Ultimate Uke von Momachita ================================================================================ Kapitel 4: Ultimate Uke - Reloaded ~ Part III --------------------------------------------- Gut Leute. Wer das hier immer noch für 'ne ernste Geschichte hält, sollte das Kapitel lieber meiden xDD Denn spätestens hier driftet es ins absolut sinnlose ab *lach* Und daran sind – wie immer eigentlich – mal wieder Felix' Gedankengänge schuld. ^^ Ich wünsch euch eine Menge Spaß und entschuldige mich ganz, ganz doll bei euch, dass es so lange gewartet hat, aber hier ist es endlich: das 4. Kapitel! *jubel*... û.u ... x33 Eure MomoCookie ^w^ --------------------------------------------------- Kapitel 4: Ultimate Uke – Reloaded ~ Part III ~Rückzug & Vorstoß~ „Hey, Felix. Was ist los?“, springt Fibis Gesicht schon seit einer ganzen Weile vor mir her und mustert mich besorgt. Aber ich antworte nicht. Ich bin viel zu niedergeschlagen, gehe den Weg zurück nach Hause mit dem Blick auf den Boden gerichtet, viel zu erschöpft und traurig, als dass ich ihn noch oben halten könnte. Außerdem bekommt Fibi dann nicht die ständige Seufzerei von mir mit... „Maaaann! Felix, nun sag schon! Ich kann dir auch nicht helfen, wenn du hier einen auf taub-stumm machst!“ Fibi ist anscheinend genervt von mir. Auch gut. Wenn sie genervt von etwas ist – insbesondere von mir – verhält sie sich für gewöhnlich ganz still bis der andere wieder was sagt. Und mir ist das ganz recht so. Soll sie nur endlich die Klappe halten. Schließlich ist das alles ihre Schuld! Ja, genau! Fibi ist daran Schuld, dass Kai mir – wie sagte er noch gleich? – erst die Angst nehmen muss, die ich ohne ihre tatkräftige Hilfe nicht hätte(!), bevor er richtig mit mir schlafen kann! ... Ich lasse die letzten Worte noch einmal durch meinen Kopf gehen. Bevor er richtig... mit mir schlafen kann... richtig... schlafen... ich und er... er mit mir... wir beide... miteinander... schlafen...?!?!?!?! Bin ich überhaupt schon bereit dazu? Gut, ich bin schon mal über 14, das heißt gesetzlich wär's nicht verboten. Und Kai ist auch noch nicht 18, sonst wäre das ja Verführung Minderjähriger, oder so... Also, vom Alter her ja. Aber was ist mit mir als Person? Will ich überhaupt Sex? (... Ich habe gerade das s-e-x-Wort gedacht!!...) Ich meine... und außerdem... und was auch noch erwähnt werden sollte... Ich nehm doch gar nicht die Pille!! Was wenn ich schwanger werde?! „Hey, Felix. Du siehst völlig aufgelöst aus...“ Fibi klingt wirklich äußerst besorgt, hat ihre Hand auf meine Schulter gelegt und ist neben mir stehen geblieben. „Jetzt erzähl mir endlich, was in deinem Kopf vorgeht. Ich kann schließlich schlecht reingucken.“ Plötzlich höre ich ein Schluchzen. Ein wimmerndes Schluchzen. MEIN wimmerndes Schluchzen. „F-fib-bi...“ Ich sehe sie aus großen Augen an, spüre wie mir die ersten Tränen die Wangen hinablaufen. Erschrocken packt mich Fibi fester an der Schulter. „Ja, was? Was ist los, verrat's mir!“ „Ich... ich...“ „Du? DU?!“ Eine fürchterliche Spannung liegt in ihrem Griff und es beginnt schon langsam wehzutun. Aber das interessiert mich gar nicht. Mich interessiert viel mehr... „Was ist, wenn er mich schwängert? Wenn ich ein Kind von ihm bekomme? Ich gehe doch erst in die 10. Klasse, wie soll ich das denn alles bewerkstelligen? Ich wollte doch Abi machen und studieren. Mit 'nem Kind am Rockzipfel geht das aber schlecht! Fibi, ich will nicht!“, plärre ich vollkommen verstört los und lasse mich schluchzend in ihre Arme fallen. Und finde mich ganz schnell auf dem Boden wieder. Das scheint heute öfter zu passieren, als gewöhnlich, hab ich so den Eindruck... „Was ist?“, blicke ich mit verheulten Augen und Schnoddernase zu Fibi hoch. Die hat die Arme vor der Brust gekreuzt und ihr Blick sagt mir, dass sie sowohl ganz schön genervt von mir ist und andererseits zu denken scheint, ich hätte meinen gesunden Menschenverstand verloren. Aber wieso? ... Oh! Ich bin ja ein Junge. Ich kann ja gar nicht schwanger werden. Ups! Hehe... Da war ja was... was man zum Schwangerwerden braucht... und das hab ich nicht. Bin anatomisch einfach nicht dazu veranlagt... Anscheinend habe ich meinen gesunden Menschenverstand verloren. ... zumindest bin ich schneller drauf gekommen als sonst. Normalerweise würde ich noch eine ganze Weile heulend vor ihr auf dem Boden sitzen und erst nach einer Viertestunde realisieren, was für einen Nonsense ich gerade ausgesprochen habe. Ob man darauf wohl stolz sein kann...? Wohl eher nicht... „Na? Auch endlich wieder kapiert, dass du ein Junge bist?“, fragt Fibi, immer noch leicht genervt und tippelt mit ihrem Finger unruhig auf ihrem Arm. Bedröppelt schaue ich zu ihr hoch und stehe langsam auf. „Ja.“, nuschel ich nur leise vor mich hin. Innerlich gebe ich mir gerade mehrere Fußtritte. Bin ich jetzt völlig verblödet, oder was? Ich und schwanger werden... ob das diese berühmte rosarote Brille war...? Aber ich habe bisher von noch niemandem gehört, dass Liebe doof macht. Nur blind... Ich schaue zu meinen Fingern. Nee, alle noch dran, ich kann noch sehen... „... ist das mein Klarlack?“, starrt nun auch Fibi auf meine Fingernägel. ... und nochmal, weil's vorhin schon so schön war. Ups!... „Ehem... also... naja...“, ziehe ich meine Finger schnell weg. Fibi durchbohrt mich beinahe mit ihrem Blick. Sie ist augenscheinlich hin und hergerissen, weiß nicht, ob sie jetzt lachen soll, weil ich scheinbar Nagellack benutze, oder mich komisch ansehen soll, weil ich ein Junge bin und Nagellack benutze. „...Ich finde, dass die Nägel durch diesen leichten Glanz viel natürlicher und gesünder aussehen.“, gebe ich schnell zu und laufe etwas rot an. Das ist so peinlich... ist doch bisher niemandem aufgefallen. Warum gerade jetzt? Also ehrlich, wenn ich mal in ein Fettnäpfchen trete – und damit meine ich meine vorige feste Überzeugung, dass ich schwanger werden könnte; einfach nur ultragalaktisch peinlich!! – dann nehme ich das nächste und übernächste immer noch gleich mit. Mann... Aber so ist das nun mal! Ja klar, haltet mich ruhig für verrückt, aber es ist meine ehrliche Meinung! ... außerdem ist es nur Klarlack, das ist doch wohl noch in Ordnung... oder nicht??? Ich ziehe einen typisch 'beleidigte Leberwurst'-Schmollmund und muss ein lautes Lachen und eine mir immer wieder auf die Schulter klopfende Hand über mich ergehen lassen. Zum Glück nur eine. Die andere braucht Fibi nämlich noch, um sich den Bauch vor lauter Lachen zu halten... Und inmitten dieses schwesterlichen Lachanfalls höre ich plötzlich eine zweite Stimme, die irgendetwas Unverständliches ruft. Unverständlich deshalb, weil eben jene Person, die es ruft offenbar ganz schön am Rennen ist, denn das Gerufene ist nicht nur von lauter Keuchen ganz abgehackt, sondern kommt zudem immer näher und wird immer lauter. „E... IX!... EIB... A... HEN!... E... LIX!“ Häh?! Elix? Meint der Typ – es ist ganz klar eine männliche Stimme, tief und rau – da vielleicht 'Helix'? Aber was sollte er jetzt mit einer Helix wollen? Macht doch überhaupt keinen Sinn! ... naja, muss ich gerade sagen... Ich, der Junge der sinnlosesten Gedankengänge überhaupt. Ich bin doch ein Meister im unlogisch sein. Eigentlich müsste ich genau der Richtige sein, um herauszufinden, wieso jemand nach einer Helix rufen sollte... Fibi und ich drehen uns um und ich höre das Klatschen ihrer zusammenschlagenden Hände und ihren kleinen, erstickten Jubelschrei, bevor ich den Grund dafür sehe. Der Grund, der direkt auf uns zugelaufen kommt. Beziehungsweise auf mich zu. Ich schätze mal, Fibi ist ihm recht egal. Ich hoffe jedenfalls, dass er nicht plötzlich heterosexuell geworden ist und mit einem Mal was von meiner Schwester will...! Der Typ, der auf uns zugelaufen kommt und, als er bemerkt, dass wir ihn bereits gesichtet und erfolgreich erkannt haben, dessen Gesicht ein breites Lächeln ziert, ist kein geringerer als Kai. ... Jetzt wird mir auch klar, was er vorhin gerufen hat. Nichts da von wegen 'Helix'. Nein, Felix! Das ist es bestimmt, was er gerufen hat! ... Gott, irgendwie wird mir so leicht ums Herz, dass er niemand anderen meinte, der vielleicht Helix heißt, sondern mich gerufen hat. MICH! ... freu! Aber wer würde sein Kind auch schon Helix nennen? So bekloppt wäre noch nicht einmal ich! „Hui, da ist er ja!“, höre ich Fibi neben mir jubeln. Intelligente Feststellung. Nein, wirklich intelligent. Ohne ihren kleinen Ausruf darüber, dass er es tatsächlich ist, der jetzt nur noch knappe hundert Metter entfernt ist und seinen Gang wieder verlangsamt hat, weil er vermutlich von den vorangegangenen Metern, die er schon gelaufen ist, ganz erschöpft ist, hätte ich es wohl gar nicht wirklich realisiert. „Boah!“, macht sie jetzt etwas leiser. „Kneif mich mal! Der sieht ja göttlich aus!“ Ah, deswegen hat sie ihre Stimme gesenkt, damit er das nicht sofort mitbekommt. Wär ihr vermutlich doch auch ordentlich peinlich, wenn es so wäre. Also, mir wär's auf jeden Fall peinlich... Ich bekomme nur noch am Rande mit, wie Fibi mir unaufhaltsam die ganze Zeit in den Oberarm piekst. Vermutlich, um mich dazu aufzufordern, sie endlich mal zu kneifen, für den Fall, dass sie nur träumen sollte. Aber das krieg ich gerade nicht hin. Bin selbst mit Träumen beschäftigt. Denn Kai sieht tatsächlich aus wie ein junger Gott! Wie ein junger, sportlicher Gott! Ich weiß, ich hab ihn bisher nur vier oder fünf Mal in meinem gesamten Leben gesehen, aber da hatte er immer lange Hosen und T-Shirts angehabt. Aber momentan,... also jetzt... also gerade in diesem Moment,... in diesem Augenblick... trägt er nur eine kurze Sporthose und ein Unterhemd... das sich ganz schön über seinen durchaus wohl gebauten Oberkörper spannt. Und obwohl allein seine Brust ein echter Hingucker ist... Mannomann! Ich wusste bis jetzt noch gar nicht, wie attraktiv Männerbeine wirken können!!! ... und dass mir alleine vom Anblick eines äußerst gut aussehenden Exemplares des männlichen Geschlechts der Sabber im Mund zusammenläuft. Nicht, dass ich mir generell Gedanken darüber machen würde, ob ich Männer attraktiv finde oder nicht! ... Obwohl, da gab es schon so den einen oder anderen, für den ich vielleicht mal geschwärmt habe... Aber verweilen wir nicht bei so alten Kamellen, sondern kommen wir ins Hier und Jetzt zurück! Also, dass Kais Körper einfach der absolute Oberhammer – das klingt ja mal so richtig mädchenmäßig... seufz – ist, das wissen wir jetzt. Gut, vielleicht habt ihr's mal wieder vor mir bemerkt, aber ihr wisst ja, ich bin nicht so der Schnellchecker... ich spreche nur mal an, dass ich bis vorhin noch dachte... aber egal. Tut ja jetzt überhaupt nichts mehr zur Sache... (trotzdem peinlich...) Naja, auf alle Fälle ist nicht nur Kais Körper zum Dahinschmelzen... Sein Gesicht... Ein Gedicht... Dieser leicht erschöpfte Ausdruck in den ozeanblauen Augen, diese kleinen Strähnchen, die ihm in der verschwitzten Stirn kleben, die zu einem seichten Lächeln leicht geöffneten Lippen, aus denen bei jedem Atemzug sein warmer Atem auf meine Haut trifft... Moment! ... Stoppt mal eben kurz! ... auf meine Haut? ... AUF meine Haut?!?! Ich löse meinen Blick endlich wieder von seinen Lippen – Gott! Wie peinlich so lange wie ich draufgestarrt hab! – und lege meinen Kopf leicht in den Nacken, um Kai in die Augen sehen zu können. Hm... schöne Augen, hab ich das schon mal erwähnt? Sie strahlen so... und sie sind meinen überraschend nah! Mir ist gar nicht aufgefallen, dass Kai während meiner Begutachtung seiner Ausstattu- ...seines Körpers (klingt weniger verfänglich...) bei uns angekommen ist und seine Arme zu einer Umarmung um mich gelegt und an sich gezogen hat. Sehr nah an sich gezogen.. Sehr, sehr SEHR nah an sich gezogen!!! So nah, dass sich, als ich zu ihm hochschaue, unsere Nasen fast berühren. Da ist nicht mal mehr der Hauch eines Zentimeters Luft zwischen uns! ... Hilfe? „Entschuldige bitte, Felix.“, haucht er mir da auf einmal gegen meine Nase und setzt ein kleines Küsschen darauf. Meine Augen weiten sich unwillkürlich. Ich bin... überrascht! Das ist alles. Ich bin einfach komplett überrascht! Und gehöre ja auch leider zu der Gattung Mensch, die einem jede Gefühlsregung offenbaren muss... „Wo... wofür?“ Mein Gehirn hat einen Komplettaussetzer. Ich bin froh überhaupt noch atmen zu können. Und ich bin sogar wahnsinnig stolz auf mich, dass ich dieses eine Wort ohne größere Komplikationen wie lautes Quietschen, unverständliches Rumgestottere oder plötzlichen Hustenanfall wegen Überforderung des Sprachsystems, hinbekommen habe! Ja, auch ein Felix Ungeschickt darf stolz auf sich sein, wenn er mal was richtig gemacht hat. ... hab ich doch, oder? Mann, ich hab echt null Selbstbewusstsein. Sollte vielleicht mal zum Arzt gehen, mir ein bisschen mehr Rückrat einoperieren lassen... „Dafür, dass ich in der Pause nicht da war.“ Das hab ich fast vergessen. Dabei war ich ja gerade deswegen noch so niedergeschlagen. Ich lächle scheu. „Ach... macht doch nichts...“ Und ob es was gemacht hat! Am liebsten hätt ich mir deswegen doch die Augen aus dem Kopf geheult!... Moment! Hab ich mir nicht sogar die Augen ausgeheult? Mal ausprobieren. Ich blinzle zweimal. Nee... die sind noch drin... Andernfalls könnte ich ja auch gar nichts sehen, ich Vollidiot! Ist wahrscheinlich sowieso nur ein Sprichwort, oder? Wär ja eklig, wenn man sich die Augen ausweinen könnte... buwah! Schrecklich eklig! „Natürlich macht das was.“ Urplötzlich wird die Umarmung enger. Ich hab mich natürlich mal wieder schön selbst abgelenkt und aus dem Konzept gebracht und ganz vergessen, dass Kai ja immer noch direkt bei mir steht. Er drückt mich an sich und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Jetzt ist seine weiche, reuevolle Stimme direkt an meinem Ohr. „Ich hatte dir doch versprochen zu kommen. Es tut mir so leid.“ Hey, kann der mal ein bisschen Rücksicht auf mein ohnehin schon vollkommen aus dem Takt geratenes Herz nehmen? Ich glaube, ich sterbe hier gleich... Vorhin noch übermäßig stolz darauf, ein paar Wörter in meinem Kopf bilden und sogar mit meinem Mund formen und aussprechen zu können (!!), ist mein Kopf jetzt gerade leerer als ein weißes Blatt Papier und mein Mund trockener als die Wüsten Sahara und Gobi zusammen! Soll heißen: Ich bekomme keinen einzigen Ton raus! „Nimmst du meine Entschuldigung an?“ Kai blickt mich fragend an. Fragend, besorgt und erwartungsvoll. Nur, dass ich ihm in meinem momentanen Zustand wirklich nicht helfen kann, so gern ich auch wollen würde. Ich... krieg einfach nichts raus. Könnte auch an dem Luftmangel liegen... Ich hab bestimmt seit fünf Minuten nicht ein Mal eingeatmet! Weil er mir einfach immer noch so unendlich nahe steht. „Natürlich verzeiht er dir, wie könnte er auch nicht.“ Ein Heiliger? Ein Engel? Oder doch Gott persönlich, der mir seine Stimme leiht, um Kai genau das mitzuteilen, wozu ich gerade einfach nicht fähig bin? ...Nein, es ist nur Fibi. Trotzdem besser als weiteres, peinliches Schweigen. Mit einem hungrigen Grinsen steht sie neben uns und beobachtet unsere Umarmung aus nächster Nähe. Ich sehe sie nur im Augenwinkel, weil mein Blick an Kais Augen gebannt ist, bis dieser den Kopf dreht, um besser zu Fibi gucken zu können. „Wie meinst du das?“, fragt er sie jetzt, amüsiert lächelnd. „Naja...“, fängt Fibi an ihren Fingern abzuzählen und wirft einen kurzen Seitenblick auf mich. „Erstens siehst du schon mal so geil aus, dass man jemanden schon bestrafen müsste, würde er dir etwas nicht verzeihen...“ (Wie kann sie so etwas nur sagen, ohne dabei komplett rot anzulaufen?? ... Aber so heiß wie es sich gerade in meinem Gesicht anfühlt, übernehme ich das gerade für sie...) „... zweitens war deine Entschuldigung schon mal super süß, dass man dir einfach verzeihen muss...“ (Oh jaaaa, wie recht sie doch hat...) „... und drittens...“ - Fibis Grinsen wird breiter - „... ist dir unser kleiner Felix doch eh schon total verfallen. Und wer würde jemandem nicht verzeihen, in den er verschossen ist??“ Hab ich vorhin angedeutet, die Möglichkeit bestünde, ich sei eventuel rot geworden? Nun ja, ich schätze mal, allerspätestens jetzt hat mein Kopf die Farbe einer überreifen Tomate angenommen! Schnell verstecke ich den roten Kopf deshalb auch an Kais Brust und kralle mich in sein Hemd. Gott! Wie peinlich! Ich weiß ja, dass ich mich damit nur wiederhole, aber... wie kann man nur so etwas absolut peinliches so trocken hervorbringen, ohne dabei auch nur ein kleines bisschen rot zu werden??? ... ich will das auch können, verdammt... Meine kleine Schwester hat mir da echt was voraus... „Oh!“ Das ist Kai. Sein Kopf dreht sich wieder zurück in meine Richtung. Ich kann es nicht sehen, nur erahnen, aber ich glaube er lächelt... Wie ein kleines, verängstigtes Klammeräffchen hänge ich an ihm und versuche, alles um mich herum auszublenden. Nach dem Kinderglauben 'Ich seh euch nicht, also könnt ihr mich auch nicht sehen' habe ich meine Augen so fest wie möglich zugekniffen. Langsam bekomme ich sogar Kopfschmerzen davon, so angestrengt bin ich bei der Sache. „Das ist ja niedlich~“, sagt er plötzlich, wobei mir erst mal auffällt, dass seine Lippen wieder ultra nah an meinem Ohr sind. N-niedlich?! Ich bin niedlich??! Würde es noch roter gehen, würde ich noch röter anlaufen, das steht fest... „Aber das ändert nichts an daran, dass du ihm trotz allem erklären solltest, wieso du dich überhaupt entschuldigen musst.“ Wie kann Fibi in dieser Situation noch so gut denken? Bei mir ist das Denken zumindest komplett ausgeschaltet. Ich will nur noch fühlen... obwohl das Gefühl, peinlich berührt zu sein, nach 'ner Zeit auch so seinen Reiz verliert. Kai löst die Umarmung – och menno! – und bringt einen kleinen Abstand zwischen uns. Zwar nur minimal, aber trotzdem: ach, menno! Muss das sein?! Ich für meinen Teil fand es gar nicht mal so schlecht, an seiner männlichen, durchtrainierten Brust zu lehnen. Er fängt an, leicht nervös zu lachen. „Ja, da hast du vermutlich recht.“, stimmt er Fibi lächelnd zu. Die hat die Arme vor der Brust verschränkt und mustert ihn skeptisch. „Und außerdem.. oder eher trotz der extraklassigen Entschuldigung, braucht das natürlich eine Entschädigung“ ... bitte was?! Hey, was zieht meine kleine Schwester da gerade ab? Von was für einer 'Entschädigung' spricht sie da gerade?! Wenn dann müsste Kai doch eine von mir bekommen, dafür, dass ich so... naja, eben so bin wie ich bin. Tollpatschig, naiv, dumm und hässlich! Gerade dachte ich noch, wie grandios es ist, eine Schwester wie Fibi zu haben, die Kai mal eben, so mir nichts dir nichts, all meine Gedanken und Gefühle offenbart hat, da verfluche ich sie auch schon wieder. Was fällt ihr ein, irgendwelche Forderungen an Kai zu stellen?! Empört schaue ich zu ihr. Mein Blick sagt ihr klar und deutlich, was ich davon halte. Er sagt: '...' und denkt sich, dass sie sich vielleicht doch etwas bei der ganzen Geschichte denkt. Sie ist immerhin schlauer als ich. Hat bestimmt Hand und Fuß, was sie da macht. Und wenn nicht, kann ich immer noch voller Überzeugung sagen, dass ich nichts davon gewusst hätte und es ganz allein ihre Idee gewesen sei! Wäre noch nicht mal gelogen... wie praktisch es doch manchmal sein kann, ein kleines Dummerchen zu sein. Jetzt bin ich wieder glücklich mit dem Umstand, dass ich ganz schön naiv bin. Hach ja, das Leben ist schön... Aber nicht unbedingt für Kai. Der wird nämlich gerade von den feindseligen und taktierenden Blicken meiner Schwester aufgespießt wie eine billige Indiana Jones-Kopie von einem Kannibalen-Häuptling. Obwohl das Wort billig hier natürlich fehl am Platz ist. Er wäre sogar ein noch viel besserer Indie, als Indie selbst! Schmacht... Man hört, wie er schluckt. Jaja, Fibi kann auch beängstigend sein, wenn sie nur will...! „Okay~“, meint Kai und sieht kurz zu mir rüber. Er schaut ein bisschen so nach dem Motto: 'Hilf mir bitte aus den Fängen deiner bösen Schwester, ich überlebe das nicht!', aber ich werde nur wieder rot und wende den Blick ab. Ich bin so.... hgnn! Dafür gibt’s kein passendes Wort! Weil ich einfach unmöglicher als unmöglich bin!!! „Was denn... für eine Entschädigung?“, fragt er zaghaft und wendet sich wieder Fibi zu. Die hat, glücklicherweise, die Schärfe in ihrem Blick wieder runtergeschaltet und sieht eher amüsiert als alles andere aus. Sie liebt es, Leute aus der Fassung zu bringen. „Hmm.“, tut sie so, als überlege sie, doch ich weiß, dass sie sich schon vor elf Stunden was ausgedacht hat. Wenn nicht gar vor vierundzwanzig. Oder noch vor ihrer Geburt! Das sieht man einfach, wenn man sie seit vierzehn Jahren kennt. „Wie wäre es zum Beispiel, wenn du...“ – Ihr Blick huscht kurz zu mir, kehrt dann aber augenblicklich zu Kai zurück – „... Felix mal zu dir nach Hause einlädst.“ Kai seufzt erleichtert auf und lächelt wieder. Er hatte wohl mit was schlimmeren gerechnet. „Kein Problem. Gerne sogar.“ Ich dagegen bin nun nicht mehr nur rot, sondern auch kreidebleich! Ihr sagt, das geht nicht beides auf einmal? Ich sage aber, dass es sehr wohl geht! Ich weiß nicht, wie ich beschreiben soll, wie ich mich fühle. Einerseits zittere ich vor Angst wie Espenlaub bei der Vorstellung, was er alles mit mir bei sich zuhause anstellen könnte, wo er noch nicht mal in der Schule vor so machen Sachen zurückschreckt (!!) und andererseits zittere ich auch vor Aufregung darüber, zu ihm nachhause zu gehen! Weil die Überlegung einfach irre... aufregend ist!!! Jaja, ich weiß, ich bin mal wieder total wortgewandt... Zu der körperlichen Auswirkung des plötzlichen Zitterns, das über mich gekommen ist und der rot-weißen Gesichtsfarbe, kommen noch die abermillionen von innerlichen dazu. Es würde wirklich eindeutig zu lange dauern, alle aufzuzählen, deswegen hier nur ein paar: Ich bin total aufgewühlt, mein Magen macht Spirenzchen, dreht sich um sich selbst als ob es kein Morgen gäbe, mein Herz schlägt so schnell und laut, dass ich die Befürchtung habe, Kai könnte es mitbekommen... und mein Kopf? Schmerzt! Ich hab fürchterliche Kopfschmerzen, weil ich so zwiegespalten darüber bin, ob ich mich jetzt eigentlich freuen soll, oder nicht. Denn er hat ja schon zugesagt. Er würde es machen. Er würde mich einladen. Ich würde zu ihm gehen. ... oh Gott, oh Gott, oh Gott! „Jetzt steh da nicht so blöd rum! Sag doch mal was.“, hetzt mich Fibi. „Ich habe dir immerhin gerade zu einem Date mit deinem Traumprinzen verholfen.“ „Fibi!!!“, schaffe ich es, voller Empörung zu quietschen. Ja, quietschen. So hoch klang meine Stimme, glaub ich, noch nie... „Was denn?“, sie zuckt nur verständnislos mit den Schultern. Mein Blick wandert bedeutend zu Kai, um Fibi klar zu machen, wieso sie sich mal etwas zügeln sollte... beziehungsweise, mein Blick wandert zu dem Ort, an dem Kai eigentlich stehen sollte, es aber irgendwie nicht mehr tut. Er ist weg. ... wo ist er??? „Kai musste schon wieder weg.“ Ja, das seh ich. Aber wieso?? „Er sagte, er müsste noch was erledigen und sei sowieso schon spät dran. Immerhin hat er noch gute zehn Minuten darauf gewartet, dass du endlich aus deiner Starre wieder auferstehst, aber ewig warten konnte er dann auch wieder nicht.“ Diesmal bin ich es, der verständnislos dreinblickt. „Na, du warst auf einmal vollständig weggetreten und nicht mehr ansprechbar, als ich dir eröffnet habe, dass Kai dich mal zu sich einladen könnte und er zugestimmt hat.“ Aha. Weggetreten also. Na, das kennen wir ja nicht anders von mir... seufz. „Er hat dir übrigens noch gute Besserung gewünscht und mir dann gesagt, wann er dich bei sich erwartet.“, unterrichtet mich Fibi weiter. Gute Besserung? „Wieso denn 'gute Besserung'? Ich bin doch nicht krank.“ „Wahrscheinlich dachte er's, weil du so plötzlich so gar nicht mehr reagiert hast. Auf rein gar nichts. Er hat dich sogar mehrmals geküsst und du standst da immer noch wie so 'ne Barbiepuppe. Irgendwie fand er es, glaub ich, auch ganz süß und lustig, aber er hat sich auch voll die Sorgen um deine körperliche und geistige Verfassung gemacht.“ ... er hat sich um mich gesorgt, wie nett! Aber was noch viel wichtiger ist... Er hat mich „...geküsst?!“, keuche ich überrascht auf. Fibi nickt grinsend und tippt sich mit ihrem Zeigefinger auf die Wange. „Da. Dreimal.“ Meine Hand fährt wie automatisch zu meiner Wange und streichelt gaaaanz vorsichtig darüber (ich will ja die Küsschen nicht wegwischen!)... ich glaube, ich werde diese Wange nie wieder waschen... Oder zumindest solange nicht, bis ich bei Kai bin. Denn wer weiß schon, was da so alles passieren wird. ... schluck. Ende Part III Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)