I hate the Way you do von lil_blue_dragon ================================================================================ Kapitel 3: Luzi --------------- Luzi Mit einem letzten Heulen erstarb das Motorrad und Luzi stieg sofort ab. Nach einer halbstündigen Fahrt waren sie endlich wieder im Dorf angekommen. Luzi war gar nicht leicht auf das Motorrad zu bekommen, hatte Dante schnell festgestellt. Sie hatte sich nur mit äußerstem Protest auf seine Maschine gesetzt und sich die gesamte Fahrt an ihn geklammert, weil sie Angst hatte, herunter zu fallen. Leider hatte er aufgrund seines Schwertes und des Halfters kaum etwas von ihrem Körper gespürt, dafür sah er ihr jetzt dabei zu, wie sie sich streckte. Leicht schluckte er und betrachtete den wohlgeformten Körper unter dem dunklen Kleid. Der Rücken war offen und der Stoff spannte sich hervorragend um ihren Oberkörper. Die Brüste traten gut sichtbar hervor und an den Hüften schmiegte sich das Kleid perfekt an. Wie hatte sie in solch einem Kleid in das Tal kommen können? Er betrachtete ihre langen Beine, die man durch den Schlitz an der Seite gut sah. Eigentlich fand er, dass er einen ziemlich guten Fang gemacht hatte. Sie war wirklich schön, aber auch ein wenig kratzbürstig. Nun so waren halt Frauen mit rotem Haar, auch wenn Luzi rotbraunes hatte. Mit einem leicht unguten Gefühl dachte er an Beryl zurück, die auch ein leicht reizbares Temperament besessen hatte. Allerdings hatte er sie nun schon seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. "Was ist nun, Dante?" Sie stand einige Meter von seinem Motorrad entfernt, als habe sie vor diesem Angst. Lächelnd ging er auf sie zu und hielt ihr – ganz der Gentleman – den Arm hin, damit sie sich einhacken konnte. Sie verdrehte nur leicht die Augen, hackte sich aber dann bei ihm unter. Während der Fahrt hatten sie eine Absprache getroffen, welche ihre Herkunft verbergen würde. Wenn die Dorfbewohner erfahren würden, dass sie von den Wolfsdämonen gefangen genommen worden war, dann würden sie sie sicher meiden. Und Dante hatte beschlossen, dass sie heute Nacht hier bleiben würden. Luzi folgte ihm notgedrungen. Sie wusste schließlich nicht, wohin. Allerdings hatte sie Dante noch nicht gefragt, ob sie bei ihm bleiben konnte. Das würde sie erst später tun. Wenn sie mal alleine waren… Der Bürgermeister erwartete Dante bereits, als dieser die Tür öffnete. Dante führte Luzi wie selbstverständlich neben sich her und den Blick, den der Bürgermeister ihr zuwarf, versuchte sie möglichst zu ignorieren. Dennoch spürte sie deutlich die Abneigung, die ihr vom Bürgermeister entgegen schlug. Draußen begann die Nacht herein zu brechen, als er die beiden wieder in sein Büro führte. Er stellte keine einzige Frage über Luzi, aber sein Blick sprach Bände. Diese fühlte sich ziemlich unwohl, doch Dante schien das nicht zu stören. Er erzählte munter mit dem Bürgermeister und sackte seine Belohnung ein. Als Dante gerade durch die Tür gehen wollte, drehte er sich noch einmal um. "Hätte ich jetzt fast vergessen. Wir würden heute Nacht gerne hier bleiben, falls doch noch ein Dämon auftaucht. Wüssten Sie, wo wir ein angenehmes Plätzchen finden?" Luzi betrachtete ihn einen Moment zweifelnd. Wenn er wollte, konnte er doch ganz nett sein. Auf den ersten Blick. Sein leichter Unterton sagte allerdings deutlich etwas anderes: Wenn sie hier der Bürgermeister sind, können sie uns sicher eine Platz verschaffen, wo wir uns unbezahlt ausruhen und vollfuttern können, ohne dass uns jemand schräg anschaut! "Sicher doch, am Nordende ist eine kleine Taverne. Sie heißt Zum Torwächter. Sie können dort auf meine Kosten sicher einen Schlafplatz finden." Luzi meinte fast, seine Zähne knirschen zu hören. Damit verließen die beiden das Rathaus. Im Vorhof wartete noch immer sein Motorrad und darauf stieg er dann auch. Niemand wartete auf ihn, obwohl er doch das Dorf aus den Klauen der Dämonen befreit hatte. Die Dämonen wurden doch hier verachtet. Wieso freute sich denn niemand, dass die Dämonen endlich fort waren? "Ist das normal so", fragte sie Dante, nachdem sie ungefragt hinter ihm auf das Motorrad gestiegen war. Sie beschäftigte sich viel zu sehr mit dem Gedanken an die Dorfbewohner, als Angst zu haben. "Du hast sie doch gerettet, oder nicht? Warum tun sie so, als wärst du weniger als nichts?" Er drehte sich beim Fahren leicht zu ihr um. "Das ist nun einmal so. Sie denken, weil ich mich um die Dämonen kümmere, die sie angreifen, ziehe auch ich Dämonen an. Dabei vergessen sie, dass sie mich gerufen haben." Sie spürte, wie er leicht seufzte und unterdrückte den Wunsch, ihn noch ein wenig fester zu halten. Es musste schwer für ihn sein, denn überall schien er gemieden zu werden, wenn er schon so eine einfache Haltung dazu hatte. "Die Meisten sehen mich lieber von hinten als von vorn." Nun lachte er leise und bog in eine Seitenstraße ab. Dort stand in großen Lettern Zum Torwächter an einer leicht schräg hängenden Tafel. Er stellte sein Motorrad auf den Hof ab und ging gemeinsam mit Luzi zum Eingang. Drinnen herrschte ein angenehmes Halbdunkel und sie wurden freundlich begrüßt. Die junge Dame, die sie sofort ansprach, lächelte auch dann noch freundlich, als Dante ihr erklärte, wer sie eigentlich waren. "Das wusste ich bereits. Sie müssen mir nichts erklären. Ich freue mich, dass ich Ihnen behilflich sein kann. Wollen Sie gleich zu Abend essen? Heute gibt es Lammbraten." "Wir beide gehören zusammen, falls Sie sich das gerade fragten." Dante lächelte. Ihm schien vor allem die Aussicht auf etwas zu essen zu reizen. Luzi lächelte die junge Frau mit den schwarzen Haaren sanft an. "Vielen Dank." "Sie brauchen sich nicht zu bedanken, meine Liebe. Das mache ich doch gerne. Setzen Sie sich bitte an den Tisch, ich bringe gleich das Essen." Dante suchte sich einen Tisch aus, mit dem er den Eingang im Blick hatte. Lässig ließ er sich in die Eckcoach fallen und legte sie Füße auf den Tisch. Luzi blickte ihn genervt an, sagte aber nichts dazu. Ihr gefiel seine Art nicht, aber da er sie nun mal so etwas wie eingeladen hatte… Sie konnte ihn da schlecht anfahren. Wenig später stand vor den beiden eine große Lammkeule mit allerlei Beilage, die sie zusammen verspeisen konnten. Schließlich hatte Dante gesagt, dass sie beide zusammen gehören. Und der Unterton, der in seiner Stimme mitgeschwungen hatte, ließ keinen Zweifel zu, in welchem Sinne sie zusammen gehörten. Hoffentlich gab die Wirtin ihnen nicht auch noch ein Doppelzimmer. Sie hatte keine Lust, das die ganze Nacht durch spielen zu müssen. Es graute sie schon vor Dantes anzüglichen Bemerkungen. Während Luzi nach einigen Bissen bereits satt war, aß Dante immer noch weiter. Er verspeiste die gesamte Keule fast alleine, Luzi hatte nicht viel essen können. Sie beschäftigten noch zu viele Gedanken, als dass sie sich aufs Essen konzentrieren konnte. Mit einem leichten Gefühl von Verwunderung und Belustigung sah sie ihm beim Essen zu und fühlte so etwas wie eine leichte Ruhe in sich, die sie vorher noch nicht verspürt hatte. Nach dem Essen zeigte die Wirtin ihnen ihr Zimmer und ließ sie dann mit einem Augenzwinkern allein. Während Luzi noch überlegte, was das zu bedeuten hatte, zog Dante sich schon den Mantel aus. Er war müde, nachdem er so viel gegessen hatte. Einen Moment betrachtete er den Halfter, den der Dämon einen tiefen Schnitt verpasst hatte, sodass seine Ebony aus der Halterung gefallen war. Das ließe sich wohl nicht mehr reparieren. Allerdings hatte sein Mantel keinen Riss. Wenigstens etwas, auch wenn das Halfter nicht billig werden würde. Erst da bemerkte er, dass Luzi ihn anstarrte. "Was ist?", fragte er sie lässig. "Wolltest du mich etwa ausziehen?" An ihrer hochroten Gesichtsfarbe merkte er deutlich, dass sie es nicht vorgehabt hatte. Doch er lachte nur leicht und ging auf sie zu. Mit entblößtem Oberkörper stand er vor ihr und lächelte sie an. "Was ist denn? Luzi…" Sie mochte nicht, wie er ihren Namen aussprach. Doch sie konnte schlecht sagen, sie verließe jetzt das Zimmer. So wäre ihre ganze Scharade hin. "Was willst du?" Sie wirkte unsicher, anscheinend konnte sie sein Vorhaben nicht ganz erraten und das machte sie unsicher. Mittlerweile stand er vor ihr. Flink hatte er ihre Handgelenkte gepackt und drehte sie ihr leicht auf den Rücken. Wie erwartet drückte sie den Rücken durch und somit ihren Oberkörper direkt an ihn. Er tat ihr nicht weh, soweit drehte er ihr nun auch nicht die Arme auf den Rücken, aber er hielt sie fest, sodass sie nicht weg konnte. Außerdem genoss er das Gefühl ihrer Brüste an seinem Oberkörper. Es war schon länger her, dass er sich mit einer Frau eingelassen hatte. Meist hatte sein Beruf es einfach nicht erlaubt und so hatte er sich mit Onenightstands über Wasser gehalten, doch bei ihr schien ihn irgendetwas anzuziehen. War es das leichte Prickeln, das er verspürte, wenn sich ihre bloße Haut berührte oder war es einfach nur sein Verlangen, endlich wieder eine Frau ins Bett zu ziehen? Doch anscheinend dachte sie nicht dasselbe. Sie wand sich in seinen Armen, schien aber dennoch nicht abgeneigt gegen die Situation zu sein. Schließlich spürte er deutlich ihr Herz ziemlich schnell schlagen. "Nun Luzi… Was machen wir jetzt? Wir haben ein Bett zur Verfügung und sind heute Nacht ungestört." "Du fantasiert, Dante! Ich steige nicht mit dir ins Bett, falls du das denken solltest. Notfalls schlafe ich auf dem Boden." Das war eine klare Ansage. Nun musste er die Nacht neben einer wunderschönen Frau schlafen, ohne sie anrühren zu dürfen. Das war doch grausam, oder nicht? "Na gut", er gab nach und ließ sie los. "Du weißt aber, dass du ein Spielverderber bist", murmelte er beleidigt und zog sich die Hose aus. Nur in Unterwäsche bekleidet legte er sich ins Bett und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Nun hatte er die perfekte Lage, um ihr beim Ausziehen zuzuschauen. "Das tust du jetzt nicht", befahl sie ihm und funkelte ihn wütend an. Er dagegen grinste nur. "Vergessen? Wir sind offiziell zusammen. Also was schämst du dich?" Das dreckige Grinsen hätte sie ihm am liebsten aus dem Gesicht geschlagen. Stattdessen ging sie zum Schrank, der neben dem Bett stand und öffnete ihn. Darin war nichts außer einem einfachen Leinenhemd. Seufzend schob sie sich die langen Haare zur Seite und begann die Schleife im Nacken aufzuschnüren. Mitten drin begann sie leise zu fluchen. "Ist was?" "Nein", fauchte sie ihn an und versuchte den Doppelknoten auf zu machen, denn sie hatte einfach falsch gezogen und die Schleife in einen Knoten verwandelt. Nun saß er fest und sie bekam ihn nicht mehr auf. Plötzlich schob jemand ihre Hände fort und sie drehte leicht den Kopf. Dante stand nun hinter ihr und befasste sich mit dem Doppelknoten. Sie würde das Kleid nicht so ohne weiteres ausziehen können, wenn der Knoten noch da war. Also stand sie unbeweglich vor ihm und überlegte, was Dante wohl genau vorhatte. Sie hatte ihn schließlich nicht darum gebeten, ihr zu helfen. Versuchte er es jetzt mit Freundlichkeit? Aber… seine leichten Berührungen in ihrem Nacken waren nicht wirklich… unangenehm. "Komm ins Bett", flüsterte er ihr leise ins Ohr und drückte ihr einen Kuss auf den entblößten Nacken. Leise fluchend nahm sie die Bänder ihres Kleides und drehte sich mit funkelnden Augen um. "Ich bin nicht so jemand, den man mit einfachen Bemerkungen rumkriegen kann. Lass dir also was einfallen. Aber erst morgen. Ich will endlich schlafen!" Er zuckte daraufhin nur mit den Schultern. Allerdings war er leicht genervt und stieg ins Bett, ohne sie noch einmal anzusehen - mit dem Rücken zu ihr. Ihr sollte es recht sein. Mit einer geschmeidigen Bewegung warf sie ihr Haar wieder zurück, zog sich das Kleid aus und das fiel zu große Hemd an. Dann stieg sie ins Bett und drehte ihm den Rücken zu. Allerdings lag sie nicht in der Mitte ihrer Hälfte wie Dante es tat. Sie legte sich genau an den Rand, als ob sie so genug Platz zwischen sich und ihm hätte. Müde schloss sie die Augen. Morgen würde sie sich einen Weg suchen müssen, wie sie Dante überreden konnte, bei ihm zu bleiben. Schließlich war genau das ihr Auftrag… So, das war es wieder von mir. Hoffe, euch gefällt es. Wer Rechtschreibfehler findet, kann sie behalten.^^ Danke an Rehkitzler für den lieben Kommi. Mir hat noch niemand gesagt, dass ich bildlich schreibe. ^///^ *freufreu* Man hat mir sonst immer nur das Gegenteil auf die Nase gebunden... Alsdann. Bis zum nächsten Mal. Euer kleiner Drache Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)