Malus Sanguis von Fanatika (~Rise of the Phoenix~) ================================================================================ Prolog: Ein Sturm zieht auf --------------------------- Ein grauer Sommertag, die Wolken hatten sich vor die warme Sonne geschoben, die die letzten Tage die Gemüter aller erhellt hatte. Wie eine Art Omen schwebten die Wolken seit dem gestrigen Abend über dem Anwesen. Der große Wald war in Stille getränkt, kein Laut drang aus ihm heraus. Obwohl in diesem Wald viele Tiere lebten, hatte man das Gefühl, als wäre er tot. Über die weiten Wiesen wehte ein unbarmherziger Wind und fegte die Sommerblumen mit sich hinfort. Draußen am See stand ein Mädchen, ihre hellen langen Haare wehten im Wind, der die Pollen und Blüten an ihr vorbeiwehen liess. Fast wehmütig sah sie ihnen nach, wie sie ihren Weg über den See antraten, um in ihm früher oder später zu versinken. Ihre zarte Hand griff nach einer roten Blüte, die an ihr vorbei flog. Ihre feinen Finger schlossen sich um sie und hüllten sie ein. Ihr Blick glitt nach oben. Der Sturm war nahe… ~*~ Helle Stimmen drangen aus dem riesigen Schloss, als die Schüler zu ihren Unterrichtseinheiten liefen. Von allen Seiten gingen die Schüler ihres Weges in die Schule. Sie alle plauderten fröhlich und liessen sich durch den nahenden Sturm nicht stören. Sie wären im Schloss vor dem Regen, dem Donner und den Blitzen sicher. Der Wind brauste weiter auf, bewegte die Bäume dazu sich ihm zu beugen. Es war als würden Riesen in die Knie gehen vor der unbändigen Macht des Windes. Als wüssten auch sie welch ein Sturm auf sie alle zukam. Ein gewaltiger Sturm, der alles umwälzen würde, was ihnen bekannt war. Die Gänge waren rappel voll. Oben liefen die Hexen und Zauberer und unter ihnen, durch eine Glasschicht getrennt, tauchte man in eine andere Welt ein. Unter ihnen waren Gänge aus Wasser. Und in diesen Gängen bewegten sich Tiere und magische Wesen, ebenfalls auf ihrem Weg zum Unterricht. Aus einer Öffnung schob sich eine Meerjungfrau nach oben in die belebten Gänge. Ihre Schwanzflosse verschwand und sie nahm das Aussehen eines ganz normalen Menschen an. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als ihr ein junger Mann zu winkte. Zusammen verschwanden sie durch ein großes gläsernes Tor, das einer Wasserwand glich. Dahinter lag eine riesige Halle, die an das Meer erinnerte, doch die Decke spiegelte den Himmel wieder. Sein Gegenstück in den Hallen von Hogwarts existierte schon weitaus länger. Jedoch waren beide mit demselben machtvollen Zauber erschaffen worden, den nur noch wenige beherrschten. Die Halle war voller Schüler in verschiedenen Gewändern, die jeweils an verschiedenen Tischen saßen. Einige trugen schwarze Kleidung, andere weiße und wieder andere rot oder grün. An ihren Umhängen glitzerten die Wappen ihrer Häuser. Die Tür fiel ins Schloss und ein Mädchen in grauen Sachen hechtete an einem Jungen in blutroter Kleidung vorbei. Ihr Blick glitt ängstlich über ihn. Als seine roten Augen sie trafen, blickte sie schnell auf den Boden. Hinter ihr erschallte ein bösartiges Lachen. Eine Ansammlung mehrere Mädchen in blutroten Umhängen zeigte auf sie. In ihren Gesichtern stand deutlich ihre Arroganz geschrieben. Das Mädchen verschwand, rannte gerade zu. Andere der Schüler hatten es bemerkt und die Freunde des Mädchens knackten mit den Fingern. So liessen sie nicht mit sich umgehen. Mit keinem von ihnen. Ein junger Mann mit ebenfalls grauem Umhang trat auf einen der in Blutrot gekleideten zu. Sie starrten sich voller Verachtung an und kam sich immer näher. Ihre Zauberstäbe steckten in ihren Umhängen. Brauchen würde sie keiner von ihnen. Sie umkreisten sich eine Weile, bevor mehrere andere Personen sie zurück hielten. Auch sie trugen wieder unterschiedliche Kleidung. Dort war ein junger Mann mit Karmesinrotem Umhang, die junge Frau neben ihm war in tiefes Blau gekleidet. Sie redeten auf die beiden ein und eigentlich wollte keiner auf sie hören, doch als der Direktor auf der Galerie erschien, war es sofort still. Sie alle gingen zurück zu ihren Häusern, wo sie willkommen geheißen wurden, jeder auf seine Weise. Sie alle waren verschieden…keiner verstand sich mit jemandem, der nicht so war, wie er selbst. Es war der Fluch der Magie, der sie zusammengeführt hatte, verstossen von der restlichen Zauberergemeinschaft hatten sie hier ihren Platz gefunden. Als es zum Unterricht schellte, strömten sie in ihre Klassen. Einige hatten nur mit ihrem Haus Unterricht, andere hatten gemeinschaftlichen Unterricht, an welchem alle Schüler eines Jahrgangs teilnahmen. Die Lehrerin stand vorne auf einem Podest und brachte dem 5ten Jahrgang gerade bei einige alte und wichtige Runen zu lesen. Doch nicht alle hörten interessiert zu. Die Gedanken eines braunhaarigen Mädchens waren weit entfernt. Sie starrte aus dem Fenster, hinaus in den Wald. Einige Zeit verharrte sie so. Doch dann kniff sie die Augen zusammen. War da nicht eben noch ein Schatten gewesen? Zwischen den Bäumen? Nicht nur sie hatte es bemerkt. Einige Stockwerke unter ihr hatte ein junger Mann aus einer der höheren Klassen ebenfalls etwas bemerkt. Aber vielleicht hatte er sich nur geirrt. Das Licht hier war nicht das Beste und sein Blick auf die Ländereien war durch ein Gitter begrenzt. Aber er hätte schwören können eine Bewegung gesehen zu haben. Beide hatten geblinzelt und der Schatten war verschwunden gewesen. „Mary, ich würde es bevorzugen, wenn sie mir zuhörten, als weiter aus dem Fenster zu starren!“, tönte die Stimme ihrer Lehrerin durch das Zimmer und das braunhaarige Mädchen blickte erschrocken nach vorne. „Was war Mary?“, fragte sie sie noch einmal, denn das Mädchen sah… verschreckt aus. „Ich dachte jemanden im Wald gesehen zu haben, aber als ich meine Augen kurz schloss, war es wieder weg… Ich muss es mir eingebildet haben“, murmelte die Schülerin entschuldigend. „Sicherlich Kind, das wird es gewesen sein..“, murmelte auch die Lehrerin, doch sie sah nicht beruhigt aus. Keiner sah mehr nach draußen. Doch wenn sie es getan hätten, dann hätten sie den Schatten am Rande des Waldes gesehen, der dort stand, zwischen den Bäumen. Und neben ihm tauchte ein Weiterer auf… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)