Ultimate Uke von Momachita ================================================================================ Kapitel 3: Ultimate Uke - Reloaded ~ Part II -------------------------------------------- Jippieh! Da ist es endlich, das lang ersehnte dritte Kapitel von der Geschichte unseres ultimativen Uke! >w< Freut ihr euch auch schon so sehr wie ich? xD Ging diesmal definitiv schneller, als mit dem zweiten (sry nochmal dafür, dass es so lange gedauert hat, damals v.v) Aber jetzt wünsch ich euch viel Spaß mit Felix und Kai~♥ *kicher* ^w^ ---------- Kapitel 3: Ultimate Uke – Reloaded ~ Part II ~Wiedersehensfreude~ Es hat zur Pause geschlagen. Und auch zu meinem letzten Stündlein?? Waah! Ich hab Angst! Ich will nicht wieder auf den Schulhof!! Wer weiß, was Kai mir wieder antut? Wenn ich daran denke, wie ungeniert er mich vorhin angefasst hat. Und vor allem wo er mich angefasst hat! Kaum auszudenken, was er mit mir anstellen wird, sobald wir uns wieder begegnen. „Hey, Felix.“ Vorher noch den Kopf zwischen meinen Armen verborgen, schaue ich auf und sehe – oh nein! Das kann doch jetzt nicht sein! – in kein geringeres Gesicht, als das von Kai. Schnell schaue ich mich um. Wir sind allein. Im Klassenzimmer. Allein im Klassenzimmer. Keine gute Voraussetzung für ein normales Gespräch, oder?! Langsam verzweifelnd begreife ich, dass das Klassenzimmer sogar ein noch schlechterer Ort als der Schulhof ist. Immerhin sind wir vollkommen ungestört... bis zum Pausenende...! Ja, das ist es! Ich muss es irgendwie hinauszögern! Komm schon, Felix, du schaffst das! Du musst ihn ja nur 20 Minuten von dir fern halten! ... ich bin erledigt! Geräuschvoll zieht Kai einen Stuhl heran und setzt sich breitbeinig darauf, die Lehne vor der Brust. „Gehst du gar nicht raus? Es ist Pause.“, lächelt er mich an. Dieses Lächeln wirkt aber ganz und gar nicht beruhigend auf mich. Im Gegenteil. Ein kalter Schauer fährt meinen Rücken hinab. Ich schlucke. „N-na ja...“, stammel ich vor mich hin, hoffend, dass mir noch was Passendes einfällt und es nicht zu zweideutig klingt. „Ich... ich dachte, dass der Schulhof ein schlechter Ort ist, um...“ Oh mein Gott, was habe ich da gerade gesagt?! Wie soll ich mich denn da wieder rausreiten? Und vor allem: mir fällt auf Deubel komm raus, keine gescheite unverfängliche Formulierung ein, die ich dazufügen könnte. Da muss man doch unweigerlich auf falsche Gedanken kommen! Und auf eben diese scheint Kai gerade eben zu kommen. Denn ein spitzbübisches Grinsen nimmt auf seinen Lippen Platz und er dreht den Stuhl mit einer geschmeidigen Bewegung so hin, dass die Lehne nun nicht mehr zwischen uns ist und er mich mit einer einzigen Bewegung zu sich ziehen könnte. Was er auch ohne große Umschweife sofort erledigt. „Um was, Felix?“, raunt er in mein Ohr, nachdem er mich wirklich auf seinen Schoß gezogen und fest an sich gedrückt hat. „Um... um schon mal die... Hausaufgaben... vorzubereiten?“, qietsche ich in seiner engen Umarmung, in der mir fast vollständig die Luft wegbleibt. „Tse, tse, tse.“, macht Kai tadelnd und hebt mich hoch, während er aufsteht und nach vorne geht. Wie ein kleines Äffchen klammere ich mich an ihn und fiepse erschreckt auf, als er mich auf das Lehrerpult legt. „Hat dir denn niemand beigebracht, dass man Hausaufgaben zuhause macht?“, grinst er mich von oben herab an und beugt sich soweit zu mir hinab, dass sein Gesicht kurz über meinem schwebt. „Deswegen heißen sie doch auch Hausaufgaben.“ Er schnippst mir spielerisch gegen die Nase und ich zucke unwillkürlich zusammen. „Ich... ich sagte ja nicht, dass ich sie machen will.“, ist mein kläglicher Versuch, mich aus dieser ebenso kläglichen Situation herauszureden. „Ich... ich sagte nur, dass ich sie schon einmal vorbereiten will...“ Kais Grinsen will trotz meiner, für meine momentane Lage gar nicht mal so schlechten, armseligen Ausrede, nicht aus seinem Gesicht weichen. Es kommt mir so bedrohlich nahe, dass ich schon seinen Atem auf meiner Haut spüren kann. Ich korrigiere: auf meinen Lippen. Ich muss das einfach sagen, denn das macht die ganze Sache nicht unbedingt leichter. Im Gegenteil: Ich traue mich noch nicht mal mehr aus- geschweige denn einzuatmen. Sollte ich jetzt also gleich ohnmächtig auf dem Boden (oder auch weiterhin auf dem Pult... oder vielleicht sogar eventuell in Kais Armen...! Was mir doch irgendwie am liebsten wäre...) liegen; macht euch nichts draus! Ist völlig normal, wenn man so lange die Luft anhält, dass man schon blau anläuft. Und wo ich gerade gedacht habe, dass es jetzt ja wohl kaum schlimmer werden kann, fängt Kai auch noch an zu reden. Mit seinem Mund... Genau. Über! Meinen!! Lippen!!! ...kreisch! „Soo~“, raunt er und durchbohrt mich beinahe mit seinen blauen Augen. Den Blick abwenden kann ich aber nicht und jetzt die Augen schließen und dann nicht mitzubekommen, was er mit mir anstellen könnte, während ich ihn nicht beobachte, könnte fatale Auswirkungen haben. Die ich lieber nicht herbeiprovozieren will. „Vorbereiten also~“ Warum klingt seine schöne Stimme nur so unheilvoll in meinen Ohren?? Plötzlich spüre ich, wie er meine Hüfte packt und zu sich ans Tischende heranzieht. Ich wimmere kurz auf, sehe ihn mit schreckgeweiteten Augen an, aber lasse kein einziges Wort über meine Lippen kommen. Denn erstens ist er mir mit seinem Gesicht immer noch so unerhört nah und zweitens... wir wissen doch schon alle, dass aus meinem Mund selten etwas Rettendes herauskommt. Das ist schon vor zwei Wochen so gewesen und so ist es jetzt auch. Nur, dass ich leider Gottes über beinahe alles Bescheid weiß, was er mit mir tun kann und höchstwahrscheinlich früher oder später auch tun wird. Mir wird klar, dass Unwissenheit manchmal durchaus was Gutes sein kann... Immerhin, vor den Ferien – und vor dem Höllenunterricht von Fibi in Sachen 'schwuler Sex' – hatte ich nicht diese Panik, als Kai mich plötzlich in die kleine Gerümpelkammer gezogen hat. Da habe ich einfach nur genießen können... Aber jetzt geht das irgendwie nur noch so schlecht... Das ist alles Fibis Schuld! „Hah...!“, keuche ich überrascht auf, als ich realisiere, wie Kai meine Beine gepackt und über seine Schultern gelegt hat. Komische Aussicht... ich wusste gar nicht, dass ich so gelenkig bin... „Erinnerst du dich an unser letztes Treffen vor den Ferien?“, fragt mich Kai wie aus dem Nichts heraus, mir immer noch so nah, dass ich am liebsten irgendwie in den Tisch unter mir versinken würde. Da Nicken unter den gegebenen Umständen nicht in Betracht kommt (wie gesagt, er ist mir so nah... es würde bei einer leichten Kopfbewegung meinerseits automatisch zum Kuss kommen...!!), flüstere ich mit erstickter Stimme ein leises „Ja“ und hoffe, dass ihn sein Super-Gehör nicht im Stich lässt, und er es mitbekommt. Und es entgeht ihm tatsächlich nicht. „Das war nämlich eigentlich auch nur eine Art Vorbereitung...“, haut der da einfach so trocken rein und leckt mir doch glatt über die Wange! „Oder besser gesagt, ein kleiner Vorgeschmack~“, schnurrt er weiter und jetzt ist das Ohr dran. Mann, dabei bin ich da doch besonders empfindlich! „Mhnm~“, presse ich die Lippen fest zusammen, damit mir nicht schon wieder an diesem dummen, dummen ersten Schultag nach den Osterferien ein Keuchen entweicht. Denn das tut es fast, als Kai sich nun vollständig an meinem Ohr zu schaffen macht. Ich verstehe auch gar nicht, wieso sich das so gut anfühlt, als er da so an meinem Ohr rumschlabbert und mein Ohrläppchen zwischen seine Zähne saugt. „Gefällt dir das?“ Seine sexy Stimme kriecht direkt von meinem Ohr in meinen Körper, findet schneller seinen Weg zu meinem Herzen als dass man ›Piep!‹ sagen könnte, und lässt es einmal stark aufhüpfen und schneller weiterschlagen als bisher. Während ich also inständig hoffe, dass er nicht ganz mitbekommt, wie sich mein Brustkorb unregelmäßig und höher auf- und abbewegt – was eigentlich kaum möglich ist, da Kai ja halb auf mir liegt! - überlege ich, ob ich jetzt nicht doch besser lügen sollte. Denn die Wahrheit ist, dass es mir ja irgendwo gefällt... jedenfalls fühlt es sich nicht schlecht an... Aber ich habe diese klitzekleine Hoffnung, dass er vielleicht aufhört, wenn ich sage, dass ich es nicht mag. Aber kriege ich das überhaupt hin, in dieser brikären Situation auch noch zu lügen? Wo man mir für gewöhnlich all meine Gefühle sofort im Gesicht ablesen kann?! ...warum bin ich nur so ein offenes Buch für die Leute? Das müsste ich dann wohl von meiner Mutter geerbt haben. Wenn die mal wieder vergessen hat, die Wäsche in den Trockner zu stopfen und Papa sie kritisch mustert, lacht sie immer so ganz nervös und zieht dann eine entschuldigende Schnute, wie in einem Anime... Diese dummen Gene! Ob die auch daran Schuld sind, dass ich das hier gerade so intensiv und heftig spüre, dass sich die Hitze sogleich in Schüben kribbelnd in meinem Unterleib ansammelt? Wenn ja, dann möchte ich die jetzt bitte möglichst schnell loswerden. Also, hat jemand Interesse an ein paar viel zu empfindsamen Genen? Empfindsame Gene... Mein Gott klingt das dämlich. Wieso reime ich mir eigentlich immer so einen Blödsinn zusammen, wenn ich mit Kai...– nein andersrum – wenn Kai mit mir... diese Sachen macht... Und dabei macht er gerade nichts anderes als einfach nur an meinem Ohr zu nuckeln. Gott, und es ist so gut... Aber wenn ich daran denke, wohin das alles noch hinauslaufen wird – und das wird es ganz sicher, immerhin hat Kai es geradezu angekündigt! –, will ich es doch gar nicht mehr! Davor hab ich einfach zu viel Angst! Und daran ist keine geringere als Fibi Schuld... diese... #~?#!“°'+ !! „Gefällt es dir... etwa nicht?“, spüre ich mit einem Mal wie Kai mit seinen etwas ruppigen Zärtlichkeiten aufhört und sich etwas aufbäumt, um mir ins Gesicht zu blicken. Ich sehe es nicht, aber ich fühle es, denn sein Atem streicht dabei über meine feuchte Wange... moment mal! Feucht? „Hey“, klingt Kais Stimme auf einmal nicht mehr verführerisch und sexy, sondern zärtlich und sanft. Und genauso sanft wischt er mir nun auch die Tränen, die aus meinen Augenwinkeln getreten sind, weg. „Wieso weinst du denn?“ Ich schlage die Augen auf und denke ein mich auslachendes Grinsen finden zu müssen. Aber Fehlanzeige. Kein Grinsen. Und auch in keiner Weise spottend. Nein, ein bezauberndes Lächeln liegt auf Kais Lippen. Verständnisvoll und leicht fragend. Ich schüttele den Kopf. „Ich weiß nicht...“, murmel ich und versuche eine Antwort dafür zu finden, die mir erklärt, wieso Kai mir gerade einen salzigen Tropfen aus dem Gesicht wischen musste. Über was habe ich gerade noch mal so hitzig nachgedacht, dass ich anfangen könnte zu weinen? Im Schnelldurchlauf gehe ich meine, zugegebenermaßen ziemlich verstrickten und merkwürdigen, Gedankengänge durch... meine Mutter... die Tatsache, dass ich nicht lügen kann... wieso hab ich darüber nachgedacht, dass ich nicht lügen kann? Ach ja, Kai wollte wissen, ob es mir gefällt (hier werde ich ein bisschen rot und senke den Blick, damit ich Kai bei der Erinnerung nicht in die Augen schauen muss)... was kam dann?... Ach ja, es gefiel mir... aber ich wollte trotzdem, dass er aufhört... weil ich Angst hatte... Nein, weil ich Angst habe. Ich habe ganz einfach Angst davor und... das ist doch wohl auch verständlich, irgendwie, oder nicht? Immerhin... wäre es mein erstes Mal und... ich kenne Kai doch gar nicht! Nur dass er geschickte Finger, eine geschickte Zunge und eine schrecklich geile Stimme hat... Auf gut Deutsch: Ich weiß rein gar nichts über ihn! Na ja, fast nicht... außer... aber was bringt es zu wissen, dass eine Person einen befriedigen kann? Nicht viel...! Denke ich... Gott, ich kenn' mich damit doch überhaupt nicht aus! Da könnte ich mir ja jetzt stundenlang den Kopf darüber zerbrechen! „Felix?“, bringt mich Kai wieder ins Hier und Jetzt zurück, mein Blick klärt sich wieder auf und ich sehe zu ihm hoch. „Weißt du es jetzt?“, hakt er nach und lockert etwas den Druck, den er auf meine, immer noch angewinkelten und über seine Schultern geworfenen, Beine mit seinem Körper ausübt. Zögerlich nickend antworte ich ihm, über was ich gerade nachgedacht habe. „Ich habe Angst...“, gebe ich nuschelnd zu. Kai nickt ernsthaft und legt meine Beine jetzt sogar wieder sanft auf dem Tisch ab, behält sie aber weiterhin links und rechts von seiner Hüfte. „Aber wenn du Angst hast, dann heißt das, dass du wenigstens endlich weißt, was ich vorhatte und immer noch vorhabe mit dir zu tun~“, grinst er auch schon wieder. Ja, ich weiß es. Ich weiß alles, dank Fibi! ... und deswegen habe ich ja auch so eine Heidenangst! Was sie mir da so erzählt und teilweise auch gezeigt hat, sah nicht immer ganz so aus, als wäre es für den passiven Part – in diesem Fall also 100%ig meine Wenigkeit – so angenehm... Im Gegenteil. Manche Verrenkungen sahen wirklich sehr, sehr schmerzhaft aus... „Aber wenn du sagst, dass du Angst hast...“, beginnt Kai wieder zu reden und setzt mir lächelnd einen hauchzarten Kuss auf die Lippen, „...muss ich dir die natürlich erst mal nehmen.“ Gott, wie kann man nur so... mir fehlen einfach die Worte. Ich finde das so... überaus nett von ihm, mir noch Zeit zu geben! Und irgendwie denke ich, dass ich auf der Liste zu Kais Charakterzügen, die ich bereits kennen gelernt habe, zu 'spontan' und 'manchmal beängstigend', 'äußerst sympathisch' und 'zuvorkommend' dazutragen kann. „D-danke...“, stammel ich ganz leise und ernte nicht nur ein weiteres umwerfendes Lächeln, sondern auch wieder so einen ganz leichten, scheuen Kuss. Uiiiiih~! Diese kleinen Küsse gefallen mir total! ...ich will mehr davon... Aber Kai weicht zurück. Er stößt sich von dem Pult ab und dreht sich zu meinem Platz um, wo immer noch meine ganzen Schreibutensilien liegen, weil ich ja dank Kai noch nicht dazu gekommen bin, die Notizen der letzten beiden Stunden wegzupacken. ... Notizen?! Eine grausame Erkenntnis trifft mich wie ein Blitz, als mir wieder einfällt, was ich an Notizen in den letzten beiden Stunden aufgeschrieben habe! Herzchen! Herzchen mit einem Namen darin! Mit seinem Namen! Und die zieren jetzt mindestens die ersten sechs Seiten meines Collegeblockes. Vorder- und Rückseite! Gott, ich sterbe gerade! Denn wenn das alleine nicht schon schrecklich genug wäre, kommt Kai diesem Collegeblock, der da so einladend an meinem Platz liegt – selbst ich würde anfangen gelangweilt darin rumzublättern, wenn ich gerade nichts besseres zu tun hätte – immer näher. Bald hat er ihn erreicht. Dann wird er die Hand aus der Hosentasche ziehen, den Collegeblock mit einer lässigen Bewegung in seine Richtung drehen und ihn aufschlagen. Und spätestens dann wird mein Herz aussetzen. Warum musste ich auch diese Herzchen da draufmalen? Nur weil ich so froh war, ihn wiedergesehen zu haben? Aber warum Herzchen, es hätten doch auch Sternchen sein können...! Komm schon, Felix!, sporne ich mich gedanklich an. Ich habe mich bereits aufgesetzt und starre Kai entsetzt hinterher, die ganze Zeit diese Herzchen im Kopf herumgeisternd. Du musst was tun, sonst entdeckt er den Block, öffnet ihn... und muss noch vor Beginn der dritten Stunde einen Krankenwagen rufen, weil du vor Scham ohnmächtig wirst! „Kai!“, rufe ich und realisiere es erst sehr viel später, nämlich nachdem sich der aAngesprochene zu mir umdreht und mich überrascht lächelnd ansieht. „Ja?“, fragt er und ich bin glücklich, dass er auf ¾ der Strecke zu meinem Platz hin stehen geblieben ist. Jetzt muss ich mir nur noch was ausdenken, damit er nicht doch noch weitergeht und... nun ja, wir wissen ja langsam, was dann passiert... „Ich...“ Ja, Felix. Das erste Wort ist geschafft. Meisterleistung! Nur noch ein bisschen! LASS DIR ENDLICH WAS EINFALLEN! „Lass uns doch... in die Pause gehen.“, schlage ich unsicher vor und ringe mit meinen Händen, die vor Nervosität ganz schwitzig geworden sind. Kai zieht immer noch lächelnd eine Augenbraue vor. „Für die paar Minuten? Ich denke nicht, dass sich das noch lohnt“, tut er seine Meinung kund und geht weiter...! Mist! Halt ihn auf, Felix, egal wie, halt ihn nur irgendwie auf! Mit schnellen Schritten bin ich wieder bei ihm und klammere mich spontan an seinem Arm fest. „Ich möchte aber!“, sage ich wie ein kleines trotziges Kleinkind. Gott, ich komme gerade wirklich rüber wie ein Fünfjähriger. Schrecklich! Langsam bleibt Kai wieder stehen und dreht seinen Kopf zu mir. „Du möchtest was?“, fragt er nach und da funkelt mir wieder sein Grinsen entgegen. Ich schlucke. Mein Blick fällt sofort auf seine Lippen und ich denke an diese kleinen schnellen Küsse, die er mir vorhin gegeben hat und die mir so gefallen haben. So prickelnd und kitzelig irgendwie... Und irgendwie liegen meine Lippen schneller auf seinen, als ich 'Homophober Feuerlöscher' sagen kann. Wieso auch immer ich das sagen wollen würde, aber es war das erste Wort, was mir gerade eingefallen ist... „Jetzt willst du also doch?“, fragt mich Kai neckend, als er den Kuss löst. Schneller als mir lieb ist... Ich schüttele entschieden den Kopf. „Nein.“ Nun, meine Stimme klingt gar nicht mehr so entschieden, wie sie vielleicht sollte. „Ich wollte...“ ...dich nur davon abhalten, dass du meinen Block aufschlägst!, beende ich den Satz in Gedanken und überlege fieberhaft, wie ich ihn beenden kann, ohne dass es zu zweideutig klingt, was schon höllisch schwer ist, ich meine, ich habe ihn gerade geküsst! Ja, nicht er hat mich geküsst, sondern ich ihn! ...ich kann's eigentlich selbst nicht richtig fassen, ich hab ihn wirklich geküsst. Von mir aus. Schei – benkleister! „So, so, du wolltest nur...?“, kommt er mir mit seinem Grinsen wieder näher und dreht sich richtig zu mir um. Seine Hände legen sich bestimmt auf meine Hüfte. „Wolltest du mich vielleicht küssen? Hat dir das gefallen?“ Ja, und wie mir das gefallen hat! Schon vor Wochen, als wir uns begegnet sind, uns ›kennen gelernt‹ haben! Ich habe sogar geträumt von seinen Küssen! (Okay, das ist jetzt extrem peinlich...) Aber das kann ich ihm ja schlecht sagen, oder? „Hmm~“, schwebt sein Mund knapp über meinem. „Wenn ich dir so die Angst nehmen kann, dann~“ Sein Atem kribbelt auf meiner Haut. Generell fangen auch meine Beine an, wie wild zu kribbeln, als hätte ich mich in einen Ameisenhaufen, oder so was, gesetzt, und diese kleinen Mistdinger wären mir unter die Kleidung gekrabbelt und legten jetzt neue Ameisenstraßen überall auf meinem Körper an. Dort, wo seine Hände auf meinem Körper liegen, werden die Stellen zudem noch heiß und pricklig. Ja, pricklig. So pricklig wie meine Lippen, die ganz sacht von Kais gestreift werden. „...dann, kann es ja nicht schaden, einfach mal weiterzumachen~“, beendet Kai seinen Satz und ich fühle schon, wie sein Mund sich auf meinen drückt, ehe es überhaupt passiert und dann... ...dann schellt es plötzlich zum Pausendende. Das kann doch nicht sein, das ist doch ein schlechter Witz! Vorhin habe ich es mir so sehr gewünscht und jetzt verfluche ich dieses dumme Klingeln, das Kai sofort aufschrecken und sich von mir entfernen lässt. Er schaut zur Tür und dann wieder zu mir, zwinkert mir zu und wuschelt mir über den Kopf. „Ich muss jetzt ins Nebengebäude, wir sehen uns später.“ Mit diesen Worten verschwindet er und lässt mich hier alleine stehen. Fassungslos! Ich bin einfach fassungslos! Ich hab auch immer Pech! ... Mit bedrückter Stimmung setze ich mich zurück an meinen Platz und ertrage irgendwie die nächsten beiden Stunden, natürlich nicht ohne noch die nächsten sieben Seiten meines Collegeblockes zuzukritzeln. ~*~*~*~*~*~ Mein Blick schweift über die Masse von Schülern, die sich während der zweiten Pause auf dem Schulhof angesammelt haben, und hält suchend Ausschau nach Kai. Geradeso wie heute Morgen. Ich komme mir langsam echt dämlich vor... „Hey!“, springt mich plötzlich etwas von hinten an und reißt mich fast auf den Boden. Nur mit Müh und Not kann ich mich und die andere Person noch halten und gebe ein ächzendes: „Urgs!“ von mir. Dann lässt das Gewicht von mir ab und ich drehe mich zu der Person um. Es ist Fibi. Als hätte ich es nicht schon geahnt. Kai ist auch viel zu cool, um mich von hinten anzuspringen. Er würde es viel stilsicherer machen. So wie heute morgen..., driften meine Gedanken mal wieder ab. So ging es mir schon vorhin in Geschichte und Religion. Nicht zu vergessen die Doppelstunde Englisch. Und alles, was ich davon behalten habe, sind Herzchen. Wie kommt's bloß...?! „Und? Wie war's?“ „Wie war was?“, erwidere ich genervt auf die gegluckste Frage meiner kleinen Schwester. „Na, wie war deine Pause.“, stupst sie mir leicht mit dem Ellbogen in die Seite und zwinkert mir verschwörerisch zu. „Ich weiß, dass du mit Kai alleine warst. Ich hab da so meine Quellen...“ Mir fallen gerade die Augen aus dem Kopf! Und wie! Tellergroß, wenn nicht größer, weiten sie sich, als mir Fibi offenbart, dass wir offensichtlich beobachtet wurden! „Hat... man uns etwa gesehen? In dem Raum?“, stottere ich und sehe Fibi immer noch entsetzt an. Plötzlich fängt sie an zu lachen. Wie kann sie jetzt nur lachen? Das ist doch super peinlich, wenn wir wirklich Beobachter gehabt haben. Ich meine, für Außenstehende hat das bestimmt nicht so ausgesehen, wie es eigentlich gewesen ist! Das ist sogar noch tausendmal schlimmer als peinlich!! „Wieso lachst du?“ Meine Stimme klingt höher als schrill und weinerlicher als weinerlich. „Weil euch niemand beobachtet hat. Man hat nur gesehen, wie Kai durch die Gänge gelaufen ist und jeden gefragt hat, wo euer Klassenraum ist. Und du warst auch nicht da, inder Pause. Da liegt doch die Vermutung nahe, dass ihr euch dort getroffen habt.“, erklärt mir Fibi, immer noch lachend und hängt noch ein leises „Wenn da nicht sogar mehr gelaufen ist...“ dran. Ich erbleiche vor Erleichterung und starre glatt geradeaus an Fibi vorbei, weil ich, sollte ich ihr jetzt in die Augen sehen und ihr hinterhältiges Flackern darin sehen, vermutlich eine reinhauen würde (auch wenn sie vermutlich stärker ist, als ich... sag mal, kann ich denn überhaupt was?!...). Sie hat mir einen Mordschrecken eingejagt, diese... miese Schwester! „Und? Was ist denn nun passiert??“, quengelt sie wissbegierig weiter und krallt sich an meinem Shirt fest. Unsanft drücke ich sie von mir weg – was nicht wirklich hilft, sie hängt schneller wieder an mir als ich gucken kann – und versuche erst mal zu verdauen, was ich gerade gehört habe. Er hat sich erkundigt, wo unser Klassenraum ist? Nein, wo mein Klassenraum ist? Ohhh... Das ist so... süß von ihm! „Sagst du es mir auch mal?“, lässt Fibi endlich von mir ab und mustert mich enttäuscht. „Oder muss ich es zuhause aus dir herauskitzeln?“ Ich zucke mit den Schultern. „Es ist ja gar nichts passiert. Von daher kannst du deine Kitzelattacken ruhig bei dir behalten.“, erwidere ich und sehe mich weiter suchend um. Immer noch kein Kai. Ob er wohl wieder zu meinem Klassenraum gegangen ist? Aber ich kann ja nichts dafür, dass der Lehrer mich diesmal rausgeworfen hat. Außerdem haben wir gleich Musik, da hätte ich meine Sachen sowieso mitnehmen und rausgehen müssen... Aber er sagte ›wir sehen uns später‹, nicht morgen oder übermorgen,... oder nie... Deswegen habe ich auch noch die Hoffnung, ihn doch noch zu finden. Irgendwo in dieser Masse zu entdecken. Fibi folgt meinen suchenden Blicken und wendet sich, fragend die Stirn gerunzelt um: „Suchst du ihn wieder?“ Ich nicke nur. „Okay. Ich suche mit dir. Immerhin bin ich ja eure Verkupplerin, da kann ich dich ja schlecht im Stich lassen.“ Kopfschüttelnd und seufzend rede ich mir ein, Fibis Gelaber einfach zu überhören. Aber egal, wie oft wir den Schulhof abgehen und nach seinem Gesicht suchen, wir finden es nicht. Besser gesagt ihn nicht. Und anscheinend findet er mich auch nicht, so, wie er es heute morgen noch getan hat. Enttäuscht laufe ich mit dem Strom zurück ins Hauptgebäude hoch zum Musikraum und verbringe die letzten beiden Stunden für heute mit einer noch bedrückteren Stimmung, als vorhin, als wir so knapp davor gewesen waren uns zu küssen, und habe nichts besseres zu tun, als die 327 Herzchen, die ich gemalt habe allesamt liebevoll durchzustreichen... Er hat doch gesagt, bis später, warum war er dann nicht da...? Ende Part II ---------- Und? Wie hat euch das Ende gefallen? ~.^ Bis zum nächsten Kapitelchen~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)