The chance of living a normal life von LemonTwister (Wanna get it?) ================================================================================ Fight! ------ Fifth Chapter: Fight! Er wollte sofort zu ihr stürzen. Sie schütteln, damit sie endlich aus ihrem tranceähnlichen Zustand aufwachte. Sie fragen, warum sie sich so einer Gefahr aussetzte. Sie umarmen und sich tausend und aber tausend mal für seine Worte und sein Benehmen entschuldigen. Vor ihr auf die Knie fallen und um Verzeihung flehen, betteln, falls es nötig war. Doch seine Beine gehorchten ihm nicht. Er stand einfach nur da und starrte sie an. Bewunderte ihre Schönheit. Nicht in der Lage seinen Blick von ihr zu lösen. Er war in ihren Bann gezogen worden. Er wusste nicht einmal wann und wie, aber es wurde ihm schlagartig klar, dass ihm dieses Mädchen absolut nicht egal war. Nur war er sich noch nicht sicher, ob es ihm gefallen sollte oder nicht. Und auch nicht, was er da für Gefühle für sie hegte. Aber das war im Moment nicht wichtig. Wichtig war nur, jedes einzelne Detail in sich aufzuziehen und diesen Anblick ganz tief in sein Gedächtnis zu brennen, um ihn niemals wieder zu vergessen. Ihr Kopf senkte sich. Sie schien nicht mehr den Mond zu betrachten, sondern blickte nun starr vor sich hin. Plötzlich veränderte sich ihr Gesichtsausdruck von nachdenklich zu unsicher und neugierig. Sie schien auf etwas vor sich zu schauen. Mamoru wollte wissen was da vor sich ging, aber er schaffte es einfach nicht seinen Blick von ihr zu lösen. Langsam stand sie auf und schien vorsichtig auf den See zu zu gehen. Zögernd streckte sie ihre Hände nach etwas aus. Und in der nächsten Sekunde erklang ein spitzer Schrei und sie wurde von etwas ins Wasser gezogen. Erschrocken entdeckte Mamoru endlich was Usagi schon längst zuvor erblickt hatte. Ein blaues Wesen stieg aus dem Wasser empor und schien Usagi unter Wasser gedrückt zu halten. Usagi!, schoss es Mamoru durch den Kopf. Er wollte ihr helfen. Egal wie, aber er musste sie aus den Klauen dieses Ungeheuer retten, ansonsten würde sie ertrinken. Gerade als er auf das Monster zurennen wollte, fing sein Kopf fürchterlich an zu pochen. Es hämmerte gewaltsam gegen seine Schläfen. Er krümmte sich vor Schmerzen zusammen und sank auf den Boden. Nein, bitte nicht jetzt! Luna konnte nicht fassen was sich ihr hier für ein Schauspiel bot. Sie dachte, nach Galaxia und dem Chaos hätte Sailor Moon alle ihre Feinde besiegt. War es nicht so gewesen? Sie konnte sich auch nicht mehr an alles erinnern, aber sie dachte, die Feinde würden nicht sofort wieder auftauchen. Darum hatte sie Usagi damals auch nicht erweckt, auch wenn das für sie hieß, kein Wort mit Usagi auszutauschen. Usagi hatte sich nach diesen zwei harten und gefährlichen Jahren, in denen sie mehr als nur einmal beweisen musste, dass sie eine mutige Kämpferin, eine würdige Prinzessin und weise Neon-Königin war, ein normales Leben mehr als verdient gehabt. Eine kleine Träne glitzerte in Lunas Augenwinkel auf. Sie wollte wirklich nicht, aber sie musste Usagi wieder ihre Erinnerungen zurück geben. Sie musste sich wieder einmal in Sailor Moon verwandeln und die Erde vor einem erneuten möglichen Untergang bewahren. Die kleine, schwarze Katze sprang vom Baum hinunter und wollte zu Usagi eilen. Da sah sie aber auch schon, wie das unbekannte etwas sie in die tiefen des Sees zog. Luna wollte ihren Augen nicht trauen. Verzweifelt hechtete sie an den Rand des Sees und versuchte Usagi zu entdecken. Doch sie konnte sie einfach nicht ausfindig machen. Sie musste etwas unternehmen. Sie musste Usagi helfen, sie retten! Sie hatte Usagi nicht rechtzeitig erweckt, darum musste sie jetzt in den Kampf ziehen. Kostete es was es wollte! Bereit sich auf das Monster zu stürzen, setzte Luna zum Sprung an. Doch da sauste auch schon eine rote Rose an ihr vorbei. Sie glaubte, sie könnte ihren Augen nicht trauen, als ihr Kopf umher schnellte und sie einen Mann in einen Smoking, Zylinder und Maske bekleidet entdeckte. Als die Kopfschmerzen endlich wieder nachließen und Mamoru einen klaren Gedanken fassen konnte, war das erste an das er denken konnte Usagi. Sein Blick wanderte Richtung See, wo das Ungeheuer Usagi weiterhin unter Wasser gefangen hielt. Mamoru wusste, jetzt musste er handeln. Er sprang auf und musste erstaunt feststellen, dass er einen edlen schwarzen Anzug mit wehenden Umhang anhatte. Er konnte es nicht mit Sicherheit sagen, aber dieses Outfit schien ihm neue Kraft zu verleihen. Ihm sollte das nur Recht sein. Er konnte jede Energie brauchen, um erfolgreich gegen seinen Widersacher anzutreten. Jetzt noch eine Waffe, überlegte sich Mamoru, als er auch schon eine rote Rose in den Händen hielt. Verwundert zuckte er mit den Achseln. Besser als nichts! Bewaffnet setzte er zum Sprung in Richtung Feind an und gezielt ließ er seine Rose scharf auf den Gegner zufliegen. Durch den Überraschungsmoment war das Monster nicht darauf gefasst, angegriffen zu werden und wurde hart von der Rose getroffen. Benohmen taumelte das Wesen nach hinten und blieb verwundet liegen. Mamoru nutzte die Gelegenheit und eilte zum See. Ein helles Strahlen durchbrach den dunklen See. Usagi tauchte plötzlich wieder an der Oberfläche auf, eingehüllt von einem warmen leuchtenden Licht. Ohne zu zögern streckte Mamoru seine Arme nach ihr aus, um sie sicher an das feste Land zu ziehen. Vorsichtig rüttelte er an ihren Schultern. Keine Reaktion. Tu mir das bitte nicht an! Erschrocken beugte sich Mamoru leicht nach vorne und blieb kurz vor ihrem Mund stehen. Ein zarter, schwacher Atem streifte seine Wange und er atmete erleichtert die Luft aus, die er bis eben angehalten hatte. Gott sei Dank! Er schloss Usagi in eine leichte Umarmung. „Tuxedo Mask?“ Verwirrt drehte sich Mamoru um. Wer hatte das gesagt? Suchend fiel sein Blick über die Gegend, doch außer einer schwarzen Katze, mit einer Narbe auf der Stirn, konnte er niemanden sehen. Tuxedo Mask... War er dieser Tuxedo Mask? Gedankenverloren beobachtete er die Katze wie sie immer näher kam. Er war Tuxedo Mask. „Du bist es wirklich! Geht es Usagi gut?“ Besorgt und erwartungsvoll schaute ihn die Katze an. Doch Mamoru brachte kein Wort raus. Ungläubig starrte er die Katze an. Hatte sie gerade tatsächlich mit ihm gesprochen? Verlor er hier gerade komplett seinen Verstand? Oder war er einfach nur auf seinem Sofa eingeschlafen und das ganze hier war nicht real? Nur ein Traum, der seiner kaputten Fantasie entsprungen war. Doch Usagi, die immer noch bewusstlos in seinen Armen lag, fühlte sich eindeutig echt an. Er schluckte. „Wer bist du?“ „Ich, aber Tuxedo Mask... Kannst du dich denn nicht mehr erinnern?“ Nun war es Zeit an Luna ihn ungläubig anzustarren. Konnte das sein? Hatte er seine Erinnerungen immer noch nicht zurück erlangt, aber warum konnte er sich dann in Tuxedo Mask verwandeln? Oder handelte er instinktiv, als er sah, dass Usagi in Gefahr war? Luna wollte gerade wieder etwas sagen, als ein schriller Schrei erklang. Erschrocken richteten Luna und Tuxedo Mask ihren Blick auf Usagi, die mit zittrigen Fingern auf etwas zeigte. Tuxedo Mask zog Usagi fester in seine Arme und sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite, genau wie Luna. Dort wo sie eben noch verweilt hatten, war nun eine riesige Kuhle im Boden. Ängstlich klammerte sich Usagi an ihren Retter. Beruhigend streichelte er ihr über den Rücken. Nicht wissend, was er tun sollte, um aus dieser gefährlichen Situation heil wieder raus zu kommen, verstärkte er seinen Griff um Usagi. Er sah einen bedrohlich wirkenden Strahl auf sie zu rauschen. Wieder sprang er zur Seite. Dabei spürte er ihren zierlichen Köper dicht an seinen gepresst. Ihre Kurven und ihre weiblichen Rundungen raubten ihm jeden klaren Gedanken. Wie konnte er unter diesen Umständen für ihre Sicherheit sorgen. Sie sollte aufhören mit ihrem betörendem Geruch und mit ihren weiblichen Rundungen sein Blut in weiter unten gelegene Regionen schießen zu lassen. So konnte er sich unmöglich auf das wesentliche Geschehen konzentrieren. Wie kann ich nur in einer solchen Situation so etwas denken!, schallt er sich selber. Das schlimmste daran war, dass er es genoss diesen warmen, zarten Körper an seinen zu spüren. Instinktiv schlang er seine Arme noch fester um sie. Es fühlte sich verdammt richtig an, sie so zu halten. So als sei es das normalste der Welt. Hör auf damit!, rief ihm innerlich eine Stimme zu. Das ist definitiv nicht die richtige Situation für so was! Tu irgendwas dagegen. Und bevor sein Gehirn verarbeiten konnte, was als nächstes passieren würde, hörte er eine Stimme laut und rau sagen: „Du bist verdammt schwer.“ Oh, das war eindeutig seine eigene Stimme. Warum verflucht noch mal sagte er ihr nicht einmal was er wirklich dachte? Eigentlich wollte er ihr irgendetwas beruhigendes zuflüstern. Ihr sagen, dass sie keine Angst zu brauchen hatte, solange er da war, um sie zu beschützen. Ihr versprechen, dass alles wieder gut werden würde. Sie müsse ihm nur vertrauen. Stattdessen stichelte er sie. Sogar in einer solchen Situation hatte er sein Mundwerk nicht unter Kontrolle. Er verfluchte sich innerlich. Warum rutschte ihm nur immer wieder eine Beleidigung nach der anderen aus dem Mund, wenn er sich mit ihr unterhalten wollte? Sogar dann, wenn sie nicht mal wusste, dass er es war. Das war doch nicht normal. Er schaute auf das Mädchen in seinen Armen hinunter. Grinsend stellte er fest, dass sie einen hochroten Kopf bekommen hatte vor Scham. Er wollte wirklich nicht, aber er verspürte trotzdem diese dämliche Schadensfreude. Außerdem sah sie sündhaft süß aus, wenn sie sich genierte. „Entschuldige.“, murmelte das zierliche Mädchen verschämt. „Für Entschuldigungen haben wir jetzt wohl wirklich keine Zeit.“, gab er darauf etwas barsch zurück und biss sich dafür sofort auf seine Unterlippe, bevor er einem weiteren Angriff ausweichen musste. Langsam aber sicher wurde das unbekannte Monster wütend und ungeduldig. Die Attacken kamen in immer kürzer werdenden Abständen. Ihm musste endlich etwas einfallen. Er war zwar sportlich, aber deswegen konnte er trotzdem nicht die ganze Nacht durch die Gegend springen und dabei hoffen, dass das Ungeheuer vor ihm schlapp machte. Obwohl er wenigstens so Usagis Nähe genießen konnte. Es tat ihm unheimlich gut wie sie sich an ihn klammerte. Also nicht für sein Ego, sondern viel eher ihm. Sie schien ihm Kraft zu geben. Ob sie das wusste? Egal ob sie das nun vorsätzlich tat oder nicht, allein dafür das es einfach so war, musste er sie endlich aus dieser gefährlichen Lage befreien. Fest entschlossen und mit so etwas wie einem Plan wich er dem nächsten Angriff aus. „Kletter auf meinen Rücken und halte dich gut fest!“, flüsterte er dann. Usagi nickte verängstigt und kletterte auf seinen breiten Rücken. Sie kniff die Augen zusammen und klammerte sich mit aller Macht an ihm fest. Tuxedo Mask sprang wieder zur Seite. Er hatte vor, dieses Viech zu verwirren. Immer schneller sprang er von einem Fleck zum nächsten. Vorher war ihm schon aufgefallen, dass dieses komische Monster etwas länger brauchte, um sich zu drehen. Es war genau genommen sogar ziemlich langsam. Er hoffte, dass er sich nicht irrte. Geschickt schaffte er es mit seinem nächsten Sprung hinter seinem Gegner zu landen. Was nun?, flog es durch seinen Kopf. Er hatte nur Sekunden, um jetzt zu zuschlagen. So eine Chance würde sich bestimmt nicht noch mal bieten. Ohne groß weiter zu überlegen, streckte er seine Arme aus und rief: „Tuxedo Smoking Bombe... explodiere!“ Der Platz um den See wurde strahlend hell erleuchtet. Schützend hielt Tuxedo Mask seinen Umhang um sich und Usagi. Als es langsam wieder dunkler wurde, ließ er seinen Umhang los. Das gefährliche Wesen war verschwunden. Besser gesagt zu einer blauen, klebrigen Pfütze geworden. Hatte er es besiegt? Verunsichert starrte er die eklige Masse an. Sie begann zu dampfen und verrauchte schließlich. Tuxedo Mask war sich nicht sicher, ob er seinen Feind besiegt oder vielleicht doch nur in die Flucht geschlagen hatte. Aber das war ihm ehrlich gesagt egal. Das Viech war weg. Sie waren erst mal in Sicherheit. Beruhigt legte er seine Hand auf Usagis, die immer noch an seinem Rücken klebte. Eingeschüchtert zuckte sie unter dieser Berührung zusammen. „Es ist verschwunden.“, sagte Tuxedo Mask sanft. Vorsichtig öffnete Usagi ihre Augen und unterdrückte ein Schluchzen. Das war einfach zu viel für sie. Tränen rollten ihr über die Wangen. Zitternd ließ sie ihren Beschützer los und ging in die Knie. Sofort schlang sie ihre Arme um ihren Körper. Sie konnte nicht verstehen was da eben passiert war. Erschrocken drehte sich Tuxedo Mask zu ihr um und ging ebenfalls in die Knie. Zögernd nahm er sie in den Arm und wiegte sie sanft hin und her. Sie musste wohl unter Schock stehen. „Sssch, ist doch alles wieder in Ordnung.“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Es ist niemanden etwas passiert. Und das komische Wesen ist auch wirklich verschwunden. Ehrlich!“ Liebevoll streichelte er ihr über den Rücken. Eigentlich wusste er gar nicht, was er in so einer Situation machen sollte. Er fühlte sich überfordert. Er hatte niemand bisher in seinem Leben Trost spenden müssen. Überraschend klammerte sich Usagi an ihn wie eine Ertrinkende. Immer und immer wieder schluchzte sie herzzerreißend auf. „Danke!“, wimmerte sie pausenlos. Dennoch ließ ihr Zittern nicht nach und erst jetzt wurde Tuxedo Mask bewusst, dass sie ganz durchnässt war. Sie musste sich dringend trockene Sachen anziehen. Langsam versiegten ihre Schluchzer und zärtlich drückte Tuxedo Mask sie von sich. Er zog seinen Umhang und sein Jackett aus und reichte seine Sachen Usagi. „Hier, zieh dir das über. Das sollte dich etwas wärmen bis du zu Hause bist.“ Dankend nahm sie seine Kleidung an. Erst schlüpfte sie in sein Jackett und dann legte sich anschließend seinen Umhang wie eine Decke um ihren Körper. Erschöpft setzte sie sich auf den Boden. Sie war so tapfer, dachte Tuxedo Mask und wollte ihr etwas aufheiterndes sagen. „Dafür das du so schwer bist, hast du aber eine ziemlich zierliche Figur.“ Idiot, warum sagst du ihr so was? Er hätte sich für diese Aussage ohrfeigen können. Verletzt und betreten schaute Usagi zu Boden. Wieder stieg ihr die Schamesröte ins Gesicht. Sie zog seinen Umhang etwas fester um ihren Körper. Tuxedo Mask schluckte. Er sollte sich wohl entschuldigen oder einfach weniger reden. Er machte einen Schritt auf sie zu und hob sie in seine Arme. „Also, wo wohnst du, dann bringe ich dich nach Hause.“ Er schaute sie fragend an. Doch statt einer Antwort, versuchte sie verzweifelt wieder auf den Boden zu kommen. Er schaute sie skeptisch an, doch dachte nicht eine Sekunde daran, sie wieder abzusetzen. „Lass mich bitte runter! Ich finde schon noch alleine nach Hause. Immerhin möchte ich nicht, dass du unter meiner Last zusammen brichst.“ Nun war es die Zornesröte, die ihr ins Gesicht gestiegen war. Mamoru traute seinen Ohren nicht. Da rettete er ihr Leben und trotzdem war sie so nachtragend wegen einer kleinen unwichtigen und überhaupt nicht so gemeinten Aussage. Na ja, dass es nicht so gemeint war und er aus ganz anderen Gründen gesagt hatte was er sagte, konnte sie ja nun wirklich nicht wissen. Er sollte es wohl richtig stellen. „Glaub mir, ich bin stark genug, um diese schwere Last zu ertragen. Also?“ Er biss sich auf die Zunge. Verdammt. Das wollte er nicht sagen. Was war denn nun wieder kaputt in seinem Kopf? Konnte er sich nicht einmal für das entschuldigen was er verbrochen hatte? „Nein. Das möchte ich nicht! Außerdem gibt es da schon einen, der mir ständig gemeine Dinge an den Kopf wirft. Der Job ist also bereits vergeben. Und wenn du jetzt die Güte hättest mich runter zu lassen, dann wäre ich dir zu Dank verpflichtet.“ Er schmunzelte, wenn sie wüsste! Reiß dich zusammen!, riet ihm seine innere Stimme. Vorsichtig und wortlos ließ er sie wieder auf ihre eigenen Füße stehen. Sie musste sich aber noch an ihm halten, um nicht umzukippen. Der Schock ließ ihre Beine immer noch erzittern. „Wie du willst. Mir soll es nur recht sein.“ Schwankend ließ sie sein weißes Hemd los und versuchte ihre ersten Schritte. Genervt wollte sich Tuxedo Mask umdrehen und gehen, doch der wacklige Anblick, dem ihm Usagi hier bot, war einfach zu amüsant. Doch als sie umknickte und zu fallen drohte, hatte er sie auch schon wieder in seine starken Arme gezogen. „Tja kleines Fräulein... Ich glaube, du kannst gar nicht mehr alleine laufen. Der Schock sitzt dir wohl noch zu tief in den Knochen. Nun sag mir schon wo du wohnst, und ich werde dich sicher zu Hause abliefern.“ Unsicher schaute Usagi ihm in seine ozeanblaue Augen. Sie wollte ihm nicht sagen wo sie wohnte. Auch wenn jede Faser ihres Köpers sich danach verzerrte, es ihm zu erzählen. Ihr Herz pochte ungewöhnlich schnell und beinahe verlor sie sich in diesen wunderschönen blauen Augen. Sie kamen ihr so vertraut vor. Ein Miauzen lies sie wieder zu sich kommen. „Luna... Was machst du denn hier?“ Fragend betrachtete Usagi ihre kleine schwarze Katze. „Luna also...“ Der Name kam ihm sehr bekannt vor. Sein Hirn fing an zu arbeiten, aber leider ergebnislos. Er hatte nur das Gefühl, diesen Namen schon einmal gehört zu haben... Zum Glück hatte sie miauzt, ansonsten hätte er sich in der Schöne dieser himmelblauen Augen verloren. Zuvor war ihm noch gar nicht aufgefallen, dass Usagi solch ausdrucksstarken und leuchtenden Augen besaß. Oder war es ihm nur nicht bewusst gewesen? Wieder miaute Luna. Dieses Mal etwas auffordernder. Wollte sie etwa, dass er ihr folgte? „Na gut. Wenn du mir nicht sagst, wo du wohnst, wird mich eben deine Katze hinführen.“, meinte Tuxedo Mask gut gelaunt. Es schien als würde Luna ihm nickend zustimmen. Dann setzte sie sich schließlich in Bewegung. Tuxedo Mask hob Usagi hoch und folgte der Katze. Dieses Mal konnte er sich voll und ganz auf Usagis Geruch, auf ihre Wärme und ihren Körper konzentrieren. Er wurde sich jeder Kleinigkeit bewusst und empfand sie als wäre es das Wichtigste auf der Welt. Ein zarter Duft stieg in seine Nase. Es war der süßliche Geruch von Pfirsichen. Wieder drückten sich ihre weiblichen Rundungen an seinen Körper. Und obwohl sie soviel aß, spürte er nicht das kleinste Pölsterchen. Sie war nahezu federleicht. Sie musste einen wirklich schnellen Stoffwechsel besitzen. Sanft drückte er ihren Körper näher an seinen. Ein warmer Schauer lief ihm den Rücken runter. Es fühlte sich sehr angenehm an, sie so nah an sich zu spüren. Irgendwie passte sie perfekt an seinen Körper. Ihr Kopf sank zärtlich gegen seine Brust und er musste erkennen wie ungesund schnell sein Herzrhythmus dabei ging. Als er auf das friedliche Mädchen in seinen Armen blickte, musste er schmunzelnd feststellen, dass sie eingeschlafen war. Sein Mund bewegte sich gefährlich nah zu ihrer Stirn. Als er realisierte, was er da vorhatte, hielt er in seiner Bewegung inne. Ein leichtes rot zierte seine Wangen. So was konnte er doch nicht machen. So was wollte er doch gar nicht machen! Er hob seinen Kopf wieder und zwang sich starr auf die kleine schwarze Katze vor ihm zu schauen. Vor einem kleinen Familienhaus blieb Luna stehen und miaute erneut. Hier muss Usagi wohl wohnen, dachte Tuxedo Mask. Er wollte sie nicht wecken. Aber vielleicht wussten ihre Eltern nicht einmal, dass sie weg war. Dann müsste sie sich zurück in ihr Zimmer schleichen. Aber bevor er diese wunderschöne Frau aus ihren Träumen riss, musste er noch etwas anderes in Erfahrung bringen. Er musste sich sicher sein, dass er heute seinen Verstand nicht komplett verloren hatte. „Luna?“ Die Katze drehte sich zu ihnen um. „Du weist wer ich bin, oder?“ Angespannt sah er die Katze aufmerksam an und betete, dass sie ihm antworten möge. Er hatte sich das nicht eingebildet. Im Park hatte sie tatsächlich etwas zu ihm gesagt. Luna musterte erst ihn und dann Usagi. Als sie erkannte, dass Usagi tief und fest schlief, ging sie einige Schritte auf Mamoru zu. „Ja, ich weiß wer du bist.“ Erleichtert fiel die Anspannung von ihm ab. Es war zwar seltsam mit einem Tier zu reden, aber immer noch besser als wenn er sich das nur eingebildet hätte. „Woher?“ „Ich weiß es eben.“, war die knappe Antwort. „Du musst Usagi wecken. Ihre Eltern erwarten sie bestimmt schon längst zurück. Und wehe du verrätst Usagi, dass ich sprechen kann. Sie und ihre Familie haben keine Ahnung, und so soll es auch bleiben!“ Tuxedo Mask nickte. Er hatte noch so viele Fragen, aber wenn Usagis Eltern sie schon zurück erwarteten, konnte er hier jetzt leider keine ausführlichen und klärenden Gespräche führen. Betrübt setzte er Usagi ab. Bei der Veränderung ihrer Pose wurde sie wach. Verschlafen rieb sie sich die Augen, bevor ihr wieder in den Sinn kam was vor wenigen Minuten geschehen war. „Wo sind wir?“, fragte sie verschlafen. „Vor deinem Haus.“, antwortete Tuxedo Mask zärtlich. „Oh.“ Sie schauten sich wenige Sekunden direkt in die Augen und dieser Moment kam beiden wie eine Ewigkeit vor. Eine Ewigkeit die so vertraut und so lange her war, dass es schon fast schmerzte. Doch dann machte Usagi einen kleinen Schritt nach hinten. „Ich sollte dann mal.“, flüsterte sie leise und zeigte in Richtung Türe. Er nickte, wollte nicht, dass sie jetzt ging. Langsam zog sie seinen Umhang von ihren Schultern und reichte ihn Tuxedo Mask. Er nahm ihn widerwillig entgegen. Vorsichtig knöpfte sie das Jackett auf und übergab es ihm ebenfalls. Missmutig wegen des Abschieds wendete sich Tuxedo Mask zum gehen. „Warte!“, erklang schüchtern ihre zarte Stimme. Er drehte sich noch mal zu ihr um und schaute sie erwartungsvoll an. „Ich kenne gar nicht den Namen meines Retters!“ „Tuxedo Mask. Mein Name ist Tuxedo Mask.“ Sie lächelte. „Vielen Dank... Tuxedo Mask.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und öffnete die Tür. Tuxedo Mask starrte ihr noch verträumt nach. Leise konnte er besorgte Stimmen von einer Frau und einem Mann wahrnehmen. Das waren bestimmt ihre Eltern. Er drehte sich abrupt um und machte sich auf den Weg nach Hause. Kaum war er zu Hause angekommen, verwandelte er sich auch schon wieder zurück in Mamoru. Der Tag war wirklich außergewöhnlich verlaufen. Müde zog er seine Sachen aus und warf sie in seinen Wäschekorb. Erschöpft legte er sich ins Bett und hoffe, dass wenigstens diese Nacht traumlos verlaufen würde. „Endymion!“, erklang verzweifelt eine liebliche Stimme. Er drehte sich mehrmals um seine eigene Achse. Er wusste nicht woher sie kam. Orientierungslos lief er los. Wie kam er nur hier her? Um ihn bekämpften sich die Menschen. Waren es überhaupt Menschen? Sie sahen danach aus, aber er befand sich definitiv nicht auf der Erde. „Endymion!!“ Wieder diese Stimme. Doch diesmal erschien sie ihm lauter. Hier in der Nähe musste sie sein. Er zog sein Schwert aus der Scheide. Bereit zu beschützen was er liebte. In der Ferne erblickte er eine zierliche Silhouette. „Endymion!!!“ Er rannte los. Sie brauchte seine Hilfe. Als er sie fast erreicht hatte, brach der Boden unter ihm auf und vor ihm fiel die Frau einen tiefen Abgrund hinunter. „Usagiii!“ Schweißgebadet wachte er auf. Sein Blick fiel auf den kleinen Alarmwecker. 2:36Uhr. Seufzend stand er auf und ging zu seiner Balkontür, um sie zu öffnen. Er atmete die Luft ein und machte einen Schritt nach vorne. Man konnte deutlich riechen, dass es geregnet hatte. Kalte Luft schmiegte sich an seinen Körper als er sich mit seinen Armen auf dem Geländer abstützte und seinen Blick in den Himmel richtete. Wieder ein Traum, mit dem er nichts anfangen konnte. Auch wenn er diese Nacht einen anderen hatte als sonst. Er hatte diese Frau Usagi gerufen, dabei hatte er sie nicht mal erkannt. Seine Gedanken schweiften ab. Er sah Usagi wie sie ihn anlächelte, bevor sie sich umdrehte und im Haus verschwunden war. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. So hatte sie ihn noch nie angelächelt. Es ließ seinen Herzschlag wieder ein paar Takte schneller schlagen. Was das alles wohl zu bedeuten hatte? Motoki würde wieder in Rätseln sprechen. Irgendwas von "dein Herz versteht schon längst, was dein Gehirn erst noch verarbeiten muss". Mamoru seufzte. Doch heute Nacht konnte Mamoru erahnen, was Motoki mit so etwas meinen könnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)