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Here with me

Reita x Ruki
von

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A heavy cross to carry alone

Here with me XIII
 

~ A heavy cross to carry alone ~
 

Am nächsten Morgen öffnete Rukis Vater die Tür zum Zimmer seines jüngsten Sohnes und erstarrte. In dessen Bett lagen sowohl Ruki, als auch dessen bester Freund. Dieser hatte sein Gesicht so in dessen Shirt vergraben, dass man beinahe nur noch einen Schopf blonder Haare sehen konnte. Alles in allem wirkten die beiden sehr vertraut miteinander.

Etwas zu vertraut für seinen Geschmack.

Rukis Vater schloss die Tür, ohne darauf zu achten, es leise zu tun. In der Küche traf er auf seine Frau, die über einer Tasse Tee die Zeitung las.

„Du weißt, dass die beiden in einem Bett schlafen?“, wollte er wissen.

Noriko sah überrascht auf: „Guten Morgen. Ja, das weiß ich.“ Sie überging wohlweislich, dass ihr Mann ihr keinen guten Morgen gewünscht hatte.

„Dann weißt du auch, dass die beiden engumschlungen in Takanoris Bett liegen?“, fragte er weiter.

„Nein, aber das wundert mich nicht, nachdem was gestern passiert ist. Akira war mit den Nerven am Ende.“, erwiderte sie und nahm einen Schluck von ihrem Tee.

„Schön, dass du das so ruhig sehen kannst.“, meinte er leicht vorwurfsvoll.

„Wie sollte ich es sonst sehen? Soll ich mich schreiend neben das Bett stellen und sie rauszerren? Yui ist gestern krankenhausreif geprügelt worden und ihr Exfreund hat Akira sonst auch nicht verschont, ist es da nicht verständlich, dass er fertig ist? Und das Takanori ihm beisteht?“, wollte Noriko nun etwas gereizter wissen.

„Sollte er das Ganze nicht wie ein Mann nehmen und sich einfach wehren?!“, gab ihr Mann zurück. „Und überhaupt sie sind beides Jungen! Die schlafen nicht engumschlungen im selben Bett!“ Ohne die Antwort seiner Frau abzuwarten, stapfte er verärgert davon. Noriko sah ihm ebenfalls verärgert nach. Die Engstirnigkeit ihres Mannes nervte sie. Konnte er nicht ein einziges Mal Verständnis zeigen? Es war genau wie gestern Abend. Auch da hatte er nur einen blöden Spruch übriggehabt. Sie nahm einen letzen Schluck von ihrem Tee, dann stellte sie die Tasse in die Spülmaschine und machte sich auf den Weg nach oben. Vor der Zimmertür ihres Sohnes blieb sie stehen. Sie lauschte kurz, doch es war nichts zu hören. Die beiden schienen noch zu schlafen. Vorsichtig öffnete sie die Tür und sah die beiden schlafend zusammen im Bett liegen. Noriko musste lächeln, die beiden waren schon niedlich. Während sie die Tür wieder schloss, beschloss sie wenn etwas Ruhe eingekehrt war mit Ruki und vielleicht auch mit Yui darüber zu reden. Wenn die beiden mehr als bloße Freundschaft verband, dann wäre sie froh, dass es Akira war und nicht jemand anderes. Bevor sie ihren Sohn irgendjemanden überließ, wusste sie ihn lieber in guten Händen. Und bei Akira war er zweifellos in guten Händen.
 

„Hey, gut geschlafen?“, wollte Ruki führsorglich wissen, als Reita aufwachte.

„Besser als ich dachte.“, antwortete dieser und küsste ihn sanft. „Danke. Und du?“

„Wunderbar.“, lachte er. „Willst du gleich zuerst duschen gehen?“

„Kann ich machen, obwohl ich dich lieber mitnehmen würde.“, grinste Reita.

Statt etwas zu erwidern küsste Ruki seinen Freund noch einmal. „Ich freu mich schon, wenn wir nächste Woche alleine sind.“, meinte er dann. Einen Moment später bereute er allerdings schon wieder, was er gesagt hatte. Es stand nach gestern noch gar nicht fest, dass sie das nächste Wochenende alleine verbringen würden. Wenn Yui bis dahin entlassen worden war und ihr Exfreund noch nicht gefasst worden war, würde sie hier sein. Und dann blieb vielleicht auch Noriko. Außerdem hatte er ein schlechtes Gewissen, das er im Anbetracht der Situation nur an so was dachte. „Es tut mir leid…“, sagte Ruki betroffen.

„Ist doch nicht schlimm. Wir werden dieses Wochenende bestimmt alleine haben.“, antwortete Reita. Egal wie viele Sorgen er sich machte, er sehnte sich trotzdem nach zeit mit Ruki. Alleine schon, da es einfach auch ein wenig Normalität versprach. Am liebsten hätte er ihn noch einmal geküsst oder gestreichelt, doch auf dem Flur waren Schritte zu hören.

„Was ist mit heute Abend? Willst du lieber hier bleiben? Wenn ja, dann bleib ich auch hier.“, fragte Ruki.

„Nein, ich denke wir sollten uns trotzdem mit Uruha, Aoi und Kai treffen. Außerdem sollte es an der Zeit sein, dass sie erfahren, was passiert ist.“, erklärte er. „Ich würde gerne meine Mutter vorher besuchen. Wir könnten uns ja dort treffen und zusammen zu Uruha fahren.“

„Klar, ich hole dich ab.“, entgegnete Ruki.
 

Als Reita sich auf den Weg zum Krankenhaus machte, war er nervöser als er zugeben mochte. Er befürchtete immer noch, dass der Exfreund seiner Mutter plötzlich auftauchen würde und ihn verprügeln würde. Dass dieser es nicht dabei belassen würde, sich nur seine Mutter vorzuknöpfen stand für ihn außer Frage. Schließlich war es gewesen, der ihn gegen die Sofakante gestoßen hatte. Unabsichtlich oder nicht, spielte hier keine Rolle. Er würde es ihm nie vergeben, dass er sich gewehrt hatte.

Niemals.

Trotzdem wollte Reita ihm nicht die Genugtuung geben und sich nicht mehr aus dem Haus trauen. Wenn Ruki ihn begleitet hätte und er aufgetaucht wäre, dann wusste er nicht wie er reagieren würde. Nur eins war ihm klar, er hätte es nicht zugelassen, dass Ruki verletzt würde.

Niemals.

Inzwischen stand er vor der Tür zum Zimmer seiner Mutter. Er klopfte und trat dann ein. Sie lag in ihrem Bett und blätterte in einer Zeitschrift. Zwar hatten sich ihre Blutergüsse nur noch dunkler verfärbt, aber Yui wirkte um einiges munterer als gestern.

„Hi Mum.“, begrüßte er sie.

„Akira! Schön, dass du da bist!“, lächelte sie ihn an.

Reita kam näher an ihr Bett und setzte sich auf den Stuhl, der daneben stand: „Wie geht es dir?“

„Besser, aber mit den Schmerzmitteln ist das wohl nicht verwunderlich. Die Polizei war auch schon hier. Sie suchen ihn.“, antwortete sie.

„Ich hoffe, sie finden ihn!“, entgegnete er. Sein Tonfall klang hart und ein wenig bitter, aber er würde auch kein Mitleid haben. Im Gegenteil es würde ihn freuen, wenn er endlich seine Strafe erhalten würde für all die Demütigungen, die er und seine Mutter hatten hinnehmen müssen.

„Das werden sie. Bist du alleine hergekommen?“, erkundigte Yui sich.

„Ja, aber Ruki holt mich nachher ab.“, antwortete Reita. Er sah, dass seiner Mutter die Aussicht, dass er alleine gekommen war, nicht besonders gefiel. Natürlich, sie machte sich ja auch Sorgen um ihn. Sie wusste genau wozu ihr Exfreund in der Lage war und inzwischen auch, was er ihrem Sohn angetan hatte. „Es sind doch überall Leute. Wie soll er sich da an mir vergreifen?“, beeilte er sich zu sagen.

„Ich weiß, aber ich habe wirklich Angst, dass er dir noch einmal etwas tut. Ich hab dir versprochen, dass er das nie wieder tun wird.“, antwortete Yui ernst.
 

Zu Hause lag Ruki auf seinem Bett, hörte Musik und dachte nach. Vorher hatte er kurz mit den anderen dreien telefoniert, um sie vorzuwarnen, dass es ihrem Freund nicht so gut ging und dass seine Mutter in Krankenhaus lag. Obwohl sie alle neugierig gewesen waren, hatten sie Verständnis dafür gezeigt, dass Reita ihnen die Details persönlich erzählen sollte.

Ruki hatte ihn nur ungern gehen lassen. Der springende Punkt war nicht, dass er ihm die Zeit bei seiner Mutter im Krankenhaus nicht gönnte. Es war vielmehr, dass er ihn nicht alleine gehen lassen wollte. Er machte sich große Sorgen um ihn. Besonders nachdem er gesehen hatte, was der Mann Yui angetan hatte. Natürlich hatte Reita ihm inzwischen anvertraut was passiert war, aber er hatte nur die Narben gesehen. Sowohl die physischen als auch die psychischen. Als er Yui mit ihren Blutergüssen im Krankenhausbett hatte liegen sehen, war es etwas ganz anderes gewesen. Es war so als wenn ein Film oder eine böse Ahnung Realität geworden war.

Ihm war klar, dass er Reita wohl kaum vor einem ausgewachsenen brutalen Mann beschützen können würde, doch trotzdem hatte er beschlossen, dass er ihn das nächste Mal nicht alleine gehen lassen würde. Er konnte einfach nicht…

Ruki seufzte und stand auf. Er ging die Treppe hinunter in die Küche um sich einen Tee zu machen. In der Küche stand seine Mutter, die gerade Kaffee aufsetzte.

„Du siehst ein wenig fertig aus.“, stellte sie fest.

„Hm, ich mache mir Sorgen um Reita und Yui.“, antwortete er und füllte Wasser in den Wasserkocher. Dann spürte er wie die Hand seiner Mutter ihm durch die Haare strich.

„Ich weiß, aber ich bin mir sicher, dass die Polizei ihn erwischen wird.“, antwortete Noriko zuversichtlich. Sie sagte es nicht einfach nur um ihren Sohn zu beruhigen, sondern sie beruhigte sich damit auch selbst. Ihr behagte der Gedanke gar nicht, dass dieser Mann noch frei herumlief. Sie hoffte, dass sie recht behalten würde.

„Das hoffe ich. Ich will Reita nicht auch noch im Krankenhaus besuchen müssen.“, seufzte Ruki, während er sich eine Tasse aus dem Schrank holte.

„Das wirst du nicht. Wie hat Akira eigentlich geschlafen? Er war gestern so fertig mit den Nerven. “, wollte sie wissen. Als sie ihn heute Morgen gesehen hatte, hatte er viel besser ausgesehen, als am vorherigen Tag.

„Letztendlich war er so fertig, dass er recht schnell eingeschlafen ist.“, antwortete er. Er seufzte erneut. Auch auf die Gefahr hin, wie ein kleines Kind zu klingen, fuhr er fort: „Mum, warum kann ich Reita nicht auch mal beschützen? Er hat mich früher immer beschütz. Und ich? Ich könnte ihn nicht mal gegen diesen Scheißkerl verteidigen…“

„Taka…“, sie zog ihn in ihren Arm. „Ich verstehe dich wirklich gut. Ich hätte Yui auch gerne vor allem beschützt, aber das konnte ich nicht. Aber Akira ist froh, dass du für ihn da bist. Gestern im Krankenhaus war er sehr erleichtert, als du da warst. Man musste kein Genie sein um das zu erkennen.“
 

Als Reita das Krankenhaus verließ, sah er Ruki schon draußen auf ihn warten. Dieser hatte einen breiten schwarzen Schal umgeschlungen, der einen guten Teil seines Gesichts verdeckte.

„Du hättest nicht in der Kälte warten müssen.“, stellte Reita fest.

„Schon okay, ich bin grad erst gekommen.“, erwiderte Ruki. „Wie geht es deiner Mutter?“

„Schon besser als gestern, aber ich denke ein Teil davon machen die Schmerzmittel aus. Die Polizei war heute Morgen schon bei ihr. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich hoffe, dass sie das Schwein endlich drankriegen.“, antwortete Reita. Beim letzten Satz klang seine Stimme erschreckend kalt. Doch bei den ganzen Demütigungen war es wohl nicht überraschend.

„Du besuchst sie morgen wieder, oder?“, wollte Ruki wissen. Nachdem der andere genickt hatte, fuhr er fort: „Ich würde dich gerne morgen zum Krankenhaus bringen. Immerhin läuft er noch frei herum.“

„Das geht nicht. Wir hätten uns auch heute bei Uruha treffen sollen und nicht hier.“, erklärte er ungewöhnlich schroff. Er wusste selber nicht genau, wieso er auf einmal so reagierte, aber die Aussicht, dass der Exfreund seiner Mutter Ruki eventuell in die Finger kriegen konnte, machte ihm einfach Angst. Ihm war klar geworden, dass er in letzter Zeit wirklich beobachtet worden war und es sich nicht nur eingebildet hatte. Das wiederum bedeutete, dass er bescheid wusste, dass er und Ruki gut miteinander befreundet waren. Und was tat er? Er ließ Ruki hier einfach alleine warten!

„Aber Reita!“, protestierte der Jüngere. „Ich mache mir Sorgen um dich, verdammt noch mal! Ich weiß ganz genau, dass ich dich nicht vor ihm beschützen kann, aber ich will dich nicht auch zusammengeschlagen im Krankenhaus besuchen! Ich… scheiße, ich hasse es, dass ich höchstens hinterher für dich da sein kann!“ Am Anfang war Rukis Stimme lauter und aufgebracht gewesen, doch zum Ende hin wurde sie brüchig.

Erschrocken über den Ausbruch und dass er ihn verursacht hatte, zog Reita ihn fest in seinen Arm. Er hörte den anderen schniefen und strich ihm sanft über den Rücken: „Es tut mir leid, Ruki. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich will nur nicht, dass er dir auch etwas antut. Weißt du, ich konnte Mum auch nicht beschützen, wie soll ich dich dann beschützen?“

„Das weiß ich doch, aber auf dem Weg sind so viele Leute… meinst du nicht, dass ich dich dann begleiten kann…?“, erwiderte Ruki.

„Aber nur wenn du mir versprichst, dass du auf dich aufpasst. Wenn er dich in die Finger kriegt, ich weiß nicht… was ich dann tue.“, antwortete Reita ernst.

Ruki löste sich aus seiner Umarmung und lächelte ihn an: „Versprochen.“ Er fühlte sich besser als vorher, nicht mehr ganz so hilflos. Obwohl ihm klar war, dass er im Notfall nicht viel gegen den Mann würde ausrichten können. Trotzdem fühlte es sich besser an.

Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt ihre kleine Meinungsverschiedenheit aus der Welt zu schaffen, als dass sie die dunkle Gestalt abseits des Weges, der zum Eingang des Krankenhauses führte, wahrnahmen. Seit Reita das Gebäude verlassen hatte, waren sie beobachtet worden.
 

Als Ruki und Reita bei Uruha zu Hause ankamen, waren Kai und Aoi bereits da. Sie sahen Reita mit einer Mischung aus Besorgnis und Führsorge an. Obwohl er relativ gut geschlafen hatte, sah er doch inzwischen ziemlich fertig aus. Er war blasser und wirkte auch nicht so entspannt wie sonst. Man konnte ihm einfach deutlich ansehen, dass er sich Sorgen machte und dass ihn einige Dinge beschäftigten.

„Wie geht es deiner Mutter?“, wollte Kai besorgt wissen, nachdem die beiden sich Schuhe und Jacken ausgezogen hatten.

„Ruki hat uns erzählt, dass sie im Krankenhaus liegt, aber er wollte uns nicht sagen wieso. Er meinte, das müsstest du tun, da er nicht darüber entscheiden können.“, fügte Aoi hinzu.

„Es ist nichts Lebensgefährliches oder? Du siehst nämlich recht fertig aus.“, meinte Uruha. Es war deutlich, dass alle drei sich Sorgen machten, aber auch auf eine gewisse Weise neugierig waren, was vorgefallen war. Was Reita ihnen allerdings auch nicht verübeln konnte.

„Nein, es ist nicht lebensgefährliches. Es geht ihr soweit den Umständen entsprechend, wenn man zusammen geschlagen wurde von seinem Exfreund.“, meinte Reita, während sie sich ins Wohnzimmer setzten. Er brauchte gar nicht in die Gesichter seiner Freunde zu sehen, um zu wissen dass sie geschockt waren. Er war ein wenig erleichtert, als Ruki ihn näher an sich heran zog. Es würde einfacher sein die ganze Geschichte zu erzählen, wenn dieser ihm seelischen Beistand leistete. „Es tut mir leid, dass ich euch nicht gleich davon erzählt habe. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich mich geschämt.“, fuhr er fort. Er verharkte seine Finger mit denen von Ruki.

„Er hat dich auch geschlagen, oder?“, wollte Uruha wissen. Er ahnte plötzlich woher sein Freund die Narbe am Oberarm hatte, die er damals vor dem Sportunterricht gesehen hatte. Das erklärte in seinen Augen auch Reitas damals so ablehnende Reaktion. Wer hätte schon gleich erzählt, dass er misshandelt worden war? Es war demütigend und nichts, was man jedem sofort unter die Nase rieb.

Dessen Antwort bestätigte Uruhas Vermutung: „Die Narbe am Arm, die du gesehen hast, die habe ich von ihm.“

„Du hast sogar Narben davon?“, wollte Kai sehr besorgt wissen.

Als Antwort nickte Reita nur. Er spürte wie Ruki seine Hand etwas stärker drückte.

„Wie lange ging das so?“, fragte Aoi.

„So an die 2 Jahre. Meine Mutter hatte ihn ungefähr einanderhalb Jahre nachdem wir umgezogen sind, kennengelernt. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis sie ihn mir vorgestellt hat, obwohl ihr anzusehen war, wie verliebt sie war. Am Anfang war auch alles in Ordnung und dann ist er bei uns eingezogen. Dann fing er langsam an sich mir gegenüber seltsam zu verhalten, allerdings nur wenn wir alleine waren. Zuerst waren es nur so komische Blicke und er hat versucht meiner Mutter in die Erziehung reinzureden. Wegen meiner geblichenen Haare und so. Als nächstes hat er immer häufiger blöde Bemerkungen gemacht, von wegen, dass ich meiner Mutter das Leben zerstört habe und ähnliches.“, antwortete Reita. Er sah die entsetzen Gesichtsausdrücke seiner Freunde. Inzwischen lag er mehr oder weniger auf dem Sofa, während sein Kopf auf Rukis Schoss ruhte. Dieser hatte einen Arm um ihn gelegt, sodass ihre Finger immer noch ineinander verharkt waren. Mit der anderen Hand strich er ihm gerade eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Er wurde immer eifersüchtig, wenn meine Mutter länger arbeiten musste oder mit Kollegen noch etwas trinken gegangen ist, obwohl er es sich ihr gegenüber zuerst nicht anmerken lassen hat. Eines Abends hatte er etwas viel getrunken und wir haben uns gestritten. An diesem Abend hat er mich zum ersten Mal geschlagen.“, fuhr Reita fort. Er seufzte: „Ihr fragt euch bestimmt, wieso ich mich nicht gewehrt habe. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es selber nicht so. Auf der einen Seite wollte ich Mum ihre Beziehung nicht kaputt machen und ich wollte auch nicht der er sie schlägt. Ich dachte es ist besser, wenn ich es abbekomme und nicht sie. Ich weiß, dass das bescheuert war, aber…“ Er brach ab, da er nicht mehr wusste, was er danach sagen sollte. Er war sich nicht sicher, ob die anderen ihn verstanden. Eigentlich verstand er sich ja selber kaum.

„Wenn er betrunken war, war es vielleicht besser wenn du dich nicht gewehrt hast. Nicht dass ich gut finde, dass er dich geschlagen hat, aber wer weiß, was er dir sonst angetan hätte. Schließlich war er in diesem Moment nicht berechenbar.“, meinte Aoi.

„Du hast dafür gesorgt, dass deine Mutter nichts merkt?“, erkundigte Kai sich behutsam.

„Ja und das war gar nicht so einfach. Mit der Zeit haben auch wir uns immer mehr gestritten. Es war wirklich furchtbar.“, erklärte Reita. Er erinnerte sich noch genau an den Tag als seine Mutter entdeckt hatte, was passiert war.
 

Reita war erleichtert. Vor rund fünf Minuten war der Freund seiner Mutter endlich verschwunden. Er hatte keine Ahnung, wo er hingegangen war. Aber das interessierte ihn auch nicht. Hauptsache der Kerl war weg. Wahrscheinlich würde er sich Nachschub an Alkohol besorgen, schließlich war sein Bier schon eine Weile alle.

Reita öffnete die Tür zu seinem Zimmer, in das er sich so schnell wie möglich zurück gezogen hatte, nachdem er hatte fliehen können. Seine Lippe schmerzte und sie war aufgeplatzt. Er hatte gleich gemerkt, dass es geblutet hatte. Aber so wie der Freund seiner Mutter zugeschlagen hatte, wunderte es ihn gar nicht. Und er hatte ihn nicht nur im Gesicht getroffen.

Bevor er in den Flur trat, horchte er noch einmal, ob er ihn auf der Treppe nicht zurückkommen hören konnte. Doch es war nichts zu hören.

Reita ging ins Badezimmer um sich anzusehen, wie schlimm es war. Als er in den Spiegel sah, fluchte er. Seine Wange war dabei sich bläulich zu verfärben und der Riss an seiner Lippe sah übel aus.

Wie sollte er das bitteschön seiner Mutter erklären?

Sie hatte ihn schon beim letzten Mal, als er behauptet hatte, dass er sich geprügelt hatte, so komisch angesehen. Damals hatte er für einen Moment gedacht, dass sie es durchschaut hatte. Doch sie hatte sich dann damit zufrieden gegeben.

Reita suchte sich einen Waschlappen um sich das Blut aus dem Gesicht zu wischen.

Plötzlich hörte er, wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Mit einem Mal schlug sein Herz schneller. Er konnte doch nicht schon zurück sein…

Hektisch griff er nach dem Waschlappen und wollte in sein Zimmer hasten. Unter keinen Umständen wollte er ihm wieder begegnen.

Im Flur wäre er beinahe mit seiner Mutter zusammengestoßen. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihn sah, mit blutverschmierter Lippen und geschwollener Wange.

„Akira…?“, mehr brachte sie nicht hervor.

Reita schaffte es nicht ihr ins Gesicht zu sehen. Er fühlte sich ertappt und wollte an ihr vorbei in sein Zimmer, doch sie hielt ihn am Arm fest.

„Akira? Was ist passiert?”, fragte sie.

„Ich… also…“, begann er. Doch ihm fiel nicht mal eine Ausrede ein.

Sie sah ihn forschend an. Er konnte förmlich sehen, wie sie überlegte, wo er heute gewesen sein könnte: „Du bist gleich nach der Schule nach Hause gekommen?“

„Ja…“, antwortete er schlicht.

„Du warst zwischendurch nicht mehr weg?“, wollte sie weiter wissen.

Reita brachte nicht mehr als ein leichtes Kopfschütteln zu Stande. Er hatte gerade keine Kraft mehr ihr irgendetwas vorzumachen. Seine gesamte Kraft hatte er die letzten zwei Jahre verbraucht…

Und Yui verstand in diesem Moment endlich. Als ihr Sohn ihr in die Arme fiel, wurde ihr klar, was sie die ganze Zeit übersehen hatte. Auf einmal passte alles zusammen. Die ständigen Streitereien zwischen Akira und ihrem Freund, Akiras ablehnendes Verhalten, seine Verschlossenheit und die Verletzungen. Nicht zu vergessen ihre eigenen Erfahrungen. Am liebsten hätte sie sich geohrfeigt. Wie hatte sie die ganze Zeit nur so blind sein können?

Mit einem dumpfen Geräusch fiel ihre Aktentasche auf den Boden, da sie beide Arme um ihren Sohn schlang.

„Es tut mir leid! Es tut mir wirklich leid!“, wiederholte Yui immer wieder. Tränen liefen ihr über die Wange.
 

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Okay, nach ner halben Ewigkeit mal wieder ein neues Kapitel!!! Ich möchte mich erstmal bei allen, die die Fanfic lesen, die einen Favo gesetzt haben oder mir Kommentare schreiben herzlich bedanken! Es freut mich, wenn es euch gefällt *g* Und es tut mir leid, dass ich mich bei ein paar Leuten nicht für den favo direkt bedankt habe, aber ich hab leider etwas den Überblick verloren, wer neu dazu gekommen ist und wer nicht... und manche ändern dann ja ihre Namen und so! Ich hoffe, dass verzeiht ihr mir! Aber bei den Kommentaren ist es für mich etwas leichter nachzuvollziehen, bei wem ich mich bedankt habe.
 

So warumm hat es dieses Mal so lange gedauert?!

Ich wollte erstmal den zweiten Fall der G Files zu Ende schreiben und der wurde immer länger und länger, dann musste ich auch noch mal lernen für die Uni, so nich... und jetzt ja, ich muss zugeben, ich HÄNGE (T.T) ein wenig!!!! Ich weiß schon wo ich weiter hinwill, aber mein Problem ist grad, dass ich meine erste Lösung von einem Aufeinandertreffen von Reita und dem Mistkerl von Exfreund verworfen habe. Allerdings habe ich noch keine Idee, wie ich es sonst lösen kann T.T Wenn also vielleicht jemand ne Idee hat, wäre ich dankbar!!! Oder nur ein Anstoß... desto schneller bekommen die beiden auch ihr Wochenende zu zweit! XD
 

Oki das war's erstmal von mir! ^^

lg Miya



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-14T19:55:59+00:00 14.03.2011 20:55
Oha nciht das er sich an Ruki jetzt vergreift!!!
*angst haben tu*
Eirklich genial geschrieben!!! Man fühlt richtig mit!!!
LG -^.^-
Von: abgemeldet
2010-03-27T16:43:57+00:00 27.03.2010 17:43
Ah wie ich mich gefreut hab ~
toll!
also das kap gefällt mir sehr gut ;D
Boah ich hasse rukis vater ey XD
Reita braucht doch den Ruki jetzt man ey xD~
der arme Ruki *pat* hat son dad x-x
aber die so im bett ah wie süß **
ich hab das mir wrklcih bildlich vorgesteltt xD

wie gesagt ;D ich hab ne idee *hus* aber erzähl du erstmal was du die evetue überlegt hast :D
wä ich liebe die ff (omfg ich bin Gfiles untreu O_o XDD)

lübe grüße
kazu <3
Von:  InspiredOfMusic
2010-03-24T16:17:23+00:00 24.03.2010 17:17
Du musstest mir ja erst nochmal erzählen, worum es geht.. aber dann bin ich schnell wieder reingekommen und hatte total Spaß beim Lesen.
Ich hab echt angst, dass er sich an ruki rächt... dass würde reita sicherlich nicht so leicht verkraften.
Ich freu mich schon aufs nächste... : D
KAnn ich dann wieder eine ENS haben?
Von:  KyosGiftzwerg
2010-03-23T23:21:30+00:00 24.03.2010 00:21
juhuuuuuu^^
wieder ein neues kapitel *.*
ich hatte die ff schon fast wieder vergessen... *sich schäm*
aber ich bin ja sowieso momentan dabei alle kommis nachzuholen die ich noch schreiben will xD
freu mich schon auf das nächste kapi *smile*

lg
Juliette


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