Unerwartet
Kapitel 20: Unerwartet
Während Sasuke sich Gedanken über seine Gedanken machte, war Gaara auf der Jagt. Der rotbraune Wolf schlenderte gemütlich durch den Wald.
Er blieb stehen, als ein bekannter Geruch in seine Nase schoss.
Es war der Geruch von toten Menschen und Vampiren. Gaara blieb stehen.
Was sollte er jetzt tun? Die Vampire warnen, oder den Gegner angreifen?
Der Wolf schüttelte den Kopf und schnaubte dann. Es war sinnlos die Gegner anzugreifen. Wenn es die Akatsuki waren, dann wäre er verloren.
Gaara musste herausfinden, welche Gruppe es war. Langsam kroch er nach vorn und sah durch die Bäume auf ein kleines Menschendorf.
Der Geruch von verwesten Fleisch stieg ihm in die Nase. In diesem Dorf war niemand mehr am Leben und dennoch sah er, wie die Menschen sich bewegten. Unter ihnen konnte er auch Vampire und Werwölfe erkennen.
Der Leichespieler.
Der rothaarige Wolf drehte sich herum und stürmte durch den Wald. Seine Pfoten trommelten über den nassen Waldboden und vor seiner Schnauze bildeten sich kleine weiße Wölkchen.
Es dauerte nicht lange, bis er den Wald verließ. Seine türkis-grünen Augen richteten sich auf das nahe Schloss und er stieß ein lautes Heulen aus. Sekunden später ertönte aus dem Schloss eine Antwort und Gaara rannten nur noch schneller.
Als er das Tor erreichte, stand dieses schon offen, und als er hindurchschoss, verwandelte er sich wieder zurück. Noch im Innenhof kam ihm Kakashi, Sarutobi, Sasuke, Sakura, Itachi und ein maskierter Minato entgegen.
„Was ist los?“, fragte der älteste der Uchihas knapp und Gaara hob eine Hand, ehe er sich auf seine Oberschenkel stützte und einmal kräftig durchatmete. Dann sah er auf. „Akatsuki ist nicht weit von hier weg. Für Menschen zu Fuß zirka einen halben Tag“, knurrte er und die anderen stockten.
„Wer war alles dort?“, fragte Kakashi. „Der Leichenspieler hat eine Armee aus Leichen aufgebaut. Menschen, Vampire, sogar Werwölfe sind unter den Untoten“, berichtete Gaara keuchend.
„Gut. Ich schlage vor, dass wir zwei Teams bilden. Eines wird sich um den Leichenspieler kümmern und das andere um die Armee. Gaara, Sakura und Sasuke, ihr kümmert euch mit Naruto um diesen Akatsuki“, befahl Kakashi und die Angesprochenen nickten.
Dann wand sich der Grauhaarige an Itachi und Minato. „Ihr beide sorgt dafür, dass diese Armee zu Staub zerfällt, ehe sie hier ankommt“, knurrte er und die Beiden nickten. Dann sprangen sie los.
Sasuke sah zu Sarutobi. „Hey alter Mann. Habt ihr hier so was wie eine Waffenkammer?“, fragte er barsch und Sautobi nickte. „Ja, da unten, du Welpe“, sagte er ruhig und deutete in eine Richtung. Sasuke knurrte, als sein Gegenüber die Betonung auf das letzte Wort legte. Sasuke wand sich um und sagte nichts mehr dazu. Er lief einfach in die Richtung, die Sarutobi ihm genannt hatte. „Wir sollten uns wohl gut ausrüsten“, meinte Naruto und Gaara und Sakura nickten, ehe sie Sasuke folgten.
Dieser war in der Zwischenzeit vor einer großen Tür angekommen und stieß diese auf.
Dahinter befand sich ein großer Raum an dessen Wänden sich viele Schränke befanden. Sehr viele Schränke.
Sasuke riss den ersten auf und blickte auf die glänzenden Rüstungen. So was konnte er nicht gebrauchen. Der Schwarzhaarige wirbelte herum und sah sich um. Endlich entdeckte er, was er suchte. Schwerter.
Sasuke griff nach dem Schrank und riss ihn auf. Dann nahm er sich ein Schwert und kaum hatte er es in der Hand, ließ er es auch schon wieder fallen.
„Zu groß“, murmelte er und griff nach einem andern. Auch dies fiel klappernd zu Boden und der Uchiha nuschelte „Zu kleines Heft.“
Auch das nächste Schwert landete mit den Worten „Zu wenig Parierstande“, auf den Boden.
Dann griff der junge Werwolf nach dem nächsten Schwert und schon, als sich seine Hand um den Griff schloss, wusste er, dass es ein gutes Schwert war. Es war lang und dünn und die Parierstande war auf beiden Seiten, innen und außen, angeschärft. Der Schwarzhaarige ließ es durch die Luft schwingen und es sirrte leise.
Sakura sah ihm dabei zu, wie er die ganzen Schwerter auf den Boden schmiss, bis er ein geeignetes gefunden hatte.
Naruto stand kopfschüttelnd neben ihr und blickte Sasuke abschätzig an.
„Warum kramt er im Schrank von mir?“, fragte der Blonde etwas genervt, hatte doch eigentlich jeder Vampir, der hier im Schloss lebte seinen eigenen Schrank mit Waffen.
Naruto selbst hatte einen und in ihm bewahrte er seine Lieblingsschwerter auf, obwohl er lieber mit Kamas kämpfte. Sakura hingegen war eher eine Fernkämpferin und bevorzugte eine Armbrust, die man auseinander nehmen konnte. Diese enthielt ein kleines Messer, falls sie sich verteidigen musste.
Eigentlich war es sinnlos, dass sie Messer benutzten, weil es nur ganz wenige Messer, oder Schwerter gab, die der Wucht eines Vampirschlages stand hielten, oder die Haut durchdrangen. „Sasuke, dass ist mein Schrank und das sind meine Schwerter“, beschwerte sich der blonde Vampir, aber Sasuke ignorierte ihn einfach.
Naruto seufzte und begann nach seinem Kama zu suchen, dass Sasuke unter den Schwertern begraben hatte.
Als er es fand, betrachtete er es und suchte nach möglichen Beschädigungen.
Im groben gesehen war ein Kama eine Sense, die nicht länger war als ein Unterarm. Also quasi eine Miniatursense.
Naruto hatte davon zwei Stück.
Gaara stand hinter Sakura in der Tür und betrachtete Sasuke interessiert. „Hab ihr auch Waffen für mich?“, fragte er in die Runde und Naruto nickte. „Bedien dich, aber nicht aus dem großen Schrank dahinten. Das sind Sezunas Schätze“, erklärte Sakura und zeigte auf einen Schrank aus schwarzem Edelholz. Über der gesamten Tür war ein großer, silberner Drache eingeritzt.
Der Rothaarige begann sich ein paar Sachen zu suchen. Er war mindestens genau so kritisch wie Sasuke.
Insgesamt verging mehr als eine halbe Stunde, ehe alle ihre Waffen hatten.
Gaara hatte sich für ein übergroßes Beil entschieden, welches er sich nun auf den Rücken band.
„Können wir jetzt los?“, fragte Sakura drängen.
Sasuke wand sich an die Rosahaarige. „Ich wusste nicht, dass du es so eilig hast zu sterben“, knurrte Sasuke. „Ich bin tot“, sagte Sakura trocken und ignorierte ihn.
Gaara wand sich an Naruto. „Also los“, meinte er und die kleine Gruppe verließ das Schloss.
Sasuke und Gaara trugen noch immer ihre schwarzen Umhänge, die nach Vampir rochen, um zwischen den Vampiren nicht zu sehr aufzufallen.
Sakura rannte als letztes und folgte Sasuke und den anderen durch den Wald.
Der Himmel war noch immer verhangen, aber es regnete nicht mehr.
Der Wald war dunkel, weil es langsam Nacht wurde. Außerdem war es recht ungemütlich. Der Waldboden war nass uns platschte unter den Schritten der Werwölfe.
Sowohl Sasuke als auch Gaara hatten ihre Waffen griffbereit und schnüffelten in der Luft.
Sasuke knurrte leise und auch Gaara schien beunruhigt. „Was ist los?“, fragte Sakura und Sasuke zischte sie an. „Frei Lycaner“, damit wand er sich wieder um und starrte in den Wald.
„Hä?“, fragte Naruto und kratzte sich am Kopf.
Gaara drehte zwar seinen Kopf nicht in Narutos Richtung, sprach aber mit ihm. „Bei den Lycanern gibt es viele verschiedene Fraktionen. Einige sind nicht zivilisiert. Solche bezeichnen wir als freie Lycaner. Werwölfe, die ständig in ihrer Wolfsform sind.“ „Und warum kommen die her?“, fragte Sakura und ihre Stimme flatterte.
„Sie jagen“, zischte Sasuke. „Uns?“, fragte Naruto überrascht. „Aber ihr seit doch auch Lycaner.“
„Wenn Lycaner zu lange verwandelt sind, werden sie ganz zu Wölfen und ihr menschliches denken verschwindet“, erklärte Sasuke und starrte weiter in den Wald. Keiner von ihnen hatte sich bewegt.
„Als hätten wir nicht so auch schon genug Probleme“, murmelte Sakura. „Gehen wir ihnen aus den Weg?“, fragte Naruto, doch Sasuke schüttelte den Kopf. „Keine Chance“, erklärte Gaara. „Wir müssen genau durch sie hindurch.“
„Na toll“, beschwerte sich Sakura erneut.
Genau in diesem Moment schoss vor ihnen ein großer Lycaner aus dem Boden.
Er stieß Gaara, der ihm am nächsten stand zur Seite und stürzte dann auf die Vampire zu.
Naruto wollte ihm entgegen springen um Sakura zu retten, doch er wurde auf einmal gepackt und nach hinten gerissen. Er verschwand in der Dunkelheit.
„Naruto!“, kreischte Sakura und drehte den Kopf in die Richtung, in die Naruto gerade verschwunden war. Das war ein Fehler. Der schwarze Wolf landete auf ihr und drückte sie nach unten. Sakura blickte ihn erschrocken an und sah seine gebleckten Zähne.
Sie zitterte leicht und versuchte ihn von sich herunter zu bekommen, doch der Wolf war zu stark. Seine Zähne näherten sich immer mehr ihrem Gesicht. Dann spritzte ihr Blut ins Gesicht und sie schloss die Augen. Als sie diese wieder öffnete, starrte sie Sasuke an, der gerade seine blutverschmierte Hand aus dem Hinterkopf des Wolfes zog. Seine schwarzen Augen waren auf Sakura gerichtet.
„Wehe dir passiert was“, knurrte er und schlug dem Wolf dann mit seinem Schwert den Kopf ab.
Sakura starrte Sasuke mit großen Augen an. „D…Danke.“ „hm“, Sasuke wand sich ab und suchte nach Naruto.
Die toten Lycaner ließ er einfach liegen.
Ohne sich noch mal umzudrehen ging er auf den dunklen Lichtungsrand zu. Noch im Laufen vernahm Sakura seine Stimme. „Du bleibst hier und kümmerst dich um Gaara“, befahl er und verschwand dann im Dunkeln. Sakura seufzte und rappelte sich auf. Währe sie noch ein Mensch, würden ihr jetzt wahrscheinlich alle Knochen wehtun, aber so kribbelten ihre Arme, ihre Beine und ihr Rücken nur ziemlich unangenehm. Die Rosahaarige machte zwei schnelle Sätze und kniete Sekunden später neben dem rothaarigen Werwolf. Dieser keuchte stark und sie sah, dass sich einige seiner Rippenknochen durch seine Brust gebohrt hatten.
Sakura steckte ihre Hände aus und wieder spürte sie dieses eigenartige Kribbeln, als ihre Hände grün aufleuchteten und es sich anfühlte als würden ihre Hände einschlafen. Sie sah wie die Wunde unter ihren Fingern langsam wieder verheilte. Wie sich die Knochen wieder in Gaaras Körper zurückzogen und wie die klaffenden Wundränder auf seiner Brust sich wieder schlossen.
Als sich der Riss wieder ganz geschlossen hatte, suchte Sakura Gaaras Körper weiter nach Stellen ab, die gebrochen waren und wenn sie welche fand, heilte sie diese. Der Rothaarige lag die gesamte Zeit still da, biss die Zähne zusammen und versuchte keinen Laut von sich zu geben. Das gelang ihm, bis Sakura einen seiner gebrochen Halswirbel behandelte.
Als die Vampirella fertig war, sah ihr der Lycaner ins Gesicht. „Danke“, murmelte er und schloss dann die Augen. Sekunde später drangen leise Schnarchgeräusche aus seiner Kehle und Sakura schüttelte seufzend den Kopf.
Plötzlich hallte ein Geräusch über die Lichtung. Sakura fuhr herum und entdeckte die Quelle. Es war ein Mann mit langen schwarzen Harren die sein markantes Gesicht einrahmten. Seine Augen glühten rot in der Dunkelheit und seine Hände klatschten im 2-Sekundetakt aufeinander. „Beifall, Beifall!“ schnarrte er und Sakura lief es kalt den Rücken herunter als sie die Stimmlage erkannte. Es war die eines Vampirs, aber sie klang merkwürdig. Irgendwie gezwungen. „Ich hätte nie gedacht das ich das mal erlebe, ein Vampir heilt einen Werwolf“, säuselte er weiter und machte nun langsame Schritt auf Sakura zu, die immer weiter zurückwich. Der Fremde hob eine Augenbraue und er schien belustigt. „Oh, du wirst doch keine Angst vor mir haben?“ fragte er süßlich und gerade diese Süße war es, die Sakura noch mehr Angst machte. „Wer bist du?“ fragte sie leise und schnell, vor Angst und eigentlich, viel zu schnell für einen Menschen, aber der andere schien sie zu verstehen.
„Oh, Entschuldigung, wo sind nur meine Manieren“, flüsterte der Fremde genau so schnell und leise und verneigte sich spöttisch. „Mein Name ist Madara“, erklärte er und Sakura machte noch einige Schritte rückwärts. Der Mann machte ihr Angst. Und das wollte was heißen, wenn man untot war.
Der Schwarzhaarige schien belustigt. „Nana, ich sagte doch keine Angst, ich tu dir nichts“, mit diesem Satz hob er eine Hand vor sein Gesicht und Sakura konnte nur noch die linke Seite erkennen. Diese verzog sich zu einem boshaften Lächeln. „Du bist doch ein wichtiger Teil meines Planes“, grinste er diabolisch und Sakura konnte erkennen, das seine Fingernägel plötzlich in die Länge schossen.
Sakura wollten noch einige Schritt rückwärts machen als der Fremde plötzlich vor ihr stand und sie einen Schmerz in der Schulter spürte. Sie sah entsetzt auf das grinsende Gesicht des anderen und dann wurde es schwarz vor ihren Augen.
Als der Körper der Rosahaarigen dem Boden entgegenraste, fing er Schwarzhaarige sie einfach aus der Luft und warf sie sich grob über die Schulter. Dann drehte er sich in die Richtung aus der er Sasuke und Naruto kommen hörte und murmelte „Der Krieg hat begonnen.“
Einen Augenblick später war er samt Sakura von der Lichtung verschwunden.
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