Disabled Love von Nanami_Michiko (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 24: Vergangehheit 2 --------------------------- Vergangenheit 2 „Ah!“, rutschte es mir sofort heraus als ich aufwachte. Mein Kopf dröhnte und eine leise Erinnerung meines Traumes keimte in mir auf. Es war schrecklich gewesen. Ich fühlte mich scheiße. Langsam öffnete ich meine Augen und blickte sofort in das Gesicht meiner Mutter, die auf einem Stuhl saß und mich beunruhigt anblickte. Ihre Augen waren ganz rot und aufgequollen. Außerdem sah es so aus als hätte sie nicht viel Schlaf gehabt. Auch meinen Vater entdeckte ich. Er lag auf dem leeren Bett neben meinem und schlief. „Was ist los?“, fragte ich sie, doch gleich darauf redete ich weiter, „Ich hab Kopfschmerzen und hatte einen ganz schlimmen Traum“, berichtete ich ihr, „Ihr habt mir erzählt, dass ich nicht mehr laufen kann.“ Ihre Lippen fingen an zu Zittern und Tränen sammelten sich in ihren Augen, „N-Naruto...“, brachte sie schwach heraus, „Das...Es..E-Es war kein Traum...“ Jegliche Gefühlsregung wich aus meinem Gesicht und ich sah meine Mutter nur stumm an, während sie weinte. Es war kein Traum, es war Realität! Eine so tiefe und unergründliche Traurigkeit nahm von mir besitz, dass ich noch nicht mal weinen konnte. Ich konnte also nicht mehr laufen und das war nur die Schuld eines eifersüchtigen Jungen. Hätte er mich nicht geschubst wäre ich schon wieder zu Hause und... und könnte laufen. Ich wollte sie fragen, was mit Zaku passieren würde doch aus meinem Mund kam kein Ton. Ich konnte im Moment nicht sprechen. Ich lehnte mich in die Kissen zurück und schaute nachdenklich an die Decke. Wie würde mein Leben jetzt aussehen? Was würden meine Freunde sagen? Konnte ich noch schwimmen? Wie sollte ich in mein Zimmer kommen? Was war mit auf Toilette gehen? Brauchte ich jetzt für immer diesen Katheder? Mussten meine Eltern jetzt überall dabei sein? Würde mich so jemals jemand lieben? War es schwer in einem Rollstuhl zu fahren? Konnte ich auf meiner Schule bleiben? Was war eigentlich los? Es war so schwer es zu begreifen und mein Kopf schmerzte von der Anstrengung zu denken. Geschlagen schloss ich meine Augen wieder, doch an Schlaf war nun nicht mehr zu denken. „Es ist so schwer zu begreifen“, brachte ich mit leiser trockener Stimme heraus. „Ich weiß“, antwortet die verschnupfte Stimme meiner Mutter wehleidig; „Es tut mir so Leid“, sagte sie mit wackliger Stimme und fing wieder an zu weinen. Das einzige Geräusch war ihr Schluchzen das den Raum erfüllte. „Es ist nicht deine Schuld“, brachte ich heraus und stellte dann endlich die Frage, die mir schon die ganze Zeit im Kopf herumschwirrte, „W-Was passiert mit Zaku?“ Es dauerte seine Zeit bis meine Mutter sich wieder gefangen hatte und antwortete. „Wir werden seine Familie wohl auf Schmerzensgeld verklagen. Was anderes kann man in so einem Fall nicht tun.“ „Mh...“, machte ich. Es war fies aber nur fair. Ich hörte wie mein Vater sich im Bett regte und sich aufsetzte. Ich öffnete meine schweren Augen wieder und sah an meiner Mutter vorbei zu ihm hin. Er sah nicht viel besser aus als meine Mutter, aber wahrscheinlich sah ich genauso schlimm aus. „Schatz“, sagte meine Mutter und drehte ihren Kopf zu ihm. Mein Vater stand sofort auf und setzte sich zu mir ans Bett. Er sah mich an, „Es tut mir Leid. Ich bin Arzt und konnte es dennoch nicht verhindern“, sagte er und richtete seinen Blick elegisch zu Boden. „Es...Es ist nicht eure Schuld!“, sagte ich mit unerwartet fester Stimme, „Ihr beide könnt doch nichts dafür. Wir...wir“, stotterte ich verzweifelt, „Wir kriegen das bestimmt schon irgendwie hin.“ „Naruto“, schluchze meine Mutter, umarmte mich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, „Du hast recht!“ Ich war traurig, wütend, verzweifelt, entmutigt, gepeinigt, mir war zum heulen zu mute, ich wollte irgendwo gegen schlagen oder laut schreien, doch ich tat nichts von dem, sondern versteckte alles hinter einer Portion Optimismus. Ich wollte meine Eltern einfach nicht leiden sehen! „Was passiert jetzt?“, fragte ich, damit nicht wieder dies elendige Stille entstand. Das würde ich nicht aushalten. Mein Vater seufzte laut und schwermütig, „Du wirst wohl noch ein bisschen im Krankenhaus bleiben müssen. Wir werden versuchen deine Beinmuskeln wieder zu lockern und du musst lernen mit einem Rollstuhl umzugehen.“ Ich blickte deprimiert auf meine Decke. Ab jetzt würde sich mein Leben vollkommen verändern. Am nächsten Tag saß ich zum ersten mal in dem Ding, dass von jetzt an mein täglicher Wegbegleiter sein würde. Ich hatte die Arme in den Nacken meines Vaters schlingen müssen, der mir dann half in den Rollstuhl zu kommen. Ein Pfleger schob mich in einen anderen Raum, wo er mir wiederum helfen musste auf die Liege zu kommen. Ich konnte ja nichts mehr! Warum war ich nur so hilflos? Der Pfleger massierte meine Bein hob sie hoch, dehnte und streckte sie. Es war merkwürdig entmutigend: Ich merkte, dass meine Beine da waren, aber spürte ich die Berührungen und Bewegungen nicht. Die Gymnastik fand jeden Tag zweimal statt. Nach dem zweiten Tag, als ich von meinem Schicksal erfahren hatte, durften mich meine Freunde besuchen. Fröhlich traten sie alleine ein, wussten nichts von dem was passiert war. Sie klopften mir auf die Schulter und fragten wann ich denn wiederkommen würde. Ich brachte es nicht übers Herz es ihnen zu erzählen. Ich konnte es nicht aussprechen, wollte nicht in ihre enttäuschten Gesichter sehen, wollte nicht vor ihnen anfangen zu heulen. Es war so schwer. Mir war so elend zumute, mein inneres war aufgewühlt wie ein dunkles tobendes Meer beim Sturm. Doch wollte ich einfach nicht zeigen, wie schlecht es mir ging. Als sie wieder weg waren musste ich weinen. Es war alles so grauenhaft. Meinen Eltern ging es immer noch genauso schlecht. Ich merkte es an ihren tagtäglichen Blicken und Gesten. Und trotzdem versuchten sie mir den selben Optimismus vorzuspielen wie ich ihnen. Nach fünf Tagen kamen ein Anwalt und ein Protokollschreiber zu mir. Sie forderten mich auf zu erzählen was genau passiert war. Es trieb mir wieder die Tränen in die Augen, als ich daran zurückdachte. Es war schwer für mich darüber nachzudenken und davon zu erzählen. Doch es musste nun mal sein, denn Zaku hatte mich in den Rollstuhl gebracht! Am zehnten Tag im Bett herumliegen musste ich endlich lernen mit einem Rollstuhl umzugehen, denn ich wollte nach Hause. Das Krankenhaus war ätzend und machte alles nur schlimmer. All die kranken Menschen, die genauso litten wie ich. Es war ein wenig schwer, da meine Hände zu zittern anfingen kaum, dass ich alleine im Rollstuhl saß und mich niemand mehr schob. Ich traute mich zuerst gar nicht die Räder zu berühren. Ich konnte es einfach nicht. Es war so unbegreiflich, dass ich jetzt jeden Tag darin sitzen sollte. Meine Mutter trat näher zu mir und streichelte mir durchs Haar. Sie musste sich zu mir runter beugen, um nun mit mir auf Augenhöhe zu sein. Es war schrecklich nun zu allen Leuten hinaufschauen zu müssen. Sie sprach mir Mut zu und streichelte mir beruhigend über den Arm. Dabei musste sie sich auf die Lippen beißen, um nicht anfangen zu weinen. „Du schaffst das, hm“, meinte sie und lächelte schwach. Schweren Herzens umfasste ich die Räder und versuchte damit zu rollen. Ich mochte es nicht, aber eine andere Lösung gab es nicht.. Nach zwei trostlosen Woche teilte man mir mit, dass ich erstmal wieder nach Hause durfte. Meine winzige Freude darüber wurde von der Ungewissheit wie es weiter gehen sollte überdeckt. Mein Vater machte den Katheder ab. Er hatte gesagt, dass meine Blase und der Darm nicht von der Lähmung beeinträchtigt waren. Wenigstens etwas. Das Anziehen der Hose war schwer und meine Mutter musste mir dabei helfen, denn alleine bekam ich das nicht hin. Sie verfrachteten mich ins Auto . Meine Beine musste ich jetzt immer mit den Händen bewegen, damit sie richtig hinter dem Beifahrersitz standen. Wir fuhren los, nach Hause. Ich merkte, dass meine Mutter mich immer wieder prüfend im Spiegel betrachtete, doch ich schaute nur stur aus dem Fenster. „Alles okay, Schatz?“, fragte sie. „Nein!“; brummte ich. Sie seufzte schwer und sah zu meinem Vater, der sie kurz anblickte. Mehr redeten wir auf der Fahrt nach Hause nicht. Dort angekommen holte mein Vater den Rollstuhl aus dem Kofferraum. So würde es jetzt immer sein. Es war alles so neu für mich und ich hatte noch nicht die eigene Kraft in den Rollstuhl zu kommen. Wiederum musste ich meine Arme in seinen Nacken schlingen, um in den Rollstuhl zu kommen. Bald würde ich einen eigenen, besseren bekommen, denn dieser gehörte zum Krankenhaus. Wir hatten eine Veranda auf die sie mich rückwärts heraufziehen mussten. Ich wagte den versuch selbst ins Haus zu rollen. Traurig blickte ich sofort zur Treppe. Wie sollte ich denn nun in mein Zimmer kommen? Seufzend schritt meine Mutter an mir vorbei in die Küche, während mein Vater die Reisetasche im Flur abstellte. Ohne Vorwarnung schob er mich ebenfalls in die Küche an den Tisch. Ich schwieg während meine Mutter Kaffee kochte und sich mein Vater zu mir setzte. Sie setzte sich mit dem Kaffee an den Tisch und stellte mir auch ein Getränk hin. Mein Vater rieb sich unbeholfen die Hände. „Naruto, du fragst dich bestimmt was jetzt passiert und wie es weiter geht“, sagte er und sah mir fest in die Augen. Ich musste schlucken und nickte leicht. Er atmete schwer ein und aus bevor er antwortete. „Also, du wirst übermorgen deinen eigenen Rollstuhl bekommen aber den hier müssen wir auch behalten, denn wir brauchen einen für oben. Wir bekommen einen Treppenlift damit du immer in dein Zimmer kommen kannst“, erzählte er, „Ich habe bei deiner Schule angerufen und du kannst nach den Osterferien dort weiter zur Schule gehen.“ Das erleichterte mich schon mal. „Das Reha Zentrum bieten an, dass du währenddessen zu Hause wohnen kannst. Wir müssten dann nur jeden Tag dort hinfahren, aber es ist ja hier in der Nähe.“ Ich nickte, mehr konnte ich im Moment nicht. „Ich hab meinen Job gekündigt, damit ich mich um dich kümmern kann“, berichtete meine Mama. Sie hatte vorher in einer Privatpraxis als Sprechstundenhilfe gearbeitet. Ich vergrub das Gesicht in den Händen. „Ich will keine Pflege...Ich will nicht jeden Tag dahin fahren...Ich will...wieder normal sein“; nuschelte ich im mauligem Ton vor mich hin. „Ach Schatz ich weiß“, sagte meine Mutter mitfühlend, „Aber es muss nun einmal jetzt gemacht werden. Wir haben uns das doch auch alles nicht so vorgestellt“, Ihr traten wieder Tränen in den Augen, „Mir wäre es auch viel lieber, wenn das alles nicht passiert wäre.“ Mir stiegen erneut die Tränen in die Augen, aber ich versuchte sie hinter meinen Händen zu verbergen. Ich schluchzte und fing mit der Zeit an zu weinen. Ich war fertig! Mit zitternden Fingern umarmte meine Mutter mich und strich mir fahrig die Haare aus dem Gesicht. „Naruto, deine Hose ist ganz nass. Ich glaube du hast dir in die Hose gemacht“, vermutete meine Mutter vorsichtig. „Was?“, fragte ich verwirrt und schniefte. Langsam schaute ich an mit herunter. Ich hatte es überhaupt nicht bemerkt. Prompt lief ich unter den Tränenspuren rot an. „A-aber ich dachte m-meine Blase ist nicht...“, stotterte ich. „Sie ist auch nicht beeinträchtigt“, erklärte mein Vater ruhig, „Dein Körper ist nur an den Katheder gewöhnt und dann kommt noch der ganze Stress dazu.“ Ich zog die Schultern hoch, um mich zu verstecken. „Hey, das ist nicht schlimm“, meinte meine Mama und streichelte mir aufmunternd lächelnd über die Wange, „Wir müssen dich wohl umziehen. Soll ich dich schieben?“ „Mhm...“, murmelte ich und ließ meinen Hände kraftlos in den nassen Schoß fallen. „Geh lieber vorher nochmal auf die Toilette“, rieft mein Vater und weiteres Blut stieg in meinen Kopf. Sie schob mich in das unten liegende Badezimmer, dass zum Glück nicht so klein war, da mein Vater viel verdiente, und ich musste mich an ihr festhalten, um auf die Toilette zu kommen. Sie half mir dabei die Jeans auszuziehen, doch ich wollte nicht, dass sie auch meine Boxershorts auszog. „Das kriege ich bestimmt auch alleine hin“, versicherte ich ihr und sie ging aus dem Raum. Für meinen Körper war es anstrengend, doch ich schaffte es und kurz darauf brachte mir meine Mama mir frische Klamotten. Ich blieb den Rest des Tages unten bei meinen Eltern, bis Papa mich am Abend nach oben trug, wo ich endlich wieder in meinem Zimmer war. Nachdem ich mich erneut mit der Hilfe meines Vaters umgezogen hatte, lag ich auf dem Rücken in meinem Bett und starrte an die weiße holzgetäfelte Decke. Durch die ebenfalls weißen Vorhänge, schien das Mondlicht auf meine Bettwäsche und ließ die stummen Tränen auf meinen Wangen glitzern. In letzter Zeit hatte ich so viel geweint, dass ich mich fragte, ob ich nicht langsam genug für mein ganzes Leben geweint hatte. Es war so erniedrigend, dass ich Hilfe beim anziehen, beim auf Toilette gehen und bei allem möglichen brauchte. Ich ich war 14 Jahre alt! Auf dem Rücken einzuschlafen war schwer besonders wenn der ganze Körper so unruhig war wie meiner. Außerdem hatte ich schon im Krankenhaus immer so schlafen müssen. Früher hatte ich immer auf dem Bauch geschlafen und versuchte dies wieder zu tun. Erst drehte ich meinen Oberkörper und zog danach meine Beine nach. So konnte ich besser einschlafen, auch wenn ich nachts nicht mehr gut schlief, da ich wie auch am Tag immer schmerzen hatte. Nach und nach vergingen die Tage in denen mein Vater, der sich Urlaub genommen hatte oder meine Mutter mich zum Rehabilitationszentrum fuhren. Dort lernte ich in einzelnen Schritten wie ich mit dem Rollstuhl klar zukommen. Mit dem neuen Rollstuhl und dem Treppenlift war es auch ein wenig einfacher. So langsam kam ich damit zurecht auch wenn es für mich immer noch schwer begreiflich war, dass ich jetzt für immer darin sitzen sollte. Auch wenn wir in der Dusche einen Klappsitz bekamen und in der Badewanne ein Brett auf das ich mich setzen konnte, brauchte ich dabei auch Hilfe, die ich nicht gerne in Anspruch nahm. Ich schlief fast jeden Tag bei meinen Eltern. Bei ihnen fühlte ich mich sicher. Doch als es auf das Ende der Ferien zuging bekam ich langsam Panik. Wie würden meine Mitschüler reagieren? Sie wussten es sicher schon alle . Einen Tag vor Schulbeginn mussten meine Eltern zum Schuldirektor und wollten, dass ich mitkomme. Da der Direktor nicht aus seinem Offiziellen Raum verschwinden wollte, musste mein Vater mich mein Vater extra die gesamten Stufen hinaufziehen. Der Schuldirektor bekundete mir kurz sein Beileid zu meinem Unfall und fing kurz darauf ein langes Gespräch mit meinen Eltern an. Zwischendurch erwähnte er, dass sie eine Rampe am Hinterausgang gebaut hatten (bestehend aus zwei Brettern die Sie über die Stufen gelegt hatten), durch die ich jetzt immer ins Haus kommen konnte. Außerdem meinte er, dass sie die Behindertentoilette (die in jeder Schule vorhanden sein musste) wieder freigemacht hatte, da diese vorher ehr als Lagerraum gedient hatte. Doch nun hatte ich meine eigene Toilette, wie er sagte. Na toll. Schweren Herzens machte ich am Montagmorgen für die Schule fertig. Ich hatte die Nacht über nicht viel geschlafen. Einerseits freute ich mich, denn ich würde endlich wieder Leute treffen, hatte ich doch eintönige und langweilige Ferien gehabt. Doch andererseits war mir gar nicht danach je wieder einen Fuß in die Schule zu setzen. Meine Zweifel wegen ihrer Reaktion zu meiner Behinderung blieb. Und ich fragte mich ob ich immer noch mit meinem besten Freund zur Schule gehen würde, denn früher hatten wird das immer getan, doch nicht einmal er hatte sich in den Ferien bei mir gemeldet. Aber es kam sowieso anders, denn meine Mutter brachte mich zur Schule. Da sie keinen Job mehr hatte und nicht wollte, dass ich alleine zur Schule fuhr, wollte sie es von nun an immer tun. Nachdem sie den Rollstuhl ausgeladen hatte und mir hinein geholfen hatte verabschiedeten sie sich. Ich wollte nicht, dass sie noch mit rein kam. Ich stellte meine Tasche auf den Schoß und machte mich nervös auf den Weg über den Schulhof, bis zum Hintereingang. Alle Schüler die draußen waren wandten den Kopf zu mir. Wirklich alle starrten mich an, als hätte ich aufeinmal grüne Haut und pinke Haare. Ich selbst versuchte ihnen keines Blickes zu würdigen und starrte nur Stur geradeaus. Auch als ich endlich im Gebäude war, rissen die Blicke nicht ab. Doch zuallererst machte ich mich auf den Weg zu unserem neuen Klassenraum, wo ich schon vom weiten Lautstarkes Gemeckere darüber hörte, dass sich dieser jetzt nicht mehr oben befand., sondern unten bei den nervigen Fünftklässlern. Meine Klassenkameraden drehten sich um und gafften mich ebenfalls an. Niemand sagte etwas, sie guckten nur. „Hi...“, meinte ich zögernd und setzte ein Grinsen auf, das vor allem meine Unsicherheit verbergen sollte. Ein paar drehten sich einfach weg, doch die meisten fingen an mich mit Fragen zu bombardieren. Viele beschwerten sich über Zaku oder richteten Morddrohungen an ihn. Am Anfang war es gut. Viele nahmen mich auch so wieder auf, wussten zwar nicht recht wie sie mit mir umgehen sollten redeten aber einigermaßen normal mit mir. Doch mein bester Freund und ein paar andere, die sich in meiner Gegenwart merkwürdig und distanziert benahmen. Vielleicht mussten sie sich erst daran gewöhnen genau wie ich, meine Familie, die Schule und auch die Lehrer. Doch mit der zeit merkten alle, dass ich nicht mehr so viel unternehmen konnte, wie früher. Meine Freunde waren alle Sport begeistert und deshalb taten wir auch meist Sachen die in die Richtung gingen. Doch als Rollstuhlfahrer konnte ich bestimmte Dinge nicht mehr ausüben oder es machte mir keinen Spaß mehr. Ich hatte an fast allem die Lust verloren. Sie sprachen nicht mehr viel mit mir, erzählten mir nicht mehr was sie unternahmen, ließen mich alleine. Meine Nachmittage verbrachte ich meist zu Hause, denn niemand wollte mehr etwas mit mir zu tun haben. Außer Konohamaru der mich des öfteren Besuchen kam. Und so etwas nannten sich mal Freunde, beste Freunde. Nach den sich endlos hinziehenden Sommerferien, begannen sie mich gänzlich zu ignorieren. Ich wurde ganz und gar zum Aussenseiter. Dabei war ich mal de zweit beliebteste Junge aus der Klasse, doch der beliebteste hatte alle dazu gebracht mich zu ignorieren. Und er hatte sich mal mein bester Freund genannt. In den Pausen war ich meist alleine oder saß mich mit Konohamaru unterhaltend in einer Ecke. Doch an einem Herbsttag fing es plötzlich an. In der ersten großen Pause kam eine Gruppe Klassenkameraden zu mir. Sie unterhielten sich lachend und einer stellte sich hinter mich. Einer umfasste die Griffe meines Rollstuhls und lachte blöd .“Was soll das? Lass das!“, sagte ich böse und verzog das Gesicht. „Lass uns doch ein bisschen Spazieren“, sagte er süffisant, „Du bist immer so alleine.“ „Ich komm schon überall alleine hin, danke“, meinte ich in mürrischem Ton und umfasste die Räder des Rollstuhls, um mich von ihnen zu entfernen, doch ich kam nicht voran. „Bleib doch hier bei uns“, lachten sie und mein Rollstuhl wurde langsam voran geschoben. „Hey, hört auf!“ „Hört auf!“, äffte mich der neue beste Freund meines ehemaligen Freundes mit hoher Stimme nach, „Seit wann so ein Weichei? Du Mädchen!“ Ich hörte die Jungs lachen und merkte, dass er meinen Rollstuhl plötzlich beschleunigte und damit über den Schulhof rannte. Ich hatte Angst, aber ich traute mich nicht die Bremse zu betätigen, da ich sonst vorne überkippen würde. „Hör auf!“, schrie ich panisch. Er lachte nur um schob mich noch schneller. Ängstlich griff ich nach den Bremsen und zog sie an. Es sollte nur endlich aufhören. Ich hielt mich am Rollstuhl fest, aber der Typ knallte dagegen und kippte samt mir um. Bäuchlings landete ich auf dem Boden. Erschrocken rappelte sich mein Peiniger auf und rannte zurück zu seinen Freunden, die sich dumm und dämlich lachten. Mit schmerzenden Armen versuchte ich mich aufzurichten. Ich schaffte es mich auf den Rücken zu drehen und mich hinzusetzen. Um mich herum eine gaffende Schülerschar. Niemand der mir mal zur Hilfe kam, jedoch wollte ich auch keine. Ich unternahm den Versuch meinen Rollstuhl wieder hinzustellen, er kippte aber lediglich auf die andere Seite. „Was glotzt ihr denn alle so?“, schrie ich sie alle an, „Habt ihr nichts besseres zu tun? Geht doch weg! Geht doch alle weg!!“ Die Tränen die sich in meinen Augen sammelten versuchte ich zu unterdrücken. Die Menge war erschrocken und verteilte sich langsam wieder. Ich saß weiterhin auf dem Boden. Ich musste bestimmt armselig aussehen, doch es war mir egal. Ich wollte nicht mehr in den verfluchten Rollstuhl, nie wieder! Auch als es klingelte blieb ich dort sitzen. Erst mitten in der Stunde kam ein Lehrer und zwang mich wieder in das verflixte Teil und ich musste mitkommen. Meiner gesamten Klasse würdigte ich keines einzigen Blickes, starrte überall hin nur nicht in ihre Gesichter. Ich erzählte nicht wer es gewesen war, denn dann würden sie es vielleicht nochmal machen. Auch meinen Eltern erzählte ich nichts davon. Doch sie taten es wieder. Immer in unachtsamen Momenten tauchten sie auf und drangsalierten mich. Meist endete es damit, dass ich auf dem Boden lag. Und nie kam mir jemand zur Hilfe, denn mien einziger Freund Konohamaru hatte wegziehen müssen, da sein Opa gestorben war. Nun war ich wirklich alleine. Nach einem Monat, in dem ich mich immer mehr hatte zwingen müssen zur Schule zu gehen. Als ich nach einem langen Schultag nach Hause kam und mal wieder blaue Flecken an den Armen und Beinen hatte, reichte es mir. Erst begrüßte ich meine Mutter und rollte dann gleich fest entschlossen unter die Treppe. Ich hielt mich an einer der Stufen fest und zog mich mit aller Kraft hoch. Ich richtete es so ein, dass meine Füße auf dem Boden standen ohne, das ich einknickte. Ich hatte den festen glauben, dass es diesmal klappen würde. Angestrengt versuchte ich meine Beine wenigstens etwas zu bewegen. Sie sollten sich doch nur bewegen! Verdammt! Einen Fuß vor den anderen setzen. Nichts geschah! Meine Beine waren einfach nur schlaff und wabbelig und bewegten sich keinen Millimeter. Die Kraft in meinen Armen verließ mich. Ich schaffte es nicht schnell genug in den Rollstuhl und landete stattdessen schmerzhaft auf dem Parkett. „Naruto, alles in Ordnung?“, rief meine Mutter aus der Küche. „Jaaa“, antwortete ich gedehnt. „Gut!“ Wütend stellte ich meine Beine hoch und zog mich wieder in den Rollstuhl. Dann löste ich die Bremsen und drehte mich einmal um, um mich in den Treppenlift zu stemmen. Mit dem unglaublich langsamen Lift fuhr ich nach oben und setzte mich dort in den anderen Rolli. Entschlossen fuhr ich ins Badezimmer und kramte eine Rasierklinge hervor. Damit rollte ich in mein Zimmer und setzte mich im Schneidersitz auf mein Bett. Mit zitternedne Fingern schob ich ein Stück meines rechten Hosenbeins hoch. Zögernd setzte ich die Rasierklinge an. Doch dann zog ich entschlossen mit festem Druck einen Schnitt. Das Blut quoll allmählich hervor. Ich spürte es nicht! Mein Bein war wie betäubt. Ich konnte nur dem Blut zusehen, wie es sich einen Weg auf die weiße Bettdecke bahnte und sie benetzte. Ich hatte angefangen zu weinen. Unter einem Schleier aus Tränen zog ich noch einen Schnitt. Und als ich dabei auch nichts fühlte, zog ich noch einen. Aber ich spürte es nicht! Es war als wäre es ein anderer Körper, als wäre es nicht meiner der blutete. Aber doch war es meiner und das Blut vermischte sich mit meinen Tränen. Als es gar nicht mehr aufhören wollte, langte ich nach meinem Kissen, presste es auf mein Bein und versuchte damit die Blutung zu stoppen. Nach einiger Zeit hörte es auf, meine Tränen jedoch blieben. Als es klopfte versuchte ich hektisch die Spuren verschwinden zu lassen, klappte die Decke um und zog das Hosenbein wieder herunter. „Ja?“, rief ich mit etwas zu hoher, wackeliger Stimme. Die Tür öffnete sich und Mama trat ins Zimmer. „Wir müssen noch deine Übungen ma-...Och Naruto, was ist denn schon wieder los, hm?“ Sie kam zu mir und setzte sich aufs Bett. Traurig lächelnd strich sie mir über die Wange und schien einen Moment älter und müder auszusehen. „Was ist denn los?“, wiederholte sie ihre Frage. Ich seufzte. Ein Teil von mir wollte es ihr erzählen, der andere nicht. Doch dann rang ich mich dazu durch ihr das zu sagen, was ich schon seit Wochen verschwieg, um ihr nicht noch mehr Sorge zu bereiten. Ich brauchte lange um überhaupt die richtigen Worte zu finden. Den ganzen Nachmittag weinte ich durch und meine Mutter saß immer noch bei mir, als es Zeit zum schlafen wurde. Sie hatte mit mir über alles geredet, mir Mut zugesprochen, versprochen mit der Schule über alles zu reden. Es hatte jedoch nicht viel geholfen, ich fühlte mich kraftlos und war fertig. Es war mal wieder so, dass sie mir helfen musste aus den Alltagsklamotten in die Nachtsachen zu kommen. Erschöpft von den ganzen Strapazen saß ich da und sah zu, wie sie mir die Hose auszog. Entsetzt atmete sie ein. „Was ist denn da passiert?“, fragte sie, als sie mein Bein und die verklebte Hose sah. Ich sagte nichts, sah nur zu wie Mama entsetzt auf das verklebte Blut an meinem Bein sah. „Naruto warst du das? Was hast du getan?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Ich antwortete nichts. Naruto was hast du gemacht??“, kreischte sie lauter. Ich schwieg. „Naruto!!!“ „Ich wollte doch nur was spüren“, sagte ich so leise, dass es kaum zu hören war, doch Mama hörte es. Geschockt presste Mama ihre Faust auf den Mund und schluchzte. Sie stand auf. „Naruto!!!“, schrie sie panisch und schluchze erneut, „Ich will nicht, dass du sowas tust! Weißt du eigentlich was du dir da angetan hast?? Naruto...“, sagte sie leise meinen Namen und presste ihre Hand stärker gegen ihr Gesicht, denn ein Weinkrampf überfiel sie. Doch dann wurde sie wieder lauter, „Du hast dich selbst verletzt!! Du hast-“ „Mama...“, flüsterte ich mit gesenktem Blick. „Nein Naruto jetzt rede ich!“, sagte sie laut und bestimmt, „Ja, es ist schwer für dich! Aber für uns ist es genauso! Es wird dir dadurch weder besser gehen noch werden deine Beine davon wieder gesund!“ „I-Ich weiß“, sagte ich ganz lesie und wackeliger, abbrechender Stimme. Ich bereuhte es! Mama schluchze schon wieder wobei weitere Tränen ihre Wangen hinunterflossen. „Ich weiß genügt mir nicht! Du musst es verstehen!“- Sie fasste nach meiner Schulter- „Verstehst du es?? Du darfst dir nicht selbst wehtun! Du musst mir Versprechen, dass du das nicht nochmal tust!“ Und dann wurde ihre Stimme plötzlich sanft, auch wenn sie mich weiterhin mit besorgtem, eindringenden Blick ansah, „Ich bin doch immer für dich da“- Sie streichelte mir gefühlvoll durchs Haar, „Du kannst jederzeit mit mir reden genauso wie mit deinem Vater, wir sind immer beide für dich da. Ich will natürlich genauso wie du, dass du wieder laufen kannst. Aber du musst wissen, dass das nicht gehen wird. Und daran wird sich auch nichts ändern, wenn du deine Beine verletzt. Das musst du einfach verstehen. Es ist hart, aber es ist nuneinmal die Wahrheit. Auch wenn du es im Moment nicht aktzeptieren kannst oder willst, wirst du es doch irgendwann wenigstens teilweise tun müssen.“ Immernoch fixierte sie mich mit einem eindringlichen Blick. Ich schwieg, wobei ich mir schmerzhaft auf die Unterlippe biss. Diese ganze Aktion war sinlnos und blöd von mir gewesen. „Naruto, versprichst du mir, dass du soetwas nichtnocheimal tust?“ „Ja...“, versprach ich leise und schluchzte nocheinmal.Traurig lächelnd gab sie mir eine nKus auf die Stirn. „Wir müssen das jetzt desinfizieren“, meinte sie und stand auf, um das nötige zu holen. Ich saß da und bereute alles. Mama verarztete mich gut und half mir beim umziehen. Dann schob sie mich im Rollstuhl in ihr Schlafzimmer, wo sie mir wie früher, als ich klein war, eine Geschichte vorlas, damit ich besser einschlafen konnte. Doch später als meine Eltern sich schlafen legten wachte ich wieder auf. Sie schliefen ein, aber ich lag zwischen ihnen fror und hatte wiedereinmal starke Schhmerzen. Eigentlich hatte ich gedacht die Phantomschmerzen hätten endlich aufgehört. Ich hätte Mama wecken können, sie hatte doch gesagt sie wäre jederzei für mich da. Doch was sollte sie ausrichten? Es würde nichts bringen. Sie hatte recht, vielleicht musste ich es tatsächlich Aktzeptieren. Es war nuneinmal so. Und wenn ich selbst aktzepitierte, dass ich für immer im Rollstuhl sitzen musste, vielleicht würden mich dann auch meine Mitschüler wieder mehr aktzeptieren. Nachdem meine Mutter mit dem Direktor geredet hatte wurde endlich ein Auge auf diie Tyrannen gelegt. Sie hattene so nicht mehr so leicht mich zu hänseln. Ich wurde in die parallelklasse geschickt, wo ich zwar keine Freunde fand, da sie auch alle mitgekriegt hatten, wie die Typen mit mir umgegangen waren und Angst davor hatten, dass sie das auch mit ihnen machen würden, wenn sie sich mitmir abgaben. Jedoch waren sie netter zu mir, als meine alte Klasse. Nach endlosen Verhandlungen bekam unsere Familie den Zuspruch für Schmerzensgeld von Zakus Familie in höhe von 200.00. Es war zwar kein Ersatz für meine Beine, doch konnten wir uns dafür Dinge kaufen, die mir den Alltag erleichterten. Und auch Zaku kam zu mir, um sich persönlich zu entschuldigen. -------------------------------------------------------------- Meine FF ist wieder daa ^O^ Es tut mir Leid, dass es so lange nicht weiterging, doch ich hatte die FF verloren aber jetzt ist sie wieder da^^ *freu* Dafür ist es auch etwas länger xD Aber nicht gebetat >.< MIr gefällt das Kapitel übrigens überhaupt nicht >.< Freu mich immer über Kommis ^O^ *alte Geburtstagstorte hinstell* lg Nanami Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)