Der Regen für die Wüste von abgemeldet (Ein Herz ohne Liebe ist wie ein Garten ohne Blumen (1. Teil der Wüstentriologie)) ================================================================================ Kapitel 12: Entführt -------------------- Komm an den Ort an dem du gestorben bist! Gaara schlug mit der Faust so heftig gegen den Spiegel in seinem Badezimmer, dass dieser zerbrach. Das ihm dabei ein paar Splitter in der Hand stecken blieben schien er nicht zu merken. Aus dem zerbrochenen Spiegel starrte ihm sein momentanes Selbst ins Gesicht. Ein noch nicht einmal volljähriger Junge, der schon über ein ganzes Dorf herrschte. Ein Junge mit Haaren wie Blut, die ihm mittlerweile bis fast zu den Augen hingen. Ein Junge mit stählernen, kristallklaren grünen Augen...in denen sich reine Angst und blankes Entsetzten sah. Dieses Spiegelbild starrte ihn aus ungefähr 50 Spiegelbildern entgegen. `Ikiru!´ Ikiru war dort. Mit diesem verrückten, geisteskranken Psychopath. Nur weil er sie nicht richtig hatte beschützen können. Wieso wusste dieser Kerl von diesem Ort? Damals hatte man versucht, dass dieser Vorfall nicht zu sehr an die Öffentlichkeit gerät. Wie hatte dieser Mistkerl also davon erfahren? Aber das war in diesem Moment unwichtig. Was wichtig war war Ikiru so schnell wie möglich zu finden und wieder zurück zu holen. Koste es was es wolle! Selbst wenn er selbst dorthin gehen musste. In diesem Moment klopfte es an der Tür. Gaara sah sich noch einmal im Spiegel an, um sicher zugehen dass er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte, und rief dann er „Herein.“ In der Tür standen seine Geschwister und das Konoha -Team. Alle sahen ihn erwartungsvoll an. „Was?“, fragte er. Kankuro sah ihn ernst an. „Was stand in dem Brief? Das wollen hier alle ganz gerne wissen!“ Gaara schaute allen in die Gesichter. Sie strahlten alle Besorgnis aber auch Entschlossenheit aus. Gaara seufzte. „Unser gestriger Besucher hat Ikiru, wie ihr alle wohl schon erwartet habt, entführt.“, sagte er kurz und knapp. Das schien die anderen wirklich nicht besonderes zu überraschen, denn sie blieben ernst. „Sonst nichts? Steht da nicht wo sie sind?“, fragte Kiba. Gaara funkelte ihn aus mahnenden Augen an und brachte ihn damit sofort zum schweigen. Schließlich war Kiba derjenige gewesen, der als Ikiru verschwand auf sie hatte aufpassen sollen. Als die Anderen ebenfalls ziemlich enttäuscht aussahen seufzte Gaara jedoch ergebend. „Doch. Ich weiß wo sie sind.“ Sofort sahen alle ihn gespannt an. Gaara wendete den Blick von ihnen ab...speziell von seinen Geschwistern. Er schluckte einmal. „Sie sind...in der alten Höhle...der Akatsuki.“ Sofort war es ruhig. Stille. Eine Stille die kaum auszuhalten war und die Luft war so dick das man sie mit einem Messer hätte schneiden können. Gaara spürte wie ihn seine Geschwister wie vom Donner gerührt anstarrten. Kiba, Hinata und Shino hatten auf einmal das dringende Bedürfnis einfach die Klappe zu halten. Er selbst hatte ein Gefühl auf seiner Brust als würde ein Sandsack auf ihm drauf liegen.Aber in seinem Gehirn arbeitete es. Als die Stille nicht mehr auszuhalten war stand er schließlich auf. Innerhalb von Sekunden hatte er eine Entscheidung getroffen. „Euch ist klar, das wir etwas unternehmen müssen. Speziell ihr müsst etwas unternehmen.!“ Alle wandten sich ihm zu und sahen ihn aus ihm nicht deutbaren Blicken an. Gaara ging nicht auf diese Blicke ein sondern wandte sich an Kankuro. Er sah seinem großen Bruder tief in die Augen. „Kankuro, ich übergebe dir hiermit die Mission Ikiru Yorokobi wieder zurück in dieses Dorf zu holen! Bereite alles vor!“ Kankuro sah ihn einen Moment aus großen Augen an. Auch er sah seinem Bruder in die Augen...und was er sah lies ihm seine perplexe Frage im Halse stecken. Ernst, Entschlossenheit und grenzenloses Vertrauen sah er in Gaaras Augen. Sein kleiner Bruder zählte auf ihn...aber nicht nur, so hatte Kankuro das Gefühl, auf Ikirus Rettung, sondern auch auf etwas anderes. Aber was? Als er es nicht weiterhin nicht deuten konnte, nickte er Gaara ernst zu. Kankuro meinte sogar die Andeutung eines Lächelns bei seinem kleinen Bruder zu sehen. Dann wandte sich Gaara wieder allen anderen zu. „Ihr alle geht jetzt mit Kankuro mit und beredet mit ihm die Lage und die weiteren Pläne. Verstanden?“ Von allen kam ein ernstes „Jawohl!“ und schon waren alle aus dem Zimmer draußen. Alle bis auf Temari. Sie schaute ihren Bruder an. Daher wandte er sich noch einmal ihr zu. „Temari, du weißt, dass wenn irgendetwas mit diesem Dorf, mir oder sonst irgendetwas passieren sollte, wenn ich mal nicht da sein sollte...dann trägst du dir Verantwortung für alles!“ Temari starrte ihn einen Moment lang an, nickte dann aber. Er drehte sich weg. „Lass mich allein, ich muss nachdenken. Wenn Kankuro denn Plan ausgearbeitet hat, kommt ihr noch einmal zu mir.“ Er hörte noch wie Temari aus dem Zimmer ging und die Tür hinter sich schloss. Sofort fing er an sich seine Sachen für den Kampf zurecht zulegen. Wenn seine Geschwister und die anderen dachten er würde hier nur tatenlos in seinem Zimmer sitzen, dann hatten sie sich aber gewaltig geschnitten. Aber er hatte ein Problem. Und dafür benötigte er...Kankuros Hilfe. Es war heiß. Sie schaute sich mit einer trägen Kopfbewegung um und sah nichts. Sand, schoss es ihr durch den Kopf. Es war heiß, aber es war Nachts. War die Wüste da nicht kalt? Sie verstand nichts. Sie wusste nicht einmal ihren Namen. Was war los? Sie spürte wie sie über der Schulter von jemandem lag, der sehr schnell lief. Als sie sich bewegte wurde sie mit einem Ruck fallen gelassen. Sand scheuerte ihr das Gesicht auf und Felsgestein scheuerte ihr die Beine und Arme auf. Sie war auf einem Felsen gelandet. Felswüste, nicht Sandwüste. Sie war nicht mehr in Suna bemerkte sie mit einem Schreck. Sie wollte den Kopf drehen, aber es war zu schwer. Sie wollte ein anderes Körperteil bewegen, aber sie schaffte es nicht. Ihr Körper gehorchte ihr nicht. Ein Gesicht drenkte sich in ihr Gesichtsfeld. Ein grinsendes höhnisches Gesicht. Sie spürte mit einiger Verzögerung wie er mit den Finger über ihren Körper strich. Sie wollte das nicht. Sie wollte etwas sagen aber sie hörte nur ein unverständliches Gurgeln. Er hatte es gehört, sein Gesicht verhärtete sich. Mit der Hand schlug er ihr ins Gesicht und ihr Kopf prallte gegen einen Felsen. Benommen spürte sie, wie an ihrer Kopf haut etwas warmes herunterlief. Sie spürte nur einen leisen Schmerz als er sie hoch hob und mit ihr weiter lief. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Obwohl ihr Gehirn nicht richtig arbeitete wusste sie doch eins. Sie war allein. Kankuro klopfte an Gaaras Tür. Sie hatten mindestens 10 Stunden für den Ausarbeitung des Plans gebraucht. Aber dafür war bis ins kleinste Detail durchgeplant.Ein halber Tag für den Plan. Wieder klopfte er gegen die Tür und wartete auf eine Antwort. Keine Antwort. „Gaara, bist du da?“, rief er. Temari trat hinter ihm und sah ihn fragend an. Kankuro zuckte mit den Schultern. Schließlich öffnete Temari die Tür und trat ein. Sie schauten sich um aber niemand war ihm Zimmer. „Gaara?“ Sie erhielten keine Antwort. Temari schaute Kankuro ernst an, als wäre ihr plötzlich etwas eingefallen. „Such ihn im ganzen Haus.“, sagte sie und lief schon los. Kankuro sah einen Moment perplex lief dann aber los. Sie suchten im ganzen Haus, wirklich überall. Aber Gaara war nicht zu finden. Als sich die Geschwister wieder auf dem Flur begegneten sahen sie sich keuchend an. „Gefunden?“ „Wie du siehst, nicht!“ Mit einem Seufzer gingen sie zu Kankuros Zimmer um weiter zu überlegen. Temari trat ein, aber Kankuro blieb plötzlich wie angewurzelt in der Tür stehen. „Was ist los?“, fragte Temari. Kankuro sah sich sorgfältig um. „Hier war jemand drin.“, sagte er langsam. „Klar, ich bin hier drin.“, sagte Temari. Kankuro schüttelte den Kopf. „Nein, ich meine hier war jemand anderes als wir beide drinnen.“ Damit fing er an sein Zimmer sorgfältig abzusuchen. Er schaute hier und dort. Am Schreibtisch blieb er schließlich stehen...und sah eine offene Schublade. Und urplötzlich wurde er schneeweiß im Gesicht. „Was ist los?“, fragte Temari. Kankuro starrte immer noch entsetzt auf die Schublade. Sie war leer. „Kankuro, was war in dieser Schublade?“, fragte Temari nun gereizt. „Speziell angefertigte Nahrungspillen.“, flüsterte Kankuro. Temari runzelte die Stirn. „Du versteckst Nahrungspillen in deinem Zimmer? Aufputschmittel?“ „Das sind nicht irgendwelche Nahrungspillen!“, schrie Kankuro. „Eine dieser Pillen verstärkt die Kampfkraft um das doppelte, für zwei Stunden. Aber danach bist du so erledigt, dass du nicht mehr aufrecht stehen kannst!“ Temari riss die Augen auf während Kankuro sie gehetzt anstarrte. „Wie viele waren darin?“, flüsterte sie. „Drei.“ „Und wie viele sind weg?“ Einen Moment herrschte Totenstille. „Drei.“ Mit einem saftigen Fluch drehte Temari sich um und lief zu dem Konoha Team. „Dieser verdammte Vollidiot!“, schrie sie. „Was ist los?“ Kiba, Shino und Hinata waren aufgetaucht und sahen sie verwundet an. „Gaara ist weg!“ Die anderen glotzten. Eine ganze Weile herrschte eine ungläubige Stille. Aber nicht lange. „W-weg?“, stammelte Kiba. „Er ist WEG!?!“ Temari nickte ernst. Kankuro murmelte irgendetwas vor sich hin, was sich so anhörte wie „Mit meinen Aufputschmitteln.“. Temari fuhr darauf gereizt zu ihm herum. „DAS IST JETZT NICHT WICHTIG!!!“, schrie sie. Nun meldete sich Hinata zaghaft zu Wort. „Habe ich das jetzt richtig verstanden? Der Kazekage von Suna-Gakure ist alleine aufgebrochen um ein Mädchen wieder zurück zu holen?“ Diese Zusammenfassung lies alle in ihrer Aufregung inne halten. Das was Hinata gesagt hatte entsprach so ziemlich der Wahrheit. Kankuro riss sich schließlich als erstes wieder zusammen. „Okay. Gaara hat mir in dieser Mission die Anführerposition gegeben. Da wir jetzt einen Plan haben...macht euch alle sofort fertig. Aufbruch ist in spätestens einer Stunde am Dorftor.“ Sofort waren alle weg um sich an die Arbeit zu machen. Temari und Kankuro standen schließlich alleine auf dem Flur. „Er hat das alles so geplant.“, seufzte Temari. „Er hat dir diese Position zugeteilt, damit du ihm als Verstärkung hinterher kommst und mir hat er solange die Verantwortung für das Dorf gegeben.“ Kankuro nickte und seufzte ebenfalls. Bevor er ging hielt Temari ihn noch einmal auf. „Kankuro, bring ihn bloß wieder heil zurück.“ Kankuro drehte sich zu seiner Schwester um. Sein todernster Gesichtsausdruck lies ihr ein Schauer über den Rücken laufen. „Er hat die Spezialpillen. Wenn er alle Pillen in seinem momentanen Zustand schluckt...kann ich dir nichts versprechen.“ Damit drehte er sich um und machte sich an seine Aufgabe. Einen Gedanken hatte er die ganze Zeit über im Kopf. `Bau ja keinen Scheiß, Gaara! ´ Sie war allein. Ganz allein. Das einzige was sie spürte war wie sie immer weiter liefen. Es kam ihr so lange vor. Sie wollte nicht mit diesem Kerl zusammen sein. Aber ihr gehorchten ihre Körperteile nicht. Sie sah nur wie der Boden unter ihr hinweg sauste. Irgendwann wurde es noch kühler aber im Innern ihres Körpers fühlte es sich immer noch unglaublich heiß an. Der Boden war nicht mehr sandig sondern es war nur Waldboden. Sie waren in einem Wald. Zweige schlugen ihr ins Gesicht, rissen ihre Haut an Armen und Beinen und auch das Gesicht auf. Sie spürte wie aus vielen kleinen Schnitten an ihrem Körper ein wenig Blut floss. Wieder weinte sie. Kam niemand um sie zu retten. Sie fühlte sich so verloren. Sie konnte ihren Körper nicht bewegen, sie wusste nicht einmal ihren eigenen Namen. Die Tränen flossen ihr ins Gesicht und tropften auf den Boden, hinterließen eine kleine Spur aus Wassertropfen auf dem Boden des Waldes. Sie war allein. Gaara lief mit Höchstgeschwindigkeit über den Sand der Wüste. Er hatte einen halben Tag Vorsprung, so schnell würde ihn sein Bruder nicht einholen können. Auch der Mistkerl hatte einen halben Tag Vorsprung, war jedoch mit Ikiru im Schlepptau garantiert langsamer als Gaara. Es war Nachts und somit angenehm kühl, perfekt um durch die Wüste zu gelangen. Dennoch kam es Gaara so vor als wäre er langsamer als sonst. Er konnte es nicht leugnen: Er war müde und seine Nerven waren bis zum zerreißen gespannt. Er stand unter Zeitdruck. Zu der Akatsukihöhle brauchte man knapp drei Tage. Ungefähr einen um durch die Wüste zu gelangen und knapp zwei um das Waldgebiet zu durchqueren. In dem Brief hatte gestanden, dass er nur drei Tage hatte. Das hieß keine Pause, höchstens eine kleine, und so schnell wie möglich zu der Höhle...um Ikiru da raus zu holen. Bei den Gedanken an Ikiru in den Händen dieses Psychopathen wurde ihm schlecht. Wenn er daran dachte was dieser Kerl mit ihr vorhatte. In Gaara wütete bereits ein Zorn den er nur mit Mühe unterdrücken konnte. Krümmte der Kerl ihr auch nur ein Haar...dann...aber eines war sicher. Wenn er diesem Kerl gegenüberstand würde er sich keinen Moment lang zurückhalten. Die Stunden flogen dahin. Fünf Stunden waren seit seinem Aufbruch vergangen und er gelangte nun allmählich in den Felswüstenbereich. Der Weg war hier schwieriger zu begehen und Gaara musste sein Tempo wohl oder übel ein wenig drosseln. Das führte allerdings dazu dass er etwas bemerkte als er an einem Felsen vorbei lief. Sofort blieb er stehen und sah sich das an. An einem Felsen klebte etwas. Er berührte es leicht mit den Fingern. Blut, noch nicht sehr alt. Und ein schwarzes, langes, gelocktes Haar. `Ikiru!´ „Du Gott verdammter Mistkerl!“, fluchte Gaara. Schon war er wieder auf den Beinen und lief so schnell er konnte weiter. Es war ihm egal, dass er sich beim Laufen kleine Schnitte an den Beinen zuzog, er spürte nichts, dachte nur noch an Ikiru. Es wurde langsam hell und allmählich auch wärmer. Gaara machte keine Pause, gönnte sich keinen Halt, lief so lange weiter bis er schließlich den Wald erreicht hatte. Er lief und lief immer weiter. Hin zu Ikiru...und dem Ort seines Todes. Es wurde kühler. Schon seit einer Weile wurde es kühler und sie spürte wie er langsamer wurde. Und auf einmal war da kein Boden mehr...sondern Wasser. Sie gingen durch Wasser und auf einmal wurde es dunkel, völlig dunkel. Wieder wurde sie unsanft in eine Ecke geworfen und blieb wieder liegen ohne sich zu bewegen. Sie hörte wie er umher lief und etwas machte was sie nicht sehen konnte. Aber es wurde heller und heller um sie herum. Das nächste was sie spürte, war wie er sie unsanft wieder hoch hob und sie in eine Ecke trug. Er setzte sie auf einer harten Unterlage ab und nahm dann ein Seil in die Hand. Er band ihr die Hände und die Füße zusammen. Als er diese straf gezogen hatte und er sich sicher war, dass sie sich nicht bewegen konnte, zwängte er ihr den Mund auf und lies etwas hinein laufen. Dann zog er sich zurück. Ganz langsam zeigte etwas Wirkung. Ihr Kopf wurde klarer. Nach und nach versuchte sie jedes einzelne Körperteil zu bewegen...und es funktionierte. Abgesehen davon, dass die Fesseln sie immens behinderten, konnte sie sich wieder bewegen. Gleichzeitig verspürte sie einen stechenden Schmerz am Kopf und die Schnitte an Armen und Beinen machten sich auch bemerkbar. Aber sie konnte wieder denken. Sie war Ikiru, das blinde Mädchen. Und das letzte was sie wusste war wie sie unter der Dusche gestanden hatte und...dann war da nichts mehr. `Moment mal. Dusche?!?! ´ Mit einem Mal wurde ihr eines bewusst. Sie war...nackt. Ikiru fing an zu fluchen. Dieser Mistkerl hatte sie doch tatsächlich unter der Dusche entführt. Und an Klamotten hatte er natürlich nicht gedacht, dachte Ikiru sarkastisch. Mit einem weiteren Schreck wurde ihr aber wieder klar, wer ihr Entführer war. Sie schaute sich um. Ganz offensichtlich waren sie in einer Höhle, einer ziemlich großen sogar. Hier und da brandeten Fackeln...und an der Wand gelehnt saß er. Er war genau so wie Ikiru ihn in Erinnerung hatte. Groß, schlank, schulterlanges Haar und eine Art die sie überhaupt nicht leiden konnte und vor der sie Angst hatte. Er sah sie nur an, aber der Blick mit dem er über ihren Körper schaute, lies sie erzittern. Als er merkte wie sie ihn anstarre fing er an zu grinsen. „Tag auch.“, sagte er im Plauderton. Ikiru lief es wieder kalt den Rücken runter. Sogar die gleiche Stimme. Sie sagte keinen Ton. „Hast du die Zunge verschluckt oder warum starrst du mich so wortlos an?“, kicherte er. Ikiru riss sich zusammen. Sie konnte jedoch nicht verhindern, dass sie stammelte. „A-aber...du...ich...e-er...“ „Sprich bitte in einer Sprache die man verstehen kann, Schätzchen.“ „D-du...k.kannst nicht...am leben sein...V-Vater.“ Einen Moment starrte der Kerl sie an, vielleicht sogar ein wenig perplex. Dann fing er schallend an zu lachen. Ikiru stellten sich die Nackenhaare auf bei diesem Geräusch. „Oh Mann, der ist gut, Kleine.“, sagte der Kerl und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. „Erinnerst du dich nicht mehr an mich?“ Ikiru starrte ihn an. Sollte sie sich an ihn erinnern? Dann wurde er schlagartig ernst und sah ihr tief in die Augen, mit dem kältesten Blick den sich Ikiru nur vorstellen konnte. „Ich bin nicht dein Vater Ikari Yorokobi, Süße. Aber ich kenne dich, ich kannte dich schon als du ein Baby warst.“ Ikiru fühlte sich als hätte sie einen Schlag ins Gesicht bekommen. Er war nicht ihr Vater? Aber wer war er dann? „Wer bist du?“, fragte sie mit zitternder Stimme. „Du siehst doch genauso aus wie er...du bist wie er.“ Wieder lachte er, diesmal jedoch kalt. „Warum ich ihm so ähnlich bin? Du hast Recht, ich bin wie er und sehe auch so aus wie er. Aber ich bin nicht Ikari...sondern sein Zwillingsbruder!“ Ikiru erstarrte. Heiße und kalte Wellen liefen durch ihren Körper. Sie riss die Augen weit auf. Der Kerl grinste sie weiter an. Er erhob sich und deute eine kleine Verbeugung vor ihr an und sagte mit einem Grinsen: „Wenn ich mich vorstellen darf. Ich bin Yaju Yorokobi...dein Onkel.“ Die Worte halten in Ikirus Kopf wie ein Echo in den Bergen wider. `Onkel???´ Das konnte nicht wahr sein! Ihr Vater hatte ihr die etwas von einem Bruder erzählt, ,geschweige denn von einem Zwillingsbruder. „D-d-das kann nicht sein.“, flüsterte sie. Wieder hörte sie wie er unheimlich kicherte. „Und wieso nicht?“ „Weil mein Vater nie erwähnt hat, dass er einen Bruder hatte!“ Einen Moment sah ihr „Onkel“ sie scharf an. „Das sieht ihm ähnlich.“, zischte er. „W-wieso?“ „Er hat dir nichts von mir erzählt...weil ich kurz nach deiner Geburt den Clan verlassen habe!“ Ikiru sah ihn einen Moment perplex an. Verlassen? Wieso verlassen? Ehe sie ihn noch weiter ausfragen konnte schoss er wie der Blitz zu ihr herüber. Sie hatte nicht mal geblinzelt und schon war sein Gesicht vor ihrer Nase. Sie schrie erschrocken auf und wollte von ihm wegrücken aber die Fesseln ließen es nicht zu. Hilflos wie sie wahr konnte sie nicht verhindern, dass er mit seinen kalten Finger lüstern über ihren Körper strich. „H-hör auf!“, rief sie entsetzt. Er lachte daraufhin nur böse auf. Seine Finger wanderten über ihren Körper, fast sanft, aber Ikiru trieb es fast in den Wahnsinn. Sie hielt diese „Behandlung“ nicht aus. Sie konnte es nicht ertragen seine Finger, an denen jeweils ein Ring hing, auf ihren Körper zu spüren. Und als er immer mehr in den für andere „nicht zugänglichen Bereich“ kam, spuckte sie ihm ins Gesicht. Sie hörte ein Knacken und ein Zischen. Plötzlich schoss ein brennender Schmerz durch ihren Arm und sie schrie auf. Yaju packte mit der Hand hart ihr Gesicht und sah sie aus eiskalten Augen an. Der Schmerz lies Ikiru die Tränen in die Augen treiben und sie konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken. „Wage das nicht noch einmal, du kleines Miststück!“, zischte er bedrohlich. Wie zur Bestätigung fühlte sie schmerzhafte Stiche im Gesicht, dort wo er sie mit seinen Fingern berührte. Es war ein Schmerz wie Ikiru ihn noch nie erlebt hatte. Als würde jemand mit einem eiskalten Messer in ihre Haut schneiden. Und im nächsten Moment lies er sie schon wieder los. Ikiru keuchte auf, zum einem weil er sie endlich losgelassen hatte, zum andern weil ihr Gesicht und ihr Arm höllisch brannten. Aber zu ihrer Verwunderung blutete sie nicht. Wieso blutete sie nicht? Sie konnte ganz deutlich einen Schnitt an ihrem Arm und kleinere Schnitte in ihrem Gesicht spüren, aber sie blutete nicht. Sie hörte wie Yaju anfing zu lachen, laut und voller Schadenfreude. Ikiru für es kalt durch den ganzen Körper. Sie hatte Angst. Es war fast wie das Gefühl als Gaara ihr gesagt hatte dass sie die Schlacht gegen die riesige Armee nicht gewinnen konnten. Das Gefühl als ihr klar wurde wie sie die Armee besiegen konnte. Das gleiche Gefühl. Sie musste es wieder tun. Abermals stiegen ihr Tränen in die Augen...aber dieser Kerl musste vernichtet werden, egal ob er ein angeblicher Verwandte von Ikiru war oder nicht. Sie fing an sich zu konzentrieren, seinen Körper in die Kälte zu hüllen. Seinen Körper zu vereisen. Und gerade als sie es schon wieder tun wollte...merkte sie dass es nicht funktionierte.Sie erstarrte vor Schreck und versuchte es noch einmal. Wieder das gleiche Ergebnis. Aber es lag nicht an ihr, merkte Ikiru nach einer Schreckenssekunde, sondern an ihm! Dieser Kerl lies sich nicht einfrieren! Ihr Attentatsversuch war wohl nicht unbemerkt geblieben, denn er fing wieder schallend an zu lachen. „Netter Versuch, kleine Göre. Aber das funktioniert bei mir nicht!“ Sie sah ihn verwirrt an, total perplex dass sie gegen ihn nichts ausrichten konnte. Sie begutachtete seinen Körper noch einmal genau. Zuerst fiel ihr nichts auf...bis sie merkte, dass sein Blut nicht normal zirkulierte. Es floss viel zu schnell durch seinen Körper, es war viel zu schnell in Bewegung. Einen Moment kapierte sie gar nichts...doch dann schlug es wie ein Blitz in ihr ein. „Du hast dich...gedopt?!?“, keuchte sie erschrocken auf. Sie merkte wie er sie fies angrinste. „Du bist aber schnell darauf gekommen.“, sagte er. „Alle Achtung, ich bin beeindruckt. Ich habe ein Mittel gefunden, dass das Herz höher als normal schlagen lässt und somit den Körper auf Höchsttemperaturen auffährt.“ Er kam wieder näher an sie heran und diesmal war Ikiru viel zu entsetzt um von ihm zurück zu zucken. „Das heißt, du hast keine Möglichkeit mich umzubringen und deine Freiheit wieder zu erlangen.“ Damit versetzte er ihr ein Schlag ins Gesicht, dass Ikiru einen Moment schwarz vor Augen wurde. Sie spürte wie er sich von ihr entfernte und wie er über sie lachte. Tränen traten ihr abermals in die Augen und ihr Verzweiflungsschrei hallte von den Höhlenwänden wider. Sie war diesem Mistkerl ausgeliefert und sie konnte nicht das Geringste unternehmen. Sie bemerkte nur am Rande wie Yaju Eisgitterstäbe um ihre kleine Ecke zog. Wie er anfing irgendetwas um ihre kleine Zelle zu präparieren, aber sie sah nicht was. Sie war völlig in sich selbst versunken, verzweifelt und vollkommen allein. So verging die Zeit, ob Stunden oder Tage, Ikiru wusste es nicht, sie hatte jedes Zeitgefühl verloren. Vor ihrem inneren Auge formte sich die Gestalt, die sie sich vor einiger Zeit, so kam es ihr jedenfalls vor, im Geiste gebildet hatte. Die Gestalt von dem Jungen den sie liebte. „Gaara.“, schluchzte sie. „Rette mich!“ Keuchend blieb Gaara stehen und lehnte sich an einen Baum. Ob er es wollte oder nicht, er brauchte eine kleine Pause. Er lief jetzt seit knapp zwei Tagen ohne Pause, seine Beine zitterten vor Erschöpfung und sein ganzer Körper verlangte nach einer Pause, obwohl sein Verstand auf keinen Fall verschnaufen wollte. „Erbärmlich!“ „Halt die Klappe!“, zischte Gaara. „Wieso sollte ich?“, kicherte es. Gaara stöhnte auf. Seine vom Schlafmangel halluzinierte innere Stimme konnte er gerade überhaupt nicht gebrauchen. Er wollte schleunigst weiter, es war nicht mehr weit zu der Höhle. Aber in seinem jetzigen Zustand konnte er nicht weiter, dass war ihm klar. Mit zitternder Hand griff er in seine Hosentasche und zog die Pillen heraus, die er seinem Bruder geklaut hatte. Spezialnahrungspillen. „Gott, wie tief bin ich gesunken?“, seufzte er während er auf die drei kleinen Kügelchen starrte. Früher, vor zwei Jahren, wäre ihm noch nicht einmal im Traum eingefallen Nahrungspillen zu benutzten. Das hatte er damals nicht nötig gehabt und er war früher auch viel zu egoistisch gewesen um sich mit Dopingmitteln zu stärken. „So schwach!“ „Könntest du für fünf Minuten mal die Klappe halten?“, fauchte Gaara. Er wusste zwar, dass er mit einer Stimme redete, die nur er hören konnte und das ein Beobachter ihn höchstwahrscheinlich für komplett bescheuert halten müsste, aber das war ihm in diesem Moment herzlich egal. Es tat ihn in gewisser Weise gut diese Stimme an zu fauchen, weil ihm das persönlich ganz gut tat. Es half seinem schon angeknacksten Selbstbewusstsein. Aber sein wirkliches Ziel behielt er trotz Halluzinationen im Auge. Er musste so schnell es geht zu Ikiru. Bis zur Höhle brauchte er noch ungefähr, wenn er sich beeilte, knapp zwei Stunden. Wieder schaute er auf die kleinen Pillen in seiner Hand. Er wusste, wenn er diese Pillen schluckte würde er für ungefähr sechs Stunden sechs mal so stark sein wie jetzt. Aber danach.... An das Danach wollte Gaara jetzt nicht denken. Ikiru war das einzige was zählte. Und mit einem entschlossenem Blick auf dem Gesicht schluckte er die Pillen. Zuerst hatte er das Bedürfnis sie wieder auszuspucken, da sie den widerlichsten Geschmack hatten den man sich vorstellen konnte. Er schluckte sie jedoch mit verzogenem Gesicht runter. Dann wartete er zwei Minuten, die kleine Pause gönnte er sich noch. Und mit einem mal spürte er wie die Pillen anfingen zu wirken. Sein Herz schlug schneller und pumpte rasend schnell Blut durch seinen Körper. Sein, von der Müdigkeit getrübter, Blick klärte sich innerhalb von Sekunden auf und sein Verstand war klarer als klar. Erstaunt stand Gaara auf. Dieses Gefühl war...unglaublich. Keine Stimme, keine Augen die jeden Moment zu zufallen drohten, kein erschöpfter Körper. Unwillkürlich musste er grinsen. Jetzt wusste er warum so viele Kämpfer immer häufiger auf diese Pillen angewiesen waren. Diese Gefühl machte einen süchtig. Ein Gefühl als wäre man unbesiegbar, absolut unantastbar. Wer könnte einem in diesen Moment schon schlagen? Immer noch mit einem Grinsen im Gesicht lief Gaara los. Doppelt so schnell wie er vorher gelaufen war raste er durch den Wald. Schon nach einer Stunde spürte er wie es kühler wurde, immer kühler. Allmählich hörte er das Rauschen eines Flusses. Seine Kegle schnürte sich mit einem Mal vor Anspannung und...Angst zu. Er sprang durch das nächste Gebüsch und sprang über den Felsvorsprung der dahinter war. Sanft landete er auf der Wasseroberfläche und sah sich um. Er musste unwillkürlich schlucken. Vor ihm lag die eingestürzte Höhle der Akatsuki. Der alte Versammlungsort. Der Ort seines Todes. Schmerzhaft schlug sein schon rasendes Herz gegen seine Brust. Es war als würde der Sensenmann persönlich vor ihm stehen. Eins hatte er sich allerdings die ganze Zeit über gefragt. Die Höhle war damals eingestürzt, wieso hatte der Mistkerl ihn also hierher gelockt? Da hatte Gaara auf einmal eine Idee. Er lies Sand emporsteigen und in das Geröll der Steine rieseln. Auf den Sand konzentriert versuchte er irgendetwas auffälliges zu ertasten. Es dauerte noch nicht einmal so lange wie er erwartet hatte. Nach weniger als dreißig Sekunden hatte er etwas erspührt. Eine Höhle unter den Trümmern, bei weitem nicht so groß wie die alte Höhle, aber groß genug, dass ungefähr 60 Mann gemütlich hineinpassten. Und ein Eingang. Leise zog er den Sand wieder zurück und schritt langsam auf die Höhle zu. Sein Herz pochte so verräterisch laut, dass er dachte, der Mistkerl müsste es hören. Möglichst darauf bedacht keine lauten Schritte zu machen überquerte er das Felsgeröll und trat in den Eingang der Höhle. Kurz bevor er eintrat, griff er noch unter seinen Mantel und betrachtete den Anhänger, der um seinen Hals hing: Ikirus Traumfänger. Und mit einem letzten Blick darauf trat er in die Höhle. Zuerst sah Gaara gar nichts. Erst nach ein paar Sekunden hatten sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt. Als seine Augen sich auf die Dunkelheit angepasst hatten sah er wo er war. Die Höhle war wirklich nicht größer als die alte Höhle. Jedoch war sie groß genug. Sie war von kleinen Fackeln erleuchte, die das schlechte Licht verursachten. Dank der Pillen hatten sich Gaaras Sinne aber um das sechsfache verstärkt und so konnte er klar sehen. Es war nicht viel, in der Höhle stand fast nichts herum. Nur hier und da sah man Anzeichen dafür, dass in dieser Höhle schon jemand gewesen war. Er blickte sich weiter um, schaute bis in die hinterste Ecke...und erstarrte vollkommen als er das sah was in der hintersten Ecke war. Hinter einer Reihe von Eisgitterstäben war eine kleine Fläche. Dort saß, Hände und Füße schmerzhaft zusammengebunden, Ikiru. Ihr Kopf lag auf ihren Knien, die einzige Position die sie dank der Fesseln einnehmen konnte. Das Haar verdeckte ihr Gesicht...aber dennoch fielen Gaara sofort die Schnittwunden am Rücken, Beinen und Armen auf. Ikiru rührte sich überhaupt nicht, nur trockene Schluchzer, die ab und zu von ihr zu hören waren schlossen darauf hin, dass sie keine Statue war. Gaara spürte wie sich sein Gesicht vor Zorn verzerrte und wie sich gleichzeitig sein Herz bei diesem Anblick zusammen zog. Was hatte der Mistkerl ihr nur angetan? „Ikiru?“, fragte er leise, er traute seiner eigenen Stimme nicht, er wusste nicht ob sie sich vor Zorn oder vor Angst anders anhörte. Sie reagierte überhaupt nicht. „Ikiru?“ Plötzlich ertönte hinter ihm ein Kichern, das ihm die Nackenhaare zu Berge stehen lies und eine Stimme: „Ich glaube nicht, dass sie im Moment irgendetwas sagen kann.“ Gaara fuhr herum. Hinter ihm stand der Mann. Ikirus Entführer. Ihr Peiniger. Der Zorn loderte in Gaara auf wie ein gewaltiges Feuer. „Du!“, zischte er. Er wollte gerade auf dieses Arschloch los stürmen als dieser mahnend den Finger hob. „Na, Na, Na, so läuft das aber nicht!“, grinste er. „Wenn du jetzt auf mich los stürmst riskierst du, dass Ikiru schon früher das zeitliche segnet, mein Lieber.“ Sofort kam Gaara zum stehen. Er kannte diesen Kerl nicht, aber er hatte keine Zweifel, dass dieser Kerl Ikiru ohne weiteres umbringen konnte. Daher starrte er den Kerl nur mit einem Blick an, der wahrscheinlich ein Haus in Flammen aufgehen lassen konnte. Wieder grinste der Kerl. „Also, ich muss schon sagen, du bist wirklich ein flinkes kleines rothaariges Äffchen. Innerhalb von zwei Tagen hier zu sein, alle Achtung.“ Gaara funkelte ihn weiter an und ging auf seine Provokationen nicht ein. „Was willst du von mir? Wieso hast du mich hierher gelockt?“ „Das ist, für dich natürlich, eine berechtigte Frage.“, sagte er ihm Plauderton. Einen Moment schien er zu überlegen, dann lachte er ein kehliges Lachen. Und zu Gaaras Verwunderung neigte der Kerl leicht den Kopf vor ihm. „Aber wo bleiben den meine Manieren.“, kicherte er. „Wenn ich mich vorstellen darf: Yaju Yorokobi, werter Kazekage.“ Gaara zuckte zusammen als er Ikirus Familienname hörte. „In wie fern bist du mit Ikiru verwandt?“, zischte er. Yaju schaute auf. „Was denkst du?“ „Sie hat gesagt du seist ihr Vater.“ Wieder lachte Yaju schallend auf. „Oh Gott, noch so ein Scherzkeks.“ Dann sah er Gaara ernst aus kalten Augen an. „Ich bin nicht Ikari Yorokobi, sonder sein Zwillingsbruder. Ich bin Ikirus Onkel.“ Gaara starrte ihn an. Es lebte noch jemand aus Ikirus Familie? Und sie hatte nichts davon gewusst? „Wieso wusste Ikiru nicht, dass aus ihrer Familie noch jemand am Leben ist?“ Yaju hob kichernd die Hand. Jeder Finger hatte einen Ring. „Jetzt kommen wir ins Gespräch. Das ist genau der Grund warum du jetzt hier sein sollst.“ Yaju drehte sich um und setzte sich auf einen Stein. Gaara hatte für einen Moment das Bedürfnis ihn von hinten ein Messer in den Rücken zu rammen, besann sich aber dann doch noch. Als Yaju es sich auf seinem Stein bequem gemacht hatte, fing er im Plauderton an zu erzählen. „Vor ungefähr 17 Jahren lebte ich bei meinem Bruder und seiner Frau im Yorokobi-Clan. Es war dort schön, alles war friedlich, Ikari hatte in Yoru die perfekte Ehefrau gefunden. Alles wurde noch perfekter als Yoru schwanger wurde und mein Bruder nun endlich die Familie hatte die er sich als kleiner Junge schon gewünscht hatte. Sein leben war schlicht und ergreifend perfekt. Ikari schwärmte nur so von seinem zukünftigem Kind. Er sprach die ganze Zeit darüber, dass dieses Kind das perfekte Kind auf der Welt sei. Ein Kind, dass das reinblütige Erbe des Yorokobi-Clans in sich trug. Er redete nur noch von einem perfekten Menschen. Irgendwann wurde mir dieses Getratsche zu viel und ich sprach meinen Bruder darauf an. Seine Art von Menschenanschauung wurde für mich nach einer Weile nur noch rassistisch. Er gönnte den anderen Eltern ihre Kinder nicht, sagte sie seien keine perfekten Kinder. Ich stellte ihn daraufhin zur Rede und sagte ihm er solle damit aufhören. Aber er hörte nicht auf. Er hörte mir gar nicht zu. Er sagte, dass der perfekte Mensch nur von zwei Erbträgern des Clans gezeugt werden konnte. Zwei Menschen die das Bluterbe in sich trugen. Ich konnte ihn nicht von dieser Ansicht abbringen. Und als Yoru dann ihr Kind zur Welt brachte wurde alles doppelt so schlimm. Yoru hatte genau das Kind geboren, dass Ikari sich gewünscht hatte. Eine wunderschöne Tochter mit kristallklaren blauen Augen. Ein Kind mit den Augen des Clans. Ich konnte es nicht leugnen, Ikiru war einfach perfekt. Bereits mit eineinhalb Jahren konnte sie in stockfinsteren Räumen umher laufen ohne sich dabei an Gegenständen zu verletzten. Und je mehr Ikiru wuchs desto unerträglicher wurde mein Zwillingsbruder. Das hatte zur Folge, dass ich nach einem weiteren heftigen Streit meine Sachen zusammen packte und den Clan noch am selben Tag verließ. Fast zehn Jahre lebte ich außerhalb des Clans und sah mir die Welt an. Und je mehr ich von der Welt sah, desto besser verstand ich was mein Bruder gemeint hatte. Die Menschen die ich traf waren verdorben, schlecht, betrügerisch, machtgierig und rücksichtslos. Je mehr ich solche Menschen sah desto besser verstand ich Ikari. Nach fast zehn Jahren hielt ich es nicht mehr aus. Ich musste wieder zurück, zurück zu dem Menschen der meine Ansicht der Welt mit mir teilte. Aber als ich zu Hause ankam...war dort gar nichts mehr. Kein Haus stand mehr, wilde Pflanzen wuchsen über den Trümmern. Ich war so entsetzt dass ich fast wahnsinnig wurde. War ich etwa ganz allein? Meine Familie war weg, mein Clan fort...einfach weg. Verzweifelt hörte ich mich um was passiert sei. Man erzählte mir, dass der Clan von einer Epidemie heimgesucht worden ist und fast alle Bewohner des Clans dabei umgekommen seien. Dann sei ein Feuer ausgebrochen und hatte alles vernichtet. Von Überlebenden wusste man nichts. Dennoch suchte ich verbissen weiter nach Überlebenden, ganze viereinhalb Jahre. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben überhaupt noch etwas zu finden. Da hörte ich Gerüchte über ein äußerst seltsames Mädchen, das anscheinend die Gedanken anderer Menschen lesen konnte ohne sie dabei anzusehen. Da dies die einzige Spur war die ich seit Jahren hatte ging ich ihr nach, suchte ein weiteres halbes Jahr nach diesem ungewöhnlichem Mädchen. Schließlich hörte ich von jemandem, dass sich dieses Mädchen einem Dorf angeschlossen hatte und nun unterwegs nach Suna-Gakure sei um dort einen möglichen Krieg zu verhindern. Wie besessen folgte ich dieser Spur und stieß dabei zufällig auf eine riesige Armee von Kriegern aus Iwa-Gakure. Sie waren auf den Weg nach Suna um das Dorf für den Krieg zu erwerben oder falls es das nicht tat zu vernichten. Ich ergriff diese Chance und bat den Anführer mich aufzunehmen, was dieser auch ohne Fragen zu stellen tat. Ich wusste, diese Armee war Sunas weit überlegen. Falls allerdings jemand vom Yorokobi-Clan dort war, wäre es mit dessen Kräften überhaupt kein Problem diese Armee aufzuhalten. Diese Soldaten waren praktisch meine Versuchskaninchen. Der Tag des Kampfes kam, ich hielt mich extra weit hinten um nicht in die Gefahrenzone zu kommen. Ich sah zu wie du und der Anführer sich den Kampf erklärten. Und als die Armee dann auf dein Dorf zu stürmte sah ich sie...ein wunderschönes Mädchen mit hüftlangen, lockigen, schwarzen Haar, das Ebenbild von Yoru Yorokobi. Ich konnte es kaum fassen. Die Tochter meines Bruders war am Leben! Voller Bewunderung schaute ich zu dieses perfekte Wesen innerhalb von dreißig Sekunden ein ganzes Drittel der Armee auslöschte. Mit welcher Perfektion sie diese Männer tötete. Aber dann sah ich etwas was mir gar nicht gefiel: Und zwar dich! Wie du so rücksichtslos hinter ihr her gesprungen bist als sie von der Mauer stürzte. Dein Verhalten bei dieser Aktion. Das passte mir gar nicht ins Konzept. Das ganze wurde noch bestätigt als ich beobachtet habe wie du den Anführer ermordet hast als er schlecht über Ikiru geredet hatte. Nach dem Kampf schlich ich mich nach Suna um euch beide zu beobachten. Die Gerüchte die im Dorf über euch im Gange waren und eure gemeinsamen Nächte auf dem Dach, die ich genau beobachtet hatte, haben meine Vermutung bestätigt. Ich beschloss etwas zu unternehmen um euch voneinander zu trennen. Da kam mir der Auftritt als Ikirus tot geglaubter Vater genau recht. Wie erwartet gelang mir diese kleine Überraschung. Ch habe gewusst, dass ihr euch wie die aufgescheuchten Hühner benehmen und nervös werden würdet. Da war es kinderleicht sich Ikiru in einem kleinen unbeobachten Moment zu schnappen und mit ihr abzuhauen. Sie mit zu nehmen um den Clan wider aufzubauen, ein Clan von perfekten Menschen.“ Als Yaju geendet hatte war es eine ganze Weile totenstill. Gaara starrte Yaju voller Abscheu an, ihm war schlecht und in ihm wütenden Zorn, Ungläubigkeit und Entsetzten. Dieser Kerl war absolut...krank! Yaju grinste ihn schelmisch an. „Hat dir meine Geschichte gefallen?“ „Du bist krank!“, zischte Gaara. Yaju kicherte und schüttelte den Kopf. „Nein, Nein, ich bin nicht krank, ich habe bloß andere Sichtweise als du.“ Gaara war kurz davor die Nerven vor diesem Kerl zu verlieren. Er grinste die ganze Zeit und redete als wäre er gerade mit Temari bei Tee trinken. Und Ikiru sah er nur als Werkzeug. „Ist deine Nichte für dich nichts anderes als ein Werkzeug um deine kranke Vorstellung von einem perfekten Menschen Wahrheit werden zu lassen?“ „Ikiru und ich sind die einzigen Überlebenden des Clans. Die einzigen die das Bluterbe noch in sich tragen. Der perfekte Mensch kann nur durch uns beide gezeugt werden!“, sagte Yaju. „Das heißt, dir ist Ikiru völlig egal, Hauptsache sie erfüllt ihren Zweck!“, fauchte Gaara ihn an. „Wenn du es so sagt's: Ja.“, nickte er. Gaara schaute zu Ikiru hinüber, die immer noch mit gesenkten Kopf auf ihrem Lager saß und von all dem nichts mitbekam. „Du gottverdammtes Arschloch!“, zischte Gaara. Bedrohlich baute er sich in Kampfposition auf, jeder Muskel in seinem von den Pillen aufgeputschter Körper schrie danach diesem Kerl alle Knochen zu brechen. Yaju stand mit einem Grinsen auf. „Ich weiß gar nicht, was Ikiru so an dir findet.“, lachte er. Gaara ging nicht darauf ein. Aber eines fiel ihm dabei ein. „Wieso hast du mich hierher gelockt? Nur um mir von deinen kranken Plänen zu erzählen?“ Yaju nickte ihm anerkennend zu. „Das ist genau der Punkt auf den ich hinaus wollte. Der Grund warum ich dich hierher gelockt habe...war tatsächlich weil ich dir das gerade erzählte erzählen wollte.“ Gaara schaute den Mistkerl misstrauisch an. „Willst du mich verarschen?“ „Nein.“, kicherte Yaju. „ Ich habe bemerkt, dass Ikiru Gefühle für dich und du auch irgendetwas für sie übrig hast. Ich wollte dir mit meiner Geschichte nur eines klar machen.“ Damit kam er langsam auf Gaara zu und blieb zwei Meter vor ihm stehen. Dann schaute er zu Ikiru. Gaara folgte unweigerlich seinem Blick...und blickte in Ikirus blinde, schmerzerfüllte, hoffnungslose Augen. Was Yaju daraufhin, mit jeder Silbe einzeln betont, sagte lies Gaara endgültig die Fassung verlieren. „Ikiru gehört mir!“ Und mit einem Schrei gingen beide aufeinander los. To be contiuned haha ich mach es wie das fernsehen, höre am spannendsten erlebnis auf. Hoffe ihr seit nicht zu sauer, mit dem was ich schreibe. Kommis sind erwünscht Jeder der dieses Kapitel liest soll bitt einen kommi hinterlassen. Wäre richtig lieb von euch. Nächste Woche: DErOrt an dem du gestorben bist Evelina See ya next week. ;););*;* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)