The Wasted Time of Our Lives von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 19: 夢のような - Yume no you na - Like a Dream ------------------------------------------------- Der Tag, der auf diese Nacht folgte, fühlte sich auf traumhafte Weise real an. Es war das erste Mal, dass ich neben ihm einschlief und mir beim Erwachen sicher war, dass er noch neben mir liegen würde. Ich war nie glücklicher erwacht. Ich hatte einen für mich ungewöhnlich langen und erholsamen, traumlosen Schlaf, doch dafür fühlte sich das Wachsein wie ein Traum an. Ebenso die vergangene Nacht. Ich konnte es noch immer nicht glauben, wie nahe wir uns gewesen waren, wie gut es sich angefühlt hatte, mit ihm vereint und in dem Moment dabei zu sein, in dem er den intensivsten Punkt des Empfindens erreichte. Ich wusste, selbst wenn dies die einzige gemeinsame Nacht für uns bliebe, würde ich sie niemals vergessen, keine Sekunde davon, kein Detail, kein Bild, kein Geräusch. Noch jetzt kann ich ihn deutlich keuchen hören. Es ist eine Erinnerung für die Ewigkeit. Und zum ersten Mal, zum allerersten Mal - als wir erschöpft nebeneinander lagen und darauf warteten, dass unsere Kräfte zurückkehrten -, hatte Hyde ganz leise, kaum hörbar, „Aishiteru“ in mein Ohr geflüstert. Erst das hatte die Nacht perfekt gemacht. Er regte sich, ich lächelte. Er schlug die Augen auf, sie lächelten. Er rieb sich sein müdes Gesicht und schaute mich mit seinen unschuldigen Augen an. „Ich dachte im ersten Moment, ich träume noch...“ Mein Lächeln wurde immer tiefer. „Das denke ich seit gestern.“ „Es ist zu schön, um wahr zu sein, nicht?“, sagte er mit verträumtem Blick. „Ja... Wunderschön...“, stimmte ich ihm zu. „Es war eine wundervolle Nacht, es hat ein wundervoller Morgen begonnen...“ „Hai... Totemo subarashii...“, stimmte ich ihm zu. Er lächelte mich auf eine wundervolle Art und Weise an. Ich wollte ihn küssen. Ich tat es. „Aishiteru...“, flüsterte er zwischen unseren Küssen. „Aishiteru...“, und wieder: „Aishiteru...“ Es musste ein Traum sein. Das musste es einfach. Er hörte nicht auf. Nicht an diesem Morgen. Es war Mittag. Es regnete. Ich starrte aus dem Fenster. Dann hörte ich Schritte. Gackt trat hinter mich. Er legte seine Arme um mich. „Worüber denkst du nach?“ Ich roch seine frisch gewaschene Haut. Er duftete nach Pfirsichen. „Ich muss zurück.“ Ich spürte ihn innehalten. Die Traumatmosphäre zersplitterte. Die Realität kehrte zurück. Mit ihr die Probleme, die Anspannung, die Übelkeit. „Zurück?“ Ich hörte das Entsetzen in seiner Stimme. „Zurück in mein altes Leben.“, fuhr ich fort. Ich spürte seine Angst. „Um damit abzuschließen.“ Er atmete erleichtert auf. „Ich habe beschlossen, es ihr heute noch zu sagen.“ „Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte er leise. „Nein.“, sagte ich, mit einem Lächeln, und drehte mich zu ihm um. „Das ist allein meine Sache.“ „In Ordnung. Soll ich dich auch nicht hinbringen?“ „Nein. Ich werde laufen.“ „Und wann willst du gehen?“ „Jetzt.“ „Und wann kommst du zurück?“ Ich lächelte. „Noch heute.“ Im Nachhinein könnte man es als Lüge bezeichnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)