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When Love Tends To Become A Problem (LILEY)

Remember, It Still Remains A Gift
von

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Bereit für mehr

WHEN LOVE TENDS TO BECOME A PROBLEM -

REMEMBER, IT STILL REMAINS A GIFT
 


 

LILEY
 


 


 

Kapitel 26
 

Miley lehnte sich entspannt im Wagen ihres Vaters zurück. Sie trug ihre Hannah-Perücke noch nicht. Die würde sie erst anziehen, wenn sie in der Limosine saß. In wenigen Minuten würde sie endlich wissen, was sich Lilly so großartiges ausgedacht hatte. Wie sie aussehen würde.

Tracys Partys waren dafür bekannt, dass sie in Orgien endeten und äußerst ausschweifend abliefen. Die Pop-Prinzessin konnte nur hoffen, dass sich ihre Freundin zu benehmen wusste und nicht vor hatte abzustürzen. Was ihrem Alkoholkonsum sowieso nicht gut tun würde. Lilly durfte nie wieder auch nur irgendetwas trinken.

Lillys Haus kam in Sichtweite. Die Lichter waren hell erleuchtet und durch das Fenster der Küche konnte man erkennen, dass sich jemand dort drin hin und her bewegte. Schnell, auf und ab. Vielleicht Lillys Mutter? Miley war aufgefallen, dass sie seit einiger Zeit öfters zu Hause war, wenn die Brünette zu Besuch kam.

Vielleicht war es ja auch Lilly selbst, die herum rannte.
 

Das Auto kam zu einem Stillstand. Die Brünette schlich langsam zur Tür. Sie klingelte zwei Mal. Aus Gewohnheit mehr, als wegen etwas sonst. Miley mochte die Tür nicht mit ihrem eigenen Schlüssel aufschließen – sie hatte ihn Oliver wieder weg genommen – denn immerhin wollte sie nicht so penetrant in die Privatsphäre der Truscotts eindringen. Vor allem, wenn Lillys Mutter anwesend war.

Wie würde Lilly wohl aussehen?

Wie schon erwartet öffnete die Mutter der Skaterin. Sie trug einen grauen Anzug – Miley hatte sie selten in etwas anderem gesehen – und hielt ein Glas Wein in der linken Hand. Offenbar war Lilly nicht die einzige in diesem Haus mit einem Problem. Miley lächelte die Frau etwas schüchtern an.
 

„Um. Hi, ist Lilly da?“, Mileys Fuß scharrte leicht auf dem Boden herum und die Ältere der beiden nickte leicht und uninteressiert, sagte aber nichts zu ihr. Sie drehte sich nur um. Miley war sich fast sicher, dass sie die Tür hinter sich schließen und verschwinden würde, aber sie machte nur einen Schritt zur Treppe und rief laut.

„Lillian! Besuch für dich!“, Miley machte einen instinktiven Schritt in das Haus und wartete auf ihre Lilly. Sie stand kaum zehn Sekunden, da erschien eine halbe Lilly im Eingang ihres Zimmers. Ein breites Lächeln schlich sich auf ihren Mund und sie bekam nur mit halbem Auge mit, wie Lillys Mutter zurück in die Küche verschwand.

Mileys Augen weiteten sich, als sie die Blondine erblickten. Sie lächelte freundlich und winkte der Brünetten. Lillys offene Haare lugten unter einer weißen Cappie mit rotem Muster hervor. Sie trug ein rotes T-Shirt ohne Aufschrift, darunter ein langärmliges Weißes. Ihre Beine betont durch eine dunkelblaue Röhrenjeans, ihre Füße in weißen Sneakern.
 

Was Miley am meisten irritierte war allerdings das, was in Lillys Gesicht saß. Es war eine kleine, dunkel umrahmte Halbmondbrille. Lillys Augen glitzerten hinter ihr, als sie Miley in ihre Arme schloss und sie hin und her schwang. Miley konnte nicht umhin zu glucksen.

„Und, wie findest du meine Verkleidung? Würdest du mich erkennen, wenn du mich nicht so gut kennen würdest, wie du es tust?“, Lilly nahm Mileys Hand und zusammen verließen sie das Haus. Die Blondine winkte einem freundlich lächelnden Robbie Ray und gab Miley einen kleinen Kuss auf die Wange, bevor sie in den Wagen rutschte.

„Also die Brille hatte ich jetzt nicht erwartet. Ich wusste gar nicht, dass du sonst Kontaktlinsen trägst.“, im Endeffekt kam sich die Brünette dumm deswegen vor. Sie hatte die kleinen Linsen nie auch nur einmal bemerkt. Lilly grinste leicht und nickte wissentlich.

„Tja, ich habe gedacht so wird mich niemand erkennen. Immerhin trage ich meine Brille sonst nie.“, Lilly schnallte sich fest, wandte sich wieder ihrer Freundin zu. „Also, wohin geht es? Wer wird da sein, gibt es irgendetwas, was ich nicht tun sollte? Schieß los, ich bin ganz Ohr.“ Lilly grinste aufgeregt.
 

Miley rollte mit den Augen.
 

„Solange du keine Leute bespuckst, sie nicht beleidigst oder sonst irgendetwas Unhöfliches oder Peinliches machst... ist das schon okay.“, Lilly streckte die Zunge raus und nahm Mileys Hand, strich mit ihrem Daumen verliebt and achtungsvoll über Mileys Handknöchel. Miley sah leicht zur Seite, befreite sich aus ihrem Griff. Lilly sah sie unverständlich an. „Um, darüber müssen wir auch noch sprechen, Lil.“

Robbie Ray spürte offenbar, dass seine Anwesenheit bei diesem Gespräch nur später zu peinlichen Fragen führen würde, also sprach er mit sehr lauter Stimme, weil Lilly gerade im Inbegriff war zu antworten. Miley schickte ihm einen kleinen, dankbaren Blick.

„Wir sind da, Kinder. Eure Limo. Also, ihr seid um Punkt zwölf wieder hier, damit ich euch abholen kann. Verstanden, Lilly?“, Robbie Ray wandte sich zu der Skaterin die abwehrend ihre Hände hob und ihn vorwurfsvoll ansah. Sie wirkte entrüstet darüber, dass er ihr in dem Punkt nicht vertraute. „War nur ein Scherz, Lil. Also dann, da vorne steht sie, los!“

Miley schritt zum Wagen, Lilly dicht auf den Fersen. Lillys Hände steckten in ihren Hosentaschen. Unmut schwang in jeder ihrer Bewegungen. Die Brünette wusste, dass das ihre Schuld war.
 

Sobald sie beide sicher im Wagen saßen, wandte sich die Pop-Prinzessin zu Lilly, die aus dem Fenster blickte und offenbar zu schmollen schien. Miley seufzte leise und rutschte auf der großen Bank zu ihrer Liebe, nahm sanft ihre Hände und sah sie eindringlich an.

„Lil, Hannah Montana kann keine Liaison mit einer Frau haben... Schon gar nicht auf einer so öffentlichen Party. Da werden sicher überall Paparazzi herum schwirren. Und ich will nicht, dass das Hannahs Karriere belastet. Versteh mich nicht falsch, ich liebe dich. Aber... das geht nicht. Also sind wir hier – in dieser Welt – nur beste Freundinnen, okay? So wie früher.“, sie legte eine Hand auf Lillys Wange und zwang sie somit, ihr ins Gesicht zu sehen.

Lilly nickte leicht und lehnte sich vor, drückte ihre Lippen auf Mileys. Und die Brünette wusste, wieso sie das tat. Es war der letzte Kuss, bevor sie wieder beste Freundinnen wurden. Miley schlang ihre Hände um Lillys Nacken und ihre Mütze fiel zu Boden, ließ das blonde Haar frei um ihr Gesicht fallen.
 

Der Wagen kam buckelnd zum Stehen.
 

Miley löste sich von ihrer Freundin und versteckte sich unter ihrer blonden Perücke. Lilly setzte sich ihre Mütze wieder auf und als die Tür geöffnet wurde, stieg sie als erste aus dem Wagen. Miley sah Blitzlichter hier und da und auf einmal eine Hand, die sie zum Eingang zog. Es war unverkennbar Lillys Hand. Sie sah auf. Die blonde Skaterin machte elegante Schritte über den Teppich und öffnete die Tür.

Sie wartete, bis Miley das Gebäude betreten hatte, bevor sie selbst einen Fuß hinein setzte. Miley – oder vielmehr Hannah – lächelte ihr zu. Lilly war einfach ein kleiner Gentleman und die Pop-Prinzessin liebte das an ihr. Lilly erwiderte ihr Lächeln und sah sich um. Es war offensichtlich, dass sie das alles hier faszinierend fand.
 

„Ah, wen haben wir denn hier? Hannah, ich bin so froh, dass du es geschafft hast.“, eine junge Frau mit schwarzen Haaren und einer spitzen, kleinen Nase zeigte Miley ein breites Grinsen, dann fielen ihre Augen auf Lilly und ihr Blick wurde interessiert. „Und du hast eine Freundin mitgebracht. Na hallo, mein Name ist Tracy.“, sie streckte ihre Hand nach der Skaterin aus und Lilly ergriff sie, gab ihrem Handrücken einen luftigen Kuss.

„Es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen.“, die Augen der Blondinen funkelten dunkel und Eifersucht machte sich in Mileys ganzem Körper breit. Sie wusste, dass Lilly nur spielte, aber sie konnte nicht umhin sich Sorgen zu machen. Sie blickte ungehalten zur Seite.

„Oh glaub mir. Die Freude ist ganz meinerseits.“, sie wandte sich an Miley und kicherte mädchenhaft. „Wo hast du denn dieses kleine Bonbon entdeckt? Den Ort sollte ich mal besuchen.“ Die Pop-Prinzessin presste ein kleines Lächeln heraus und Lilly räusperte sich leicht.
 

„Oh, tut mir Leid. Trace, das ist meine beste Freundin, Lola Luftnagle.“, sie hatten sich diesen Namen extra überlegt. „Ich hoffe ihr werdet euch verstehen, sie kann manchmal wirklich etwas schwierig sein.“. Lilly gab ihr einen kleinen Klapps gegen die Schulter und verschränkte die Arme vor der Brust. Tracy legte einen Finger an ihr Kinn und stellte ihren Kopf leicht schief.

„Ich bin sicher wir werden uns blendend verstehen. Richtig, Lola?“, sie durchquerten den Raum und kamen an einem freien Tisch zum Stehen. „Also, erzähl mir von dir.“ Sie ließen sich nieder und Lilly legte unschuldig einen Arm auf die Lehne hinter Mileys Rücken. Die Brünette blieb stumm – dieses Gefühl insgeheim sehr genießend..

„Na ja, ich bin Hannahs beste Freundin. Habe allerdings keine romantische Beziehung zu ihr.“, Tracys Augen leuchteten auf, was Lilly ebenfalls zu bemerken schien. „Was aber nicht heißt, dass ich Single bin. Ich habe zu Hause eine Freundin, die auf mich wartet. Sie ist ein süßes Mädchen und ich liebe sie sehr. Sonst noch etwas, was Sie interessieren könnte?“
 

Tracy hielt ein Champagnerglas in der Hand und beobachtete Lilly eindringlich.
 

„Du hast die unglaublichsten Augen, die ich je gesehen habe.“, Lilly zog ihren Arm hinter Miley zurück und lehnte sich nach vorne, stützte ihren Kopf auf einer Hand ab. Sie grinste leicht und Tracy nippte an ihrem Getränk. „Wirklich beeindruckend. Mir gefällt, was ich sehe.“

„Vielen Dank, das höre ich des Öfteren.“, Miley rollte mit den Augen und stand auf. Lilly schien es augenscheinlich gar nicht zu realisieren, aber die Pop-Prinzessin spürte, wie sich ihre Form leicht anspannte. Miley stupste sanft gegen Lillys Schulter und die Blondine sah auf. „Ja, Schatz?“

Die Brünette zeigte auf die Tanzfläche.

„Ich gehe ein bisschen Tanzen. Hab Spaß, okay?“, Miley musste sich zurückhalten sich nicht zu der Surferin herunter zu lehnen und sie zu küssen. Nicht zuletzt, um dieses unerträglich verführerische Grinsen von Tracys Gesicht zu wischen. Es war offensichtlich, was die Schwarzhaarige dachte. Das Schlimme war, dass Lilly so unverfroren zurück flirtete.

„In Ordnung. Wir sehen uns dann später.“, Lilly nahm leicht Mileys Hand und gab ihrer Handfläche einen kleinen Kuss. Sie schenkte ihr ein kleines Lächeln, bevor sie zur Menge verschwand. Sie konnte einfach nicht lange sauer auf Lilly sein.
 

•◘○
 

Ich sehe Miley nach, wie sie in der Menge verschwindet. Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass sie auch eine Blondine sein kann. Ich finde das seltsam. Meine Augen folgen ihren Hüften, bis sie nicht mehr zu sehen ist. Ich bevorzuge Miley als Brünette. Ja, wesentlich...

„Du und Hannah scheint ja ziemlich eng befreundet zu sein. Woher kommt es, dass sie dich nie erwähnt hat?“, ich wende meinen Kopf Tracy zu und lächele sie leicht an. Ihre Stimme klingt immer noch wie eine Quietsche-Ente, aber sie scheint ja ganz nett zu sein.

„Wir haben uns erst vor sechs Monaten kennen gelernt. Was soll ich sagen, es hat sofort zwischen uns gefunkt. Sie ist toll, die beste Freundin, die ich je hatte.“, ich würde mir am liebsten auch irgendetwas zu trinken holen, aber ich darf nicht. Ich darf nie wieder, das ist so ungerecht.
 

„Ich weiß genau, was du meinst.“, sie gibt mir einen kleinen Blick, dann grinst sie wissentlich. „Du willst sie, oder nicht? Die ganzen dreckigen, kleinen Blicke, all die unschuldigen Berührungen. Komm schon, gib es ruhig zu.“, ich seufze leise und schenkte ihr noch ein Lächeln.

Wie die Pinguine aus Madagaskar. Immer nur 'Lächeln und Winken'.

„Wissen Sie, ich vergöttere wirklich ihren Körper und alles, aber wir sind nur beste Freunde. Zwischen uns würde es einfach nie klappen, zu viele Unterschiede. Außerdem habe ich schon ein Mädchen, erinnern Sie sich? Und ich bin treu.“, Tracy nippt noch einmal an ihrem Drink und nickt leicht. Dann legt sie eine kleine Hand auf meine.

„Aber deine Freundin ist nicht hier, richtig?“, wenn sie nur wüsste. „Also warum vergisst du sie nicht für den Abend – oder die Nacht – und hast ein bisschen Spaß? Mir mir, wenn du willst. Wir könnten ein bisschen zusammen spielen.“, die Frau scheint mich unbedingt ins Bett kriegen zu wollen. Tja, ich bin eben einfach zu unwiderstehlich.
 

Ich bin eine eingebildete Sau, ich weiß schon...
 

„So sehr ich Ihr Leben auch auf den Kopf stellen würde, ich kann nicht. Ich habe sie schon einmal verloren, das Risiko gehe ich nicht noch einmal ein.“, ich will gar nicht daran denken. Ich mache das garantiert nie wieder! Das habe ich mir geschworen und ich werde mich daran halten.

„Also warst du schon einmal untreu! Ich wusste eine Frau ist nicht genug um mit dir fertig zu werden. Du schreist ja förmlich nach heißem, hemmungslosem Sex. Ich bin ganz neidisch auf deine Freundin. Und Hannah verpasst ganz offensichtlich auch einiges, was?“, ihre Finger fahren über meinen Handrücken. Ich sehe sie nur an und überschlage unter dem Tisch meine Beine.

„Das hat man mir auch schon öfter gesagt, noch einmal vielen Dank. Aber ich habe meine Lektion gelernt. Glauben Sie mir, das wird nie wieder passieren. Aber wir können Freunde sein, wenn Sie das wollen.“, sie legt ihren Kopf wieder leicht schief und nickt dann. Mir fällt gerade etwas ein. „Hannah erwähnte einen Freund, was ist mit dem passiert?“ Ich wette sie ist auch so ein treuloses Stück. Ich suche in der Menge nach meinem Schatz, aber ich kann sie nicht sehen.
 

„Ugh, dieser dumme Junge. Ich habe ihn letzte Woche fallen lassen. Er war einfach so nervtötend. Er langweilte mich. Ich wette, das würdest du nicht tun. Du würdest unersättlich sein und nie genug von mir bekommen. Ach, was für eine wundervolle Vorstellung.“, sie streicht mit ihrem Zeigefinger über meine Wange. „Also dann, ich denke ich hole mir einen echten Drink. Wir sehen uns später, Eye-Candy. Ich habe Gäste zu treffen.“

Sie steht auf und verschwindet ebenfalls in der tanzenden Menge. Ich lehne mich seufzend zurück. Was soll ich denn jetzt machen? Ich kenne hier keine Sau und nach alleine tanzen ist mir auch nicht gerade. Das ist ja auch relativ behindert. Alles doof ohne Miley...

Eine junge Frau mit blonden Haaren kommt langsam auf mich zu geschritten. Aber sie ist nicht meine Freundin, wie ich enttäuscht feststellen muss. Sie lehnt sich zu mir runter und flüstert. „Hey, willst du tanzen?“, ich nicke und stehe auf. Besser als gar nichts.
 

Laute Musik bläst um uns herum, als ich ihr folge. Miles hat gesagt ich soll mich amüsieren, also tue ich das jetzt auch! Nur weil ich hier niemand kenne, heißt das ja nicht, dass ich alleine herum sitzen und andere Leute anstarren muss. Das wäre mir peinlich.

Als ich noch jünger war, fand ich tanzen immer irgendwie affig. Inzwischen komme ich damit ziemlich gut aus und mache es freiwillig. Manchmal muss man einfach tanzen, das geht nicht anders. Und wenn man mit Oliver befreundet ist, dann kommt man ohnehin nicht drum herum. Schon gar nicht um die Standarttänze, die er ja so vergöttert. Das geht einfach nicht.

Ollie hat mir alles beigebracht, sogar das Führen. Es sah schon komisch aus, als er sich von mir hat führen lassen – vor allem, weil ich damals noch nicht so groß war wie jetzt. Er gibt ein ziemlich gutes Mädchen ab, vielleicht sogar mehr als ich in dieser Hinsicht. Ich lasse mich ja in vielen Aspekten meines Lebens nur äußerst ungern oder gar nicht führen.
 

Das Mädchen schlingt ihre Arme um meinen Hals und wir bewegen uns zur Musik. Sehr laut und sehr schnell. Die Menschen um mich herum reiben sich gegeneinander und auch die Blondine lässt ihre Hüfte immer wieder gegen meine krachen. Ich bin überrascht, wie kalt mich das alles lässt. Sie macht mir eine Einladung. Sie macht eine klare Ansage, gibt deutliche Signale.

Aber ich will nichts mit ihr haben, ich will nur Miley. Aber ich kann sie nirgendwo sehen.

Ich frage mich, wohin sie wohl verschwunden sein könnte. Ich wette sie war sauer, weil ich so offensichtlich mit Tracy geflirtet habe. Aber sie sollte wissen, dass diese Frau mir nichts bedeutet. Klar, ihr Vertrauen hat Kratzer und vielleicht ein paar kleine Risse, aber ich könnte ohne sie nicht leben. Und das weiß sie auch, ich habe ihr so viel von mir erzählt (freiwillig oder nicht).

Ich erwache erst aus meinen Gedanken, als ich fremde Lippen auf meinen spüre. Ich stoße das Mädchen sofort weg von mir. „Was soll das? Ich denke nicht, dass tanzen auch küssen beinhaltet.“, ich wische mir über den Mund und lasse sie allein.

Oh Gott, hoffentlich hat Miley das nicht gesehen.
 

Ich mache meinen Weg zur Bar und setze mich auf einen der Hocker. „Ein Wasser, bitte. Mit viel Eis.“, der Wirt sieht mich komisch an, dann stellt er mir mein Glas mit den Eiswürfeln vor die Nase. Ich will gerade mein Geld herausholen, aber er winkt ab. Ich schenke ihm ein kleines Lächeln und nippe an dem Wasser. Es fühlt sich angenehm kühl in meiner rauen Kehle an.

„Also trinkst du auch nicht? Du bist ein kleines Mysterium, Eye-Candy.“, ich kenne nur eine Frau mit einer so quietschenden Stimme. Ich drehe mich zu Tracy und grinse sie leicht an. „Ich hätte erwartet du trinkst etwas Härteres. Na ja, ich lag wohl wieder falsch.“

„Ich habe Mal getrunken, aber ich tue es nicht mehr. Verursacht eine Menge Probleme, auf die ich verzichten kann. Eine Abhängigkeit weniger, richtig? Also habe ich es aufgegeben.“, ich kippe noch mehr Wasser in meinen Hals und lasse meinen Blick erneut durch den überfüllten Raum wandern. Ob sie es wohl weiß? „Wissen Sie vielleicht, wo ich Hannah finden kann? Ich muss mit ihr reden.“
 

Das ist eine Lüge, aber ich langweile mich.
 

„Sie ist gerade auf den Balkon verschwunden, glaube ich. Sie braucht manchmal ein bisschen Abstand.“, ich nicke und sehe mich um. Balkon... Balkon... Hm. „Er ist dort drüben, hinter dem riesigen roten Vorhang. Also, finde du deine Hannah. Bis später, Eye-Candy.“, und damit ist sie auch schon auf und davon.

Ich mache mich also auf den Weg zum Vorhang, stoße auf halber Strecke mit ein paar Leuten zusammen – aus Versehen versteht sich – und einer von denen sieht seltsamer Weise wie Orlando Bloom aus dem Gesicht geschnitten aus.

Ich werfe ein Auge zurück und in der Tat, da steht er und wirft mir einen kleinen Blick zu. Ich fand ihn irgendwie immer schon toll. Ich nicke ihm leicht zu und er erwidert mein Nicken. Ich glaube, das ist der beste Moment meines Lebens – oder er kommt auf jeden Fall nah ran an die Momente mit Miley.
 

Ich stecke meinen Kopf nach draußen und tatsächlich, da steht meine Miley. Ihre jetzt blonden Haare wehen im Wind und sie hält ein funkelndes Glas in der Hand. Ich mache kleine, leise Schritte auf sie zu und lasse die Szenerie auf mich wirken. Ich bin noch ungefähr eine halbe Armlänge von ihr entfernt, als ich endlich spreche.

„Hallo meine Hübsche. Ich habe mich schon gefragt, wohin du verschwunden bist. Ich bin so froh, dass ich dich endlich gefunden habe.“, ich lege eine Hand auf ihren Rücken und komme neben ihr zum Stehen. Sie sieht mich nicht an, ich lehne mich zu ihrem Ohr. „Ich habe den ganzen Abend darauf gewartet, dir das zu sagen. Ich liebe dich.“, ich lasse meine Nase an ihrem Ohrläppchen entlang fahren, aber sie macht sich von mir los. „Was ist los? Wir sind ganz allein. Endlich. Alles okay?“
 

„Natürlich weißt du nicht, was los ist. Du warst ja zu beschäftigt mit Tracy und dieser anderen, kleinen Schlampe.“, ihre Stimme klingt bitter und verletzt und ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. Ich kann es nicht leiden, wenn Miles flucht. Hat sie diesen dummen, kleinen Kuss etwa gesehen? Na toll, jetzt muss ich ihr die ganze Angelegenheit erklären.

„Sieh mal, Miles. Ich weiß nicht, wovon du sprichst, aber vielleicht hast du da eine Sache missverstanden. Kein Ahnung. Nur, bitte.“, sie schnaubt und sieht mich endlich an. Tränen stehen in ihren Augen und ich lege eine Hand auf ihre Wange. „Miles, es ist nichts passiert.“

„Es ist nichts passiert?! Also habe ich mir nur eingebildet, dass du diese kleine Schlampe geküsst hast?! Für wie dumm hältst du mich eigentlich, Lilly?! Wieso bin ich dir nicht genug, huh?! Soll ich auch anfangen dich Eye-Candy zu nennen, hast du mit mir nicht genug Spaß?!“, Zornestränen fallen aus ihren Augen und ich schließe sie in meine Arme. Sie versucht von mir los zu kommen, aber ich halte sie fest. „Lass mich los! Ich wusste, dass es dumm war dir zu vertrauen! Ich wusste es, du wirst dich nie ändern!“
 

„Miles, sie hat mich geküsst! Das war nicht meine Schuld! Ich habe dich gesucht und ich habe nicht auf sie aufgepasst. Ich habe sie sofort von mir weg gestoßen! Ich liebe nur dich, ich würde dir das nicht noch einmal antun. Ich liebe dich! Es geht nicht um Spaß und ich will nicht, dass du dich änderst...!“, ich drücke meine Lippen gegen ihre Schläfe und wiege sie in meinen Armen. Sie packt mein Shirt fest und presst ihr Gesicht gegen mich.

„Tut mir Leid. Ich habe Angst. Ich will dich nicht wieder an eine andere Frau verlieren. Nicht wegen so etwas.“, ich sehe mich schnell um und vergewissere mich, dass wir immer noch alleine sind. Dann hebe ich ihr Kinn mit zwei Fingern an und küsse sie. Sie wird mich nicht verlieren. Nie wieder, dafür werde ich schon sorgen. Ich löse mich wieder von ihr.

„Du wirst mich nicht verlieren. Ich würde lieber sterben als dich zu verlassen. Vertrau mir bitte in dieser Hinsicht. Ich weiß, ich habe verdammten Mist gebaut und jeder weiß, dass ich mich wie Dreck deswegen fühle... Aber bitte glaub mir, wenn ich dir sage, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen wird.“, sie nickt leicht und lächelt dann unsicher. „Ich bin sehr froh, dass du heute den wasserfesten Mascara benutzt hast.“
 

Sie gluckst und nickt, wischt leicht mit dem Handrücken über ihr Gesicht. Ich hebe meine Hand und nehme ein paar letzte Tränen weg. Es scheint, als würde ich sie oft zum Weinen bringen, denn ich finde mich oft in dieser Position wieder. Ich küsse ihre Stirn und gehe sicher, dass ihre Perücke noch richtig sitzt.

„Du bist in letzter Zeit wirklich ziemlich nah am Wasser gebaut. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?“, ich lehne mich gegen die Reling und betrachte meine Freundin nachdenklich. Ich hoffe sie sagt nicht, dass das alles meine Schuld ist. Denn dann müsste ich mir ins Knie schießen. „Hab ich schuld? Mach ich irgendetwas falsch?“

Sie lehnt sich neben mich und nippt einen kleinen Schluck ihres Drinks, dann schüttelt sie sanft mit dem Kopf. „Es ist nicht immer alles deine Schuld, Lils.“, es ist seltsam, wie unsicher ich mich in ihrer Nähe fühle. „Ich weiß auch nicht, das ist nur alles ein bisschen viel für mich, glaube ich.“
 

Ich nehme ihre Hand und sehe gen Himmel. Sie seufzt leise.
 

„Meinst du unsere Beziehung? Ich weiß, das ist alles neu für dich... Und ich will dich auch nirgendwo rein stoßen. Wenn du nicht mit mir zusammen sein willst, dann kannst du mir das sagen. Du brauchst nicht das Gefühl zu haben etwas für mich tun zu müssen.“, ich fühle wie sie mit ihrem Kopf schüttelt und ihre Stimme ist sehr leise und zurückhaltend, als sie antwortet.

„Lilly, ich will mit dir zusammen sein. Ich bin es nur nicht gewohnt so viel für überhaupt irgendjemanden in diesem Gebiet zu empfinden und es macht mir Angst. Ich fühle mich so verletzlich wenn du bei mir bist. Alles was du tust... macht mich schwach und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“, ich drücke ihre Hand und lehne meinen Kopf gegen ihren.

„Wenn ich... wenn du irgendwann nicht mehr willst. Dann sag es mir bitte, okay? Zögere dann bitte nicht. Ich liebe dich und ich habe noch nie jemanden so sehr geliebt, wie ich dich liebe. Und ich denke jeden Tag, dass du mich verlässt, weil du bemerkt hast, dass du mich nicht so sehr willst, wie ich dich will. Es würde mich zerstören, wenn ich wüsste, dass du nur mit mir zusammen bist, weil du mich nicht verletzen willst.“, Miley schlingt ihren Arm um meinen und drückt ihn fest.
 

•◘○
 

Lillys Bekenntnis zog an Mileys Herz. Lilly hatte Angst, dass sie sie verlassen wollte? War es diese Tatsache, die sie immer so unsicher machte? Mileys Augen wanderten zu ihren gekreuzten Fingern und zu Lillys Hand. Diese Hand, die sie so oft gehalten hatte, wenn sie selbst sich gefürchtet hatte. Oder wenn es ihr schlecht gegangen war.

Sie ließ Lillys Arm los, packte ihr Shirt und stieß sie fest gegen die Reling, presste sich gegen sie. Ihre Lippen fanden ihr Ziel. Lilly schlang ihre Arme um Mileys Taille und hielt sie fest, als sich ihre Münder gegeneinander bewegten. Es war ihr egal, ob jetzt jemand kam und sie sah. Es scherte sie nicht, ob ihre Karriere darunter leiden würde.

Alles was zählte war Lilly. Nur Lilly. Lilly ganz allein.

Die Blondine legte ihren Kopf schief und löste sich sanft von Miley. „Ich will nur in deiner Nähe sein. Immer.“, und die Pop-Prinzessin überbrückte die Lücke erneut. Sie konnte nichts sagen, sie konnte nicht ausdrücken, was sie für die Skaterin empfand. Keine Worte würden jemals ausreichen, sie konnte dem nicht gerecht werden, was in ihr verborgen war.
 

Ein Kichern und Klatschen hinter ihr ließ sie gefrieren. Lilly schien sich zu verkrampfen und sie lehnte sich von Miley weg. Die Brünette wollte ihren Kopf drehen, aber sie hatte Angst. Das Kichern erstarb und stattdessen ertönte eine quietschende Stimme. Sie atmete auf.

„Ich wusste, dass da mehr zwischen euch beiden ist. Eye-Candy war ja nicht gerade sehr zurückhaltend. Hannah, ich wusste gar nicht, dass du auch in diese Richtung schwingst.“, Miley lächelte leicht und machte einen sicheren Schritt von Lilly weg, die ihre Hände besitzergreifend um ihre Hüfte liegen ließ.

„Tracy. Du hast mich fast zu Tode erschreckt.“, Miley drehte sich endlich um und machte sich von Lillys Armen los. „Ich hatte mit niemandem gerechnet.“ Die Brünette wusste nicht, ob die Schwarzhaarige ihren Mund zu der ganzen Sache halten würde. „Du hast doch nicht vor... das irgendjemandem zu erzählen, oder?“

Tracy lächelte leicht.

„Natürlich nicht. Was wäre ich denn für eine Freundin, wenn ich das tun würde. Außerdem würde Eye-Candy mich doch dann bestimmt jagen. Nicht wahr?“, Lilly nickte eifrig und grinste breit. Tracy kicherte. „Es ist deine Sache, Hannah, mit wem du glücklich wirst. Und obwohl ich ziemlich eifersüchtig bin, weil du unser kleines Bonbon hier bekommen hast...“, Lilly gluckste, „Freue ich mich für dich, dass du endlich gefunden hast, wonach du so lange gesucht hast.“

Lilly schloss ihre Arme um Mileys Bauch und legte ihr Kinn auf Mileys Schulter. Die Pop-Prinzessin wusste, dass Tracy recht hatte. Es war ihre Sache, wer sie so glücklich machte. Und sie sollte endlich aufhören sich solche Gedanken um alles zu machen. Vielleicht... sollte sie sich endlich ganz auf Lilly einlassen.
 


 

Ja, Miley war bereit für mehr. Denn Lilly würde alles für sie tun.
 

Ende Kapitel 26



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2009-04-18T20:26:40+00:00 18.04.2009 22:26
Hassu toll geschrieben x)
Awww wirklich seeehr süß ^-^
Ich fände es toll, wenn das nächste Kapi (Merry Christmas) auch noch mal in einer jugendfreien Version hochgeladen wird, damit wir armen U18 das auch lesen können >//3//<

LG, Mero
Von:  Dark777
2009-04-13T14:03:13+00:00 13.04.2009 16:03
Stimmt, der Chaptername lässt schon einiges vermuten. An dem Kapi finde ich besonders toll, dass sich Hannah outet. Bin wirklich gespannt, wann und vorallem wie es die Öffentlichkeit aufnehmen wird. Die Eifersuchtsszene war echt klasse, so hätte ich Miley nicht eingeschätzt.....zumindest nicht, dass sie den Mut aufbringt es offen zu zeigen.
Von:  chloeleonheart
2009-04-04T16:35:08+00:00 04.04.2009 18:35
na gsd steht miley auch als hannah zu lilly bzw. lola. und ich hab mir auch was andres erwartet XD +hüstl+
jemand soll sterbn?? wie wärs mit jake?? oder hast du eher miley oder lilly im sinn?? +nich hoffen will+
miley eifersucht war ja niedlich. was sie sich gleich wieder gedacht hat.
freu misch schon aufs nächste kapi.
lg.chloe
Von:  HarukalovesMichi
2009-04-04T16:17:18+00:00 04.04.2009 18:17
hui was das noch gibt, wenn sie jetzt zu Lilly offen steht. Und hätt nichtgedacht das Miley so rangeht XD

gegen die rehling pressen und knutschen XD

Weiter so

Ich freu mich auf weiteres von beiden

haru
Von: abgemeldet
2009-04-04T14:31:40+00:00 04.04.2009 16:31
*ist heut nah am Wasser gebaut* man eh! Meine Augen sind nass xDDD
Blöde Kuh :D
Aber toll geschrieben, wie immer :P

Hättest mir trotzdem gestern sagen können, wer sterben wird, falls du es denn vorhast x3
Von:  PrincessLia
2009-04-04T09:32:38+00:00 04.04.2009 11:32
Ohhhhh wie Knuffig ^^
Das ist echt nen süßes Kapi ;)

Ich hoff das nächste kapi kommt au bald on und ich freu mich wie hulle aufs Spezi-FF ^^

Okay lg Linchen
Von:  0391marrylu
2009-04-04T07:49:14+00:00 04.04.2009 09:49
war cool man kann das schon gar nicht mehr in worten fassen was du schreibst! es wurde zeit das miley auch das zu steht

Von:  Toastbrot
2009-04-04T05:26:04+00:00 04.04.2009 07:26
stimmt, stimmt ich muss den anderen beiden da auch recht geben xD
ich hab auch was anderes erwartet ^^"
aber ich fand mileys eifersucht total süß ^-^

hm~
i-wie seltsam
ich hab morgens um 7 uhr nichts besseres zu tun als bei mexx on zu gehn und zu guggn ob dein neues kapi on is xD
nya~
bin gespannt wie's weiter geht
^^
Von:  sandpix
2009-04-03T22:53:56+00:00 04.04.2009 00:53
da muss ich -June- recht geben xDD also bei mir waren jetz auch iwie andere erwartungen geweckt worden xDD
nja aba es scheint ja sich trotzdem bald an zu bahnen ôo langsam halt ich die spannung nich mehr aus xD
aba is einfach toll, dass miley endlich zu lilly steht und sie einfach nur glücklich mit ihr werden will *-*
Von:  -June-
2009-04-03T21:28:46+00:00 03.04.2009 23:28
aahw wie süß ^.^
obwohl der titel des kapitels ja ganz andere erwartungen erweckt hatte xDD *hust*
es gefällt mir dass miley endlich auch zu lilly steht >< !wenn, dann auch ganz... oder gar ned !


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