True Hero von abgemeldet ("Dein Schicksal ändert sich nie!") ================================================================================ Kapitel 8: Drohungen -------------------- Bruce erwachte spät. Die Uhr zeigte drei Uhr Nachmittags an. Normalerweise hätte Alfred ihn schon längst geweckt. Warum diesmal nicht? Er schlug die Decke bei Seite und schwang die Beine aus dem Bett. Der Schmerz in seinem Rücken blieb aus. Er tastete nach den Wunden. Raue Unebenheiten in der Haut erinnerten noch an die Einschüsse. Zwei ganze Wochen war nichts in Gotham City passiert und zwei Wochen gab es keinen Grund, als Batman nach draußen zu gehen. Bruce wäre zu gerne gegangen, doch dann hätte er sich wahrscheinlich eine drei Seiten lange Moralpredigt von Alfred und Rachel anhören müssen. Also blieb er im Haus und genas wieder vollständig. Bruce stieg ihn eine bequeme Hose, zog ein schwarzes T-shirt über und schlüpfte in ein paar Turnschuhe. Zu Hause konnte er schließlich rumlaufen wie er lustig war. Er lief die Treppen herunter und sah sich um. Das Haus schien leer. „Alfred?“ rief er. Es kam jedoch keine Antwort. „Alfred?“ Wieder nichts. Schulterzuckend ging er in die Küche. Neben dem Herd stand ein Tablett mit Frühstück und da drauf ein Zettel: Lassen Sie es sich schmecken. Ich bin Einkaufen Das erklärte natürlich alles. Bruce nahm ein Glas mit Saft vom Tablett und trank. Ein klicken ließ ihn jedoch inne halten. „Guten Tag, Mister Wayne.“ Etwas legte sich an seinen Hinterkopf. Er kannte die Stimme und verfluchte sich dafür das Alarmsystem ausgeschaltet zu haben. „Dent?“ „Gut geraten.“ Bruce drehte sich um und blickte ins Gesicht des Mannes. Zu seiner Überraschung trug Harvey eine Maske, die die entstellte Hälfte des Gesichts verdeckte. „Was willst du?“ fragte Bruce und verschränkte die Arme. „Deine Hilfe.“ „Wozu?“ „Es gibt immer noch gewisse Personen, die an Rachels Tod schuld sind und noch leben.“ „Was ändert es wenn du sie tötest?“ „Es ist fair.“ „Wirklich?“ Er nickte und ein grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Zumindest auf die eine Hälfte. Bruce sah auf den Revolver. Er war mit einem Schalldämpfer versehen. „Nimm das Ding runter.“ meinte er und klang dabei gelassen. Doch Dent hielt die Waffe weiterhin oben. „Du arbeitest mit dem Joker zusammen, wie ich gehört habe.“ „Ich benutze diesen Clown doch nur.“ „Er hat Rachel getötet.“ Jetzt hatte er einen Wunden Punkt getroffen. Harveys Hand zitterte. „Glaub mir, dafür wird er noch bezahlen! Einmal ist er davon gekommen, das zweite mal schafft er es nicht. Genau so wenig wie Gordon und diese Fledermaus.“ „Batman? Du bist hinter Batman her?“ „Ja, aus diesem Grund brauch ich auch noch deine Hilfe! Besorge mir Waffen um ihn zu töten.“ „Warum sollte ich?“ Harveys Grinsen wurde breiter und er entsicherte die Waffe. „Weil ich dich dann am Leben lasse. Weißt du, ich kann dich nicht ausstehen. Stolzierst herum wie ein Pfau und wirfst quasi mit Geld um dich. Ich habe nie verstanden was Rachel an dir fand.“ „Vielleicht wusste sie einfach was hinter der Maske ist.“ Es war eine zweideutige Antwort, so fand Bruce. Harveys grinsen verschwand und er entsicherte die Waffe. „Hilfst du mir, oder nicht.“ „Ich werde dir nicht helfen, Menschen zu töten. Ich bin kein Mörder.“ „Das war die Falsche Antwort.“ Two-Face legte den Finger an den Abzug und drücke. Bruce duckte sich blitzschnell, hieb dem ehemaligen Staatsanwalt den Ellbogen in den Magen und schlug ihm die Waffe geschickt aus der Hand. Mit einem weiteren schlag lag der Mann am Boden. Bruce nahm die Waffe auseinander und verteilte die Einzelteile auf dem Boden. Harvey richtete sich mit schmerzverzogenem Gesicht wieder auf. „Du kannst vielleicht einen Polizisten niederschlagen, doch bei mir hast du nicht so leichtes Spiel.“ „Glaubst du, nur wegen einem Schlag lauf ich vor dir weg?“ „Nein, das hätte ich auch nicht erwartet.“ Bruce trat Harvey gegen den Brustkorb, sodass dieser zurück geschleudert wurde. „Kommt jetzt ein »Vorsicht, ich kann Karate?«, oder was?“ keuchte dieser grinsend. „Du kennst wahrscheinlich noch nicht einmal die Hälfte der Kampfarten, die ich beherrsche.“ „Hab ich auch nicht nötig!“ Bruce kassierte einen Schlag ins Gesicht. Er taumelte etwas zurück und wich dem nächsten Hieb aus. Sie umkreisten sich wie zwei Raubkatzen. Wobei Harvey weitaus die furcht einlösendere war. Er sah schaurig aus mit der Maske und seinem Wut verzerrtem Gesicht. Bruce kam sich fast schon vor wie im Film „Das Phantom der Oper“ oder „Halloween“. Wobei er Dent Michael Mayers vorgezogen hätte. Der war nicht im Ansatz so gefährlich wie diese Horrorfigur. Harvey ging auf Bruce los wie ein Verrückter. Immer wieder Schlug er zu, nur mit dem Ziel dem anderen Schmerzen zu zufügen und ihn sogar zu töten. Hass loderte in seinen Augen. Bruce währe Augenblicklich zu Staub zerfallen, könnten die Blicke dieses Mannes töten. Geschickt wich er jedem Schlag aus und machte seinen Gegner müde. Harvey war längst nicht so ausdauernd wie er. Dennoch gab er nicht auf, auch wenn seine Schläge von Minute zu Minute an Kraft und Genauigkeit verloren. Bruce packte Dents Handgelenk, drehte die Hand ruckartig um, hieb sein Knie in den Magen des Mannes und warf ihn über sich drüber. Two-Face krachte hart gegen eine Wand und blieb reglos am Boden liegen. Langsam und vorsichtig bewegte sich der junge Master auf den scheinbar Ohnmächtigen zu. Er verhielt sich wie eine junge Katze, die gerade neugierig ein Totes Tier untersuchte. Er tippte Dent mit dem Fuß an und sprang etwas zurück. Doch dieser bewegte sich nicht. Dennoch entspannte sich Bruce keineswegs. Er packte Dents schlaffen Körper mit einem Griff, aus dem sich der Bewusstlose nicht lösen konnte und untersuchte ihn auf Waffen. Er fand noch ein paar Messer und eine zweite Pistole. Dann schleifte er ihn die Treppen hoch und fesselte ihn an einen Balken. „Bruce?“ Er sah auf. Rachel kam ins Zimmer. Sie war mit einem Bademantel und einem Handtuch auf dem Kopf bekleidet. „Alles in Ordnung? Ich habe Lärm von unten gehört!“ Sie zog die Augenbrauen hoch, als sie Harvey sah. „Wer ist das?“ „Harvey Dent, oder auch als „Two-Face“ bekannt.“ „H- Harvey?“ Sie kniete vor dem Bewusstlosen nieder und drehte seinen Kopf in ihre Richtung. „Ich... ich kenne ihn.“ „Du warst mit ihm zusammen.“ „Ich erinnere mich.“ Sie erhob sich wieder und trat ein paar schritte zurück, sodass sie direkt neben Bruce stand. „Wegen ihm ist Batman ein Verbrecher, oder?“ Er nickte. Rachel sah auf Harvey herunter. „Was willst du mit ihm machen? Ewig kannst du ihn nicht festhalten.“ „Ich weiß. Aber ich hab keine Idee.“ „Ruf doch Gordon an.“ „Gordon? Der kann mir da auch nicht weiterhelfen.“ „Aber er sollte es trotzdem wissen.“ „Nein, mit ihm muss ich allein fertig werden.“ „Weshalb ist er überhaupt hier?“ „Wegen dir.“ „Mir? Aber er denkt doch ich bin tot!“ „Er wollte meine Hilfe. Ich sollte ihm Waffen besorgen.“ „Wozu?“ „Um Batman zu töten.“ Rachel seufzte und ging aus dem Zimmer. Sie stoppte im Türrahmen und drehte sich noch mal halb um. „Ruf Gordon an. Ich bin im Bad, falls du mich brauchst.“ Bruce lächelte und sah ihr noch kurz nach. Ein leises Stöhnen ließ ihn seine Aufmerksamkeit wieder auf Dent richten. Er wachte anscheint auf. „Wo bin ich?“ fragte der gefesselte leise und blinzelte. „Immer noch in Wayne-Manor.“ sagte Bruce. Sofort riss der Mann an seinen Fesseln und versuchte los zu kommen. Doch es gelang ihm nicht. „Mach mich los, sonst bring ich dich um!“ zischte er und verzog das Gesicht. „So lange du gefesselt bist, kannst du gar nichts machen. Und ich binde dich sicherlich nicht so schnell los.“ „Was willst du von mir?“ „Nichts um ehrlich zu sein. Ich habe keine Ahnung was ich mit dir machen soll!“ „Warum hast du mich nicht einfach umgebracht?“ „Ich töte keine Menschen. Egal was sie getan haben und egal ob sie mich umbringen wollen. Ich habe noch nie jemanden ermordet und das wird auch so bleiben.“ Dent lachte. Bruce sah überrascht auf. Der ehemalige Staatsanwalt kriegte sich kaum noch ein vor lachen. „Was ist so lustig?“ Es dauerte eine weile bis er seine Antwort bekam. „Ist Batman dein Vorbild, oder was?“ Wieder lachte er. Diesmal klang es fast schon krank. Ohne ein weiteres Wort stand Bruce auf und verließ den Raum. Er holte sein Handy und rief Gordon an. „Ja?“ drang es vom anderen Ende der Leitung. „Bruce Wayne hier.“ „Ah, Mister Wayne. Was gibt es?“ „Können Sie vorbei kommen? Es ist wichtig!“ „Natürlich. Worum geht es denn?“ „Ich hab Two-Face.“ „Ich komme sofort!“ Bruce legte auf und steckte das Handy in seine Hosentasche. Er ging zum Bad und klopfte an die Tür. Rachel kam heraus, nun vollständig bekleidet. Nur ihre Haare waren noch etwas nass. „Ich hab ihn angerufen. Er kommt gleich.“ „Und?“ „Harvey ist wach. Bleib bitte von ihm weg. Sonst dreht er noch völlig durch.“ „Zu gerne.“ meinte Rachel und küsste Bruce auf die Wange. Sie schloss die Tür wieder und schon war das rauschen eines Föhns zu hören. Bruce lief die Treppen herunter ins Foyer. Alfred war wieder zurück gekommen. Der Butler trug zwei Tüten mit Einkäufen auf dem Arm. „Guten Tag, Master Wayne.“ „Hallo Alfred.“ Bruce öffnete die Tür und trat nach draußen. Immer noch waren hier Polizisten. Die Männer grüßten Freundlich und er zwang sie zu einem schiefem Lächeln. Spezialeinheit... Das ich nicht lache. dachte Bruce und sah zur Einfahrt. Ein Polizeiwagen fuhr vor und Gordon stieg aus. Er schloss erst gar nicht den Wagen ab, sondern eilte direkt zu Bruce. „Wo ist er?“ fragte der Commissioner sofort. „Oben. Kommen Sie.“ Bruce führte den Mann nach oben zu Harvey. „Gordon!“ Harvey riss an seinen Fesseln, als er Gordon sah. „Wie haben Sie ihn gefasst?“ „Er hat mich mit einem Revolver bedroht.“ Jede weitere Erklärung war nicht notwenig. Gordon konnte sich zu gut vorstellen was dann geschehen war. „Am besten wir bringen ihn nach Arkham.“ sagte der Commissioner. „Aber nicht am helllichtem Tag. Holen sie ihn heute Abend ab. Nicht jeder muss mitbekommen das er so geworden ist.“ meinte Bruce trocken und warf Harvey einen verächtlichen Blick zu. Dieser starrte sein Gegenüber mit wutverzerrtem Gesicht an. „Sie haben recht. Kann ich ihn denn so lange hier lassen?“ „Natürlich. Er entkommt nicht.“ Gordon musste lachen. „Das glaube ich ihnen nur zu gerne, Mister Wayne.“ Die beiden Männer gingen zusammen die Treppen herunter. „Können Sie ihre Leute wieder abziehen?“ „Natürlich. Schließlich besteht kein Grund warum sie noch länger hier bleiben sollen.“ Bruce seufzte erleichtert. „Sehr gut.“ „Wie geht es ihrem Rücken?“ „Die Schusswunden sind wieder verheilt.“ „Schusswunden?“ „Ja, wenn Sie sich erinnern: Man hat auf mich geschossen, als ich aus dem Polizeigebäude geflohen bin.“ „Oh, ja. Ich entsinne mich. Da hatten sie wohl Glück im Unglück.“ „Wollen Sie noch was trinken?“ „Wasser, wenn die haben?“ „Still oder Sprudel?“ „Still, bitte.“ Bruce nickte und sogleich brachte Alfred ein Glas stilles Wasser. Er schaute auf die Uhr. Es war bereits halb Elf. Wo blieb Gordon. Dent starrte ihn hasserfüllt an. Bruce mied den blick des Mannes. „Glaub mir, Wayne, du kommst aus der Sache nicht mehr lebend raus.“ „Das werden wir noch sehen.“ „Der Joker macht dich kalt! Oder ich tu's, wenn ich erstmal aus Arkham raus bin!“ „Batman schnappt sich den Joker, glaub mir.“ „Batman. Glaubst du etwa an diesen Freak?“ „Er ist kein Freak. Und auch kein Mörder und Verbrecher. Nicht wie du und der Joker.“ „Und wie er das ist. Er ist in den Augen der Regierung nicht besser als der Joker.“ „Ja, und du bist schuld!“ „Master Wayne? Commissioner Gordon ist hier!“ rief Alfred von unten. Bruce stand auf und schnitt Two-Face vom Balken los. Grob bugsierte er den heftig protestierenden und sich wehrenden Verbrecher nach unten. Zusammen mit Gordon setzten sie ihn in einen Wagen der Spezialeinheit. „Ich komme mit.“ sagte Bruce. „Ich habe nichts anderes erwartet!“ entgegnete Gordon und setzte sich hinters Steuer. Der junge Master hingegen nahm gegenüber von Harvey Platzt. Zur Sicherheit hatte er sich ein paar kleine Waffen unten aus der Bat-Höhle geholt und sie in den Taschen seiner Jacke verstaut. Außerdem trug er die Armschienen und den Harnisch. Dieser war jedoch nicht mit einem Fledermaus-Symbol versehen. Es hätte ihn sonst sofort verraten. Der Transporter fuhr los und machte sich auf den Weg nach Arkham. „Du bist sowas von tot, Brucey!“ lachte Harvey. Bruce fuhr ein schauer über den Rücken. Dent war wirklich weg. Vor ihm saß ein durchgeknallter Verbrecher. Und der war doch sehr viel gefährlicher als Michael Mayers. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)