A Sorta Fairytale von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: A Breath of Sunshine ------------------------------- Ich werde von Sonnenstrahlen geweckt, welche durch die Lücken meines Rollos fallen. Vom Licht geblendet drehe ich mich seufzent auf den Bauch und vergrabe mein Gesicht in meinem Kissen. Die Wärme meiner Bettdecke noch einen Moment auskostend. Einige Minuten vergehen, bevor mich die umgebende Hitze zu erdrücken beginnt. Wiederstrebend werfe ich die Decke von mir, was ich sofort bereue, als kalte Morgenluft auf warme Haut trifft. Ich zittere und greife nach meinem Hoodie, welchen ich gestern Nacht unachtsam neben mein Bett geworfen hatte. Während ich mir das schwarze Kleidungsstück über den Kopf ziehe, gehe ich zu meinem Kleiderschrank um mir frische Wäsche aus diesem zu holen. Ich schlurfe ins Badezimmer und erledige erst einmal meine Morgentoilette. Nachdem ich mich umgezogen habe folgt der unvermeidliche Blick in den Spiegel. Fuck, ich sollte echt mal früher pennen gehen. Um wenigstens etwas Farbe ins Gesicht zu bekommen, spritze ich mir eiskaltes Wasser in dieses. Vor Schock bleibt mir einige Sekunden die Luft weg. Schnell landet noch die Schmutzwäsche im Korb und ich trete meinen Weg ins Wohnzimmer an. Gähnend strecke ich meine Arme über den Kopf und dehne diese, was mit einem lauten Knacken belohnt wird. Autsch. Mein Blick fällt auf Flo, welcher auf der Couch sitz, eingewickelt in einer Decke und einem Buch auf seinem Schoß. „Guten Morgen.“ Begrüße ich ihn lächelnd. Er blickt auf und lächelt ebenfalls, seine Finger finden ihren Weg zwischen die Buchseiten, um diese zu markieren. „Hi.“ Antwortet er leise. „Was sitzt du ihr im Dunkeln?“ frage ich ihn verblüfft. „Es ist gar nicht so dunkel...“ „Aber auch nicht grade hell.“ Kontere ich, eine Augenbraue in die Höhe ziehend, während ich das Deckenlicht einschalte. Flo zuckte nur mit den Schultern und blickte wieder auf sein Buch hinab. „Ich mach mir nen Kaffe, wills’ du auch einen?“ „Ja, bitte.“ Kommt es von ihm, es sieht so aus, als würde er nachdenken. „Ich kann ihn auch machen, wenn du willst...“ „Ach was, ich mach das schon....Mach dir den Fernseher an, wenn du möchtest.“ Sage ich ihm gähnend auf dem Weg in die Küche. „Darf ich?“ Ich drehe mich um und starre ihn ungläubig an. „Natürlich darfst du! Das ist ab jetzt auch dein Zuhause, schon vergessen? Du brauchst keine Erlaubnis, wenn du irgendwas machen möchtest.“ Und langsam dämmert es mir. „...warte mal, ist dass der Grund, weshalb du im Dunkel saßt?“ Eine leichte Röte fährt in Florians Wangen, als er sich auf die Lippe beißt und seinen Blick wieder senkt. „Ha, schätze ich....Ich hab’ nur nicht das Gefühl, dass ihr hier machen kann was ich will. Ich weiß schon lange nicht mehr, wie es sich anfühlt, wenn man etwas eigenes hat....“ „Du fühlst dich ihr unwohl?“ frage ich ihn, eine Welle von Verständnis durchfährt mich. „Ja, ein bisschen....Die ganze Situation verwirrt mich....“ „Dich und mich, Kumpel!“ „Ich hab das Gefühl, als müsste ich dich wie nen....unbekannten Betreuer, behandeln.“ Fährt er mit einem ironischen Grinsen fort. „Nein man! Mach das nicht. Ich bin noch immer dein Freund.“ Bestürzt laufe ich zu ihm zurück und lasse mich auf der Lehne des Sofas nieder. Lege meinen Arm locker um Flo’s Schulter. „ Ich will euer Freund bleiben. Ich bin euer Freund......Ich will nicht dein Dad sein und ich habe ganz bestimmt auch nicht vor, deine Eltern zu ersetzen, also behandle mich bitte nicht so, als würden wir solch eine Beziehung führen, okay?“ Flo nickt nur. „Außerdem hab’ ich euch ja auch nicht in dem Sinne adoptiert. Ich hab’ lediglich das Okay vom Jugendamt, dass ihr bei mir wohnen dürft. Und das war schon ein Kampf! Du glaubst echt nicht wie viele Unterredungen ich mit der Heimleitung führen musste und was ich alles für Auflagen erfüllen muss. Die kommen nicht nur zum Spaß alle drei Wochen vorbei, um zu gucken, dass alles glatt läuft. Das ist pure Kontrolle....“ Soviel zum Thema Freiheit. „Okay, ich geh jetzt mal Kaffe machen. Mach dir den Fernseher an, ich bin gleich zurück.“ Ein Seufzen verlässt meine Lippen, als ich in die Küche gehe und den Wasserkocher fülle. Ich schalte ihn ein, lehne mich gegen die Spüle und blicke aus dem Fenster. Auf den mit Frost bedeckten Garten. Flo’s Offenbarung klingt noch immer in meinen Ohren nach. Ich spiele meine Reaktion noch einmal im Kopf durch. Ich Idiot hätte das direkt am Anfang klarstellen sollen, kein Wunder, dass sich alle so zurückhaltend waren. Und dabei will ich doch eigentlich nichts mehr, als dass sie sich hier ein Zuhause schaffen können, schließlich habe ich dieses Apartment nur für sie gekauft... Ich werde abrupt von Elias Stimme aus meinen Gedanken gerissen. Lautstark dröhnt diese durch den Flur, als er mit verschlafener Stimme Finn anblafft. Der Jüngere war anscheinend schon länger wach und versuchte verzweifelt seinen Enthusiasmus mit Elias zuteilen. Ich kann nicht anders und lache leise. Schnell verlasse ich die Küche um Elias vor Finns überschwänglichem Gemüt zu retten. „Guten Morgen Finn. Willst du was Fernsehen mit Flo gucken? Ich glaub Elias würde lieber noch was schlafen...“ „Was guckt er denn?“ fragt mich der Jüngere, bei seiner Frage noch immer auf dem Bett hüpfend. „Ich weiß nich’. Geh doch mal nachgucken.“ Mit einem freudigen „Okay“ hüpft Finn schließlich von seinem Bett, umarmt mich kurz und schlüpft aus der Tür, denn Flur entlang rennend. „Danke, DanDan.“ Kommt es aus einem Berg Bettwäsche, aus dem nur ein schwarzer Haarschopf herausragt. „ „Aber ich bin eh schon wach....Ich steh gleich auf.“ „Lass dir Zeit. Hast du gut geschlafen?“ mit dieser Frage lasse ich mich auf Elias Bettkante nieder. „Ja, dass Bett ist echt voll gemütlich.“ Er grinst und zieht die Decke fester um seinen Körper. „Yayye!“ antworte ich ihm. Der Fakt, dass ich mehrere Jahre mit Kindern zusammen gelebt habe, die größten Teils nur halb so alt waren wie ich, hat wirklich nicht dabei geholfen reifer zu werden.....zumindest in einigen Bereichen. Kalte Finger, die zärtlich über mein Gesicht streichen holen mich in die Gegenwart zurück. „Woran denkst du?“ kommt es leise von Elias. Unter seiner Berührung breitet sich ein warmes Gefühl in mir aus, fließt durch jede Faser meines Körpers. Geborgenheit. Meine Hand greift nach der seinen. Finger verhacken sich leicht. „Nichts besonderes, alter Kram.“ Kommt es fast geflüstert von mir zurück. Lächelnd blicke ich in sein Gesicht. Nichts als Wärme liegt darin. Und ich verliere mich. In dem Moment wird es mir klar. Ich habe ihn nicht so sehr vermisst, weil ich in ihm einen Bruder sehe. So wie in meinen anderen Freunden. Das hier ist mehr. Und im selben Moment wird mir bewusst, dass das nicht sein darf. Scheiße verdammt! Ich trage Verantwortung für diese Jungs! Mehr noch, es ist mir verboten so etwas für einen von ihnen zu emfinden. Ich musste Verträge unterschreiben, die so etwas untersagen. „Ich lass dich jetzt allein.“ Noch einmal drücke ich seine Hand, bevor ich sie entgültig loslasse. Eine Spur Enttäuschung huscht durch Elias Augen. Oder habe ich mir das nur eingebildet? Sehe jetzt schon Dinge, die nich Wahr sind? „’Kay.....Oh, Dan?“ „Ja?“ „Du hast nicht zufällig, noch nen Rasierer? Ich muss mich wirklich rasieren!“ Ich lache. Auch wenn mir im Grunde nicht zum Lachen zu Mute ist. Aber so wirkt er nun einmal auf mich. „Da hast du allerdings recht, Waldschrat! Irgendwo müssten noch welche sein....ich guck später nach einem.“ „Danke, und....ähm....ich will jetzt nicht unverschämt klingen.....aber kann ich ein zweites Kissen bekommen? Bitte?“ bei seiner Frage beißt er sich auf seine Unterlippe und zieht seine rechte Augenbraue hoch. „Natürlich, eure Majestät. Dies kann mit Sicherheit auch noch arrangiert werden.“ Ziehe ich ihn auf. „Ach, fick dich doch!“ lacht er, eine Hand unter seiner Bettdecke hervorholend und seinen Mittelfinger nach mir ausstreckend. „Ich hab nen Kaffe für dich, wenn du kommst.“ „Danke.“ Kommt es als Antwort. Ich reiße mich los und gehe in die Küche zurück, um weiter Kaffe zu machen. Sehr zu meinem Erstaunen hält Elias Wort und keine fünf Minuten kommt er ins Wohnzimmer geschlurft. Er trägt noch immer das selbe T-Shirt wie Gestern, dazu ein Paar Boxershorts. Seine Haare stehen in alle Richtungen ab und seine verschlafenen Augen verraten mir, dass Finn ihn eindeutig zu früh geweckt hat. „Kaffe ist in der Küche.“ Rufe ich ihm zu. Er nickt nur und verschwindet um nach diesem zu suchen. Keine Minute später steht er wieder neben mir, eine große Tasse in beiden Händen. Finn blickt zu ihm auf und Elias blickt verärgert zurück. Aber etwas in seinen Grünen Augen sagt mir, dass ich mir keine Sorgen machen muss, dass es zwischen den Beiden zum Streit kommen könnte. „Was machen wir heute?“ kommt es von Flo, welcher nun zu mir blickt und einen Biss von seinem Toast mit Nutella nimmt. „Ähm...Naja, ich will mit euch ein paar Sachen durchgehen, die erlaubt sind, und welche nicht......aber ich glaube nicht, dass das lange dauern wird. Ich glaub’ auch nicht, dass es irgendwas gibt was wir machen müssen. Warum? Was möchtest du denn machen?“ „Nix, ich wollte nur fragen.“ „Kaufen wir einen Weihnachtsbaum?“ wirft Finn aufgeregt dazwischen. „Natürlich kaufen wir einen! Ich hab mir überlegt, dass wir nächstes Wochenende einen kaufen gehen, wir können dann auch schon mal paar Sachen für Weihnachten einkaufen. Klingt das gut?“ „Ja!“ antwortet er aufgedreht mit glänzenden Augen. Ich beobachte ihn freudig und kann nicht anders, wie lächeln. Ein Effekt, wie nur er ihn hat. Ein großes Grinsen auf meine Lippen zu bringen, nur indem er hier sitzt. Wie er im Heim gelandet ist, werde ich wohl nie verstehen. Er ist das süßeste Kind, was ich jemals gesehen habe. Finn ist so liebevoll und loyaler als ein Hund jemals sein könnte... Egal wie abgedroschen oder kitschig das jetzt klingen mag, aber er ist wirklich ein Sonnenschein. Er ist in der Lage selbst die schlechteste Stimmung aufzuhellen und ich kann mich an kaum eine Situation erinnern, die angespannt oder kalt war, während er anwesend war. Aber seine Eltern haben ihn zur Adoption frei gegeben. Er war grade vier Jahre alt und in die Vorschule gekommen, welche er ziemlich gut meisterte. Schnell machte er sich Freunde, ich mein, mit dieser Persönlichkeit kann er doch nur wie ein Magnet für die anderen Kinder in seiner Gruppe gewirkt haben. Aber als die Lehrer begannen, den Kindern lesen und schreiben beizubringen, konnte er nicht mit den Anforderungen mithalten. Kurz darauf wurde eine Lernschwäche bei ihm diagnostiziert. Seine Eltern, beides Doktoren, konnten damit nicht umgehen und haben ihn zum Sozialamt gebracht. Kurz vor seinem fünften Geburtstag. Ich versuche noch immer nachvollziehen zu können, wie sie in der Lage waren, ein Kind mit solch einer wunderbaren Persönlichkeit wegzugeben. Ich kann viele Dinge nachvollziehen und verstehen, aber dass sie ihn weggeben konnten, wird wohl immer unbegreiflich für mich bleiben. Aber sie haben es getan. ~*~*~*~*~ Ich weiß, es ist erschreckend kurz, aber zu mehr bin ich zurzeit nicht in der Lage. Ich hoffe ihr verzeiht. Da ich mich im letzten Kapitel etwas unverständlich ausgedrückt habe, hoffe ich, dass ich es zumindest diesmal geschafft habe, mich verständlich auszudrücken. Daniel hat die Jungs nicht in dem Sinne "adoptiert", dass sie seine Kinder wären, sie dürfen lediglich bei ihm wohnen. Kommi schreiber werde ich im laufe der nächsten zwei Tage antworten, tut mir leid, dass es so lange dauert >.<" Schönen Tag noch ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)