etwas anhob, stellte sie fest, dass sie nur mit Unterwäsche bekleidet war und sich nicht erinnerte, ihre Kleidung am Vorabend ausgezogen zu haben. Langsam breitete sich Panik in ihr aus. Was, wenn sie irgendetwas mit irgendjemand getan hatte, den sie nicht kannte? Moment, ganz langsam! Was war gestern passiert? Sie erinnerte sich nur, dass Sasuke sie in ein Einkaufszentrum geschleppt hatte... Sie erinnerte sich noch an einen großen, schlanken Mann mit Schnauzbart, aber dies war bloß eine zusammenhangslose Erinnerung, die sie nicht einordnen konnte. Es musste irgendetwas mit Sasuke zu tun haben, nur was? Fieberhaft dachte sie nach und der einzige Gedanke, der ihr kam, war, dass sie Alkohol nicht mochte. Verwirrt schloss sie ihre Augen wieder, konnte ihren nun angespannten Körper nicht wieder entspannen. Sie musste logisch denken, denn das einzig logische war, dass es Sasuke war, der hinter ihr lag. Ihre Ohren begannen zu glühen, als sie sich ausmalte, was alles hätte geschehen können, doch dann wurde sie von pochenden Kopfschmerzen überrascht und stöhnte leise auf. Sakura streifte sich die Decke vom Körper, bemerkte dann, dass das Warme auf ihrem Oberschenkel eine Hand war, und entledigte sich auch dieser, ehe sie wankend versuchte aufzustehen. Auf dem Boden sah sie dann das hellrosane Kleid, das sie am Vorabend getragen hatte und das ganz danach aussah, als sei es sehr eilig von ihrem Körper gestreift worden. Erneut machte sich Hitze in ihrem Körper breit. Dann drehte sie sich um und entdeckte Sasuke, der tatsächlich schlafend auf dem Batt lag, das Gesicht zu ihr gewendet. Er sah ernst und doch friedlich aus, so wie er da schlief, und Sakura hatte das dringende Bedürfnis, ihn zu berühren, solange er noch unberührt vom jeglicher Emotion war. Doch sie traute sich nicht, aus dem Grund, dass sie gerade bloß in Unterwäsche gekleidet war und nicht wusste, was Sasuke dann mit ihr machen würde. Und doch wollte sie nicht gehen. Es wäre ein Leichtes für sie, ohne eine Spur zu verschwinden und so zu tun, als sei nichts gewesen. Dennoch konnte sie nicht. Sie wusste nicht, wieso, aber sie wollte dableiben und ihn weiter beobachten. Es war ein unerklärlicher Drang, dem man für gewöhnlich einfach nachgab. Und aus diesem Grund trat sie trotz ihrer Angst wieder zum Bett und kniete sich darauf, darauf bedacht, Sasuke nicht zu wecken. Doch lange konnte sie ihn nicht beobachten, denn schon bald schlug der Uchiha seine unergründlichen, schwarzen Augen auf und blinzelte ihr entgegen, erst verwirrt und dann mit einem schelmischen Aufblitzen. Etwas eingeschüchtert wich Sakura mit dem Oberkörper zurück, als er den seinigen Anhob, die Arme links und rechts neben ihren angewinkelten Beinen gestemmt. “Uhm, Guten Morgen, Sasu-“ Verwundert stoppte sie, sobald sie bemerkte, dass Sasuke ihr immer näher kam. Er wirkte noch verschlafen. “Was soll das, Sasuke?”, verlangte sie zu wissen, während sie ihren Kopf nach hinten lehnte, doch anscheinend gefiel dies Sasuke nicht, denn er gab einen missbilligenden Laut von sich und nahm ihren Nacken mit einer Hand unter seine Gewalt. Gezwungenermaßen musste Sakura ihm nun ins Gesicht sehen. Seine Augen waren klar und schienen zu wissen, was er wollte, jedoch konnte Sakura nicht einmal erahnen, was dies sein sollte – jedenfalls nicht ganz. “Sasuke, was...?” “Sei still.” Nach diesen genuschelten Worten sah er sie noch einen Moment an, ehe er sich noch mehr hochstemmte und dann seine Lippen auf ihre legte. Augenblicklich riss Sakura ihre Augen erschrocken auf und wusste nicht, was sie tun sollte. Allein die Vorstellung, dass Sasuke sie gerade küsste, wollte nicht in ihren Kopf, weshalb sie einfach verkrampft sitzenblieb. Und dennoch bemerkte sie seine Zärtlichkeit und die Wärme seiner Lippen, denen Sakura sich immer mehr, wenn auch unbewusst, hingab. “Guten Morgen, Sakura.”, hauchte Sasuke, als er sich wieder von ihr löste und sah sie amüsiert an, da sie ihn mit verschreckten Augen anstierte. “G-Guten Morgen.”, erwiderte sie stockend. “Was sollte das eben?” Der Uchiha war inzwischen aufgestanden und streckte sich und Sakura bemerkte, dass er nur Boxershorts trug. Dann umrundete er das Bett und setzte sich direkt neben sie. “Du fragst immer so alberne Sachen, Sakura, weißt du das?” “Ja und? Bei dir weiß man ja nie.”, verteidigte sie sich beleidigt und zupfte mit den Fingern an der Decke. Sasuke lachte leise, seine Hand fuhr wie unbeabsichtigt ihren BH-Träger entlang, was Sakura wieder daran erinnerte, dass sie ja nichts außer Unterwäsche trug. Sofort wollte sie sich die Decke zum Schutz vor seinen Blicken nehmen, doch er hielt sie davon ab. “Lass das, du siehst so schöner aus.” Sofort wurden Sakuras Wangen rot und sie ließ es tatsächlich bleiben. “Braves Mädchen.” Er lehnte sich zu ihr rüber, betörte sie mit seinem einzigartigen Duft und vergrub sein Gesicht dann in ihren Haaren. Es kam Sakura so vor, als hatte er das schon lange machen wollen, und doch konnte sie es nicht wirklich genießen, weil sie wusste, dass es für ihn nur ein Spiel sein konnte. Es war albern, das wusste sie ebenfalls, und dennoch konnte sie nicht anders. “Sasuke, bitte.” Sie befreite sich von seinem Griff und rückte etwas von ihm weg, da seine Nähe sie wahnsinnig machte. Warum roch er auch so gut? “Wo ist meine Uniform?” Sasuke startete erneut einen Versuch, sich ihr zu nähren, ließ es aber bleiben, als sie ihn nicht näher ranließ, und sah sie stattdessen mit einem seltsamen Grinsen an. “Wenn ich das noch wüsste...”, sagte er mit einem vielsagenden Blick. “Gestern hatte ich die Hände voll mit dir zu tun, meine Süße.” “Nenn’ mich nicht so!” “Wie? 'Süße'?” “Das auch. Vor allem aber bin ich nicht deine irgendwas.” “Doch, bist du. Bis Dienstag, schon vergessen?” “Pah!” Er kniete sich lachend aufs Bett und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, den sie mit einem giftigen Blick quittierte. “Ich sehe dann mal im Auto nach deinen Sachen nach. Rühr dich nicht vom Fleck, ich bin gleich wieder da.” Sakura blieb gehorsam sitzen, doch nur solange, wie sie seine Schritte hören konnte, dann sprang sie vom Bett und riss den Wandschrank auf, wo sie erleichtert Shorts und T-Shirts von Sasuke entdeckte. In ihr Kleid wollte sie sich nun wirklich nicht zwängen. Mit flüchtigen Griffen nahm sie ein schlichtes schwarzes Shirt und eine rote Basketballhose. Beides war – wie zu erwarten – zu groß, aber damit musste sie vorerst leben. Wie ein Einbrecher schlich sie zur Tür und öffnete diese langsam und mit Bedacht, ehe sie nach draußen schlüpfte. Ihr war selbst nicht ganz klar, was sie wollte, und dennoch führten sie ihre Schritte schnurstrangs in die Küche der Uchihas, wo sie einen zerzausten Itachi vorfand, was sie seltsamerweise nicht einmal überraschte. “Usagi-chan! Wie schön, dich hier zu sehen.” Er prostete ihr grinsend mit seiner Kaffeetasse zu. Dass er nur mit einer Boxershort bekleidet war, schien ihn überhaupt nicht zu stören. “Möchtest du Tee? Kaffee vielleicht?” Sakura setzte sich zu ihm an die Kochinsel in der Mitte des Raumes. “Tee ist okay.”, sagte sie nur und sah dem älteren Uchiha zu, wie er ihr eine Tasse Tee zubereitete. Während er dies tat, konnte er sich natürlich keinen Kommentar verkneifen. “Du hast heute hier übernachtet, Usagi-chan, sehe ich das richtig?” Er hielt ihr mit einem anzüglichen Grinsen ihre Tasse hin, welches sie mit verengten Augen erwiderte. “Ist bestimmt heiß hergegangen, wenn du Sasu-chans Sachen trägst.” Er setzte sich zu ihr und sah sie an, wie eine Freundin, die wissen wollte, ob der Mann es im Bett brachte. Sofort wurde Sakura rot und trank aus der Tasse, um nicht zu Itachi blicken zu müssen, doch dies war ein Fehler, denn Itachi nahm ihr Schweigen als Bestätigung und lehnte sich selbstsicher zurück. “Also habe ich recht!”, meinte er siegessicher und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. “Und wie ist mein kleiner Bruder so, hm?” “Wir haben gar nichts gemacht!”, rief sie puterrot aus und verschüttete beinahe ihren Tee. “Das ist alles ein Missverständnis!” “Aber sicher doch.”, meinte Itachi daraufhin nur und Sakura hörte an seinem Ton, dass er es gerade so nicht meinte. “Nein, wirklich, Itachi, du musst mir glauben. Ich war gestern betrunken und Sasuke hat mich hergebracht.”, erklärte sie hastig, wobei sie nicht einmal wusste, warum sie es unbedingt klären musste. Itachi grinste sie vielsagend an und sie hatte noch immer das Gefühl, dass er ihr nicht glaubte. Lässig schwenkte er seine Tasse hin und her, den Blick konzentriert auf die Flüssigkeit darin gerichtet. “Weißt du, Usagi-chan, wenn mein Bruder ein Mädchen mit nach Hause bringt, dann hat er ganz bestimmt keine ritterlichen Absichten.”, sagte er gelassen und sah sie dann wissend an. “Sasuke ist die Art Mann, die Gelegenheiten nutzen.” Sakura sah schweigend zu Boden. Vielleicht hatte Itachi recht, doch selbst wenn er dies tat, so hatte Sasuke sie wider des Erwarten seines Bruders nicht angefasst. Jedenfalls nicht so, wie Itachi es erwartete. Sakura kam zu dem Schluss, dass sie nicht attraktiv genug für Sasuke war, verwarf dies aber bald, da der Kuss sonst unerklärlich für sie war. Andererseits konnte Sasuke gut täuschen. Itachis leises Lachen holte sie aus ihren Gedanken zurück. Verwirrt sah sie ihm ins Gesicht und er sah breit grinsend zurück. “Usagi-chan, jetzt mach dir doch nicht solche Sorgen!”, sagte er beschwichtigend und als hätte er ihre Gedanken gelesen. “Ich glaube, ich habe es etwas unpräzise formuliert. Hm, wie sage ich das jetzt bloß?” In seinen Augen blitzte etwas auf, was Sakura nicht einordnen konnte. “Ich wollte bloß sagen, dass du etwas ganz Besonderes sein musst. Sasu-chan ist gerade eben mitten in den Regen gerannt, weil er angeblich etwas im Auto vergessen hat. Usagi-chan, er vergisst nie etwas im Wagen, also muss es etwas für dich sein. Und weil er persönlich geht, musst du ihm ja etwas bedeuten!” “Das ist jetzt ziemlich ins Blaue interpretiert, Itachi.”, murrte sie leise, zog eines ihrer Beine an und bettete ihr Kinn darauf. “Glaubst du, Sasuke wird sauer, wenn ich hier bleibe? Also, ich meine, in der Küche...” “Wenn er dir nicht ausdrücklich gesagt hat, dass du oben bleiben sollst, dann nicht, nein.” “Mist.” “Er *hat* es ausdrücklich gesagt, oder?” “Mhm.” Sie schloss ihre plötzlich müden Augen. “Ich habe keine Lust zu gehen.” “Dann lässt sich das wohl nicht vermeiden.” Der Uchiha stand auf und kam mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. “Itachi, wag es ja nicht!” Sakura und Itachi drehten beide den Kopf zu der Stimme am Kücheneingang. Dort stand ein androgynes Wesen mit blonden Haaren, die eine Gesichtshälfte verdeckten, und einem langen Seidenhemd, sodass man nicht erahnen konnte, um welches Geschlecht es sich handelte. Während Sakura noch immer zu dem Wesen starrte, durchquerte dieses die Küche, packte Itachi grob an den Schultern und verwickelte diesen in einen innigen Kuss. Beschämt sah Sakura weg, um dieses Gefühl des unerwünschten Beobachters loszuwerden, doch als das nicht klappte, ging sie einige Entschuldigungen murmelnd aus der Küche nach oben in Sasukes Zimmer, das nach wie vor leer war. Unwissend, was sie nun tun sollte, setzte Sakura sich lustlos aufs Bett. Ihr Blick schweifte dabei durch das schlichte Zimmer und blieb unweigerlich an dem Kleid zu ihren Füßen hängen. Es war ein hübsches Kleid, das musste sie zugeben, nur wusste sie nicht, wer dies bezahlt hatte, und so viele Möglichkeiten gab es da auch nicht – nur sie selbst und Sasuke kamen infrage. Mit gehobenen Augenbrauen hob sie das Kleid auf und betrachtete es eingehend, doch es brachte nichts. Sakura war nicht modebesessen und konnte nicht wie Ino auf den ersten Blick sagen, wie teuer dieses Kleidungsstück gewesen war. Sie verzog kurz ihren Mund, legte das Kleid zur Seite und stützte dann ihren Kopf auf ihre Handflächen. Ihr war mulmig zu mute, gerade so, als hätte sie etwas Bedeutendes vergessen. Etwas, das ihr sehr wichtig war und das ihr eine Antwort darauf geben würde, was sie nun tun sollte. Doch ihre Gedanken schwiegen, so sehr sie auch darüber nachdachte. Nach zirka zehn Minuten des Wartens, in denen Sakura sich mit einem Buch vergnügte, auf das sie gestoßen war, kam Sasuke vollkommen durchnässt, dafür aber vollständig angezogen und mit ihren Sachen zurück. Sein Atem ging rasselnd, als hätte er einen Marathon hinter sich. Sakura sah ihn über den Rand des Buches hinweg an. “Das hat aber gedauert.” Er strich sich die nassen Haarsträhnen aus der Stirn und warf ihre Sachen achtlos auf den Boden. “Unser Parkplatz ist sehr groß, das dauert eben etwas. Aber wie ich sehe, hast du schon Ablenkung gefunden.” Er deutete mit dem Kopf auf das Buch. “Ja, es verwirrt mich zwar, warum du ein Buch hast, das Männer verführen in 3 Schritten heißt, aber für mich ist es sehr interessant.” Sasuke schien ihr an ihm zweifelnder Unterton nicht entgangen zu sein, denn er setzte sich auf sein Bett und entzog das Buch ihren Händen, die es sich wieder greifen wollten, jedoch kläglich versagten. “Das Buch hier”, er klappte es laut zu, “dient bloß psychologischen Zwecken. Als Mann kann ich mich nur schwer in Frauen hineinversetzen, deshalb muss man wissen, was das andere Geschlecht meint. Da dieses Buch von einer Frau geschrieben worden ist, sieht man doch, wie sie Männer verführen würde. Für mich ist es ganz praktisch – ich weiß immer, wann eine Frau beabsichtigt, mich in Versuchung zu führen. Es ist recht amüsant.” Sakura beobachtete genau, wie er unentwegt auf das Buch starrte, sie merkte, dass er alles genau so meinte, wie er es sagte, und es schockte sie zu guter Letzt, dass er auf solche Tricks zurückgriff. Sprachlos sah sie ihn an, während er das Buch unter sein Bett verschwinden ließ. “Es ist nicht so, dass ich das jemals wirklich ernst genommen habe.”, sagte er dann und sah sie schräg grinsend an. “Es ist nur ein Experiment, das Shikamaru und ich im Moment machen.” “Eine neue Wette?” “Haargenau. Naruto hatte die Idee, frag mich bitte nicht, wie genau er auf so etwas kommt, aber Shikamaru und ich hatten so etwas in der Art noch nie, deswegen klang das ganz reizvoll. Aber inzwischen hängt mir dieses Buch zum Hals raus, wenngleich ich noch nicht einmal mit Schritt Zwei bin.” Er seufzte gespielt verzweifelt, grinste dann aber, als er sich wieder ihr zuwandte. “Zudem habe ich nicht das Gefühl, dass mich irgendjemand so fasziniert wie du, Sakura.” “Sasuke, lass den Unsinn.” Stirnrunzelnd wandte sie sich ab, doch er ließ nicht locker und ergriff ihre Hand. “Ich meine es ernst, Sakura. Ich gehe nicht für jeden für eine halbe Stunde in den Regen.” Sie sah den Ernst in seinen Augen, als sie zu ihm zurückblickte, und sie wollte ihm wirklich glauben, doch die Geschichten, die sie von ihm gehört hatte, hinderten sie daran. Sie konnte nicht sagen, dass sie Sasuke auswendig kannte, und doch waren da Tränen, die wegen ihm von anderen Mädchen vergossen worden waren. Es waren echte Tränen, kein Theater und Sakura ahnte bereits, dass der Uchiha nicht einmal eine Ahnung davon hatte, was er angerichtet hatte. Oder vielleicht wusste er es auch und es machte ihm Spaß, diese ganzen Herzen zu brechen, was es nur noch schlimmer machte. “Wer weiß das schon.”, murmelte sie leise und blickte zu Boden. Sie mochte Sasuke wirklich gern, doch sie würde es nicht ertragen könnten, wenn er nur mit ihr spielte, wenn er ihre Gefühle missbrauchte, wie es ihre eigene Mutter... Sakuras Augen weiteten sich augenblicklich. Natürlich! Das war es, was sie vergessen hatte. Ihre Mutter was zu Hause und sie, Sakura, war gestern Abend nicht zu Hause erschienen. Mit einem Mal sprang Sakura auf und wollte schnell ihre Sachen anziehen und nach Hause gehen, doch Sasuke hielt sie immer noch eisern fest. Verzweifelt blickte sie zurück. Der Zorn ihrer Mutter war das Letzte, was sie gebrauchen konnte. “Sasuke, bitte, ich muss nach Hause.”, sagte sie und versuchte ihre Hand zu befreien, doch stattdessen wurde der Griff nur härter und unterkühlte schwarze Augen starrten ihr entgegen. Fast wäre Sakura vor Schreck nach hinten zurückgewichen, im letzten Moment hielt sie sich selbst davon ab. “Du musst nirgendwohin, Sakura.” Seine Stimme war ein monotones Gemurmel, das nur noch bedrohlicher klang dadurch, dass er langsam aufstand. “Ich lasse dich doch nicht zu dieser Frau.” “Sie ist meine Mutter und ich habe das Recht, sie zu sehen!”, war ihre heftige Erwiderung und erneut half alles Zerren und Ziehen nicht, um sich zu befreien. Warum war er nur so stark? “Sakura, beantworte mir eine Frage ehrlich. Wie oft verletzt deine Mutter dich derart, wie sie es gestern getan hat, hm?” Sakura erstarrte. Starrte ihn erschrocken an, als hätte er das dunkelste ihrer Geheimnisse gelüftet. Und in einem gewissen Sinn hatte er das sogar getan – mit nur einer einzigen Frage. Sakuras Mutter verletzte ihre Tochter sehr oft. Nie physisch, nein, sie tat es psychisch. Es waren Worte, Andeutungen und Gesten, die Sakura tiefe Wunden schnitten. Es war die angebliche Schuld, die ihre Mutter ihr auf die Schultern gelegt hatte, und es war der Hass, den ihre Mutter ihr entgegenbrachte. Die Rosahaarige strengte sich immer an, doch ihre Mutter sah dies nie. Sie war nie da, wenn es Sakura schlecht ging. Sie wusste noch nicht einmal, wann es Sakura schlecht ging, weil sie sich nie nach ihrer einzigen Tochter erkundigte. Es war ein Trauerspiel, das kein Ende nehmen wollte. “Okay, lass mich die Frage anders stellen. Wie oft warst du *nicht* traurig, als du sie gesehen hast?” Auch diese Frage traf etwas tief in ihrem Inneren. Sakura konnte diese Momente, an denen sie glücklich in der Gegenwart ihrer Mutter gewesen war, an einer Hand abzählen, doch das würde sie ihm nicht sagen. Statt zu antworten, hüllte sie sich erneut in Schweigen, noch immer zu einer Statue erstarrt. “Unglaublich, wie schnell die Stimmung sich ändert, oder?”, fragte er nun erneut, diesmal mit einem sanfteren Ton und legte seine Arme freundschaftlich um Sakura. Die Rosahaarige rührte sich erst nicht, drückte ihr Gesicht dann ihrerseits an seine Brust und vergrub es darin, während sich ihre Finger in sein T-Shirt krallten, als sei es der letzte rettende Strohhalm. “Ich kann verstehen, dass du sie sehen willst, Sakura.”, redete er dann mit dieser lockenden Stimme auf sie ein, das Kinn auf ihrem Kopf. “Aber wenn du dann die ganze Zeit über traurig bist, lohnt es sich nicht wirklich. Außerdem musst du immer noch alles tun, was ich dir sage.” Er lachte leise, obgleich es gar nicht passte, und lockerte Sakuras Starre. Er hatte recht. Mit allem, was er gesagt hatte, und obwohl Sakura ganz genau wusste, dass sie es bereuen würde, so wollte sie nichts sehnlicher, als ihre Mutter zu sehen. Es war eine Sehnsucht, die sie seit Monaten plagte, in denen sie ihre Mutter nicht zu Gesicht bekommen hatte. Sie wollte ihre Mutter umarmen, sie wieder “Mama” nennen und ihr alles erzählen, was ihr auf dem Herzen lag, dem Wissen zum Trotz, dass es so nicht geschehen würde. “Sasuke, bitte.”, flehte sie mit leiser, brüchiger Stimme, sah zu ihm hoch und erkannte, dass es ihm schwer fiel zu widerstehen. “Bitte.” Sasuke schien mit sich zu ringen, dann sah er sie verärgert an. “Meinetwegen, aber wir bleiben nicht lange. Du holst nur einige Sachen, die du brauchst und dann sind wir schon wieder weg.” “Dankeschön!” Sie fiel ihm um den Hals und verringerte dadurch ihren ohnehin schon kleinen Abstand zu einander auf eine glatte Null, doch sie merkte erst, dass sie etwas Leichtsinniges getan hatte, als Sasuke ihr Gesicht in die Hände nahm und sie stürmisch küsste. Überrascht wollte sie sich von ihm befreien, wurde aber dann gekonnt von seinen betörenden Lippen verführt, schloss ihre Augen und erwiderte zögernd die Berührung. Wenige Momente später stand Sakura vor ihrem Zuhause, Sasuke lässig neben ihr. Die ganze Fahrt über hatte er kein einziges Wort mit ihr gewechselt, was beinahe unerträglich gewesen war. Mit zitternden Fingern angelte Sakura ihren Schlüssel aus ihrer Schultasche und öffnete die Tür sogleich. Dahinter tat sich ein schwarzer Abgrund auf, da es noch recht früh war und noch dunkel. Es war kein Licht in diesem Haus, das selbst für Sakura, die darin gewöhnlicherweise wohnte, nun unheimlich, trist und verlassen war. Leicht erschaudernd betrat sie ihr Zuhause, streifte sich sogleich die Schuhe von den Füßen und begab sich langsam in die Küche, um etwas zu trinken. Doch als sie die Tür zur Küche öffnete, starrten ihr giftgrüne Augen entgegen, die zu einem in einen Damenanzug gezwängten Körper gehörten, der lässig an der Küchentheke lehnte. “Guten Morgen, meine ach so liebe Tochter.” Wie gebannt sah Sakura zu ihrer Mutter, erschrocken über den schneidenden Ton und über die abweisende Haltung. Natürlich was Letzteres nichts neues und doch war es heute anders als sonst. “Guten Morgen, Mutter! Willkommen zurück!” Sakura verbeugte sich eifrig, um nicht mehr von diesen Augen erdolcht zu werden, und trotzdem spürte sie den Blick ihrer Mutter auf sich. “Sakura, es ist nicht nötig, dich zu verbeugen.” Sasuke war neben sie getreten und hatte sie sanft an den Schultern wieder aufgerichtet, während er ihre Mutter mit einem berechnenden und weniger erfreuten Blick musterte. “Hol deine Sachen und dann gehen wir.” Die Rosahaarige sah noch einen Moment zwischen den beiden hin und her und eilte dann aus der Küche in ihr Zimmer, das einen Stockwerk höher lag. Sie wollte unbedingt wissen, was die beiden nun besprechen würden, doch sie konnte und durfte sich nicht einmischen – das wäre niveaulos und undankbar. Und dennoch nagte Neugierde an ihr, wie ein halb verhungerte Biber an einem Baum. Ohne groß zu überlegen warf Sakura einige Sachen – darunter ein Kleid, Unterwäsche und ein Pyjama – in eine Tasche, tauschte ihre Uniform dann gegen einen kurzen schwarzen Rock und eine weiße Bluse, wozu sie noch einen schwarzen Haarreif hinzufügte, um das Bild abzurunden. Jedoch verbrachte sie nicht sehr viel Zeit damit nachzudenken, was sie einziehen könnte, vielmehr versuchte sie zu lauschen, was absolut unmöglich war und das wusste sie genau. Seufzend gab sie es auf. Wahrscheinlich würde sie nie im Leben ein Sterbenswörtchen erfahren, was Sasuke und ihre Mutter besprochen hatten. Das war mehr als deprimierend, aber ändern konnte sie natürlich nichts daran, außer sie würde Sasuke in irgendeiner Weise verführen... “Die Idee ist gar nicht mal so dumm.”, dachte sie dann laut, während sie ihre Tasche nahm und nach unten ging. In diesem Buch, was Sasuke hatte, würde sie bestimmt einen passenden Weg finden. Über diesen Gedanken konnte sie nicht anders, als boshaft zu grinsen, jedoch verging ihr das Grinsen, als sie vor der Küchentür stand und dumpfe Stimmen dahinter hörte. “...geht Sie nichts an.”, hörte sie den letzten Teil des Satzes, den Sasuke leise zischte. Allem Anschein nach redeten sie noch nicht lange. “Wirklich? Du bist zwar ein Uchiha, aber es geht mich sehr wohl was an, was meine Tochter nachts so treibt, dass sie nicht nach Hause kommt.” Der schneidende und doch gleichzeitig auch süffisante Ton ihrer Mutter jagte einen kalten Schauer über Sakuras Rücken. “Ich halte davon nichts.”, sagte Sasuke siegessicher. “Sie halten nicht einmal Treffen mit ihrer Tochter ein, warum sollte es Sie dann interessieren, dass Sakura gestern beinahe vergewaltigt wurde, wenn ich nicht eingeschritten wäre? Was auch immer Sakura Ihnen allem Anschein nach getan hat – und es ist mir egal, was es ist – so können Sie sie nicht behandeln. Und wenn Sie es bald nicht einsehen, dann werde ich Ihnen ihre Tochter wegnehmen – für immer.” Sakura konnte Sasukes Grinsen beinahe körperlich fühlen und sie sah es auch, als er die Tür öffnete, ohne sich im geringsten zu wundern, dass sie davor stand. Er nahm ihre Hand, während Sakura noch einen Blick auf ihre Mutter warf, die geschockt und mit geweiteten Augen dastand und in die Leere starrte. Als sie wieder im Auto saßen, schien Sasuke ungewohnter guter Laune zu sein. Er pfiff ein unmelodisches Lied, tappte den Takt mit dem Fuß und grinste dabei unentwegt vor sich hin. Es war beinahe unheimlich. Aber eben nur beinahe – in dieser Woche hatte Sakura bemerkt, dass Sasuke sehr unter Stimmungsschwankungen litt, und heute war das mitunter eine seiner Meisterleistungen gewesen. “Warum hast du das gesagt?”, fragte sie dann, als sie bemerkte, dass der Fahrer wohl nicht vorhatte, ins Uchiha-Anwesen zurückzukehren, denn sie bewegten sich bereits Richtung Innenstadt. “Bestimmt lässt sie mich nie wieder in das Haus.” Bei diesen Worten blickte Sakura zurück, als ob sie so ihr Haus sehen könne, das dort schon lange nicht mehr zu sehen war. “Ja und?”, meinte Sasuke so fröhlich, dass Sakura beinahe instinktiv zurückgewichen wäre, sässe sie nicht in einem fahrenden Auto. In Momenten wie diesen wirkte Sasukes Freude wie unverhohlener Wahnsinn, den man oft in Filmen zu sehen kriegt. “Dann könntest du immer noch bei mir bleiben, das ist kein Problem.”, sagte er grinsend und streckte sich auf der langen Rückbank so aus, dass sein Kopf bald auf ihrem Schoß lag. “Was mir aber aufgefallen ist, ist dass deine Mutter intensiv grüne Augen hat, während deine eher Jade gleichen. Woher kommt das?” Als ob er sein Wissen über ihre Augenfarbe bestätigen müsste, zwang er sie mit einer Hand dazu, ihren Kopf runter zu beugen. Dabei grinste er sie weiterhin an, während Sakura nur mit Mühe ihre Position so halten konnte. “Es liegt an meinem Vater. Er hatte auch grüne Augen, nur eben so wie meine.”, erklärte sie und zog ihren Kopf zurück, was Sasuke sich nicht gefallen ließ und sich, ihrem Kopf folgend, aufrichtete, sodass er zwar nicht mehr lag, dafür aber auf ihrem Schoß saß – und er war nicht gerade leicht. “Sasuke, lass das. Das nervt.”, zischte sie und drückte sein Gesicht von ihrem weg, jedoch half das nur wenig. Sasuke saß nun rittlings auf ihr, war somit viel größer als sie und grinste überaus diabolisch. “Oh, ich nerve?”, fragte er mit einer äußerst verführerischen Stimme, die Lippen an ihrem Ohr, was einen sanften Schauer auf Sakuras Rücken verursachte. “Inwiefern?”, raunte er dann, ehe er seinen Kopf in ihrer Halsbeuge vergrub. “Sasuke, bitte, lass es.” Sie wollte ihn wegdrücken, doch er bewegte sich keinen Millimeter. “Was bietest du mit dafür, dass ich weggehe?” “...was soll ich groß dafür bieten?” “Wie wäre es mit deiner Unschuld?” “Pah, als ob ich das machen würde!” Empört und auch peinlich berührt von seinem Vorschlag versuchte sie erneut, ihn von sich zu drücken, was wieder scheiterte. “Komm schon, Sasuke”, bat sie dann, “meine Unschuld ist zu viel, nur damit du runter gehst.” Warum mischte sich der Fahrer eigentlich nicht ein? Sah er nicht, dass sein Chef unzüchtige Dinge machen wollte? Aber vielleicht – oder eher höchstwahrscheinlich – war dies genau der Punkt. Sasuke war eben der *Chef* – von ihnen beiden – und wenn sie sich widersetzten oder ihn bevormundeten, dann würde das gewiss bittere Konsequenzen mit sich bringen. Für sie jedoch andere als für den Fahrer, da war sie sich sicher. Ein langgezogenes “Hm” über ihr riss sie aus ihren Gedanken und sie sah in Sasukes nachdenkliches Gesicht, doch er sah noch immer nicht so aus, als hätte er in nächster Zeit vor, sich von ihr zu begeben. “Sasuke, ich biete dir einen Kuss. Das reicht doch.”, sagte sie dann, als ihre Beine von dem Gewicht zu schmerzen begannen. Es war ein pochender und langanhaltender Schmerz, der nicht nachlassen würde, ehe er von ihr runter ging, dessen war sie sich bewusst. Der Uchiha tat so, als müsse er über ihr Angebot noch nachdenken, dennoch wusste Sakura ganz genau, dass er das nicht tat. Er reizte sie, vielleicht, aber er dachte ganz bestimmt nicht daran, ihren Vorschlag abzulehnen. “Einverstanden.”, sagte er dann langsam, grinsend und nahm ihr Gesicht schon beinahe gierig in seine Hände, ehe er ihre Lippen mit den seinen versiegelte. Er küsste sie lange und so leidenschaftlich, dass es Sakura quasi ansteckte und sie ihre Arme um ihn schlang, damit er ihr näher war. Es schien so, als seien beide miteinander verschmolzen und keiner von ihnen dachte daran, von einander abzulassen, bis der Ruck, der durch das Auto ging, als es hielt, sie dazu zwang. Und mit diesem einen Ruck war alles vorbei. Der Kuss, die Illusion, der Moment – einfach alles. Sakura war wieder in der bitteren Realität, wo beste Freunde einander anlogen und Mütter ihre Kinder hassten. Diese Realität war die Gegenwart und von diesem Gedanken ergriffen, starrte Sakura geschockt in die Augen des Uchihas. Sie hatte ihn geküsst – freiwillig – und sie hatte es genossen. Das war nicht gut. Ihr war klar, dass sie sich hatte hinreißen lassen, zu etwas, das sie wollte, aber ganz genau wusste, dass sie es nicht haben konnte – jedenfalls nicht ganz. Es war ein Fehler gewesen. “Was starrst du mich so erschrocken an?” Sasukes Stimme klang ungeduldig, aber auch etwas besorgt – jedenfalls bildete Sakura sich das ein – und er weckte sie damit aus ihren Gedanken. “Tut mir leid.”, nuschelte sie verstohlen unter ihrer Hand hervor, die sie sich auf den Mund gelegt hatte, und rutschte unter ihm hervor. “Tut mir echt leid.” Sasuke schenkte ihr noch einen zweifelnden Blick, dann stieg er aus dem Auto und Sakura folgte ihm. Sie waren in der Nähe einer Kirmes, einer richtig großen Kirmes, Sakura sah Sasuke irritiert an. “Was sollen wir denn hier?” “Spaß haben, was sonst?” Er sagte es mit solch einer Schlichtheit, die Sakura so sehr an ihm überraschte, dass sie nichts Sarkastisches erwiderte, nein, sie schwieg und ließ sich von Sasuke mitziehen. Der Rummel – Sakura nahm an, dass man es wirklich so nennen konnte – war sehr gut besucht. Überall liefen kleine Kinder von einem Stand zum nächsten, während ihre Eltern ihnen lustlos folgten und große Massen an Zuckerwatte mit sich schleppten. Pärchen gingen ebenfalls hier Hand in Hand herum und Sakura erkannte mit Schrecken, dass es hier einen Liebestunnel gab, zeitgleich nahm sie sich aber vor, Sasuke gekonnt um eben dieses zu manövrieren. Ob sie das schaffen konnte, stand allerdings in den Sternen. Aufmerksam schielte sie zu Sasuke, der sie immer noch irgendwohin führte – zum Glück aber in die entgegengesetzte Richtung des Liebestunnels – und sie kam nicht umhin zu bemerken, dass er diesen Rummel hier besser kannte als sie es je würde. “Uhm, Sasuke? Wohin gehen wir?”, fragte sie leise und gegen den Wind, der langsam aufzubrausen begann. Ihre Haare flatterten wild um ihren Kopf und sie war froh, dass sie ihren Haarreifen hatte. “Wir sind gleich da, keine Angst.” Sie hörte ihn kaum, weil der Wind immer lauter wurde, und er zog sie erbarmungslos weiter. Es tat nicht weh, das nicht, nur wusste sie, er würde sie nicht loslassen, ehe sie da waren. Und tatsächlich kamen sie bald an einem alten, traditionellen japanischen Haus an, dessen Türen gänzlich aus Papier waren und das in seiner zierlichen Holzkonstruktion kaum dem Wind standhalten konnte. Mit einem Mal war Sakura sich nicht sicher, ob sie in diese Bruchbude wirklich hineingehen wollte. “Sasuke, können wir nicht woanders hingegen?” Sie zerrte ihn etwas in ihre Richtung und er blieb tatsächlich stehen, aber nur, um sie ohne weiteren Kommentar in das alte Haus zu schieben. Als sie das Haus betraten – Sakura nicht wirklich freiwillig – , war es auf einmal stockdunkel. Kein einziges Licht drang in das Gebäude, obwohl man das bei dem vielen Papier doch vermutet hätte. Unheimlich und bedrohlich rüttelte der Wind von außen an dem Mauerwerk der alten Hütte und Sakura bekam in dieser Geräuschkulisse nur das kalte Grausen. “Sasuke, bitte, können wir hier raus?”, bat sie deshalb und war froh, dass ihre Stimme noch lange nicht so ängstlich war, wie in Wirklichkeit der Fall. Doch Sasuke antwortete ihr nicht und sie konnte dieses Grinsen, dieses boshafte, sadistische Grinsen, fast auf ihrer Haut spüren, obwohl sie ihn nicht sehen konnte. Sie sah noch nicht einmal die sprichwörtliche Hand vor Augen. Dann setzte Sasuke sich in Bewegung und weil er Sakura immer noch festhielt, zog er sie einfach mit, doch die Rosahaarige ließ sich das nicht gefallen und stemmte ihr ganzes Gewicht gegen ihn. “Sasuke, nein! Ich geh da auf gar keinen Fall rein! Das ist doch Wahnsinn! Wenn du da unbedingt rein willst, dann geh, aber lass mich gefälligst damit in Ruhe!” Sie wollte ihre Hand losmachen, doch wie immer ließ Sasuke das nicht zu, statt sie loszulassen, zog er sie noch näher zu sich, dass sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. Es war ihr unangenehm, weshalb sie ihn etwas von sich drückte. “Hast du Angst, Sakura?”, hauchte er so leise, dass es im Wind beinahe untergegangen wäre. “Komm schon, es passier nichts. Es macht Spaß.” Sie hatte keine Ahnung, wovon er da sprach, aber er klang ruhig und diese Ruhe ging auf sie über – etwas jedenfalls – und sie ließ sich von ihm ziehen. Fataler Fehler. Sie gingen bereits eine ganze Weile (Sakura hatte ein schlechtes Zeitgefühl, aber es kam ihr durchaus wie eine halbe Stunde vor) und Sakura begann sich zu fragen, wie groß dieses verdammte Haus sein konnte. Von außen hatte es zierlich, klein und altmodisch gewirkt, doch nun schien es groß, bedrohlich und vor allem dunkel zu sein. Es war keine normale Dunkelheit, die einen zum Schlafen einlädt, nein, es war eine bleierne und schwere Dunkelheit, die Nackenhaare aufstellt, Geräusche fürchterlich erklingen lässt und Kinder zum Weinen bringt. Sakura hatte immer gehofft, niemals in so einer Schwärze zu enden, scheinbar hatte sie sich da zu viel erhofft. “Sasuke”, versuchte sie wenigstens Konversation zu betreiben, um diese endlose Stille, die nur vom Windgeheul kurz unterbrochen wurde, zu beenden, “wie weit sollen wir denn noch gehen?” Sasuke schwieg, was Sakura größtenteils schockierte, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, aber andererseits fragte sie sich wieder, warum Sasuke so schwer einzuschätzen war. Denn eigentlich hatte sie eine Antwort erwartet. “Es gefällt mir hier nicht.”, wisperte sie mehr zu sich selbst als zu dem Uchiha und versuchte sich an irgendetwas zu orientieren, was nicht klappte, da ihre Augen noch immer nichts sahen und sie bewunderte Sasuke im Stillen, dass er sich hier zurechtfand. Sie gingen weiter und Sakura schwieg, gab es auf, ihn darauf aufmerksam zu machen, dass sie höllische Angst vor Dunkelheit hatte, und zählte stattdessen ihre Schritte. ...fünfzehn, sechszehn, siebzehn – nach rechts –, achtzehn... Es half ihr natürlich nichts – sie hatte zu spät damit angefangen und würde den Weg nach draußen mit Sicherheit nicht mehr finden – trotzdem beruhigte sie das Zählen enorm. Warum wollte Sasuke nur nicht mit ihr reden? Was hatte er vor? Der Uchiha war einmal mehr wie eine verschlossene Tür, die sie nicht öffnen konnte und durch deren Schlüsselloch sie nichts weiter als verschwommene Andeutungen sah, nichts Konkretes. “Wir sind da.” Erschrocken über die unerwarteten Worte zuckte Sakura heftig zusammen und schüttelte sich leicht, um den Schrecken, den Sasuke ihr eingejagt hatte, abzuschütteln. “Wo sind wir denn?”, fragte sie dann und befreite sich von seiner Hand, was sie er erstaunlicherweise machen ließ. “Und was sollen wir hier?” Sasuke machte irgendetwas, was Sakura nicht sah, und plötzlich wurde alles um sie herum hell. Das Licht war so grell, dass Sakura ihre überreizten Augen schließen musste, um das ertragen zu können. Dann blinzelte sie mehrmals und gewöhnte ihre Augen somit an das Licht. Erstaunt blickte sie sich in der scheinbar stillgelegten Geisterbahn um. Überall hingen Spinnweben – ob echt oder nicht, konnte sie nicht sagen – und alte, verrostete Wagen standen auf Gleisen vor ihnen. Ihre Form war die einer grässlichen Fratze, die aber allesamt an Form und Farbe verloren hatten. Als sie nach oben sah, erkannte sie dort im schwummrigen Licht einige Papiergeister, wie man sie normalerweise nur von Kinderbasteleien kennt. Alles wirkte so antik, dass es Sakura einfach mitriss. Einfach so. Ohne Grund und ohne Vorwarnung. Sie war einfach hin und weg. “Das hier ist wirklich alt, beinahe historisch, und ich wollte es dir zeigen.”, sagte Sasuke, doch es klang für sie wie aus weiter Ferne und sie verstand den Zusammenhang ohnehin nicht, sodass sie sich gar nicht erst damit aufhielt. Das alles kam ihr seltsamerweise bekannt vor – sie wusste nur nicht, woher und warum. “Sasuke, das hier ist echt...toll, aber ich verstehe immer noch nicht. Das passt nicht zu dir und außerdem hättest du es mir vorher sagen sollen und mich nicht hier in der Schwärze in Angst fast sterben lassen.” Sie sah ihm in die Augen. “Ich hatte wirklich Angst, weißt du.” Sasuke, der vorhin noch gelächelt hatte, schwieg nun unerbittlich. Seine Lippen waren nur ein schmaler, dunkler Strich und mit einem Mal wusste Sakura, dass sie irgendetwas falsch gemacht hatte. Sie konnte nicht ahnen, was es war, aber sie wusste ganz genau, dass es definitiv etwas mit ihr zu tun hatte. Und mit dieser Geisterbahn, die ihr unerklärlicherweise bekannt vorkam. “Ich... Sasuke, es tut mir leid, was auch immer ich dir getan habe.”, sagte Sakura, als sie die Stille nicht mehr ertragen konnte. “Bitte, können wir jetzt gehen?” Der Uchiha sah sie lange an, sein Gesicht zeigte keinerlei Regung, dann schlich sich ein breites, unangenehmes Grinsen auf sein Gesicht und er kam lässig auf sie zu. “Weißt du, Sakura”, säuselte er, umrundete sie wie eine Raubkatze ihre Beute und strich ihr dabei wie zufällig über eine Wange, “mir gefällt es hier ganz gut.” Er machte eine ausholende Handbewegung. “So schön ruhig, wo keiner deine Schreie hören wird.” In seinem Blick lag etwas spöttisches, jedoch machte gerade das Sakura Angst. Sie wich vor ihm zurück. “Was meinst du damit?” “Es ist der perfekte Ort, um deine Unschuld zu verlieren, findest du nicht auch?”, fragte er sanft, sie in eine Umarmung verwickelnd, die so zärtlich war, dass sie Sakura fast alle Sinne raubte. Aber eben nur fast. “Das ist nicht lustig, Sasuke. Und überhaupt; woher willst du wissen, dass ich meine Unschuld überhaupt noch habe, hm?” Sie wollte es großspurig klingen lassen, als wäre sie die Überlege hier, doch es war ein kläglicher Versuch. Sasuke hielt sie noch immer in seinen Armen und einen Moment lang ließ Sakura sich dazu hinreißen zu denken, dass er ihr glaubte, doch sein leises Lachen zerstörte jegliche Illusionen. Seine Schultern bebten leicht und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, an ihrem Ohr. “Ich denke, gerade das würde ich wissen.”, flüsterte er lachend. “Dass du so etwas überhaupt sagst, ist wirklich komisch. Woher hast du die Art, dich so zu verteidigen? Von deiner Mutter? Deinem Vater vielleicht? Oder sind es deine Freundinnen? Komm schon, mir kannst du es sagen. Ich höre dir zu.” Er lachte wieder, doch dieses Mal fand Sakura es einfach widerlich. Sie riss sich von ihm los, wich zurück und funkelte ihn wütend an, was Sasuke nur mit einem kühlen Blick quittierte. “Du nimmst deinen Mund ganz schön voll dafür, dass du über mich so gut wie gar nichts weißt, merkst du das?”, knurrte sie leise, den Blick unentwegt auf den Uchiha gerichtet. “Woher willst gerade du, Sasuke, wissen, woher ich irgendeine Eigenschaft habe, hm? Bist du inzwischen allwissend, ohne dass ich das mitbekommen habe, oder wie?” Sie drehte sich von ihm weg und betrachtete die Wagen, die vor ihr standen. Sie waren wirklich alt, wie sie von nahem nun besser sah, doch trotzdem sahen sie für eine Geisterbahn recht angemessen aus. “Ich”, sagte sie dann, “habe es noch nie darauf angelegt, jemanden körperlich zu verletzen. Das hat mein Vater mir so beigebracht – und ich behalte mir das, was meine Eltern mir beibringen. Ich bin ja nicht dumm. Und verbal kann ich mich sowieso viel besser verteidigen.” Sie drehte sich wieder zu ihm zurück. Ihre Wut war verraucht, es war wieder alles gut, bis auf die Tatsache, dass sie *immer noch* in dieser Geisterbahn war. “Ich hasse Gewalt.” “Sehr weise von dir zu sagen, Sakura, trotzdem wird dir das nichts bringen, wenn du einmal überfallen wirst.”, meinte Sasuke grinsend, ging an ihr vorbei und setzte sich in einen Wagen, der wie der Kopf eines missgebildeten Clowns aussah. “Verbal ist zwar schön und gut, aber Gewalt zahlt sich mehr aus, glaub mir.” “Da spricht aber jemand aus Erfahrung.” Sakura sah ihn mit gehobenen Augenbrauen an. “Und? Wer war der Glückliche? Ich nehme ja nicht an, dass du Frauen schlägst, oder?” Der Uchiha lachte leise auf, obgleich Sakura nicht sagen konnte, was denn nun so witzig war – diese Uchihas heutzutage... “Es gab viele Glückliche, Sakura. Wirklich viele. Von Naruto angefangen bis über zu meinem Bruder Itachi – die ganze Palette eben.” “Interessant.”, kam es minder interessiert von Sakura. “Können wir jetzt gehen?” Sasuke seufzte und Sakura hatte den Eindruck, dass etwas nicht nach seinem Plan gelaufen war und dass er zu ihrem Glück wohl aufgab. Tatsächlich stand Sasuke auf. “Na, dann lass uns gehen.” Eine beachtliche halbe Stunde später stand Sakura wieder im Uchiha-Anwesen. In deren Küche, um genau zu sein, und sie war mutterseelenallein. Sasuke war, kurz nachdem sie angekommen waren, in sein Zimmer verschwunden, wo er “ein wichtiges Gespräch zu führen habe”. Sakura vermutete, dass es sich dabei um ein belangloses Telefongespräch handelte und dass Sasuke das bloß gesagt hatte, um sie nicht im Zimmer zu haben. Was er wohl besprach? Normalerweise hatte er nie etwas dagegen gehabt, dass sie ihn hören konnte. Gedankenverloren rührte Sakura in ihrem Tee, den sie sich gemacht hatte, um die Zeit zu vertreiben, und bemerkte nicht, dass längst nicht mehr alleine war. “Usagi-chan!” Itachi setzte sich so plötzlich neben sie, dass Sakura heftig zusammenzuckte und ihn wie ein verängstigtes Kaninchen fixierte. “Siehst du, und genau deswegen nenne ich dich Usagi-chan!”, erklärte Itachi lachend seine Meinung und Sakuras Starre löste sich etwas. “Erschreck mich nie wieder so!” Sie atmete einmal tief durch, um ihr rasendes Herz zu beruhigen, und trank einen Schluck von ihrem Tee, merkte dann, dass er bereits kalt war, und schob die Tasse angewidert von sich weg. Es gab wirklich nichts Schlimmeres als kalten Tee. Das schmeckte dann wie Teeblatt und hingegen Itachis Meinung war Sakura kein Nagetier. “Okay, okay.”, beschwichtigte Itachi sie und hob abwehrend die Hände, lächelte aber trügerisch auf eine Art, die man nicht einschätzen konnte. Jetzt wusste Sakura wenigstens, woher Sasuke sein Grinsen hatte – das war eindeutig Itachis! “Was machst du eigentlich so einsam und verlassen in der Küche? Hat Sasuke sich mal wieder abgeseilt?” “Na ja, er hat irgendetwas von einem wichtigen Anruf geredet, aber das ist mir so ziemlich egal. Ist ja sowieso bald dunkel.”, erklärte Sakura und blickte nach rechts aus dem Fenster, wo die Dämmerung bereits eingesetzt hatte. Komisch, der Tag war wie im Fluge vergangen... “Und er will nicht, dass du dabei bist?”, fragte Itachi mit vor Erstaunen gehobenen Augenbrauen, deutete dann auf die Tasse. “Kalt?” Sie nickte. “Zu beidem ein Ja. Ist das sonderbar bei Sasuke?” Normalerweise fragte sie andere Leute nicht über bestimmte Personen aus, doch Itachi war eine Ausnahme, weil er Sasuke wirklich kannte und weil er sein Bruder war. “Igitt, kalter Tee ist widerlich.” Er schenkte dem Tee einen abwertenden Blick. “Sasuke ist nicht so gut in Geheimniskrämerei wie man das vielleicht denkt. Er weiß es auch, deswegen versucht er das gar nicht erst zu vertuschen. Deshalb: ja, das ist seltsam.” Er runzelte die Stirn, während er aufstand, zum Kühlschrank ging und daraus eine Flasche Orangensaft entnahm. “Auch einen? Ich weiß, das ist nicht so gut wie Tee, aber immerhin etwas Ähnliches.” “Gerne. Aber O-Saft ist nicht etwas, das ich mit Tee vergleichen würde. Wenn überhaupt haben beide ja nur gemeinsam, dass es Getränke sind.” Itachi reichte ihr ein Glas mit dem Getränk und setzte sich wieder neben sie. “Ja, aber es hat genau den gleichen Suchtfaktor.”, sinnierte er nachdenklich. “Findest du?” Sakura nippte vorsichtig an dem kalten Saft, bemerkte, dass er besser schmeckte, als sie es in Erinnerung hatte. Sie tank nicht oft Orangensaft, eher beschränkte sie sich auf Wasser, Tee und manchmal auch auf Kaffee. Das kam immer auf ihre Laune an. “Mhm, aber vielleicht hast du recht.”, berichtigte sie sich und trank das Glas aus. “Sasuke telefoniert echt lange.” Itachi nickte. “In der Hinsicht ist er schlimmer als so manche Frau, glaub mir. Er kann stundenlang reden, wenn er die Laune dazu hat.” “Jetzt im Ernst?”, hakte die Rosahaarige ungläubig nach. “Ich habe immer gedacht, Uchihas reden nicht viel und dass sie totale Alleingänger sind. Sag nicht, mein Weltbild wird jetzt endgültig zerstört.” Natürlich hatte Sakura von Anfang an gemerkt, dass der Uchiha sich anders verhielt, als sie es von ihm gehört hatte. Doch es war eine Sache, etwas zu glauben, eine ganz andere war es jedoch, wenn der Glaube auch noch bestätigt wurde. Itachi lächelte sie entschuldigend an. “Ich kann es auch nicht sagen, Usagi-chan, aber Tatsache ist, dass wir Uchihas total falsch dargestellt werden. Wir sind keine leblosen Kühlschränke ohne Gefühle, wir sind auch nur Menschen. Nur in manchen Situationen eben etwas ernster als andere.” “Verstehe.”, murmelte Sakura, vollkommen in Gedanken. “Also soll ich nicht alles glauben, was andere mir sagen, willst du das damit ausdrücken?” “Ganz genau. Nichts ist so, wie es scheint.” “Da sagst du aber mal ein Wort.” Seufzend starrte Sakura in ihre Tasse, da nichts Besseres zur Verfügung stand, und überlegte, für wie naiv Itachi sie jetzt eigentlich halten musste. Dass sie alles glaubte, konnte nicht gutes Licht auf sie werfen und wenn sie ehrlich war, dann würde sie sich selbst in diesem Moment auch nicht vertrauen. Vielleicht hatte Ino doch recht gehabt. Nein, Ino *hatte* recht gehabt. Sie war wirklich naiv. Inzwischen war es jedoch zu spät, dies zu bemerken. “Weißt du eigentlich, wo du heute schlafen wirst?”, erkundigte Itachi sich nach einer Weile, während er sein bereits drittes Glas mit Orangensaft trank und sie aus den Augenwinkeln betrachtete. “Ich meine, bald wird es Zeit zum Schlafen und ich bin echt müde.” Sakura schüttelte den Kopf. “Sasuke hat das bisher gar nicht erwähnt.” “Wie immer. Er ist so ein Gefühlskrüppel.” “Hey, hast du nicht gerade gesagt, Uchihas hätten Gefühle?” “Klar haben wir das, aber das hier ist als Beleidigung gemeint, verstehst du? Streitereien unter Geschwistern, das ist bei uns normal.” “Aha.” “Glaubst du mir etwa nicht?” “Doch, doch... Wolltest du mir nicht mein Zimmer zeigen?” “Ah! Das habe ich jetzt fast vergessen!” Itachi erhob sich und schritt voran. “Folge mir!” Sakura leistete seiner Aufforderung erst nach einem kurzen Zögern Folge und schloss sich ihm dann an. Erstaunlicherweise führte er sie nicht in den ersten Stock, wo auch Sasukes Zimmer war, sondern blieb im Erdgeschoss und führte sie einen langen Gang bis an dessen Ende. Vor der letzten Tür auf der rechten Seite blieb er stehen, öffnete sie und deutete ihr mit einem Nicken, es zu betreten. Sakura sah sich mit Misstrauen nach hinten um, in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und erblickte massenweise weitere Zimmertüren, die genauso aussahen wie dieses hier. Offensichtlich wollte Itachi sie so weit wie möglich von Sasuke weg einquartieren und sie war sich sicher, dass Sasuke dies nicht wusste. Eigentlich war sie eher der Meinung, dass der junge Uchiha sich noch überhaupt keine Gedanken über ihr Nachtquartier gemacht hatte. Doch dann entschloss sie sich, Itachis unausgesprochene Einladung anzunehmen. Vielleicht hatte er das gar nicht so gedacht? Wer wusste das schon? Sie atmete tief durch und betrat das Gästezimmer. Ihr ersterEindruck war: klein. Das Zimmer wirkte unglaublich klein. Ein großes Bett mit einem Baldachin beherrschte den Raum und ließ kaum Platz zum Gehen; kleine Nachttische links und rechts vom Bett hoben die Kuriosität der Größenverhältnisse nur noch hervor. Das Zimmer hatte keine Fenster, hatte weiße Wände und das Bett dominierte mit der Farbe Blau – einem dunklen Königsblau. “Das Zimmer ist perfekt für dich.”, sagte Itachi hinter ihr. “Das Bad ist genau gegenüber und deine Sachen liegen übrigens da in der Ecke.” Er deutete mit dem Kopf dorthin. “Ähm...” Sakura wusste wirklich nicht, was sie dazu sagen sollte. “Danke?” “Gern geschehen. Ich wünsche dir dann eine Gute Nacht!” Mit diesen Worten verschwand Itachi aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich. Sakura blickte ihm noch einen Augenblick nach, dann seufzte sie. Das Zimmer war...nicht so ihr Geschmack und sie bezweifelte es, hier schlafen zu können, dennoch wollte sie sich nicht beschweren – weswegen auch immer. Das konnte wirklich eine lange Nacht werden, prophezeite sie sich selbst. A/N: Ohmigod! What will happen next? O___O?? Sonntag ------- Autor: Dark-san E-Mail: Dr.DS@web.de «~Beschwerden dahin Titel: Folgen einer Wette Teil: 6/7 Bemerkung: Sorry, ein Tag zu spät! Das tut mir wirklich leid...Hab's gestern irgendwie verpennt, aber ich denke, das Kapi sollte euch gefallen XDDD Read & Enjoy! Es war mitten in der Nacht – Sonntagmorgen, um genau zu sein – und Sakura wurde dadurch wach, dass sie ein langgezogenes Quietschen hörte. Sie hatte nicht wirklich geschlafen, eher war das, was sie gemacht hatte, Dösen gewesen – das Bett war zwar weich und bequem, trotzdem konnte sie einfach nicht darin schlafen. In fremden Betten konnte sie nie schlafen, außer sie war besinnungslos. Nichtsdestotrotz war gerade jemand in ihr Zimmer gekommen, was sie augenblicklich in Alarmbereitschaft versetzte. Angespannt wartete sie ab und tatsächlich erklang bald ein Fluchen, als jemand gegen den hohen Balken des Betten lief, der den Himmel über dem Bett trug. Dann herrschte eisige Stille, Sakura konnte nur ihren eigenen Atem hören. Wer war das bloß? Nun gut, es gab nicht wirklich viele Möglichkeiten und einen Einbrechen schloss Sakura von vornherein aus. Blieben also nur noch die Bediensteten in diesem Haus und die jungen Hausherren selbst. Im Grunde wusste Sakura aber schon, wer das war. Es war ein Gefühl tief aus ihrem Bauch – ihre weibliche Intuition, auf die sie sich normalerweise gut verlassen konnte. Erneut erklang ein Quietschen, diesmal in ihrer Nähe und vom Bett ausgelöst. Sie spürte, dass nun jemand auf dem Bett saß. Das Gewicht verlagerte sich in ihre Richtung, das spürte sie, jedoch konnte sie nichts sehen. Das Zimmer war stockdunkel. Ein Hauch streifte ihre Wange, hinterließ eine Gänsehaut auf ihren Armen, brachte ihr Herz zum rasen. “Sakura..” Die Angesprochene zuckte beim Klang ihres Namens zusammen. “Sa-Sasuke? Was machst du hier?”, wollte sie sofort wissen, während sie sich mühevoll aufsetzte. Noch immer war ihr Sichtfeld beschränkt – sie sah kaum etwas – und die Schemen machten ihr Angst. Sie waren etwas, das sie nicht identifizieren konnte, etwas, das ein Mysterium blieb, auch wenn sie es noch so lange betrachtete. Jedoch war das vor ihr kein Mysterium – jedenfalls nicht ganz. Nein, es war Sasuke Uchiha, der sich nachts in ihr Zimmer geschlichen hatte. Sie fragte sich, was er von ihr um diese Zeit wollen könnte, gelangte jedoch zu dem Schluss, dass sie es lieber nicht wissen wollte... Eine kühle Hand legte sich auf ihre Wange; Sasuke war ihr näher denn je, doch seine Bewegungen waren seltsam. Es erschien, als habe er etwas gefunden, das er schon lange gesucht hatte, ähnlich einem Drogenabhängigen, der seinen Stoff endlich in den Händen hielt. “Sakura...”, hauchte er noch einmal und Sakura verstand nicht, was mit ihm los war. Ihr Hände suchten sein Gesicht und nahmen es gefangen. Sie führte es näher an ihres, damit sie ihn wenigstens etwas erkennen konnte, doch vergeblich. Die Dunkelheit gab das Gesicht des Uchihas nicht frei. Er lehnte seine Stirn gegen ihre und Sakura nahm sich vor zu schweigen, weil sie nicht wusste, was sie noch sagen sollte. Sasuke schien nicht reden zu wollen, er schien nur sie berühren zu wollen. Bei diesem Gedanken wurde sie rot und zog ihre Hände zurück, die sie auf seine Wangen gelegt hatte. Ganz egal, was es war, Sakura würde nicht noch einmal fragen. Nach einer Weile begann Sasuke sich zu bewegen. Wie in Trance ließ er sich neben sie ins Bett fallen, schloss seine Augen und rührte sich nicht mehr. Sakura sah ihn verwirrt an, fragte sich, was das nun wieder sollte, merkte, dass sie keine Antwort erhalten würde. Sie wollte schlafen, doch sie konnte nicht, und so blieb sie neben ihm sitzen. Und das war mitunter einer der größten Fehler, die sie nach dieser Wette gemacht hatte. Ihr Nacken war ganz verkrampft vom Sitzen, als sie sich um etwa sechs Uhr morgens aus dem Bett quälte, in dem Sasuke noch seelenruhig schlief. Noch immer hatte sie keine Ahnung, warum er zu ihr gekommen war, jedoch legte sie inzwischen auch nicht mehr so viel Wert darauf, es zu erfahren. Sie wollte bloß die Verspannung in ihrem Nacken lösen und das ging am besten mit einer Dusche. Mit einer heißen Dusche. Als Sakura aus der Dusche zurückkehre, sah sie Sasuke unruhig im Zimmer hin und her tigern, wie ein unruhiges Tier. “Was ist los, Sasuke?”, fragte sie, während sie sich ihre nassen Haare trocken rieb. Der Angesprochene blieb sofort stehen und sah sie an. “Sakura! Wo bist du gewesen?”, kam es sofort von ihm. “Ich war duschen, sieht man das nicht?” Sie versuchte seinen Blick zu interpretieren, zu verstehen, was er dachte, doch er verschloss sich vor ihr. “Sasuke, was ist los? Du bist heute so komisch.”, meinte sie. “Warum bist du heute Nacht zu mir gekommen?” Er schwieg, setzte sich auf das Bett, wohin Sakura ihm folgte. Sie setzte sich direkt neben ihn. “Was ist los?”, fragte sie noch einmal und musterte ihn eindringlich. “Du kannst es mir sagen, wirklich.” Sie lehnte sich leicht an ihn und schloss ihre müden Augen, die eindeutig zu wenig Schlaf abbekommen hatten. Doch Sasuke antwortete nicht, stattdessen stand er auf und verließ das Zimmer mit den Worten: “Gleich gibt es Frühstück.” Vollkommen aus dem Konzept sah sie ihm nach. Irgendetwas war da und sie würde herausfinden, was es war, und wenn es das letzte war, was sie tun würde. Schnell machte sie sich fertig und ging in die Küche, wo sie Sasuke vorfand und einen reich gedeckten Tisch. “Wow , wer soll das denn alles essen?” Staunend setzte sie sich Sasuke gegenüber, dann sah sie sich um. “Wo ist denn Itachi?” Sasuke grummelte etwas Unverständliches, dann schnaubte er. “Was interessiert dich mein Bruder? Du musst schließlich das tun, was *ich* dir sage!” “Warum bist du Itachi gegenüber eigentlich so empfindlich?” Sie nahm sich eine Scheibe Brot und suchte in dem Durcheinander nach Marmelade. “Was hat er dir denn getan?” Während sie herzhaft in ihr Brot biss, weil die keine Marmelade gefunden hatte, sah sie Sasuke berechnend an. Dessen Miene blieb unbewegt. Er stierte weiterhin auf den Tisch. Und irgendwie kam Sakura zu dem Schluss, dass heute etwas mit Sasuke nicht stimmte, und er würde ihr nicht sagen, warum das so war, das wusste sie. “Uhm, Sasuke? Alles okay?” Er sah nicht auf, reagierte nicht auf ihre Worte und die Rosahaarige gab seufzend auf. Wenn Sasuke nicht mit ihr reden wollte, dann würde er das auch nicht tun, egal, was sie tat. Also ließ sie ihn in Ruhe – vorerst jedenfalls. Nach dem Frühstück verzog sich Sasuke irgendwohin und blieb auch dort. Sakura wusste nicht, wohin er gegangen war, und sie wollte sich nicht die Mühe machen, ihn zu suchen – sie war sich sicher, dass es nur damit enden würde, dass man *sie* suchen musste und nicht Sasuke – deshalb entschloss sie sich, einen Spaziergang zu machen. Sasuke hatte ihr nichts gesagt, deshalb nahm sie einfach an, dass heute nichts Bestimmtes anstand. Draußen wurde sie dann von einem leichten Regenschauer begrüßt. Fluchend spannte sie ihren Regenschirm und sah sich erst einmal in jede Richtung um. Das Uchiha-Anwesen lag nicht zentral in der Stadt und die Rosahaarige vermutete, dass sie mindestens eine halbe Stunde laufen musste, bis sie auch nur in die Nähe des Zentrums kam, jedoch wollte sie spazieren und Bewegung tat ohnehin gut. Langsam setzte sie sich in Bewegung. Ihre Schuhe waren bereits nach zehn Minuten durchnässt und sie merkte, dass der Regen zunehmend immer schlimmer wurde – und dabei war es noch gar nicht mal Nachmittag. Doch Sakura setzte ihren Spaziergang beharrlich fort. Ihr war es egal, ob sie nass wurde oder nicht, denn die frische Luft tat ihr gut und sie konnte nachdenken. Ihre Mutter kam ihr wieder in den Sinn, aber nur ganz verschwommen hinter anderen, wichtigeren Gedanken. Wie zum Beispiel ihrem Vater. Ihr Vater war immer für sie da gewesen, er hatte sie immer unterstützt und vor allem hatte er sie geliebt. Zu der Zeit, als ihr Vater noch gelebt hatte, hatte auch ihre Mutter sie geliebt und Sakura hätte sich damals nie erträumen können, dass es so plötzlich enden würde... Niemals. Das Mädchen entdeckte eine noch trockene Bank unter einer großen Trauerweide, die sie magisch mit ihren, nach unten hängenden Blättern und Ästen anlockte und auf die Sakura sich ohne groß nachzudenken setzte, den Regen ignorierend. Gerade rechtzeitig, denn die Erinnerung brach ohne jegliche Vorwarnung über sie herein. “Ich will aber vorne sitzen!”, keift Sakura eingeschnappt und stemmt ihre Hände in die Hüften. “Ich bin kein kleines Kind mehr!” Masao Haruno lächelt seine Tochter freundlich an, doch das Lächeln hat etwas an sich, das bestimmt und keinen Widerspruch duldend ist. “Natürlich bist du kein Kind mehr, Sakura-chan, aber tue mir diesen einen Gefallen, ja?” Er lächelt noch immer, diesmal bittend und Sakura kann nicht anders, als zuzustimmen, jedoch nicht ohne weitere Kommentare abzugeben. “Na gut.”, seufzt sie und öffnet die hintere Tür des Wagens. “Aber ich tue es nicht gern!” Sie hört ihren Vater lachen, als sie sich mit erhobener Nase in den Wagen setzt. Es ist ein einfaches Auto. Ein Toyota, irgendein ganz alter und vielleicht ist grade das ein großes Makel gewesen. Der Grund für das Folgende. “Papa?” “Hm?” Masao hat sich bereits hinter das Steuer gesetzt und richtet die vielen Spiegel, weil seine Frau sie mal wieder verstellt hat. Aber er spricht sie nie darauf an, dass es ihn stört. Ihm ist ihre Sicherheit viel zu wichtig, das weiß Sakura, doch sie hat nie wirklich verstanden, was Sicherheit mit Spiegeln zu tun hat. “Wohin fahren wir denn heute?” Hellgrüne, lächelnde Augen sehen sie aus dem Spiegel an. “Oh, das weiß ich nicht so genau. Erst treffen wir uns mit Mama, okay? Sie weiß es bestimmt.” Er lacht wieder und startet den Motor, weist sie noch darauf hin, dass sie nicht angeschnallt sei und dass sie das doch bitte machen solle, da sonst irgendetwas passieren könne. Sakura folgt seinen Anweisungen, weil sie weiß, dass ihr Vater sonst gar nicht erst losfahren wird. Er ist immer so penibel, was die Sicherheit angeht. Sakura erinnert sich noch ganz genau an einen Ausbruch von ihm, als sie – mit vierzehn, wohlgemerkt – an ein nicht isoliertes Kabel hat greifen wollen und er sie mit einem Monat Hausarrest bestraft hat, weil sie ihn so sehr besorgt hatte. Sakura seufzt, schmunzelt dann aber schon wieder, weil sie ihren Vater verstehen kann. Er ist nur ein besorgter Vater, mehr nicht, und Sakura ist sich sicher, dass sie selbst als Mutter genauso sein wird. Sie wünscht es sich sogar. “Papa? Weißt du noch das letzte Treffen mit Mama?”, fragt sie ihn dann, vollkommen in Gedanken versunken. Ihr Vater antwortet nicht sofort, weil er sich auf eine Ampel konzentrieren muss, dann blickt er sie wieder über den Rückspiegel hinweg an. “Selbstverständlich weiß ich das noch.”, erwidert er munter. “Da haben wir Mama einen schönen Schrecken eingejagt, nicht?” Sakura lacht. “Ja! Aber irgendwie war es doch fies, dass wir zu spät gekommen sind und noch nicht einmal auf ihre Anrufe geantwortet haben. Sie hat sich natürlich wieder den Weltuntergang zusammengereimt!” Masao nickt, fährt dann weiter los. Bald werden sie an der Brücke ankommen, das weiß Sakura, weil sie diese bereits sehen kann. Jedoch herrscht Stau und die Autos fahren ziemlich durcheinander. Es scheint, als haben sie bereits vergessen, wie man fährt. “Sie ist schon immer so gewesen.”, sinniert er nachdenklich. “Deine Mutter, meine ich. Sie hat sich immer das Schlimmste zusammengereimt. Wir sollten ihr aber trotzdem nicht mehr so einen Schrecken einjagen, ja?” Sie sind auf der Brücke und Masao dreht sich nur für einen Bruchteil einer Sekunde um, doch das ist genug, um nicht mehr auf den Verkehr zu achten und dann geht alles ganz schnell. Ein anderes Auto – eines von diesen, die drängeln – streift nur ganz kurz ihre Flanke, trotzdem reicht das schon aus, um das Auto aus dem Gleichgewicht zu bringen. Mehrere andere Wagen bremsen hart ab, so auch Masao, aber es reicht nicht. Es reicht bei weitem nicht. Der Toyota fährt knappe Schlangenlinien, bis in dem Chaos noch ein Wagen den ihrigen trifft. Masaos Fahrkünste reichen nicht aus und der Toyota fährt direkt in Geländer der Brücke, durchbricht diese zum Teil und bleibt dann stehen. Sakura hat noch nicht einmal geschrieen, so tief sitzt der Schock, und doch, der Ruck holte sie wieder in die Realität. Benommen sieht sie nach vorne und bereut dies sofort. Vor ihr hat sich eine tiefe Schlucht aufgetan. Es sind mindestens zwanzig Meter, die den vorderen Teil des Wagens vom Boden trennen. Sakura schließt krampfhaft ihre Augen. Nein. Das ist nicht passiert. Das ist ein Traum. Aber es ist kein Traum, es ist wahr. “Papa?” Zögernd will sie sich nach vorne beugen, doch als das Auto unangenehm zu quietschen beginnt, lässt sie es sofort bleiben und presst sich mit aller Kraft gegen den Sitz hinter ihr. “Papa?” Ihr Vater ist da. Sie sieht ihn gut, aber er antwortet nicht. Was ist mit ihm los? Ist er ohnmächtig? “Papa!” Sie bemerkt, dass ihre Stimme versagt, dass sie müde ist, dass sie jeden Moment gegen die Schwärze in ihrem Kopf verlieren kann... “Sakura-chan, bleib...ganz ruhig, okay? Ich bin da.” Masao bewegt sich nicht, sie sieht, dass er zittert. Der Geruch von Blut dringt in ihre Nase und Sakura muss ungewollt würgen. “Papa, ich habe Angst.”, wimmert sie mit Tränen in den Augen. Es brennt, es tut weh zu weinen. Es tut weh, ihren Vater so zu sehen. “Du wirst hier heil rauskommen, Sakura, keine Angst. Es...wird gleich vorbei sein.” “Aber woher weißt du das denn?” Jetzt weint sie wirklich. Ihre Stimme ist nur noch ein unkontrolliertes Zittern. “Woher weißt du, dass alles gut wird?” “Weil ich daran glauben kann.” Er lehnt sich vorsichtig zurück, der Wagen quietsch bedrohlich auf, bewegt sich aber nicht weiter. Sakura erhascht durch den Rückspiegel einen Blick auf das Gesicht ihres Vaters. Er hat eine Platzwunde auf der Stirn, Blut läuft in vielen kleinen Bahnen sein Gesicht herunter. “Papa! Du bist verletzt!” Er lacht. Sakura kann es nicht glauben, er lacht tatsächlich! “Es ist nichts, mein Schatz, beruhige dich doch bitte, ja? Für mich.” Sakura kann ihre Augen kaum noch offen halten. Ihr Kopf droht auf ihre Brust zu fallen, aber sie hält sich davon ab. Sie will ihren Vater nicht alleine lassen. “Das ist...alles meine Schuld.”, schluchzt sie, aber ihr Vater schüttelt den Kopf. “Nein! Nichts davon ist deine Schuld.”, sagt er sanft, liebenswürdig, so wie immer. “Und nun schlaf, mein Kind. Mach deine Augen zu.” Sakura schüttelt entschlossen den Kopf. “Nein, ich... ich lasse dich nicht allein!” Masao lächelt sie über den Spiegel hinweg an. “Ich bin doch nicht allein, Sakura, und du auch nicht. Ich passe auf dich auf. Dir wird nichts passieren...” Sakura spürt einen stechenden Schmerz in ihrer Brust. Es ist der Gurt, der ihr die Luft abschnürt, aber dann ist da noch dieses ungute Gefühl. Sie will nicht in Ohnmacht fallen. “Papa, ich...” “Schschsch, nicht sprechen, Sakura. Mach die Augen zu und schlaf. Ich werde über dich wachen und dir wird nichts passieren, okay? Ich liebe dich, meine Kleine.” Sakura weint endgültig. “Papa, ich... Ich dich auch.” Sie bereut es zu weinen, denn ihre Augen brennen, werden müde und sie kann nicht mehr wach bleiben. Ihr Kopf sinkt auf ihre Brust und das letzte, was sie vor der Ohnmacht sieht, ist das Gesicht ihres lächelnden Vaters. “Sakura! Wach auf! Sakura!” Jemand rüttelte an ihrer Schulter, Sakura öffnete ihre Augen, doch vor lauter Tränen erkannte sie denjenigen vor sich nicht, doch sie wich nicht mehr zurück. Sie hatte diesen schrecklichen Tag wieder gesehen, den Tag, an dem ihr Vater für sie gestorben war. Sie hatte schon damals gewusst, dass er nicht mit ihr da rauskommen würde. Er hatte auch nie von ihnen beiden gesprochen, er hatte immer nur sie erwähnt und dass sie sicher aus dem Auto kommen würde. Tränen liefen ihr kalt über ihre Wangen, Wind zerzauste ihr Haar und eine warme Hand wischte diese Tränen fort. “Sakura!” Endlich erkannte sie die Stimme – es war Sasuke. “Sakura, was ist passiert? Warum weinst du?” Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und sah sie besorgt an. Sakura lächelte matt, obwohl ihr gar nicht nach lächeln war. Sie legte ihre Hände auf seine und schloss ihre Augen. Noch nie hatte sie dies alles so klar gesehen. Noch nie hatte sie so etwas geträumt und sie wünschte sich, dass sie es selbst jetzt nicht getan hätte. Es war ein Blick in ihre Vergangenheit, in eine Zeit, in der alles zerbrochen war. “Verdammt nochmal, Sakura!” Erschrocken sah sie in das wütende Gesicht des Uchihas, der sie mit einem mörderischen Blick anfunkelte. “Wa-Was ist denn?”, fragte sie verunsichert und zog ihre Hände zurück, jedoch hinderte es Sasuke nicht daran, sich direkt neben sie auf die Bank zu setzen, die Hände von ihnen Wangen nehmend. “Wer, glaubst du, bist du eigentlich?”, verlangte er unfreundlich zu wissen, sah dabei forschend in ihr Gesicht. “Wie meinst du das?” “Du weißt ganz genau, wie ich es meine!”, zischte er. “Was fällt dir ein, einfach so aus dem Haus zu verschwinden, ohne mir Bescheid zu geben? Denkst du, es macht mir Spaß, dir ewig hinterherzurennen? Denkst du, ich verliere nie die Geduld? Ich bin nicht so beherrscht, wie du vielleicht glaubst.” “Aber...” Sakura sammelte sich. Warum sagte er ihr das? Was brachte ihm das? Sie wusste das alles doch bereits. Sie wusste, dass sie ihm nur Unannehmlichkeiten bereitete, aber er musste doch verstehen, dass sie diese Wette nicht länger aushielt. Es war etwas geschehen, was nie hätte passieren dürfen, das wusste sie genau. “Nichts Aber, Sakura! Du kommst jetzt mit und zwar augenblicklich!” Er stand auf und wollte sie mit sich ziehen, doch Sakura rührte sich nicht, klammerte sich an ihren Regenschirm. “Was soll ich denn bei dir?”, fragte sie mit brüchiger Stimme und wischte sich erneut über das Gesicht. “Übermorgen ist die ganze Sache eh vorbei. Und es ist doch nur besser, wenn ich dir schon jetzt nicht mehr zur Last falle.” Er sah sie lange an, das spürte Sakura, doch trotzdem traute sie sich nicht, in sein Gesicht zu sehen. “Es ist noch nicht die Zeit, darüber zu reden, Sakura.”, sagte Sasuke ungewöhnlich sanft, sodass ein Schauer über Sakuras Rücken lief. “Lass uns gehen.” Sakura ergriff die ihr dargebotene Hand nur zögerlich, dann führte Sasuke sie zurück in sein Haus. “Zieh dir trockene Sachen an, wir treffen uns in fünf Minuten im Foyer.” Mit diesen Worten ging er nach oben, während Sakura ihr Zimmer ansteuerte. Und während sie so ging, fiel ihr ein, dass Sasuke sie gar nicht mehr ihre Uniform tragen ließ. Was er sich wohl dabei dachte? Vielleicht hatte er bereits ein neues Mädchen, das er in eine Wette verwickeln konnte – aber Sakura wollte lieber nicht daran denken. Sie zog sich eine lange, enge Jeans an, einen schwarzen Top mit dünnen Trägern und ein rotes Shirt mit ellenlangen Fledermausärmeln, das einen riesigen Ausschnitt hatte und immer über eine von Sakuras Schultern rutschte. Verärgert darüber versuchte sie es immer wieder zu richten, doch als das nicht klappte, wandte sie sich wütend an ihre Haare, die sie einfach nur kämmte, weil ihr einfach nichts einfiel, was sie mit so kurzen Haaren anstellen könnte. Früher hatte sie wesentlich längere Haare gehabt, aber die hatte sie sich eines Sommers abgeschnitten, weil es ihr zu heiß wurde. Außerdem hatte sie genau zu dieser Zeit ihre Antipathie zu dem Uchiha entwickelt. Seufzend nahm sie sich noch einen Armreif und ging dann aus dem Zimmer. Sasuke wartete bereits auf sie, als Sakura das “Foyer”, wie Sasuke es bezeichnete, betrat. Der Schwarzhaarige hatte es sich auf einer Couch bequem gemacht und las mit einem desinteressierten Ausdruck eine Zeitschrift. “Uhm, Sasuke?” Zögernd beugte sie sich etwas zu ihm runter. “Wohin gehen wir?” Er sah auf, legte dann seine Lektüre weg und erhob sich. “Es ist noch früh.” Er sah auf seine Armbanduhr, die späten Nachmittag anzeigte. “Und es regnet.” Sakura hörte das laute Rauschen selbst bis hierher, sie nickte. “Also habe ich mir gedacht, wir scheuen uns einen Film hier an.”, endete er und ging voraus. “Mit hier meinst du wirklich hier bei euch?”, erkundigte sich die Haruno, während sie den Uchiha einzuholen versuchte, was gar nicht so einfach war, da Sasuke einen sicheren und zielstrebigen Gang hatte und Sakura bei diesem nicht mithalten konnte. “Natürlich, wo denn sonst?” “Woher soll ich das denn wissen?”, hielt sie dagegen, dann besann sie sich. “Geht es wieder um eine Wette?” Sasuke hielt vor einer Tür, öffnete diese und legte damit eine düstere Treppe nach unten frei, die er sofort hinabzusteigen begann. “Selbstverständlich.” “Hast du nicht bald mal genug von Wetten? Damit zerstörst du bestimmt vieler Leute Leben. Ich meine, so egoistisch wie ihr alle seid.” Er blickte sie belustigt an, während er eine weitere Tür öffnete und sie eintreten ließ und Sakura konnte nicht anders als zu stauen. Sie befand sich in einem riesigen Kinosaal, der aber im Vergleich zu gewöhnlichen Kinos viel luxuriöser war. “Mit ihr meinst du meine Familie oder meine Freunde?” “Freunde.” “Da könntest du recht haben. Aber Wetten werden mir niemals auf die Nerven gehen.” Er setzte sich auf einen weichen Polstersessel, Sakura tat es ihm gleich. “Sieh dir doch unsere an. So köstlich amüsiert habe ich mich noch nie.” Sakura rollte mit den Augen. “Jaja, und worum geht es jetzt?” “Um einen Horrorfilm-Marathon. Wer länger durchhält, hat gewonnen.” “Und du schummelst?” “Ich bereite mich nur vor und du hilfst mir.” Er lächelte sie hinreißen an, so, wie man es bei ihm kaum für möglich gehalten hätte. “Na, von mir aus.” Nach vier Stunden des nonstop Horrorfilm-Marathons, bereute Sakura ihre leichthin gesagten Worte zutiefst. Nach zwei Filmen hatte sie sich eingestehen müssen, dass Horror eindeutig nicht ihr Genre war und dass sie wirkliche Angst verspürte, wenn sie die blutigen Szenen sah. Natürlich sagte sie es Sasuke nicht, aber sie wusste, dass er es bereits bemerkt hatte – allein daran, wie sie sich in ihrem Sitz zusammen kauerte, konnte es ein Blinder erkennen. Der Uchiha schien im Gegensatz zu der Rosahaarigen diese Filme zu genießen. Er lächelte amüsiert über jeden Schrei, den es im Film gab, und besonders brutale Szenen entlockten ihm ein angenehmes Lachen, das Sakura zwar mochte, aber es gruselig fand, dass er ausgerechnet dann lachen musste, wenn Menschen zerstückelt wurden. Doch trotz allem blieb Sasuke gelassen und man sah ihm nicht an, was er dachte, so wie es immer war. Beim vierten Film, der schon mit unheimlicher Musik anfing, wurde es Sakura zu viel. “Sasuke?” Keine Reaktion, nur ein schriller Schrei aus dem Film. “Sasuke!” Der Uchiha bewegte leicht seinen Kopf, wandte seinen Blick jedoch nicht vom Film, doch Sakura wusste, dass er ihr zuhörte. “Sasuke, können wir bitte etwas Anderes machen?” Nun wandte er sich ihr komplett zu. Sein Gesicht wirkte im Dunkel des Kinos geisterhaft und unnatürlich weiß und er sah sie mit gehobenen Augenbrauen an, ganz so, als hätte er nur auf diesen Satz gewartet. “Nimmst du dir also endlich die Courage zu sagen, dass du Angst hast?”, verlangte er höhnisch grinsend zu wissen, erhob sich dabei langsam, den Oberkörper stets nach vorn gebeugt. Sakura presste sich in ihren Sitz zurück, ihr gefiel sein Grinsen ganz und gar nicht. Was hatte er nun schon wieder vor? “I-Ich hab nie gesagt, dass ich Angst habe!”, log sie dann laut und verfluchte sich im inneren, weil ihre Stimme rau und brühig klang und somit überhaupt nicht überzeugend war. “E-Es ist nur eben langweilig, so viele Filme zu gucken.” “Tatsächlich?” Sasuke ließ sich, keck grinsend, auf den Platz neben ihr fallen, da er vorhin einen Platz weiter gesessen hatte. Jedoch war er ihr nun unheimlich nahe – sie war eigentlich ja schon daran gewöhnt – und das behagte Sakura nicht sonderlich. “Liegt es nicht einfach nur daran, dass du ein armes kleines Mädchen bist, das nur außerordentlich stur ist?” Er stützte einen Ellenboden auf einer Armlehne und bettete sein Kinn darauf, während er sie herausfordernd ansah. Die Rosahaarige zuckte bei einem weiteren Schrei aus dem Film zusammen und bemerkte verärgert, dass Sasukes Grinsen dadurch nur noch breiter wurde. Sie musste hier schleunigst weg – der Film war einfach nichts für sie. Eilig stand sie auf. “Ähm, ich muss...mal auf die Toilette, okay?” Sie wartete sein Einverständnis gar nicht erst ab, sondern ging in Richtung Ausgang mit der Hoffnung, zu verschwinden und nicht noch einmal wiederzukommen. Sie konnte Sasuke ja hinterher noch irgendeine Geschichte erzählen, doch das einzige, was nun wirklich zählte, war dass sie weg von diesen Filmen kam. Sie wusste nicht, woran es lag – höchstwahrscheinlich, dass sie normalweise kein großer Horror-Fan war –, dass sie solche Filme nicht vertrug, nur wusste sie, dass sie, wenn sie noch mehr gucken sollte, bald rückwärts frühstücken würde und das war das letzte, was sie noch gebrauchen konnte. Bei der Tür angekommen – sie hatte die Klinke bereits in der Hand – ergriff sie eine kalte Hand an der Schulter. Augenblicklich erstarrte Sakura in der Bewegung und blickte scheu nach hinten. “Und wohin, bitte, gehen wir, hm?”, fragte Sasuke süffisant lächelnd. “Bitte, Sasuke...” Doch der Uchiha hörte gar nicht erst auf sie, er drehte sie um und sah sie breit grinsend an, sodass sie erneut nicht wusste, was er eigentlich dachte. Es war nicht unangenehm, dass er ihr schon wieder so nahe war, jedoch sah sie von dieser Position wieder die Leinwand und dass dort gerade eine Frau zerstückelt wurde, trug nicht gerade zur Atmosphäre bei. Sakura würgte. “Verdammte Scheiße, Sakura!” Ängstlich zuckte die Angesprochene zusammen, blickte scheu zu dem Uchiha, der – nur mit einem Handtuch bekleidet – breitbeinig vor ihr stand. Seine Haare waren noch nass und feine Tropfen fielen auf den Teppichboden seines Zimmers. “Es-Es tut mir leid!! Wirklich!”, beteuerte sie wahrheitsgemäß und sah ihn schuldbewusst an. “Aber ich habe dir gesagt, dass ich nicht mehr kann. Und *das* ist nur passiert, weil du immer so egoistisch bist!” In ihrem Blick lag etwas Herausforderndes, gleichzeitig fühlte sie Schuld. Denn *das* bezeichnete nichts anderes als den Vorfall vor knapp einer Viertelstunde. “Ich verstehe ja, dass du nicht mehr konntest, Sakura”, erwiderte Sasuke kühl, “aber musstest du mich gleich ankotzen?” “Du bist selbst schuld, wenn du direkt vor mit stehst!” “Ach, jetzt bin ich auch noch schuld, dass du einen schwachen Magen hast?” “Nein, aber du bist schuld, weil du egoistisch bist!” “Tz, das lasse ich mir doch nicht von dir sagen!” Beide funkelten sich wütend an, doch Sakura wusste instinktiv, dass er ihr bereits verziehen hatte und dass sie ihm selbst auch nichts vorwarf. Es war ein Unfall, so etwas passierte eben im Leben. Seufzend löste sie ihren Blick von ihm und ließ ihn rastlos durch das Zimmer wandern. Sie erinnerte sich wieder, dass sie am Vortag in diesem Bett aufgewacht war, und bei diesem Gedanken wurde sie unwillkürlich rot. Es war ihr plötzlich unangenehm, darauf zu sitzen mit dem Wissen, dass Sasuke halbnackt vor ihr stand. “Oi, Sakura.” Sasuke setzte sich auf einmal neben sie, sodass sie ein Zusammenzucken noch gerade so zurückhalten konnte. “Was ist denn?”, fragte sie schon fast zu schüchtern für ihren Charakter. Aber wer würde vor einem halbnackten Sasuke schon nicht schüchtern werden? “Schläfst du heute hier?”, wollte er leise wissen und Sakura traute ihren Ohren kaum. “Bitte.” “Bist du letzte Nacht deswegen zu mir gekommen?” Er wog den Kopf hin und her. “Nicht ganz. Gestern habe ich nicht gewusst, wo du warst und Itachi ist da überhaupt keine Hilfe.” “Hast du dir Sorgen gemacht?” Sie sah ihn entschuldigend an. “Das tut mir leid.” “Natürlich habe ich mir Sorgen gemacht, Sakura. Ich mache mir um jeden Sorgen, der in diesem Haus ist.”, sagte er ausweichend. “Auch um Itachi?” “Na ja, der nicht unbedingt.” “Und die Dienstmädchen?” “Wir haben nur zwei und die klauen immer meine Unterwäsche, also nein.” “Was ist mit dem Chauffeur, Kiyoshi?” “Ja, der schon eher.” Er sah nachdenklich an die Decke, dann weiteten sich seine Augen plötzlich, bis sie sich schließlich verdüsterten und er sie mit seiner Hand abschirmte. Sakura lachte. “Also machst du dir doch Sorgen um mich.” “Tz. Das habe ich vorher schon einmal erwähnt, falls du das vergessen haben solltest.” Sie streckte ihm die Zunge raus. “Als ob ich das vergessen würde.”, grinste sie höhnisch. “Und übrigens, wann hast du vor, dich anzuziehen?” Als er plötzlich begann zu grinsen, wusste Sakura schon, dass es nichts Gutes bedeuten konnte. “Gar nicht.”, meinte er anzüglich grinsend, hob ein Knie auf das Bett, sodass er nun zu ihr gewandt saß. “Ich bleibe heute Nacht so wie Gott mich geschaffen hat.” Er packte ihre Handgelenke, verlagerte sein Gewicht etwas auf sie, sodass sie mit einem stummen “Was zum..?”-Schrei nach hinten fiel und er breitbeinig auf ihrem Becken saß. “Und du auch.” Noch ehe Sakura in irgendeiner Weise protestieren konnte, hatte er bereits seine Lippen auf ihre gelegt. Sakura kam erneut nicht umhin, festzustellen, dass diese unglaublich weich waren und urplötzlich war ihr heiß, doch es war nicht wirklich etwas, wozu sie bereits bereit war. “Sasuke, nicht...!” Sie drückte ihn etwas von sich weg, was nicht einfach war, da er praktisch auf ihr lag, und er ließ es sich auch nicht gefallen, dass sie ihn abwies. Seine Lippen wanderten über ihre Wange zu ihrem Ohr und eine Gänsehaut überzog Sakuras Rücken, als er die nächsten Worte sprach. “Lehn dich zurück und genieß es, Sakura.” Damit wandte er sich an ihren Hals, liebkoste diesen. “Aber, Sasuke!” Sie wünschte sich, dass sie ihn einfach von sich stoßen könnte, und gleichzeitig verfluchte sie sich, dass sie nicht genug Kraft aufbrachte, weil es ihr gefiel. Ja, es gefiel ihr, wie er sie berührte und dass er so zärtlich war, doch zeitgleich war da diese Stimme der Vernunft in ihrem Hinterkopf. Sie sei nur ein Spielzeug für Sasuke, sagte diese, aber Sakura wusste das bereits und sie konnte nichts dagegen tun. Überhaupt nichts. Sasukes Hände waren inzwischen auf Wanderschaft gegangen, streichelten dabei sanft über ihre Seite und glitten dann beide unter das Shirt und den Top. Sakura merkte, dass Sasuke sich darüber ärgerte, dass sie Hosen anhatte und dieses Shirt raubte ihm den letzten Nerv. Das wusste sie. Sie sah es ihm an. Als er sich letztendlich doch gegen das Shirt mit den Fledermausärmeln beweisen konnte, warf er es achtlos auf den Boden, dabei rutsche sein Handtuch bedächtig weit nach unten, gab jedoch nichts Sehenswertes frei, was Sakura im inneren sogar bedauerte. Sasuke hatte einen unglaublich schönen Körper und etwas in ihr sehnte sich danach, ihn zu berühren – aber sie traute sich nicht. Dann beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie inniger als zuvor, fordernder und Sakura konnte sich ihm nicht mehr entziehen. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken, bemerkte, dass er in den Kuss hinein grinste. Während seine Hände abermals über ihren Körper wanderten, wurde Sakura klar, dass sie nicht wollte, dass er aufhörte. Sie wollte es nicht, weil sie ihm hoffnungslos verfallen war. Weil er ihr mehr bedeutete als sie sich eingestehen wollte. Weil sie sich nach seinen Händen sehnte. Und weil sie sich erneut in Sasuke Uchiha verliebt hatte. Und als er sie wieder küsste, so unglaublich sanft, dass es fast eine Sünde war, schaltete sich Sakuras Verstand endgültig ab und es gab für sie nur noch ihn... A/N: Und ob sie nun Blümchensex, SM oder Kamasutra gemacht haben, ist allein euch überlassen XDDDD Montag ------ Autor: Dark-san E-Mail: Dr.DS@web.de «~Beschwerden dahin Titel: Folgen einer Wette Teil: 7/7 Bemerkung: Dieses Kapitel war ein kleiner, aber fieser Kampf. Ich bitte um Verständnis... V____V' Read & Enjoy! Sakura blinzelte benommen, als sie am Morgen erwachte. Übermüdet blickte sie zum Wecker, der direkt vor ihr stand und 6.30 Uhr anzeigte. Benommen schloss sie ihre Augen wieder. Es war Montag. Heute war Schule. Seufzend kämpfte sie sich aus der Decke, nicht ahnend, dass sie sich gar nicht zu Hause befand, und bemerkte bald einen kühlen Hauch auf ihrer Haut, der ihr unbegreiflich war. Stirnrunzelnd blickte sie nach unten und sog sogleich erschrocken Luft in ihre Lungen. Warum war sie nackt? Als sie mit einem pikierten Blick nach hinten sah und Sasukes schlafendes Gesicht erblickte, kamen Bilder des letzten Abends hoch. Bilder, die gleichermaßen erregend wie erschreckend waren, dennoch musste sie der Wahrheit ins Gesicht sehen. Sie hatte mit Sasuke geschlafen und sie hatte es genossen, doch sie bereute dies. Hastig sammelte sie ihre Kleidung ein, die überall im Zimmer verteilt war, zog diese an und eilte aus dem Raum in ihr Gästezimmer, wo sich auch ihre Uniform befand. Eine knappe Viertelstunde später befand sich Sakura auf dem Schulweg. Es war eindeutig zu früh, um zur Schule zu gehen, aber sie musste von Sasuke weg und um das zu schaffen, musste sie alle möglichen Umwege gehen, damit Sasuke sie mit seinem Wagen nicht von der Straße aus sehen konnte. Es war eigentlich gar nicht nötig, vor dem Uchiha wegzulaufen, er war immerhin nicht schuld daran, dass heute der Tag aller Tage war. Denn genau heute vor einem Jahr hatte ihr Vater für sie sein Leben gelassen. Und sie hatte, statt zu trauern, mit Sasuke geschlafen. Für sie war es ein unverzeihliches Vergehen und vielleicht benahm sie sich auch falsch. Vielleicht sollte sie nicht trauern, jedenfalls nicht immer. Ein Seufzen bahnte sich seinen Weg durch ihre Kehle, Sakura blickte permanent zu Boden, während sie weiterhin durch die engsten Gassen der Stadt spazierte. Sie überlegte, ob es besser gewesen wäre, Sasuke eine Notiz zu schreiben, aber dann besann sie sich darauf, dass sie ihm sowieso nicht in die Augen sehen können würde und dass es eh zwecklos war, da sie ihn in der Schule sehen *musste*. Dann kam ihr der Gedanke, dass ihre Mutter sie heute vielleicht sehen wollen würde. Immerhin trauerten sie beide um den Verlust ihres Vaters und vielleicht war heute ein guter Zeitpunkt, um alles zu begraben und neu anzufangen. Doch Sakura glaubte nicht daran. Bei ihrer Mutter lohnte sich das Hoffen wenig und sie war bestimmt schon wieder irgendwo auf Reisen. Im Großen und Ganzen hatte Sakura mit ihrer Mutter abgeschlossen seit sie bei Sasuke quasi wohnte. Ihr war klargeworden, dass sie abwarten musste, bis ihre Mutter von alleine zu ihr kommen würde, jedoch wusste Sakura auch, dass es noch lange dauern würde. Als sie bei der Schule ankam – eindeutig zu früh – erkannte sie Sai, der eine Kiste Richtung Schuleingang trug. “Hey, Sai!”, rief sie ihm zu und lief zu ihm, während er sich verwundert umdrehte, ihr dann aber eines seiner typischen Lächeln schenkte, als sie neben ihm zum Stehen kam. “Hallo, Sakura-san!” Sai nickte ihr fröhlich zu. “Was machst du denn so früh hier?” Er ging weiter und Sakura folgte ihm neugierig. “Das könnte ich dich auch fragen!”, meinte sie, als er die Kiste auf einen Tisch stellte und sie öffnete. “Was machst du denn da?” Er öffnete den Karton, nahm die Kabel, die darin waren, und betrachtete diese eindringlich, ehe er sie zu entknoten begann. “Ich richte die Aula technisch her, damit nachher beim Talentwettbewerb nichts schief läuft.”, erklärte er nüchtern, während er die Knoten in den Kabel mit erstaunlicher Ruhe und Souveränität löste, als habe er sie selbst dort reingemacht. Aber Sakura registrierte das nur nebenbei. Der Talentwettbewerb! Den hatte sie ja vollkommen vergessen! Es war eine von Inos “genialen” Ideen gewesen und da Ino reiche Eltern hatte, hatte sie auch bekommen, was sie gewollt hatte – die größten Deppen der Schule und auch die coolsten Typen machten sich auf der Bühne zu Idioten, während eine Jury eine Wertung dazu abgab. Erstaunlicherweise hatte Ino sich aber geweigert, Mitglied der Jury zu sein und Sakura wusste auch nicht, wem genau diese Ehre zuteil geworden war. Dennoch war sie verärgert. “Mist, jetzt bin ich total grundlos zur Schule gekommen!”, fluchte sie leise über ihre Vergesslichkeit und darüber, dass sie heute eigentlich hatte zu Hause bleiben wollen. Sie verabschiedete sich von Sai, der weiterhin mit den Kabeln beschäftigt war und ihr Verschwinden kaum bemerkte, und ging in ihr Klassenzimmer, das auf dem ersten Stock lag. Da der Wettbewerb unten in der Aula stattfinden sollte, hoffte Sakura, hier ihre Ruhe zu haben. Vielleicht konnte sie auch einige Hausaufgaben machen, wenn sie schon einmal hier war. Aber als der große Andrang auf die Schule begann, konnte Sakura sich nicht mehr zurückhalten und blickte aus dem großen Fenster im Raum nach draußen. Eine Menge Schüler strebten die Schule an. Fast sah es aus wie eine große Ameisenherde, die zu ihrem Bau zurückkehrte. Es war erstaunlich, wie viele Schüler diese Schule hatte und wie so oft, war Sakura mehr als nur beeindruckt – sie war überwältigt. Aber auf der anderen Seite war es doch eher traurig. Sie kannte mehr als die Hälfte dieser Schüler nicht einmal vom Sehen, sie kannte nur diejenigen, die sie kannte, und diejenigen ihrer Klassenkameraden, die sie vom Sehen kannte, aber nichts mit ihnen zu tun haben wollte. Der Gedanke, dass sie nie erfahren würde, wer all diese Menschen waren, war irgendwie bedrückend und ohne es selbst zu realisieren, legte sie mit einem sehnsüchtigen Blick eine Hand auf das kühle Glas des Fensters. “Hey, Usagi-chan, was soll denn diese traurige Haltung, hm?” Sakura drehte sich überrascht um und erblickte Itachi, der leger an den Türrahmen gelehnt stand und sie wissend angrinste. “Was, uhm, machst du denn hier, Itachi?” Sie machte einen Schritt auf ihn zu und blieb dann stehen, als ihre Tasche in ihr Blickfeld geriet und sie zu dieser ging. “Ich meine, was würdest du hier *wollen*?” “Ach”, erwiderte Itachi grinsend, “ich habe etwas zu erledigen.” “Und was soll das sein?” “Du.” Zweifelnd hob Sakura beide Augenbrauen an. “Ich?”, fragte sie. “Was soll denn mit mir sein?” Sie hob ihre Tasche auf, doch Itachi schüttelte einen Moment später den Kopf, überbrückte die Distanz zwischen ihnen und legte ihr beruhigend seine Hände auf ihre. “Lass deine Sachen hier.”, meinte er, als er ihre Hände nahm und sie, ohne auf ihre Widerworte auch nur zu warten, in den Flur hinausschob. “Hey, was soll das?”, verlangte sie zu wissen, als er es nicht zuließ, dass sie sich befreite. Und statt sich weiter zu wehren, gab sie einfach seufzend auf – bei der Sturheit eines Uchihas biss sich jeder Hai sämtliche Zähne aus und Sakura war immerhin lernfähig. “Hör auf zu schieben, ich kann selbst gehen.” Itachi blieb tatsächlich stehen, ließ sie aber nicht los. “Sicher, dass du nicht wegrennst?” Sakura verdrehte ihre grünen Augen. “Wir sind hier nicht im Kindergarten, Itachi. Ich bin sehr wohl fähig, mich wie eine Erwachsene zu benehmen.” “Bei dir habe ich auch nicht daran gezweifelt, Usagi-chan. Es geht eher um andere Personen.” Er ließ sie los und sie gingen beide gemächlich nebeneinander her. Und die Richtung, in die sie gingen, war eindeutig die der Aula. Was hatte das nun schon wieder zu bedeuten? Jedoch machte Sakura sich nicht die Mühe, darüber nachzudenken. Im Grunde war es doch egal, wohin sie gingen, sie wusste auch so, wer seine Finger schon wieder mit im Spiel hatte. “Also”, begann sie in einem beiläufigen Ton, “was hat dein Sasu-chan nun schon wieder angestellt?” Sie sah Itachi aus den Augenwinkeln grinsen, er legte einen Schritt zu und Sakura erkannte, dass er gar nichts zu sagen brauchte und dass sein Schweigen Bestätigung genug war. Sie seufzte, wusste aber, dass Itachi definitiv nicht mit ihr darüber reden würde, was nun anstand, und wechselte dann einfach das Thema. “Warum hasst Sasuke dich eigentlich so?”, fragte sie und blickte aus den Augenwinkeln zu Itachi, der erst merklich erstarrte, dann aber eine entspannte, resignierende Haltung annahm, als sei es etwas, worüber er schon zu lange und zu oft gesprochen hatte. “Ich meine, du hilfst ihm, aber er scheint nicht sonderlich begeistert von dir zu sein. Woran liegt das?” Itachi versenkte seine Hände in seinen Hosentaschen, wurde wieder langsamer, sodass sie im Gleichschritt gingen, und seufzte kaum merklich. “Es.. Nun ja, das ist nicht einfach, das zu sagen, aber... Sasuke hasst mich, weil ich...” Er verstummte, stoppte und brachte Sakura ebenfalls zum Halten, bevor er ihr seine Hände sachte auf die Schultern legte und ihr tief in die Augen sah. “Usagi-chan, Sakura, es ist nicht leicht, Leuten davon zu erzählen, aber ich vertraue dir...”, sagte er ernst und Sakura musste unwillkürlich schlucken. “Der Grund, warum ich von zu Hause weggegangen bin und warum Sasuke mich hasst, ist der, dass ich”, er holte tief Luft, “bisexuell bin.” Sakura starrte ihn mehrere Sekunden lang schweigend an und er schien davon mehr als nur verunsichert zu sein, doch dann hob sie für einige Momente ihre Augenbrauen, sah ihn an. “Na und?” “Häh?” Itachi nahm seine Hände von ihren Schultern und trat einen Schritt zurück, musterte sie von oben bis unten mit einem peniblen Blick, als könne er nicht glauben, dass sie das gesagt hatte. “Was ist so schlimm daran?”, fragte sie dann nach einer peinlichen Minute des Schweigens. “Ich meine, du magst doch immerhin noch Frauen. Es gibt Leute, die sind ... na ja, Vollhomos eben.” Itachi lächelte fast schon wieder. “Vielleicht habe ich es nicht ganz so deutlich gesagt, wie es gemeint ist. Ich stehe auf androgyne Männer, verstehst du?” Er sah sie mit einem verstörten Blick an, den Sakura an einem waschechten Uchiha noch nie gesehen hatte, und es kam ihr so vor, als *erwartete* er wirklich von ihr, dass sie deswegen ihre Einstellung ihm gegenüber ändern müsse. Verärgert stemmte sie ihre Hände in die Hüften. “Und was erwartest du jetzt von mir? Dass ich schreie? Dass ich dich jetzt hasse, vielleicht?” Sie schüttelte entschieden den Kopf, als er zu einer Antwort ansetzen wollte. “Herrgott nochmal, sag mir mal, warum ich dich jetzt irgendwie anders behandeln sollte? Na, dann bist du eben schwul oder bi, was interessiert’s mich? Ich habe dich kennen gelernt, als du schon so warst, also wird mich das jetzt auch nicht mehr stören als sonst.” Itachi schien einen Moment über ihre Worte nachzudenken, doch ein seltsames Geräusch unterbrach seinen Gedankengang und er schien sich wieder zu erinnern, warum er eigentlich zu ihr gekommen war. Noch ehe Sakura richtig begreifen konnte, was los war, hatte Itachi bereits ihre Hand gepackt und schleifte sie mit unmöglicher Geschwindigkeit nach unten. “Hey, Itachi, langsam!”, rief sie, aber da blieb der ältere Uchiha schon stehen und ließ ihre Hand los. Mit einem halbherzigen “Danke” richtete sie ihren Rock und sah sich im Raum um. Es war erstaunlich, wie schön die Aula aussah. Überall waren Girlanden und bunter Schmuck, der überall an den Wänden und an der Decke hingen. Über den Raum verteilt hatte man runde Tische aufgestellt und ganz hinten erkannte sie eine Bühne, auf der aber noch niemand zu sehen war. “Komm schon!” Grinsend schnappte sich Itachi wieder ihre Hand und zog sie Richtung Bühne, wo er dann in der zweiten Reihe der Tische direkt auf einen Tisch zusteuerte, von dem man einen erstaunlich guten Blick auf die Bühne hatte. Hätte Sakura es nicht besser gewusst, hätte sie behauptet, dass er sich den Platz reserviert hätte. “Setz dich.”, forderte Itachi sie auf und sie kam seiner Bitte nur nach, weil sie sonst nichts mit sich anzufangen wusste. Noch immer grinste Itachi so wissend, dass sie ihn gerne gefragt hätte, was sie hier sollte, aber sie wusste ganz genau, dass er es ihr nicht sagen würde. Statt sich also weiter den Kopf darüber zu zerbrechen, was Sasuke nun schon wieder vorhatte, sah sie sich weiter um. Sie sah viele Leute, die noch immer in die Aula kamen und sich Sitze suchten. Neben ihr und Itachi nahmen noch zwei Mädchen in ihrem Alter Platz, wobei sie Itachi ungeniert anstarrten, der das gekonnt ignorierte. Zuletzt entdeckte Sakura noch einige Schüler, die Kellner mimten und mit unbewegten Gesichtern zwischen den Tischen hin- und hergingen und Bestellungen entgegennahmen. “Ganz schön voll hier, nicht?” Sakura wandte sich wieder an Itachi, der sie scheinbar beobachtet hatte, und erblickte hinter seinem Rücken den bösartigen Blick der beiden Mädchen, die sich zu ihnen gesetzt hatten. Mit einem kühlen, berechnenden Blick, den sie sich bei Itachi und Sasuke abgeschaut hatte, stierte sie zurück und die Mädchen blinzelten verunsichert, sahen dann aber gänzlich weg. “Ja, das sehe ich.”, erwiderte Sakura abgelenkt. “Was wird das hier?” “Eine Talentshow. Wer auch immer diese grandiose Idee hatte.” “Ich glaube, ich kenne diejenige. Möchtest du ihr etwas ausrichten?” “Hm, das überlege ich mir noch.”, lächelte Itachi, dann gingen die Lichter plötzlich aus und die Show begann. Es war eine wirklich bunte und skurrile Show, das konnte Sakura nach zwanzig Minuten, in denen Gai und Lee einen Bauchtanz aufgeführt hatten, drei komische Kerle – ein weißhaariger, kleiner Junge, ein großer, schwarzhaariger junger Mann, der kaum gerade stehen konnte und ein mittelgroßer Junge mit blonden Haaren – zu “Chocolate” getanzt hatten und die Veranstalter hinterher eine Horde Fangirls einfangen mussten, mit Sicherheit sagen. Während sie noch einige Männer beobachtete, die ohnmächtige Mädchen Richtung Ausgang schleppten – wortwörtlich –, merkte sie kaum, wie ein Synthesizer auf die Bühne gebracht wurde. “Diese Mädchen sind echt verrückt.”, murmelte sie, schüttelte den Kopf und blickte wieder nach vorne. An der Seite der Bühne erkannte sie dann drei Gestalten, die sie sehr gut kannte. Zum einen stand dort Ino, die mit einem siegessicheren Grinsen auf Naruto blickte, der wiederum auf Sasuke einredete. Sie konnte sich keinen Reim auf das Gespräch machen, aber Sasukes Mimik nach zu urteilen verlief es nicht in die Richtung, in die er es haben wollte. Er schüttelte mehrmals den Kopf, als Naruto ihm etwas sagte und dann auf Ino deutete, die noch breiter grinste und Sasuke zuzwinkerte. Der Uchiha schirmte kurz seine Augen ab, dann machte er eine aufgebende Bewegung mit dem Arm und schien zu seufzen – jedenfalls konnte sich Sakura das gut vorstellen. Dann klopfte ihm Naruto aufmunternd auf den Rücken und auch Ino sagte ein paar mit Sicherheit aufmunternde Worte, ehe sich alle drei Richtung Bühne gruppierten. Moment! “Sasuke macht da mit?”, fragte sie ungläubig. “Sieht so aus.” Es sollte vielleicht überrascht klingen, aber das tat es überhaupt nicht und Sakura strafte den Uchiha mit einem giftigen Blick, wandte sich aber dann nach vorne. Naruto hatte seinen Platz hinter dem Synthesizer eingenommen, wobei er riesige Kopfhörer trug, von denen aber nur eines an seinem Ohr war, dann gab er Kiba, den Sakura vorher noch gar nicht bemerkt hatte und der hinter einem Mischpult stand, ein Zeichen und die Musik setzte ein. Erst kam der Beat, den Kiba auf seinen Platten spielte, und dann fügte Naruto einige Verzerrungen hinzu. Beide schienen Heidenspaß zu haben und ihre Aufmachung – ein sonderbar rot-weiß gestreifter, locker sitzender Sportanzug – verdeutlichte dies auf eine ebenso seltsame Art und Weise. Dann schritt Ino langsam auf die Bühne, sah mit einem amüsierten, aber auch etwas arroganten Blick über das Publikum, ehe sie das Mikrophon an ihre Lippen setzte und mit einer tiefen, kühlen Stimme sang: “I see you found my underground. Help yourself to guns and ammo.” Sie bewegte ihre Schultern im Takt des Beats und bewegte sich an den Rand der Bühne, wo einige männlich Fans pfiffen. “Nothing here has ever seen the light of day. I leave it in my head.” Sie ging einige Schritte zurück und mit einem Mal war Sasuke auf der Bühne. Er setzte direkt an Inos letzem Wort an. “It's the first day of the rest of your life.” Er ging ebenso wie Ino zuvor an den Rand der Bühne, doch im Vergleich zu Ino wurde bei ihm nicht gepfiffen, sondern wurde von dem Kreischen sämtlicher Mädchen begrüßt. Seine Stimme klang etwas verzerrt, als er den gleichen Satz noch dreimal sang und Sakura fragte sich, was das zu bedeuten hatte und ob sie es interpretieren musste. Dann stellte sich Sasuke plötzlich gerade hin, das Mikrophon mit beiden Händen haltend, den Blick verführerisch kühl auf die Masse gerichtet, während er mit tiefer Stimme sang. “You'll remember me”, er machte eine kurze Pause und Sakura musste sich eingestehen, dass seine Stimme wirklich sexy war, “for the rest of your life.” Die Menge begann erneut zu kreischen und Ino gesellte sich mit einem Grinsen an Sasukes Seite und wiederholte das Gleiche noch einmal mit ihm. Dann wurde die Musik wieder fröhlicher und Sasuke gab der Blondine ein Zeichen mit der Hand. Sie lächelte ihm zu, ging dann auf die andere Seite der Bühne, wo sie die Menge mit einigen verführerischen Posen einheizte, während Sasuke langsam die Treppe der Bühne stieg, “It’s the first day of the rest of your life.” immer wieder singend – der Song schien nicht aus vielen Worten zu bestehen und doch konnte man einiges hineininterpretieren. Als der Uchiha den Boden erreichte wurde der weibliche Teil seiner Fans fast hysterisch und es war so laut, dass man die Musik schon fast gar nicht hören konnte. Verärgert hielt sich Sakura die Ohren zu, da ihre beiden Nachbarinnen ebenso kreischten wie der ganze Rest, und als sie wieder aufsah, stand Sasuke direkt vor ihr. Er lächelte matt, dann reichte er Itachi das Mikrophon, der daraufhin aufsprang und den Song weitersang und somit die ganze Aufmerksamkeit auf sich zog, sodass Sasuke die Rosahaarige ohne viel Mühe aus der Aula manövrieren konnte. “Hey, Sasuke, wohin bringst du mich?” Sakura war etwas verwirrt über das eben Geschehene und bemerkte kaum, dass der Uchiha sie in eine der hintersten Ecken der Schule brachte, wo er dann in einem Klassenzimmer endlich stehen blieb. Er schloss die Tür hinter ihnen beiden und lehnte sich keuchend dagegen, Sakura setzte sich nicht weniger außer Atem auf einen Stuhl. “Okay”, japste sie erneut, “was wird das?” Sasuke atmete noch ein paar Mal tief durch, ehe er antwortete. “Sakura, wie kommt es, dass ich dir immer nachlaufen muss?” Er sah sie direkt an, doch sie wich seinem Blick aus, was ihn aber sichtlich zu verärgern schien. Er kam mit geschmeidigen Bewegungen auf sie zu und setzte sich auf den Tisch, zu dem der Stuhl gehörte, auf dem Sakura saß. Sein Blick war bohrend und sie wurde kaum merklich immer kleiner je länger er sie anstarrte. Dann, nach einer kleinen Ewigkeit, hörte sie den Uchiha seufzen. Als sie aufsah, fuhr er sich mit einer Hand durch sein rabenschwarzes Haar. “Hör zu”, setzte er noch einmal an, “warum bist du heute früh einfach verschwunden, ohne etwas zu sagen, hm? Du weißt doch, dass ich mir dann Sorgen mache.” Sein Blick wurde weich und seine Hand strich über ihre Wange, spendete ihr unverhoffte Wärme. Aber Sakura wurde dieses Mal nicht rot. “Ich... Es war einfach falsch, Sasuke.”, murmelte sie leise wie zu sich selbst, doch er hörte ihre Worte deutlich, das wusste sie. “Wir hätten nicht... Ich meine, du hast doch jetzt das, was du gewollt hast, also kannst du mich doch in Ruhe lassen. Oder macht es dir Spaß, mir wehzutun?” Sie sah scheu zu ihm hoch, bemerkte noch, dass er sie erst überrascht, dann missbilligend und dann resignierend ansah. “Wie viele Beweise brauchst du denn noch?”, fragte er leise und überhaupt nicht uchihamäßig. “Na ja, gut, das eben war der totale Reinfall, aber daran ist nur Naruto schuld und diese Ino. Die halten sich alle nicht an den Plan.” Sakura horchte auf. “Was denn für ein Plan?” Der Uchiha winkte ab. “Der hat sowieso nicht funktioniert.” Er seufzte. “Jetzt muss ich doch alles selbst machen.” “Was musst du alles selbst machen?”, fragte sie verwirrt, doch Sasuke ging nicht darauf ein, sondern legte zärtlich seine Arme um sie, als hätte er sie seit Tagen nicht gesehen. Bei solchen Berührungen wurde Sakura augenblicklich sehr, sehr warm, da es sie an die Nacht vom Vortag erinnerte. “Weißt du noch, wann und wo du deinen ersten Kuss bekommen hast?”, murmelte er in ihr Ohr und sie hatte nicht das Gefühl, dass er sie bald loslassen würde. “Nicht das schon wieder.”, murrte sie lustlos, antwortete dann aber doch. “Ja, ich weiß es noch. Warum willst du das wissen? Das ist ungefähr zehn Jahre her, also kann ich mich nicht so gut daran erinnern.” “Ich möchte nur etwas bestätigt haben, was ich bereits weiß.” “Wenn du es schon weißt, warum fragst du dann noch?” Er lachte leise, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und Sakura wusste nicht, was plötzlich so lustig war. “Erzählst du mir, wer ihn dir gegeben hat?”, fragte er süßlich, sodass Sakura nicht wiederstehen konnte. “Ich weiß zwar nicht, warum du das so dringend wissen willst, aber...es war ein schwarzhaariger Junge aus unserer früheren Nachbarschaft. Keine Ahnung, wie er hieß, wir sind kurz darauf in ein größeres Haus gezogen, dass mehrere Bezirke von dort entfernt ist.” “Erzähl weiter.” Sie runzelte verwirrt die Stirn, leistete seiner Bitte aber Folge. “Nun ja, wir waren nicht wirklich die besten Freunde, aber wir hatten eine gemeinsame Clique. Das heißt, wir waren oft zusammen spielen. Wir sind sogar einmal in einer Geisterbahn...” Sie brach ab und ihre Augen weiteten sich bei der Erkenntnis. Natürlich! Das war die gleiche Geisterbahn, die Sasuke ihr gezeigt hatte, und das bedeutete, dass... “Du warst das!”, stellte sie erschrocken fest, während sie sich so weit von ihm befreite, dass sie in sein Gesicht sehen konnte. “Du bist der Junge von damals, aber warum... Warum erinnere ich mich dann nicht an deinen Namen?” Sasuke lächelte sie an. Es war ein aufrichtiges Lächeln und sie spürte, dass er sich darüber freute, dass sie sich erinnerte. Sakura konnte sich vorstellen, wie enttäuschend es für ihn gewesen sein musste, als sie selbst am Ort des Geschehens nicht hatte erinnern können. “Es ist einfach, Sakura.”, meinte er sachlich. “Wir haben damals tatsächlich nicht viel miteinander gesprochen und trotzdem haben sehr viel miteinander unternommen.” “Und warum war es jetzt so wichtig, dass ich mich daran erinnere?”, fragte sie plötzlich, als er dann nicht mehr redete. Sie war sich sicher, dass er ihr etwas Bestimmtes damit sagen wollte, nur kam sie nicht darauf, was es war. Der Uchiha war jedoch über ihre Frage amüsiert und lachte leise. “Überleg mal, Sakura, ich bin der erste gewesen, der dich geküsst hat, ich war und bin deine erste große Liebe – streite es nicht ab, ich weiß es, Sakura – und dein erstes Mal hattest du auch mit mir. Siehst du da keinen Zusammenhang?” Sakura zog ihre Stirn in Falten. Auf diese Frage gab es nur zwei Antworten. Entweder er hatte es von Anfang an auf sie abgesehen und wollte ihr nun den Rest geben oder... ...er liebte sie und das seit mehr als zehn Jahren – und DAS konnte sie einfach nicht glauben. “Ähm..” Sie blickte ihn hilflos an, weil sie darauf einfach nicht antworten wollte, und erntete einen verärgerten Blick des Uchihas. “Du treibst mich in den Wahnsinn, Sakura.”, sagte er voller Überzeugung und die Haruno zuckte erschrocken zusammen. “Jetzt muss ich es ja doch sagen, verdammt.” “Was genau willst du mir denn sagen?” Sasuke sah sie einen Moment schweigend an, seufzte dann und stellte sich direkt vor sie und nahm ihre Hand. “Hör zu, Sakura, ich sage das jetzt nur ein Mal, also hör gut zu.” Er wartete ihr Nicken ab, ehe er fortfuhr. “Ich..habe mich in dich verliebt und zwar schon vor langer Zeit.” Er schloss erleichtert die Augen, doch Sakura blickte ihn weiter verstört an. Natürlich war diese Antwort nicht unerwartet, aber sie war trotzdem geschockt, sie von ihm zu hören. Es passte einfach nicht zu ihm, so etwas zu sagen. Sie setzte zum Sprechen an, aber kein Wort verließ ihre Kehle und sie starrte ihn weiterhin aus erschrockenen Augen an. Er seufzte erneut und setzte sich wieder. “Als du heute früh einfach verschwunden bist, musste ich schwere Geschütze auffahren, weil du mir ja nicht zu glauben scheinst. Bin ich für dich so ein gefühlskalter Mensch?” “Na ja..” “Sag nichts Falsches, Sakura.” Die Rosahaarige schwieg. “Jedenfalls”, erzählte er weiter und begann wie zufällig, mit einer ihrer Haarsträhnen zu spielen, “waren Naruto und Ino gar keine Hilfe, obwohl sie mir versprochen hatten, mir zu helfen, dich umzustimmen. Eigentlich war diese ganze Wette ihre Idee gewesen.” “Was?!”, fuhr Sakura auf, doch Sasuke hielt sie beruhigend zurück und sie setzte sich wieder. Sie war geschockt. Wirklich geschockt. Ino hing da also die ganze Zeit mit drin und sagte ihr nichts! Das war unerhört! Aber, fiel ihr dann ein, dann war die Sache mit dem Date ja auch Teil des Plans und irgendwie war Sakura sehr erleichtert darüber. “Ja, das war Shikamarus, Inos und Narutos Idee gewesen.”, sagte er schlicht und zuckte mit den Schultern. “Vielleicht habe ich sie zu sehr genervt, wer weiß?” Er grinste sie sadistisch an und Sakura verstand den Wink auf Anhieb. “Ach so”, stellte sie fest und zog beide Augenbrauen anerkennend in die Höhe, “du hattest von Anfang an vor, mich irgendwie rumzukriegen, weil irgendetwas den Ausschlag gegeben hat, und dann hast du Shikamaru und Naruto gezielt genervt und die sind darauf reingefallen und haben Ino mit reingezogen, sodass du so gut wie freie Bahn hattest. Respekt, das muss ich schon sagen.” Er grinste. “Wie schön, dass du mich so gut verstehst.”, hauchte er, während er seine Arme besitzergreifend um sie schlang. “Vielleicht gewinnst du ja die nächste Wette gegen mich, hm?” Sie legte ihre Arme ihrerseits um seinen Hals, grinste ihn an. “Als ob ich mit dir je wetten würde.” “Was wetten wir?” Beide lachten, verstummten, als sich ihre Blicke trafen und versanken dann in einem tiefen, fordernden Kuss. [ENDE] A/N: So, Leute, das ist das Ende. Vielen Dank an diejenigen, die es bis zum Schluss mit mir ausgehalten haben. Danke! Und jetzt zu einigen Fakten: 1. Die Wette war eine Idee von Shikamaru gewesen, als er und Naruto zusammen im Kino einen Liebesfilm (Beide hatten eine Wette gegen Sasuke verloren) gesehen hatten. 2. Anfangs sollte Hinata diese Wette verlieren. 3. Sakura hatte einen plötzlichen Leistungsschub (wegen ihrer Mutter und so), weswegen sich Sasuke Sorgen gemacht hat und es reichte ihm, als Sakura drei Wochen VOR dieser Geschichte vor Erschöpfung in Ohnmacht fiel. (Das erfuhr er von Neji, der es von Hinata hatte.) 4. Hinata ist unglücklich in Neji, ihren Cousin, verliebt. (Sorry, an alle Naru*HIna-Fans! XD) 5. Itachi Uchiha, seines Zeichens Sexgott, ist mit Deidara zusammen, der sehr, sehr besitzergreifend ist. 6. Ino hat Shikamaru NIE betrogen und findet die Uchihas arrogant. Sie ist das Mastermind hinter der Wette. 7. Sasuke ist - ohne, dass er so aussieht - hoffnungslos, wenn es um Sakura geht. Er absolvierte mehrere Kurse (in diesen drei Wochen), um so selbstsicher zu sein, wie er hier war. 8. Sasuke ist seit 10 Jahren mehr oder weniger unglücklich in Sakura verliebt. (Jetzt zwar nicht mehr, aber es ist wahr.) 9. Naruto hatte die Idee mit den Horrorfilmen (s. Sonntag), das musste Sasuke dann aber als Wette mit Shikamaru darstellen. 10. Sasuke ist eigentlich nicht gut in Wetten. Das wurde von Hinata, Ino, Naruto, Neji und Shikamaru so dargestellt, um Sasuke als groß und mächtig darzustellen. 11. Suigetsu wurde für seinen Part bezahlt. [EDIT 21.02.09/18.19 Uhr] 12. Der Song..oh Mann, eigentlich sollte es ein anderer Song sein (deswegen ist Sasuke auch auf Naruto und Ino sauer), aber ich hab mich so in diesen Song verliebt, dass ich den unbeding hier rein machen musste. XD 13. Das Crossover war mit Death Note. Hat das jemand bemerkt? +lach+ So, ich hoffe, diese Fakten waren nicht schockierend, oder so, aber sie waren nötig, damit ihr die Story noch mehr versteht...(Vor allem Sasuke.) Ich hoffe, es ist nicht das letzte Mal, dass ihr etwas von mir lest! Man liest sich, Leute! Liebe Grüße Dark-san Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)