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Quien bien te quiere te hará llorar

im Moment (leider) auf Eis gelegt.
von

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Querer es poder

Okay...dieses Kapitel ist von der Spannung her mit dem Ersten zu vergleichen, da alles immer noch sehr nüchtern und steril klingt / klingen muss. Warum, werden sich die Meisten fragen, oder bzw. auch nicht. Der Grund ist einfach: Es handelt sich um eine ausgelaugte Phase und Action ist in einer stillen Zeit ja so gut wie nicht vorhanden. Nach diesem Kapitel, falls ich eine Reaktion bekomme, wird ein Zwischenkapitel erscheinen. Was ein wenig Licht ins Dunkle (und in die Filmrisse der Beiden) bringt.
 

Whatever. Viel spaß mit diesem Kapitel.
 

Selene.
 

»Wollen ist Macht«
 

Er wachte unter Kopfschmerzen auf, neben dem kleinen Nachttisch lagen ein paar entleerte Flaschen.

Jauchzend stützte er sich auf seine Unterarme auf, seine Augenlider klebten aneinander mit Mühe entfernte er den vorhandenen Schlaf an den Seitenrändern. Bela erinnerte sich nur Wage an den gestrigen Tag der einem Waterloo glich.

Eigentlich wollte er nur vernünftig reden, über sich und seine Gefühle zu dem Jüngeren, die allgemeine Situation in denen sie sich befassten. Aber nichts von alledem konnte geregelt werden.

Er würde ihn heute nicht besuchen, eine kleine Auszeit wäre vielleicht ganz gut. Eventuell einmal kurz telefonieren, per Telefon geht ja einiges leichter.

Unter all den Scherben der Vergangenheit könnte sich ja wieder ein kleines Pflänzchen entwickeln, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Mit wackeligen Beinen begab er sich zu seinem Koffer, der Inhalt lag zerwühlt in der schwarzen Schale. Seufzend räumte er die Kleidung für den heutigen Tag raus und legte diese auf einen der Stühle.

Wie eine Leiche sackte er in der Dusche auf den Boden zusammen, in seinem Kopf herrschte ein lautes hämmern, dass einem Presslufthammer im vollem Betrieb glich.

Das vernichten der Minibar im Hotelzimmer war wahrscheinlich keine gute Idee gewesen, ein Rest von dem Alkohol war immer noch in seinem Blutkreislauf vorhanden. Für ihn war es mit Sicherheit das letzte Mal, dass er sich wegen „so einer Sache“ betrank.

Nach einer ausgiebig langen Dusche verschwand der Kleinere für einige Stunden in die morgige Kälte. Es war nicht später als 8 Uhr, das kleine Dörfchen lag noch in einem tiefen Schlaf, nur der Supermarkt um der Ecke war im vollen Gange.

Er nahm auf der unbequemen Bank platz, die vor dem alten Gemäuer stand. An ihm fuhren ein paar Autos vorbei, die ihm keinen Blick würdigten. Bela feilte an einer Idee, an einem Masterplan, dem Jüngeren wieder etwas näher zu kommen, da dieser sich am vorherigen Tag ja mehr als verschanzt hatte.

Er zerkaute das viel zu trockene Brötchen, als der Blonde wie von Geisterhand vor ihm auftauchte.

Leicht erschrocken starrte Bela ihn an, „wie lange stehst du da schon?“.

„Viel zu lange.“

Farin setzte sich unaufgefordert neben den Schlagzeuger, er ließ aber eine weite Kluft zwischen ihnen.

„Sorry, was ich gestern zu dir gesagt habe…“

„Schon gut.“

So einfach war es?

Nein, mit Sicherheit nicht. Der Blonde meinte es bestimmt nicht wie er es sagte, ein „schon gut“ war für ihn mehr als untypisch. Eher hätte er mit einem langen Vortrag gerechnet, was er alles falsch gemacht habe. Immerhin wäre so was Routine für den abgehärteten Schlagzeuger, der diese Moralpredigten immer wieder aushalten musste. Meistens mischte sich zwischen den kleinen Keilereien der Chilene noch hinzu, um einen der Beiden später zu bändigen.

Aber Rod war im Moment nicht hier, wahrscheinlich war er irgendwo mit seiner Freundin im Urlaub, irgendwo ganz weit weg von seinen Freunden, weit weg von Deutschland und bekam nichts von den Seelenspielereien seiner Kollegen mit.

Bela wollte etwas sagen, mit irgendwas das Schweigen brechen, aber der Blonde war schneller. Er bewegte sich schon wieder in Richtung alter Heimat, ohne ein weiteres Wort zu plaudern ging er die lange Straße hinunter.

„Hey…!“

Er sah nicht zurück, legte nicht sein Grinsen auf die schmalen Lippen und winkte wie ein kleines Kind zu dem Älteren hinüber. Nein, er ging einfach weiter Geradeaus, als wäre in den letzten Minuten nichts geschehen. Im Grunde genommen war auch nichts passiert, jedenfalls nichts berauschendes, keine atemberaubende Sequenz wie in den Filmen aus Hollywood. Ein ernüchternder kleiner Dialog zweier älterer Herren. Resignierend zog er sich in sein kleines Zimmerchen zurück, manchmal verfluchte er ihn für seine kalte Schulter, die für ihn gerade das Reizende an dem großen, schlaksig wirkenden Hünen.

Mit der rechten Hand umschloss er das schwarze Telefon, das fast verschollen unter dem ganzen Staub auf einem entfernten Hocker stand. Er musste mit irgendjemanden reden, da er es mit Farin ja offensichtlich nicht konnte. Immer wieder wählte er verschiedene Nummern, manche waren aus dem Umland und einige weiter entfernt.

Düsseldorf. Köln. Berlin. Hamburg.

Überall, wo er Leute hatte, die ihn in solchen Situationen bei standen und allzeit einen Tipp für ihn hatten.

Doch keiner seiner Freunde schien für diesen Fall geeignet zu sein.

Er musste es irgendwie selbst hinkriegen, Farin zurück zu gewinnen. Irgendetwas musste klappen, auch wenn es ein steiniger Weg werden würde.
 

In einer rasanten Zeit machte er viele Einkäufe, versuchte die perfekten Zutaten zu bekommen, diesmal verzichtete auf jegliche alkoholische Getränke, statt einer Kiste Bier schleppte er einen Sixer stilles Mineralwasser zu sich ins Zimmer.

Nach Absprache mit dem Hotelier dürfe er eine klitze kleine „Versöhnungsfeier“ in seinem Zimmer machen. Ihm kam es wie auf Klassenfahrt vor, wo man für alles und jeden eine Genehmigung braucht.

Farin wusste von alledem nichts, er wollte nach der Begegnung nur seine Ruhe haben und verbrachte die restliche Zeit – für ihn ebenfalls noch untypischer wie eine kurze Antwort – in seinen eigenen Vier Wänden. Nur er und sein kleiner Wackeldackel fläzten sich auf dem Sofa, trotz einkehrender Ruhe, nicht zuletzt in seinem Magen, tauchte jene Nacht in seinem inneren Auge auf.

Letztendlich, war der Sex den er mit ihm erlebt hat, keineswegs schlecht. Im Gegenteil, er war super. Wobei das Wort „super“ eine maßlose Untertreibung war. Aber Fakt war, durch diese Nacht wurden seine Gefühle mehr als deutlich für den kleinen Drummer, der immer wieder trotz seinem Hang zum Alkoholismus eine wunderbar niedliche Ader zeigte.

Ihm stiegen Tränen in die Augen, die Hoffnung, die er in diesen Gedanken schöpfte war unermesslich.

Da er wie eine Schaufensterpuppe auf dem schwarzen Küchenstuhl saß, bekam er zuerst das Klingeln seines Telefons nicht mit. Erschrocken, durch den schrillen Ton, fiel er fast von dem Stuhl, der sowieso sehr wackelig dar stand.

„Vetter…?“

Unfreundlich wie eh und je murmelte er seinen Nachnamen in die Muschel und hoffte, dass es nicht jene Person am anderen Ende der Leitung sei, die genau in diesem Moment in seinem Kopf herumschwirrte.

„Ich…bin’s.“

Farin wusste sofort wer es war, schon nach dem ersten Vokal der an seiner Seite herauskam. Diese Stimme war unverkennbar, sie hörte sich leider Gottes zu erotisierend an um mit einer unvorstellbaren Wut den Hörer auf die Gabel zu knallen. Nein, er presste das Kunststoffteil fest an sein Ohr, damit er jedes noch so leise Wort mitbekam von dieser unglaublichen Stimme.

Manchmal war auch ein Farin Urlaub etwas sonderbar in seiner Verhaltensweise gegenüber schwachen Fetischen. Am liebsten würde er – wenn diese Nachricht nicht schlecht war – ein Tonband daneben stellen und dieses Band immer und immer wieder abzuspielen.
 

„Vetter…?“

„Ich…bin’s.“

… …

„Hey, lange nicht mehr gehört.“

„Ich weis. Entschuldige, wegen Gestern.“

… …

„Wir haben es doch schon geklärt, ist wirklich in Ordnung. War auch nicht okay von mir.“

„Doch, doch…du hattest alles Recht der Welt.“

„Danke dir. Was gibt es?“

… …

„Ich wollte dich einladen. Zum Dinner. Bei diesem Chinesen…ich habe den Namen vergessen.“

„Das bist typisch du, aber sehr süß von dir.“

„Also? Kommst du mit? Ich lad dich ein.“

… …

„Natürlich! Was für eine Frage…! Kommst du vorbei?“

„Ja. Wir sehen uns.“

… …

„Jan?“

„Ja Dirk?“

… …

„Ich liebe dich.“

… …
 

„Farin?“

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, alles nur eine fiktive Vorstellung. Er stand ein wenig verloren neben dem Telefon, die spiralförmige Schnur hatte sich schon längst um den Zeigefinger von ihm geschlängelt.

„Tschuldigung. War mit den Gedanken woanders.“

Das Gespräch verlief ganz anders, es hatte eher den Anschein als wären gerade zwei alte Geschäftshasen am telefonieren statt zwei eingefleischte Musiker, die das Leben nicht allzu ernst nahmen.

Dennoch, sie hatten sie verabredet, zwar nicht in einem Chinarestaurant, sondern in dem kleinen Hotel wo sich Bela für einige Tage einquartiert hatte. Wie von einer Tarantel gestochen, hüpfte Farin von einem Raum zum anderen, zog sich hektisch neue Kleidung an und frisierte seine Haare mit dem teuren Haarspray vom Friseur.

Er hatte noch alle Zeit der Welt, wenigstens zwei Stunden zum toupieren und was man nicht alles mit seinem Körper anstellen konnte.
 

Mit einem lächeln auf den Lippen dekorierte er sein kleines Reich weiter, was sich zusehends als ein Romatik-Plüsch-Emperium entpuppte. Er wusste einerseits, dass Farin nicht wirklich auf diese ganze Kitschnummer stand wie in den ganzen Bollywoodfilmen, aber er bewältigte diese Kälte in seinem Zimmer halt im Moment nicht anders.

Andererseits, Bela konnte sich nicht als ein Typ bekennen, der die Romantik eines Betonklotzes ausstrahlte.

Hibbelig, wie er nun mal war, ließ er die weißen Rosen fallen, die er bis dato wohl behütet aufbewahrte. Rote Rosen wären übertrieben, da sie kein Paar waren und seine Gefühle mehr oder weniger noch unsicher waren. Das Geschenk, welches immer noch in seiner Jackentasche lag fand auch seinen verdienten Platz auf dem kleinen Tisch.

Zufrieden mit sich und seiner Arbeit legte er sich auf sein Bett, auf der Kommode lag eine kleine Schachtel. Wahrscheinlich eine Demoaufnahme von dem neuesten Album. Er belächelte die Pappschachtel wo ein liebloses „Da“ hingekritzelt auf den Deckel gekritzelt worden war.

Bela wollte die Platte schon längst durchgehört haben, aber die Titel – die auf einem kleinen Zettel an die Rückseite der Verpackung geklebt waren – machten ihn ein wenig Kopfzerbrechen.

Schweren Herzens drehte er sich auf die Seite, damit er die Hülle nicht weiter ansehen musste.

„Herr Kotzlowski, besuch für Sie.“

Bela schmunzelte, es bereite ihm immer noch eine Freude sich einen Nachnamen auszudenken. Mit seinem richtigen Namen würde er nicht irgendwo einchecken, vor allem dann nicht, wenn sie auf Tour waren.

Schnell strich er sich seine braunen Haare in die richtige Position, streifte den nicht vorhandenen Dreck von seinem Oberteil.

Er fühlte sich wie ein Junge, der zum ersten Mal ein Date hat und diese Nervosität kroch – wie gemein sie war – langsam durch den gesamten Körper. Obwohl er es alles organisiert hatte, bekam er kalte Füße.

Vielleicht, würde der Abend eine schöne Wendung bekommen oder aber, es würde alles in einem Fiasko enden. Woran dann letztendlich auch Farin beteiligt sein würde.

Mit feuchten Händen drückte er die Zimmerklinke herunter und starrte den blonden Hünen an, der seine Augenbraue skeptisch hochzog.

„Herr Kotzlowski. Naaaa-türlich.“

Unsicher lächelte der Kleinere, trat einen Schritt zurück und deutete mit seinem Arm auf das gebotene Ambiente. Leicht irritiert, entgeistert und verzückt sah er auf den liebevoll hergerichteten Tisch.

„Hast du das gemacht?“.

In seiner Stimme lag pure Überraschung, da er sonst nicht zu solchen Wundertaten vermacht war.

Bela antwortete nicht, nickte nur hektisch, schob aufgeregt den Hünen zu einem der beiden Stühle und platzierte ihn Gentlemanlike auf den gepolsterten Gegenstand. Diesen hatte er einige Stunden zuvor aus der Lobby des Hotels entwendet. Nur leihweise versteht sich.

„Eigentlich. Muss ich ja sprachlos sein.“

Farin strahlte ihn mit seinen blau-grauen Augen an, er schien wie ausgewechselt, als wäre der Farin vom Vortag von Aliens entführt worden und mit einer Kopie ausgetauscht worden. Der Ältere nickte wieder nur, goss in einem schnellen Tempo das stille Mineralwasser in sein Glas. Die Plastikflasche rutschte dabei fast aus seinen glitschigen Händen, nervös strich er den entstandenen Schweiß an seiner Hose ab.

„Warum ziehst du die ganze Show ab?“, neugierig linste er den Kleineren an. Farin fand diese Idee nicht sonderlich schlecht, aber den eigentlichen Sinn verstand er nicht.

„Du bist sauer auf mich. Ich weis nur nicht den Grund…“, er holte einmal tief Luft und fuhr ohne Punkt und Komma fort. „…und ich möchte nicht, dass du böse auf mich bist. Wegen dem, was damals passiert ist. Wegen Wayne, Sarah und den ganzen Anderen. Auch wenn du glaubst, ich hätte es vergessen, ich weis was geschehen war zwischen uns. Wahrscheinlich kann ich mich sogar besser erinnern wie du.“
 

Der Blonde stand auf, ging in einem Halbkreis um den Tisch herum und legte behutsam seine Hand auf die Schulter.

„Streng dich an, dann wirst du für deinen Fleiß mit Lorbeeren belohnt.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-12-16T19:14:20+00:00 16.12.2008 20:14
ohhh toll! ich hoffe doch mal bela baut jetzt keinen mist.
einzig der letzte satz von farin find ich passt nicht so richtig vom stil her hmhm.

jedenfalls weiter so :)

lg
Von:  Melolontha
2008-11-25T20:58:07+00:00 25.11.2008 21:58
*grins* Wie geil.
Bela der kleine Romantiker. XD

Interessantes Kapitel, ziemliches gefühlsmäßiges Hin-und-Her. Sehr cool, das auf jeden Fall. :D
Freu mich wieder auf mehr!


LG,
Yume
Von:  dadgrin
2008-11-25T16:00:16+00:00 25.11.2008 17:00
wie knuffig x3
oh is das süß
*flausch*
*doppelflausch*
weiter so, is echt ne super geschichte ^w^
Von: abgemeldet
2008-11-25T13:43:53+00:00 25.11.2008 14:43
MMmh
das is toll ^-^
Das erste Kapi war auch schon super
echt toll geschrieben =D
Und wie sihc alles entwickelt is auch suuper ^_^
schreib schnell weiter =)
Von: abgemeldet
2008-11-25T13:37:07+00:00 25.11.2008 14:37
hey!
Wieder ein wundervolles Kapitel!
Und ich bin guter hoffnung, dass alles gut wird (jaaa~ das hoffe ich immer xD)
auf jeden fall wieder toll geschrieben =)
ich freue mich auf das nächste kapitel

vlg
Clara =)


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