Drachenkind von maidlin ================================================================================ Kapitel 5: Die Liebenden ------------------------ Nun, da Annie wusste, dass Draco sprechen konnte und sie verstand, redete sie fast ununterbrochen auf ihn ein. Es war ihr dabei sogar manchmal egal, ob er ihr antwortete – das tat er meistens sowieso nicht – aber sie freute sie zu wissen, dass sie jemanden hatte der ihr zuhörte, aber vor allem, dass er das, was sie sagte und erklärte auch lernte. Schnell hatte sie herausgefunden, dass Draco äußerst wissbegierig war und hin und wieder benutzte sie auch mit Absicht ein paar Wörter, von denen sie wusste, dass er sie nicht kannte und die sie ihm dann auch erklären musste. Ihre Fragen aber beantwortete er so gut wie nie. Dabei gab es so viele Dinge, die sie wissen wollte. Von vier Fragen, die sie ihm eines Tages gestellt hatte, hatte er gerade einmal eine beantwortet. Die erste Frage war gewesen, wie es sich anfühlte ein Drache zu sein. Die zweite Frage war, wie er als Drache gelebt hatte. Bei ihrem nächsten Versuch, hatte sie wissen wollen, wie alt er war und da hatte sie dann auch eine Antwort bekommen. Allerdings wusste sie nicht, ob ihr diese gefiel oder nicht. Nachdem sie ihre Frage ausgesprochen hatte, hatte er einen Moment lang angesehen und sie dann gefragt: „Wie alt bist du?“ „Ähm... Neunzehn Jahre.“, hatte Annie auf diese unterwartete Frage geantwortet. „Was sind Jahre?“, hatte er zurückgefragt. „Ein Jahr besteht aus zwölf Monaten. Und ein Monat ist soviel wie ein voller Mond.“, hatte sie ihm erklärt. Wieder sah er sie an und Annie hatte schon nicht mehr mit einer weiteren Antwort gerechnet. Sie hatte nicht vermocht zu sagen, was in seinem Kopf vorgegangen war, aber seine plötzliche Antwort hatte sie beinah schockiert. „Ich habe den Mond so oft gesehen, wenn er am schönsten ist, dass ein Mensch es nicht zählen könnte.“, hatte Draco schließlich geantwortete. Annie hatte ihn verwundert angesehen. Sie wusste nicht, was sie mehr überrascht hatte. Dass er den vollen Zustand des Mondes als schön bezeichnet hatte oder das es scheinbar eine solch lange Zeitspanne war. „Was bedeutet das?“, hatte sie weiter gefragt. Wieder sah er sie einen Moment an und Annie hatte zu wissen geglaubt, dass er überlegt, ob er ihr erneut antworten sollte. „Als ich geboren wurde, gab es diesen Wald noch nicht.“, sagte er dann und Annie meinte für einen Moment, sein wahres Wesen in seinen Augen zu erkennen. Dies war die Antwort, die ihr ein seltsames Gefühl vermittelte. Sie wusste, dass es diesen Wald seit mehr als 500 Jahren gab. Dieses Gebiet war seit dieser Zeit in Familienbesitz, aber auch bereits davor hatte es den Wald bereits gegeben – zumindest Ansätze davon. Sollte er wirklich so alt sein?, fragte sie sich fassungslos. „Wie werden die Drachen geboren?“, hatte sie als nächstes gefragt, doch da hatte er ihr nicht mehr geantwortete, sondern den Blick abgewandt und war in den Wald gegangen. Danach hatte Annie es lange nicht mehr versuche, näheres über ihn zu erfahren. Sie hatte das Gefühl, dass sich hinter der Grenze, die sie voneinander trennte, eine Welt verbarg, zu der sie keinen Zutritt haben durfte. Für die sie sich selbst noch nicht bereit genug fühlte. Also beließ sie es dabei. Dennoch konnte sie manchmal nicht umhin zu denken, dass er ihr trotzdem kleine Einblicke in seine Welt gestattete. Nicht unbedingt durch Worte, aber dann, wenn er sie ansah. Inzwischen kehrte der Sommer ein. Es war Ende Mai und die Tagen war nun so war, dass Annie oft nicht richtig glauben konnte, dass sie vor wenigen Monaten noch überlegt hatte, wie sie den Winter am Besten überstand. Für Draco war es der erste Sommer in dieser Gestalt. Auch wenn er diese Gestalt noch immer nicht richtig akzeptieren wollte, so war er doch fasziniert davon, wie schnell sich die Natur veränderte. Alles war immer grüner geworden und jeden Tag waren scheinbar neue Pflanzen aus dem Boden gesprossen. Außerdem war ihm so, als hätte sich der Wald an sich verändert. Es raschelte mehr in den Büschen und Bäumen, er hörte und sah mehr Tiere unterschiedlicher Größe. Doch diese waren schnell zu einem alltäglichen Erscheinungsbild geworden und nachdem Annie ihm erklärt hatte, wie man sie benannte, fühlte sich Draco zufriedener, hatte er doch wieder etwas gelernt. Trotzdem gab es für ihn so viel zu entdecken, zu sehen, zu hören und zu lernen, dass er darüber hinaus manchmal vergaß, was er eigentlich war und was er wieder sein wollte. Es war ganz und gar nicht so, dass er als Drache nicht auch ein feines Gehör hatte, gute Augen, mit denen er auch kleine Lebewesen gesehen hatte. Aber es aus der Perspektive eines Menschen zu sehen, ließ alles so ganz anders erscheinen. So viel größer und eindrucksvoller, bewundernswerter. Als Drache war das nichts von Bedeutung für ihn gewesen. Es war etwas, was existierte, aber weit unter ihm. Kleiner und unbedeutender. Zudem schienen ihn auch die verschiedenen Gerüche zu überwältigen. Alles roch süßlicher und verführerischer. So hatte er es niemals als Drache empfunden. Vielleicht hatte er sich geirrt, überlegte er bei einem seiner Streifzüge durch den Wald. Von diesen Dingen aus betrachtet, war ihm sein menschliches Dasein weniger verhasst. Er lernte diese Dinge zu schätzen. Er konnte neue Erfahrungen machen und die Erinnerungen daran, würden nicht verloren gehen. Nicht so lange er lebte... Noch immer ging er oft allein in den Wald, um seinen Gedanken nachzuhängen. Hin und wieder begleitet er Annie, die ihm immer etwas neues zeigen wollte. So hatte er unterschiedliche Pflanzennamen kennengelernt und auch die Früchte des Waldes, von denen sie einige sogar essen konnte. Ganz besonders aufgeregt war Annie gewesen, als sie ihm ein paar halb rote Früchte gezeigt hatte. Sie hatte ihm erklärt, dass es sich dabei um wilde Himbeeren und Erdbeeren handelte und dass sie nur noch ein paar Tage zu warten bräuchten, bis sie reif seien und sie die ersten essen konnten. Draco hatte nicht ganz verstanden, was daran so besonders sein sollte, doch ihre Freude machte ihn irgendwie selbst glücklich. Von den unterschiedlichen Plätzen im Wald gab es einen, der ihm aber der Liebste war. Etwas was auch Annie bemerkte, denn immer häufiger traf sie ihn dort an. Es war der Teich, der fast in der Mitte des Waldes lag. Mit Eintreten des Frühlings und des Sommers, hatte die Bäume Knospen bekommen und als die Blätter gewachsen waren und sich das Sonnenlicht, welches von oben durch die Baumkronen fiel, darin brach, tauchten sie alles in ein leuchtendes Grün, welches er so noch nie gesehen hatte. Die Bäume um den Teich standen in einem gewissen Abstand vom Ufer. Nur eine riesige Trauerweide stand direkt am Wasser. Es hatte nicht lange gedauert bis Draco herausgefunden hatte, dass sich unter den schützenden Zweigen und Blättern die flachste Stelle des Ufers befand, die direkt in den Teich hineinführte. Sie war moosbewachsen und im Schatten der Weide saß er oft an dieser Stelle und starrte auf die Wasseroberfläche. Annie glaubte, dass er die Fische beobachtet, aber sie irrte sich. Vielmehr sah er sein eigenes Spiegelbild an. Er wusste, dass er äußerlich ein Mensch war, doch was er in der glatten Oberfläche des Wassers erblickte, war nicht das Gesicht eines Menschen. Dies gab ihm die Sicherheit, dass er noch nicht verschwunden war. Es war einer der ersten heißen Tage dieses Sommers, als Draco vor der Hütte saß und sich von der Sonne wärmen ließ. Annie war gerade in dem kleinen Hühnerstall und versorgte die Tiere, als plötzlich der fremde Mann auf der Lichtung stand, an dessen Gesicht sich Draco nur zu gut erinnern konnte. Er war der Grund dafür gewesen, dass er überhaupt gesprochen hatte. Sofort stand er auf und sah diesem Alexander direkt ins Gesicht. Wieder beschlich ihn dieses seltsam Gefühl, welches Annie damals als Wut bezeichnet hatte und er verstand nicht warum. Er wusste doch nun, wie die beiden zueinander standen. Alexander stieg von seinem Pferd und betrachtete Draco misstrauisch. Er hatte diesen Mann noch nie gesehen und er konnte sich nicht erklären, warum er gerade hier war, wo doch niemand wusste, dass seine Schwester hier lebte, wo doch niemand weiter Zutritt zu diesem Wald hatte. Alexanders braune Augen schauten in die von Dracos und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, denn das was er in dessen eisblauen Augen ganz klar erkennen konnte, war pure Feindseligkeit. Aber noch etwas anderes. Etwas was er nicht zu deuten vermochte, aber sein erster Gedanke war, dass es nicht menschlich war. „Alexander! Du kommst mich ja doch eher besuchen!“ Annies Stimme riss die beiden Männer voneinander los und Alexanders Gesicht hellte sich sofort auf, als er seine Schwester wohlauf sah. „Annie! Ich habe es doch versprochen!“, sagte er entrüstet und umarmte seine Schwester herzlich. Dracos Blicke konnte er dabei deutlich in seinem Rücken spüren und das machte ihm diesen Mann noch unsympathischer. „Wie geht es dir?“, fragte er seine Schwester und versuchte den stechenden Blick zu ignorieren. Annie hingegen war etwas verwirrt aber auch ängstlich, dass sich ihr Bruder und Draco anscheinend schon kennengelernt hatte. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass ihr Bruder wirklich so schnell zurückkommen würde. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was Alexander dachte. Noch dazu entging selbst ihr nicht der Blick, mit dem Draco ihn ansah. „Gut, danke.“, sagte sie schließlich und wollte auf das zu sprechen kommen, was Alexander mitgebracht hatte, in der Hoffnung weitere Fragen zu umgehen, aber er kam ihr zuvor. „Annie, willst du uns nicht vorstellen? Mir scheint du kennst ihn, wenn er hier vor deiner Hütte sitzt.“, fragte Alexanders höflich, aber die Missgunst konnte Annie bereits jetzt schon hören. „Äh ja... Alexander, das ist... Draco. Er... war verletzt, als er unseren Wald durchquerte und ich habe mich um ihn gekümmert. Zum Dank hilft er mir ein bisschen, bis seine Schuld beglichen ist.“, antwortete sie. Ihr Herz klopfte laut in ihrer Brust und sie hoffte, dass er ihr glauben würde. Gleichzeitig fragte sie sich aber selbst, warum sie ein schlechtes Gewissen bekam. Nichts davon war gelogen. „Aha...“, sagte Alexander nach einer kleinen Pause. „Draco. Eine sehr seltsamer Name, nicht wahr?“ Diese Frage war an Draco selbst gerichtet und Annie fragte sich für einen Moment, ob er wohl antworteten würde. Natürlich tat er das nicht. „Ähm... er kommt nicht von hier.“, ging Annie hastig dazwischen. „Und er... spricht nicht.“, hängte sie an. Das war nicht gerade etwas, was Alexander beruhigte. „Versteht er uns?“, fragte er seine Schwester weiter. „Ja, sehr gut sogar.“ Jetzt löste Draco zum ersten Mal den Blick von Alexander und sah Annie an. Sie konnte seinen Blick nicht deuten, aber als seine Augen wieder zu Alexander wanderten, schienen sie regelrecht zu brennen - mit solch einer Intensität sah er ihn an. „Eh... Alexander, warum hast du eigentlich zwei Ziegen dabei?“, fragte Annie und hoffte damit, ihren Bruder von Draco abzulenken. Für einen kurzen Moment gelang ihr das sogar. „Oh, ich dachte mir, dass du dich vielleicht darüber freuen wirst. Sie geben sehr gut Milch und ich dachte mir, dass du vielleicht auch mal etwas anderes Essen willst, als immer nur Eier, Brot, Kartoffeln und was du sonst noch da hast.“, antwortete er und grinste sie breit an. Annie verstand den Seitenhieb sehr gut, erwiderte aber nichts darauf. Sie sah kurz zu Draco, der die beiden Tiere interessiert musterte. Wahrscheinlich sah er zum ersten Mal Ziegen. Aber es erleichterte sie zu sehen, dass das Feuer aus seinen Augen verschwunden war und sie sich stattdessen mit Fragen gefüllt hatten. Er würde sie später auf jeden Fall danach fragen und dass er mit ihr sprechen würde freute sie. „Außerdem habe ich noch gepökeltes Fleisch und ein bisschen Kuhmilch für dich. Anscheinend kannst du es ja brauchen.“, sprach Alexander und sah Draco erneut feindlich an. Dieser bemerkte seinen Blick nicht einmal oder ignorierte ihn gekonnt, dachte Annie. Dabei entging doch niemanden so leicht, dieser Blick. Auch wenn ihr Bruder recht sanftmütig war, so konnte er doch sehr wütend werden und wenn er das einmal war, dann war er durchaus furchteinflößend. Annie hatte im Moment das Gefühl, dass Draco ihn sehr wütend machte. Allerdings schien das diesen nicht sehr zu interessieren. Annie und Alexander brachten die Lebensmittel mit zu den anderen, in den zweiten Verschlag. Das Fleisch legte Annie in ein Holzfass, damit es kühl lagern konnte und die Milchkanne stellte sie erst einmal auf den Ofen. Im Sommer war dieser nie an und dort stand die Kanne auch niemanden im Weg. Die Ziegen konnten erst einmal draußen bleiben und grasen. So würden sie noch mehr Milch geben. „Sollte er dir nicht helfen.“, stellte Alexander spitz fest, als Draco sie die ganze Zeit beobachtet hatte. „Ja... er... er vertraut Menschen nicht sehr und er kennt dich auch nicht. Aber keine Angst, ich werde ihm schon sagen, was er zu tun hat, wenn du weg bist.“, sagte sie leicht und lächelte ihn an, um ihre Worte zu bekräftigen. „Ich mag ihn nicht.“, sagte Alexander gerade heraus und Draco sah ihn sofort an. „Alexander! Er kann dich verstehen!“, wies sie ihren Bruder zurecht. Es war ihr unangenehm, wenn er so über Draco sprach. Sie war froh, dass er ihr langsam zu vertrauen schien und sie wollte das auf keinen Fall durch solch eine Bemerkung verderben. „Das soll er auch.“, antwortete ihr Bruder trocken. „Ja, schon gut.“, wehrte Annie ab. Es würde nichts bringen Draco weiter zu verteidigen, so lange ihr Bruder nicht den wahren Grund für dessen Verhalten wusste. Alexander musterte Draco noch einmal von Kopf bis Fuß. Irgendetwas gefiel ihm an diesem Menschen nicht, doch er konnte nicht benennen was es war. Vielleicht war es auch nur sein Aussehen, das ihn so fremdartig vor kam. Denn selbst er, als Mann konnte nicht anders, als zu denken, dass Draco eine gewisse Faszination ausstrahlte. Wunderschön und doch gleichzeitig so gefährlich, dass man Angst bekam. Plötzlich beschlich ein andere Gedanke ihn. Was, wenn Annie dieser Faszination ebenso erlegen war? Was, wenn sie die Gefahr nicht bemerkte? Sie war eine Frau und noch dazu vollkommen allein im Wald. Es wäre ein leichtes für diesen Draco sie zu überwältigen, dachte Alexander mit Schrecken. Wie konnte seine Schwester nur so leichtsinnig sein!? „Mir gefällt es nicht, dass er bei dir lebt.“. sprach er seine Gedanken so fort aus. „Du weißt nicht, zu was er alles fähig ist.“ Perplex sah Annie ihren Bruder an. Woran dachte er gerade? Doch da ging Alexander schon auf Draco zu und baute sich in voller Größe vor ihm auf. Draco hingegen blickte ihn verwundert an. Er fragte sich, was dieser Mann nun wollte aber vor allem, wann er endlich gehen würde. Annie betrachtete das Schauspiel mit gemischten Gefühlen. Sie wusste, dass die zwei Männer nicht nur optisch starke Gegensätze waren - ihr Bruder massig und muskulös, sein Gesicht zeugte von Ernst und Autorität, während Draco dagegen fast wie ein unschuldiges, zartes Kind wirkte, was ihm weit unterlegen war. Aber es verwunderte Annie immer mehr, dass Draco nicht zurück wich. Sie hatte viele starke und mutige Männer gesehen, die sich mit ihrem Bruder hatten anlegen wollen und die allein schon bei diesem Anblick davon gelaufen waren. Verspürte er denn keine Angst? In diesem Moment, verspürte Draco das wirklich nicht. Zu sehr war er noch immer mit dieser Wut beschäftigt, die ihn gefangen hielt. Er hatte das Gefühl sie würde ihn innerlich zerfressen. Die unverschämten Worte dieses Mannes hatten sie nur noch mehr angefacht und Draco musste sich zusammennehmen, dass er dieser Empfindung nicht noch einmal unterlag. „Ich warne dich.“, sagte Alexander nun mit drohender Stimme. „Wenn du meiner Schwester auch nur das kleinste Bisschen zu nahe kommst, werde ich dich persönlich umbringen.“ Draco zuckte nicht einmal mit der Wimper und auch sonst war keine Regung in seinem Gesicht zu erkennen. Er schaute ihn einfach nur an. Etwas was Alexander nur noch mehr erzürnte. „Mach dir keine Sorgen, Alexander. Das wird nicht passieren.“, ging Annie dazwischen, die die Worte ebenso gehört hatte und dabei leicht rot geworden war. „Woher willst du das wissen?“, fragte dieser seine Schwester scharf. „Er... Er würde so etwas nicht tun.“ „Warum nicht? Du lebst mit ihm allein. Niemand könnte dir helfen.“ „Weil...“ Annie sah kurz zu Draco und dieser schaute sie aufmerksam an. Anscheinend wusste er nicht so recht, worum es gerade ging, dachte sie kurz. „Vertrau mir bitte, ja? Ich weiß, was ich tue. Draco wird mir ganz sicher nichts tun und er wird auch nicht mehr lange bei mir bleiben. Vielleicht ist er das nächste Mal schon nicht mehr da, wenn du mich besuchen kommst.“, versuchte sie seine Gedanken zu zerstreuen. Zweifelnd sah er seine kleine Schwester an. „Bitte.“, hängte sie noch einmal an und Alexander konnte nicht mehr wiedersprechen. Sie hatte schon immer gewusst, was es brauchte, um ihn zu überzeugen. „Wie du meinst. Aber ich werde jetzt noch öfter kommen. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht. Das musst du doch auch sehen.“ Annie erschrak einem Moment. Hatte er etwas gemerkt? Immerhin besaß auch ihr Bruder Magie. „Ich weiß nicht, was du meinst.“, antwortete sie lächelnd. „Was aber deine Besuche angeht, so würde ich mich sehr freuen, dich öfters zu sehen. Besonders, wenn du mir immer so etwas schönes mitbringst.“ Jetzt musste Alexander laut lachen. „Das ist typisch für dich!“, rief er aus und schien gleich besser Laune zu haben. „Wie du meinst. Ich habe mich gefreut dich wieder zu sehen.“, sagte er zum Abschied. Er umarmte seine Schwester noch einmal und stieg auf sein Pferd. Bevor er davon ritt, sah er Draco noch einmal warnend an. Dann stieß er seinem Pferd die Stiefel in die Flanken und er ritt davon. „Gott sei Dank.“, stieß Annie erleichtert aus. „Du hättest ruhig etwas netter zu ihm sein können.“, beschwerte sie sich sofort bei Draco. „Was meinte er?“, fragte dieser zurück und Annie stöhnte leicht auf. Warum nur umging er immer ihre Fragen und sie musste seine beantworten? „Er hat nur Angst um mich. Er glaubt, dass du mir irgendetwas antun könntest, das du mir wehtun würdest, Schmerzen zufügst.“, erklärte sie knapp. „Wenn ich das wollte, hätte ich es schon längst getan.“, sagte Draco sachlich und Annie wusste, dass er jedes Wort so meinte. Wieder einmal wurde ihr klar, dass er noch immer über ihr stand. „Was hat er da alles mitgebracht?“, fragte Draco weiter. „Das... Draco, wenn du willst, dass ich dir weiterhin Fragen beantworte, wirst du mir auch welche beantworten müssen.“, sagte sie schließlich. Vielleicht konnte sie ihn ja so ködern. Sie wusste, wie sehr er sich für wirklich alles interessierte. Warum war ihr das nicht schon früher in den Sinn gekommen? Er schwieg eine Weile und sah sie ausdruckslos an. Er hasste es, wenn sie von ihm so etwas verlangte. Es bedeutete sich ihrem Willen zu beugen und doch musste er diese Antworten haben. Es würde ihm sonst keine Ruhe lassen! „Was willst du wissen?“, sprach er schließlich. Verblüfft sah Annie ihn an. Sie konnte kaum glauben, was sie gehört hatte. Vor ein paar Wochen hätte er doch niemals so geantwortet, oder? Hatte er sich verändert und es war ihr noch gar nicht richtig aufgefallen. Vielleicht sah er sie ja doch nicht mehr von oben herab an, überlegte sie. Vielleicht ließ er sich nun doch auf dieses Leben ein, wenn auch nur ein bisschen. Doch schnell schob sie diese Gedanken beiseite. Wenn sich jetzt schon einmal die Gelegenheit bot, würde sie sie auch nutzen. Fieberhaft dachte sie an eine Frage, die sie schon lange beantwortet haben wollte. Aber ihr fielen so viele ein, dass sie gar nicht wusste, welche sie als erstes stellen sollte. Dann erinnerte sie sich an seinen Blick, mit dem er ihren Bruder angesehen hatte und eine Frage kam ihr in den Sinn, die sie sich selbst noch nie gestellt hatte. „Was denkst du über die Menschen?“ Draco neigte den Kopf ein wenig nach links, als würde er erst darüber nachdenken müssen, doch seine Antworte kam schnell und sicher. „Sie sind schwach. Sie lassen sich von ihren Gefühlen lenken.“ „Was-“, meinst du damit, wollte Annie fragen, denn sie verstand es nicht ganz, doch Draco machte ihr schnell klar, dass ihre Frage bereits beantwortet war. „Was hat er mitgebracht?“, fragte er sie erneut. Annie seufzte noch einmal, antwortete dann aber geduldig. Vielleicht hatte sie ja jetzt eine Möglichkeit gefunden, mehr über ihn zu erfahren. Sie war sich sicher, dass es noch viele Dinge gab, die sie erklären müsste. Draco wollte alles sehr genau wissen und als Annie ihm dann erklärte, dass man aus der Milch auch Käse oder Butter machen konnte, sollte sie ihm dies ebenso erklären. Annie beschloss auf diese Erklärung zu verzichten und zeigte es ihm lieber und innerlich triumphierte sie ein wenig, dass sie Draco damit anscheinend faszinieren konnte und er sich mit ihr beschäftigte. Am nächsten Tag wollte Annie ihm dann noch etwas anderes zeigen. „Draco erinnerst du dich noch an die Himbeeren und Erdbeeren, die ich dir gezeigt hatte?“, fragte Annie ihn nach dem Frühstück. Er nickte. „Wir werden heute welche sammeln. Sie müssten inzwischen reif sein und dann werden wir sie mit der Milch essen, die wir noch haben.“, erklärte sie ihm. Skeptisch blickte Draco sie an. „Sieh mich nicht so an. Du wirst sehen, dass schmeckt wirklich toll. Und du wirst mir helfen.“, machte sie ihm klar. „Die Beeren wachsen an unterschiedlichen Stellen im Wald und so geht es schneller. Na, los komm schon.“, sagte sie energisch, als Draco sich noch immer nicht erhoben hatte. Sie zog ihn am Handgelenk nach oben und Draco wehrte sich auch nicht. Etwas, was sie ebenfalls verwunderte. Manchmal wusste Annie nicht, wie weit sie bei ihm gehen durfte, aber anscheinend war diese Berührung inzwischen in Ordnung. Während des Winters hätte er sich nie so von ihr anfassen lassen. Er hatte sich wirklich verändert, griff sie den Gedanken vom Vortag noch einmal auf. Sie liefen gemeinsam ein Stück im Wald, bis Annie stehen blieb. „Geh du nach rechts und ich nach links. Weißt du noch, wo ich dir die Erdbeeren gezeigt habe?“, fragte sie ihn. Ein knappes Nicken war die Antwort. Annie sah, dass Draco diese Aufgabe nicht sehr gefiel, aber so lange, wie er es tat, wertete sie es als gutes Zeichen. Nur das warum, konnte sie sich nicht ganz erklären. Was hatte zu diesem plötzlichen Sinneswandel geführt oder ging das schon länger so? Während sie nach links ging versuchte sie sich zurückzuerinnern. Wenn sie genau darüber nach dachte, dann kam es ihr so vor, als hätte sich sein Verhalten seit dem Tag geändert, als es ihr so schlecht gegangen war. Ein Umstand an dem er nicht unbeteiligt gewesen war. Damals hatte er Wasser für sie geholt und das feuchte Tuch gewechselt, dessen war sie sich sicher. Sollte es wirklich möglich sein, dass er einen Schritt auf sie zu ging? Aber warum? Darauf fand sie keine Antwort und als sie die Himbeersträucher gefunden hatte, vergaß sie auch den Gedanken daran. Zu sehr musste sie sich zusammenreisen, um nicht alle Himbeeren selbst zu essen, denn sie waren wirklich verlockend rot und dufteten einfach verführerisch. Draco fand die Stelle, die sie ihm gezeigt hatte schnell wieder. Die Pflanzen erstreckten sich in einem großen Umkreis auf dem Boden und trotz des Schattens, den die Bäume warfen, trugen sie doch reichlich Früchte. Anders als Annie befand er, dass die kleinen roten Dinger, die da über dem Boden wuchsen, zwar ganz nett anzusehen waren und auch gut dufteten, aber mehr konnte er der Sache nicht abgewinnen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass das man diese... Erdbeeren wirklich essen konnte und dass sie auch gut schmecken sollten. Als er eine weitere pflückte hielt er inne und betrachtete sie. Er sah die vielen kleinen Kerne, die die Frucht sprenkelten und wurde noch misstrauischer. Dann hielt er sie etwas näher und der Geruch stieg ihm noch intensiver in die Nase. Schließlich überwand er sich dazu eine zu essen und seine Bedenken wurden so gleich zerstreut. Sie schmeckte herrlich süß und frisch und er konnte nun in gewisser Weise nachvollziehen, warum Annie sich so darauf gefreut hatte. Wieder etwas, was er als Drache nicht gekannt hatte. So wie es Annie ihm vorher erklärt hatte, pflückte er nur die roten Früchte und ließ die anderen hängen. Schnell füllte sich der Korb, den er bei sich hatte und bald machte er sich auf den Weg zurück. Er wusste nicht, ob er mit Annie zusammentreffen würde, aber er kannte den Weg selbst. Wenn er sie nicht traf würde er noch etwas für sich sein können. Auch wenn er ihre Stimme mochte, ja sogar ihre Anwesenheit - wenn er es sich ehrlich eingestand - so war er doch gern für sich allein und hing seinen eigenen Gedanken und seinen Erinnerungen nach. Auf seinem Rückweg musste er unweigerlich an dem Teich vorbei. Doch dieses Mal lag dieser nicht so ruhig und friedlich da, wie er es gewöhnt war, sondern... Draco glaubte seinen Augen nicht zu trauen... darin schwammen zwei Menschen. Ruckartig blieb er stehen und beobachtete das Schauspiel. Sie schwammen ein paar Züge und immer wieder konnte er ein Lachen und Kichern hören. Anhand der Stimmen – die eine hoch und die andere tiefer – erkannte er, dass es sich wohl um eine Frau und einen Mann handeln mussten. Es dauerte nicht lang und die beiden stiegen aus dem Wasser. Draco hielt den Atem an, als er sah, dass beide nackt waren. Jetzt konnte er seinen Blick noch weniger von diesen Personen lösen. In seinem Kopf gab es nur eine Frage, die nach Tausenden von Antworten verlangte: Warum? Aber dann taten sie etwas, was ihn nur noch mehr verwirrte. Er beobachtete, wie der Mann, die Frau an sich zog, die Arme um sie legte und dann ihre Lippen mit den seinen berührte. Der Frau schien das nichts auszumachen. Stattdessen legte sie die Arme um den Nacken des Mannes und zog ihn ebenso an sich. Sie ließen sich zu Boden gleiten. Die Frau lag im Frühlingsgras und der Mann war über sie gebeugt. Immer noch berührten sich ihre Lippen und sie seufzte kurz auf. Draco sah, wie seine Hände ihren nackten Körper entlang glitten und ihn sanft liebkoste. Dann lösten sich seine Lippen von den ihren, nur um sich gleich darauf auf ihren Hals zu setzen, diesen hinunter zu wandern, bis sie sich um die zarte Knospe ihres Busens schlossen. Er hörte sie aufstöhnen und Gänsehaut überkam ihn. Noch nie hatte er von einem Menschen solch ein Laut gehört. Draco glaubte für einen Moment, dass die Frau Schmerzen empfand. Doch er musste sich irren, denn sie presste sich noch ein wenig mehr an den Männerkörper, während ihre Hände seinen Körper streichelten. Die Hände des Mannen berührten nun den Busen der Frau und diese warf den Kopf zurück. Erneut konnte Draco ein Stöhnen hören, dieses Mal kam es auch von dem Mann. Draco sah, wie sich der Mann auf sie legte und wieder ihren Mund küsste, lang und intensiv. Die Frau schlag die Beine um seine Hüften und die Arme um seinen Hals. „Draco, was machst du da?“, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich und erschrocken drehte er sich um. Annie erschrak bei seinem Anblick. Sein Gesicht verriet Angst und Verwirrung. „Was ist denn los?“, fragte sie sofort besorgt und richtete nun den Blick auf die Stelle, die er die ganze Zeit beobachtete hatte. Wenn er sie nicht einmal gehört hatte, musste es ja etwas wichtiges sein. Aber als sie wahrnahm, was er genau gesehen hatte und was sich gerade vor ihren Augen abspielte, lief sie so rot an, wie noch nie in ihrem Leben. „Draco, dass kannst du doch nicht machen!“, zischte sie gleich darauf. Doch er sah sie nur fragend an. Plötzlich hörten sie ein lautes Stöhnen von beiden und unwillkürlich sahen sie erneut in die Richtung. „Was-“ „Weg hier!“, rief Annie und packte ihn am Handgelenkt und nahm hastig beide Körbe auf. Sie ließ ihn nicht eher los, bis sie wieder bei der Hütte waren. Dort angekommen, konnte Annie immer noch nicht glauben, was sie da gerade gesehen hatte. Schwer atmend stellte sie die Körbe ab und versuchte den Anblick aus ihren Gedanken zu verdrängen. „Was haben die da gemacht?“, fragte Draco sofort. „Was?“, fragte Annie verständnislos zurück. Sie konnte ihm nicht ganz folgen. Sie war zu sehr damit beschäftig, das Ganze selbst erst einmal zu verdauen. „Der Mann und die Frau. Was haben die gemacht? Warum... Warum haben sie diese Geräusche gemacht? Nur weil sie sich berührt haben?“ Das konnte doch nicht wahr sein!, schrie Annie in Gedanken. Sie hätte damit rechnen müssen! Wie zum Teufen sollte sie ihm so etwas erklären?! „Tja, weißt du... ähm... also... ehm, dass ist... also, dass ist so...“, begann sie zu stottern. Konnte er sie nicht etwas anderes fragen?! Irgendwas?!, dachte sie verzweifelt. Annie holte tief Luft und versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Vielleicht würde es genügen, wenn sie erst einmal mit den einfacheren Dingen anfing. „Also, um genau zu sein: Die beiden haben sich geküsst.“, antwortet sie und hoffte inständig, dass er sich damit schon zu Frieden geben würde. Nebenbei widmete sie sich sehr intensiv ihren Erd- und Himbeeren, damit sie ihm nicht in die Augen sehen musste. Sie füllte sie in eine große Schüssel und goss dann Wasser darüber. „Geküsst?“ Draco stellte sich neben sie und versuchte ihr in die Augen zu sehen. Annie richtete ihren Blick stur auf die Erd- und Himbeeren, damit sie ihn nicht ansehen musste. „Was ist das? Warum und wie?“ Annie holte tief Luft. Ihr würde es nicht erspart bleiben. „Also ein Kuss ist, wenn sich die Lippen von zwei Menschen berühren. Meistens tut man es, wenn man sich liebt.“ Gab er jetzt vielleicht Ruhe? Draco schwieg einen Moment und schien über ihre Antwort nachzudenken. Das hatte er beobachten können und das nannte man also einen Kuss, dachte er. „Was ist Liebe?“, war seine nächste Frage. „Ach Gott!“, rief sie resignierend aus. „Du stellst Fragen! Ich weiß es nicht. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es dafür eine Erklärung gibt. Ich war noch nie verliebt. Wenn man jemanden liebt, dann hat man ihn sehr gern. ... Es heißt Liebe sei ein Gefühl, das dich unglaublich glücklich macht und du die Person, die du liebst, die ganze Zeit bei dir haben möchtest. Man will ihr nah sein, sie berühren und sie eben auch küssen. So, wie es die beiden am See gemacht haben.“ Wieder dachte Draco einige Sekunden über diese Antwort nach. Er wusste jetzt zwar, was Liebe war, aber unter einem Kuss konnte er sich immer noch nichts vorstellen. „Wie fühlt sich ein Kuss an?“ „Du gibt’s wohl niemals ruhe, was?!“ Annie rollte kurz die Augen und schaute ihn verschmitzt lächelnd an. Etwas in seinem Herzen regte sich, doch Draco ignoriert es. „Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. Ich habe dir doch gerade gesagt, dass ich noch nie verliebt war und somit auch noch niemanden geküsst habe. Das ist eine Erfahrung, die jeder für sich selbst machen muss.“ Annie säuberte weiterhin ihre Früchte und glaubte nun, dass sich Draco damit zufrieden gab. Von dem, was die beiden noch gemacht haben, wollte sie lieber gar nicht erst anfangen. Das würde sie nicht so einfach erklären können, da war sie sich sicher. „Muss man dabei keine Kleider tragen?“, wollte er als nächstes wissen. Perplex sah Annie ihn an. Er bedachte wirklich alles. „N-Nein.“, antwortete sie unsicher. „Man kann dabei auch Kleidung tragen. Dann ist es immer noch ein Kuss. Wenn man sich sehr, sehr gern hat, dann kann man es auch ohne Kleidung machen.“ Erneut trat Schweigen ein und Annie hoffte wirklich, dass es dieses Mal dabei bliebe. Konnte er sie nicht noch etwas über den Wald oder die Tiere fragen? Egal was, nur nicht das! „Sollen wir uns küssen?“ Vor lauter Schreck verschluckte sich Annie an der Erdbeere, die sie sich gerade genüsslich in den Mund geschoben hatte. Sie musste so sehr Husten, dass ihr die Tränen kamen und nur langsam konnte sie sich beruhigen. Sie hatte sich gerade verhört! Ganz bestimmt hatte sie sich verhört, redete sie sich ein. „Was?!“, fragte sie deshalb noch mal nach. „Sollen wir uns küssen?“, fragte er noch einmal und so, als wäre es etwas selbstverständliches. Es war ihm ernst mit dieser Frage, das konnte sie sehen. „Wie kannst du mich das fragen? Ich habe dir doch gesagt, dass man das nur macht, wenn man sich sehr mag.“, fragte sie ihn nun mit leicht vorwurfsvollem Tonfall. Seine Ehrlichkeit war etwas was ihr eigentlich gefielt, aber im Moment fragte sie sich wirklich, ob er wusste, was er sie da gefragt hatte. „Aber ich mag dich.“ Nun schaute sie ihn nur noch vollkommen entgeistert an. Noch nie hatte er so etwas in der Art gesagt, geschweige denn sie irgendwie spüren lassen. Annie wusste gar nicht was sie darauf erwidern sollte, so überrumpelt war sie von diesem Geständnis. Aber was für eine Bedeutung hatte es für ihn?, fragte sie sich. Sie wusste es nicht und wahrscheinlich wusste er das nicht einmal selbst. „Lass uns jetzt die Beeren essen, solange sie noch frisch sind.“, sagte sie schließlich und lächelte ihn an. Verwundert sah Draco ihr hinterher. Warum hatte sie seine Frage nicht beantwortet? Er hatte angenommen, dass ein Kuss etwas schönes war oder etwa nicht? So zumindest sah es bei den beiden so aus und warum sollte man es sonst tun? War es denn wirklich nur ein Kuss, den die beiden am See austauschten? Er konnte sich nicht vorstellen, dass sich hinter so einem kurzen Wort, solch eine Handlung verbarg. Schweigend folgte er ihr in die Hütte, doch der Gedanke daran ließ ihn auch in den nächsten Tagen nicht los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)