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Schwarze Kirschblüte

-Wenn du gehst...- (Saku X Ita)
von

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SK: - Wenn du gehst… -

Schwarze Kirschblüte

- Wenn du gehst… -
 

Manchmal passieren Dinge im Leben, von denen man niemals gedacht hätte, dass sie passieren könnten. Das Herz entscheidet Dinge, die man tut, ohne Verstand und die Frage nach der Richtigkeit. Wenn es sich erst mal entschieden hat, gibt es kein Zurück mehr…
 

Ein Tag im Winter. Schnee rieselte aus den grauen Wolken am Himmel und legte sich auf ein rosahaariges Mädchen. Genüsslich blieb sie stehen und sah in den wolkenbedeckten Himmel über sich. Während sie dabei die Augen schloss, zeigte sie den Schneeflocken ein warmes Lächeln.

Die weiße Winterlandschaft rund um Konohagakure, welches sich zurzeit von den Angriffen der Akatsukis erholte, ließ den Frieden in die Herzen der Menschen zurückkehren. Ein Frieden, der schon lange verloren schien…

Sakura setzte sich wieder in Bewegung. Sie kam gerade von einer Mission zurück und wollte nun endlich wieder nach Hause. Es hatte ihr von Anfang an nicht gefallen ihre Heimat in diesen schweren Zeiten zu verlassen. Doch Tsunade hatte sie darum gebeten und, mehr oder weniger freiwillig, war sie gegangen.

Als sie den Wald vor Konoha betrat, hielt sie plötzlich inne. Etwas hatte ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ihre Sinne hatten angeschlagen. Ruhig, aber aufmerksam musterte sie ihre Umgebung um auch einen noch so kleinen Hinweis nicht zu übersehen. Trotz der Tatsache, dass das Mädchen solche Situationen kannte, war sie etwas nervös. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, doch die Angst versuchte sie herunter zu schlucken. Als erfahrene Kunoichi musste sie dies auch tun.
 

Der Wald lag totenstill vor ihr. Nichts und niemand war zu sehen. Und dennoch schlich das rosahaarige Mädchen nur langsam durch den Wald. Wenn sich noch ein Feind in diesen Wäldern versteckte, könnte dies ihr Ende sein. Bei diesem Gedanken schreckte das Mädchen innerlich auf und schüttelte stark den Kopf um ihn von solchen Gedanken reinzuwaschen. „Sowas darfst du gar nicht erst denken.“, zischte sie kaum hörbar zwischen ihren Zähnen hervor.

Nach einigen weiteren Schritten ertönte ein Knacken auf ihrer rechten Seite. Schnell drehte sie sich in die Richtung und zückte bereits einige Kunai und Shuriken. Nervös horchte sie in den Raum hinein und rührte sich keinen Millimeter. Da, wieder dieses Geräusch. Sakura nahm all ihren Mut zusammen und ging an der ersten Reihe von Bäumen tiefer in den Wald hinein.

Immer weiter entfernte sie sich von dem Weg, auf dem sie gekommen war und bald erreichte sie eine Lichtung, auf der sie als Kind oft Blumen pflücken war. Doch zu dieser Jahreszeit sah man nur Schnee, der den Boden und die Pflanzen bis zum Frühling schützte. Ihre Schritte hinterließen schmale Fußspuren in der weißen Pracht, als sie weiter auf die Mitte der Lichtung zuhielt. Und dann entdeckte sie etwas. Dort im Schnee sah man einige Tropfen Blut, die von der Lichtung wegzuführen schienen.

„Was ist hier passiert?“, fragte Sakura in die Stille, erhielt aber, wie zu erwarten war, keine Antwort. Wenige Sekunden überlegte sie, was nun zu tun war und entschied sich, der verletzten Person zu helfen. Als Medic-Nin war das ihre Pflicht. Und außerdem hatte sie diese Situation neugierig gemacht.

Leise folgte Sakura nun den Blutspritzern und folgte der mysteriösen Person. Anhand der Größe und Menge der Bluttropfen im Schnee, konnte das Mädchen auf eine Schnittwunde, wahrscheinlich am Oberarm, schließen. Aus den Augenwinkeln heraus, vernahm das Mädchen eine Bewegung und drehte sich blitzartig in jene Richtung. Ihre Waffen erhoben. „Wer ist da?“, rief das Mädchen in die Einsamkeit des Waldes. Sie bekam keine Antwort, ließ jedoch den einen Baum nicht aus den Augen. „Zeig dich! Ich weiß, dass du da bist!“, versuchte sie es erneut. Sakura hoffte mutig und selbstbewusst zu klingen, auch wenn sie eigentlich ziemliche Angst hatte. Dennoch ließ sie sich nicht einschüchtern. Vor langer Zeit hatte sie beschlossen, mutiger und stärker zu werden und die Rosahaarige hatte das auch so gemeint…

Und tatsächlich regte sich etwas. Eine schwarze Gestallt trat hinter dem Baum hervor und sah sie mit kalten Augen an. Sakura lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihren Gegenüber erkannte. Seine schwarzen Haare, sein kalter Blick, ließen ihr das Blut in den Adern gefrieren. Sakura konnte es nicht glauben. Vor ihr stand Itachi Uchiha! Der Totgeglaubte Uchiha-Klan Mörder. „Aber das…?!“, stotterte die Kunoichi. In diesem Moment wünschte sie sich, doch nicht so neugierig gewesen zu sein. Doch dann entdeckte sie etwas, was ihre Meinung änderte. Auf einem Auge war der Schwarzhaarige blind und am Oberarm hatte er mehrere Schnittwunden. Alles in allem sah er ziemlich mitgenommen aus. Was ja auch natürlich war. Er schien knapp dem Tod entkommen zu sein. Mitleid keimte in dem Mädchen auf. Auch wenn sie genau wusste, w e m sie dort gegenüber stand.

Der Junge sah sie nur an. In seinem Gesicht waren keinerlei Emotionen zu sehen. Seine kalten Augen, von dem eines eine hellere Farbe hatte, sahen das Mädchen an. „Wie hast du…?“, begann Sakura, auch wenn sie wusste, dass er nicht antworten würde. Langsam ließ sie ihre Waffen sinken und steckte diese weg.

„Was machst du da?“ Die Kunoichi erstarrte in ihrer Bewegung. Itachis kalte Stimme drang bis in ihr Innerstes. Doch nicht nur das ließ sie erstarren. Itachi, der Mörder, war seinem Bruder so verdammt ähnlich. Diese kalten Augen, das starre Gesicht, seine Art wie er sich bewegte. Einfach alles erinnerte sie an Sasuke. Und ohne es bewusst zu machen, verfiel sie wieder ihrer alten Rolle. „Ich stecke meine Waffen weg. Wenn ich dich heilen soll, brauch ich meine Hände.“, zickte Sakura den Schwarzhaarigen an und fuhr mit ihrer Bewegung fort. Itachi musterte seine Gegenüber genau, verzog aber keine Miene. Erst als das Mädchen auf ihn zukam, wich er einen Schritt zurück. „Hey.“, brummte Sakura, als sie seine Abwehrhaltung bemerkte. „Lass mich deine Wunden heilen!“ Itachi sagte nichts. Sakura seufzte und versuchte erneut an ihn ranzukommen. Und diesmal wich er nicht zurück. Stattdessen sagte er mit ruhiger, emotionsloser Stimme: „Und was ist, wenn ich dich töte?“

Sakura hielt inne. Hatte sie richtig gehört? Glaubte er etwa, sie wäre doof? „Ich weiß, dass du auf einem Auge blind bist, und auf dem anderen kaum noch etwas siehst. Und ich weiß auch, dass dein linker Arm von einer Art Gift gelähmt wurde. Also stell dich nicht so an und lass mich den Schaden begrenzen.“ Gesagt getan. Keine 10 Sekunden später kümmerte die Kunoichi sich bereits um die Wunden des Uchihas. Sie wunderte sich selber, wie sie mit dem Mann vor ihr umgegangen war. Vor wenigen Minuten hatte sie noch furchtbare Angst, doch jetzt schien diese wie weggeblasen. Es war, als würde sie mit Sasuke sprechen. Die beiden Brüder waren sich wirklich verdammt ähnlich…

„So, fertig.“, seufzte Sakura und wischte sich mit einer Hand über die Stirn. Sie konnte die blutenden Stellen versorgen und hatte die Lähmung fast vollständig heilen können. Doch bei seinen Augen konnte sie nicht helfen.
 

„Was machst du eigentlich hier?“, fragte sie den Jungen nun, da sie ihre Neugierde nicht zurückhalten konnte. Sie saßen nebeneinander auf einem umgestürzten Baum, weil Sakura ihn nicht alleine im Wald zurücklassen konnte. Der Uchiha antwortete nicht auf die Frage der Rosahaarigen und blieb stumm sitzen. Sakura ärgerte dies, da sie unweigerlich an Sasuke denken musste. Eingeschnappt wandte sie ihren Kopf demonstrativ in die andere Seite.

„Ich habe überlebt.“, kam es dann von Itachi. Innerlich rollte Sakura die Augen. DAS wusste sie auch schon.

„Aber wie?“, harkte das Mädchen nach und sah ihn wieder von der Seite an. Er sah verdammt cool aus mit den langen schwarzen Haare und dem Mantel, auch wenn dieser etwas zerrissen war. Sakura ertappte sich bei diesem Gedanken und lief gleich etwas rot an. Schnell sah sich nach vorne in den Wald hinein. Ihr Herz pochte heftig und die Rosahaarige verstand nicht warum. So hatte sie nicht einmal empfunden, wenn sie Sasuke gegenüber stand…

„Ich weiß es nicht. Mein Sharingan musste noch irgendwelche Reserven gehabt haben.“, meinte der Schwarzhaarige gelassen, als ob ihn das eigentlich gar nicht interessierte.

„Aber warum bist du jetzt hier? Die Ninjas aus Konoha könnten dich jederzeit erwischen!“, erwiderte das Mädchen. Zuerst keine Reaktion. Doch dann öffnete sich der junge Mann, wie er es wahrscheinlich noch nie getan hatte.

„Ist mein Bruder hier?“, kam es von Itachi. Sakura erstarrte. Damit hätte sie nun nicht gerechnet. Es versetzte ihr immer noch einen Stich ins Herz, wenn sie an Sasukes erneuten Verrat dachte.

„Nein.“, brummte sie. „Er kam nicht zurück, nachdem es hieß, dass er dich besiegt hatte.“ Kurzes Schweigen, ehe Sakura noch etwas hinzufügte: „Er hat jetzt sein eigenes Team…“ Sakura bemerkte selbst, wie ihre Stimme trauriger wurde und nahm sich vor, sich zusammen zu reißen. Man konnte ja nie wissen…
 

Itachi erhob sich, schwankte aber etwas. „Hey!“, protestierte Sakura und stand ebenfalls auf. „Setz dich wieder hin! Die Kräuter gegen die Lähmung schwächen den Kreislauf!“ Doch der Uchiha reagierte nicht. Er vergrub sein Gesicht in dem Mantel und wendete sich ab.

„Sasuke weiß, was passiert ist. Konoha ist in Gefahr. Wenn dir deine Stadt lieb ist, dann geh jetzt besser.“, sagte Itachi und Sakura konnte schwören etwas Enttäuschung in seiner Stimme gehört zu hören.

„Was?“, fragte sie ungläubig, doch der Uchiha sagte nichts mehr. Sakura überlegte, was sie nun tun sollte. Schnell zurück nach Konoha? Oder sich doch erst um den Verletzten kümmern? Das Mädchen versank in Gedanken und merkte erst einige Sekunden später, dass sich Itachi in Bewegung gesetzt hatte. „Halt!“, rief sie und lief ihm hinterher. „Konoha kann auch kurz auf sich selbst aufpassen. Zuerst müssen wir ein Versteck für dich suchen.“, lächelte die Rosahaarige. Itachi sah sie nur an. „Warum?“, fragte er dann. Als Antwort bekam er nur ein Kopf-schief-legen des Mädchens. „Warum tust du das für einen Klanmörder?“

Sakura war baff. Genau wusste sie selber nicht, warum sie das tat. Etwas in ihr sagte ihr, dass sie ihn nicht einfach so verurteilen durfte. Da steckte mehr dahinter als einfach nur ein Mörder…

„Weil ich nicht glaube, dass du deinen Klan ohne Grund ausgelöscht hast. Außerdem hast du deinen Bruder am Leben gelassen. Und wenn schon. Ich lasse als Medic-Nin keine Verletzten zurück.“, schmollte sie gespielt und sah sich in der Umgebung um. Nach wenigen Sekunden wusste das Mädchen wieder, wo sie genau war und erinnerte sich an eine leere Hütte in der Nähe. „Komm.“, meinte sie und fasste Itachi an der Hand. Sofort stieg ihr das Blut in den Kopf und ihr Herz schlug viel zu schnell. Eilig ging sie voraus und versuchte sich zu beruhigen.
 

Nach wenigen Minuten erreichten sie eine alte Holzhütte. Sakura wusste, dass sie mal einem älteren Herren gehörte, der nicht gerne in der Stadt war und deshalb alleine hier im Wald lebte. Dieser war aber bereits vor zwei Jahren gestorben und seitdem stand das Haus leer. Ein perfektes Versteck.

Das Mädchen öffnete die Tür und schon standen sie in einer Art Wohnzimmer. In der Mitte stand ein Ecksofa und an den Wänden befanden sich verstaubte Bücherregale. Ein kleiner Tisch vor der Sitzlandschaft rundete den Raum ab. Gegenüber von Sakura und Itachi befand sich eine Tür, die in eine kleine Küche führte. Es gab eine winzige Küchenzeile und einen Tisch. Rechts vom Wohnzimmer befanden sich zwei Türen. Eine führte in ein Schlafzimmer mit einem alten Einzelbett und die andere bildete den Eingang zu einem, mit dem nötigsten ausgestatteten, Badezimmer.
 

„Nicht sonderlich schön, aber hier dürfte niemand vorbeikommen.“, meinte das Mädchen, während sie sich die Zimmer besah. Sie sah in jedes Zimmer, doch Itachi blieb einfach inmitten des Wohnzimmers stehen. Als Sakura ihre Tour beendet hatte, ging sie wieder auf den Schwarzhaarigen zu. „Ich muss jetzt zurück. Ich werde heute Abend nochmal vorbeikommen und dir was zu essen bringen.“, lächelte sie und verließ winkend das Haus.
 

Grübelnd, über ihre nächsten Schritte, ging die Rosahaarige durch den Wald. Sie beeilte sich ein wenig, um die verlorene Zeit aufzuholen, doch der Schneefall, der sich verstärkt hatte, bereitete ihr Schwierigkeiten. Die Schneedecke des Fußbodens wuchs von Minute um Minute um einen Zentimeter, was die Fortbewegung erschwerte. „Gut, dann kann ich das als Ausrede benutzen.“, murmelte Sakura während sie ihre von dem weißen, gefrorenen Wasser getränkten Schuhe betrachtete.
 

Kurz darauf erreichte sie die Stadt. Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Mädchens aus, als sie die Stadtmauern und die restaurierten Steingesichter ihrer geliebten Heimatstadt sah. Sie freute sich so sehr wieder Zuhause zu sein, dass sie, in Erinnerungen schwelgend, die Stadt betrat.

„Sakura-Chan!!!!!“ Die Angesprochene schreckte hoch, ermahnte sich aber selber zur Ruhe. Bloß nicht auffallen… „Naruto…“, lächelte das Mädchen, als sie einen orangenen Wirbelwind auf sich zukommen sah. Sofort stand ihr alter Freund auch schon vor ihr. Sein riesiges Lachen im Gesicht und die Arme hinter dem Kopf verschränkt.

„Du bist wieder da!“, freute sich der Blonde und sofort stieg Sakura in ihre Rolle ein. „Das siehst du doch, Baka. Außerdem habe ich dir geschrieben, dass ich heute komme…“, zickte sie gespielt zurück. Naruto verstand die Geste und tat es ihr gleich. „Du bist ganz schön spät, Sakura-Chan.“, schmollte Naruto und Sakura sah ihn erschrocken an. Zu spät bemerkte sie, dass ihre Gesichtszüge entgleist waren und erntete bereits einen fragenden Blick. Sofort versuchte sie das Ruder wieder zu ihrem Gunsten rumzureißen. „Es schneit wie verrückt! So ging es nicht schneller!“, meinte Sakura wütend und ging an Naruto vorbei. „Ich muss mich bei Tsunade melden.“, war alles, was sie sagte, bevor der Blonde alleine im Schnee stand.
 

Zwei Stunden und einen Bericht für die Hokage später, saß Sakura geduscht auf ihrem Bett und trocknete sich die Haare. Ihr war nicht ganz wohl dabei einen Erzfeind Konohas im Wald zu verstecken und es niemandem zu sagen. Jedoch wollte sie den Uchiha nicht ausliefern. Sie empfand es als falsch, den Jungen zu verurteilen. Auch wenn er seinen Klan getötet hatte…
 

Die Rosahaarige zog sich an und ging in die Küche. Ihr Kühlschrank war, durch die lange Reise, gähnend leer und Sakura beschloss einkaufen zu gehen. Niemand würde es merken, wenn sie für zwei Personen etwas kaufen würde…

Eine halbe Stunde später verließ die rosahaarige Kunoichi den Supermarkt um die Ecke und ging zurück nach Hause. „Sakuraaaaa!“, rief eine weibliche Stimme hinter ihr. „Oh nein…“, murmelte sie, drehte sich aber lächelnd um. „Ino! Wie schön, dich wieder zu sehen!“, versuchte Sakura so natürlich wie möglich rüber zu bringen. Zwar hassten sie sich nicht mehr, da Sasuke sie beide verlassen hatte, aber eine gewisse Rivalität lag immer noch zwischen ihnen. „Seit wann bist du wieder da?“, fragte die Blonde in ihrem lila Kostüm. „Seit heute.“, meinte Sakura und überlegte sich, wie sie schnell aus der Sache raus käme. In einer Stunde würde es dunkel werden… „Wie schön.“, lächelte Ino und Sakura tat es ihr gleich. „So, ich muss jetzt los. Ich bin noch müde von der langen Reise. Bis später!“, lächelte die Rosahaarige und verschwand in Richtung ihrer Wohnung.
 

Schnell griff sie eine der Tüten und verstaute die Lebensmittel in einem Rucksack. Das Mädchen zog die Vorhänge zu, damit es aussah, als würde sie schlafen und schlich sich aus dem Haus. Schnell verließ sie Konoha und rannte in den Wald.

Der Schneefall hatte vor einiger Zeit gestoppt. Jedoch hatte er eine ca. 20 cm hohe Schneedecke hinterlassen, durch die es sich nun durchzukämpfen galt. Natürlich wusste sie als Ninja, dass sie ihre Spuren verwischen musste. Nur für den Notfall…
 

Sakura erreichte das dunkle Haus im Wald. Es deutete nichts darauf hin, dass dort jemand lebte. Kurz zögerte sie, fasste sich aber an Herz und öffnete die Tür. Mitten in dem Wohnzimmer brannte eine Kerze und Sakura erkannte eine schwarze Gestalt auf dem Sofa. Itachi schien zu schlafen.

Leise schlich das Mädchen in die Küche und stellte ihre Einkäufe ab. Gerade als sie den Rucksack auspacken wollte, spürte sie eine Präsenz neben sich. Langsam drehte sie sich zur Tür. Sakura wollte nicht zeigen, dass sie immer noch Angst vor ihm hatte.

Itachi stand in der Tür und sah sie ruhig an. Sakura seufzte innerlich. Irgendwie hatte sie auf eine interessantere Unterhaltung gehofft. „Ich habe dir etwas zu essen mitgebracht.“, sagte das Mädchen und wendete sich wieder den Lebensmitteln zu. „Das müsste für ca. eine Woche reichen. Verlass Konohas Umgebung, sobald du dich besser fühlst.“ Sakura legte die Lebensmittel auf ein Geschirrtuch, welches die staubige Theke verdeckte.

Eine Sekunde später spürte das Mädchen heißen Atem in ihrem Nacken. Sakura fror in ihrer Bewegung ein. Itachi stand nur wenige Zentimeter hinter ihr und sein Blick schien sie zu durchbohren. Natürlich war der Medic-Nin bewusst, dass er auf einem Auge blind war und auf dem anderen kaum noch etwas sah, doch sie spürte seinen Blick dennoch. Eine Gänsehaut bildete sich überall auf ihrem Körper und sie unterdrückte den Drang wegzulaufen. „Warum?“, kam es von dem Schwarzhaarigen, doch Sakura wusste nicht, was er meinte. „Was..?“, begann sie, doch Itachi unterbrach sie. „Ich bin ein Mörder und habe viele Menschen getötet. Außerdem bin ich Mitglied einer gefürchteten Verbrecherorganisation und bin der Grund, warum der Mann, den du liebst, gegangen ist. Also sag mir warum du das tust?“ „Hör auf damit!“, schrie Sakura und drehte sich von ihm weg. Sie stand ihm noch keuchend gegenüber. Ihr Herz raste und ihr Blut war in Wallung geraten. Einerseits war sie wütend und andererseits hatte sie auch eine Spur Angst. Sakura beschloss schnell zu verschwinden… „Ich weiß es selber nicht genau! Ruh dich einfach aus und verschwinde dann von hier, bevor ich es mir anders überlege…“ Wütend schnappte sie ihren Rucksack und rannte aus dem Haus.
 

Sie rannte in den Wald und blieb, einige Meter von dem Haus entfernt, stehen. Sakura lehnte sich an einen Baum und ließ die Tasche fallen. Tränen suchten ihren Weg aus ihren Augen und nach kurzem zögern, ließ sie ihnen freien Lauf. Das Mädchen wollte doch nur helfen! Sie wollte nicht sehen, wie jemand wegen etwas, wozu er wahrscheinlich einen wichtigen Grund hatte, getötet wurde. Doch nun bekam sie Zweifel. Er traute ihr nicht und das kränkte sie. Sehr sogar. Mehr als Sakura es gedacht hatte…
 

Eine Explosion riss Sakura aus ihren Gedanken. Blitzschnell drehte sie sich um und blickte in die Richtung, aus der sie das Geräusch gehört hatte. Ihr Herz setzte kurz aus. Itachis Hütte! Ohne zu zögern rannte das Mädchen zurück zur Hütte und konnte nicht glauben, was sie dort sah.

Dort standen Sasuke und Itachi. Beide hatten ihr Chakra konzentriert und starrten sich an. Sasukes Gesicht war wutverzerrt, während Itachi nur ruhig dastand. Die Rosahaarige starrte ungläubig auf den jüngeren Uchiha. Was machte er hier? Wieso war er in Konoha? Suchte er immer noch Rache an seinem Bruder? Das Mädchen wusste nicht, was sie tun sollte…
 

Sie sah, wie die Jungen sich unterhielten, verstand aus der großen Entfernung aber kein Wort. Lange standen sie sich nur gegenüber und niemand rührte sich. Sakura beschloss, sich etwas zu nähern, um das Gespräch verfolgen zu können. Jedoch hielt sie nach wenigen Schritten inne. Sasukes wütendes, hassverzerrtes Gesicht machte ihr Angst. Im Moment machte er ihr mehr Angst als Itachi.
 

Sasuke stürmte auf seinen Bruder so plötzlich zu, dass Sakuras Augen sich weiter weiteten, als sie es je für möglich gehalten hätte. Ein erbitterter Kampf begann, obwohl Itachi klar im Nachteil war. Die Rosahaarige bemerkte sofort, dass er nicht gut sah und so einige Treffer abbekam. Nun konnte sie nicht länger zusehen…
 

„Hör auf!“, schrie sie, während sie auf die beiden Kämpfenden zustürmte. Beide horchten auf und trennten sich kurz voneinander, sodass Sakura sich, mit dem Rücken zu dem Älteren, dazwischen stellen konnte und ihre Arme schützend ausbreitete. Sie starrte wütend in Sasukes überraschtes Gesicht. „Sa-kura?“, stammelte dieser, doch das Mädchen rührte sich nicht. „DU hast ihn geheilt, hab ich Recht?“, fragte der Schwarzhaarige nun zornig und die Kunoichi bekam Angst. Es lag so viel Hass und Verachtung in seiner Stimme, dass es ihr kalt den Rücken herunter lief. Dennoch rührte sie keinen Muskel.

„Ja, habe ich. Hör jetzt auf gegen ihn zu kämpfen, Sasuke! Er ist fast blind!“, schrie das Mädchen regelrecht. Sasukes Verhalten erzürnte das Mädchen sehr.

„Du…!“, zischte der junge Uchiha und zog einen seiner Kunai, was Sakura zusammenzucken ließ. Wollte ihr Teamkamerad sie wirklich töten, nur weil sie seinem Bruder geholfen hatte? Die Rosahaarige konnte es nicht fassen…

Plötzlich wurde es schwarz vor ihren Augen. Doch sie blickte nur auf Itachis schwarzes T-Shirt, da er seinen Mantel abgelegt zu haben schien. Er stand nun vor dem Mädchen und trennte sie so von seinem Bruder. Sakura lief dunkelrot an, wunderte sich jedoch, warum sie das tat.

„Was soll das?“, kam es von einem überraschten Sasuke. „Lass sie in Ruhe.“, erwiderte Itachi mit einer kalten Stimme. Sein entschlossener Unterton konnte einem wirklich Angst machen.
 

Kurze Zeit geschah gar nichts, doch dann begann Sasuke laut zu lachen. „Ha, ich glaube es nicht! Ein Akatsuki- Mitglied und Klanmörder beschützt ein kleines Mädchen!“ Itachi blieb ruhig. Er ließ seinen Bruder wieder zur Ruhe kommen, ehe er etwas dazu sagte. „Ja, weil sie die Einzige war, die in mir nicht nur einen Mörder gesehen hat.“ Sakura erstarrte. Er hatte ihr doch geglaubt und vertraut! Der Schwarzhaarige konnte es nur nicht verstehen! Nun verstand sie ihn ein wenig mehr.

„Ha! Das ich nicht lache! Sie hat ja nur keine Ahnung von dem, was du wirklich getan hast! Außerdem ist sie nur ein schwaches, nerviges Mädchen!“, lästerte der junge Uchiha und Sakura versetzten seine Worte ein Stich ins Herz. So dachte er also wirklich über sie…

„Verschwinde.“, meinte Itachi nur, was seinen Bruder noch mehr in Rage versetzte. Sakura hatte ihren Kameraden schon oft wütend erlebt, aber dass er sich nur durch die bloße Anwesenheit von Itachi so reizen ließ, hätte Sakura nie gedacht. „Sasuke-kun…“, flüsterte die Rosahaarige entsetzt. Dieser glühte gerade, da er sich voll mit Chakra aufpumpte. Ein blauer Lichtschein umgab ihn und man hörte die Luft knistern. So viel Kraft lag in der Luft, dass die Rosahaarige sich wunderte, woher er diese hatte.

Doch zum Grübeln war keine Zeit. Sasuke stürmte schreiend auf die beiden zu, doch im letzen Moment wichen sie der Attacke aus, ehe es einen lauten Knall gab. Sakura schlug unsanft auf dem Waldboden auf, was ihr ein Keuchen entlockte. Eine Druckwelle musste sie im Sprung erfasst haben. Schnell sah sie an die Stelle, an der sie eben noch standen. Dort klaffte nun ein riesiges Loch im Boden, aus dem noch Rauch aufstieg. Wenn sie dort noch gestanden hätten, wären sie jetzt tot! Sakura verstand die Welt nicht mehr… Doch ihre Angst und Verwirrtheit wichen nun einem ganz anderen Gefühl… Wut. Sasuke, der Junge, in den sie verliebt war und welcher mit ihr und Naruto Team 7 bildete, hätte sie fast getötet! Ohne mit der Wimper zu zucken! Sakuras Gesicht spiegelte ihre Wut wieder. Das Mädchen zückte einige Kunai, mit denen sie in Kampfstellung ging. Von so einem Idioten würde sie sich nicht töten lassen! Und in sowas war sie verliebt…
 

„Sasuke. Meinst du nicht, dass du übertreibst? Du schreckst nicht mal mehr davor zurück deine Teamkameradin zu töten!?“, meinte nun Itachi, der, wie Sakura, etwas ramponiert aussah. Einige Schnittwunden bluteten, die ersten blauen Flecke, die seinen halben Arm bedeckten, kamen hervor und das Schlimmste war die lange Schnittwunde in seiner linken Hüfte. Sakura erkannte das Ausmaß seiner Verletzungen und eilte zu Itachi. „Lass mich sehen.“, meinte sie ohne ihn anzusehen. Dieser tat, wie sie es ihm gesagt hatte, ebenfalls ohne Sakura anzusehen. Er ließ seinen Bruder nicht mehr aus den Augen…

„Hör auf!“, schrie Sasuke, doch die Kunoichi dachte nicht daran. Sie beachtete ihn nicht einmal. Innerlich hatte sie bereits mit ihm abgeschlossen.

Wütend stürmte der kleinere Uchiha erneut auf Itachi und Sakura zu, doch Itachi wehrte ihn ab. Itachi hatte Sasukes Chakraschwert, welches er nach dem Angriff, der den Krater zu Folge hatte, gebildet hatte, einfach mit den Händen geblockt. Eine Schicht aus Chakra schütze seine Hände vor Schaden. Sakura zuckte zusammen, als sie sah, auf WEN Sasuke gezielt hatte…

Von da an konnte sie ihre Tränen nicht länger unterdrücken. Sie weinte hemmungslos und jedes Gefühl, außer Trauer, war verschwunden. „Wieso?... Wieso musste es soweit kommen?“, schluchzte sie. Keiner der Jungs rührte sich. Noch immer versuchte Sasuke die Abwehr seines Bruders zu durchbrechen. „Sasuke… Du bist ein Mistkerl!“, schrie das Mädchen mit von Tränen erstickter Stimme. Schnell griff sie erneut nach einem Kunai und sprang auf den jungen Uchiha zu. Dieser zog im letzten Moment sein Schwert aus Itachis Händen und… durchbohrte Sakuras Unterkörper.

Niemand rührte sich. Der Wald war still. Nicht ein Geräusch war zu hören. Das einzige, was sich veränderte, war der Schnee, welcher sich an einer Stelle im Wald rötlich färbte. Sakura starrte mit aufgerissenen Augen ihren Gegenüber an. Sie spürte nichts. Keinen Schmerz. Aber dennoch wusste sie als Medic-Nin, wie schwer sie verletzt sein musste. Das Mädchen spürte etwas in sich. Langsam sah sie an sich herab und entdeckte das Schwert. In ihrer rechten Seite klaffte ein blutiges Loch und sofort durchzuckten sie höllische Schmerzen.
 

Noch einmal sah sie Sasuke in die Augen. Auch in dessen Gesicht waren nun Regungen zu erkennen. Doch was das für welche waren, konnte Sakura nicht sagen. „Du bist… ein Idiot.“, lächelte Sakura während ihr etwas Blut aus dem Mund floss. Keine Reaktion. „Genau wie… Naruto.“ Nun brach sie zusammen. Ihre Beine knickten ein und sie fiel einfach nach hinten. Das Mädchen hatte keinerlei Kontrolle mehr über ihren Körper und musste es geschehen lassen. Doch sie schlug nicht auf, sondern wurde vorher gefangen. Sie blickte hoch und sah Itachi in die Augen. Er starrte zurück, aber nicht so kalt wie sonst. Irgendetwas in seinen Augen verwunderte sie. Ja, etwas glänzte…

„Tut…mir Leid.“, keuchte sie in seinen Armen. „Es war eine blöde… Idee… dich hier… festzuhalten.“ Schmerzen durchzuckten sekündlich den Körper des jungen Mädchens, was diese jedes Mal zusammenzucken ließ. Ihre Atmung ging von Sekunde zu Sekunde schwerer und wurde immer flacher. Sakura merkte, wie ihrem gesamten Körper die Energie entwich. Nun war es ihr klar. Das war ihr Ende…

„Sakura.“ Itachi sah sie unbeirrt an. „Hör auf solchen Mist zu reden.“ Erschrocken registrierte die Angesprochene diese Worte. Sein Blick war nun weicher, als sie es von ihm kannte. „Du hast mir geholfen, obwohl du die Geschichten kennst. Danke.“ Nun war sie völlig verwirrt. Itachi Uchiha bedankte sich? Und dann noch bei ihr? Wie konnte das sein? Sie musste schon träumen, genau…
 

Behutsam wurde das Mädchen in den Schnee gelegt und Itachi richtete sich auf. Nun stellte er sich seinem Bruder und wollte die Sache beenden. „Töte ihn… nicht.“, keuchte Sakura und ließ Itachi dadurch aufhorchen. Und nicht nur ihn. Auch Sasuke blickte verwirrt zu dem sterbenden Mädchen. „Das hat er… nicht verdient.“, lächelte sie ein letztes Mal, bevor sie ihre Augen schloss…
 

*************
 

Leise Stimmen. Ein Gefühl wie auf Wolken. Ruhe und Frieden. Wie im Himmel. War Sakura nun tot? War dies das Himmelsreich? Das Mädchen versuchte ihre Augen zu öffnen, was ihr jedoch nicht gelang. Ruhig blieb sie liegen und konzentrierte sich auf die weit entfernten Stimmen. Und tatsächlich hörte sie etwas. Eine Stimme, die ihr bekannt vorkam. Jemand, der aufgeregt mit einer anderen Person stritt. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Naruto!
 

Sakura lag in einem Krankenzimmer des Konoha-Hospitals. Mit ihr im Raum waren noch Naruto und Tsunade. Nun versuchte sie erneut ihre Augen zu öffnen. Sie war nicht tot! Innerlich freute sie sich sehr über diese Tatsache, doch da war etwas, was sie beunruhigte. Was war mit Itachi passiert? Haben die beiden doch gekämpft? Wer hat gewonnen? Ist nun doch jemand gestorben?

Die Stimmen wurden lauter und Sakura erwachte aus ihrer Ohnmacht. „… was wohl passiert ist?... Uchiha Kampf… Aber Sakura-chan!!...“ Sakura lächelte, als sie ihn hörte und öffnete die Augen. Naruto stand an ihrem Bett, jedoch mit dem Rücken zu ihr, sodass er sie nicht sah.

„Naruto, brüll hier nicht so rum!“, sagte Tsunade genervt, woraufhin Naruto etwas entgegnen wollte. Doch Sakura hielt ihn davon ab. „Naruto. Lass es gut sein.“ Ein Zucken ging durch seinen Körper und blitzschnell drehte er sich um. Sein Gesicht erhellte schlagartig, als er seine Freundin lächeln sah. „Sakura-chan!“, schrie er freudig und wollte sich gleich auf sie stürzen, doch Tsunade hielt ihn zurück. „Naruto. Lass und bitte mal alleine.“, bat sie ihn und Naruto wollte wiedersprechen, doch Sakura bat ihn mit einem Lächeln das ebenfalls zu tun. Schmollend, aber dennoch glücklich, verließ er den Raum, mit den Worten: „Ich muss gleich den anderen Bescheid sagen!“
 

Sofort kamen die beiden Frauen auf das geheime Thema zu sprechen. „Was ist passiert?“, fragte Sakura, da sie einen kompletten Filmriss hatte. „Du wurdest von jemandem hierher gebracht. Schwer verletzt. Obwohl du viel Blut verloren hattest und schon mehr tot als lebendig warst, konnten wir dich zurückholen.“, erklärte die Hokage ihrer Schülerin. Diese nickte nur. „Wer hat mich…?“, begann Sakura, doch sie stockte. Wenn sie Tsunade etwas von Itachi erzählen würde, was würde sie dann tun? Würde man ihn töten? Sakura wollte das nicht…

„Es ist ok. Itachi hat dich bei mir abgegeben. Ich weiß, dass er damals im Auftrag von Konoha gehandelt hat. Keine Sorge, ich werde ihm nichts tun.“ Sakuras Augen weiteten sich. Er hatte was? Seinen Klan auf Konohas Befehl hin getötet? „Was?“, fragte sie atemlos, doch Tsunade schüttelte nur den Kopf. „Das erzähl ich dir später. Nun sag mir erst mal, was passiert ist.“

Eher unfreiwillig ließ sie von dem Thema ab und berichtete, was in den letzten Stunden geschah. Obwohl sie noch immer nicht wusste, wie der Kampf ausgegangen war und wer sie zurück gebracht hatte, ließ sie kein Detail aus. Als sie geendet hatte, nickte Tsunade nur. „Verstehe…“ „Wissen sie, was passiert ist?“, fragte das Mädchen hoffnungsvoll. Die Hokage schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid, ich weiß nichts.“ Die Rosahaarige ließ den Kopf sinken. „Aber ich weiß, wer dir deine Fragen beantworten kann...“ Sakura horchte auf. Die Blonde lächelte nur und verschwand aus dem Raum.
 

Sakura blieb in ihrem Bett liegen. Gespannt sah sie sich in dem Raum um. Bis auf das Bett und ein Nachtschrank befand sich dort nichts. Dennoch hatte sie das Gefühl, als wäre jemand da. Und tatsächlich. In einem der Schatten, die durch die geringe Beleuchtung und die dunkle Winternacht entstanden, regte sich eine schwarze Gestalt. „Itachi!“, meinte die Rosahaarige freudig, als sie ihn erkannte. Itachi trat an ihr Bett und musterte sie. „Was ist passiert?“, wollte das Mädchen wissen und hoffte auf ein gutes Ende. „Er ist weg. Und lebt.“, kam es von dem Schwarzhaarigen, der wieder seinen gewohnten Gesichtsausdruck hatte. Sakura lächelte innerlich darüber. Sie hatte ihn wohl etwas aus dem Konzept gebracht. „Das freut mich.“, kam es von ihr während sie ihn anlächelte. „Was wirst du jetzt tun?“, fragte sie den Uchiha welcher immer noch still da stand. „Ich werde verschwinden.“, meinte er nur und setzte sich in Richtung Fenster in Bewegung. Sakuras Blick wurde trauriger. Nun, wo sie ihn kennengelernt hatte und ihm ihr Leben verdanke, wollte er bereits aufbrechen. „Aber vielleicht komme ich wieder. Hier gibt es noch etwas, was mir wichtig ist.“, sagte er geheimnisvoll und Sakura konnte schwören ein Lächeln gesehen zu haben.

Als der Uchiha aus dem Fenster verschwunden war blieb nur ein rosahaariges Mädchen mit hochrotem Kopf und einem Lächeln im Gesicht zurück.
 

Bis zum nächsten Winter…

SK: - Was passiert, wenn du weg bist…-

So, das habt ihr jetzt davon. XD

Da so viele Leute sich eine Fortsetzung gewünscht haben, habe ich jetzt eine geschrieben.

Ich hoffe, dass es euch auch gefällt. O.o

Ich bin nicht ganz so begeistert davon. >_>

Freu mich über jedes Kommi!
 

LG, xLinaChanx
 

- Was passiert, wenn du weg bist…-
 

… Wenn das Herz erblüht sieht mal die Welt in rosaroten Tönen. Doch was passiert, wenn die Liebe geht? Wenn sie einen verlässt, kurz nachdem man sie gefunden hat? Wie kann ein liebebedürftiges Wesen das verkraften? Wie lange lässt sich das Herz beruhigen? Und wie lange können zwei liebende Herzen aufeinander warten?...
 

„Hast du gehört? Itachi Uchiha soll in der Nähe gesehen worden sein!“

„Waaaas? Der Klanmörder aus dem Uchiha-Klan? Der, der bei de Akatsukis ist?“

„Ja, genau der!“

„Aber ich dachte er wäre tot?!“, sagte die blonde Frau etwas lauter.

„Pssssht!“, zischte ihr die Braunhaarige zu. „Nicht so laut! Ich weiß nicht, ob so eine brisante Information in den Umlauf geraten sollte…“

„Jaaaa, stimmt.“, flüsterte die Frau. Geheimnisvoll und verschwörerisch sahen die beiden jungen Frauen sich um.

Doch das machte die umstehenden Menschen nur noch neugieriger.

Dies schienen auch die beiden Frauen zu verstehen und sie setzten sich miteinander flüsternd in Bewegung.
 

Sakura seufzte nur schwach. Viele der umstehenden Menschen hatten bereits von Anfang an neugierig zugehört und tuschelten jetzt über die Neuigkeit. In wenigen Stunden wird die ganze Stadt bescheid wissen. So etwas passiert, wenn man mitten in der Eingangshalle eines vollen Krankenhauses etwas Geheimes erzählt.

Die rosahaarige Kunoichi machte sich wieder an die Arbeit. Zu ihrer ernormen Verlegenheit und Verwunderung interessierte sie es brennend, was mit Itachi geschah. Sie ließ sogar ihre Arbeit stehen und liegen, wenn wieder jemand über den Uchiha redete.

Seit er sie im Kampf gegen seinen Bruder beschützt und ins Krankenhaus gebracht hatte, hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Dies war jetzt genau ein Jahr her. Natürlich fragte sie sich, was aus ihrem Patienten geworden war. Mehr war da nicht. Nur das einfache Interesse einer Iryōnin (Arztninja).

Doch allein beim Gedanken an den älteren Uchiha stieg ihr eine leichte Röte ins Gesicht. Dieses Gefühl war so vollkommen anders, als das, welches die gegenüber Sasuke hatte. Und genau das war eine Tatsache, die das junge Mädchen nicht verstand.
 

Sakura legte die letzten frisch gewaschenen Handtücher in das Regal im Personalzimmer, grüßte noch Suki, eine ihrer Kolleginnen und verschwand durch eine der Seitentüren des Krankenhauses.

Sofort schlug ihr ein kalter Wind entgegen. Weiße Flocken fielen leise vom Himmel und bedeckten den Boden mit einer dünnen Schneeschicht. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf den Armen der jungen Frau, woraufhin sie sich die Jacke noch fester um den Körper schlang.
 

So machte Sakura sich auf den Weg zu ihrer Wohnung. Sie hatte es nicht eilig, weshalb sie lieber langsam durch die Straßen schlenderte. Vorbei an Inos Blumenladen und Narutos Lieblingsramenstand. Ihre Freunde waren vor kurzem zu unterschiedlichen Missionen aufgebrochen. Nur Sakura war in Konoha geblieben, da sie seit einem Jahr fest im Krankenhaus arbeitete. Nur bei schwierigeren Missionen, in denen voraussichtlich eine Iryōnin gebraucht wurde, war sie noch dabei. Daher kam es, dass sie ihre Freunde nur noch selten sah.

Naruto riss sich um jede Mission. Egal worum es in dem Auftrag auch ging. Naruto war Feuer und Flamme. Er war der Einzige, dem die Kunoichi ihre Geschichte erzählt hatte. Abgesehen von Tsunade, natürlich, die von Itachi selbst alles wusste. Der Blonde war ziemlich geschockt nachdem Sakura geendet hatte. Und seit diesem Tag, so schien es der jungen Frau, trainierte er noch mehr und noch härter. Doch sie hoffte, dass das nur Einbildung war. Er hatte schon viel zu viel für Sakura getan. Er sollte nicht auch noch in ihre Angelegenheiten verwickelt werden.
 

15 Minuten später erreichte sie ihr kleines Appartement in einem der vielen Häuser Konohas. Sofort zog sie ihre Arbeitskleidung aus und ging unter die Dusche um den Schweiß ihrer Arbeit von sich zu waschen.

Nach einem kleinen Abendbrot verzog sie sich in das Wohnzimmer.
 

An der großen Fensterfront blieb sie stehen. Ihren Blick richtete das Mädchen in die schwarze Nacht. Nur kleine weiße und graue Flocken fielen sachte zu Boden. In der Ferne schimmerten die Lichter der Stadt.

Diese sternenlose Nacht erinnerte sie sehr an DIESE Nacht vor genau einem Jahr. Sie hatte ihr Leben normal weitergelebt, als wäre nichts gewesen. Doch ihre Gedanken kreisten oft um diesen Tag. Jedes Mal, wenn irgendjemand den Uchiha erwähnte, war Sakura Feuer und Flamme. Sie hatte schon einige komische Blicke geerntet, als sie ihre Ohren gespitzt hatte und sinnfreie Tätigkeiten zum Vorgaukeln des Arbeitens getan hatte.

Doch es hatte sie nicht gestört. Zu groß war ihre Angst, dass er irgendwem in die Arme lief. Und sei es wieder sein Bruder Sasuke.

Sasuke… Auch von ihm gab es kein offizielles Lebenszeichen. Ab und zu hatte ihn mal jemand gesehen, doch er ließ sich nicht lange an einem Ort nieder. Man wusste nicht einmal in welchem Land er gerade war!
 

Alle hatten sie verlassen. Konoha war wie leergefegt. Nur Sakura war zurückgeblieben… Ein kleines Stechen in der Brust ließ die Einsamkeit in ihr hochsteigen. Dies war der Zeitpunk, auf den die Rosahaarige ein Jahr lang gewartet hatte…

Schnell griff sie nach einem ihrer schwarzen Mäntel, zog im Laufen die Kapuze über den Kopf und stampfte durch den dunklen Schnee.

Sakura durchquerte den Wald und hinterließ kleine Fußspuren im Schnee. Doch diese beachtete sie gar nicht, da der stärker werdende Schneefall diese verräterischen Spuren sowieso bald bedecken würde.
 

Eine dreiviertel Stunde später erreichte sie ihren Zielort. Eine zerstörte, mit Schnee bedeckte Hütte säumte die Waldrichtung. Hier war es passiert. Hier hatte sie Itachi untergebracht bis Sasuke sie aufgespürt und sie zum Kampf herausgefordert hatte. Sakura war schwer verletzt und von Itachi ins Krankenhaus gebracht worden. Noch heute fragte sich die junge Frau, warum er das getan hatte.

Erneut erwärmte das Blut ihre Wangen und durch ein Kopfschütteln vertrieb sie ihre Scham.
 

Der Anblick der zerstörten Hütte tat ihr im Herzen weh und so beschloss sie, zurück nach Konoha zu kehren. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste sie nicht, dass sie dort nicht ankommen würde.
 

Sakura drehte sich um, um wieder nach Konoha zurückzukehren, da sie am nächsten Morgen wieder früh zur Arbeit erscheinen musste. Doch sie war kaum zwei Schritte gegangen, als ihr etwas in der Finsternis des Waldes auffiel. Es war nur eine kurze Bewegung, die kaum von einem sich bewegenden Ast unterschieden werden konnte, aber der Kunoichi bemerkte es sofort und blieb stehen.

Angst stieg in ihr hoch. Sie war alleine im dunklen Wald und niemand wusste, dass sie hier war. Wer also schlich ihr anscheinend hinterher? Waren das Nuke- Nins, die andere ausraubten? Wenn ja, war die wichtigste Frage: Konnte die junge Frau mit ihnen fertig werden?

Eine erneute Bewegung auf ihrer rechten Seite, ließ das Mädchen leicht panisch werden.

Unauffällig bewegte sie ihre Hand zu ihren Kunai um im Notfall schnellstmöglich reagieren zu können. Jedoch erschien urplötzlich eine starke Chakraaura hinter ihn und bevor Sakura auch nur eine ihrer Waffen ziehen konnte, spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Nacken. Sie spürte nur noch die kalte Nachtluft an ihr vorbeiziehen, als sie bewusstlos in den weißen Schnee fiel.
 

++++++
 

„Ahhh…“ Das stöhnen eines jungen Mädchens hallte durch einen von Steinwänden gesäumten Raum. Wasser lief in kleinen Bahnen die kalten Wände herab und sammelte sich hier und da zu einer schwarzen Pfütze.

Sakura erwachte langsam aus ihrer Bewusstlosigkeit. Sofort richtete sie sich auf um von dem eisigen Boden wegzukommen. Ihre Sicht war durch die Ohnmacht noch leicht getrübt, doch sie erkannte bereits, dass sie in einer Art Gefängniszelle saß.

Als sie sich umsah, durchzuckte sie, bei einer Kopfbewegung, erneut ein heftiger Schmerz an ihrem Hinterkopf, was sie zusammenzucken ließ. Mit einer Hand tatstete das Mädchen nach ihrem Nacken und spürte eine warme Flüssigkeit an ihren Fingern. Als sie diese betrachtete klebte eine rote Flüssigkeit an ihnen. Blut.

„Auu.“, entfuhr ihr leise. Ihre Stimme klang kratzig. So, als ob sie schon lange Zeit nichts mehr getrunken hätte.

Sakura nutze ihre Fähigkeiten als Iryōnin um die kleine Platzwunde zu heilen, wobei auch der Schmerz allmählich verschwand.
 

Nun endlich war Sakura wieder voll bei Bewusstsein und hatte genug Kraft in den Beinen, um aufzustehen. Am Kopfende des Raums, rechts von ihr, war ein kleines, von Gitterstäben verschlossenes Fenster, durch welches ein einzelner Mondstrahl fiel. Vorsichtig näherte sie sich dem Fenster, stellte sich auf die Zehenspitzen und zog sich an den Gitterstäben hoch um einen Blick nach draußen zu werfen.

Aber leider sah sie nichts, was ihren Standort verraten hätte. Lediglich eine andere Wand aus Stein, welche nur wenige Meter vor dem Fenster stand, lag in ihrem Sichtfeld. Nur der Mond stand fast horizontal über der kleinen Gasse.

Seufzend ließ sich das Mädchen wieder auf den Boden sinken.
 

Erneut ließ sie ihren Blick durch den Kerker wandern. Auf der gegenüberliegenden Seite erblickte sie eine massive Holztür mit einer kleinen Öffnung darin, welche ebenfalls von Metallgittern versperrt wurde. Schnell sprintete sie zur anderen Seite und schielte durch die Tür. Ein langer, ebenfalls aus Steinen gebauter Gang führte vor ihr vorbei und weitere Türen säumten die Wände des Ganges.

Doch die Tür war fest verschlossen und die Gitterstäbe ließen sich nicht herausdrehen. Doch Sakura konnte nicht ihre ganze Stärke aufbringen. Sie fühlte sich schwach und kraftlos. Die Stärke, weshalb sie in Konoha berüchtigt war, war in dieser Zelle nichts mehr wert. Ihre einzige Waffe; nutzlos.
 

Entmutigt ließ sich das Mädchen an der kalten Wand neben der Tür herunter gleiten. Noch einmal ließ sie die Szene auf der Lichtung Revue passieren. Irgendjemand schien sie niedergeschlagen zu haben. Doch sie hatte bis es passierte niemanden gespürt. Sie hatte nicht einmal reagieren können…

Was wollten diese Leute von ihr? Warum haben sie sie entführt? Warum war sie immer noch am Leben?

Sakura wusste nicht, was sie tun sollte. Es gab kein Entkommen aus diesem Raum. Und wenn sie einen Weg hinaus fände, wusste sie noch immer nicht, wo sie sich genau befand. Wie also nach Hause kommen?
 

Nur mit viel Mühe konnte die Kunoichi die Tränen unterdrücken. Doch sie sagte sich, dass es nichts bringen würde. Sie musste aufmerksam sein, und auf die richtige Chance warten, um zu entkommen… Doch kam diese überhaupt? Was konnte sie tun, wenn es diese Chance wirklich gäbe? Sie konnte es nicht alleine mit diesen Männern aufnehmen…
 

Ab und zu ertönten Stimmen von weit weg außerhalb der Tür. Doch sie waren zu leise, als dass Sakura irgendwas verstehen konnte. Egal wie sehr sie sich anstrengte um zu lauschen.
 

Nach ungefähr zwei Stunden fielen dem Mädchen die Augen zu. Sie war müde und ihr Körper verlangte nach etwas Schlaf. Nur widerwillig ließ sie es geschehen, da dadurch ihre Aufmerksamkeit litt.

Nur wenig später erwachte sie durch ein Geräusch in ihrer Nähe. Sofort war sie hellwach und beobachtete die Tür. Ihre Waffen waren weg, weshalb sie nur ihre Fäuste zur Verteidigung hatte. Dumpfes Poltern erklang von außerhalb der Tür. Dann Schritte. Ein erstickter Schrei. Sakura bekam Gänsehaut. Was war dort bloß los?
 

Langsam hörte sie Schritte, die auf die Tür zukamen, bis diese vor der Tür verstummten. Das Klicken eines Schlosses und ein leises Knarren der Türangel signalisierten, dass jemand die Tür öffnete. Sakura ging in Kampfposition. Ihr Körper war angespannt und Angstschweiß trat auf ihre Stirn. Nun würde sich ihre Zukunft entscheiden…

Eine dunkle Gestalt betrat das Zimmer und blieb im Türrahmen stehen. Er trug einen schwarzen Mantel mit roten Wolken drauf. Einer von den Akatsuki, schoss es ihr durch den Kopf. Panik mischte sich mit zahlreichen anderen Gefühlen. Wie gebannt starrte sie den jungen Mann an. Er hatte ein fieses Gesicht, auf dem sich keine Gefühle spiegelten und lange, schwarze Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren.

Irgendwas in ihr sagte, dass sie diesen Mann kannte. Doch sie wusste nicht woher. Sie wusste keinen Namen, obwohl sie die Akatsuki kennen sollte.

„Na los, können wir wieder gehen, jetzt da wir sie gefunden haben?“, ein zweiter Mann erschien in der Tür. Er war groß und zu Sakuras Verwunderung hatte er blaue Haut und sah aus wie ein Fisch. Auch dieser Mann trug einen schwarzen Umhang mit roten Wolken.

Der Schwarzhaarige sah das Mädchen noch eine Weile an, drehte sich einfach um und ging an dem Fischmann vorbei.

Dieser stöhnte genervt auf, als Sakura sich nicht rührte. „Komm jetzt, Prinzessin. Wir müssen weg. Jetzt.“
 

Ein Kampf tobte in der Rosahaarigen. Sollte sie diesen Männern vertrauen? Immerhin gehörten sie zu einer Verbrecherorganisation! Aber sie schienen nicht zu den Männern gehören, die sie entführt hatten. Und es sah so aus, als wären sie extra gekommen, um Sakura zu retten. Doch warum?

Und dann war noch eine letzte Sache. Sie glaube, den Schwarzhaarigen zu kennen. Und dann spürte sie auch noch, dass sie rot wurde, wenn sie an ihn dachte. Mehr und mehr schien sich ihre Vermutung zu bestätigen, dass diese Männer sie nicht nur k.o. geschlagen hatten…
 

Schnell rannte die junge Frau aus der Zelle und lief den Männern hinterher. Sie gingen durch mehrer dunkle Steingänge und bemühten sich, niemandem über den Weg zu laufen.

Sakura starrte währenddessen nur den jungen Mann an und versuchte verzweifelt sich daran zu erinnern, woher sie ihn kannte, oder besser gesagt, ob sie ihn überhaupt kannte. Ihr Kopf schmerzte vor Anstrengung. Als Iryōnin kam ihr der Gedanke, dass ihr diese Männer irgendetwas verabreicht hatten. Aber warum? Immer wieder diese Frage. Warum?

Immer wieder liefen ihnen einige dieser schwarz gekleideten Ninjas über den Weg. Jedoch waren diese keine großen Probleme für die beiden Männer. Der Blauhäutige hatte ein riesiges Schwert auf dem Rücken, mit welchem er leicht die anderen Ninjas besiegte. Es schien ihm richtig Spaß zu machen.

Der Schwarzhaarige hingegen rührte sich bei seinen Kämpfen nicht. Er starrte seinen Gegner an, bis dieser plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht umfiel.

Sakura war gleichermaßen verängstigt, wie beeindruckt von den Kräften der beiden Männer.
 

„Itachi! Können wir jetzt endlich gehen? Ich habe bald keine Lust mehr dieses Schwächlingen auf die Mütze zu geben!“, quengelte der Fischmann ähnlich wie ein kleines Kind.

Itachi! Dieser Name. Irgendwie erinnerte dieser Name die junge Kunoichi an etwas. Nur was?

Der Mann namens Itachi nickte leicht und der Fischmann grinste. Er schwang sein riesiges Schwert und dort, wo eben noch die Wand war, klaffte nun ein riesiges Loch. Der Gang war nun voller Schutt und aufgewirbeltem Staub, wodurch Sakura nur an den schattigen Umrissen erkannte, dass die Männer durch das Loch sprangen. Schnell folgte sie ihnen.
 

Sie sprangen über Mauern und Steine, bis sie endlich einen dunklen Wald erreichten. Schnell rannten sie im Zick-Zack durch das dichte Geäst und versuchten so wenig Spuren zu hinterlassen, wie möglich, ohne an Geschwindigkeit zu verlieren. Der jungen Kunoichi war das ganz Recht. Sie wollte unbedingt weg. Weg von diesem Ort. Weg von diesen Männern und dem, was sie mit ihr vor hatten.
 

Nach einer guten Stunde blieb der schwarzhaarige Mann namens Itachi stehen und die anderen beiden folgten seinem Beispiel.

„Na endlich.“, grummelte der Fischmann. „Ich dachte schon wir wollen quer durch das Land rennen… Ich hole Wasser. Und bis ich wiederkomme wirst du dieses Mädchen los.“ Kaum hatte er das gesagt, verschwand er auch schon in den dichten Wald.

Die Sonne erschien langsam über dem Horizont und tauchte die Landschaft in ein seltsames grau/orange. Sakura und Itachi standen sich gegenüber auf der Lichtung und starrten sich nur an. Mit dem Unterschied, dass Sakura rot wie eine Tomate war. Doch noch immer konnte sie sich an nichts erinnern.

Nach einigen Minuten ergriff sie dann das Wort: „Ähm, Danke, dass ihr mich da rausgeholt habt.“ Keine Reaktion seitens des Schwarzhaarigen.

„Tut mir Leid, dass ich euch so viele Schwierigkeiten bereitet habe.“ Immer noch nichts. Langsam wurde das Mädchen sauer, unterdrückte es aber.
 

Ehe sie erneut ansetzen konnte, hörte sie, wie jemand ihren Namen rief. „Sakura-chaaaaaan!“

Diese Stimme kam nördlich von ihrem Standort und kam ihr irgendwie bekannt vor. Noch einmal rief diese Person nach ihr. Und diesmal klang es schon um einiges näher. „Sakuraaa!“

Plötzlich betrat ein junger Mann mit blonden Haaren und einem orangefarbenen Anzug die Lichtung. Sofort blieb er stehen, als er das Mädchen entdeckte. „Sakura!“, rief er freudig, lief auf die junge Frau zu und umarmte diese. „Sakura! Da bist du ja! Geht’s dir gut? Wo bist du gewesen?“

Doch die Angesprochene rührte sich nicht.

„Wer… bist du?“, kam es stattdessen von ihr. Der Blonde erstarrte in seiner Bewegung, und löste sich nach wenigen Sekunden von ihr. Nur seine Hände ruhten noch auf ihren Schultern.

„Sakura?“

„Woher kennst du meinen Namen?“ Schon wieder dieses seltsame Gefühl. Das Gefühl jemanden schon einmal getroffen zu haben und ihn sogar zu mögen, sich aber daran nicht erinnern zu können. Grausame Kopfschmerzen flammten urplötzlich auf und blitzartig legte sie ihre Hände an den Kopf und schloss ihre Augen.

„Sakura-chan! Was ist mit dir?“, fragte der Junge besorgt und zum ersten Mal meldete sich der Schwarzhaarige aus dem Hintergrund.

„Sie haben ihr ein Kraut gegeben, welches den Menschen die Erinnerungen an frühere Freunde und Bekannte nimmt.“

Der Blonde drehte sich um und funkelte ihn an. „Itachi. Sakura hat mir erzählt, was vor einem Jahr passiert ist. Wenn sie dir vertraut, tu ich das auch. Und so wie es aussieht, hast du sie gerettet und dafür danke ich dir.“

Der Schwarzhaarige sah ihn unverändert an. Nur eine Augenbraue zuckte kurz, was so gar nicht zu seinem sonst so emotionslosen Gesicht passte.

„Weißt du, was passiert ist?“, harkte der Blonde nach.

„Sie entführen Ninjas aus allen Ländern und lassen sie ihre Vergangenheit vergessen. Danach machen sie neue Kampfmaschinen aus ihnen.“

Der Junge knurrte. Sein Griff um Sakuras Schultern wurde kurzzeitig etwas stärker. Sein Gesicht war von Wut verzerrt. „Ich verstehe.“

„Passt besser auf.“, sagte der Schwarzhaarige tonlos und drehte sich in die Richtung, in der auch sein Partner verschwunden war. „Gib ihr das Fen- Kraut und sie wird ihre Erinnerungen wiederbekommen.“
 

Und schon war er verschwunden. Doch Sakura wollte ihn nicht gehen lassen. Alles in ihr schrie und werte sich dagegen ihn ein weiteres Mal gehen zu lassen. Ein weiteres Mal? Hatte sie diesen Schmerz schon einmal empfunden? Nein, nicht noch einmal…
 

„Sakura!“, rief der Blonde, als sie sich von ihm losriss und dem Schwarzhaarigen hinterher rannte. Es dauerte nicht lange, bis sie ihn tatsächlich eingeholt hatte.

„Itachi!“, rief sie ihm nach und er blieb tatsächlich stehen. Jedoch drehte er sich nicht zu ihr um. Aber das war Sakura egal. Sie wollte unbedingt etwas sagen.

Sie blieb keuchend c.a. einen Meter hinter ihm stehen.

„Es tut mir Leid, dass ich mich nicht an dich erinnern kann! Etwas in mir sagt, dass ich darauf gewartet habe, dich wieder zu treffen. Ich weiß, dass du mir schon einmal geholfen hast. Danke, dass du mir auch dieses Mal geholfen hast.“ Sie machte eine kurze Pause um einmal tief Luft zu holen. Diese Situation war ihr furchtbar peinlich, da sie nicht wusste, wie sie eigentlich zu dem jungen Mann vor ihr stand. Doch eines war ihr klar: Wenn sie es jetzt nicht sagte, was ihr auf der Zunge lag, dann würde sie sich ziemlich ärgern.

„Ich glaube, ich… mag dich. Sehr sogar.“ Verschämt blickte sie zu Boden und schielte nur ab und zu mal nach oben.

Der Junge rührte sich nicht. Noch immer starrte er in den Wald. Die peinliche Stille wurde langsam unangenehm für das Mädchen. Sie war drauf und dran wegzulaufen oder am besten einfach vor Scham im Boden zu versinken.

„Es tut mir L…“, setzte sie an und drehte sich schnell von ihm weg.

Doch seine Stimme ließ sie in ihrer Bewegung erstarren. „Ich kann noch nicht. Ich bin ein gesuchter Mörder. Gib mir etwas Zeit.“ Sakura zuckte zusammen. Er hatte sie nicht abgewiesen! Er hatte nicht „nein“ gesagt! Ihr Herz machte wilde Sprünge.

So plötzlich, dass das Mädchen es fasst nicht bemerkte, hob er eine Hand und warf etwas über seine Schulter. Sie konnte er gerade noch auffangen. Beim Öffnen ihrer Hand erstarrte sie. Eine silberne Kette mit einem kleinen Anhänger lag in ihren Händen. Der Anhänger hatte die Form einer Kirschblüte und war, entgegen ihren Erwartungen, schwarz. Eine schwarze Kirschblüte. „Pass auf dich auf.“, waren seine letzten Worte ehe er verschwand.

„Danke.“, flüsterte sie mit einem Lächeln.
 

++++++
 

„Sakura! Zimmer 15 braucht noch seine Medikamente!“

„Ja, bin schon unterwegs!“, rief die Rosahaarige zurück. Zwei Wochen nach ihrer Entführung konnte sie sich wieder an alles Erinnern. Das Kraut, welches Itachi ihnen vorgeschlagen hatte, hatte wirklich geholfen. Tsunade meinte, dass die Kunoichi Glück gehabt hatte. Hätte sie mehr bzw. über einen Längeren Zeitraum von diesen Kräutern gegessen, dann wäre ihr Gedächtnis dauerhaft geschädigt worden und sie hätte sich nie an ihre Freunde und ihre Vergangenheit erinnern können..

Die Bande, die wahllos Ninjas verschleppte, war zwar immer noch in der Gegend rund um Konoha unterwegs, doch man hatte sich vorbereitet und war nun gerüstet. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden erhöht und niemand sollte mehr alleine in den Wald gehen.

Sakura jedoch hatte die besten Ninjas des Dorfes zu der Stelle geführt, an die sie die Leute verschleppten. Es konnten noch 10 weitere Ninjas gerettet werden. Für einige andere kam die Hilfe zu späte hatten bereits ihr Gedächtnis verloren. Jedoch war dies nicht ihr einziger Unterschlupf. Im ganzen Land soll es noch einige andere geben. Das hieß, der Kampf war noch nicht vorbei.
 

Doch nach dieser Geschichte fiel es Naruto schwerer auf Missionen zu gehen. Er hatte immer Angst Sakura alleine zu lassen. Sakura fand diese Geste zwar ziemlich nett von ihm, aber dass sie ihn vor jeder Mission quasi überreden musste, nervte sie manchmal. Sie war ja jetzt vorbereitet. Noch einmal würde sie sie nicht von den Typen entführen lassen.

Außerdem war noch etwas anders als zuvor….
 

Zwei Monate war die Entführung nun her und Sakura war wieder so, wie vor diesem Tag. Oder auch nicht ganz. Sie hatte nun, nachdem sie sich wieder an alles erinnerte, erst bemerkt, WAS sie Itachi damals im Wald gesagt hatte… Sie hatte ihm gestanden, dass sie sich in ihn verliebt hatte! Verliebt… In den Bruder des Mannes, den sie einmal geliebt hatte. In einen Mann, der seinen Klan ausgelöscht hatte. Doch das war ihr alles egal. Ihr Herz hatte sich entschieden. Und nun gab es kein zurück mehr…
 

Und das sah nicht nur Sakura so. Oft bemerkte die Kunoichi einen schwarzen Schatten, der sie zu verfolgen schien. Doch sie hatte keine Angst vor ihm. Ein Lädchen schlich sich jedes Mal auf ihr Gesicht, wenn sie ihn spürte.

Itachi kam fast jede Woche zurück nach Konoha. Nie zeigte er sich irgendjemandem; nicht mal Sakura. Doch sie wusste, dass er da war. Sie spürte ihn. Doch nicht nur das. Jede Woche brachte er ihr etwas mit. Waffen, Bücher, manchmal auch Schmuck und andere Dinge, auf die Sakura stand. Sie fragte sich, woher er wusste, was sie mochte.

Und jedes mal legte er den Zweig eines Kirschbaumes zu seinem Geschenk. Wo er diese auch im tiefsten Winter herbekam, war ihr ein Rätsel, doch die Geste allein fand sie toll.

Er hatte sie gebeten zu warten. Warten, bis er nicht mehr als gesuchter Mörder vor allen fliehen musste. Und dabei wollte sie ihm helfen. Oft saß sie in der Bibliothek und studierte die Geschichte der Uchihas um seine Unschuld zu beweisen.

Sie wartete auf den Tag, an dem sie mit ihm zusammen sein konnte. Und sie hatte sich geschworen, immer auf ihn zu warten. Egal, wie lange es auch dauern mochte.
 

Bis zum nächsten Winter…



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Kommentare zu dieser Fanfic (31)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cosplay-Girl91
2014-05-18T15:46:06+00:00 18.05.2014 17:46
süße FF! schönes Pärchen
Von:  CrimsonAlchemist
2011-08-10T21:53:59+00:00 10.08.2011 23:53
Ich liebe dieses Pärchen einfach!!!
Und ich liebe deine Geschichte!!!
Ich bin dein neuer Fan1!!
Von:  DonnerGloeckchen
2010-12-10T04:35:42+00:00 10.12.2010 05:35
du schreibst soooo toll....

*_*

Aber kanns nicht mal weiter gehen?? Deine geschichten sind eig. immer so ausbaufähig!! :)
Von:  Shiranui-
2009-12-04T23:00:08+00:00 05.12.2009 00:00
AWWWWWWWW wie ttooooll >.<
Das ist einfach nur soo schön
wie du das schreibst das ist voll süß
du MUSST weiter machen auf jedenfall
ich brauche ein happy end >.<
die beiden müssen zusammen kommen
Bittteeee
*auf knien rutsch*
*kekse geb* :3

Lg Limo
Von:  Shiranui-
2009-12-04T22:32:24+00:00 04.12.2009 23:32
Omg du schreibst so toll
*schmelz*
das war ein super kappi!!

Lg Limo
Von: abgemeldet
2009-10-20T23:04:58+00:00 21.10.2009 01:04
Das war total schön!!!
Itachi, war soooo kawaiii!
Man konnte auch alles total schön und flüssig lesen,
Rechtschreibfehler habe ich auch mnict entdeckt =)
Mach weiter so und ich hoffe auf weiter Saku x Itachi FFs^^
GLG Love
Von: abgemeldet
2009-07-04T20:00:04+00:00 04.07.2009 22:00
Kyyyyaaaaaaaaaaahhhhhhhh!!!!!!!!
Wie cool!!!!!
Deine Geschichte ist einfach nur der Hammer!!!!
Bitte mach ne Fortsetzung!!!
Das schreit nähmlich föhrmlich nach einer Fortsetzung!!!
Gib dir nen Ruck, bitte!!!! *dich bettelnd anseh*
lg
Nora-chan
Von:  Nott
2009-04-28T15:57:45+00:00 28.04.2009 17:57
Also bitte. Das schreit nach ner Fortsetzung o_o
Wenn du keine schreibst, sing ich nie wieder mit dir HSM. Ha! xD
Naja, mal sehn :p
Also: Die Fortsetzung war gewohnt gut. Nur das Sad-End und irgendwelche Toten haben gefehlt um dem Ganzen den gewohnten Charakter zu geben. :P War aber auch mal ne nette Abwechslung ^^
Aber wie schon so schön gesagt wurde: Alle guten Dinge sind drei. Soll heißen:
Von mir aus, bring alle um, aber ich will meeeehr xD (Bestenfalls natürlich mit Happy-end :p)
Naja, kurz gesagt: Das Ende war total süß und auch wenn ich einige Formulierungen vllt anders gemacht hätte (-> "Der Blauhäutige hatte ein riesiges Schwert auf dem Rücken, mit welchem er leicht die anderen Ninjas besiegte. Es schien ihm richtig Spaß zu machen.
Der Schwarzhaarige hingegen rührte sich bei seinen Kämpfen nicht. Er starrte seinen Gegner an, bis dieser plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht umfiel." ... Ganz ehrlich, da hab ich nen Lachkrampf gekriegt xD kA, aber irgendwie tauchte da in meinem Kopf so eine Szene auf, in der Itachi und Kisame ihre Gegner wie auf so nem Fließband oder wie bei alten Videospielen abschlachten - Itachi mit Laserblick und Kisame mit einem einzigen "Hau-Drauf-Move"... xDD), aaaber ansonsten ziemlich gut gemacht :3 Und dass du eigentlich gar keine Idee dafür hattest, hat man auch nicht gemerkt xD
Wirklich gut, freue mich auf die Fortsetzung, die ganz bestimmt kommen wird. :P

bai bai~ xD
meya~
Von: abgemeldet
2009-04-27T22:43:51+00:00 28.04.2009 00:43
hey
echt schön
super geschrieben
auch wenn da noch eine fortsetzung kommen KÖNNTE
finde ich den schluss auch so schön
ich liebe das pair^^
bis dann
lg
Von:  Sakura-Jeanne
2009-04-27T18:17:18+00:00 27.04.2009 20:17
hammer kapitel


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