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Quien bien te quiere te hará llorar

im Moment (leider) auf Eis gelegt.
von

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Fría las manos: un corazón cálido

ENDLICH!

Ich habe dieses verdammte Kapitel fertig~ das Ende gefällt mir nicht so, aber es war wirklich ein Krampf. Es spiegelt eher Farins Gedanken wieder, als das es ein „normales“ Kapitel ist. Nukli. A/N: Über Kommentare würde ich mich ehrlich freuen, da das letzte Kapitel ja echt schon Lichtjahre her war xD'
 

Zu Hause erwartete ihn sibirische Kälte und Einsamkeit. Schwach von dem Marathon aus dem Krankenhaus zu der eigenen Wohnung schmiss er seine Tasche geistesabwesend in die nächstbeste Ecke. Er blickte sich um, der Flur wirkte wie ein riesiges, weißes Monster das alles und jeden verschlingt. Selbst in der Klinik fühlte er sich wohler, denn da war er nicht alleine. Kurz dachte er daran, einfach joggen zu gehen, mit der Hoffnung, dass seine Nähte platzen würden. Nur um nicht hier zu sein. Farin musterte weiterhin argwöhnisch sein eigenes Heim, sein Blick wanderte an den Wänden entlang. Über all hingen Bilder von Reisen...und von Bela. Er seufzte, hob seine Hand und berührte mit seinen Fingern die Raufasertapete. Sein Gang bewegte sich in Richtung Küche, hinter ihm ertönte das Geräusch von zerspringendem Glas. Als er den Türrahmen erreichte, drehte er sich auf dem Absatz herum. Betrachtete mit müden Augen den Scherbenhaufen, der gerade sein Leben widerspiegelte. Er hasste es, seine schlechte Laune…das Aussichtslose. Es sollte so sein, wie in einem Märchen. Nicht anders. Wo es keinen Streit gibt, sondern nur Happy Ends, sein Traumprinz würde ihn niemals verlassen…, aber Farin sah resignierend ein, dass es so nie sein würde. Obwohl er sich für die Rolle der Cinderella geboren fand.
 

Die Küche schien bedrückend klein, obwohl sie riesig war. Das fahle Sonnenlicht flutete die weißen Fliesen, alles erinnerte ihn irgendwie an das Krankenhaus…an Bela. „Ach Fuck…“, fluchend traf er mit geballter Faust an die Kühlschranktür. Zischend zuckte er zusammen, rieb sich seine Finger. Stumme Tränen rannen über seine Wangen. Er fühlte sich erbärmlich, führte sich wahrscheinlich wie eine betrogene Ehefrau auf, allein dazu hatte er kein Recht. Seufzend entnahm er dem Kühlschrank eine Tüte Vollmilch, schnitt den Verschluss mit einem Schälmesser ab. Dabei ritzte er sich in den Zeigefinger, er ließ durch diesen Schrecken die Milch fallen. Übelgelaunt drückte er das fließende Blut mit einem Taschentuch ab. Kopfschüttelnd verließ er den Raum und befand sich wieder am Anfang. Die Glasscherben knirschten unter seinen schwarzen Schuhen und zerkratzten die teuren Fliesen. Mit zerknittertem Gesichtsausdruck fischte er sein Handy aus der Hosentasche. Die letzten Tage hatte er es ausgeschaltet im Koffer gehabt. Direkt nach dem Anschalten, prangerte die Schrift »Sie haben 12 Neue Nachrichten« auf dem Display. Er musste sich anstrengen, da seine Augen immer schwerer wurden.

Es war alles belangloses Zeug, gelangweilt löschte er alle SMS, willenlos ließ er sich neben den ganzen Scherben sinken. Seine ganze Lebenslust war wie weggeblasen, sein Magen krampfte sich zusammen, es lag nicht an der Kälte des Bodens. Sondern er hatte sich selbst etwas aus sich herausgerissen, etwas was für immer dort bleiben sollte. Wie der Blinddarm, man brauchte ihn nicht zum Leben, aber es war ein Teil von einem…etwas, was man nur unter nötigsten Umständen hergeben würde, wenn das nicht der Fall war, behielt man es.

Farin schnappte sich vorsichtig eine Scherbe, drehte sie zwischen seinen Fingern umher. Ihn faszinierte es nicht, interessierte nicht die Form der Scherbe, sondern er war frustriert. Nicht an Konsequenten denkend schabte er mit seinem Zeigefinger an der scharfen Kante auf und ab. Es war dasselbe Gefühl wie bei einem Messer, nur nicht allzu stechend und schmerzhaft beim Schneiden.

Er musste Bela schon öfters davon abhalten, sich mit irgendetwas zu verletzen, er war nicht suizidal oder ähnliches, er liebte die Gefahr…liebte alles was süchtig machte. Farin dachte bis zu dem Zeitpunkt ihres letzten Streits, dass er ebenfalls ein suchterzeugendes Mittel war, wie Alkohol oder eine Sportwette.

Jener dachte es, doch die Realität sah anders aus. Er dachte darüber nach, Rod anzurufen, doch da fiel ihm die eine SMS sein, der Chilene war mit seiner neuen Flamme im Urlaub. Farin lächelte, beneidete den Südländer um seine Leichtigkeit was Beziehungen anging. Dieser wollte nur Spaß, nichts ernstes. Sobald eine bessere Frau vor ihm auftauchte, nahm er sie. Schlechtes Gewissen hatte er nicht. »Ich bin ein Rockstar«, sein Argument war einleuchtend. Auch er selbst, könnte so sein, niemand würde ihn dafür abwerten, dass er so war. Aber er war es nicht, sein Drang nach Harmonie und Ewigkeit mit ein- und derselben Person war zu stark.
 

Es klingelte. Und noch einmal. Wieder. Es schien nicht aufzuhören, das schrille Geräusch schrie in den Ohren des Blonden. Doch dieser regte sich nicht, blickte gedankenverloren auf die Scherbe in seiner Handfläche. Ein paar Bluttropfen, die aus der Schnittwunde von dem Messer kamen, sammelten sich auf der unscharfen Kante. Sie sog das Blut quasi auf. Dass sich die Haustür öffnete, merkte Farin nicht. Er bemerkte auch nicht, dass jemand auf ihn herab sah. Selbst einen Einbrecher oder einen Serienmörder hätte er nicht bemerkt, er blendete die Wirklichkeit aus.

„Du Idiot.“, murmelte er zu sich selbst. Ob sich nun die Tür geöffnet hatte, merkte er nicht. Es schien ihm alles wie ein Traum, ein Alptraum dem er nicht entfliehen konnte. Was nun Realität war, wusste er nicht zu unterscheiden.

Sein Herz pochte hart gegen seinen Brustkorb, jeder einzelne Schlag war wie ein brutaler Fausthieb ins Gesicht. Doch irgendwie ertrug er den Schmerz, all’ seine aufkeimende Schuldgefühle die langsam in Verachtung glitten.

Ein kalter Schatten überflog seinen Körper, alles was er erkannte war, eine schwarze Tasche, an ihr hing ein Anhänger dran. Er konnte es nicht erkennen, erspähte nur die billige Kette. Langsam blickte er auf, seine Augen waren leblos und strahlten die Kälte wieder, die er gerade empfand. All die Blicke ließen nichts Gutes an dem Gast, schossen Blitze von Wut und Verachtung, Schmerz und Sehnsucht aus. „Du!?“, seine Augen kniffen sich zusammen, musterten den Mann vor ihm. Farin lachte verächtlich, hielt sich irgendwie stützend an der Wand fest, die Scherben glitten aus seiner Hand und zogen dabei kleine Risse in die Haut. Der Blonde war vielleicht einen Kopf größer, seine Lippen lagen fest aufeinander, verwandelten sich nicht in ein fröhliches Farin-Urlaub-Grinsen. Nein. Sein Gesichtsausdruck war kalt, so kalt wie die Artkis. Eigentlich müsste er sich freuen, dass er wieder da war. Aber er konnte es nicht, konnte nicht über seinen Schatten springen, fühlte sich eher wie eine Maschine.

„Jan.“, er schien die keifende Begrüßung ignoriert zu haben. Er blendete allgemein die Launen des Blonden gerne aus, sonst würde sein Leben noch anstrengender werden. Keine Reaktion seitens des Größeren, er verzog keine Miene, die Arme eng vor der Brust verschränkt.

„Wie geht es dir?“, Bela ließ endgültig seine Reisetasche los, trat nahe an den Blonden heran. Die Luft zwischen ihnen wurde dünner und je näher der Kleinere kam, desto mehr fiel die Anspannung von Farin ab.

Er konnte es nicht leugnen, die Freude, seinen Schlagzeuger wieder zu sehen war einfach zu massiv. Dennoch lag ein kleiner Schatten auf seiner Seele, hervorgerufen von seinem inneren Unmut.

Die grünen Augen blitzen auffordernd, leicht belustigt. Farin hasste es. Er hasste es, wenn er nachgeben musste. Er verachtete das Talent, Menschen zum schmelzen zu bringen. Ein Herz aufweichen zu können, alleine mit einem Blick. Seine Augen schlossen sich bruchartig, er wollte das Gesicht nicht sehen, die vor Sorge fast platzenden Iris. Farin flüchtete wieder in seine kleine Traumwelt, ohne jenen Mann, einfach alleine. Kein Mensch um sich herum, nur sich. Doch dazu kam es nicht. Warme Hände legten sich auf die kalten Wangen, blieben dort für gefühlte Stunden. Tage. Jahre. Alles schien endlos, die Zeit verflog nicht wie auf seinen geliebten Reisen. Sie war zäh, wie altes Kaugummi, das unter einem Schuh klebte. Jetzt würde er am liebsten irgendwo in Indien sein, oder Südamerika. Hauptsache nicht hier, sich nicht seinen Gefühlen, Ängsten stellen.

„Mir geht’s prima.“, presste er zwischen seinen Lippen heraus. Kaum hörbar, doch Bela verstand.

Langsam schüttelte er seinen Kopf, das Lächeln verschwand und die Hände lösten sich nach einer gespürten Ewigkeit.

„Du bist ein schlechter Lügner“, entgegnete der Kleinere, strich sich durch die dunklen Haare. Auch er schien mitgenommen aus, geschunden von den letzten Tagen. Es war die reinste Tortur.

Farin zuckte mutlos mit seinen Schultern, sie hingen schwach herunter. Er hatte den Kampf gegen seinen Freund verloren, musste seinen Stolz ein weiteres Mal nach hinten stecken.

„Ich weiß“, sagte er atemlos. Umfasste den Arm des Kleineren, zog ihn wieder zu sich heran. „Sind wir beide.“, zur Antwort kam nur ein Nicken seitens Bela.
 

„Wenn es so weitergeht, können wir uns in drei Wochen einliefern lassen“, jauchzte der Schwarzhaarige und wickelte das Handtuch um seine Hüften. Aus dem Wohnzimmer drang leises fluchen. „Hast du mich gehört?“, er hob ein wenig seine Stimmlage und hoffte, dass der Blonde ihn gehört hatte.

„Ja. Ich sag’ weniger als elf Stunden. Dann geht’s wieder los.“, lachend trat Farin in die Tür des Badezimmers. Seine Augenbrauen hoben sich, als er den leicht lädierten Oberkörper des Schlagzeugers sah. Er richtete seinen Zeigefinger auf die einzelnen Schürfwunden und Blutergüsse. Nicht schlecht staunend raunte er: „Was hast du gemacht!?“

Bela hob beschwichtigend seine Hände um weitere Panik bei dem Blonden zu verhindern. „Ein wildes Tier ist auf mich losgegangen.“, er rieb mit einem weiteren Handtuch seine Haare trocken.

„Ein Tier? Alles klart“, Farin betrat das schwüle Bad und fasste vorsichtig an die Taille. „War das böse Raubtier etwa weiblich?“

Bela sah überrascht in den Spiegel, nickte daraufhin leicht. „Woher…?“

„Dein anderer Gitarrist“, Farin legte seinen Zeigefinger von hinten an die Lippen des Kleineren, „ist ein richtiges Waschweib.“

Fragend blickte er in sein eigenes Spiegelbild.

„Oh man.“, lachend rollte Farin seine Augen. „Olsen hat mich angerufen“, sein Finger massierten die weiche Haut, „und meinte amüsiert, dass du deine Strafe bekommen hast.“

Bela lachte leise, Olsen würde also noch etwas zu hören bekommen…

„Aber sag mal? Wie kann eine Frau so viel Schaden anrichten?“, er drückte mit seiner linken Hand leicht auf einen blauen Fleck der sich an der Hüfte befand.

Das frage ich mich allerdings auch“, sein Gesicht verzog sich zu einer schmerzenden Grimasse. „Wayne meinte, sein Engel würde Kampftraining machen. Für mich ist sie ein bösartiges Wesen.“

Farin nickte zustimmend, ließ von dem Schlagzeuger ab und lehnte sich lässig an das Waschbecken. Ihre Blicke streiften sich einige Male, bis der Ältere anfing zu lachen.

„Was?“, neugierig blickte der Blonde auf.

„Das ist doch bescheuert.“, Bela schüttelte seinen Kopf und setzte sich auf den Badewannenrand. „Ich meine, wir streiten uns, du platzt vor Eifersucht, ich bringe dich ins Krankenhaus und jetzt sind wir wieder zusammen. Völlig sinnlos.“, er ließ seine Augen überall hin gleiten, musterte die Kacheln, den Hünen und betrachtete danach den warmen Boden.

„Jan, du warst nie wirklich sauer auf mich.“, triumphierend sah er direkt in die Augen des Jüngeren. Bela ließ ihm keine Zeit zu antworten, sondern redete ungehindert weiter.

„Deine Hände“, begann er. Daraufhin sah der Blonde wie auf Knopfdruck in seine Handinnenflächen. „sie sind immer kalt.“

Er schien es jetzt erst zu merken, dass der Kleinere tatsächlich recht hatte. Seine Hände waren nie so warm und sanft gewesen wie die von Bela. Sondern ständig rau und kalt. Leicht verlegen vergrub.

Bela lehnte sich etwas nach hinten, sein Gesichtsausdruck wurde wissender, triumphierender. Farin hingegen kam diese Situation suspekt vor.

„Na ja, auch wenn du es nicht wahrhaben willst“, er strich die feuchten Haare nach hinten, „habe ich in so einem Eso-Buch gestöbert, nach unserem Streit.“, vollkommen genervt von einer Haarsträhne klammerte er diese hinter sein Ohr. Farin klebte mit seinen Augen auf den Lippen des Kleineren. „Und na ja, da stand dann irgendwas von wegen kalte Hände, da habe ich direkt an dich gedacht.“, das Lächeln wurde zu einem fast unheimlichen Grinsen. Bela stieß sich vom Rand ab und wankte zu dem Blonden hinüber. Die Heizung produzierte unerträgliche Hitze für beide Seiten, ihre Kehlen waren trocken und die Luft mehr als angespannt.

Er legte seine Hände auf die Schultern ab und senkte seinen Kopf auf den Brustkorb hinab.

„Deine dauer-sibirischen Hände zeugen von einem sahara-ähnlichen Herzen.“

Farin errötete, verstand auf Anhieb den merkwürdigen Satz.

„Ich könnte dich niemals ernsthaft verletzen…“, seine Stimme war ungewöhnlich federartig und friedlich. Er genoss trotz der Umgebung diesen Moment, konnte sich wieder glücklich schätzen, dass der Kleinere trotz aller Frotzeleien bei ihm war.

Während Bela leicht schläfrig auf seiner Brust hing, starrte der Blonde seine Hände lächelnd an, dabei verfluchte er sich – das er wirklich so durchschaubar war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-06-17T14:37:35+00:00 17.06.2009 16:37
Das Ende ist ja süß ^////^
Am Anfang dachte ich erstmal: oh nein, das wird nie mehr was mit den beiden!
Bela, beweg deinen süßen arsch zu farin >////<
Und dann kommt er ^^
ich war zuerst mal angepisst von Farin weil der wieder zu viel denkt und so, aber jetzt ist ja alles gut^^
Und wie gehts jetzt weiter?
Ich wills wissen also schreib!!! Schreib!! *im befehlston sag*
Ich mag die FF nämlich SEHR^^

Lg
Vanitas


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