Desire in the Night von Ken_Hidaka (Verwirrungen in einem Blumenladen) ================================================================================ Kapitel 8: Krisensitzung ------------------------ Murrend machte Yohji seinen Job am Mittag. Als Bestrafung für das Rauchen im Wohnzimmer musste er nun das Essen machen, danach den Abwasch und das Aufräumen der Küche alleine erledigen. Sauer schnipselte er Zutaten entzwei und warf sie unwirsch in eine Schale. Aber er war nicht nur wegen Ayas Strafe so gereizt. Als er Luft hatte vorhin, nach ihrer Besprechung für den heutigen Tag, hatte Yohji sich die Internetseite angesehen, deren Adresse Ken ihm gegeben hatte. Es war eine solche Seite, die Yohji sich auch gern mal alleine ansah, und gelangweilt wollte er sie auch schon wieder verlassen, aber dass was er dann dort betrachtete ließ ihn starr werden. Nach einiger Zeit bei der er sich durch die Fenster geklickt hatte fand er dass, weshalb Ken ihm wohl den Link gegeben hatte. Erst war er am Überlegen ob er es gut finden sollte, dann jedoch sah er es mit offen stehendem Mund weiter an, und war einfach nur unfähig es auszuschalten. Mit zitternden Fingern steckte er sich danach eine Zigarette an, diesmal beruhigt, da er in seinem Zimmer war. Aber Verdauen konnte er es dennoch nicht. Selbst jetzt stand er noch hier und wusste nicht was er davon halten sollte. Nicht wirklich wissend ob er geschockt, wütend oder einfach nur neutral bleiben sollte stand er hier und hoffte den Fußballer heute noch erwischen zu können um ihm seine Meinung mitzuteilen. Oder etwas anderes. Selbst dabei, was er nun machen und wie er mit dem jüngeren umgehen sollte, wusste er keine Entscheidung. Ken währenddessen war sofort nach ihrem Gespräch heute Morgen aus dem Haus gegangen. Allerdings wollte er Aya damit nun auch nicht belästigen. Oder vielmehr, er wollte nicht dass Aya wusste worum es ging. Nun stand er also hier und versank fast schon in einem Gefühlschaos und niemanden schien es zu interessieren oder mal von sich aus zu fragen, was denn los sei. In seinen nichtvorhandenen Bart grummelnd schälte er die Gurke ab und schnitt auch sie in kleine Stückchen. In der Zwischenzeit saßen Omi und Aya zusammen im Wohnzimmer und unterhielten sich leise miteinander. Der Fernseher war auf lautlos gestellt, so dass sie davon nicht gestört wurden, nur hin und wieder sah einer der beiden Mal auf die bunten Bilder. Omi erzählte Aya alles, was hier passiert war im Wohnzimmer nachdem er sich wieder beruhigt hatte und sie alles weitere Besprochen hatten. Sie wollten zusammen ins Kino gehen und danach noch fein Essen am Abend. Aya hörte ihm sehr genau zu und hin und wieder nickte der Rotschopf nachdenklich. „Deshalb wirkte Yohji so aufgelöst, bevor ich ihn zur Schnecke gemacht hatte…“, seufzend lehnte er sich zurück und strubbelte Omi dabei leicht durchs Haar. Der jüngere hielt sofort überrascht die Luft an, war er dies doch nur von Yohji gewöhnt bisher, bei dem er das auch nicht so wirklich mochte, weil dieser vorher immer einen Kommentar abgab der ihn ein wenig ärgerte. Aber bei Aya mochte er das Gefühl, traute sich aber nicht es deutlicher zum Ausdruck zu bringen außer mit einem Lächeln. Dies schien der ältere aber nicht wirklich zu bemerken, weil er den Blick zum Fernseher gewendet hatte. „Irgendwie war Yohji heute Morgen auch merkwürdig am Küchentisch, nicht wahr? Dass er erst so… ruhig blieb bei dem Gedanken, dass Ken einen fremden Jungen mitgebracht hatte. Ich hätte vermutet dass er nach gestern ausrasten würde. Aber andererseits ist das so typisch Yohji.“ Stöhnend rieb er sich den Nasenrücken. Omi nickte leicht. „Ja, nur kommt mir Kens Aussage auch ein wenig spanisch vor. Also hat er doch irgendwas mit Haru gehabt, oder nicht?“ Rot geworden sah Omi zur Seite und hing seinen Gedanken nach. Aya sah ihn nachdenklich an. „Hm… wer weiß? Ich meine, ich wusste ja schon vorher dass Ken auch selten was anbrennen lässt… kann sein, dass er da irgendwas mit dem kleinen gemacht hat… aber… ich würde mich trotz alledem nicht drauf versteifen.“ Aya rieb sich leicht die Schläfe. „Sag mal Omi… warum interessiert dich das alles so brennend?“ Der Junge zuckte wie schon so oft heute zusammen und drehte sich zu dem Leader um. Schweigend sah er ihm in die violetten Augen. „Weil… weil… sie beide meine Freunde sind… und weil sich Ken mir anvertraut hat..“, murmelte er leise. Ihn musternd strich Aya ihm zärtlich über die Wange. „Nimm es aber dennoch nicht alles so schwer, ja? So ein bekümmertes Gesicht passt nicht zu dir… und gestern Abend habe ich sehr wohl bemerkt, wie du die ganze Zeit nur rumgeseufzt hast. Das bist nicht du. Und weder Ken noch Yohji wollen sicher, dass du dich ihretwegen so hängen lässt,“ “Aber…“, fing Omi an und biss sich dann jedoch auf die Unterlippe. Beinahe hätte er eben gesagt, dass seine Stimmung im Moment nicht nur von den beiden abhing, sondern auch was völlig anderes, egoistisches an ihm nagte. Wieder langsam die Augen öffnend sah Aya ihn fragend an. Omi überlegte kurz. Wusste aber, was er zu tun hatte. „Ich… sag es dir heute Abend, ja? Mich bekümmert da schon sehr lange etwas. Aber das muss ich dir alleine sagen… nach dem Kino!“ Damit sprang er auf und lief hochrot nach oben und in sein Zimmer. Das laute „Fuck“ von Yohji hörte er nicht mehr, der sich eben in den Finger geschnitten hatte und in seinen Augen fast verblutete. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck fuhr der Weißleader sich durch die Haare und stand dann auf um nach dem Playboy zu schauen. Der stand an der Spüle und lutschte gerade an seinem Zeigefinger herum. Die Augen verdrehend ging er auf ihn zu und schubste ihn beiseite. Dann nahm er sich das Messer zur Hand und hackte den Rest der Gurke klein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)