True Hero von abgemeldet ("Dein Schicksal ändert sich nie!") ================================================================================ Kapitel 11: Morgengrauen ------------------------ „Jetzt liegt es an ihm. Wir können nicht mehr tun, als wir bereits getan haben.“ „Danke.“ sagte Gordon und seufzte. „Jetzt können wir also nur noch beten.“ „Kann ich zu ihm?“ fragte Rachel. „Noch nicht. Lassen Sie ihn ruhen fürs erste. Vielleicht morgen früh.“ Die Frau ging. Rachel sank auf einen Stuhl und stützte den Kopf in die Hände. Gordons Sohn Jimmy kam zu ihr und setzte sich neben sie. Gordon legte ihr seine Hand auf die Schulter. „Sie sollten nach Hause fahren und etwas schlafen.“ „Ich kann nicht gehen.“ „Es bringt doch nichts wenn Sie die ganze Nacht hier sitzen.“ „Ich würde doch sowieso nicht schlafen können.“ „Versuchen Sie es doch wenigstens und kommen Sie einfach morgen früh wieder. Dann dürfen Sie zu ihm, wie die Schwester gesagt hat.“ Rachel seufzte und stand auf. „Sie haben recht.“ Sie warf einen traurigen Blick zu der Tür, hinter der sich Bruce' Krankenzimmer befand und ging dann langsam zu den Fahrstühlen. Alfred wartete bereits draußen. Genau so wie die Presse. Sie wurde sofort bestürmt und mit Fragen überschüttet. „Miss Daniels, führen Sie und Batman eine Beziehung?“ „Kennen Sie seine Wahre Identität?“ „Wer ist Batman?“ „Wie lange sind sie schon mit ihm zusammen?“ Rachel ärgerte es, dass niemand nach dem wohl befinden des dunklen Ritters fragte. Das einzige was die Presse wissen wollte war Batmans wahren Namen. Sie flüchtete zu Alfred. Er öffnete die Tür des Wagens und ließ sie einsteigen. Der Butler sah krank aus und traurig. Man konnte es ihm nicht verübeln. Das Leben seines Masters hing am seidenem Faden. „Er wird durchkommen.“ sagte Alfred. Es klang eher so, als wolle er sich das einreden. „Er ist ein Kämpfer und besitzt einen starken Körper.“ Rachel schnallte sich an. „Ich hoffe es, Alfred. Ich wüsste nicht was, wenn er es nicht schafft.“ „Denken Sie einfach nicht drüber nach.“ „Ich wünschte das währe so einfach. Ich möchte nicht schon wieder einen geliebten Menschen verlieren.“ „Sie werden ihn nicht verlieren. Er schafft es. Glauben Sie an ihn.“ „Das tue ich.“ „Sehr gut. Ich fahre Sie morgen früh wieder zum Krankenhaus. Ruhen Sie sich aus und versuchen Sie zu schlafen. Es wird ihnen gut tun. Ich kann ihnen morgen die Badewanne füllen.“ „Nein danke. Ich denke, ich möchte nur kurz was essen und dann sofort wieder zum Krankenhaus. Ich hoffe nur, ich kann schlafen.“ „Ich denke wir werden beide eine sehr schlaflose Nacht haben.“ meinte Alfred trocken. Rachel schmunzelte freudlos. „Scheint so.“ „Soll ich ihnen gleich noch eine Suppe machen? Das wird sie wärmen.“ „Danke, Alfred.“ Der Wagen stoppte. Rachel stieg aus und ging ins Haus. Drinnen war es still und es wirkte kalt. Etwas fehlte und sie hoffte, das es bald zurück kam. Alfred ging sofort in die Küche. Rachel hingegen nahm den Fahrstuhl und fuhr nach unten in die Höhle. Sie schaltete die Lichter ein und setzte sich auf den Drehstuhl vorm Computer. Der Bildschirm sprang an und zeigte die Nachrichten. Es ging um Batman. Rachel hätte es nicht anders erwartet. Es wurden Bilder vom Kampf gezeigt. Dann sah man wie der Joker Bruce niederstach. Rachel schloss die Augen und sie hörte wie das Gebäude in die Luft flog. Als nächstes folgte ihr Schrei. Rachel schaltete das gerät aus. Sie wollte es nicht sehen. Alfred tauchte hinter ihr auf und reichte ihr eine Schüssel mit dampfender Suppe. Sie nahm sie dankend an und aß. Alfred blieb noch unten. Er starrte auf den schwarzen Bildschirm. „Irgendwas neues?“ fragte er. Rachel schüttelte den Kopf. „Nein. Sein Zustand hat sich weder verbessert noch verschlechtert. Die Ärzte geben der Presse keine Informationen. Sie haben seine Identität immer noch nicht. Den Code der Maske können sie nicht knacken und es gibt keine Treffer bei Speichelproben und ähnlichem. Mister Fox hat in dem Puncto ganze Arbeit geleistet!“ „Ja, das hat er. Allerdings.“ Rachel löffelte die Suppe auf und gab Alfred das Geschirr. „Sie sollten sich jetzt schlafen legen.“ sagte der Butler. Sie nickte und gähnte. „Du hast recht. Ich bin wirklich müde.“ Sie fuhren wieder hoch. Alfred hatte ein leichtes Schlafmittel in die Suppe gemischt. Einfach, aber effektiv. Er brachte sie zu Bett, wie ein Vater sein kleines Mädchen. „Gute Nacht, Alfred.“ sagte Rachel schläfrig. „Gute Nacht.“ Der Butler schaltete das Licht aus und schloss die Tür. Er ging noch mal runter in die Höhle und schaltete den Kommunikator an. „Sir? Können Sie mich hören?“ Die einzige Antwort war ein rauschen. „Antworten Sie. Bitte...“ Doch es kam keine Antwort. Resigniert schaltete er das Gerät wieder ab und strich sich mit den Händen durchs Gesicht. Er war besorgter als es schien. Alfred hatte Angst seinen jungen Master zu verlieren. Er hatte ihn praktisch groß gezogen wie einen eigenen Sohn. Und nun lag er im Koma. Ein Koma, aus dem er vielleicht nicht mehr aufwachen würde. Er sank in den Drehstuhl und seufzte. Würde er ihn wirklich an den Joker verlieren? Es durfte nicht sein. Doch er konnte nichts für ihn tun. Die Ärzte hatten bereits alles versucht. Es lag an ihm. Und er durfte nicht aufhören zu Kämpfen. Niemals. Alfred stellte die Ellbogen auf den Schreibtisch vor ihm und stützte den Kopf in die Hände. Er würde die Nacht sehr wahrscheinlich nicht schlafen können. Aus irgendeinem Grund wollte er es auch nicht. Er wollte wach bleiben und alles neue über Bruce' Zustand heraus finden. Als hätte der Computer seine Gedanken gehört, sprang der Bildschirm an und eine Reporterin war zu sehen. Sie stand vor dem Krankenhaus, in dem Bruce lag. „Tausende Menschen verweilen immer noch vor dem Krankenhaus in dem der mysteriöse Batman liegt. Niemand wird zu ihm gelassen, außer Commissioner Gordon und seine Familie, sowie Sarah Daniels, die augenscheinliche Freundin des dunklen Rächers. Man weiß nicht ob sie nur die Lebensgefährtin ist, oder sogar mit ihm verheiratet. Es ist auch nicht klar, ob diese Frau weiß, wer der Mann hinter der Maske ist. Sie wollte nichts dazu sagen.“ Ein Bild von Rachel wurde gezeigt, wie sie vor den Reportern flüchtete. Dann schwenkte die Kamera zur Seite und filmte die ganzen Menschen. Nicht wenige trugen Schilder und Banner. Alfred fiel auf, das viele Polizisten zwischen ihnen standen. Sie waren mit Schilden und Schlagstöcken bewaffnet. „Die Menschen hier haben sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine verlangt das die Geräte sofort abgestellt werden, die andere betet für Batman. Polizisten sind im Einsatz um gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen den beiden Parteien zu stoppen. Für viele Menschen ist dieser Mann zu einem Held geworden. Denn er hat sich zum Wohle Gothams geopfert. Aus diesem Grund sind es mehr Batman-Fans, die hier stehen. Selbst Kinder sind hier, genau so wie der Sohn des Commissioners.“ Die Kamera richtete sich ein Stück nach unten und zeigte Jimmy. „Sag Jim, weißt du irgendwas über Batman?“ „Nein, aber ich hoffe das es ihm bald wieder besser geht. Er ist nämlich gar kein schlechter Mensch!“ „Kennst du ihn etwa?“ „Nicht richtig. Aber er ist ein Held.“ Die Kamera schwenkte wieder hoch. „Das waren die Worte eines kleinen Jungen. Es würde mich nicht wundern wenn noch mehr Kinder so denken wie er. Batman ist in ihren Augen ein Held. Doch nun ist dieser Held gestolpert und gestützt. Ob er diesen Sturz überleben wird ist noch unklar. Tausende Fans hoffen es jedoch.“ Alfred schaltete den Computer ab. Tränen standen ihm in den Augen. Er wischte sie mit dem Handrücken fort und lehnte sich zurück. Er wollte nicht schlafen, aber die Müdigkeit übermannte ihn schon bald. Er schloss die Augen und sank in einen traumlosen, unruhigen Schlaf. „Alfred? Alfred, wach auf!“ Alfred schlug langsam die Augen auf und blinzelte. Er sah Rachel, die vor ihm stand. „Wie spät ist es?“ fragte er und rieb sich die Augen. „Zehn Uhr.“ Sie reichte ihm ein Brötchen mit Käse. „Dann wird es wohl Zeit das wir fahren.“ Alfred stand auf und ging mit Rachel zum Aufzug. „Ich hole schon mal den Wagen und du ziehst dich um.“ sagte Rachel. Alfred nickte bloß und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Rachel öffnete die Haustür. Sie zuckte erschrocken zusammen, als sie ein Blitztlichtgewitter empfing. Dutzende Reporter standen draußen und bestürmten sie mit fragen. Rachel schloss die Tür schnell wieder. Wie hatten sie raus gefunden, wo sie wohnte? Und die andere Frage war: Wussten sie wer Batman war? Rachel lief zur Hintertür und öffnete sie vorsichtig. Auch hier warteten Reporter. Schnell schloss sie auch diese Tür. „Irgendwelche Probleme?“ fragte Alfred. Rachel erschrak. Er hatte ihn nicht bemerkt. „Schleich dich nicht so an! Und ja, es gibt Probleme! Reporter belagern das Haus. Haus- und Hintertür sind dicht.“ „Dann gehen wir durch die Garage!“ Er führte sie durch viele Türen und Räume, bis sie eine große Garage erreichten. Alfred öffnete die Tür eines der dezenteren Autos und ließ Rachel einsteigen. Dezent konnte man zwar nicht zu dem Wagen sagen, aber wesentlich dezenter als die anderen. Bruce besaß eigentlich keine „normalen“ Autos. Das billigste hatte ihn dreihunderttausend Doller gekostet. Alfred startete den Motor und öffnete das Garagentor. Er trat auf das Gaspedal und fuhr zügig los. Kaum waren sie aus der Garage, schloss sich das Tor in Windeseile wieder. Die Reporter guckten verdutzt und rannten dann auf den Wagen zu. Alfred gab Gas und raste die Straße herunter. „Das währe Geschafft. Jetzt müssen wir uns nur noch den Weg zum Krankenhaus erkämpfen.“ Das stellte sich als nicht ganz so leicht heraus. Die Straßen waren mit Menschen überfüllt. Alfred hupte und hupte. Als all dies nichts nützte, lies er den Motor deutlich vernehmbar aufheulen. Sofort stürmten die Leute bei Seite. Nicht wenige warfen dem Wagen und seinem Fahrer vernichtende Blicke zu. Rachel schaltete das Radio. „...wie man heraus fand, wohnt die augenscheinliche Lebensgefährtin von Batman in Wayne Manor. Nun stellt sich die Frage ob Bruce Wayne sich hinter der Maske verbirgt. Miss Daniels wollte nichts dazu sagen.“ Sie schloss die Augen und hörte nicht auf die weiteren Nachrichten. „Wir sitzen in einer ziemlich dummen Situation, Alfred.“ „Das Stimmt. Und wir müssen gucken, wie wir da elegant wieder heraus kommen.“ „Wie haben die raus gefunden das ich in Wayne-Manor wohne?“ „Anscheint sind sie uns gefolgt.“ „Verdammter Mist! Wir hätten vorsichtiger sein sollen!“ „Das hilft uns jetzt auch nicht weiter. Wir müssen eine elegante Lösung für dieses Problem finden.“ „Man wird mir wohl nicht glauben, wenn ich sage, dass Bruce nur ein Freund ist, oder?“ „Nein. Sie werden ihn und Batman zusammen als Beweis sehen wollen.“ „Doch das ist leider nicht möglich.“ „In Solchen Fällen währe ein Zwilling ganz praktisch.“ meinte Alfred trocken. „Nur leider ist Bruce Einzelkind.“ Langsam bahnten sie sich einen Weg durch die Menschenmassen. Immer wieder heulte der Motor des Porsche auf. Endlich kamen sie an. Rachel stieg aus und eilte mit Alfred ins Krankenhaus. So flohen sie auch vor den Reportern. Sie seufzte, als sie das warme Gebäude betrat. Es war so viel ruhiger als draußen. Außerdem brauchte man keine Angst mehr haben, erdrückt zu werden. Sie wurde sofort hoch gebracht. „Wie geht es ihm?“ fragte sie eine Krankenschwester. „Unverändert.“ antwortete diese knapp. Rachel betrat das Zimmer. Da lag er. Die Maske trug er immer noch. Man hatte sie ihm nicht abgenommen. Wahrscheinlich waren die Ärzte zu feige, nachdem sie bei den vorherigen Versuchen immer wieder ordentlich eine gewischt bekommen hatten. Sie strich ihm über die Wange. Anders als letztes mal war seine Haut kalt. „Kannst du mich hören?“ es war mehr eine Bitte als Frage. Bruce zeigte keine Regung. „Bitte, sprich mit mir. Wach auf. Du darfst nicht einfach so gehen.“ Das piepen der Maschinen war die einzige Antwort. Rachel zog die Decke etwas zurück. Sein Oberkörper war mit weißen verbänden bandagiert. Die Tür öffnete sich und Zwei Krankenschwestern kamen herein. Eine von ihnen hielt ein kleines Gerät an Bruce Maske. „Die Batterie ist schon ziemlich schwach. Nicht mehr lange. Der Herr hätte vielleicht nicht vergessen sollen, den Akku aufzuladen.“ sagte sie lachend zu ihrer Kollegin und verließ mit ihr wieder schnatternd das Zimmer. Rachel sah entsetzt zu Bruce. „Bitte! Wach doch endlich auf!“ Tränen flossen an ihren Wangen herab und tropften auf die Bettwäsche. „Ich will nicht mehr ohne dich sein. Du hast mir versprochen, dass du nicht gehst! Also halt dein versprechen!“ Der letzte Satz hallte von den Wänden wieder. Rachel war laut geworden. Erneut ging die Tür auf. Diesmal kam Jimmy rein. Er lief zu dem Krankenbett. „Warum schreist du?“ fragte er leise. „Er hat mir versprochen nicht zu gehen! Und dieses Versprechen muss er einfach halten.“ Sie schniefte und wischte ihre Tränen fort. „Er wird wieder gesund! Ich glaube daran!“ sagte Jimmy und legte seine Hand auf die des Ritters. „Was machst du eigentlich hier?“ „Ich bin von zu Hause weg gelaufen, an den wachen vorbei geschlichen und hier ins Zimmer gekommen. Ich wollte ihn sehen.“ „Dein Vater wird sicher sauer sein.“ Er zuckte mit den Schultern. „Egal. Damit kann ich umgehen. Geht es ihm denn besser?“ „Nein. Und auch nicht schlechter. Sein Zustand hat sich nicht verändert.“ Sie seufzte und ließ sich auf einem Stuhl nieder. „Uns rennt die Zeit davon. Sie werden die Geräte abstellen. Das wird die Regierung verlangen. Schließlich ist er nicht mehr als ein Mörder und Verbrecher in ihren Augen.“ wieder liefen Tränen an ihren Wangen herunter. Jimmy wischte sie weg und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Zur not holen wir ihn hier raus.“ Rachel musste unfreiwillig lachen. „Du bist süß. Wie sollen wir das denn bitte anstellen?“ „Du holst das Batmobil und ihr fahre das Bat-Pod! Ganz einfach.“ Wieder lachte sie. „Darüber können wir eventuell reden wenn du deinen Führerschein hast.“ „Aber das kann doch nicht schwerer sein als Kart-Fahren!“ „Und ob es das ist. Außerdem ist es viel zu gefährlich!“ „Geschafft!“ grinste er. Rachel zog die Augenbrauen hoch. „Was hast du geschafft?“ „Ich hab dich zum lachen gebracht!“ „Du bist wirklich verrückt, Jimmy.“ Sein grinsen wurde breiter. Stimmen waren von draußen zu hören und die Tür öffnete sich. Ein Arzt und zwei Krankenschwestern kamen herein. Ihnen folgte Gordon. „So, wie es aussieht ist der Energiequelle in dieser Maske erschöpft. Man kann es also wagen, ihm sie abzunehmen, ohne das man einen Schlag bekommt.“ erklärte der Arzt. „Nein.“ hauchte Rachel und stand auf. Jimmy sprang vor das Bett. „Feiglinge!“ rief er. „Traut euch das nur, wenn er bewusstlos ist!“ „Jimmy? Was tust du hier?“ fragte Gordon überrascht. „Halten Sie ihren Sohn fest, Commissioner!“ sagte der Arzt. „Jimmy, komm bitter her.“ „Nein.“ „Eins“ „Nein.“ „Zwei“ „Nein!“ „Drei!“ „NEIN!“ Er wehrte sich mit Händen und Füßen gegen den Griff seines Vaters. Eine Krankenschwester ging zu Bruce und bewegte ihre Hand unsicher auf die Maske zu. Ihre Finger legten sich um die Kante. Plötzlich griff eine Hand nach dem Arm der Frau. „Denken Sie noch nicht einmal im Traum daran!“ knurrte Bruce. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)