Thursdays Fault von Arcturus ================================================================================ Faith ----- Faith Seit seiner Geburt saß seine Mama jeden Abend an seinem Bett und sagte ihm, die Engel des Herren würden auf ihn aufpassen und er bräuchte sich vor nichts fürchten. Als er drei war, da glaubte er, die Worte seiner Mama zu verstehen. Er glaubte an die Engel und daran, dass sie ihn schützten. Er betete jeden Abend vor dem Schlafen gehen mit seiner Mama, damit die Engel ihn nicht vergaßen. Und wenn seine Angst vor dem Monster in seinem Schrank zu groß war, da nahm seine Mama das Gefäß mit dem Salz aus der Küche und zog mit dem Salz einen Kreis um sein Bett. Zur Unterstützung für die Engel, denn Monster könnten Salz nicht überqueren, weil Salz so rein war wie er. Als er vier war, da brannte seine Mama an der Decke. Er fragte sich, ob die Engel keine Zeit hatten, um auch auf seine Mama aufzupassen. Als er fünf war, da fragte er seinen Papa, ob er an Engel glaubte und ob die Engel auf ihn aufpassen würden. Sein Papa nickte und sagte ihm, dass die Engel auch auf ihn aufpassten. Er verstand erst Jahre später, dass sein Papa vielleicht nur versucht hatte, ihn aufzumuntern und mit den Gedanken ganz woanders gewesen war. Als er sechs war, da brachte sein Papa ihn das erste Mal zu Pastor Jim. Er brauchte einige Zeit, um zu verstehen, was Pastor Jim war, aber er mochte ihn, denn auch Pastor Jim glaubte an Gott und seine Engel. Als er acht war, da fragte Sammy ihn, wo ihre Mama war. Und er wusste nicht, wieso er es sagte, aber er sagte ihm, sie sei ein Engel und sie könnten sie nicht sehen, aber sie würde immer auf sie aufpassen. Er versuchte, seinen eigenen Worten zu glauben. Er schaffte es nicht ganz. Als er zehn war, starb Sammy fast. Er wusste, dass es seine Schuld war, denn er hatte Mist gebaut. Um dieses Wissen kam er nicht herum, denn jeder Blick seines Vaters, jedes Wort, auch wenn es nur um den Salzstreuer auf dem Tisch ging, jede Bewegung brannte dieses Wissen in sein Gehirn. Und obwohl sich dieses Wissen in ihn brannte, fragte er sich, wo sie denn waren, die Engel. Als er dreizehn war, stritt er mit Pastor Jim darüber, warum Gott zuließ, dass all die Monster, von denen er wusste, dass es sie gab, unschuldige Menschen verletzten, töteten, schlimmeres. Was es denn brachte, zu diesem Gott und seinen Engeln zu beten, wenn sie einen nicht beschützten. Jahre später erinnerte er sich nicht mehr an das sorgenvolle Gesicht des Mannes, wohl aber daran, dass am selben Abend Pastor Jim auch mit seinem Vater stritt und er die Schuld bei sich suchte und sie nicht fand. Als er fünfzehn war, waren sie in einem kleinen Kaff, irgendwo in West Virginia. Es sollte eigentlich gar nicht seine erste Jagd werden. Die Instruktionen seines Vaters waren klar. Bleib im Motelzimmer. Sorge dafür, dass Sammy im Motelzimmer bleibt. Das Salz ist im Schrank, der Revolver unter deinem Kissen. Zwei Messer, Silber, stecken unter der Matratze. Natürlich hatte er nicht vorgehabt, dagegen zu verstoßen. Er verstieß nicht gegen die Regeln seines Vaters. Das der tat er nicht mehr, seit er zehn gewesen war. Dann klingelte das alte, schäbige Telefon und er ging ran und ein Mädchen, Susan, war dran. Er warf seinem Bruder einen finsteren Blick zu, der schuldbewusst den Kopf einzog. Es blieb keine Zeit, um ihn weiter finster anzustarren. Was auch immer es war, es war bei der Kirche. Die Kirche, das war zu nah für ihn und zu weit weg für John. Er wartete nicht auf seinem Vater. Das eine Messer drückte er Sammy in die Hand, das andere steckte er sich mit dem Revolver in den Gürtel. Das Salz ist im Schrank, lass das Messer nicht aus der Hand und lass niemanden rein. Die Kirche hatte einen Nebeneingang, den er erst fand, als er das Gebäude ein zweites Mal umrundete. Er brauchte ihn nicht zu öffnen. Etwas schlug gegen seine Brust, warf ihn zu Boden und presste ihm die Luft aus den Lungen. Er hörte seine Rippen knacken und nur der Adrenalinschock verhinderte, dass er darüber nachdachte. Für Nachdenken war keine Zeit. Die Energie, die ihm zwei Rippen brach, rettete ihm vermutlich das Leben. Mit viel zu viel Schwung drückte ihn der Angreifer hart in den Boden, rollte dann doch über ihn hinweg und gab ihm die Gelegenheit, sich so weit zur Seite zu drehen, dass der nächste Angriff ihn um Millimeter verfehlte. Er hatte seine Hand bereits um den Griff des Messers. Revolver würde nicht viel bringen, das ahnte er viel mehr, als das er es wusste. Keine Silberkugeln. Den dritten Angriff sah er nur aus dem Augenwinkel. Er warf sich zur Seite, schaffte es nicht ganz und spürte, wie sich Krallen in seinen linken Oberarm bohrten und tiefe Wunden schlugen. Nicht daran denkend, dass er Blut verlieren würde, zu viel Blut vielleicht, wartete er keinen vierten Angriff ab. Er stürzte sich auf den Gegner, Werwolf wie sein Vater vermutet hatte, das sah er jetzt, und brachte ihn gerade genug aus dem Konzept, um den Klauen zu entgehen. Keine Zeit mit atmen verschwendend, stieß er den rechten Arm vor, spürte, wie das Messer Fleisch durchschnitt, dann traf ihn die andere Pranke. Diesmal hörte er seinen Brustkorb nicht knacken. Das Blut rauschte in seinen Ohren, als er die Augen wieder aufschlug und das schmutzige Gras doppelt sah. Jetzt atmete er, musste einfach, und es viel ihm erschreckend schwer. Der nächste Angriff, von dem er wusste, dass er kommen würde, kommen musste, ihm den Rest geben könnte, blieb aus. Sein Körper schmerzte protestierend, als er sich aufrichtete, nur ein paar Zoll, gerade genug, um den reglosen Körper neben seinen Füßen zu sehen. Sein Blick verschwamm vor den Augen und Dunkelheit brannte in den Winkeln, doch er blinzelte sie wütend weg. Dann war er wieder auf den Beinen, auch wenn er nicht wusste, wie er es geschafft hatte. Er zog sein Messer aus der Brust des Werwolfes, zu schwach, um davon überrascht zu sein, tatsächlich das Herz getroffen zu haben. Sein einziger Gedanke galt der Kirche, das letzte, auf das er sich konzentrieren konnte. Das Tor des Haupteingangs war aus den Angeln gerissen und er sah, dass die alten hölzernen Bänke teils schweren Schaden genommen hatten. Dann sah er das Blut. Einen Schritt, den er nicht gehen wollte, und einen zweiten, dann sah er den Pastor und ein Mädchen, Sammys Alter, vermutlich seine Tochter, Susan. Es war zu viel. Er kippte nach vorn, fing sich gerade so mit einer Hand ab und übergab sich, bis sein Magen so leer war, wie sein Kopf. Sich die Frage zu stellen, wo zur Hölle sie denn waren, die Engel, dazu reichte es nicht mehr. Als er sechzehn war, folgte er seinem Bruder in dieses alte Haus, von dem die Anwohner sagten, es würde darin spuken. Sein Vater untersuchte einen mehrere mysteriöse Todesfälle in der näheren Umgebung des Kaffs, er tippte auf einen Wendigo, war sich aber nicht sicher, und hatte sich schon seit zwei Tagen nicht mehr blicken lassen. Natürlich spukte es in dem Haus. Sammy sollte eigentlich wissen, dass man solche Legenden ernst nehmen sollte. Das sagte er Sammy auch und der antwortete nur, dass ein paar Jungen, mit denen er Kontakt geknüpft hatte, in dem Anwesen waren. Die Jungen waren es nicht, aber Sam und er waren es und der gottverdammte Geist war es auch. Er hatte das Salz mit und eine Flinte mit genügend Steinsalz für die ganze Nacht. Als sie die Jungen nicht fanden, der Geist aber sie, zog er mit dem Salz, von dem er mittlerweile wusste, dass es sehr viel reiner war, als er selbst es je sein würde, einen Kreis um sich selbst und seinen kleinen Bruder, drückte Sammy an sich und verfeuerte in dieser ganzen beschissenen Nacht die ganze Munition. In der kommenden Nacht darauf buddelten sie ein paar Knochen aus und machten ein hübsches kleines Feuer. Eigentlich war er ein viel besserer Beschützer, als alle verfluchten Engel dieser Welt, dachte er grimmig, als ihr Vater Tage später wieder auf der Bildfläche erschien und sie fragte, wieso dort eine Patrone mit Steinsalz zu viel im Geheimfach des Impalas war... Als er zwanzig war jagte er längst allein und mit der Erlaubnis seines Vaters seine ersten Geister und war sich vielleicht selbst der beste Beschützer. Als er siebenundzwanzig war, hatte er längst eingesehen, dass er auf keinen Beistand von irgendwem zu hoffen hatte, der nicht den Namen Winchester trug. Und er hasste sich dafür und seinen Vater erst recht und ändern konnte er daran doch nichts. Als er achtundzwanzig war, gab es keinen Himmel mehr für ihn, nur die Wahl zwischen einer Hölle und einer anderen, die er beide nicht ertragen konnte. Er verlegte den Hass auf die Entscheidung seines Vaters auf sich selbst, suchte die nächste Kreuzung auf und wählte die Hölle. Als er neunundzwanzig war, war da plötzlich ein Himmel und er wusste nicht, ob er lachen, weinen oder diesem verfluchten Engel jede verfluchte Feder einzeln aus den verfluchten Flügeln reißen sollte. Fool and Foe ------------ Fool and Foe Der Plan war simpel. Im Gebäude, eine alte Fabrik, in der vor zwei Jahrzehnten einmal Automobile hergestellt worden waren, befanden sich acht Dämonen, welche versuchten, eines der Siegel zu brechen. Vier der Brüder sollten durch den Osteingang eindringen, die drei anderen durch den Südeingang. Kein Dämon durfte überleben. Das Siegel durfte nicht gebrochen werden. Vier Brüder, das waren Bahram, Gediel, Dameal und Rael. Die drei anderen waren Ardarel, Paniel und er. Den Oberbefehl hatte Bahram, er war der Zweite im Kommando. Sie lauerten am südlichen Eingangstor, jeder von ihnen in seiner eigenen menschlichen Hülle, Paniel als einziger bewaffnet, und warteten auf den Sturmbefehl. Er hatte keine Zeit, nervös zu sein. Zeit zur Vorbereitung hatte es nicht gegeben. Daran war er gewöhnt. Drei seiner Brüder, die an diesem Angriff teilnahmen, kannte er nur vom Sehen, einen nicht. Es war unwichtig. Der Befehl kam, unhörbar für die Dämonen aber hörbar für sie und er ließ die Tür allein durch die Wucht seiner Gnade aufschlagen. Er hörte, wie die alten Glühbirnen, die einst die Halle erhellt hatten, zerbarsten. Es waren keine acht Dämonen in der Halle. Es waren neunzehn und er spürte nur, wie der Angriff Paniel neben ihm unerwartet traf und ihn einfach vernichtete. Dann war er in Bewegung. Der erste Dämon starb unter seiner Hand, vielleicht überlebte der besessene Mensch, er hatte keine Zeit, um sich darum zu kümmern. Eine Macht traf seinen Körper und schleuderte ihn durch den Raum. Abfangen konnte er sich nicht. Er traf die Wand hart und hörte die Knochen der menschlichen Hülle brechen. Ihn selbst verletzte es nicht, doch es brachte ihn aus der Balance. Dann prallte eine Faust mit übermenschlicher Wucht gegen seine Schläfe. Bevor er sich aufrappeln konnte, waren sie über ihm und sie waren zu dritt. Er hob die Hand, die heiligen Worte bereits halb gesprochen. Eine andere Hand packte seinen Arm und schlug ihn zurück auf den Boden. Lange schwarze Finger pressten auf die Augen seiner Hülle. Andere drückten auf seinen Hals. Er konnte nur den Mund halb erschrocken, halb entsetzt öffnen. Er fühlte den Angriff in jeder Faser seines Körpers. Er spürte den Druck und widersetzte sich mit all seiner Kraft, die langsam schwand. Er wusste, dass seine Gnade wich und nur Leere zurück ließ. Der Druck verschwand plötzlich. Warme Flüssigkeit benetzte sein Gesicht und als er die Augen seiner Hülle öffnete, sah er durch einen roten Schleier. Seine rechte Hand war wieder frei, packte den Dämon, der die Linke hielt, und beendete, was er begonnen hatte. Der dritte Gegner starb durch Paniels Schwert. Wieder packte ihn eine Hand beim Arm, zog ihn diesmal in die Höhe. Er blickte in tintenschwarze Augen. Dann erkannte er sie und wusste, dass das Schwert ihre Hände verbrannte und sie es ignorierte. "Ihr habt ein beschissenes Timing." "Du!" "Für Dankesreden ist später Zeit. Unter Umständen." Die Wucht der Erkenntnis, dass Bahram erloschen war, traf ihn und ließ ihn nur für den Bruchteil eines Augenblicks taumeln. Sie war verschwunden, als er die Konzentration wiedererlangte und dann hatte er die nächsten zwei Dämonen wortwörtlich am Hals, fegte den einen mit der ihm verbliebenen Kraft von sich, sodass er einen dritten mit sich riss und Ardarel damit gerade genug Luft gab, um sich wieder zu fangen. Der Zweite nutzte die Lücke in seiner Verteidigung und zwang ihn erneut zu Boden. Es gelang ihm, eine Faust gegen das Kinn des Feindes zu platzieren, doch die Kraft der Attacke reichte nicht aus. Ein Knie - zumindest vermutete er, dass es sich um ein Knie handelte, bohrte sich in seinen Magen. Den Schmerz, der jetzt auch ihn traf ignorierend, schlug er erneut zu, diesmal mit Erfolg. Er brachte sich über den Feind, ein dritter Schlag und ein vierter, dann die Hand auf das Gesicht und einen Moment später stand es nur noch elf zu vier. Das Gewicht eines Körpers begrub ihn unter sich und er brauchte einen Augenblick, um zu realisieren, dass es eine Leiche war. Er kämpfte sich wieder hoch, spürte nur, wie Ardarels Klinge gegen die von Paniel in ihrer Hand klirrte. Sie fluchte und setzte zurück und fiel über einen der leblosen Körper. "Nicht sie!" Er hatte seine Stimme erhoben ohne zu denken. Das war ein Fehler, das wusste er, auch ohne Ardarels Blick. Kein Engel beschützte einen Dämon. Das war gegen jede Regel. Das war gegen den Plan. Sie war wieder auf den Beinen, das ätzende Schwert noch fester in der Hand, nicht irritiert von dem letzten Aufleuchten, das Rael hinterließ als er starb, seine Feinde zwischen sich und Ardarel bringend. Zehn zu vier, ohne Rael, mit ihr. Er stand wieder, Ardarel in seinem Rücken, drei Dämonen gegen sie beide. "Was war das?" "Gehört zu den Winchester-Brüdern." Es war das Erste, das ihm einfiel, und es war wieder ein Fehler und dann war es egal, weil Ardarel in seinem Rücken starb und zwei der Bastarde mit sich nahm. Den dritten übernahm Dameal, der gerade genug Luft hatte, um dem Feind die Hand gegen den Hinterkopf zu schlagen. Der Schlag des Vierten, der ihr entwischt war und den er zu spät bemerkte, traf ihn nicht unerwartet, aber hart. Er taumelte zurück, ging diesmal nicht zu Boden aber fand die Wand in seinem Rücken und hätte beinahe geflucht, hätte er mehr Atem gehabt. Ein leises Stimmchen fragte sich, wieso er überhaupt Atem brauchte und ein anderes, seit wann er fluchte, doch er übertönte beide mit einem Schrei, als sich etwas in seinen Arm bohrte, das eigentlich auf sein Herz gezielt hatte und dieses nur dank seiner mittlerweile stark beeinträchtigen, aber nach wie vor vorhandenen Reflexe verfehlte. Panik flutete über ihn, wie er sie lange nicht gespürt, vielleicht sogar noch nie gespürt hatte. Seine gesunde Hand ging zu dem unbrauchbaren Ellenbogen und der nächste Schlag verfehlte nur um Millimeter. Er ging halb zu Boden, trat gegen die Füße, die er mit seiner schwindenden Sicht kaum mehr erkennen konnte, traf doch, war wieder auf den Füßen, taumelte, schlug der Länge nach hin, als er einer weiteren Attacke auswich und hatte dann Ardarels Schwert in den Händen. Er stach blind zu, sein Feind hatte hingegen vielleicht gezielt. Er traf die Brust - nicht das, was bei der menschlichen Hülle das Herz gewesen wäre, sondern tiefer, aber die Brust - sein Feind seine Schulter und er schrie wieder. Der Schmerz ließ nicht nach, doch er bekam ihn irgendwie halb unter Kontrolle, zumindest so weit, um wieder sehen zu können und sah nichts mehr, denn der Feind war verschwunden, wenn nicht tot, dann aber doch verletzt genug, um den Rückzug anzutreten und das Schwert lag neben ihm auf dem Boden, ohne dass er das Klirren des Aufschlags gehört hätte. Es machte ihm keine Angst, schlicht, weil er schon jenseits aller Angst war. Seine zitternden Finger fanden den Griff des Dolches, der in seiner Schulter brannte, zuckten zurück, als selbst das Leder seine Finger verätzte, und griffen dann doch zu und zogen die Schneide aus der Wunde, bevor ihn die Kraft verließ. Stöhnend drehte er sich auf die Seite und dann auf den Bauch, um wieder auf die Knie zu kommen, weil er nicht mehr weiter kämpfen konnte, aber weiter kämpfen musste. Die Feinde nahmen ihn noch nicht wahr, doch er konnte daraus keinen Vorteil mehr ziehen. Selbst das Zählen fiel ihm unglaublich schwer. Vier Dämonen noch. Nur noch vier. Die leise Stimme in seinem Hinterkopf war wieder da und raunte ihm zu, dass es vier zu viel waren. Gegen den Angriff, der ihn wieder zu Boden drückte, wehrte er sich nur noch halbherzig. Er spürte wie er zitterte und es kam ihm irreal vor. Er biss sich auf die Unterlippe, als er bemerkte, dass er den Mund zum Flehen geöffnet hatte. Und dann war Dameal da, mehr verzweifelt als mutig, aber mit einem Schwert, das genügte, um ihn erneut zu retten. Sein Bruder, den er nicht kannte, zog ihn auf die Beine, sagte etwas, das sein Bewusstsein nicht mehr erreichte, dann verschwand er wieder, denn es waren noch immer drei Dämonen zu viel und er gab sich einen Ruck, blickte in sich hinein, fand nur blanke Angst, packte sie, riss sie hervor und stürzte sich mit einer Kraft, die er nicht mehr hatte, auf den Gegner, der gerade von einer ihrer Attacken getroffen auf ihn zu taumelte. Sie tauschten Schläge, eins, zwei, drei, dann konnte er nicht mehr zählen, denn er spürte Dameal nicht mehr, lag unten und hob die Hand. Die heiligen Worte musste er erzwingen. Die Leiche des Mannes begrub ihn unter sich. Dann war es still. Der Augenblick verstrich so quälend wie die letzten zweitausend Jahre und er hörte nur sein eigenes verfluchtes Atmen, das eigentlich seiner Hülle gehörte und nicht ihm und hatte nicht mehr die Kraft, sich zu fragen, wieso er es überhaupt hörte. Sie kippte ihm das heilige Wasser ins Gesicht, das einer seiner Brüder mit sich gebracht haben musste und endlich schaffte er es, sie in seinem Blickfeld zu fokussieren. "Ich frag nicht, ob's dir scheiße geht. Ich seh's." Sie grinste furchtbar schief und unfroh, das Gesicht an mehreren Stellen sprichwörtlich aufgeplatzt, über und über mit Blut besudelt, ihrem eigenen und dem ihrer Feinde, ihrer Feinde, die eigentlich ihre Gefährten hätten sein sollen, mit klaffenden Schnitten in der Kleidung und der darunter liegenden Haut. "Die anderen..." Sprechen fiel ihm schwer, aber nicht so schwer, wie er erwartet hätte, vielleicht, weil sie die Leiche von ihm gewuchtet haben musste als er, zu schwach um die Augen zu schließen, ins Leere gestarrt hatte. "Tot. Wenn ihr Engel das so nennt." Er nickte und sie verhalf ihm zu einer aufrechten Position, als sei es das Normalste der Welt. Es wunderte ihn, dass er in der Lage war, zu sitzen ohne vor Schmerz zu vergehen, während sie sich über ihn beugte und die Wunden in seinem Arm und der Schulter betrachtete. Sie sagte nichts und er war zu schwach zum Sprechen. Die Verbände - aus dem Hemd eines der Leichen gerissen - waren nur eine Geste, das wussten beide, denn sie versorgten die eigentlichen Schäden nicht, weil sie sie gar nicht erreichten. Dennoch fühlte er sich seltsamerweise besser. Dann verließen sie die Fabrik, durch den Ostausgang, gestützt aufeinander und sich gegenseitig schleppend, nur kurz den Weg hinab, weil ihn dann die Kräfte verließen. Sie ließ ihn ins feuchte Gras des Morgens, der sich noch nicht am Horizont abzeichnete, sinken und verschwand in der Dunkelheit. Gerade als er überlegte, ob seine Kraft reichte, um einen seiner Brüder, der ihm würde helfen können, zu kontaktieren - er wusste sehr wohl, dass es nicht genug war - kehrte sie doch noch zurück und ließ zwei Beutelchen in seinen Schoß fallen. Sein Verstand war zu müde, um zu überlegen, um was es sich bei den kleinen Behältern aus dünnem braunen Stoff handelte. "Der eine hält Dämonen fern, der andere verstärkt die Selbstheilungskräfte." Er nahm beide in die Hand und begutachtete sie schwach. "Ich war früher mal eine Hexe." "Ich ein Priester." Sie seufzte und setzte sich zu ihm ins Gras, in den Händen ein drittes Gefäß, vielleicht aus Glas und die Augen auf seinen zwei Wunden. Ihr Blick huschte nur kurz hoch zu seinem Gesicht. "Ruby." "Castiel." Fire ---- A/N: Sorry, ich weiß, ich bin spät. Aber besser spät als nie, gell? Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und würde mich sehr freuen, wenn der ein oder andere Zeit zum Kommentieren finden würde. :) lg NIX Die ausgehobene Erde war feucht und hob sich dunkel gegen das Licht der Laternen, die den durch die Grabreihen führenden Pfad erhellten, ab. Das Gras war glatt vom Regen und rutschte ein wenig unter ihm, als Dean sich aus dem Loch zog. Es tat gut, die frische Luft, die der Schauer mit sich brachte, einzuatmen, doch er gönnte sich nur einen Augenblick Ruhe. Seine T-Shirt und seine Jeans, die alte Lederjacke hatte er ausgezogen, als er zu schwitzen begann, waren vor Nässe schwer und klebten unangenehm an seiner Haut. Jetzt, wo er sich nicht mehr anstrengen musste, um mit der Schaufel mehr Erde aus dem Grab zu werfen und den Sarg zu öffnen, fror er erbärmlich. Er beeilte sich, das Salz und den kleinen Benzinkanister zu holen. Beides lag zusammen mit der Jacke in der Tragetasche, die er zwischen die Wurzeln einer alten Eiche geklemmt hatte, um sie zumindest ein wenig vor dem durchweichenden Regen zu schützen. Ohne zu zögern schüttete er das Salz über die Gebeine in der alten halb vermoderten Holzkiste. Ein guter Schuss Benzin folgte, damit das Zeug bei dem Wetter überhaupt die Chance hatte, zu brennen. Wenn es nicht brannte, würde das am Ende noch bedeuten, das Sam, der sich gerade mit dem Besitzer der Knochen abplagte, länger stranguliert wurde, als nötig. Wenn er stranguliert wurde. ... Er verwarf den Gedanken. Sam wurde in solchen Fällen immer stranguliert. Das war so etwas, wie ein Naturgesetz. Fahrig suchte er mit der Linken in seiner Hosentasche und zog das kleine Kästchen mit den Streichhölzern hervor. Es war nass. Seufzend nahm er dennoch eines der dünnen Hölzchen aus der Packung und drehte es einen Moment lang zwischen dreckigem Zeigefinger und dreckigem Daumen, dann setzte er es mit dem Kopf an die raue Seitenfläche der Schachtel an und - zögerte. Dean spürte den Engel, bevor der Engel überhaupt da war. Und das verstörte ihn noch mehr, als der Engel an sich. Das der Engel da war, daran konnte er einen Augenblick später keinen Zweifel mehr hegen. Er hörte die Flügel. Das war immer das Erste. Dann hörte er das Rascheln von Kleidung und das Atmen. Natürlich nur das Atmen der Hülle des Engels, aber das Atmen. "Es ist kein Höllenfeuer." "Nicht für mich." "Natürlich." Er wünschte, Spott in der Stimme des Engels hören zu können. Aber da war nichts. Nur der neutrale Tonfall, den der Engel immer verwendete, wenn er nicht gerade in Rage war und in Rage war Castiel selten. Spott war sicheres Terrain. Wenn er unsicher war, griff er gern darauf zurück. Mit Spott hätte er umgehen können. Die Nüchternheit hingegen machte ihn rasend. „Was willst du dieses Mal?“ „Muss ich jedes Mal etwas von dir wollen, wenn wir uns treffen?“ Wieder raschelte Stoff und er hörte Schritte auf dem Gras. Dann stand der Engel neben ihm. Trenchcoat, Hemd, Hose, Krawatte. Wie immer. Trocken. Frustriert wischte er sich Schweiß und Regentropfen aus der Stirn. „Lass mich überlegen - das erste Siegel, du bist aufgetaucht, nachdem wir die Drecksarbeit erledigt haben und hast mir freundlich eröffnet, dass ich das Spiel von deinem Boss und dir mitzuspielen haben, wenn ich nicht wieder eine Etage tiefer landen möchte. Bei der Sache mit Samhain wolltest du mich unter Kriegsbedingungen testen. Anna, nun-“, er brach ab und versuchte, den Engel mit seinem Blick zu durchbohren. Er scheiterte und sah wieder ins Grab. „Dean.“ Er antwortete nicht, schlicht, weil er zu erschöpft war, um den Engel jetzt verbal anzugreifen. Vielleicht war er auch einfach zu frustriert. Das Streichholz drehte wieder zwischen seinen Fingern. Auf eine gelbliche Rippe starrend fragte er sich, wie viel Luft Sam wohl noch bekam, nur um den Engel neben sich aus seinem Bewusstsein ausblenden zu können. Die Stille kroch an ihm hoch, hielt sich dabei an seinen Körperhärchen fest, verbreitete ein unangenehm taubes Gefühl in seinen Fingern und ließ ihn schließlich doch den Mund öffnen, um das stille Dröhnen aus seinen Ohren zu vertreiben. „Warum?“ Ihm war bewusst, dass der Engel seine Frage sehr wohl verstanden und richtig gedeutet hatte. Dennoch schwieg Castiel. Vermutlich, um seinen Worten, von denen er vielleicht wusste, dass Dean sie aussprechen würde, um sich selbst Luft zu machen, Raum zu lassen. Nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte, ergriff er die unausgesprochene Aufforderung und fragte sich nicht, was der Engel noch alles über ihn wusste. „Ich meine – du hast mich aus der Hölle geholt. Du hast meinen Körper geheilt. Warum hast du nicht auch meine Erinnerungen – die Erinnerungen an die Hölle –“, er schluckte beim bloßen Gedanken daran, was er hatte erfahren müssen. „Weil du sie brauchst.“ Castiel hatte ihm den Kopf zugewandt und musterte ihn ruhig, fast so, als könne er etwas sehen, das jedem anderen, auch Dean selbst, verborgen blieb. Er wünschte sich, er sei sprachlos. Stattdessen platzten die Worte aus ihm heraus, viel lauter, als er sie hatte sagen wollen. „Weil ich sie brauche? Ich brauche die die Erinnerungen daran, wie ich gefoltert wurde? Ich brauche die Erinnerungen, wie ich andere gefoltert habe?“ Seine Finger fanden den Weg zu Castiels Kragen von allein. Er griff fest zu und schüttelte den Engel, der ihn nur weiterhin ruhig ansah und ihn damit nur noch wütender machte. Wütender, als jeder Spott, jeder Zorn ihn hätte machen können. „Ja.“ „Wozu? Wegen diesem gottverdammten Krieg? Du holst mich aus der Hölle, damit ich auf deiner Seite kämpfe? Wieso sollte ich? Ich habe nicht darum gebeten, gerettet zu werden! Wozu das Ganze?“ Castiel schluckte, Es schien nicht so, als seien die Hände an seinem Kragen, die es müde wurden, ihn zu schütteln, der Grund. „Du hast nicht darum gebeten, weil du die Hoffnung auf Rettung zu diesem Zeitpunkt längst aufgegeben hattest, Dean. Und ja, es ist wegen diesem Krieg.“ „Ich fühle mich, als wäre der Krieg für mich längst vorbei.“ „Er hat noch nicht einmal richtig begonnen.“ Er ließ die Hände sinken. Sein Blick glitt zu Boden, zu der Packung mit den Streichhölzern und dem einzelnen Hölzchen, das er noch immer nicht entzündet hatte. „Ich weiß.“ Für einen Moment zögerte der Engel. Dean spürte es nur, weil er ihn mittlerweile besser kannte, als ihm lieb war. „Er wäre für dich vorbei gewesen, wenn du 2006 gestorben wärst. Vielleicht. Aber du bist es nicht und heute... wirst du den Krieg kämpfen müssen. Es tut mir Leid.“ „Und dafür brauche ich diese Erinnerungen?“ „Erfahrungen, Dean. Lehrreiche Erfahrungen.“ „Lehrreich? Was soll ich denn gelernt haben? Dass ich nicht perfekt bin? Das ich ein Sünder bin?“ „Auch.“ Der Engel war es schließlich, der das Streichholz und das Pappschächtelchen aufhob. „Du wirst es verstehen, wenn die Zeit gekommen ist, Dean. Bis dahin hab Vertrauen. Man macht keine Erfahrung umsonst.“ „Es gibt Erfahrungen, auf die ich gut und gerne verzichten könnte.“ Castiel nickte sachte und sah auf, vom Streichholz in seinen Händen in Deans schmutziges regennasse Gesicht. „Es gibt Dinge, auf die würde jeder verzichten wollen. Das bleibt nicht aus.“ „Jeder? Auch du?“ „Auch ich.“, antwortete der Engel und zuckte hilflos mit den Achseln. Dean fand, dass es nicht zu ihm passte, es wirkte komisch. Menschlich. Seltsamerweise machte es ihn nervös. Fast erschien es ihm, als sei Castiel dieses Mal auf eigene Faust bei ihm. Auf unbekanntem Territorium, ohne seinen allmächtigen Vater (oder was auch immer) im Rücken. Er beschloss, das als ein gutes Zeichen aufzufassen, gut für ihn selbst, auch wenn es vermutlich kein gutes Zeichen war. „Du machst Erfahrungen?“ „Natürlich.“ „Wozu? Ich dachte, ihr Engel seid perfekt?“ Für einen Moment zögerte Castiel, so, als wolle er nicht antworten. Erst nach einem weiteren Blick in Deans Gesicht rang er sich anscheinend doch dazu durch. „Wir sind perfekte Wesen, das stimmt. Aber wir sind es nicht in dem Sinne, den du unter perfekt verstehen magst. Ich lerne jeden Tag neues, Dean. In diesem Punkt unterscheiden wir uns nicht. Wir erleben jeden Tag neue Dinge. Dinge, die uns verändern. Schöne, gute Dinge, schmerzhafte Dinge, Dinge, auf die wir gut und gerne verzichten könnten.“, er hielt inne, wendete seinen Blick wieder dem Grab zu, anscheinend tief in Gedanken. „Das war für mich nicht immer so. Ich habe zweitausend Jahre damit verbracht, auf die Erde herab zu schauen und zu beobachten. Zu nah, um die Ereignisse zu übersehen, zu weit entfernt, als das ich hätte selbst teilnehmen können.“ „Langweilig?“ „Ziemlich. Ich war froh, als ich den Auftrag erhielt, dich aus der Hölle zu retten. An manchen Tagen bin ich sogar froh, das der Krieg endlich da ist. Bitte, denke nicht falsch von mir, ich habe nichts dafür übrig, zu kämpfen und zu töten, aber...“ Dean sah nicht zu ihm, schluckte hörbar und kam nicht umhin, ein gewisses Mitgefühl zu empfinden. Er kannte die Situation. „Alles ist besser, als auf der Ersatzbank zu sitzen und dem Geschehen auf dem Feld hilflos zusehen zu müssen?“ Castiel nickte mühsam. „Gewissermaßen... ja.“ „Das klingt fast blasphemisch.“ „Nur fast?“ Ein seltsamer Unterton in der Stimme des Engels ließ ihn zu dem Mann neben sich aufblicken. Dieser sah weiterhin ins Grab, doch sein linker Mundwinkel war seltsam nach oben gezogen, fast so, als würde er grinsen. Dean blinzelte irritiert. Das Bild änderte sich nicht. „Höre ich da so etwas wie Humor?“ „Vielleicht? Ich sagte doch, ich würde jeden Tag neues lernen.“ „Aber Humor?“ „Wenn man ständig in deiner Nähe ist, bleibt einem nichts anderes übrig.“ Er spürte, wie er selbst zu grinsen begann. „Das nehme ich als Kompliment.“ „Als ein solches war es gedacht.“, antwortete Castiel und klang nach wie vor ... amüsiert. Er hob das einzelne Streichholz, das er in der Rechten hielt, vor seine Augen und studierte es eingehend. „Bevor ich mich zu dir gesellte, warst du gerade dabei, diese Knochen zu verbrennen, damit dein Bruder nicht von einem rachsüchtigen Geist erwürgt wird, richtig?“ Die Worte bohrten sich wie eine unsichtbare Faust in seinen Magen und die Erkenntnis traf ihn wie einen Schlag und wischte das Grinsen aus seinem Gesicht. „Scheiße, Sam!“ „Keine Sorge, er ist noch am Leben. Aber wir sollten uns ein wenig beeilen.“ „Ich glaube nicht, dass das Streichholz noch brennen wird.“ Castiel zuckte wieder mit den Achseln und wirkte nicht mehr ganz so seltsam, wie bei seinem letzten Versuch. „Mit etwas göttlichem Beistand vielleicht schon.“ Tatsächlich flammte das kleine Hölzchen auf, als Castiel es über die Reibefläche des Schächtelchens zog. Er warf es hinunter auf die Gebeine, die augenblicklich Feuer fingen. Es wirkte seltsam unzeremoniell. Dean starrte hinunter in die Flammen und wusste, das Castiel es ihm gleich tat. Vielleicht, aber auch nur ganz vielleicht, war dieser Engel doch nicht so unnahbar, wie er immer gedacht hatte. Und vielleicht sollte er das mit dem Vertrauen doch einmal versuchen... Follow ------ A/N: Da ich nicht ganz weiß, ob das Gefoltere schon Adult ist oder noch nicht, setz ich erst mal das Häkchen, sicherheitshalber. Sollte jemand einen besseren Titel (englisch, beginnend mit F ;D) wissen, teile er es mir bitte mit, danke. :) Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen. lg NIX Follow Neunzehn Jahre seines Lebens hatte John keine rechte Vorstellung von dem, was man gemein hin „Hölle“ nannte. Er stellte sie sich wie einen Ort vor, wo Seelen in großen Kesseln schmorten und Teufel mit Ziegenbeinen und Dreizacken jeden quälten, der des Weges kam. Zehn Jahre seines Lebens vermutete John, dass, wenn es im Diesseits etwas gab, das sich mit der „Hölle“ vergleichen lassen konnte, es Vietnam war. Dreiundzwanzig Jahre seines Lebens war John sich sicher, dass es die „Hölle“ war, zu wissen, dass seine Frau unter Qualen von einem Dämon ermordet worden war, und seine Söhne in einer Welt großziehen zu müssen, die niemals sicher sein würde. Nach seinem Tod wusste John, dass „Hölle“ schlimmer war, als seine naiven Kindheitsvorstellungen, Vietnam und Marys Tod zusammen. Wenigstens habe ich keine Zeit, meine Entscheidung, meine Seele gegen Deans Leben zu tauschen, großartig zu bereuen., hatte er noch gedacht, als er den Pakt mit Azazel besiegelte. Ein törichter Gedanke, wie ihm bewusst wurde, die Stimme des Arztes, der den Zeitpunkt seines Todes festhielt, noch wie ein dröhnendes Klingeln in den Ohren, als er zu realisieren begann. Zunächst realisierte er die Ketten, die ihn an Armen und Beinen hielten. Dann wurde ihm schlecht, weil er glaubte, kopfüber in seinen Fesseln zu hängen, bis er realisierte, dass es kein Oben und Unten zu geben schien, zumindest kein Oben und Unten, wie er es gewohnt war. Dort, wo er glaubte, dass dort oben war, glühte etwas Helles – er wollte es nicht Licht nennen – das weiß sein mochte, und das durch eine Substanz, vielleicht Rauch oder Ruß oder eine andere Materie, von der er nicht wissen wollte, was es war, verdunkelt wurde. Dort, wo er das Unten vermutete, herrschte tiefste Finsternis, die in denselben seltsamen Wolken verschwamm. Er spürte, wie eine Kraft, bei der es sich um Gravitation handeln mochte, ihn erst nach „Oben“ zog, um dann abrupt in eine andere Richtung zu wechseln, und verwarf seine Vorstellungen von Oben und Unten. Als nächstes realisierte er die Hitze, von der er glaubte, dass sie ihn verbrannte, schlimmer als alle Wüsten, die er bereits hatte erkunden müssen. Mit der Hitze kam der Schmerz, der sich bis tief in seine Knochen bohrte. Schließlich realisierte er, dass er aus voller Kehle schrie. Er schrie, weil er plötzlich spürte, wie sich Metall tief in sein Fleisch bohrte und seine Knochen durchdrang, als böten sie nicht den geringsten Widerstand. Er spürte auch, wie sich weitere Ketten um seine Gliedmaßen schlangen, wie sie ihm das Blut, das panisch durch seinen Körper – von dem er glaubte, dass es ihn gar nicht geben könnte, denn immerhin war doch nur seine Seele in der Hölle, sein Körper jedoch weiterhin auf der Erde – pumpte, abpressten und mühelos die Knochen brachen wie Streichhölzer. Und gerade, als er glaubte, dass es schlimmer nicht mehr werden könnte, erkannte er, was die seltsamen Wolken waren, die, egal wohin er blickte, mit der Unendlichkeit, in der nur weitere Ketten, in denen vielleicht andere arme Seelen gefangen waren, annähernd deutlich sichtbar waren, verschmolzen. Dämonen. Und obwohl diese Kreaturen dort, wo er her kam, kein Gesicht hatten, nur schwarzer Rauch waren, sah er sie nun ganz deutlich. Grotesk verzerrte Fratzen, hässlich wie die Nacht und mit dem Versprechen auf den Lippen, dass sie nicht ruhen würden, bis er genauso aussah, wie sie. Und er wusste, dass die Ketten und die Haken nur der Anfang waren. Eine schwarze Wolke brach über ihn herein, und er sah nichts mehr, spürte nur noch und hörte nur noch und roch nur noch. Er spürte, wie ihm die Haut nicht vom Körper gezogen aber gerissen wurde, spürte, wie sich scharfe Zähne wie kleine Messer durch sein Fleisch bohrten, spürte, wie Krallen, so riesig, dass sie ihn zerfetzen mussten, in seinen Eingeweiden wühlten, spürte, wie ätzende Säure über seinen Körper ran und verbrannte, was von geifernden Mäulern und Klauen verschont wurde. Er hörte, wie seine Knochen unter brutaler Macht knirschend brachen, hörte wie Muskeln, Adern und Organe rissen, hörte seine Schreie, die bald nur noch ein heiseres Wimmern waren, bis alles nur noch ein dumpfes Dröhnen war. Er roch den alles verpestenden Schwefel, roch die Fäulnis der Bestien, die ihn zerrissen, eine Mischung, die bald nur von einem Geruch überdeckt wurde. Es war der Geruch seines Blutes, der alles überdeckte, metallisch und süß. Plötzlich tauchte ein Gesicht vor seinen Augen auf, menschlich, unversehrt, ein junger Mann, jünger noch als seine Jungs, mit einem Lächeln auf den Lippen, das ihm schwindelig werden ließ. Dann legte sich eine Hand auf seine Augen und eine Welle unbeschreiblichen Schmerzes durchfuhr seinen Schädel, dass er dachte, er stünde in Flammen und dann sah er nichts mehr, spürte nur noch und hörte und roch und flehte. Flehte nach Mary, nach Dean, nach Sam, nach Bobby, nach irgendwem, der ihm half, wissend, dass keiner ihn hörte... Er wünschte nicht mehr, in Ohnmacht zu fallen, zu sterben, denn er hatte einsehen müssen, dass es vergebens war. Seinen Herzschlag hörte er nicht mehr, hörte gar nichts mehr, denn die Ohren waren ihm zerfetzt worden. Sein Blut, dass sich mit dem Schwefel mischte, roch er nicht mehr, denn dort, wo er hätte eine Nase besitzen können, mit der er hätte riechen können, war nichts mehr. Er flehte nicht mehr nach Mary, Dean, Sam, Bobby oder irgendwem, der ihm half, denn er hatte keine Zunge, keine Zähne mehr, mit denen er hätte Worte formen können. Er spürte sich nicht mehr, denn das, was er spürte, war Schmerz, alles ergreifend, gleichförmig, überall, und was er nicht mehr spürte, das war nicht mehr. Und plötzlich war er wieder ganz. Die Kreaturen, die über ihn hergefallen waren, waren nichts weiter, als unsichtbare Schemen, verschmolzen mit dem Horizont. Nur die Ketten, die ihn an Armen und Beinen hielten, die waren noch da. Da war auch ein Dämon, eine grässliche Gestalt, deren äußeres von seinen weißen Augen eingenommen wurde, so weiß, dass sie alles andere, Gesicht, Körper, Gliedmaßen überstrahlten. Er bemerkte ihn nur im Augenwinkel, bis er sich dazu herab ließ, sein Blickfeld zu betreten, als sei die Leere, durch die er ging, fester Boden unter seinen Füßen. „Hallo John Winchester.“ Die Stimme erklang raumfüllend, in seinen Ohren. „Du fragst dich sicher, wer ich bin? Nun, mein Name lautet Alastair. Ich bin so etwas wie dein Herr, weißt du?“ Lachen. „Und weil ich ein guter Herr bin, mache ich dir ein Angebot, dass du nicht abschlagen kannst. Weißt du, ich könnte dich von diesen Ketten befreien. Ich könnte meinen Dienern befehlen, die Klauen von dir zu lassen...“ „Was willst du dafür?“ Alastair zuckte zurück, als sei er überrascht. Natürlich war er es nicht, das war John klar, aber er tat so. „Oh, du hast mich durchschaut. Nun, es ist nur eine kleine Gegenleistung, die ich dafür von dir verlange, John Winchester. Weißt du, es ist so: ich habe gerade diese neue Seele erhalten. Ein Mädchen, blutjung und sehr, sehr hübsch. Du könntest ihr die milchweiße Haut vom Fleisch ziehen oder ihr ihre zarten Gliedmaßen brechen. Du könntest auch ihr schönes Gesicht in Fetzen reißen. Das bleibt dir überlassen, ich bin da nicht so. Du würdest mir damit einen großen Gefallen tun und hey – es wird dir Spaß machen, du wirst sehen. Und natürlich wird dir dieses Schicksal dann erspart bleiben. Na, was sagst du, John Winchester?“ John schnaubte nur verächtlich. „Fick dich ins Knie.“ Bedauernd schüttelte der Dämon den Kopf. „Das war leider nicht die Antwort, die ich hören wollte.“ Alastair war ein Blinzeln später verschwunden, die formlosen Wolken im Horizont waren es nicht und er wusste bereits, was geschehen würde, bevor sich die Kreaturen aus den Schemen lösten und über ihn herfielen, um an ihm zu reißen, ihn zu zerfetzen, bis nichts mehr übrig war. Und während er wieder zu schreien begann, konzentrierte er sich darauf, sich einzureden, dass seine Entscheidung die richtige war. Es fiel ihm unendlich schwer. Er zählte die Tage nicht mehr, die es brauchte, bis die Stimme in seinem Kopf, die ihm zuraunte, dass es falsch war, andere Seelen zu quälen, nur um selbst von der ewigen Folter erlöst zu werden, verstummte, übertönt von seinen Schreien, seinem Betteln, dem Flehen. Es dauerte nur Augenblicke, Augenblicke, die sich so sehr in die Länge zogen, als seien es Jahre. Vielleicht waren es Jahre. In der Hölle gab es keine Zeit, nicht im eigentlichen Sinne. Und dann war es stumm und er sagte Alastair nicht mehr, dass dieser ihn kreuzweise konnte und Alastair nannte ihn einen braven Jungen. Dann war er die Ketten los und fühlte sich nicht befreit, als er in den Ketten, seinen Ketten, die Frau sah, die erste Seele. Jünger, als er, aber nicht viel, blonder Lockenschopf. Sie roch schwach nach Kräutern, die ihm wage bekannt vorkamen. Und dann fing es an und er war mitten drin und konnte nicht aufhören, auf sie einzuschlagen, obwohl sie um ihr verlorenes Leben schrie, während ihre Rippen unter seinen Fäusten brachen und sich Klauen und Metall in ihren Körper bohrten, um sie zu zerfetzen, bis nichts mehr übrig blieb. Und als Alastair erschien und John ihm sagte, dass er lieber wieder gefoltert werden würde, als selbst Gewalt anzuwenden, verfolgte ihn da erbarmungslose Lachen noch Jahre... Es brauchte noch Jahre, bis Alastair ihm nicht mehr befehlen musste, die Seelen, die in den Ketten, in denen er einst gehangen hatte, gefangen waren, zu quälen. Jahre, in denen er alles sah, zu viel. Männer, Frauen, Kinder, Hexen, Geschäftsmänner, Menschen, die mit einem Dämon einen Pakt geschlossen hatten, Menschen, die noch viel schlimmer waren, als das... Spaß machte es nicht, er empfand keine Lust, so wie es etwa Alexander tat, der junge Mann mit dem hübschen Gesicht, der von Tag zu Tag dunkler wurde, bis die Dunkelheit ihn verschlang. Nein, er empfand keine Lust, keine Freude, keinen Spaß, aber er fand sich mit dem, was er tat, ab, nahm es hin, wie ein nötiges Übel und wusste, dass die Abscheu nicht immer bleiben würde, auch wenn es Jahrhunderte dauern würde... Es brauchte weitere Jahre, bis John ihn traf. Er hatte schon Gerüchte gehört, denn Gerüchte wanderten in der Hölle schnell, wisperten in jeder Ecke wie Feuer. Als er vor ihm stand, mit den krallenbewährten Füßen und Klauen, den Hörnern an den Schläfen und den gelben Augen, empfand er nicht einmal Abscheu. Er hatte zu viel gesehen, viel zu viel. „Hallo John.“ „Azazel.“ Der Dämon verbeugte sich übertrieben. „Ich habe gehört, du seist Alastair satt?“ John schnaubte. „Ich habe gehört, in der Hölle würde man vieles hören. Vornehmlich Dinge, die einen nichts angehen.“ „Und? Hast du Sachen gehört, die dich nichts angehen?“ „In letzter Zeit machen viele Sachen, die mich nichts angehen, die Runde. Es ist die Rede von einer Armee.“ „Erzählt man sich auch, wer diese Armee führen soll?“ „Nein.“, antwortete John. Er versuchte, den Gedanken, dass er Azazel ins offene Messer lief, abzuschütteln, doch es gelang ihm nicht. „Aber ich weiß es.“ Azazel lachte. „Du warst schon immer ein cleverer Bursche, John. Und ich muss dir Recht geben. Dein Sammy ist das beste Pferd in meinem Stall. Aber ich bin nicht hier, um mit dir über Sammy zu reden.“ Er wischte sich gelassen über die raue Haut seines Armes. Schwefel, nur feines Pulver, wirbelte auf und glitzerte im Höllenlicht. „Sondern?“ „Um dich.“ Er spürte, wie sich die Falle langsam schloss, doch er dachte nicht daran, zu zappeln, um sich zu befreien. Wenn man in der Hölle aus einer Falle entkommen wollte, dann zappelte man nicht. Flucht bedeutete grausameres, als das, was einem ohnehin bevorstand. „Die Gerüchte haben Recht, aber das wusstest du vermutlich schon. Nur... Ich brauche willige Krieger für das Heer.“ „Ich bin kein Dämon.“ „Nein.“, erwiderte Azazel und grinste erneut. „Aber fast. Und du wirst Sam folgen und wenn du es nur tust, um ihn vor mir zu beschützen.“ Die Falle schnappte zu. Es war keine Frage des Ob, sondern des Wann und Wo. Die Kunde verbreitete sich so rasch, wie das Höllenfeuer selbst, doch John hatte nicht auf sie warten müssen. Ort, Zeitpunkt, alles geschah, wie Azazel es verkündet hatte. Er hasste sich dafür, dass er wartete, dass er dem Dämon folgte, doch die Sehnsucht nach Sam und Dean war viel zu stark. Fast so stark, wie die Sehnsucht, diesem schrecklichen Ort endlich entkommen zu können. Er sah Dämonen, viele von ihnen, zu dicht ineinander verschlungen, um sie zählen zu können. Er sah auch Seelen, einige so dunkel, wie es nur diejenigen waren, die den drängenden Drohungen der Hölle mit Freude nachgegeben hatten. Er sah Alexander und war sich nicht sicher, ob er einen Dämon vor sich hatte oder ob der ehemalige Mensch noch so etwas wie Menschlichkeit an sich hatte. Sie ignorierten ihn. Alle. Hier, zu diesem Zeitpunkt, bestand kein Interesse, jemanden zu foltern. Viel zu verlockend waren die Aussichten auf Freiheit, die Realität, eine Welt, in der man alles tun und lassen konnte, was man wollte. Foltern, das konnte man, wenn man frei war. Foltern und töten. John wurde schlecht bei diesen Gedanken, denn er konnte das Verlangen dieser Wesen nicht gutheißen und musste es dennoch, denn auch er wartete auf seine Chance. Dann war das Tor offen. Es klang, als sei ein Tor, das seit Jahrtausenden nicht geöffnet worden war, einfach aufgesprungen, fast, als erfreue es sich eines zweiten Frühlings. Die Woge riss ihn mit. Dämonen rauschten an ihm vorbei, er sah Fratzen, hässliche und viel hässlichere, Augen in allen Farbtönen, die er kannte, und noch viel mehr. Er spürte den Schmerz, als stärkere Wesen an ihm vorbei drängten, in der Angst, das Tor würde sich vor ihnen schließen. Er spürte die unsichtbaren Ketten, die ihn in der Hölle halten wollten, ausgeworfen von der Hölle selbst. Für einen Moment wusste er, dass er es nicht schaffte. Vielleicht war er nicht lange genug in der Hölle gewesen, denn die Hölle würde ihn nicht aufgeben. Ein heftiger Stoß traf ihn, wo einst seine Nieren gewesen waren, als er noch einen richtigen, menschlichen Körper gehabt hatte, und wirbelte ihn vorwärts, nach oben und unten gleichzeitig. Im Flug – oder Sturz – drehte er sich, nur ein wenig. Es war genug. Für einen Moment starrte er in weiße Augen, nur weiße Augen, und dann rissen die Ketten und er war frei. Zuerst sah er Dunkelheit. Alles verschlingende Dunkelheit, Dämonen, fliehend in eine Welt, in die sie nicht gehörten. Dann hatte das Diesseits ihn zurück. Nicht voll, denn er war tot, nicht mehr als ein Geist, nichts womit er nicht gerechnet hatte. Womit er nicht gerechnet hatte, waren Bobby und Ellen, die versuchten, das Tor zu schließen, Sam, der gegen einen alten Baum gepresst stand und so wirkte, als sei er nicht freiwillig in dieser hilflosen Position und Dean und Azazel und der Colt, der auf seinen ältesten Sohn zielte. In diesem Augenblick dachte er nicht nach. Es war vielmehr, als würde etwas von ihm Besitz ergreifen, etwas, das Beschützerinstinkt sein mochte. Er stürzte sich auf den Dämon und war überrascht, wie leicht es ging. Der Mensch glitt aus seinen Armen, natürlich, doch er störte Azazels Existenz – genug, um ihn aus seinem Körper zu vertreiben, wenn auch nur einen Augenblick. Natürlich, er konnte ihn nicht halten, nicht für lange Zeit. Als der Dämon von seinem Körper wieder Besitz ergriffen hatte, wusste John, dass seine Attacke genügt hatte. Wie Dean den Colt abfeuerte, sah er nicht, aber er hörte den Schuss treffen. Im selben Moment schloss sich das Tor. Ihm schwand seine Kraft, verloren beim Ringen mit Azazel, das spürte er deutlich, doch er erkämpfte sich noch einen Moment. Er legte Dean die Hand auf die Schulter, lächelte ihn an,lächelte auch Sam an und hoffte, dass sein Sohn die tausend Gedanken, die ihm im Kopf schwirrten, verstehen konnte. Ich weiß, ich war nie ein guter Vater. Es tut mir Leid. Ich hätte dich dort nicht hinein ziehen sollen... Euch beide nicht. ... Du hast deine Sache gut gemacht, Dean. Ich bin so verdammt stolz auf dich. Dann war seine Kraft aufgebraucht und er wusste plötzlich, was zu tun war. Das Licht erstrahlte, fast so wie das Licht am Ende des Tunnels, auch wenn die Metapher furchtbar kitschig war. Diesmal schreckte er nicht zurück, diesmal war es kein Höllenfeuer, das auf ihn wartete. Das Paradies, der Himmel, das Nachleben – es war nichts, was er erwartet hätte, doch es war ihm egal, denn eine Freude ergriff ihn, kaum, dass er die Präsenz, die auf ihn wartete, wahrgenommen hatte. Er spürte Marys Lächeln, bevor er sie sah. Noch halb blind ließ er sich in eine Umarmung ziehen, die er nie beenden wollte. „John!“, hörte er sie leise flüstern, als er sie an sich drückte, eine Hand in ihrem weichen Haar. Das Feuer, das sie verschlungen hatte, hatte keine Spuren hinterlassen, nicht an ihrer Seele, wie es schien. Dankbar vergrub er seinen Kopf in ihrer Schulter, die Dämonen, die der Hölle entkommen waren, für einen langen Moment vergessend. Dann erinnerte er sich wieder, an Mary, an all die Zeit, die er sie gekannt hatte, und wusste, dass etwas nicht stimmte. Er drückte sie von sich, nur so weit, dass er ihr in die Augen blicken konnten, die so klar waren, wie der Himmel selbst. „Was ist es?“ In diesem Augenblick wurde ihm klar, dass er nicht hätte fragen sollen. „Dean. Er hat einen Pakt geschlossen. Seine Seele für Sam.“ Und plötzlich schmerzten ihre Worte mehr, als jede Folter in der Hölle es je hätte vollbringen können. Er wusste, dass er im Himmel war, und gleichzeitig wusste er, dass das kein Himmel sein konnte. Nicht so. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)