Ultimate Uke von Momachita ================================================================================ Kapitel 1: Ultimate Uke ----------------------- ~Kennenlernen~ Verblüfft fasse ich mir an meinen halb offen stehenden Mund. Berühre mit den Fingerkuppen hauchzart meine Lippen. Ich spüre noch ganz deutlich das Prickeln des Kusses, den ich gerade bekommen habe. Irgendwie bin ich total überrascht, andererseits fand ich es gar nicht mal so schlecht... „Verstehst du jetzt, was ich meine?“, fragt der Typ, der vor mir steht und mir diesen elektrisierenden Kuss gegeben hat. Ich nicke, obwohl ich es selber gar nicht richtig mitbekomme. Ich bin noch viel zu benommen. Ich habe auch allen Grund dazu, denn, hey! Immerhin war das gerade mein erster Kuss! Und dann auch noch von einem Kerl! Da darf man doch baff sein, oder? „Also, wenn ich sage, dass ich dich mag, dann mein ich das auf diese Weise, klar?“ Wieder ein Nicken meinerseits. „Hm.“, macht er und sein (von mir aus gesehen) rechter Mundwinkel zieht sich nach oben. „Du siehst aber nicht gerade danach aus.“, meint er. Irgendwie glaube ich, dass ein klein bisschen Schadenfreude über meine Reaktion in seiner Stimme liegt. „Egal, ich hoffe, ich bekomme bald eine Antwort von dir.“ Als ich weiterhin keine einzige Regung offenbare, die ihm zeigen könnte, dass ich weiß, wovon er redet, fügt er noch erklärend etwas hinzu, was mir den Atem stocken lässt. „Ich meine, ob du auch auf mich stehst, oder ob meine Liebe nur einseitig ist. Jetzt kapiert?“ Er zwinkert mir zu, strubbelt mir durch die Haare und macht sich von dannen. Etwas sehr perplex stehe ich jetzt hier. Etwas sehr, sehr, sehr perplex! Wie soll ich denn auf jemanden stehen, der 1.) ein Junge ist, 2.) den ich gar nicht kenne und 3.) mich einfach mal so, fast wie beiläufig KÜSST! Mal ganz davon abgesehen, dass das, wie oben bereits erwähnt, mein allererster Kuss ist! Meine Knie fangen urplötzlich an zu zittern und ich lasse mich an meinem Spind auf den Boden sinken. Erst jetzt kommt die Schamesröte in mein Gesicht gesprungen, so als hätte sie sich auf dem Weg zu meinen Wangen erst dreimal verlaufen, bevor sie endlich ihr Ziel erreicht hat. Ich versuche meine Gedanken zu klären und logisch über die ganze Sache nachzudenken. Was aber nun mal gar nicht klappen will, weil sich ein Gedanke in meinem Gehirn manifestiert hat und jegliche andere Gedankenabläufe vom intelligenten Verknüpfen abhält: ICH HABE GERADE EINEN JUNGEN GEKÜSST!!! Wenn man's genau nimmt, hat er ja mich geküsst, aber macht das die Sache nicht noch schlimmer? Denn, ich habe mal meine Schwester über so was reden hören, und die meinte, dass der passive Part der ist, der geküsst, gepattet und ... ich schlucke ... genommen wird. Angst macht sich in mir breit. Angst darüber, dass ich anscheinend in der nächsten Zeit genommen werde, von einem Typ, den ich nicht kenne, der aber (denke ich mal) eine klare Zustimmung hören will, wenn er mich fragt, ob ich auch auf ihn stehe. Angst darüber, dass ich ja gar nicht weiß, wie so was überhaupt funktioniert und ob er vielleicht sogar erwartet, dass ich zu ihm gehe und es ihm sage. Und Angst darüber (und das ist mit Abstand die größte), dass ich mir überhaupt diesen ganzen Schwulen-Kram von meiner Schwester gemerkt habe!! Ich bin geschockt von mir selber. Ich habe früher doch immer nur halbherzig und mit halbem Ohr zugehört. Warum also ist dann so viel davon übrig geblieben? Könnte es eventuell sein, dass mein tiefstes Inneres schon immer wusste, dass ich schwul bin und deswegen all die wissenswerten Sachen von diesem Bereich angesammelt und gespeichert hat? Das müsste ja dann heißen, dass es so vorbestimmt war, dass ich schwul werde. Ist das denn so? Bin ich schwul? Ich grüble die ganze Zeit darüber nach und höre gar nicht, wie die Schulglocke klingelt. Das Geräusch zieht an mir vorbei, wie ein Flugzeug an ein paar Wolken. Denn, wenn ich wirklich schwul bin (und davon gehe ich mal aus, denn ich fand den Kuss wirklich wunderschön... ups! Ich werde gerade rot...) und wenn das alles so kommen sollte, folglich Bestimmung ist, dann... dann ist unweigerlich Gott daran Schuld, dass ich schwul bin! Ich starre an die Decke. Da steht in großen roten Graffiti-Buchstaben „Fuckin' God!“ geschrieben. Und ich denke nur noch, dass das meine momentane Situation ganz gut beschreibt. „Fuckin' God.“, flüstere ich und schwänze aus Versehen Mathe. Nachdem ich meine kleine Glaubenskrise überwunden habe und zu dem Schluss gekommen bin, dass Gott mich schwul auf die Welt gebracht hat, bekomme ich wenigstens noch das Klingeln zur nächsten Unterrichtsstunde mit und eile mit unterm Arm geklemmten Federmäppchen und Büchern zum Klassenraum. Auf die Frage, wo ich denn in der vorigen Stunde gewesen bin, mache ich einfach dasselbe wie auf eigentlich alles, wenn jemand versucht mit mir eine Konversation zu starten. Ich ignoriere sie. Mit Erfolg! So kann ich mir wenigstens noch schnell die Hausaufgaben für Mathe abschreiben, ehe sie von der Tafel gewischt werden, damit der Deutschlehrer sie wieder vollkritzeln kann. Nach dem zweiten Klingeln kommt er auch endlich rein und beginnt sogleich mit dem täglich langweiligen Lamentieren über die Lektüre, die wir zurzeit lesen. Oder besser gesagt „behandeln“, wie Herr Schoffrath gerne sagt. Ich versuche mich auf den Unterricht zu konzentrieren und nicht mehr an mein voriges Erlebnis denken zu müssen. Und es gelingt mir, zu meinem Erstauen, sogar. Naja, jedenfalls das mit dem auf den Unterricht zu konzentrieren. Das zweite geht schlecht, denn ich stelle gerade fest, dass in der Lektüre ein homosexuelles Pärchen vorkommt und Herr Schoffrath sehr ausgiebig darüber mit der Klasse reden will. Die Mädchen sind sofort Feuer und Flamme für das Thema und kichern über die gestellt gelangweilt aussehenden Jungen. Nun, ich gehöre nicht zu denen. Die machen das ja sowieso nur, um ihre Scham über dem Thema zu verstecken. Da muss ich ja nicht mitmachen, denn ich finde das überhaupt nicht peinlich. Nein, im Gegenteil, ich mache sogar überraschenderweise ganz gut mit und beteilige mich ausnahmsweise mal am, sonst widerlich langweiligen, Unterricht. Dummerweise fällt das auch den anderen auf und nachdem die Stunde, die mir irgendwie kürzer als 45 Minuten vorkam, vorbei ist, kommen sie allesamt an, versammeln sich sozusagen um meinen Tisch. „Hey, Felix, bist du schwul?“, fragen die Mädchen durcheinander. Und auch die Jungen scheinen mit einem Mal Interesse an dem Tabu-Thema gefunden zu haben. „Ich hab's schon immer gewusst, die kleine Schwuchtel...“ So was und andere Sachen höre ich. Und ich weiß gar nicht, was ich auf die ganzen Sachen sagen soll, denn die Wahrheit ist ja... „Ich weiß es nicht.“, sage ich in die Runde und bin mit dieser Antwort doch ganz zufrieden. „Ja, ich weiß es wirklich nicht.“, verdeutliche ich meine Aussage noch einmal und werde von allen komisch angesehen. „Wie sollen wir das denn verstehen, du weißt es nicht?“, wirft einer ein. „Heißt das, du bist gay-for-pay, oder was?“ „Ja sicher. Unser kleiner Felix hier verkauft seinen Körper für Geld!“, lacht einer. Die anderen lachen mit und plötzlich reden alle nur noch solches Zeug und machen mir Angebote, die ich hier besser nicht erwähne, denn sie sind einfach nur... absurd! Naja, ich schätze mal, ab diesem Tag geht das Gerücht um, dass ich schwul bin, es mir nicht eingestehen will, aber mir meine Befriedigung damit verschaffe, dass ich anschaffen gehe. Ist mir sowieso egal. So ist es wenigstens leichter, wieder Kontakt mit dem Typen aufzunehmen. Bereits am nächsten Tag kommt er wieder zu mir an meinen Spind. Hinter ihm eine Schar von gut fünfzehn Mädchen, die alle paar Male „süß“ oder „wie niedlich“ kreischen und sich mit gespielt ernstem Zischeln selbst wieder leiser stimmen wollen. Ich beachte sie einfach gar nicht. Mein Blick gilt ganz allein dem Typen. Und ich muss zugeben, wo ich gestern nicht so richtig hingeguckt habe... er ist schon gut bestückt... Also, nein! Ich habe mich falsch ausgedrückt! Ich meine natürlich, dass er... „Du siehst verdammt geil aus in der Hose.“, murmel ich in meine Bücher hinein, die ich noch im Arm halte und bemerke gar nicht, wie mein Blick weiterhin an seinem Schritt haftet. „Ach, so ist das.“, gluckst der Typ belustigt und nimmt seine Finger an mein Kinn, um es hochzuziehen und mir in die Augen schauen zu können. Von meiner Schamesröte, die ich jetzt aus einem mir selbst nicht ersichtlichen Grund, unglaublich gerne auf meinen Wangen spüren würde, fehlt wieder einmal jede Spur. Dafür aber hüpft mein Herz kurz aber stark auf und ab. Ja toll! Das bekommt doch der Typ vor mir nicht mit!, motze ich meinen Körper an, aber von einer Reaktion fehlt jede Spur. Ich verfluche die Reaktionszeit meiner Blutbahnen! Sein Gesicht kommt mir näher. Das unterdrückte Gekreische der Mädchen im Hintergrund steigt wieder an und ich höre irgendeine schrille Stimme so etwas wie „Jetzt küssen sie sich gleich! Jetzt küssen sie sich gleich!“ sagen. Und tatsächlich! Als hätte das Mädchen es gewusst, presst der Typ wieder einmal seine Lippen auf meine. Das Kreischen steigert sich in ein Crescendo an und ich höre, wie ein menschlicher Körper auf den Boden knallt. Anscheinend ist da eine in Ohnmacht gekippt. ... Mir egal! Ich genieße das unbeschreibliche Gefühl des Kusses, der mich in eine vollkommen andere Welt befördert. Es ist wie ein Strudel, der mich hochwirbelt, hoch in die Höhen der Wolke 7, die ich bisher immer für so gefaket wie den Weihnachtsmann und den Osterhasen gehalten habe. Doch jetzt, wo ich spüre, wie schön dieses Gefühl ist, dieses Kribbeln, das sich von meinen Bauch aus hoch bis in meine Lippen und wieder runter schlängelt und auch ein bisschen in meine Wangen fährt, die nun endlich eine rötliche Färbung annehmen... da will ich einfach nur nie wieder runter von eben besagter Wolke. Denn die Aussicht ist einfach klasse! Leider muss ich feststellen, dass er mich wieder runter stößt. Er löst den Kuss und ich spüre, wie ich innerlich falle. Aber der Fall ist ehrlich gesagt auch nicht so schlecht. Langsam gleite ich durch die anderen Wolken hindurch, halte mich hier und da fest, um ein paar Fetzen Wolke mit mir zu nehmen auf meinem Weg nach unten. Und dabei fühle ich immer noch eine Art Nachkribbeln, das jetzt durch meinen ganzen Körper zuckt und mich in einen Zustand der Glückseligkeit versetzt. Ich seufze glücklich auf. Und öffne blinzelnd die Augen. Die Mädchen sind verschwunden, es steht nur noch der Typ vor mir und... „Wo sind die Spinde?“, frage ich, wie vom Rausch benommen. „Immer noch da, wo sie vorher auch waren.“, antwortet er, meiner Meinung nach ziemlich rätselhaft. Er lächelt mich an. Es ist ein liebevolles Lächeln. Gleichzeitig streichelt er mir über die Wange und beugt sich zu mir hinab, um mir einen weiteren betörenden Kuss zu geben. Doch ich ziehe meinen Kopf zur Seite und sehe mich neugierig um. Es ist recht dunkel hier und wie ich feststellen muss, als ich mein Bein etwas bewege und gegen ein hartes Gerät stoße, auch sehr eng. „Wo sind wir?“, frage ich mit Flüsterstimme und sehe den Typ vor mir wieder an. Er schmunzelt. „In der Abstellkammer des Hausmeisters.“, raunt er leise, fast mystisch in mein Ohr. Ein Schauder rollt meinen Rücken runter, bleibt bei den Knien stecken und lässt sie bedrohlich wackeln. Ich frage mich, warum ich bloß so heftig auf seine Berührungen reagiere und noch während ich diese Frage in meinen Gedanken forme, durchfährt mich wieder ein Schauer, als er nämlich meinen Pullover hoch streicht und nur ganz sacht über meine Seiten streichelt. „Hah!“ Ich schlage meine Hände vor meinen Mund, dem gerade dieser... Laut entflohen ist, ohne, dass ich etwas dagegen unternehmen konnte. Wie peinlich, dass ich keine Kontrolle über meinen Körper habe und das ausgerechnet in Anwesenheit eines Jungen, der gerade dabei ist... Ja, was macht der da eigentlich gerade? Ich schaue zu meinem Brustkorb herunter, der sich unregelmäßig auf und ab bewegt, und sehe, dass ich überhaupt nichts sehe, weil mein Pullover jetzt bis zum Hals hoch gerollt ist. Dafür aber spüre ich ganz deutlich, was er macht und überlege, ob ich das wirklich so genau wissen will. Er fährt mit seinen Fingerspitzen über meine bebende Haut, um meinen Bauchnabel herum und wandert dabei unmerklich immer höher. Bis er an meinen Brustwarzen angelangt ist. Erst umkreist er sie, wobei die Schlaufen, die er zieht, mit jeder Bahn enger werden, bis er ganz bei den harten Nippeln angelangt ist. Moment mal... harte Nippel?! Hab ich das gerade wirklich so gedacht?! Oh, mein Gott... Mit einem Mal keuche ich auf. Also, nicht so ein entkräftetes Keuchen, wenn man einen 100 Meter Sprint hinter sich gelegt hat. Nein, ein richtig lautes, erregtes Aufkeuchen. Ich schäme mich mehr für diese Formulieren, als für das, was der Typ da jetzt mit meinen... ich bleibe irgendwie doch lieber bei der Bezeichnung „Brustwarzen“, macht. Er reibt sie zwischen zwei Fingern, leckt vorsichtig darüber und zieht und knabbert daran. Seit wann hat der denn seinen Kopf nach da unten gezogen?! Aber auch gut, denn wenn ich ehrlich bin, macht mich das total heiß und ich stoße, diesmal weniger unbeabsichtigt, ein erneutes, rasselndes Keuchen aus. Was den Typ anscheinend anstachelt weiter zu machen. Rau und trotzdem sanft leckt er sich mit seiner Zunge in einigen Bahnen zu meinem Ohr hoch, fährt dabei über mein Schlüsselbein und macht das alles so präzise, dass er noch nicht einmal vergisst, den Pullover noch weiter hoch zu streichen, um ihn mir schließlich ganz über den Kopf zu ziehen und ihn irgendwo neben eine leere Gießkanne auf den Boden fallen zu lassen. Weiter geht die Entdeckungsreise mit seiner Zunge, bei der er einen kurzen Halt am Übergang zu meinem Hals macht, um mir einen Knutschfleck zu verpassen, der mich, wie sich noch herausstellen wird, einige Tage (oder Wochen??) auf Schritt und Tritt verfolgen wird und dabei nicht von seiner Stelle weicht. Und mir jetzt schon fast die Besinnung raubt. Denn die Wahrheit ist, dass ich mich wirklich nur noch schwer auf den Beinen halten kann, mein ganzer Körper zittert und mein Atem ist so schwer und heiß, dass es mich um den Verstand bringt, wenn ich spüre, wie er auf meiner Haut kitzelt. Mit letzter Kraft klammere ich mich bei dem Typen fest, um nicht umzukippen. Scharf sauge ich die Luft ein, als ich bemerke, wie seine Zunge höher zu meinem Ohrläppchen gewandert ist. Nachdem er zärtlich damit zwischen seinen Zähnen gespielt hat, liebkost er jetzt meine Ohrmuschel und kommt mir mit seinem Körper ein gewaltiges Stückchen näher. Seine Brust liegt nun auf meiner bebenden Brust und ich bekomme Angst, er könnte spüren wie schnell und hoch mein Herz rast. Er lässt ab von meinem Ohr und grinst mich an. Er hat es bemerkt! Will er jetzt nicht mehr weitermachen, oder was?! Wenn ja, dann knöpf ich mir den Jungen vor, das sag ich euch! ... sobald ich wieder stehen kann und mir nicht mehr so heiß ist... Plötzlich streift er mit seinem Bein zwischen meine und fährt hoch bis zu meinem Schritt. Erst jetzt bemerke ich die Beule in meiner Hose. Ich sehe runter, folge somit übrigens seinem Blick, und stelle fest... „Sieht ganz so aus, als hättest du 'nen Ständer.“, stellt der Typ fest. Ich nicke. Mein Gesicht hat die Färbung einer überreifen Tomate angenommen. Deswegen hat er gerade so gegrinst... Das ist so peinlich, dass mir gar nicht auffällt, dass meine Röte im Gesicht endlich mal auf meine Gefühle gehört hat und bei Fuß gekommen ist. „Sieht ganz danach aus.“ Meine Stimme ist total heiser und flach und so leise, dass er es wahrscheinlich (und hoffentlich) sowieso nicht gehört hat. Er streckt eine Hand nach unten aus, streift meine Hose und ich stöhne leise, unwillkürlich auf. „Fühlt sich auch so an.“, sagt er gelassen und grinst immer noch. Warum hat der nur so ein gutes Gehör?! Mit einem Handgriff ist mein Gürtel und der Reißverschluss meiner Hose offen. Schon bald stehe ich nur noch in meiner Mickey-Mouse-Boxershorts da. Verdammter Mist, warum trage ich auch ausgerechnet heute, diese Boxershorts? Ist das abturnend! Obwohl der Typ das anscheinend nicht so findet. „Na, wen haben wir denn da?“ Er hat sich gebückt, um mit meinem ... kleinen Freund auf Augenhöhe zu sein. Festhalten muss ich mich jetzt an der Wand. Naja, was heißt „halten“? Ich klammere mich daran, als wäre es der letzte Rettungsring eines untergehenden Schiffes und ich könnte nicht schwimmen. Dabei kann ich sehr gut schwimmen. Ich habe schon vor Jahren das Gold-Abzeichen geholt... Verdammt, Felix! Es ist nicht die Zeit, um an den alten Schwimmunterricht bei Herrn Rücke zu denken! Obwohl, wenn ich mich recht erinnere hatte der einen tollen Waschbrettbauch... „Ah.“ Ich stöhne wieder auf. Der Typ hat nämlich, ungeachtet meines gedanklichen Selbstgespräches, weiter gemacht, mit dem, was... er da eben so macht. Nachdem er angefangen hat mit dem dauerlächelnden Mickey-Mouse Gesicht auf der Spitze meiner Erregung zu reden und ihn mehrmals an die Nase gestupst hat, zieht er gerade den letzten Fetzen Stoff runter, den ich noch an meinem Leib trage. Ich stehe splitternackt vor einem Kerl, den ich nicht annähernd kenne und wenn das nicht schon schlimm genug wäre, ist das einzige, was ich dagegen tue... gar nichts. Außer ein erregtes, heiseres Keuchen von mir zu geben, nur wenn ich seine Blicke auf meinem Körper spüre. Und plötzlich kommt in mir diese Frage auf. „Warum... machst du das... eigentlich?“ Meine Stimme klingt angestrengt. Was in dieser Situation irgendwie plausibel ist, denn er verlangt mir, oder besser gesagt meiner unteren Hälfte, eine Menge ab. Was für geschickte Finger! Er blickt nach oben. Und lächelt. „Die Antwort darauf kennst du schon.“ Ich sehe nur fragend zu ihm hinab. Woher sollte ich die Antwort kennen? Denkt er, ich kann Gedanken lesen? „Ich habe sie dir bereits gegeben, bevor ich...“, er schaut kurz hungrig auf meine Erregung, „... hiermit angefangen habe.“ Ich will gerade nochmal nachfragen, was er meinen könnte, doch als ich zaghaft meinen Mund öffne, ist das einzige, was daraus entfleucht ein lautes Stöhnen. Meine vor Schreck aufgerissenen Augen sehen zum Boden runter. Hat der da gerade... mein Teil in den Mund... genommen? Sogar meine Gedankengänge sind abgehackt, wie mein Atem, der so schwer und laut ist, dass er nur noch als erregtes Keuchen durchgeht. Aber das Keuchen wird oft genug von Stöhnen abgelöst. Unglaublich, was für eine Hitze in mir zu kochen scheint. Und nur, weil der Typ da... wie sagte meine Schwester noch mal? Ah ja!... mir einen bläst. „Ahn!“ Moment mal! Tut er das wirklich?! Ja, ohne Zweifel. Der Typ da... bläst mir tatsächlich einen! Komisch, warum das wohl 'blasen' heißt. 'Saugen' oder 'lutschen' wäre doch viel passender gewesen. Denn genau das tut er gerade. Und egal wie er das machte - was ich mich wirklich ernsthaft frage - es ist himmlisch! Und er soll bloß nicht wieder aufhören! Wenn ich auch schon an meine Grenzen angelangt bin. „H...ey! Ich, ich... bitte, ich...“ Nicht mal einen einzigen vernünftigen Satz bringe ich heraus! Ja, bin ich denn hoffnungslos erregt, oder was? Der Typ fährt kurz ein letztes Mal mit seiner Zungenspitze über meine Spitze und ich komme. In seinem Mund. „Hn... uh...“ In seinem Mund?! Mein Blick wird wie automatisch nach unten gezogen und trifft sich mit dem seinen. Irgendwie passt sein unschuldiger Engelsblick nicht in diese Situation und die Gesamtoptik, aber irgendwie ist das auch ganz... niedlich? Wie seine blauen Augen so groß zu mir hochschauen und mir sagen: „Ich hab doch gar nichts gemacht.“. Dazu noch seine zu einem Schmollmund leicht heruntergezogenen Mundwinkel... Er hat wirklich ein hübsches Gesicht. Mit einem mal verändert sich sein Engelsgesicht in ein grinsendes Dämonengesicht. Er schluckt laut hörbar. Und was er da schluckt, das brauche ich wohl gar nicht zu erwähnen. Peinlich genug, dass er es tut. „Na?“, fragt er mich schelmisch und zieht dabei sexy eine Augenbraue hoch. „Sollen wir... weiter gehen?“ Immer noch mit schwerem Atem und benebelter Sicht auf ihn, zucke ich leicht mit den Achseln. „Was... meinst du?“, stelle ich die Gegenfrage. Er kichert. Oder lacht er mich etwa aus? Nur weil ich nicht weiß, was er meint? Das wäre echt fies und würde ihm hundertprozentig mindestens 15 Minuspunkte einbringen. Doch es kommt noch eine erklärende Antwort. Er steht aus seiner Hocke auf und streift ganz sanft mit seinem Daumen die Konturen meines Gesichtes nach. „Na, ob wir richtig miteinander schlafen sollen.“ Ich weite perplex die Augen. Er will was?! „Dummerchen.“, setzt er noch hinzu und küsst mich in aller Kürze auf den Mund. Dann wendet er sich plötzlich von mir ab und hebt meinen Pullover auf, nur um ihn mir daraufhin in die Arme zu werfen. „Naja, ich kann das ja schlecht von dir erwarten, wenn du noch nicht mal wusstest, was ich meine.“, sagt er und in seiner Stimme schwingt ein wenig Enttäuschung mit. „Aber auch gut, immerhin durfte ich schon das machen, ohne, dass du 'ne Ahnung davon hast.“ Er grinst mich frech an. Ich stehe, immer noch geplättet von seinen Aussagen, mit meinem Pullover im Arm dumm rum und starre ihn an. Mit einem mal öffnet er die Tür der Abstellkammer und ein kalter Luftzug streift meinen Unterleib. Erst jetzt wird mir wieder bewusst, dass ich da ja vollkommen nackt rumstehe! Und wie, als könnte sie sich diese andauernden Verspätungen leisten, kehrt die Schamesröte in mein Gesicht. „Du solltest dich lieber schnell anziehen. Die Pause ist gleich vorbei.“, rät der Typ mir noch schnell, ehe er aus der Kammer verschwindet. Ich tue, wie er mir gesagt hat und denke noch im selben Moment: Was war das denn jetzt?! Kapitel 2: Ultimate Uke - Reloaded ~ Part I ------------------------------------------- Kapitel 2: Ultimate Uke – Reloaded ~ Part I ~Wiedersehen~ »Der Eiswürfel schmolz auf seiner bebenden Pfirsichhaut, als der andere mit ihm langsam in kreisenden Bewegungen über dessen Brust fuhr. Er zog die Kreise enger um die erigierten Brustwarzen und entlockte so dem kleineren ein süßes Aufseufzen. Ein zufriedenes Grinsen huschte über seine Gesichtszüge und er fragte sich, was dem Kleinen unter ihm noch gefallen könnte. Also drückte er seine Lippen auf die rosaroten Knospen und küsste sie ausgiebig, umzüngelte sie leidenschaftlich, während er den Eiswürfel in tiefere Gefilde wandern ließ.« „Uuuuuuuuuuuuuuuuuuund?“ Fassungslos sehe ich von meiner kleinen 'Abendlektüre' auf und blicke in das, mich mit tellergroßen Augen fragend anschauende, Gesicht meiner kleinen Schwester. Sie sitzt im Schneidersitz neben mir auf ihrem Bett und hält ein graues Kissen fest umklammert. Es ist ihr Lieblingskissen. In rosa Lettern sind dort zwei Wörter aufgenäht: ›Stay Gay!‹ Der Punkt unter dem Ausrufezeichen in Form eines Herzchens. Früher habe ich es gehasst. Momentan bin ich mir da nicht mehr so sicher... „Also...“ Ich lege die einzelnen Blätter wieder sorgfältig in das Nachtschränkchen meiner Schwester. Wo noch tausend andere solcher Geschichten von ihr aufbewahrt werden. Die Vorstellung ist schreckenerregend, dass sie das alles geschrieben hat... was hat dieses Mädchen nur für eine krankhafte Fantasie?? „Jaaaaaaaaaaaaaaaaah?“ Sie beugt sich zu mir vor und ihre Augen scheinen noch größer zu werden (falls das überhaupt noch möglich ist). „Wenn... ich das richtig verstanden habe, dann...“ Ich hole einmal tief Luft, weil das, was ich gleich sagen werde absolut irrsinnig klingt. „... dann lernen sich die beiden da auf Seite 1 kennen, auf Seite 2 verabreden sie sich und von Seite 3-10 schlafen sie miteinander? Ganze... 4 mal?“ Meine Schwester nickt heftig. „Naja, eigentlich 5 mal...“, höre ich sie noch murmeln. Ich sehe sie nur ungläubig an. „Ist das nicht ein wenig... überstürzt?“ Fibi zuckt mit den Schultern. „Ich hab's geschrieben, nachdem du mir von deinem Erlebnis erzählt hast. Da war das doch auch nicht anders... Gefällt's dir denn nicht?“ Jetzt grinst sie auf einmal. Vermutlich deshalb, weil mein Gesicht die Farbe einer überreifen Tomate angenommen hat und ich es so schnell wie möglich in der Decke verstecke, auf der wir beide sitzen. Weil ich ganz genau weiß, dass sie verdammt noch mal Recht hat!!! (Und ich mich im Insgeheimen immer noch frage, wieso das eigentlich alles passiert ist...) Vor einer Woche ist er zu mir gekommen. Der unglaublich gut aussehende (Ja! Ich gebe zu, er ist gut aussehend! >///<), fremde Junge, der mir erst seine Liebe gestanden hat (Mir! Einem JUNGEN!!), mich dann geküsst hat (mein erster Kuss!!! ich werde rot...) und mir dann... in der Besenkammer unserer Schule... einen... -... ich schlucke hart bei dieser... äußerst erregenden... Erinnerung... - ... gebla... gebla... geblubbert hat!(!!) >/////////////////////////< Mir fallen nur noch drei Worte ein, die ich innerlich wie ein Mantra unendlich oft wiederhole: OH MEEEEEEEEEEEIN GOTT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ... zugegebenermaßen ist das zweite Wort etwas in die Länge gezogen und dadurch wirken diese drei kleinen Worte wie fünfundzwanzig. Aber... aber... Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott... Ich schüttele heftig den Kopf und versuche die aufsteigenden - Argh, allein dieses Wort erinnert mich daran!... ich nehme ein anderes! Hmm... aufkommenden, das ist gut! - aufkommenden (naja, ist eigentlich doch genauso schlimm, aber egal...) Erinnerungen krampfhaft zu verdrängen. Sie aus meinem Kopf zu katapultieren. Doch Fibi macht es mir nicht gerade besser, als sie neckend meint: „Na? An was denkst du gerade?“ „Ach, sei doch still.“, nuschele ich in meine Hände, mit denen ich verzweifelt versuche mein hochrotes Gesicht zu verstecken. Ich höre ihr belustigtes und zugleich aufmunterndes Kichern und spüre, wie sie mir kumpelhaft auf die Schulter schlägt. Als ich aufblicke, sehe ich ein motivierendes Lächeln, dem ich mich - weil sie doch eben meine kleine süße Schwester ist - nicht entziehen kann. Bis sich ihre Mundwinkel wieder hinabsenken, ein betroffenes Seufzen an meine Ohren dringt und ihre betrübte Stimme bei Fuß folgt. „Wirklich zu dumm, dass dein unbekannter Verehrer dir kurz vor den Osterferien sein Geständnis machen musste.“ Fibi sieht mich mit einem Blick an, der aussagt: >Das tut mir so leid für dich, Felix!< Ich erwidere nichts und halte es auch nicht für nötig, sie weiterhin anzusehen. „So müssen wir noch mindestens eine Woche warten, bis wir endlich seinen Namen erfahren. Hmm...“ Sie scheint über irgendetwas nachzudenken. Ich entscheide mich dafür abzuwarten und mir anzuhören, was sie mir gleich zu 99.99 prozentiger Wahrscheinlichkeit mitteilen wird. Und ich habe Recht damit, denn schon nach etwa zwei Minuten des von Grübeln bestimmten Schweigens, redet sie schon wieder auf mich ein. „Wie sollen wir ihn solange nennen?“ „Wen?“, entfährt es mir und ich schaue mit einer Mischung aus Fragezeichen und Misstrauen in den Augen, in das wieder strahlende Gesicht meiner Schwester. Sie rollt mit den Augen, als wäre die Antwort ganz offensichtlich. „Na, deinen Ver-eh-rer.“ Sie zieht das Wort mit Absicht in die Länge und grinst mich überschwänglich an. „Er ist nicht mein Verehrer.“, nuschele ich kleinlaut und ziehe einen Flunsh. Aber weil ich ja so schön neugierig bin, komme ich nicht drumherum, sie zu fragen: „Aber was meinst du überhaupt damit, wie wir ihn nennen sollen?“ „Na, ist doch ganz einfach.“, setzt Fibi zu einer Erklärung an. „Wir wissen doch nicht, wie dein Verehrer heißt, oder?“ Ich funkele meine Schwester ärgerlich an, denn ich mag es überhaupt nicht, wenn sie das „V“-Wort in den Mund nimmt! „Ich schätze mal, dass heißt Ja.“, murmelt sie kichernd in ihr Kopfkissen, fährt dann aber ohne weitere Umwege fort. „Jedenfalls haben wir jetzt Ferien, oder? Das heißt ja wohl, dass wir nicht so schnell nachfragen können, wie dein Verehrer heißt.“ Meine Augen blitzen sie böse an, als ich das „V“-Wort abermals höre. Woraufhin sie nur vor sich hin grinst und, mich ignorierend, weiter erklärt. „Das wiederum bedeutet, dass, wir solange wir seinen Namen nicht kennen, aber über ihn reden wollen oder Pläne schmieden, um euch beide zu verkuppeln, einen Namen brauchen. Natürlich nur vorübergehend. So in der Art wie: Mr. X oder Mr. V – für Verehrer, du verstehst?“ Gegen Ende ihrer ausführlichen Erläuterung, verfällt sie in ein amüsiertes Glucksen. Welches ich jedoch - Kraft meines Amtes als zorniger Bruder, der sich gerade ganz schön übergangen fühlt - sofort mit meiner starken, selbstbewussten und kraftvollen Stimme unterbreche. „Was heißt hier verkuppeln?“ Oh! Habe ich eben stark, selbstbewusst und kraftvoll gesagt? Ich meinte weiblich, zittrig und hysterisch hoch... ...so zumindest klingt meine Stimme in meinen Ohren und ich könnte mich dafür schlagen, dass sie kein bisschen überzeugend und sowieso niemals männlich rüberkommt. Diesen Gefallen würde sie mir nie erlauben. Dafür hasst sie mich zu sehr... drop... Meine Schwester reißt mich wieder aus meinem Selbstmitleid heraus. Sie greift nach meinen Händen und hält sie, mit dem Daumen meine Handrücken streichelnd fest, während ihr Lächeln voll mit Energie und Optimismus zu mir scheint. „Er hat doch schon gesagt, dass er dich mehr als nur mag.“ Ich erinnere mich, spüre die Röte auf meinen Wangen (,die anscheinend nur in seiner Nähe Hemmungen hat zu erscheinen!) und weiche Fibis Blick aus. Doch sie nimmt eine Hand von meinen Händen, legt sie an meine Wange und dreht mein Gesicht wieder zu ihrem. „Und du magst ihn auch. Gib's zu.“ Ich kenne ihn doch gar nicht, will ich abstreiten. Doch die Wellen der Sympathie, die über mich hineinbrechen, gekoppelt mit der nicht nachlassenden Schamesröte und dem stetig anwachsenden Herzklopfen, was ich alles jedes Mal bekomme, wenn ich an ihn denke, spricht eine ganz andere Sprache... La langue d'amour... „Die Sprache der Liebe...“, säusele ich verträumt. „Was?“, fragt meine Schwester eifrig nach und rückt ein Stück näher zu mir heran. „Ach, nichts.“, wimmele ich sie, nicht sehr überzeugend ab, doch sie ist so nett zu mir und belästigt mich nicht mit weiteren Fragen. Stattdessen glitzern ihre dunkelblauen Augen mich liebevoll an. Eine kleine Bewegung reicht aus und schon liege ich kurzerhand unter ihr auf dem Bett und sie knuddelt mich hemmungslos in die überdimensional großen Kissen hinein, dass mir fast die Luft wegbleibt. „Fibi!“, ringe ich um Luft und bin froh, als sie wieder von mir ablässt und sich vor mir aufsetzt. Ihr liebevolles Glitzern hat sich in ein neckisches Glitzern umgewandelt, was sich auf ihre Lippen ausbreitet und ein beinahe dämonisches Grinsen entblößt. Ich versuche meinen Atem zu beruhigen, doch ihr Blick ist so beunruhigend, dass ich deutliche Schwierigkeiten habe diese Aufgabe zu bewältigen. „Was, ähm... was ist los?“, frage ich. Meine Stimme klingt belegt und ich muss schlucken. „Das, was ich gerade gemacht habe, nennt man, jemanden umuken.“, grinst sie. „Um...uken?“, wiederhole ich sichtlich irritiert. Meine Schwester nickt. Ich versuche mich derweil wieder aufzusetzen, doch sobald ich mich mit dem Ellbogen auf der Matratze abgestützt habe und mich hochhieven will, drückt mich Fibi schon wieder in die Kissen hinein. „Hey, was soll das?“, fahre ich sie ärgerlich an. Natürlich nicht mit dem gewünschten Nachdruck in der Stimme, der sagt, dass sie mich augenblicklich loslassen soll, aber ich weiß ja schon, dass es aussichtslos ist zu hoffen, dass er noch kommt. „Naja. Wir haben eine Woche Zeit, um dir alles mögliche über das Thema beizubringen. Wäre doch blöd, wenn du so von gar nichts 'ne Ahnung hast, sobald ihr zusammenkommt.“ „Zusammen... kommen?“ Wovon redet Fibi da bitte?!!? Welches Thema??!?!! „Alsooo... hole ich uns mal Nachschlagewerk und Anschauungsmaterial.“ Fröhlich pfeifend lässt sie endlich von mir ab, springt auf und geht in Richtung Tür. Als ich jedoch den Versuch starte, ebenfalls vom Bett zu kraxeln, um ungesehen aus dieser wahrhaftigen Hölle, beziehungsweise dem Zimmer meiner Schwester, zu fliehen, wirbelt sie zu mir herum und straft mich mit zusammengekniffenen Augen und einen hochgezogenen Schmollmund. „Und wehe, du verlässt diesen Raum, ehe ich es dir erlaube! Dann wird es das letzte gewesen sein, was du jemals in deinem zukünftigen Leben noch vorhattest zu tun.“ Bedrohlich langsam dreht sie sich wieder von mir weg und schlägt die Tür mit voller Wucht hinter sich zu. Ich sinke, meiner Schwester durch die Tür nachstarrend, auf dem Bett zusammen. Alle Kraft, die ich vorher noch aufbringen konnte, ist aus meinen Beinen gewichen. Fassungslos klebt mein Blick an der geschlossenen Tür. Habe ich mir das gerade nur eingebildet, oder konnte ich da ganz deutlich eine dämonische Aura ausmachen? ... selbst wenn dem nicht so ist, stelle ich mit Erschrecken fest, wie beängstigend meine kleine, süße Schwester doch sein kann und ein Schauder fährt meinen Rücken hinab. ~*~*~*~*~*~ ~Eine Woche später...~ Es ist 7:23 Uhr, ein heiterer Frühlingsmorgen, die Sonne lacht, die Vögel zwitschern... und ich könnte nicht nervöser sein! Von einem Fuß auf den anderen tretend, stehe ich auf dem von hundert und mehr Schülern bevölkerten Schulhof, meine nicht minder aufgeregte Schwester neben mir. Sie strahlt noch greller als die Sonne. „Und, hast du ihn schon entdeckt?“, fragt sie hibbelig. Leicht errötend schüttele ich den Kopf und sehe mich weiter um. Überall stehen die Schüler in Trauben auf dem Hof und überall erspähe ich blonde Jungen. Egal ob lang getragen bei schwarz gekleideten Metalern, mittellang, strähnig und fettig bei den umstehenden 'Nerds' oder kurz und hochgegelt. Wie bei >Veno<. Ja, Veno. Abgeleitet von der römischen Liebesgöttin Venus und mit dem gleichen Anfangsbuchstaben wie das Wort „Verehrer“. Diese total blöde Namensgebung war ganz bestimmt nicht meine, sondern Fibis Idee. Aber kommen wir wieder zurück zu meinem momentanen Hauptproblem: ICH KANN VENO NICHT FINDEN!!! Egal wohin ich schaue, nach welcher Stimme, die seine sein könnte, ich auch lausche; ich finde ihn einfach nicht! Und das lässt mich schier verzweifeln. Immer wenn ich denke, ihn gefunden zu haben und meinen Kopf in die Richtung drehe, in der ich ihn gesehen oder von wo aus ich ihn gehört haben will, ist er es doch nicht! Nur ein müder Abklatsch, der dasselbe Hemd trägt, das Veno getragen hat, als wir uns kennen gelernt haben, oder die Haare zu einer ähnlichen Frisur gestylt hat, wie er sonst immer. Ich seufze traurig auf und lasse den Kopf hängen. Ich würde es mir nie eingestehen, dass ich mich schon ein klein wenig nach ihm gesehnt habe und mir wünschte, er stünde jetzt hier, aber... aber ich tue es trotzdem! Ja, ich gebe zu, dass ich ihn vermisse. Dass ich gerne wieder in seine Augen sehen möchte. Und dass ich... Ich schüttele heftig de Kopf. NEIN! DAS will ich NICHT! Ganz bestimmt NICHT!... Vor allem nicht, seitdem mir Fibi alles... erklärt hat... Obwohl ich mich wirklich frage, was sie damit bezwecken wollte, als sie mir die Bilder gezeigt hat, auf denen zu sehen war, wie sechs Kerle es gleichzeitig miteinander trieben... OxO Sie dachte doch wohl nicht etwa, dass ich ... mit fünf anderen... fünf...Ôo ! „Hi.“, dringt plötzlich eine bekannte Stimme an mein Ohr und ich finde mich zwischen zwei verschränkten Armen wieder, die sich um meine Mitte gelegt und sich ineinander verhakt haben, sodass ich nicht aus der besitzergreifenden Umarmung fliehen kann, in die ich offenbar gerade gezogen worden bin. Sofort schlägt mir mein Herz bis zum Hals. Diese Stimme... das ist... „Veno?“ Meine Kehle ist mit einem Mal ganz trocken und meine Worte nur gekrächztes Flüstern. Veno? Meine Güte! Ich hoffe, dass er es nicht gehört hat. Doch er lässt meine Hoffnung ganz schnell wie eine Seifenblase platzen, als er leise zu kichern beginnt. „Wie nennst du mich? Veno?“ Warum hat dieser Kerl auch so ein verdammt gutes Gehört? Das war mir ja schon bei unserer ersten... Begegnung, der besonderen Art (wie ich es gerne nenne – und Nein! ich meine damit wirklich keine Begegnung mit Außerirdischen!) negativ aufgefallen. Sein Raunen so nah an meinem Ohr - und die Tatsache, dass meine Gedanken ohnehin schon wieder zu damals abdriften - lässt einen Schauer durch meinen Körper fahren. Erst jetzt werde ich mir seiner Nähe und den Stellen, an denen er mich überall berührt, richtig bewusst. Stocksteif stehe ich da in seinen Armen und traue mich kaum einzuatmen. Und so wie ich meinen Atem möglichst unauffällig aus meinem Mund strömen lasse, spüre ich seinen ganz deutlich in meinem Nacken. „Felix~“, haucht er an die Haut an meinem Haaransatz, die bereits Gänsehautstatus angenommen hat, und lässt seine Lippen hin und her streichen. „J-ja?“, stammel ich leise. Meine Stimme hat den Ton eines Quietscheentchents angenommen. Dieser äußerst peinliche Umstand lässt mich wünschen, ich würde im Erdboden versinken und ich verschwende überhaupt gar keinen Gedanken daran, woher er eigentlich meinen Namen kennt... Mal ehrlich, das ist doch unfair! Wieso weiß er wie ich heiße, aber ich nicht, wie er heißt? Das ist einfach nur unfair...! >3< „Ich hab dich vermisst.“, flüstert Veno mir in aller Ruhe in mein Ohr und fängt jetzt da an, meine Haut mit seinen Lippen zu umschmeicheln. Ich wusste noch gar nicht wie viel Nerven sich in meiner Ohrmuschelwand befinden...! Venos hauchzarte Berührungen plus seine vier unglaublich schönen Worte, die ich am liebsten erwidern würde (wenn ich wieder wüsste, wie die deutsche Sprache funktioniert...), lassen mich ganz kribbelig werden. Vorher noch stocksteif in der Umarmung, hänge ich jetzt vielmehr in seinen Armen, weil meine Beine die Kraft verlassen haben und ich mich gegen ihn lehne, damit ich nicht gleich noch im wahrsten Sinne des Wortes, umkippe. Seine Hände gleiten ganz langsam streichelnd nach unten und ich bin schon alleine von seinem Mund an meinem Ohr so be- und eingenommen, dass ich beinahe nicht bemerke, wie er beginnt an meinem Hosenbund rumzufummeln. Wie gesagt, nur beinahe... „Wa... was machst du da?“ Es ist zwar nur ein ersticktes Hauchen, dass meine Lippen verlässt, aber Veno versteht es (das kenn ich ja langsam schon, dass er einfach ein super feines Gehör hat) trotzdem. „Wonach fühlt es sich denn deiner Meinung nach an?“, bekomme ich die geraunte Antwort, so nah..., dass mir schon wieder fast die Sinne schwinden. Dass du sowohl mit deinen geschickten Fingern, als auch mit deinen schmutzigen Gedanken gerade in meine Hose verschwindest!, kommt prompt die Antwort in meinen Kopf geschossen. Aber alles, was meine Zunge fähig ist, davon zu formen ist: „A-aber... wir stehen hier... mitten auf dem... hah!“ „Mitten auf dem Schulhof?“ Ich höre das Grinsen förmlich aus seiner sexy Stimme heraus. „Ja, aber macht es das nicht gerade viel aufregender und... spannender?“ Ich sag dir, was hier spannt! Nämlich meine Hose!!! >///< Und ich sag dir auch noch wieso! Nämlich wegen deinen obszönen Bewegungen, die du da unten ausführst!!! „Uhn... B-bitte... H-hör auf...“ Ich versuche mich irgendwie von Veno wegzubewegen, aber, wie ich ja auch bereits erwähnt habe, sind meine Beine absolut kraftlos und durch die besondere Aufmerksamkeit, die mir von Veno zuteil wird, ist es bald jede Faser meines Körpers. Naja, außer einer ganz bestimmen Region an meinem Körper... „Aber wieso denn? Es scheint dir doch auch nicht zu missfallen...“ „Ahn~“ Warum kommt da nur Gekeuche aus meinem Mund? Warum kann da jetzt mir kein rettender Einfall rauskommen? Oder eine blitzartige Idee in meinem Kopf entstehen? Keine... plötzlich auftauchende Schwester! Ich sehe Fibi auf etwa Viertel nach Eins (oder wie das heißt, ich kenn mich damit nicht so gut aus...), durch meine halb geschlossenen Augen und ich sehe außerdem noch, dass sie direkt auf uns zukommt, anscheinend aber ohne uns zu bemerken. Andernfalls hätte ihr ja wohl auffallen müssen, wo Veno seine rechte Hand hat und dementsprechend reagiert (in ihrem Fall also ein quietschiges Aufkreischen mit passendem Hände-über-den-Kopf-werfen). >///> „F-fibi...“, stammele ich und lande - Plumps! - auf meinem Hosenboden, als mir Veno plötzlich jeglichen Halt verwehrt und mich überall loslässt, wo er mich vorher noch gestützt hat. „Felix. Was machst du denn da auf dem Boden? Also wirklich...“, höre ich Fibis halb empörte, halb belustigte Stimme über meinem Kopf, gefolgt von einem zurückhaltenden Kichern, das von Veno stammt. „Hallo, mein Name ist Kai.“, stellt sich Veno meiner kleinen Schwester höflich vor und reicht ihr die Hand, während ich hastig miene Hose schließe (was mir irgendwie nicht ganz gelingen will -___-) und versuche aufzustehen. „Ah! Du bist also Veno!“ Ich reiße Fibi gerade gedanklich den Kopf ab, ihr könnt euch vorstellen, wieso... „Ja. Felix hat mich vorhin auch schon so genannt. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass diese Namensgebung von dir herrührt?“ Vollends aufgerappelt und mehr schlecht als recht neben meiner Schwester stehend, sehe ich ihr dabei zu, wie sie Veno - ach Quatsch, ich meine natürlich Kai!... wobei mir gerade auffällt: wieso hat er mir seinen Namen eigentlich gerade nicht genannt, sondern mich gleich ohne jegliche Vorwarnung so stürmisch begrüßt..?! Oo - erfreut anlächelt und heftig mit ihrem blonden Schopf nickt. „Jap. Wir wussten ja nicht wie du heißt.“ Warum?, geht es mir durch den Kopf. Warum ist meine Schwester nur so peinlich direkt? Das ist mir beinahe noch peinlicher als die Aktion, vor der sie mich gerade noch gerettet hat... ... und von der ich teilweise immer noch wackelige Knie habe... ... und an die Kai wohl gerade auch denkt, denn er wirft mir so ein verschmitztes Grinsen zu und zwinkert verschwörerisch in meine Richtung... .... und über die meine Schwester wahrscheinlich gleich alles wissen will, denn sie bemerkt meinen verlegenen Blick, den ich Kai schenke und quittiert ihn mit einem breiten Lächeln voller Vorfreude und Neugierde... eine für mich äußerst gefährliche Neugierde... schluck! DING! DANG! DONG! Es klingelt zum Unterrichtsbeginn. Gerettet! Vorerst jedenfalls. Ich frage mich wie das Ganze in der Pause noch weitergehen wird... -___-'' drop Kapitel 3: Ultimate Uke - Reloaded ~ Part II -------------------------------------------- Jippieh! Da ist es endlich, das lang ersehnte dritte Kapitel von der Geschichte unseres ultimativen Uke! >w< Freut ihr euch auch schon so sehr wie ich? xD Ging diesmal definitiv schneller, als mit dem zweiten (sry nochmal dafür, dass es so lange gedauert hat, damals v.v) Aber jetzt wünsch ich euch viel Spaß mit Felix und Kai~♥ *kicher* ^w^ ---------- Kapitel 3: Ultimate Uke – Reloaded ~ Part II ~Wiedersehensfreude~ Es hat zur Pause geschlagen. Und auch zu meinem letzten Stündlein?? Waah! Ich hab Angst! Ich will nicht wieder auf den Schulhof!! Wer weiß, was Kai mir wieder antut? Wenn ich daran denke, wie ungeniert er mich vorhin angefasst hat. Und vor allem wo er mich angefasst hat! Kaum auszudenken, was er mit mir anstellen wird, sobald wir uns wieder begegnen. „Hey, Felix.“ Vorher noch den Kopf zwischen meinen Armen verborgen, schaue ich auf und sehe – oh nein! Das kann doch jetzt nicht sein! – in kein geringeres Gesicht, als das von Kai. Schnell schaue ich mich um. Wir sind allein. Im Klassenzimmer. Allein im Klassenzimmer. Keine gute Voraussetzung für ein normales Gespräch, oder?! Langsam verzweifelnd begreife ich, dass das Klassenzimmer sogar ein noch schlechterer Ort als der Schulhof ist. Immerhin sind wir vollkommen ungestört... bis zum Pausenende...! Ja, das ist es! Ich muss es irgendwie hinauszögern! Komm schon, Felix, du schaffst das! Du musst ihn ja nur 20 Minuten von dir fern halten! ... ich bin erledigt! Geräuschvoll zieht Kai einen Stuhl heran und setzt sich breitbeinig darauf, die Lehne vor der Brust. „Gehst du gar nicht raus? Es ist Pause.“, lächelt er mich an. Dieses Lächeln wirkt aber ganz und gar nicht beruhigend auf mich. Im Gegenteil. Ein kalter Schauer fährt meinen Rücken hinab. Ich schlucke. „N-na ja...“, stammel ich vor mich hin, hoffend, dass mir noch was Passendes einfällt und es nicht zu zweideutig klingt. „Ich... ich dachte, dass der Schulhof ein schlechter Ort ist, um...“ Oh mein Gott, was habe ich da gerade gesagt?! Wie soll ich mich denn da wieder rausreiten? Und vor allem: mir fällt auf Deubel komm raus, keine gescheite unverfängliche Formulierung ein, die ich dazufügen könnte. Da muss man doch unweigerlich auf falsche Gedanken kommen! Und auf eben diese scheint Kai gerade eben zu kommen. Denn ein spitzbübisches Grinsen nimmt auf seinen Lippen Platz und er dreht den Stuhl mit einer geschmeidigen Bewegung so hin, dass die Lehne nun nicht mehr zwischen uns ist und er mich mit einer einzigen Bewegung zu sich ziehen könnte. Was er auch ohne große Umschweife sofort erledigt. „Um was, Felix?“, raunt er in mein Ohr, nachdem er mich wirklich auf seinen Schoß gezogen und fest an sich gedrückt hat. „Um... um schon mal die... Hausaufgaben... vorzubereiten?“, qietsche ich in seiner engen Umarmung, in der mir fast vollständig die Luft wegbleibt. „Tse, tse, tse.“, macht Kai tadelnd und hebt mich hoch, während er aufsteht und nach vorne geht. Wie ein kleines Äffchen klammere ich mich an ihn und fiepse erschreckt auf, als er mich auf das Lehrerpult legt. „Hat dir denn niemand beigebracht, dass man Hausaufgaben zuhause macht?“, grinst er mich von oben herab an und beugt sich soweit zu mir hinab, dass sein Gesicht kurz über meinem schwebt. „Deswegen heißen sie doch auch Hausaufgaben.“ Er schnippst mir spielerisch gegen die Nase und ich zucke unwillkürlich zusammen. „Ich... ich sagte ja nicht, dass ich sie machen will.“, ist mein kläglicher Versuch, mich aus dieser ebenso kläglichen Situation herauszureden. „Ich... ich sagte nur, dass ich sie schon einmal vorbereiten will...“ Kais Grinsen will trotz meiner, für meine momentane Lage gar nicht mal so schlechten, armseligen Ausrede, nicht aus seinem Gesicht weichen. Es kommt mir so bedrohlich nahe, dass ich schon seinen Atem auf meiner Haut spüren kann. Ich korrigiere: auf meinen Lippen. Ich muss das einfach sagen, denn das macht die ganze Sache nicht unbedingt leichter. Im Gegenteil: Ich traue mich noch nicht mal mehr aus- geschweige denn einzuatmen. Sollte ich jetzt also gleich ohnmächtig auf dem Boden (oder auch weiterhin auf dem Pult... oder vielleicht sogar eventuell in Kais Armen...! Was mir doch irgendwie am liebsten wäre...) liegen; macht euch nichts draus! Ist völlig normal, wenn man so lange die Luft anhält, dass man schon blau anläuft. Und wo ich gerade gedacht habe, dass es jetzt ja wohl kaum schlimmer werden kann, fängt Kai auch noch an zu reden. Mit seinem Mund... Genau. Über! Meinen!! Lippen!!! ...kreisch! „Soo~“, raunt er und durchbohrt mich beinahe mit seinen blauen Augen. Den Blick abwenden kann ich aber nicht und jetzt die Augen schließen und dann nicht mitzubekommen, was er mit mir anstellen könnte, während ich ihn nicht beobachte, könnte fatale Auswirkungen haben. Die ich lieber nicht herbeiprovozieren will. „Vorbereiten also~“ Warum klingt seine schöne Stimme nur so unheilvoll in meinen Ohren?? Plötzlich spüre ich, wie er meine Hüfte packt und zu sich ans Tischende heranzieht. Ich wimmere kurz auf, sehe ihn mit schreckgeweiteten Augen an, aber lasse kein einziges Wort über meine Lippen kommen. Denn erstens ist er mir mit seinem Gesicht immer noch so unerhört nah und zweitens... wir wissen doch schon alle, dass aus meinem Mund selten etwas Rettendes herauskommt. Das ist schon vor zwei Wochen so gewesen und so ist es jetzt auch. Nur, dass ich leider Gottes über beinahe alles Bescheid weiß, was er mit mir tun kann und höchstwahrscheinlich früher oder später auch tun wird. Mir wird klar, dass Unwissenheit manchmal durchaus was Gutes sein kann... Immerhin, vor den Ferien – und vor dem Höllenunterricht von Fibi in Sachen 'schwuler Sex' – hatte ich nicht diese Panik, als Kai mich plötzlich in die kleine Gerümpelkammer gezogen hat. Da habe ich einfach nur genießen können... Aber jetzt geht das irgendwie nur noch so schlecht... Das ist alles Fibis Schuld! „Hah...!“, keuche ich überrascht auf, als ich realisiere, wie Kai meine Beine gepackt und über seine Schultern gelegt hat. Komische Aussicht... ich wusste gar nicht, dass ich so gelenkig bin... „Erinnerst du dich an unser letztes Treffen vor den Ferien?“, fragt mich Kai wie aus dem Nichts heraus, mir immer noch so nah, dass ich am liebsten irgendwie in den Tisch unter mir versinken würde. Da Nicken unter den gegebenen Umständen nicht in Betracht kommt (wie gesagt, er ist mir so nah... es würde bei einer leichten Kopfbewegung meinerseits automatisch zum Kuss kommen...!!), flüstere ich mit erstickter Stimme ein leises „Ja“ und hoffe, dass ihn sein Super-Gehör nicht im Stich lässt, und er es mitbekommt. Und es entgeht ihm tatsächlich nicht. „Das war nämlich eigentlich auch nur eine Art Vorbereitung...“, haut der da einfach so trocken rein und leckt mir doch glatt über die Wange! „Oder besser gesagt, ein kleiner Vorgeschmack~“, schnurrt er weiter und jetzt ist das Ohr dran. Mann, dabei bin ich da doch besonders empfindlich! „Mhnm~“, presse ich die Lippen fest zusammen, damit mir nicht schon wieder an diesem dummen, dummen ersten Schultag nach den Osterferien ein Keuchen entweicht. Denn das tut es fast, als Kai sich nun vollständig an meinem Ohr zu schaffen macht. Ich verstehe auch gar nicht, wieso sich das so gut anfühlt, als er da so an meinem Ohr rumschlabbert und mein Ohrläppchen zwischen seine Zähne saugt. „Gefällt dir das?“ Seine sexy Stimme kriecht direkt von meinem Ohr in meinen Körper, findet schneller seinen Weg zu meinem Herzen als dass man ›Piep!‹ sagen könnte, und lässt es einmal stark aufhüpfen und schneller weiterschlagen als bisher. Während ich also inständig hoffe, dass er nicht ganz mitbekommt, wie sich mein Brustkorb unregelmäßig und höher auf- und abbewegt – was eigentlich kaum möglich ist, da Kai ja halb auf mir liegt! - überlege ich, ob ich jetzt nicht doch besser lügen sollte. Denn die Wahrheit ist, dass es mir ja irgendwo gefällt... jedenfalls fühlt es sich nicht schlecht an... Aber ich habe diese klitzekleine Hoffnung, dass er vielleicht aufhört, wenn ich sage, dass ich es nicht mag. Aber kriege ich das überhaupt hin, in dieser brikären Situation auch noch zu lügen? Wo man mir für gewöhnlich all meine Gefühle sofort im Gesicht ablesen kann?! ...warum bin ich nur so ein offenes Buch für die Leute? Das müsste ich dann wohl von meiner Mutter geerbt haben. Wenn die mal wieder vergessen hat, die Wäsche in den Trockner zu stopfen und Papa sie kritisch mustert, lacht sie immer so ganz nervös und zieht dann eine entschuldigende Schnute, wie in einem Anime... Diese dummen Gene! Ob die auch daran Schuld sind, dass ich das hier gerade so intensiv und heftig spüre, dass sich die Hitze sogleich in Schüben kribbelnd in meinem Unterleib ansammelt? Wenn ja, dann möchte ich die jetzt bitte möglichst schnell loswerden. Also, hat jemand Interesse an ein paar viel zu empfindsamen Genen? Empfindsame Gene... Mein Gott klingt das dämlich. Wieso reime ich mir eigentlich immer so einen Blödsinn zusammen, wenn ich mit Kai...– nein andersrum – wenn Kai mit mir... diese Sachen macht... Und dabei macht er gerade nichts anderes als einfach nur an meinem Ohr zu nuckeln. Gott, und es ist so gut... Aber wenn ich daran denke, wohin das alles noch hinauslaufen wird – und das wird es ganz sicher, immerhin hat Kai es geradezu angekündigt! –, will ich es doch gar nicht mehr! Davor hab ich einfach zu viel Angst! Und daran ist keine geringere als Fibi Schuld... diese... #~?#!“°'+ !! „Gefällt es dir... etwa nicht?“, spüre ich mit einem Mal wie Kai mit seinen etwas ruppigen Zärtlichkeiten aufhört und sich etwas aufbäumt, um mir ins Gesicht zu blicken. Ich sehe es nicht, aber ich fühle es, denn sein Atem streicht dabei über meine feuchte Wange... moment mal! Feucht? „Hey“, klingt Kais Stimme auf einmal nicht mehr verführerisch und sexy, sondern zärtlich und sanft. Und genauso sanft wischt er mir nun auch die Tränen, die aus meinen Augenwinkeln getreten sind, weg. „Wieso weinst du denn?“ Ich schlage die Augen auf und denke ein mich auslachendes Grinsen finden zu müssen. Aber Fehlanzeige. Kein Grinsen. Und auch in keiner Weise spottend. Nein, ein bezauberndes Lächeln liegt auf Kais Lippen. Verständnisvoll und leicht fragend. Ich schüttele den Kopf. „Ich weiß nicht...“, murmel ich und versuche eine Antwort dafür zu finden, die mir erklärt, wieso Kai mir gerade einen salzigen Tropfen aus dem Gesicht wischen musste. Über was habe ich gerade noch mal so hitzig nachgedacht, dass ich anfangen könnte zu weinen? Im Schnelldurchlauf gehe ich meine, zugegebenermaßen ziemlich verstrickten und merkwürdigen, Gedankengänge durch... meine Mutter... die Tatsache, dass ich nicht lügen kann... wieso hab ich darüber nachgedacht, dass ich nicht lügen kann? Ach ja, Kai wollte wissen, ob es mir gefällt (hier werde ich ein bisschen rot und senke den Blick, damit ich Kai bei der Erinnerung nicht in die Augen schauen muss)... was kam dann?... Ach ja, es gefiel mir... aber ich wollte trotzdem, dass er aufhört... weil ich Angst hatte... Nein, weil ich Angst habe. Ich habe ganz einfach Angst davor und... das ist doch wohl auch verständlich, irgendwie, oder nicht? Immerhin... wäre es mein erstes Mal und... ich kenne Kai doch gar nicht! Nur dass er geschickte Finger, eine geschickte Zunge und eine schrecklich geile Stimme hat... Auf gut Deutsch: Ich weiß rein gar nichts über ihn! Na ja, fast nicht... außer... aber was bringt es zu wissen, dass eine Person einen befriedigen kann? Nicht viel...! Denke ich... Gott, ich kenn' mich damit doch überhaupt nicht aus! Da könnte ich mir ja jetzt stundenlang den Kopf darüber zerbrechen! „Felix?“, bringt mich Kai wieder ins Hier und Jetzt zurück, mein Blick klärt sich wieder auf und ich sehe zu ihm hoch. „Weißt du es jetzt?“, hakt er nach und lockert etwas den Druck, den er auf meine, immer noch angewinkelten und über seine Schultern geworfenen, Beine mit seinem Körper ausübt. Zögerlich nickend antworte ich ihm, über was ich gerade nachgedacht habe. „Ich habe Angst...“, gebe ich nuschelnd zu. Kai nickt ernsthaft und legt meine Beine jetzt sogar wieder sanft auf dem Tisch ab, behält sie aber weiterhin links und rechts von seiner Hüfte. „Aber wenn du Angst hast, dann heißt das, dass du wenigstens endlich weißt, was ich vorhatte und immer noch vorhabe mit dir zu tun~“, grinst er auch schon wieder. Ja, ich weiß es. Ich weiß alles, dank Fibi! ... und deswegen habe ich ja auch so eine Heidenangst! Was sie mir da so erzählt und teilweise auch gezeigt hat, sah nicht immer ganz so aus, als wäre es für den passiven Part – in diesem Fall also 100%ig meine Wenigkeit – so angenehm... Im Gegenteil. Manche Verrenkungen sahen wirklich sehr, sehr schmerzhaft aus... „Aber wenn du sagst, dass du Angst hast...“, beginnt Kai wieder zu reden und setzt mir lächelnd einen hauchzarten Kuss auf die Lippen, „...muss ich dir die natürlich erst mal nehmen.“ Gott, wie kann man nur so... mir fehlen einfach die Worte. Ich finde das so... überaus nett von ihm, mir noch Zeit zu geben! Und irgendwie denke ich, dass ich auf der Liste zu Kais Charakterzügen, die ich bereits kennen gelernt habe, zu 'spontan' und 'manchmal beängstigend', 'äußerst sympathisch' und 'zuvorkommend' dazutragen kann. „D-danke...“, stammel ich ganz leise und ernte nicht nur ein weiteres umwerfendes Lächeln, sondern auch wieder so einen ganz leichten, scheuen Kuss. Uiiiiih~! Diese kleinen Küsse gefallen mir total! ...ich will mehr davon... Aber Kai weicht zurück. Er stößt sich von dem Pult ab und dreht sich zu meinem Platz um, wo immer noch meine ganzen Schreibutensilien liegen, weil ich ja dank Kai noch nicht dazu gekommen bin, die Notizen der letzten beiden Stunden wegzupacken. ... Notizen?! Eine grausame Erkenntnis trifft mich wie ein Blitz, als mir wieder einfällt, was ich an Notizen in den letzten beiden Stunden aufgeschrieben habe! Herzchen! Herzchen mit einem Namen darin! Mit seinem Namen! Und die zieren jetzt mindestens die ersten sechs Seiten meines Collegeblockes. Vorder- und Rückseite! Gott, ich sterbe gerade! Denn wenn das alleine nicht schon schrecklich genug wäre, kommt Kai diesem Collegeblock, der da so einladend an meinem Platz liegt – selbst ich würde anfangen gelangweilt darin rumzublättern, wenn ich gerade nichts besseres zu tun hätte – immer näher. Bald hat er ihn erreicht. Dann wird er die Hand aus der Hosentasche ziehen, den Collegeblock mit einer lässigen Bewegung in seine Richtung drehen und ihn aufschlagen. Und spätestens dann wird mein Herz aussetzen. Warum musste ich auch diese Herzchen da draufmalen? Nur weil ich so froh war, ihn wiedergesehen zu haben? Aber warum Herzchen, es hätten doch auch Sternchen sein können...! Komm schon, Felix!, sporne ich mich gedanklich an. Ich habe mich bereits aufgesetzt und starre Kai entsetzt hinterher, die ganze Zeit diese Herzchen im Kopf herumgeisternd. Du musst was tun, sonst entdeckt er den Block, öffnet ihn... und muss noch vor Beginn der dritten Stunde einen Krankenwagen rufen, weil du vor Scham ohnmächtig wirst! „Kai!“, rufe ich und realisiere es erst sehr viel später, nämlich nachdem sich der aAngesprochene zu mir umdreht und mich überrascht lächelnd ansieht. „Ja?“, fragt er und ich bin glücklich, dass er auf ¾ der Strecke zu meinem Platz hin stehen geblieben ist. Jetzt muss ich mir nur noch was ausdenken, damit er nicht doch noch weitergeht und... nun ja, wir wissen ja langsam, was dann passiert... „Ich...“ Ja, Felix. Das erste Wort ist geschafft. Meisterleistung! Nur noch ein bisschen! LASS DIR ENDLICH WAS EINFALLEN! „Lass uns doch... in die Pause gehen.“, schlage ich unsicher vor und ringe mit meinen Händen, die vor Nervosität ganz schwitzig geworden sind. Kai zieht immer noch lächelnd eine Augenbraue vor. „Für die paar Minuten? Ich denke nicht, dass sich das noch lohnt“, tut er seine Meinung kund und geht weiter...! Mist! Halt ihn auf, Felix, egal wie, halt ihn nur irgendwie auf! Mit schnellen Schritten bin ich wieder bei ihm und klammere mich spontan an seinem Arm fest. „Ich möchte aber!“, sage ich wie ein kleines trotziges Kleinkind. Gott, ich komme gerade wirklich rüber wie ein Fünfjähriger. Schrecklich! Langsam bleibt Kai wieder stehen und dreht seinen Kopf zu mir. „Du möchtest was?“, fragt er nach und da funkelt mir wieder sein Grinsen entgegen. Ich schlucke. Mein Blick fällt sofort auf seine Lippen und ich denke an diese kleinen schnellen Küsse, die er mir vorhin gegeben hat und die mir so gefallen haben. So prickelnd und kitzelig irgendwie... Und irgendwie liegen meine Lippen schneller auf seinen, als ich 'Homophober Feuerlöscher' sagen kann. Wieso auch immer ich das sagen wollen würde, aber es war das erste Wort, was mir gerade eingefallen ist... „Jetzt willst du also doch?“, fragt mich Kai neckend, als er den Kuss löst. Schneller als mir lieb ist... Ich schüttele entschieden den Kopf. „Nein.“ Nun, meine Stimme klingt gar nicht mehr so entschieden, wie sie vielleicht sollte. „Ich wollte...“ ...dich nur davon abhalten, dass du meinen Block aufschlägst!, beende ich den Satz in Gedanken und überlege fieberhaft, wie ich ihn beenden kann, ohne dass es zu zweideutig klingt, was schon höllisch schwer ist, ich meine, ich habe ihn gerade geküsst! Ja, nicht er hat mich geküsst, sondern ich ihn! ...ich kann's eigentlich selbst nicht richtig fassen, ich hab ihn wirklich geküsst. Von mir aus. Schei – benkleister! „So, so, du wolltest nur...?“, kommt er mir mit seinem Grinsen wieder näher und dreht sich richtig zu mir um. Seine Hände legen sich bestimmt auf meine Hüfte. „Wolltest du mich vielleicht küssen? Hat dir das gefallen?“ Ja, und wie mir das gefallen hat! Schon vor Wochen, als wir uns begegnet sind, uns ›kennen gelernt‹ haben! Ich habe sogar geträumt von seinen Küssen! (Okay, das ist jetzt extrem peinlich...) Aber das kann ich ihm ja schlecht sagen, oder? „Hmm~“, schwebt sein Mund knapp über meinem. „Wenn ich dir so die Angst nehmen kann, dann~“ Sein Atem kribbelt auf meiner Haut. Generell fangen auch meine Beine an, wie wild zu kribbeln, als hätte ich mich in einen Ameisenhaufen, oder so was, gesetzt, und diese kleinen Mistdinger wären mir unter die Kleidung gekrabbelt und legten jetzt neue Ameisenstraßen überall auf meinem Körper an. Dort, wo seine Hände auf meinem Körper liegen, werden die Stellen zudem noch heiß und pricklig. Ja, pricklig. So pricklig wie meine Lippen, die ganz sacht von Kais gestreift werden. „...dann, kann es ja nicht schaden, einfach mal weiterzumachen~“, beendet Kai seinen Satz und ich fühle schon, wie sein Mund sich auf meinen drückt, ehe es überhaupt passiert und dann... ...dann schellt es plötzlich zum Pausendende. Das kann doch nicht sein, das ist doch ein schlechter Witz! Vorhin habe ich es mir so sehr gewünscht und jetzt verfluche ich dieses dumme Klingeln, das Kai sofort aufschrecken und sich von mir entfernen lässt. Er schaut zur Tür und dann wieder zu mir, zwinkert mir zu und wuschelt mir über den Kopf. „Ich muss jetzt ins Nebengebäude, wir sehen uns später.“ Mit diesen Worten verschwindet er und lässt mich hier alleine stehen. Fassungslos! Ich bin einfach fassungslos! Ich hab auch immer Pech! ... Mit bedrückter Stimmung setze ich mich zurück an meinen Platz und ertrage irgendwie die nächsten beiden Stunden, natürlich nicht ohne noch die nächsten sieben Seiten meines Collegeblockes zuzukritzeln. ~*~*~*~*~*~ Mein Blick schweift über die Masse von Schülern, die sich während der zweiten Pause auf dem Schulhof angesammelt haben, und hält suchend Ausschau nach Kai. Geradeso wie heute Morgen. Ich komme mir langsam echt dämlich vor... „Hey!“, springt mich plötzlich etwas von hinten an und reißt mich fast auf den Boden. Nur mit Müh und Not kann ich mich und die andere Person noch halten und gebe ein ächzendes: „Urgs!“ von mir. Dann lässt das Gewicht von mir ab und ich drehe mich zu der Person um. Es ist Fibi. Als hätte ich es nicht schon geahnt. Kai ist auch viel zu cool, um mich von hinten anzuspringen. Er würde es viel stilsicherer machen. So wie heute morgen..., driften meine Gedanken mal wieder ab. So ging es mir schon vorhin in Geschichte und Religion. Nicht zu vergessen die Doppelstunde Englisch. Und alles, was ich davon behalten habe, sind Herzchen. Wie kommt's bloß...?! „Und? Wie war's?“ „Wie war was?“, erwidere ich genervt auf die gegluckste Frage meiner kleinen Schwester. „Na, wie war deine Pause.“, stupst sie mir leicht mit dem Ellbogen in die Seite und zwinkert mir verschwörerisch zu. „Ich weiß, dass du mit Kai alleine warst. Ich hab da so meine Quellen...“ Mir fallen gerade die Augen aus dem Kopf! Und wie! Tellergroß, wenn nicht größer, weiten sie sich, als mir Fibi offenbart, dass wir offensichtlich beobachtet wurden! „Hat... man uns etwa gesehen? In dem Raum?“, stottere ich und sehe Fibi immer noch entsetzt an. Plötzlich fängt sie an zu lachen. Wie kann sie jetzt nur lachen? Das ist doch super peinlich, wenn wir wirklich Beobachter gehabt haben. Ich meine, für Außenstehende hat das bestimmt nicht so ausgesehen, wie es eigentlich gewesen ist! Das ist sogar noch tausendmal schlimmer als peinlich!! „Wieso lachst du?“ Meine Stimme klingt höher als schrill und weinerlicher als weinerlich. „Weil euch niemand beobachtet hat. Man hat nur gesehen, wie Kai durch die Gänge gelaufen ist und jeden gefragt hat, wo euer Klassenraum ist. Und du warst auch nicht da, inder Pause. Da liegt doch die Vermutung nahe, dass ihr euch dort getroffen habt.“, erklärt mir Fibi, immer noch lachend und hängt noch ein leises „Wenn da nicht sogar mehr gelaufen ist...“ dran. Ich erbleiche vor Erleichterung und starre glatt geradeaus an Fibi vorbei, weil ich, sollte ich ihr jetzt in die Augen sehen und ihr hinterhältiges Flackern darin sehen, vermutlich eine reinhauen würde (auch wenn sie vermutlich stärker ist, als ich... sag mal, kann ich denn überhaupt was?!...). Sie hat mir einen Mordschrecken eingejagt, diese... miese Schwester! „Und? Was ist denn nun passiert??“, quengelt sie wissbegierig weiter und krallt sich an meinem Shirt fest. Unsanft drücke ich sie von mir weg – was nicht wirklich hilft, sie hängt schneller wieder an mir als ich gucken kann – und versuche erst mal zu verdauen, was ich gerade gehört habe. Er hat sich erkundigt, wo unser Klassenraum ist? Nein, wo mein Klassenraum ist? Ohhh... Das ist so... süß von ihm! „Sagst du es mir auch mal?“, lässt Fibi endlich von mir ab und mustert mich enttäuscht. „Oder muss ich es zuhause aus dir herauskitzeln?“ Ich zucke mit den Schultern. „Es ist ja gar nichts passiert. Von daher kannst du deine Kitzelattacken ruhig bei dir behalten.“, erwidere ich und sehe mich weiter suchend um. Immer noch kein Kai. Ob er wohl wieder zu meinem Klassenraum gegangen ist? Aber ich kann ja nichts dafür, dass der Lehrer mich diesmal rausgeworfen hat. Außerdem haben wir gleich Musik, da hätte ich meine Sachen sowieso mitnehmen und rausgehen müssen... Aber er sagte ›wir sehen uns später‹, nicht morgen oder übermorgen,... oder nie... Deswegen habe ich auch noch die Hoffnung, ihn doch noch zu finden. Irgendwo in dieser Masse zu entdecken. Fibi folgt meinen suchenden Blicken und wendet sich, fragend die Stirn gerunzelt um: „Suchst du ihn wieder?“ Ich nicke nur. „Okay. Ich suche mit dir. Immerhin bin ich ja eure Verkupplerin, da kann ich dich ja schlecht im Stich lassen.“ Kopfschüttelnd und seufzend rede ich mir ein, Fibis Gelaber einfach zu überhören. Aber egal, wie oft wir den Schulhof abgehen und nach seinem Gesicht suchen, wir finden es nicht. Besser gesagt ihn nicht. Und anscheinend findet er mich auch nicht, so, wie er es heute morgen noch getan hat. Enttäuscht laufe ich mit dem Strom zurück ins Hauptgebäude hoch zum Musikraum und verbringe die letzten beiden Stunden für heute mit einer noch bedrückteren Stimmung, als vorhin, als wir so knapp davor gewesen waren uns zu küssen, und habe nichts besseres zu tun, als die 327 Herzchen, die ich gemalt habe allesamt liebevoll durchzustreichen... Er hat doch gesagt, bis später, warum war er dann nicht da...? Ende Part II ---------- Und? Wie hat euch das Ende gefallen? ~.^ Bis zum nächsten Kapitelchen~ Kapitel 4: Ultimate Uke - Reloaded ~ Part III --------------------------------------------- Gut Leute. Wer das hier immer noch für 'ne ernste Geschichte hält, sollte das Kapitel lieber meiden xDD Denn spätestens hier driftet es ins absolut sinnlose ab *lach* Und daran sind – wie immer eigentlich – mal wieder Felix' Gedankengänge schuld. ^^ Ich wünsch euch eine Menge Spaß und entschuldige mich ganz, ganz doll bei euch, dass es so lange gewartet hat, aber hier ist es endlich: das 4. Kapitel! *jubel*... û.u ... x33 Eure MomoCookie ^w^ --------------------------------------------------- Kapitel 4: Ultimate Uke – Reloaded ~ Part III ~Rückzug & Vorstoß~ „Hey, Felix. Was ist los?“, springt Fibis Gesicht schon seit einer ganzen Weile vor mir her und mustert mich besorgt. Aber ich antworte nicht. Ich bin viel zu niedergeschlagen, gehe den Weg zurück nach Hause mit dem Blick auf den Boden gerichtet, viel zu erschöpft und traurig, als dass ich ihn noch oben halten könnte. Außerdem bekommt Fibi dann nicht die ständige Seufzerei von mir mit... „Maaaann! Felix, nun sag schon! Ich kann dir auch nicht helfen, wenn du hier einen auf taub-stumm machst!“ Fibi ist anscheinend genervt von mir. Auch gut. Wenn sie genervt von etwas ist – insbesondere von mir – verhält sie sich für gewöhnlich ganz still bis der andere wieder was sagt. Und mir ist das ganz recht so. Soll sie nur endlich die Klappe halten. Schließlich ist das alles ihre Schuld! Ja, genau! Fibi ist daran Schuld, dass Kai mir – wie sagte er noch gleich? – erst die Angst nehmen muss, die ich ohne ihre tatkräftige Hilfe nicht hätte(!), bevor er richtig mit mir schlafen kann! ... Ich lasse die letzten Worte noch einmal durch meinen Kopf gehen. Bevor er richtig... mit mir schlafen kann... richtig... schlafen... ich und er... er mit mir... wir beide... miteinander... schlafen...?!?!?!?! Bin ich überhaupt schon bereit dazu? Gut, ich bin schon mal über 14, das heißt gesetzlich wär's nicht verboten. Und Kai ist auch noch nicht 18, sonst wäre das ja Verführung Minderjähriger, oder so... Also, vom Alter her ja. Aber was ist mit mir als Person? Will ich überhaupt Sex? (... Ich habe gerade das s-e-x-Wort gedacht!!...) Ich meine... und außerdem... und was auch noch erwähnt werden sollte... Ich nehm doch gar nicht die Pille!! Was wenn ich schwanger werde?! „Hey, Felix. Du siehst völlig aufgelöst aus...“ Fibi klingt wirklich äußerst besorgt, hat ihre Hand auf meine Schulter gelegt und ist neben mir stehen geblieben. „Jetzt erzähl mir endlich, was in deinem Kopf vorgeht. Ich kann schließlich schlecht reingucken.“ Plötzlich höre ich ein Schluchzen. Ein wimmerndes Schluchzen. MEIN wimmerndes Schluchzen. „F-fib-bi...“ Ich sehe sie aus großen Augen an, spüre wie mir die ersten Tränen die Wangen hinablaufen. Erschrocken packt mich Fibi fester an der Schulter. „Ja, was? Was ist los, verrat's mir!“ „Ich... ich...“ „Du? DU?!“ Eine fürchterliche Spannung liegt in ihrem Griff und es beginnt schon langsam wehzutun. Aber das interessiert mich gar nicht. Mich interessiert viel mehr... „Was ist, wenn er mich schwängert? Wenn ich ein Kind von ihm bekomme? Ich gehe doch erst in die 10. Klasse, wie soll ich das denn alles bewerkstelligen? Ich wollte doch Abi machen und studieren. Mit 'nem Kind am Rockzipfel geht das aber schlecht! Fibi, ich will nicht!“, plärre ich vollkommen verstört los und lasse mich schluchzend in ihre Arme fallen. Und finde mich ganz schnell auf dem Boden wieder. Das scheint heute öfter zu passieren, als gewöhnlich, hab ich so den Eindruck... „Was ist?“, blicke ich mit verheulten Augen und Schnoddernase zu Fibi hoch. Die hat die Arme vor der Brust gekreuzt und ihr Blick sagt mir, dass sie sowohl ganz schön genervt von mir ist und andererseits zu denken scheint, ich hätte meinen gesunden Menschenverstand verloren. Aber wieso? ... Oh! Ich bin ja ein Junge. Ich kann ja gar nicht schwanger werden. Ups! Hehe... Da war ja was... was man zum Schwangerwerden braucht... und das hab ich nicht. Bin anatomisch einfach nicht dazu veranlagt... Anscheinend habe ich meinen gesunden Menschenverstand verloren. ... zumindest bin ich schneller drauf gekommen als sonst. Normalerweise würde ich noch eine ganze Weile heulend vor ihr auf dem Boden sitzen und erst nach einer Viertestunde realisieren, was für einen Nonsense ich gerade ausgesprochen habe. Ob man darauf wohl stolz sein kann...? Wohl eher nicht... „Na? Auch endlich wieder kapiert, dass du ein Junge bist?“, fragt Fibi, immer noch leicht genervt und tippelt mit ihrem Finger unruhig auf ihrem Arm. Bedröppelt schaue ich zu ihr hoch und stehe langsam auf. „Ja.“, nuschel ich nur leise vor mich hin. Innerlich gebe ich mir gerade mehrere Fußtritte. Bin ich jetzt völlig verblödet, oder was? Ich und schwanger werden... ob das diese berühmte rosarote Brille war...? Aber ich habe bisher von noch niemandem gehört, dass Liebe doof macht. Nur blind... Ich schaue zu meinen Fingern. Nee, alle noch dran, ich kann noch sehen... „... ist das mein Klarlack?“, starrt nun auch Fibi auf meine Fingernägel. ... und nochmal, weil's vorhin schon so schön war. Ups!... „Ehem... also... naja...“, ziehe ich meine Finger schnell weg. Fibi durchbohrt mich beinahe mit ihrem Blick. Sie ist augenscheinlich hin und hergerissen, weiß nicht, ob sie jetzt lachen soll, weil ich scheinbar Nagellack benutze, oder mich komisch ansehen soll, weil ich ein Junge bin und Nagellack benutze. „...Ich finde, dass die Nägel durch diesen leichten Glanz viel natürlicher und gesünder aussehen.“, gebe ich schnell zu und laufe etwas rot an. Das ist so peinlich... ist doch bisher niemandem aufgefallen. Warum gerade jetzt? Also ehrlich, wenn ich mal in ein Fettnäpfchen trete – und damit meine ich meine vorige feste Überzeugung, dass ich schwanger werden könnte; einfach nur ultragalaktisch peinlich!! – dann nehme ich das nächste und übernächste immer noch gleich mit. Mann... Aber so ist das nun mal! Ja klar, haltet mich ruhig für verrückt, aber es ist meine ehrliche Meinung! ... außerdem ist es nur Klarlack, das ist doch wohl noch in Ordnung... oder nicht??? Ich ziehe einen typisch 'beleidigte Leberwurst'-Schmollmund und muss ein lautes Lachen und eine mir immer wieder auf die Schulter klopfende Hand über mich ergehen lassen. Zum Glück nur eine. Die andere braucht Fibi nämlich noch, um sich den Bauch vor lauter Lachen zu halten... Und inmitten dieses schwesterlichen Lachanfalls höre ich plötzlich eine zweite Stimme, die irgendetwas Unverständliches ruft. Unverständlich deshalb, weil eben jene Person, die es ruft offenbar ganz schön am Rennen ist, denn das Gerufene ist nicht nur von lauter Keuchen ganz abgehackt, sondern kommt zudem immer näher und wird immer lauter. „E... IX!... EIB... A... HEN!... E... LIX!“ Häh?! Elix? Meint der Typ – es ist ganz klar eine männliche Stimme, tief und rau – da vielleicht 'Helix'? Aber was sollte er jetzt mit einer Helix wollen? Macht doch überhaupt keinen Sinn! ... naja, muss ich gerade sagen... Ich, der Junge der sinnlosesten Gedankengänge überhaupt. Ich bin doch ein Meister im unlogisch sein. Eigentlich müsste ich genau der Richtige sein, um herauszufinden, wieso jemand nach einer Helix rufen sollte... Fibi und ich drehen uns um und ich höre das Klatschen ihrer zusammenschlagenden Hände und ihren kleinen, erstickten Jubelschrei, bevor ich den Grund dafür sehe. Der Grund, der direkt auf uns zugelaufen kommt. Beziehungsweise auf mich zu. Ich schätze mal, Fibi ist ihm recht egal. Ich hoffe jedenfalls, dass er nicht plötzlich heterosexuell geworden ist und mit einem Mal was von meiner Schwester will...! Der Typ, der auf uns zugelaufen kommt und, als er bemerkt, dass wir ihn bereits gesichtet und erfolgreich erkannt haben, dessen Gesicht ein breites Lächeln ziert, ist kein geringerer als Kai. ... Jetzt wird mir auch klar, was er vorhin gerufen hat. Nichts da von wegen 'Helix'. Nein, Felix! Das ist es bestimmt, was er gerufen hat! ... Gott, irgendwie wird mir so leicht ums Herz, dass er niemand anderen meinte, der vielleicht Helix heißt, sondern mich gerufen hat. MICH! ... freu! Aber wer würde sein Kind auch schon Helix nennen? So bekloppt wäre noch nicht einmal ich! „Hui, da ist er ja!“, höre ich Fibi neben mir jubeln. Intelligente Feststellung. Nein, wirklich intelligent. Ohne ihren kleinen Ausruf darüber, dass er es tatsächlich ist, der jetzt nur noch knappe hundert Metter entfernt ist und seinen Gang wieder verlangsamt hat, weil er vermutlich von den vorangegangenen Metern, die er schon gelaufen ist, ganz erschöpft ist, hätte ich es wohl gar nicht wirklich realisiert. „Boah!“, macht sie jetzt etwas leiser. „Kneif mich mal! Der sieht ja göttlich aus!“ Ah, deswegen hat sie ihre Stimme gesenkt, damit er das nicht sofort mitbekommt. Wär ihr vermutlich doch auch ordentlich peinlich, wenn es so wäre. Also, mir wär's auf jeden Fall peinlich... Ich bekomme nur noch am Rande mit, wie Fibi mir unaufhaltsam die ganze Zeit in den Oberarm piekst. Vermutlich, um mich dazu aufzufordern, sie endlich mal zu kneifen, für den Fall, dass sie nur träumen sollte. Aber das krieg ich gerade nicht hin. Bin selbst mit Träumen beschäftigt. Denn Kai sieht tatsächlich aus wie ein junger Gott! Wie ein junger, sportlicher Gott! Ich weiß, ich hab ihn bisher nur vier oder fünf Mal in meinem gesamten Leben gesehen, aber da hatte er immer lange Hosen und T-Shirts angehabt. Aber momentan,... also jetzt... also gerade in diesem Moment,... in diesem Augenblick... trägt er nur eine kurze Sporthose und ein Unterhemd... das sich ganz schön über seinen durchaus wohl gebauten Oberkörper spannt. Und obwohl allein seine Brust ein echter Hingucker ist... Mannomann! Ich wusste bis jetzt noch gar nicht, wie attraktiv Männerbeine wirken können!!! ... und dass mir alleine vom Anblick eines äußerst gut aussehenden Exemplares des männlichen Geschlechts der Sabber im Mund zusammenläuft. Nicht, dass ich mir generell Gedanken darüber machen würde, ob ich Männer attraktiv finde oder nicht! ... Obwohl, da gab es schon so den einen oder anderen, für den ich vielleicht mal geschwärmt habe... Aber verweilen wir nicht bei so alten Kamellen, sondern kommen wir ins Hier und Jetzt zurück! Also, dass Kais Körper einfach der absolute Oberhammer – das klingt ja mal so richtig mädchenmäßig... seufz – ist, das wissen wir jetzt. Gut, vielleicht habt ihr's mal wieder vor mir bemerkt, aber ihr wisst ja, ich bin nicht so der Schnellchecker... ich spreche nur mal an, dass ich bis vorhin noch dachte... aber egal. Tut ja jetzt überhaupt nichts mehr zur Sache... (trotzdem peinlich...) Naja, auf alle Fälle ist nicht nur Kais Körper zum Dahinschmelzen... Sein Gesicht... Ein Gedicht... Dieser leicht erschöpfte Ausdruck in den ozeanblauen Augen, diese kleinen Strähnchen, die ihm in der verschwitzten Stirn kleben, die zu einem seichten Lächeln leicht geöffneten Lippen, aus denen bei jedem Atemzug sein warmer Atem auf meine Haut trifft... Moment! ... Stoppt mal eben kurz! ... auf meine Haut? ... AUF meine Haut?!?! Ich löse meinen Blick endlich wieder von seinen Lippen – Gott! Wie peinlich so lange wie ich draufgestarrt hab! – und lege meinen Kopf leicht in den Nacken, um Kai in die Augen sehen zu können. Hm... schöne Augen, hab ich das schon mal erwähnt? Sie strahlen so... und sie sind meinen überraschend nah! Mir ist gar nicht aufgefallen, dass Kai während meiner Begutachtung seiner Ausstattu- ...seines Körpers (klingt weniger verfänglich...) bei uns angekommen ist und seine Arme zu einer Umarmung um mich gelegt und an sich gezogen hat. Sehr nah an sich gezogen.. Sehr, sehr SEHR nah an sich gezogen!!! So nah, dass sich, als ich zu ihm hochschaue, unsere Nasen fast berühren. Da ist nicht mal mehr der Hauch eines Zentimeters Luft zwischen uns! ... Hilfe? „Entschuldige bitte, Felix.“, haucht er mir da auf einmal gegen meine Nase und setzt ein kleines Küsschen darauf. Meine Augen weiten sich unwillkürlich. Ich bin... überrascht! Das ist alles. Ich bin einfach komplett überrascht! Und gehöre ja auch leider zu der Gattung Mensch, die einem jede Gefühlsregung offenbaren muss... „Wo... wofür?“ Mein Gehirn hat einen Komplettaussetzer. Ich bin froh überhaupt noch atmen zu können. Und ich bin sogar wahnsinnig stolz auf mich, dass ich dieses eine Wort ohne größere Komplikationen wie lautes Quietschen, unverständliches Rumgestottere oder plötzlichen Hustenanfall wegen Überforderung des Sprachsystems, hinbekommen habe! Ja, auch ein Felix Ungeschickt darf stolz auf sich sein, wenn er mal was richtig gemacht hat. ... hab ich doch, oder? Mann, ich hab echt null Selbstbewusstsein. Sollte vielleicht mal zum Arzt gehen, mir ein bisschen mehr Rückrat einoperieren lassen... „Dafür, dass ich in der Pause nicht da war.“ Das hab ich fast vergessen. Dabei war ich ja gerade deswegen noch so niedergeschlagen. Ich lächle scheu. „Ach... macht doch nichts...“ Und ob es was gemacht hat! Am liebsten hätt ich mir deswegen doch die Augen aus dem Kopf geheult!... Moment! Hab ich mir nicht sogar die Augen ausgeheult? Mal ausprobieren. Ich blinzle zweimal. Nee... die sind noch drin... Andernfalls könnte ich ja auch gar nichts sehen, ich Vollidiot! Ist wahrscheinlich sowieso nur ein Sprichwort, oder? Wär ja eklig, wenn man sich die Augen ausweinen könnte... buwah! Schrecklich eklig! „Natürlich macht das was.“ Urplötzlich wird die Umarmung enger. Ich hab mich natürlich mal wieder schön selbst abgelenkt und aus dem Konzept gebracht und ganz vergessen, dass Kai ja immer noch direkt bei mir steht. Er drückt mich an sich und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Jetzt ist seine weiche, reuevolle Stimme direkt an meinem Ohr. „Ich hatte dir doch versprochen zu kommen. Es tut mir so leid.“ Hey, kann der mal ein bisschen Rücksicht auf mein ohnehin schon vollkommen aus dem Takt geratenes Herz nehmen? Ich glaube, ich sterbe hier gleich... Vorhin noch übermäßig stolz darauf, ein paar Wörter in meinem Kopf bilden und sogar mit meinem Mund formen und aussprechen zu können (!!), ist mein Kopf jetzt gerade leerer als ein weißes Blatt Papier und mein Mund trockener als die Wüsten Sahara und Gobi zusammen! Soll heißen: Ich bekomme keinen einzigen Ton raus! „Nimmst du meine Entschuldigung an?“ Kai blickt mich fragend an. Fragend, besorgt und erwartungsvoll. Nur, dass ich ihm in meinem momentanen Zustand wirklich nicht helfen kann, so gern ich auch wollen würde. Ich... krieg einfach nichts raus. Könnte auch an dem Luftmangel liegen... Ich hab bestimmt seit fünf Minuten nicht ein Mal eingeatmet! Weil er mir einfach immer noch so unendlich nahe steht. „Natürlich verzeiht er dir, wie könnte er auch nicht.“ Ein Heiliger? Ein Engel? Oder doch Gott persönlich, der mir seine Stimme leiht, um Kai genau das mitzuteilen, wozu ich gerade einfach nicht fähig bin? ...Nein, es ist nur Fibi. Trotzdem besser als weiteres, peinliches Schweigen. Mit einem hungrigen Grinsen steht sie neben uns und beobachtet unsere Umarmung aus nächster Nähe. Ich sehe sie nur im Augenwinkel, weil mein Blick an Kais Augen gebannt ist, bis dieser den Kopf dreht, um besser zu Fibi gucken zu können. „Wie meinst du das?“, fragt er sie jetzt, amüsiert lächelnd. „Naja...“, fängt Fibi an ihren Fingern abzuzählen und wirft einen kurzen Seitenblick auf mich. „Erstens siehst du schon mal so geil aus, dass man jemanden schon bestrafen müsste, würde er dir etwas nicht verzeihen...“ (Wie kann sie so etwas nur sagen, ohne dabei komplett rot anzulaufen?? ... Aber so heiß wie es sich gerade in meinem Gesicht anfühlt, übernehme ich das gerade für sie...) „... zweitens war deine Entschuldigung schon mal super süß, dass man dir einfach verzeihen muss...“ (Oh jaaaa, wie recht sie doch hat...) „... und drittens...“ - Fibis Grinsen wird breiter - „... ist dir unser kleiner Felix doch eh schon total verfallen. Und wer würde jemandem nicht verzeihen, in den er verschossen ist??“ Hab ich vorhin angedeutet, die Möglichkeit bestünde, ich sei eventuel rot geworden? Nun ja, ich schätze mal, allerspätestens jetzt hat mein Kopf die Farbe einer überreifen Tomate angenommen! Schnell verstecke ich den roten Kopf deshalb auch an Kais Brust und kralle mich in sein Hemd. Gott! Wie peinlich! Ich weiß ja, dass ich mich damit nur wiederhole, aber... wie kann man nur so etwas absolut peinliches so trocken hervorbringen, ohne dabei auch nur ein kleines bisschen rot zu werden??? ... ich will das auch können, verdammt... Meine kleine Schwester hat mir da echt was voraus... „Oh!“ Das ist Kai. Sein Kopf dreht sich wieder zurück in meine Richtung. Ich kann es nicht sehen, nur erahnen, aber ich glaube er lächelt... Wie ein kleines, verängstigtes Klammeräffchen hänge ich an ihm und versuche, alles um mich herum auszublenden. Nach dem Kinderglauben 'Ich seh euch nicht, also könnt ihr mich auch nicht sehen' habe ich meine Augen so fest wie möglich zugekniffen. Langsam bekomme ich sogar Kopfschmerzen davon, so angestrengt bin ich bei der Sache. „Das ist ja niedlich~“, sagt er plötzlich, wobei mir erst mal auffällt, dass seine Lippen wieder ultra nah an meinem Ohr sind. N-niedlich?! Ich bin niedlich??! Würde es noch roter gehen, würde ich noch röter anlaufen, das steht fest... „Aber das ändert nichts an daran, dass du ihm trotz allem erklären solltest, wieso du dich überhaupt entschuldigen musst.“ Wie kann Fibi in dieser Situation noch so gut denken? Bei mir ist das Denken zumindest komplett ausgeschaltet. Ich will nur noch fühlen... obwohl das Gefühl, peinlich berührt zu sein, nach 'ner Zeit auch so seinen Reiz verliert. Kai löst die Umarmung – och menno! – und bringt einen kleinen Abstand zwischen uns. Zwar nur minimal, aber trotzdem: ach, menno! Muss das sein?! Ich für meinen Teil fand es gar nicht mal so schlecht, an seiner männlichen, durchtrainierten Brust zu lehnen. Er fängt an, leicht nervös zu lachen. „Ja, da hast du vermutlich recht.“, stimmt er Fibi lächelnd zu. Die hat die Arme vor der Brust verschränkt und mustert ihn skeptisch. „Und außerdem.. oder eher trotz der extraklassigen Entschuldigung, braucht das natürlich eine Entschädigung“ ... bitte was?! Hey, was zieht meine kleine Schwester da gerade ab? Von was für einer 'Entschädigung' spricht sie da gerade?! Wenn dann müsste Kai doch eine von mir bekommen, dafür, dass ich so... naja, eben so bin wie ich bin. Tollpatschig, naiv, dumm und hässlich! Gerade dachte ich noch, wie grandios es ist, eine Schwester wie Fibi zu haben, die Kai mal eben, so mir nichts dir nichts, all meine Gedanken und Gefühle offenbart hat, da verfluche ich sie auch schon wieder. Was fällt ihr ein, irgendwelche Forderungen an Kai zu stellen?! Empört schaue ich zu ihr. Mein Blick sagt ihr klar und deutlich, was ich davon halte. Er sagt: '...' und denkt sich, dass sie sich vielleicht doch etwas bei der ganzen Geschichte denkt. Sie ist immerhin schlauer als ich. Hat bestimmt Hand und Fuß, was sie da macht. Und wenn nicht, kann ich immer noch voller Überzeugung sagen, dass ich nichts davon gewusst hätte und es ganz allein ihre Idee gewesen sei! Wäre noch nicht mal gelogen... wie praktisch es doch manchmal sein kann, ein kleines Dummerchen zu sein. Jetzt bin ich wieder glücklich mit dem Umstand, dass ich ganz schön naiv bin. Hach ja, das Leben ist schön... Aber nicht unbedingt für Kai. Der wird nämlich gerade von den feindseligen und taktierenden Blicken meiner Schwester aufgespießt wie eine billige Indiana Jones-Kopie von einem Kannibalen-Häuptling. Obwohl das Wort billig hier natürlich fehl am Platz ist. Er wäre sogar ein noch viel besserer Indie, als Indie selbst! Schmacht... Man hört, wie er schluckt. Jaja, Fibi kann auch beängstigend sein, wenn sie nur will...! „Okay~“, meint Kai und sieht kurz zu mir rüber. Er schaut ein bisschen so nach dem Motto: 'Hilf mir bitte aus den Fängen deiner bösen Schwester, ich überlebe das nicht!', aber ich werde nur wieder rot und wende den Blick ab. Ich bin so.... hgnn! Dafür gibt’s kein passendes Wort! Weil ich einfach unmöglicher als unmöglich bin!!! „Was denn... für eine Entschädigung?“, fragt er zaghaft und wendet sich wieder Fibi zu. Die hat, glücklicherweise, die Schärfe in ihrem Blick wieder runtergeschaltet und sieht eher amüsiert als alles andere aus. Sie liebt es, Leute aus der Fassung zu bringen. „Hmm.“, tut sie so, als überlege sie, doch ich weiß, dass sie sich schon vor elf Stunden was ausgedacht hat. Wenn nicht gar vor vierundzwanzig. Oder noch vor ihrer Geburt! Das sieht man einfach, wenn man sie seit vierzehn Jahren kennt. „Wie wäre es zum Beispiel, wenn du...“ – Ihr Blick huscht kurz zu mir, kehrt dann aber augenblicklich zu Kai zurück – „... Felix mal zu dir nach Hause einlädst.“ Kai seufzt erleichtert auf und lächelt wieder. Er hatte wohl mit was schlimmeren gerechnet. „Kein Problem. Gerne sogar.“ Ich dagegen bin nun nicht mehr nur rot, sondern auch kreidebleich! Ihr sagt, das geht nicht beides auf einmal? Ich sage aber, dass es sehr wohl geht! Ich weiß nicht, wie ich beschreiben soll, wie ich mich fühle. Einerseits zittere ich vor Angst wie Espenlaub bei der Vorstellung, was er alles mit mir bei sich zuhause anstellen könnte, wo er noch nicht mal in der Schule vor so machen Sachen zurückschreckt (!!) und andererseits zittere ich auch vor Aufregung darüber, zu ihm nachhause zu gehen! Weil die Überlegung einfach irre... aufregend ist!!! Jaja, ich weiß, ich bin mal wieder total wortgewandt... Zu der körperlichen Auswirkung des plötzlichen Zitterns, das über mich gekommen ist und der rot-weißen Gesichtsfarbe, kommen noch die abermillionen von innerlichen dazu. Es würde wirklich eindeutig zu lange dauern, alle aufzuzählen, deswegen hier nur ein paar: Ich bin total aufgewühlt, mein Magen macht Spirenzchen, dreht sich um sich selbst als ob es kein Morgen gäbe, mein Herz schlägt so schnell und laut, dass ich die Befürchtung habe, Kai könnte es mitbekommen... und mein Kopf? Schmerzt! Ich hab fürchterliche Kopfschmerzen, weil ich so zwiegespalten darüber bin, ob ich mich jetzt eigentlich freuen soll, oder nicht. Denn er hat ja schon zugesagt. Er würde es machen. Er würde mich einladen. Ich würde zu ihm gehen. ... oh Gott, oh Gott, oh Gott! „Jetzt steh da nicht so blöd rum! Sag doch mal was.“, hetzt mich Fibi. „Ich habe dir immerhin gerade zu einem Date mit deinem Traumprinzen verholfen.“ „Fibi!!!“, schaffe ich es, voller Empörung zu quietschen. Ja, quietschen. So hoch klang meine Stimme, glaub ich, noch nie... „Was denn?“, sie zuckt nur verständnislos mit den Schultern. Mein Blick wandert bedeutend zu Kai, um Fibi klar zu machen, wieso sie sich mal etwas zügeln sollte... beziehungsweise, mein Blick wandert zu dem Ort, an dem Kai eigentlich stehen sollte, es aber irgendwie nicht mehr tut. Er ist weg. ... wo ist er??? „Kai musste schon wieder weg.“ Ja, das seh ich. Aber wieso?? „Er sagte, er müsste noch was erledigen und sei sowieso schon spät dran. Immerhin hat er noch gute zehn Minuten darauf gewartet, dass du endlich aus deiner Starre wieder auferstehst, aber ewig warten konnte er dann auch wieder nicht.“ Diesmal bin ich es, der verständnislos dreinblickt. „Na, du warst auf einmal vollständig weggetreten und nicht mehr ansprechbar, als ich dir eröffnet habe, dass Kai dich mal zu sich einladen könnte und er zugestimmt hat.“ Aha. Weggetreten also. Na, das kennen wir ja nicht anders von mir... seufz. „Er hat dir übrigens noch gute Besserung gewünscht und mir dann gesagt, wann er dich bei sich erwartet.“, unterrichtet mich Fibi weiter. Gute Besserung? „Wieso denn 'gute Besserung'? Ich bin doch nicht krank.“ „Wahrscheinlich dachte er's, weil du so plötzlich so gar nicht mehr reagiert hast. Auf rein gar nichts. Er hat dich sogar mehrmals geküsst und du standst da immer noch wie so 'ne Barbiepuppe. Irgendwie fand er es, glaub ich, auch ganz süß und lustig, aber er hat sich auch voll die Sorgen um deine körperliche und geistige Verfassung gemacht.“ ... er hat sich um mich gesorgt, wie nett! Aber was noch viel wichtiger ist... Er hat mich „...geküsst?!“, keuche ich überrascht auf. Fibi nickt grinsend und tippt sich mit ihrem Zeigefinger auf die Wange. „Da. Dreimal.“ Meine Hand fährt wie automatisch zu meiner Wange und streichelt gaaaanz vorsichtig darüber (ich will ja die Küsschen nicht wegwischen!)... ich glaube, ich werde diese Wange nie wieder waschen... Oder zumindest solange nicht, bis ich bei Kai bin. Denn wer weiß schon, was da so alles passieren wird. ... schluck. Ende Part III Kapitel 5: Ultimate Uke - Reloaded ~ Part IV -------------------------------------------- Kapitel 5: Ultimate Uke – Reloaded ~ Part IV ~Ein erstes Rendezvous, oder: Voulez vous coucher avec moi?~ Es ist Samstag Nachmittag, vierzehn Uhr vierundvierzig (wobei mir nur einfällt, dass die Zahl vier in Korea und Japan eine Unglückszahl ist, der Bedeutung gleich wie unsere dreizehn... schauder... Ja, ein bisschen weiß auch ich blindes Huhn!) und ich stehe vor Kais... Ja, ähm... wie nennt man so was? ›Haus‹ bestimmt nicht, das wäre doch glatt 'ne Beleidigung für dieses Monstrum von einem Gebäude! Vielmehr sieht es wie eine Villa oder ein Anwesen aus und ich gehe jede Wette ein, dass dieses Ding eine eigene Postleitzahl hat. Ehrlich, ich hätte nie gedacht, dass es so ein großes Grundstück in unserem bescheidenen Städtchen überhaupt zu finden gibt. Durch eine doch recht informative E-Mail von Kai an meine Schwester – sie hat keine zwei Minuten mit ihm gesprochen und schon Mail-, Wohn- und msn-Adresse sowie icq-, Handy- und Telefonnummer von ihm bekommen! Dieses Mädchen ist der Wahnsinn! – weiß ich bereits folgende Dinge über Kais... einigen wir uns einfach mal auf ›Wohnsitz‹ : 1)Der ›Wohnsitz‹ besitzt sechsundvierzig Zimmer, inklusive Swimmingpool und Partyanlage mit Dolby-Surround-System und DJ-Pult im Keller. Einen Wirlpool gibt es auch, allerdings in einem der sechs Badezimmer. 2)Die Familie Pforsdorf hat insgesamt vierzehn Hausangestellte für den Wohnsitz an sich und nochmal sieben Angestellte für die Umgebung. 3)Diese ›Umgebung‹ besteht aus einem Garten, der zirka drei Hektar groß ist, mit allem, was dazu gehört. Sprich: Koi-Karpfen-Teich, Heckenlabyrinth, Pferdekoppel, einem prächtigen Blumengarten, einer kleinen Baum-Allee und – worüber ich mich am meisten wundere – einer kleinen Gokartstrecke. 4)... Gott, sind die reich!!! Diese Familie hat einfach alles. Wirklich alles! Ich hab nämlich noch 5. vergessen. Also... 5)Direkt am ›Wohnsitz‹ sind gleich fünf Garagen und in jeder steht vermutlich ein Auto á la Porsche, Mercedes und was es sonst nicht alles gibt. Krass, nicht wahr? Wenn diese Leute nicht mal zu viel Geld verdienen, dann weiß ich auch nicht... Aber leider ändert ihr materieller Reichtum nichts daran, dass ich zu spät gekommen bin! Das Treffen war für dreizehn Uhr vereinbart – am Telefon hat Frau Pforsdorf gemeint, damit ich noch das Mittagessen mitbekommen könnte, wäre die Uhrzeit schier perfekt – und nun ist es bereits eine Stunde und sechsundvierzig Minuten später. Das heißt einhundertsechs Minuten, sechstausenddreihundertsechzig Sekunden und sogar ganze dreihunderteinundachtzigtausendundsechshundert-und-ein-paar-Zerquetschte Zehntelsekunden bin ich bereits zu spät. Sie werden mich ganz sicher vierteilen! Hängen! Steinigen lassen! Köpfen! Oder weiß-Gott-noch-was!! Wie konnte es mir nur passieren, dass ich zu spät bin??!!?!? Na ja... vielleicht deshalb, weil ich vor etwa vier Stunden vollgepackt mit allem möglichem, unnötigen Zeug losgezogen bin, mich auf die Suche nach einer Busverbindung gemacht habe, die bei Kais (damals dachte ich ja noch, es wäre ein stinknormales) Haus vorbeifährt – denn wie sonst sollte er jeden Morgen zur Schule kommen? (Jetzt ist mir natürlich wieder eingefallen, dass er tagtäglich mit einem Auto hergefahren wird) – und feststellen musste, dass es keine einzige gab. Für ein Taxi hatte ich nicht genug Geld mit, also musste ich von der am nahegelegensten Bushaltestelle aus laufen. Ganze drei Stunden lang. Mit einem Rucksack, der sich anfühlt, als ob eine ganze Tonne Steine darin liegen würden und der mich gute fünf Zentimeter in den Boden unter mir drückt. Sei es Erde, Holz oder Asphalt!! Dementsprechend bin ich nicht nur voller Angst und Panik, weil ich befürchte, dass gleich mein letztes Stündlein geschlagen hat, sondern auch noch total gerädert und kaputt, weil ich so lange hierhin gelaufen bin, dass mir jeder verdammte Muskel in meinem Körper wie bescheuert weh tut. Und anstatt, dass mich gleich ein erholsames Entspannungsbad mit Kai erwartet (erröt), muss ich wohl eher mit meinem baldigem Ableben rechnen. Ich bin zu spät gekommen. Welche extrem reiche Familie, die unendlich viel Wert auf Etikette und all so 'n Kram legt, lässt einen kleinen, armen Bürgersjungen schon ungeschoren damit davonkommen? Wer weiß... vielleicht verarbeiten sie mich auch zu ihrem Abendessen. „Du hast unser Mittagessen verpasst, da sollst du doch wenigstens unserem Abendmahl beiwohnen! HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAAAR!!!“ .... Schluck. Ich hab Angst. Aber trotzdem! Ich muss da rein. Selbst wenn ich sterben werde, so bin ich doch hergekommen, um Kai wiederzusehen und wenn ich ihn erst gesehen habe, dann kann ich auch beruhigt den Löffel abgeben, wissend, dass ich nichts im Leben verpasst habe. Gut, außer Sex, aber... das ist doch nun wirklich Nebensache... Mit schlotternden Knien, aber mutigen Herzens mache ich mich also auf, die letzten qualvollen Meter bis zum Eingangsbogen – eine riesige Tür ist das, das kann ich euch aber sagen, richtig majestätisch~ – auch noch zu bewältigen. Jetzt stehe ich also davor, meinen Rucksack neben mir und sehe zu der Schelle, die mich nun bald in die ewige Verdammnis führen wird, wenn ich sie erst einmal gedrückt habe... Den letzten Fitzel Mut zusammenkratzend hebe ich die Hand, lege den Zeigefinger auf die Klingel und drücke einmal kurz drauf. Eine hübsche Melodie erklingt. Sie wird dann wohl meinen Tod einleiten, denke ich und bin doch irgendwie froh darüber, dass es eine so schöne, fröhliche Melodie ist. Obwohl eine düstere, melancholische auch nicht unpassend wäre. Mit einem bedrohlichen Unterton, dass man meinen könnte, der Sensenmann persönlich lugt einem über die Schulter und grinst hämisch, während er die Klinge der Sense mit einem Schleifstein wetzt. Aber wer hat denn bitteschön so eine Melodie als Klingelton an der Haustür? Meine Familie kann sich ja noch nicht mal eine richtige Melodie in dem Sinne leisten. Wir haben nur diesen abgedroschenen Dang-Dang-Ton, der jedes Mal rasselnd durch die Türsprecheranlage neben der Küche ertönt. Obwohl wir ja sogar noch genug Geld hatten, um uns zwei Geräte anzuschaffen und jetzt hängt nicht nur, wie bereits erwähnt, neben der Küche eins, sondern auch außerhalb des Arbeitszimmers, weil das die Orte sind, an denen meist jemand von uns ist. Auch wenn Paps die reichlich ungeistreiche Idee gehabt hat, auch in den beiden Badezimmern welche zu installieren. Zum Glück stimmte die ganze Familie mit eins zu drei gegen diesen Vorschlag. Aber warte mal, darum geht’s doch gerade gar nicht! Um Papas komischen Humor kann ich mir auch nach meinem, wohl schon bald einsetzenden Sterben Gedanken machen. Viel wichtiger ist jetzt gerade: wo bleibt mein Sterben denn nun auf einmal? Ich hab doch geklingelt, wieso macht niemand auf und verarbeitet mich zu Hackfleisch? ... Vielleicht haben sie es auch einfach nicht gehört. Bei so einem großem Haus kann man ja nicht wissen, wo die einzelnen Familienmitglieder gerade stecken und wie lange sie, wenn sie es denn jetzt überhaupt gehört haben, brauchen, um zur Tür zu kommen, geschweige denn davon, sie zu öffnen und das mit der Hackfleischverarbeitung dauert auch so seine Zeit. Also, auf ein Neues! Und ich drücke noch mal. Erneut erklingt die hübsche Melodie. Und erneut macht mir niemand auf! Hey! Die haben doch genug Angestellte, selbst wenn sie nicht selbst öffnen wollen, weil sie sich zu fein dafür sind, mich auszunehmen und zu kochen, können sie wenigstens James und Jessy schicken!! Oder wie auch immer die Angestellten da heißen.. !! Doch schon leicht verärgert, aber trotzdem auch immer noch total verängstigt, betätige ich die Schelle ein weiteres Mal. Und noch einmal. Und noch einmal. Und nochmal, nochmal, nochmal, nochmal, nochmal... So oft, dass ich die Melodie nicht nur nicht mehr hören kann, bzw. will, sondern sie zu allem Überfluss auch noch mitsummen kann. Mein Finger tut schon weh, so oft drücke ich auf das kleine, blöde, runde Ding an der Hauswand und meine Wut, die sich immer weiter gesteigert hat, wird nun immer mehr zur Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Meine Beine brechen unter mir zusammen und ich sitze auf dem Boden, vor der absolut bescheuerten Klingel, die ein letztes Mal die hübsche Filmmusik-Melodie von sich gibt, und stelle vollkommen erschöpft fest: Mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 95.667689 Prozent bin ich am falschen Haus gelandet!! Ich könnte heulen! Da bereitet man sich schon seelisch darauf vor massakriert zu werden und muss dann in den sauren Apfel beißen, als einem die Erkenntnis kommt, dass man sich vier Stunden abgemüht hat herzukommen und dann auch noch am falschen Henkersort ist! Das Leben ist hart und unfair! ...und laut!, sagt mir meine innere Stimme noch dazu, als auf einmal hinter mir gleich drei Mal quietschende Reifen über dem Asphalt zu hören sind, die ankündigen, dass einige Autos gerade vor ihren Garagen zum Stehen gekommen sind. Ich drehe mich um. Und mein Mund klappt unwillkürlich auf, reicht mir fast bis zum Erdboden, als mir klar wird, was für superteure Angeberschlitten vorgefahren sind. Ein Ferrari, wie es sich gehört in glänzendem Rot gehalten, ebenso wie der Rolce Roys, der vor der Garage ganz links Halt gemacht hat und in der Mitte trohnt ein nachtschwarzer Lamborghini zwischen den beiden Edelkarosserien. Ich werd nicht mehr! Bin ich hier auf 'ner Autoausstellung gelandet, oder was ist los? Da steigen doch jetzt bestimmt so oberreiche und berühmte Leute aus wie Angelina Jolie, George Clooney und... Kai Pforsdorf! Ja, er ist es tatsächlich! Der blonde, attraktive und einfach unverschämt gut aussehende junge Mann, der in seinem Golferdress, bestehend aus Golfersocken, Kniehose und Poloshirt, gerade aus dem Lamborghini aussteigt, ist kein geringerer als mein Kai Pforsdorf. Mein Kai Pforsdorf? Darf ich das denn so sagen? Das klingt ja irgendwie fast schon, als wäre er mein persönlicher Held. Tihi. Aber irgendwie ist er das ja auch, von daher... Also gut. Mein Kai Pforsdorf steigt extra elegant aus dem Lamborghini, sieht zu mir herüber, erkennt mich, lächelt mich an, winkt mir zu (an dieser Stelle lächle und winke ich verlegen zurück) und kommt schließlich sogar mit gezielt gesetzten Schritten immer näher auf mich zu, bis... ... mir plötzlich eine in schwarzen Stoff gehüllte Oberweite die Sicht versperrt. ??!?!??!?! Was zum..?? Ich schaue auf und blicke in das Gesicht einer Frau. Gut, bei den Brüsten von gerade eben hätte man auch von so darauf kommen können, dass es sich um eine Frau handelt, die mich, dadurch dass sie sich so undezent wie nur möglich in meinen Sichtbereich gestellt hat, daran hindert Kai weiterhin anzusehen. Na danke aber auch!! „Ähm...“, bringe ich meine pure Verärgerung über diese Situation zum Ausdruck. Oder eher doch nicht. So verschüchtert wie ich wieder klinge, würde man alles von mir denken, aber nicht, dass ich verärgert bin... „Bist du Felix?“, fragt mich die Frau, die, wie hier an dieser Stelle mal angemerkt werden sollte, außerordentlich hübsch ist und sehr besorgt scheint. Zumindest hat sich eine kleine Falte zwischen ihre großen Augen geschoben, die bei der sonst so faltenfreien Haut wirklich stark hervorsticht. Ich nicke nur, weil ich gerade irgendwie noch ein bisschen zu überwältigt bin, als dass ich jetzt großartig was sagen könnte. Plötzlich umarmt mich diese mir völlig unbekannte Frau aus heiterem Himmel heraus und fängt fast theatralisch-dramatisch an, sich bei mir zu entschuldigen. „Es tut uns allen ja so leid, Felix! Wirklich! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr es uns leid tut. Anton hat seinen Kumpels bestimmt hundert Mal gesagt, dass wir heute noch Besuch bekommen und er deswegen ausnahmsweise mal etwas früher gehen muss, aber sie wollten ihn irgendwie erst nicht gehen lassen und dann noch dieser dumme Stau, in den nicht nur er, sondern alle von uns dreien reingeraten sind. Und dann hab ich auch noch total vergessen, dass Kai ja sowieso noch Golfunterricht bis 14 Uhr hat und deswegen erst später kommt. Was bedeutet, dass du gar nicht so früh hättest hier sein müssen. Oh, mein armer Felix und dann wartest du hier schon ganze zwei Stunden auf uns, es tut uns ja so schrecklich leid.“ ... Moment mal. Was geht hier ab?! Könnte es sein.. ?? Ist das vielleicht.. ?? Ich werfe noch mal einen genaueren Blick auf die Frau: blonde Haare, blaue Augen, großgewachsen... „Mutter“, höre ich dann auf einmal Kais Stimme, der offenbar auch endlich an der Tür, wo ich die ganze Zeit stand, angekommen ist, und bestätigt damit meinen kleinen Verdacht. Die Frau vor mir ist tatsächlich Kais Mutter! „Lass doch mal Felix endlich los, er kriegt ja kaum noch Luft.“ Da hat Kai noch nicht mal so unrecht... Frau Pforsdorf hört auf ihren Sohn und lässt mich los. Ich atme erst einmal tief durch und sehe danach sofort wieder zu Kai, diesmal ohne einen störenden weiblich-humanen Körper dazwischen und im Weg stehen zu haben. Er ist es. Unverkennbar sehe ich es bestimmt nicht an der ziemlich 'nerdig' wirkenden Kleidung, sondern vielmehr an seinem Gesicht, seiner Haltung, dem Ausdruck in seinen klaren dunkelblauen Augen... kurzum: seine gesamte Ausstrahlung verrät mir, dass er es ist, der da vor mir steht und mich ganz lässig anlächelt und mir zuzwinkert. „...wartet? ... Hallo, Felix?“ Eine Hand wedelt vor meiner Nase. Zuerst denke ich, es wäre Fibis. Denn normalerweise kenne ich so was nur von ihr. Aber als ich zu dem Eigentümer der Hand schaue, ist es nicht Fabienne Schoppenberg, sondern Frau Pforsdorf, die mich zehnmal besorgter anschaut, als vorhin noch. „Alles in Ordnung, Felix?“, fragt sie. Ich nicke schnell. „Ähm... ja klar. W-was haben Sie gerade noch mal gefragt?“, erkundige ich mich, sichtlich peinlich berührt, weil ich mit meinen Gedanken wieder mal soooooo weit woanders war, nur nicht auf diesem Planeten, dass ich zwar noch mitbekommen habe, dass Frau Pforsdorf mir offenbar eine Frage gestellt hat, aber nicht welche, geschweige denn davon, wie oft sie sie bereits wiederholt hat... Kai lacht leise auf. „Wir wollten nur wissen, ob du wirklich schon seit dreizehn Uhr hier hockst und auf uns wartest.“, erklärt er mir mit einem Lächeln und wuschelt mir durch die Haare, ehe er in den ›Wohnsitz‹ geht und plötzlich lautes Hundegebell von drinnen zu hören ist. „Und?“, hakt Frau Pforsdorf noch einmal nach, ungeachtet dem lauten Bellen, das weiterhin vom Innern des Hauses aus nach draußen klingt. „Naja, also eigentlich...“, setze ich an, als plötzlich Kai in der Tür erscheint mit einem Riesen von einem Hund, der mich geifernd anbellt und dabei aus seinen großen, dunklen Augen aus fixiert wie ein Jagdhund seine Beute. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich panische Angst vor großen Hunden habe ...? „Eigentlich... bin ich selbst... HILFE!!!“, höre ich mich selber noch entsetzt schreien, ehe sich der riesige Hund aus dem Griff von Kai loszerrt, sich mit einem großen Sprung auf mich wirft und mich damit unter sich begräbt. Na toll, denke ich mir noch so, ehe ich gar nichts mehr denke und nur noch schwarz sehe. An die Tötungsmethode hab ich gar nicht gedacht. Jetzt werde ich zum Abendessen für den Familienhund T-Rex, der mich mit Haut und Haren verschlingen wird... ~*~*~*~*~*~ Ein lautes Uhrwerk tickt. Der Geruch von warmen Kakao steigt mir in die Nase. Eine Hand legt sich auf meine Stirn. Sie ist ganz warm. Schön warm... „Na, wieder wach?“, lächelt mir Kai entgegen, als ich blinzelnd zu ihm aufsehe. Blitzschnell setze ich mich auf, starre ihn aus großen Augen an und ernte mal wieder einen Lacher, diesmal damit, dass ich mit meinem Kopf richtig schön gegen die Standlampe knalle, die über mir hängt. „Aua...“, wimmere ich leise und reibe mir den Hinterkopf. „Du kleiner Tollpatsch.“, meint Kai nur und stellt die Lampe vorsichtshalber etwas weiter nach hinten. Ich sehe ihn nur an, wie dieser Smiley, der aus zwei Bindestrichen und einem Punkt besteht. Und einem Apostroph als ›drop‹-Zeichen. Also ungefähr so: -.-' Kai lacht abermals und setzt sich neben mich auf die Coach, auf der ich liege. Er reicht mir den Becher mit dem leicht dampfenden Kakao darin. Hmmm~ Riecht der lecker. „Hier, bitteschön. Ich hoffe, er ist wohl temperiert.“ Schüchtern nehme ich ihn entgegen und nippe daran. Waaaaah! Der ist ja perfekt!! Nicht so wie Mama den immer macht, kochendheiß, dass man sich die Zunge daran verbrennt, sondern genau so wie Kai es vorhin gesagt hat: wohl tempotiert. Oder so... Und es sind auch keine Bröckchen drin, wie bei mir Zuhause. Ohhhhh, schmeckt der gut~ Und anscheinend kann man es mal wieder deutlich meinem Gesicht ablesen, dass es mir schmeckt, denn Kai schlägt scherzhaft vor: „Und? Willst du hier einziehen, damit du jeden Tag einen warmen Kakao trinken kannst?“ Ich sehe zu ihm und mir fällt erst jetzt auf, dass er die Streberklamotten gegen ein wesentlich cooleres Outfit gewechselt hat. 'Cool' im wahrsten Sinne des Wortes, er trägt nämlich wirklich nur eine Boxershorts und ein Unterhemd und mehr nicht. Jammi, sieht er wieder verboten aus~ Verboten gut, versteht sich. Ich nicke eifrig. »Wenn ich wirklich... jeden Tag... was bekomme...« Wieso bin ich eigentlich in Kais Nähe immer so nervtötend nervös? Ehrlich, ich halt das nicht mehr aus! Nicht mal einen klitzekleinen vernünftigen Satz bringe ich ohne Rumstotterei zustande. Das muss ihm doch langsam auch fürchterlich auf die Nerven gehen. „Aber natürlich. Jeden Tag.“, raunt er und befindet sich dabei unmittelbar an meinem Ohr. Wie ist er da nur wieder hingekommen, ohne dass ich es gemerkt habe?? „Wenn ich dann auch was bekomme~“ Er leckt über meine Ohrmuschel. Böse Stelle, gaaaanz böse Stelle! Und das weiß er auch! Mist! Dieser schamlose, geile Heng... nein, streich das! Dieser schamlose... Typ (Hah! Was für 'ne Beleidigung!) nutzt schamlos einfach meine Schwachstellen aus! Wie... schamlos!! „U-und w-was willst du...?“ Meine Stimme ist zittrig. Ich schlucke. Kai grinst mich lasziv an. „Was wohl~“, haucht er und nimmt mir den halbvollen Becher aus der Hand, an den ich mich richtig fest geklammert habe und stellt ihn sicher auf dem Wohnzimmertisch neben uns ab. Dann wendet er sich wieder seinem Lustobjekt Numero Uno zu: Mir. Schreck lass nach. Soooooo lüstern hat er mich wirklich noch nie angesehen! Kommt das vielleicht daher, dass wir in seinem ›Revier‹ sind? Hier, in der trauten Umgebung seines Zuhauses lässt Kai Pforsdorf das Tier in ihm raushängen. Wieso ist auf einmal das Bild eines Tigers in meinem Kopf, der sich mit geschmeidigen Bewegungen an seine Beute – ein kleines, verängstigtes Rehkitz – anschleicht und sich mit der Zunge über die messerscharfen Fänge leckt? Hmm, könnte daran liegen, dass Kai gerade in etwa dasselbe macht. Also, er leckt sich zwar nicht über zentimeterlange Hauer, die aus seinem Gebiss ragen, sondern über die Lippen, aber der Ausdruck in seinen Augen ist der gleiche. „Ich will dich.“ ... Hab... hab... h-hab ich das gerade richtig verstanden? Er... also Kai... will mich? Diese Aussage erfordert erst mal eine genaue Verarbeitung... ............... Ich kann mich aber nicht konzentrieren, wenn Kai mich weiterhin so eindringlich ansieht!!! Offenbar erwartet er irgendwas von mir. Vielleicht ein wenig Eigeninitiative, wie ich sie letztens auch schon gezeigt habe. Ein Zeichen, dass ich ihn auch will. Und wenn es nur ein gaaaaaanz kleines Küsschen ist. Und, Mann, da hätt' ich schon Bock drauf! Also, auf das Küsschen, mein ich! Nicht dadrauf!! Was denkt ihr denn wieder von mir? „Was ist mit dir?“, fragt Kai mich jetzt und spricht aus, was sein lustvoller Blick schon die ganze Zeit wissen will. Jetzt lieg ich hier also. Unter Kai... (Wie schaff ich es eigentlich, mich immer in diese brenzligen Lagen zu bringen?? Hab ich vielleicht ein unentdecktes und vollkommen unbrauchbares (!!) Talent dazu?) Und er will mich. Und ich...? Will ich ihn? Will ich's überhaupt...? Will ich's überhaupt wissen? Ich nicke. Ganz leicht nur. Ganz benebelt. Mir ist ganz warm. Von dem Kakao. Und dem Gefühl, der Erahnung, Kai gleich zu küssen. Wie schön... Ende Part IV -------------------------------------- HAHA! Jetzt hab ich einen Cliffhanger reingebaut und jetzt müsst ihr damit leben! X'D Ich hoffe, ihr seid mir nicht allzu böse. Nicht nur wegen dem abrupten Ende des Kapitels, sondern auch, weil es so lange gedauert hat, bis es geschrieben, korrigiert und online gestellt wurde. Es tut mir wirklich aufrichtig leid! T____T Aber obwohl es eine so unendlich lange Wartezeit gab, habt ihr mich fortwährend nicht aufgegeben, nein, ihr seid sogar gewachsen! Also... ihr = die Leserschaft o.o Ob ihr jetzt persönlich gewachsen seid, weiß ich nicht XD Nun ja... es sind jetzt schon über 120 Leser und dafür möchte ich euch vielmals danken. Bis zum nächsten Kapitel – das hoffentlich nicht sooooo lange dauern wird ;-) -, Eure Kubo-chan ^w^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)