Moonlight von Mirosa ================================================================================ Kapitel 5: Wiedersehen ---------------------- Sina hatte die gesamte Nacht nicht geschlafen, immer wieder hatten irgendwelche Geräusche sie aufschrecken lassen, sodass sie am Ende einfach alle Lichter angelassen hatte und etwas am Rechner gespielt hatte um sich wach zu halten. Doch nun wo sie die Nacht hinter sich gebracht hatte begann es sich zu rächen, denn sie wurde langsam richtig müde und so fielen ihr im Bus immer wieder die Augen zu und sie verfiel in den Sekundenschlaf. Wobei dieser Schlaf wirklich nur eine Sekunde hielt, denn dann sah sie wieder die Bestie auf sich zu springen und riss die Augen auf, einen Schrei konnte sie immer gerade so unterdrücken. „Also wirklich du musst mich nicht so entsetzt ansehen, so schrecklich sehe ich heute gar nicht aus.“ hörte sie dann mit einem mal die Beschwerde ihrer Freundin. Sie war verwirrt als sie diese neben sich erblickte, sie hatte gar nicht mitbekommen wann sie sich zu ihr gesetzt hatte. Müde fuhr sie sich mit den Fingern über die Augen und versuchte sich zu entspannen. „Entschuldige! Wann hast du dich denn neben mich gesetzt?“ fragte sie dann und schaffte es gerade so ein Gähnen zu unterdrücken. „Hmm... müsste so vor 2 oder 3 Haltestellen gewesen sein, aber sag mal hast du heute Nacht nicht geschlafen?“ fragte Leila ihre Freundin dann besorgt. „Kann man so sagen!“ meinte sie nur leise darauf und stieg dann mit ihrer Freundin aus dem Bus, als sie den üblichen Schullärm und die stumpfsinnigen Gespräche der anderen Schüler um sich herum hörte entspannte Sina sich richtig. Sie wusste nun das hier sicher nicht die Bestie erscheinen würde, das sie hier sicher war. Das einzigste das ihr hier etwas tun konnte waren die Lästerreien der anderen, aber die ignorierte sie eh immer. „Und was sagst du dazu?“ hörte sie dann Leila fragen und bemerkte das ihre Freundin sie so wartend ansah. Irgendwie beschlich Sina das Gefühl das gerade mit ihr gesprochen worden war und sie nichts davon mitbekommen hatte, was ihr schon peinlich war. Denn immerhin schimpfte sie oft genug mit Leila wenn diese ihr nicht zuhörte und nun war ihr das selber passiert. „Hallo hast du mir etwa nicht zugehört?“ Deutlich hörte Sina das ihre Freundin gereizt war, ja sie wäre dies sicherlich auch. Leise seufzte sie auf. „Entschuldige ich war mit meinen Gedanken gerade woanders!“ erwiderte sie dann nur um ihre Freundin zu beschwichtigen, ehe sie sich diese griff und mit ihr zu dem kleinen Waldstück ging. Auf die Proteste und die Fragen ihrer Freundin ging sie erstmal nicht ein. Sie sah die alte Holzbank und setzte sich dann auf diese. Leila ahnte das was passiert war sodass sie sich zu ihrer Freundin setzte und dieser ruhig zuhörte als sie von ihrem Heimweg erzählte und was ihr auf diesem widerfahren war. „Tja ich würde sagen dein Schutzengel hat da Überstunden gemacht!“ platzte es dann aus Leila raus, und Sina war kurz verwirrt, war das alles was ihre Freundin dazu sagte?? Aber dann wurde ihr bewusst das diese Reaktion eigentlich zu Leila passte so war sie immer, und Sina musste nun grinsen. Sie war dankbar dafür das sie Leila hatte. Die beiden alberten noch etwas rum und Leila merkte wie Sina deutlich immer lockerer wurde, als sie mit einem mal im Satz abbrach und sich umdrehte. „Was ist?“ fragte Leila besorgt und folgte dem Blick ihrer Freundin zu dem Waldstück, es war noch so früh am Morgen das leichter Nebel über dem Wald hing. „Sina?“ fragte sie dann wieder, so langsam bekam sie angst. „Sina was is los?“ „Lass uns zur Schule gehen!“ meinte die blond-haarige dann nur ängstlich, ehe sie auch schon aufstand und los ging. Leila war zwar noch verwirrt was los war folgte dann aber ihrer leicht panischen Freundin, sie merkte das Sina irgendwie verschreckt wirkte. Ruhig stand er da im Schatten der Bäume, gut versteckt, sodass sie ihn nicht sah aber er dafür sie. Als er sah wie sie davon lief, seufzte er leise auf, scheinbar hatte sie ihn bemerkt oder sie hatte zumindest bemerkt das man sie beobachtete. Er schloss seine Augen, die Sonne schmerzte ihn etwas, aber er war den Schmerz gewohnt, denn er lief öfter am Tag herum. Derzeitig musste er das eh tun, damit er seine Beute für die Nacht bekam, und wenn er eine willige Frau dann einfach nur zu einem Date einlud. Er sprang locker den Baum hinab, ehe er dann langsam zurück in Richtung der Ruinen schritt. Er hatte nach ihr sehen wollen, warum das wusste er nicht es war ein Impuls gewesen, so wie der Gestern als er sie hatte retten müssen. Ein leises knurren entwich der Kehle von Hesekiel. Er hasste solche Impulse, sie brachten einem oft nur ärger ein, so wie ihm letzte Nacht, er wusste das die Bestie ihn nun ebenso wie seine Opfer jagen würde. Aber Angst hatte er keine, es reizte ihn eher, es war eine Art Spiel, ein Spiel das er lange nicht mehr gespielt hatte und er war neugierig wer es wohl gewinnen würde, denn der Ausgang war bisher unbekannt, immerhin waren sie sich ebenbürtige Gegner. Die Wunden die ihm die Bestie zugefügt hatte waren schon lange wieder verheilt. Er genoss die ruhigen, leeren Straßen am Morgen, dann ging er gerne etwas spazieren. Sie erinnerten ihn an seine nächtlichen Spaziergänge nur waren ihm diese lieber, denn im Sonnenlicht fühlte er sich manchmal etwas menschlich, auch wenn er wusste das er dies nur noch vom Aussehen her war. Der süße Schmerz dem ihm die Sonne zufügte wenn er unter ihren Strahlen wanderte, genoss er. Ja, vielleicht war er sadistisch veranlagt, aber es war ihm egal. Bis zur Nacht würde er sich etwas ausruhen und entspannen. Kaum das Sina das kalte Schulgebäude betreten hatte, hatte sie sich auch wieder entspannt. Auf die Fragen von Leila was denn gewesen wäre reagierte sie nicht. Eigentlich wirkte sie den ganzen restlichen Schultag recht abwesend, sie sprach mit keinem und hing dauernd ihren Gedanken nach. Dieses Gefühl beobachtet zu werden hatte ihr eben Angst gemacht, vor allem weil sie nichts gesehen hatte. Jagte die Bestie vielleicht doch auch am Tag...sie wusste es nicht, aber sie hoffte das sie sich einfach nur selber Angst machte oder sich das eben eingebildet hatte. Aber alleine der Gedanke das sie etwas beobachtet hatte, bescherte ihr eine ziemliche Gänsehaut. Als sie im Bus nach Hause saß, kam sie erst wieder richtig in die Realität zurück als sich ihre Freundin von ihr Verabschiedete und nochmal nach hackte, ob auch wirklich alles okay war. Leicht nickte Sina und schaffte es ihre Freundin sogar an zulächeln, sie bemerkte erst nun das sie sich kaum an den Schultag erinnern konnte, aber es war ihr egal. Sie hatte recht gute Noten da konnte sie sich mal einen solchen Tag erlauben, sie wusste das sich Leila nun große Sorgen machte aber sie würde ihr später alles erklären. Zumindest hoffte sie das es ein später gab. Nachdem sie den Bus verlassen hatte sah sie immer wieder hinter sich und behielt ihre Umgebung im Auge, sie hatte Angst das die Bestie sie vielleicht doch noch erwischen würde. Schließlich entschied sie sich etwas zu schlafen, denn in der Nacht würde sie höchst wahrscheinlich wieder wach auf ihrem Bett sitzen und warten bis die Sonne aufging. Zu Hause angekommen warf sie dann ihre Tasche in die Ecke und machte das Licht an, die Rollos hatte sie alle unten gelassen und das würde auch vorerst so bleiben. Sie fühlte sich einfach sicherer wenn sie wusste das keiner hinein sehen konnte. In Ruhe warf sie sich ein Mikrowellengericht in eben diese und wartete darauf das es piepte, damit sie noch wenigstens etwas aß, denn heute Morgen und gestern Abend hatte sie dies vergessen. Sie schaltete den Fernseher an, damit es nicht ganz so ruhig war und lies irgendeine komische Talkshow an, in der es um irgend etwas stumpfsinniges ging, es war ihr egal sie hörte ja eh nicht zu. Und Nachrichten wollte sie ganz sicher nicht hören oder sehen, dann würde sie nur daran denken das sie heute in den Schlagzeilen sein könnte, wenn sie nicht gestern solch ein Glück gehabt hätte. Und da war sie wieder bei dem Thema an das sie nicht hatte denken wollen, aber nun fragte sie sich wieder warum die Bestie auf einmal weg gewesen war. Wer oder was hatte sie gerettet und hatte sie etwas auch gerettet oder hatte sie sich die Bestie nur eingebildet? Nein da war definitiv was gewesen und sie hatte ja auch dieses Blutrünstige glitzern in den Augen sehen können, als sie nun so daran zurück dachte musste sie leise schlucken. Sie strich sich über die Arme um die Gänsehaut los zu werden und zuckte zusammen als sie das piepen vernahm. //Jetzt erschrecke ich mich schon wegen einer Mikrowelle, so weit ist es also schon! Na herrlich, wenn Leila das wüsste dann würde sie sich nun köstlich darüber amüsieren!// grinste Sina kurz und nahm dem Teller aus der Mikrowelle, sofort fluchte sie auf. „Aahhh.... scheiße is das heiß!“ entkam es ihr und sie war dankbar das ihre Eltern nicht da waren, sicher hätten diese sie sonst nun ermahnt wenn sie so was sagte. Leise seufzte sie und sah dann auf den Kalender, sie musste noch 2 Wochen ohne ihre Eltern überleben, solange waren die Flitterwochen noch. Sie grinste bei dem Gedanken an ihre Eltern, sie wollte später auch noch nach so vielen gemeinsamen Jahren so glücklich sein wie die beiden. Sie nahm dann ihren Teller mit, den sie nun mit einem Küchentuch festhielt um sich nicht wieder an diesem zu verbrennen. Während sie aß, starrte sie auf den Fernseher und versuchte diese Show zu verstehen, aber sie entschied das diese einfach zu dumm wäre, als das Menschen mit genug Gehirn sie verstanden. Sie kuschelte sich dann in die Kissen der Couch und war recht schnell von ihrem Schlaf übermannt worden. Ihr Körper brauchte nun einfach den Schlaf nach allem was passiert war. Sie schreckte mit einem mal auf, wie lange hatte sie geschlafen? Wie spät war es? Das waren alles fragen die Sina durch den Kopf schossen als sie mit einem mal aus dem Schlaf aufschreckte, ebenso begann sie sich zu fragen wieso sie eigentlich aufgewacht war. Irgendwas hatte sie geweckt und sie überlegte nun was dies gewesen war als sie es wieder hörte, es war ein tiefes knurren, das aus ihrem Garten kam. Ein Blick zur Uhr verriet ihr das sie schon fast Mitternacht hatten, es erschreckte sie wie lange sie geschlafen hatte und das scheinbar die Bestie wusste wo sie wohnte. Sie stand leise auf um kein Geräusch von sich zu geben, als sie wieder dieses knurren hörte, es kam von der Gartentür. Langsam ging sie zur Treppe um hoch in ihr Zimmer zu laufen als sie auf einmal das Glas zerspringen sah. Er zersplitterte und flog ins Wohnzimmer hinein, laut hatte Sina aufgeschrien und war dabei zu Boden gefallen. Sie wusste das sie sich nun verraten hatte und sie sah das das Rollo der Tür ziemlichen Schaden genommen hatte, sie konnte die Bestie hindurch sehen, denn es war halb zerrissen. Da waren sie wieder diese fürchterlichen Augen, ihre Atmung begann hektisch zu werden und sie überlegte ob sie es in ihr Zimmer schaffen würde, als sie sah wie die Bestie seine Pranken hob und das Rollo nun völlig zerstörte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)