Süße Versuchung II von abgemeldet (Hochzeit mit Todesfolge) ================================================================================ Kapitel 17: Zweifel ------------------- Nejis Worte halfen Tenten etwas die Unsicherheit zu unterdrücken. Sie fühlte sich zwar immer noch nicht würdig die Frau des zukünftigen Oberhauptes zu sein, doch sie wollte bei Neji bleiben, ihn heiraten, wie sie es auch eigentlich schon einmal vorhatten. Die Tatsache das Neji nun Oberhaupt wurde änderte nicht an ihre Liebe zueinander, da war sie sich sicher. Am frühen Abend musste sie zum Tanzunterricht. Sie wollten beide nicht, wussten aber, dass es Ärger geben würde, wenn sie den Unterricht schwänzten, immerhin war es nicht mehr lange bis zur Hochzeit. Das Tanztraining war etwas angenehmer als beim letzten Mal, Neji gelang es ihr nicht allzu oft auf die Füße zu treten. Sie waren wieder in dem Proberaum mit den meterhohen Spiegeln und auch der Mann von ihrer letzen Tanzstunde war wieder da. Allerdings konnte sich Tenten nicht an seinen Namen erinnern, bezweifelte sogar, dass er ihn überhaupt genannt hatte. „Ich denke das reicht für heute, damit müssten sie beiden den Tanz eröffnen können, ohne sich komplett zu blamieren“, sagte der Pinguinmann am Ende des Unterrichts. Beide lösten sich aus der Tanzposte und waren froh, dass diese Folter ein Ende hatte. Sie würden eh nur drei, höchstens fünf Minuten auf der Hochzeit tanzen. „Wir werden nun in den Ballsaal gehen“, sagte der Tanzlehrer und faltete die Hände vor der Brust. „Sind wir denn nicht bereits im Ballsaal?“, fragte Tenten ungläubig und sah sich um. Der Mann lachte auf. „Das ist ein Probesaal, aber viel zu klein für einen Ballsaal. Tenten, Sie belieben wirklich zu Späßen.“ Der Raum war zu klein? Er war viermal so groß wie Nejis Zimmer und wahrscheinlich doppelt so groß wie das Schlafgemach vom Oberhaupt, das schon eine beachtliche Größe hatte. „Dann auf. Gehen wir zum Ballsaal.“ --- Der Ballsaal war im Vergleich zum Proberaum riesig. Eine komplette Wohnung hätte hier reingepasst und Tenten bezweifelte das es nur einen Ballsaal in diesem Anwesen gab. Wahrscheinlich gab es noch zwei oder drei solcher Räume, wenn auch nicht so riesig. „Hier wird Ihre Hochzeit abgehalten werden. Nach der Trauung natürlich, die auf der Wiese hinterm Hauptgebäude stattfinden wird. Hier werden Sie morgen den Eröffnungstanz durchführen.“ Tenten hörte dem Mann nur mit halbem Ohr zu. Sie war viel zu fasziniert von den edlen Vorhängen, dem großen Kuppeldach und den Portraits die am Ende des Raumes in einer Reihe hingen. Sie trat vor und sah Frauen, alle in adligen Stoffen und in ihren Blicken spiegelte sich die Ernsthaftigkeit wieder. Keiner Lächelte, aber dennoch strahlten sie eine innere Ruhe aus. „Wer ist das?“, fragte sie und sah sich zum Pinguinmann und Neji um. Der Tanzlehrer trat zu ihr und deutete voller Stolz auf die Fotos. „Das, meine Liebe, sind die Frauen des Oberhaupts. Eine hübscher als die andere.“ „Die Frauen des Oberhaupts?“, fragte Tenten und musterte die letzte in der Reihe. „Das ist ja Hisa.“ Sie blickte in das junge Gesicht von Hinatas Mutter. Sie war auf den Blick gerade mal siebzehn, doch man erkannte ihre Züge auf anhieb. „Die Fotos wurden alle nach der Hochzeit angefertigt. Ihr Foto wird dort auch bald hängen, Tenten.“ „Meins?“, fragte sie ungläubig und sah sich die Augen der Frauen an. „Sie haben ja alle das Byakugan.“ „Natürlich haben sie das Bluterbe. Jede war eine Hyuuga. Das Oberhaupt muss Ihnen wirklich vertrauen, wenn er die Tradition bricht und eine von Außen an der Seite seines Neffen lässt.“ „Sie hat ihm mehr als einmal bewiesen, dass sie das Feuer einer Hyuuga hat“, sagte Neji und brachte zum ersten Mal ein Wort raus, seitdem sie im Ballsaal waren. Behutsam legte er eine Hand auf ihre Schulter und versuchte sie scheinbar aufzumuntern. Spürte er etwa ihre Unsicherheit? ‚Das Feuer einer Hyuuga?‘, dachte Tenten und fragte sich was er damit meinte, sprach es allerdings nicht aus. Sie war sich nicht mehr sicher, ob sie überhaupt würdig war die Tradition zu brechen, immerhin hatte sie weder die Ruhe einer Hyuuga, noch die Ausstrahlung. --- Tenten drehte den Wasserhahn auf und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Sie hatten sich schnell verabschiedet und Tenten war ins Bad gegangen, obwohl sie eigentlich bei Neji bleiben wollte. Doch sie hielt das nicht aus. Die Erfrischung tat gut, brachte sie zurück auf den Boden der Tatsachen. Allerdings kannte sie immer noch nicht eine Antwort auf ihren inneren Konflikt. Sie hatte Angst, Angst vor Veränderungen, Angst vor Verschlechterungen. Würde die Hochzeit wirklich ihr komplettes Leben, ihre komplette Denkweise aus der Bahn werfen? Passt sie überhaupt in die steife Rolle von der Frau des Oberhauptes? Würde sie die Tradition weiterführen können oder würde alles den Bach runtergehen? Sie seufzte schwer. So viele Fragen und keine Antwort in Sicht. Wieso war sie keine Hyuuga? Schon diese Tatsache würde alles leichter machen, immerhin lag es ihnen im Blut, wurde ihnen quasi in die Wiege gelegt und was hatte sie vorzuweisen? Ein normales Leben, eine normale Erziehung und ein paar Benimmstunden. Dies war wirklich keine tolle Hintergrundgeschichte. Wieso kamen ihr diese Zweifel erst jetzt? Weil sie die Porträts gesehen hatte oder hatte sie dieses Gefühl tagelang unterdrückt? --- Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend ging sie zurück in Nejis Zimmer und betrachte es ohne zu klopfen, immerhin wusste er ja, dass sie zu ihm kommen wollte. Neji stand mitten im Raum und hatte einen Zettel in der Hand. Sie wusste nicht von wem der Brief sein konnte, doch sie spürte, dass er wichtig sein musste. „Neji, was ist los?“, fragte sie unsicher und musterte ihn, während er den Brief las. Sie sah wie sein Gesicht sich verzog. Ob es von positiver oder negativer Bedeutung war konnte sie nicht sagen, sie wusste nur, dass diese Nachricht etwas in ihrem auslöste. Sie wartete geduldig bis er zu Ende gelesen hatte und lauerte gespannt über auf Inhalt der Nachricht. Doch Neji faltete den Brief wieder zusammen und steckte ihn ein. „Ich muss für eine Weile die Stadt verlassen“, sagte er nur knapp. „Was?“, fragte Tenten etwas überrascht und gleichzeitig geschockt. „Aber die Hochzeit ist doch bereits morgen.“ „Ich weiß. Bis dahin werde ich zurück sein, versprochen. Ich habe noch was zu erledigen.“ „Hat das nicht noch bis nach der Hochzeit Zeit?“ „Nein. Ich denke danach wäre es zu spät.“ Er trat vor und legte die Hände auf ihre Schulter. „Versprichst du mir, dass du auf mich warten wirst?“ „Natürlich, aber die Hochzeit ist bereits geplant. Neji, du kannst jetzt nicht einfach vorher gehen.“ „Versuch die Trauung solange wie möglich hinauszuzögern und sei es bloß für ein paar Stunden. Ich bin für jede Minute dankbar.“ „Was hast du vor, Neji?“, fragte sie vorsichtig und sah ihn mit einem Hauch von Verzweiflung an. „Vertrau mir einfach...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)