Süße Versuchung II von abgemeldet (Hochzeit mit Todesfolge) ================================================================================ Kapitel 1: Beisetzung --------------------- Hinata ging mit schleppenden Schritten dem Altar entgegen und niemand konnte ihr jetzt noch helfen. Selbst ihre beste Freundin saß nur hilflos und unruhig im Publikum und beobachte sie. „Hat sie gerade einen stabilen Eindruck auch dich gemacht?“, fragte Neji, fast im Flüsterton, der neben ihr auf der Kirchenbank saß. Sie saßen in der zweiten Reihe, genau hinter Hinatas Vater, der das Geschehen aus nächster Nähe betrachten wollte. „Sie ist stark“, murmelte sie leise und sah zu Sasuke der neben Neji saß. Er sah angeschlagen aus und sein rechtes Auge zuckte nervös. Wahrscheinlich wütete in ihm ein Vulkan und drohte jeden Moment auszubrechen. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und seine Adern traten unnatürlich hervor. Tenten wusste nicht wie er sich fühlte, wusste auch nicht was zwischen den beiden eigentlich genau lief, doch sie spürte, dass diese Hochzeit so oder so schrecklich für alle Beteiligten sein musste. Halb Konoha war in der Kirche, alle wollten die eigentliche Traumhochzeit sehen. Schließlich war es ein Erlebnis wenn zwei Hyuugas heiraten und dann war die Braut noch die Tochter des Oberhauptes. Kein Aussendstehender wusste, dass es eine Hochzeit aufgebaut aus Tränen, zerstörten Träumen und Zwang war. Tenten spürte tiefe Trauer in sich. Sie griff schutzsuchend nach der Hand ihres Freundes Neji. Dieser umschloss sie und drückte vorsichtig zu, als Zeichen dafür, dass er da war. Hinata hatte den Weg zum Alltag fast hinter sich gebracht. Bei jedem Schritt wurde ihr Herz schwerer, bei jedem Atemzug drohte sie ohnmächtig zu werden. Doch sie war tapfer, setzte bedacht einen Schritt nach dem anderen, so wie sie es gelernt hatte. Schließlich hatte ihr Vater sie all die Jahre auf diesen Tag vorbereitet und sie wollte ihn nicht wütend machen, auch wenn sie dadurch sich selbst verraten würde. Sie hatte ihn schon zu oft enttäuscht. Am Altar stand bereits ihr Verlobter. Sie kann ihn, allerdings nur vom sehen, doch plötzlich fiel ihr wieder ein, dass er einer der Männer war, die in den Akten der heiratsfähigen Männer waren. Sie hatte noch nie ein Wort mit ihm gewechselt, kannte ihn nur von Fotos und kurzen Begegnungen auf dem Anwesen. Er sah nicht schlecht aus, unter anderen Umständen hätte sie ihn vielleicht sogar attraktiv gefunden. Aber für ihn war diese Situation wahrscheinlich genauso kritisch wie für sie selbst. Sie machte ihn keinerlei Vorwurf, viel mehr ihrem Vater der trotzallem die Hochzeit vereinbart hatte. Sie war nur noch drei Schritte vom Altar entfernt und sah hilfesuchend zu Tenten, die in der zweiten Reihe saß. Sie lächelte aufmunternd, doch Hinata bemerkte den Schmerz in ihrem Blick. Sie sah weiter zu Neji, der ein ausdrucksloses Gesicht wie immer hatte, doch sie wusste, dass auch er diese Hochzeit nicht gut fand. Er war auch einer derjenigen die Hinata in dem letzten Monat unterstützt hatte. Sie sah weiter und ihr Herz schien still zustehen. Sasuke saß dort, sah sie mit hoffnungslosem, schmerzverzerrendem Blick an und wollte wohl die Hochzeit sofort beenden. Doch er tat es nicht, versuchte sich zu beherrschen. Wieso war er überhaupt gekommen? Hinata hatte ihm unter Tränen gesagt, dass er nicht kommen sollte und nun saß er da. Ganz nah am Geschehen, hinter dem Mann, der diese Hochzeit überhaupt vereinbart hatte und dadurch ihre Liebe zu dem Mann ihres Herzens zerstört hatte. Welch Ironie… Hinata wandte schnell den Blick ab, versuchte zu überspielen was sie gerade fühlte und ging die drei Marmorstufen hoch… Sasuke presste die Zähne aufeinander und ließ sie knirschend aneinander reiben. Er wollte dazwischen gehen, wollte Hinatas Verlobten schlagen, ihren Vater verprügeln und die Hochzeit komplett schmeißen. Doch es würde nichts bringen. Auch wenn er dazwischen gehen würde, war diese Hochzeit bereits ein unterzeichnetes Dokument. Er hörte nicht zu als der Pastor seine Rede hielt. Versuchte Hinata nicht in diesem prachtvollen Kleid zu sehen. Sein Herz drohte zu zerbrechen und er konnte nichts dagegen tun. Er wusste das Hiashi einen Hyuuga als Schwiegersohn wollte, wusste auch, dass er nicht in das gewünschte Schema passte und doch wollte er Hinata mehr als alles andere, aber er hatte es ihr nicht gesagt. Eigentlich hatte er vor seine Liebe zu gestehen, aber dann berichtete Hinata von der Zwangshochzeit und für ihn drohte eine Welt zusammen zu brechen. Als der Pastor den berühmten Satz mit dem Widerspruch jeden diese Ehe sagte, schwieg Sasuke. Verschloss sich. Lieber wollte er auf ewig schweigen, als sich bloßzustellen, denn bringen würde es ohnehin nichts. Er hatte sie eh bereits verloren, ehe er sie überhaupt besitzen durfte. Es war zu spät… Hinata hörte dem Pfarrer nur halbherzig zu. Vermutlich wusste er noch nicht mal, dass dies eine Zwangshochzeit war, deswegen machte sie ihn keine Vorwürfe über die fröhlichen, liebenswürdigen Worte und die Rede über eine hoffnungsvolle und harmonische Ehe. Plötzlich fragte er sie nach ihrer Zustimmung für diese Heirat. Sie zuckte innerlich zusammen, wollte eigentlich nichts sagen, doch man verlangte von ihr dieses kleine Wort, dass ihre ganze Zukunft verändern würde. Egal was sie sagen würde, selbst wenn sie „nein“ sagen würde, würde ihr Vater Mittel und Wege finden diese Hochzeit durchzuführen, selbst wenn er dafür über Leichen gehen musste. Die junge Frau sagte nicht sofort etwas, sah erst in das Publikum. Sie bemerkte in der ersten Reihe ihren Vater, der sie mit einem selbstsicheren Blick musterte. Er hatte sich wirklich nicht geändert und diese Hochzeit zeigte, wie kaltherzig er doch immer noch war. Sie spürte einen kalten Schauer über ihren Rücken, als sich ihre Blicke trafen, doch sie versuchte stark zu bleiben, sich diesem Blick zu widersetzen. Sie hatte keine Wahl. Sie schluckte ihre Fluchtversuche runter, vertrieb die Hassgedanken und verlor den letzten Funken Hoffnung in Sich. Hinata löste den Blick von ihrem Vater, sah zu ihrem Verlobten, der auch alles andere als glücklich aussah. Doch er hatte das „Ja-Wort“ bereits gesagt. Hatte diese Last schon hinter sich gebracht. Dann sah sie wieder zu ihrem Vater, spürte immer mehr Wut in ihrem Bauch. „Frau Hyuuga?“, fragte der Pastor und versuchte scheinbar die Spannung zu lösen. Die angesprochene sah zum Pfarrer, unterdrückte die Tränen und sprach ihr Todesurteil aus: „Ja, ich will...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)