Close the Door von -Ray- ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Hallo meine lieben Leser. Vielen Dank dass ihr über die Zeit hinweg der FF Close The Door trotzdem treu geblieben seit. Durch meine Prüfungs/Bewerbungszeit bin ich sehr in Verzug gekommen. Zusätzlich muss ich zugeben ist dieses Kapitel eher ein Übergangsteil. Das nächste ist an sich auch schon fertig und sollte eigtl bald Folgen. Das hängt nur noch davon ab ob ich das Ende verändern möchte oder nicht ;) LG Eure Ray Close the Door Kapitel 10: Nachdem er gegangen war, ließ ich mich erschöpft auf das Bett sinken. Vergrub mein Gesicht in dem weichen Kissen und atmete einmal tief ein und aus. Ich schloss die Augen. Versuchte über die Geschehnisse der letzten zwanzig Minuten nachzudenken, doch ich war zu durcheinander. Konnte das Chaos in meinem Kopf nicht ordnen. Also wickelte ich mich in die Decke ein, seufzte leise und versuchte zu schlafen. Ich erwachte erst am späten Nachmittag. Trank einen Schluck Wasser und stand dann auf, um kurz auf Toilette zu gehen. Ich fühlte mich matt und ausgelaugt. Irgendwie krank. Schwankend fand ich den Weg zurück in mein Bett. Mir war heiß. Ich hustete. Scheiße, jetzt wirst du auch noch Krank, ging es mir durch den Kopf. Ich biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. Alles drehte sich. Am nächsten Morgen hatte sich mein Zustand extrem verschlechtert. Ich hatte hohes Fieber und war kaum ansprechbar. Meistens schlief ich. Manchmal wachte ich auf, bemerkte jemanden, der bei mir war, konnte mich aber nicht auf den Gedanken konzentrieren. Seto ging nicht zur Schule. Stattdessen rief er seinen Hausarzt an. Dieser faselte etwas von Fieber, kalten Wadenwickel und einer zusätzlichen Decke. Seto war mit seinen Gedanken nicht wirklich bei der Sache. Er machte sich Sorgen. Joseph hatte am Vortag schon keinen guten Eindruck auf ihn gemacht. Zusätzlich zu dem Traum, dem ernsten Gespräch und dem Allgemeinbefinden kam jetzt also noch eine Erkältung? Dieser Idiot nahm auch einfach alles mit, was er kriegen konnte! Er verabschiedete den Arzt, der versprach am Abend erneut vorbei zu sehen und gab die Anweisungen des Arztes an eine seiner Bediensteten weiter. Dann fuhr er sich kurz durch das braune Haar und schloss für einen Moment die Augen. Er war müde. Am Abend hatte sich der Zustand von Joseph noch nicht gebessert. Nach wie vor befand er sich in einer Art Wach-Traum-Zustand. Die Temperatur war noch nicht gesunken, stattdessen war ein ekliger Husten hin zu gekommen. Der Arzt maß die Temperatur und schüttelte unschlüssig mit dem Kopf. Dann überprüfte er die Atemgeräusche, den Puls und den Blutdruck. Schließlich seufzte er leise, stand auf und ging aus dem Raum zu dem Büro des Firmeninhabers. Er klopfte an, wartete auf das „Herein“ und betrat dann den Raum. „Mr. Kaiba, ich habe mir den Jungen erneut angesehen. Seine Werte haben sich nicht verbessert. Ich habe den Verdacht auf eine Lungenentzündung, würde diesbezüglich aber noch die Nacht abwarten, ob sich etwas verändert. Wenn das Fieber bis morgen nicht wenigstens auf 38 ° gesunken ist, würde ich ihn lieber in einem Krankenhaus unterbringen und dort weiter betreuen.“ Seto ließ sich seine Erschütterung über die Aussage seines Arztes nicht anmerken. Trotzdem kämpfte er innerlich mit sich. Lungenentzündung? Er schluckte. Legte sich innerlich eine Antwort zurecht und nickte schließlich. „In Ordnung. Ich werde veranlassen, dass der Junge ständig unter Beobachtung steht. Wenn das Fieber steigen sollte, werde ich ihn in ein Krankenhaus einliefern lassen. Kommen Sie, wenn Sie nichts mehr von mir hören, morgen Früh noch einmal vorbei. Dann sehen wir weiter.“ Der Arzt nickte, verabschiedete sich und verließ das Zimmer. Sobald sich die Tür hinter dem älteren Mann geschlossen hatte, seufzte Kaiba und fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung durch die Haare. Müde stützte er seinen Kopf für einen Moment auf seine Hände und schloss die Augen. Krankenhaus… Das würde Joseph ihm wahrscheinlich nie verzeihen. Die Ärzte würden Fragen stellen. Vielleicht die Polizei rufen. Auf jeden Fall viel Ärger machen. Seto stöhnte leise. Schließlich riss er sich zusammen, stand auf und verließ ebenfalls das Büro. Es half weder ihm, noch dem jungen Mann, zwei Zimmer weiter, auch nur das Geringste, wenn er hier in seinem Büro versauerte und sich das Schlimmste ausmalte. Er trat zu der Tür des Gästezimmers, atmete noch einmal tief ein und betrat den Raum. Er war seit dem Morgen nicht mehr hier gewesen, hatte sich tapfer ferngehalten und stattdessen drei Stunden auf der Couch geschlafen und danach noch ein bisschen gearbeitet. Doch die Sache hatte ihn sowohl in seinen Träumen als auch bei der Arbeit immer wieder eingeholt. Und jetzt hielt er es nicht mehr aus. Er musste nach ihm sehen. Langsam ging er zu dem Himmelbett und setzte sich einen Moment an den Rand. Mit einem besorgten Stirnrunzeln fuhr er Joseph mit einer sanften Bewegung seiner Rechten über die Wange. Die Haut fühlte sich heiß und feucht an. Er griff nach dem Tuch, auf Josephs Stirn, wusch es in der Wasserschüssel, die auf dem Nachtkästchen stand, kurz aus und tupfte ihm den Schweiß vom Gesicht. Dann legte er das weiße Tuch wieder auf die obere Gesichtshälfte seines Schützlings. Gedankenverloren zog Seto seine Beine an, verschränkte die Arme auf den Knien und stützte seinen Kopf auf. Was machst du nur mit mir, Joseph? Fragte er sich in Gedanken. Dann atmete er einmal tief durch und stand auf, um den Jungen wieder allein zu lassen. Er musste dringend weiterarbeiten. Hätte schon längst in der Firma sein müssen, doch dazu fühlte er sich heute nicht mehr in der Lage. Zu sehr beschäftigte Josephs Zustand seine Gedanken. Eine Stunde saß er mehr oder minder konzentriert an seinem Schreibtisch und tippte einige Zahlen in die geöffnete Tabelle. Irgendwie macht das alles keinen Sinn, dachte er stirnrunzelnd und überflog das Ganze noch ein mal. Als ihm erneut ein Fehler auffiel, seufzte er genervt auf, drückte den Deckel seines Notebooks nach unten und schob diesen einige Zentimeter von sich weg. Stöhnend raufte er sich die Haare und vergrub das Gesicht in beiden Händen. Natürlich, er hatte eine seiner Bediensteten angewiesen, auf Joseph zu achten, doch scheinbar war das nicht genug, um ihm die nötige Konzentration für die Arbeit zu bescheren. Er musste das selbst in die Hand nehmen. Also verließ er das Büro, bepackt mit seinem Notebook und einigen Notizen, die ihm sein Stellvertreter der Firma zugefaxt hatte und ging in das Gästezimmer. Er scheuchte die Haushälterin aus dem Raum und richtete sich einen kleinen Arbeitsplatz neben Josephs Bett ein. Dieser bewegte sich unruhig im Schlaf, hustete leise. Sein Atem klang rasselnd, er atmete schnell. Seto warf ihm einen besorgten Blick zu. Dann setzte er sich einen Moment an seine Bettkante, griff nach dem Tuch und wusch es erneut mit dem kühlen Wasser aus. Er platzierte es wieder auf Josephs Stirn, und legte diesem beruhigend eine Hand auf die Schulter, auch wenn er wusste, dass dieser diese Geste wohl kaum spüren würde. Trotzdem bildete er sich für einen Moment lang ein, dass sein Gast ein kleines bisschen ruhiger Atmete. Seto griff nach Josephs Hand und hielt sie fest. „Komm schon, Joseph…“, flüsterte er kaum hörbar. Dann seufzte er leise, ließ die Rechte seines Schützlings los und stand auf, um sich wieder auf den Sessel zu setzen. Dort nahm er das Notebook auf seine Beine und begann damit seine E-Mails durchzulesen. Er erkannte sich kaum wieder. Lediglich Mokuba war ihm wichtig genug, dass er seine Arbeit so schleifen ließ. Wenn Mokuba krank war, war ihm alles egal. Doch seit wann schaffte es sein Klassenkamerad ihn so zu beunruhigen, dass er bei ihm das selbe tat, wie bei seinem kleinen Bruder? Immer wieder stand er auf, maß Josephs Temperatur und schüttelte dann verständnislos den Kopf. Warum machte der Jüngere es ihm auch so verflucht schwer? Nach zirka zwei Stunden schaltete er das Notebook aus und stellte es auf den Boden. Es brachte ja doch nichts. Er setzte sich auf die Bettkante des Himmelbettes, zog seine Knie an und umschloss diese mit seinen Armen. Dann legte er seinen Kopf auf das rechte Knie und beobachtete den Kranken. Er seufzte lautlos. Schloss für einen Moment die Augen. Verwirrt hob Seto den Kopf und sah sich verständnislos um. Er lag neben Joey, halb auf dem Bett und halb auf dem Boden. Er war wohl eingenickt. Schnell warf er seinem Gast einen Blick zu, doch der schlief tief und fest und wirkte wesentlich ruhiger als noch vor einigen Stunden. Seto griff nach dem Tuch, das ihm von der Stirn gerutscht war und legte es ins Wasser. In der Zwischenzeit schob er seinem Patienten das Thermometer zwischen die Lippen und wartete auf das Piepsen. Dann las er die Anzeige ab. 39,5. Immerhin ein halbes Grad, dachte er und legte das kleine Gerät wieder auf das Nachtkästchen, griff stattdessen nach dem weißen Tuch und wrang es aus. Dann legte er es Joseph wieder auf die Stirn. Er war müde. Rutschte ein Stück nach unten und lehnte sich mit dem Oberkörper gegen den linken Bettpfosten. Schloss erneut die Augen und schlief fast sofort wieder ein. Am Morgen fand er sich am Bettrand wieder, den Oberkörper quer im Bett liegend und die Beine ganz nah angezogen. Sein Kopf schmerzte und sein rechter Arm fühlte sich merkwürdig Taub an. Wahrscheinlich hatte er die ganze Nacht so gelegen. Er rieb sich über die Augen, schüttelte seinen rechten Arm aus, stand dann auf und griff nach der Schüssel, holte neues Wasser und trat dann wieder an Josephs Bett. Dieser sah schon wesentlich besser aus, als noch am Vortag. Seto maß seine Temperatur und lächelte erleichtert. „Gott sei Dank…37,6 C°“ flüsterte er und strich Joseph kurz über das Blonde Haar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)