Langsam verstehe ich dich von moebeli94 (Auf nach Sunagakure) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog Schnellen Schrittes lief Sakura durch die belebten Strassen von Konohagakure. Sie wurde von Tsunade bereits sehnlichst erwartet und legte daher noch einen Zahn zu. Denn ihre Meisterin galt nicht als eine der geduldigsten Menschen. Natürlich hätte Sakura auch den Kürzeren Weg über die Dächer nehmen können, doch sie wusste, dass nicht alle Bewohner des Dorfes davon angetan waren, wenn jemand über ihre Dächer hüpfte. Da es heute Markt war, musste sie sich durch eine grosse Menschenmenge kämpfen. Gleichzeitig fuhr sie sich immer wieder mit ihren Fingern durch die Haare, denn in ihrer Eile hatte sie keine Zeit mehr gehabt, sie zu bürsten. Auch ihre Klamotten hatte sie sich nur übergestülpt und wiesen einige Falten auf. Erleichtert sichtete sie das Gebäude der Hokage und hastete die Treppe hoch. Ohne anzuklopfen und ausser Atem stürmte sie in ihr Büro. „Sakura, man klopft immer zuerst an. Ausserdem bist du ganze 15 Minuten zu spät.“, sagte Tsunade und hob tadelnd ihren Zeigefinger in die Höhe. Beschämt fixierte Sakura den Boden. Ihre Meisterin wollte sie nun mal wirklich nicht verärgern. „Tut mir leid, das wird bestimmt nicht mehr vorkommen.“ „Das werde ich auch hoffen.“ Erst jetzt registrierte Sakura eine Person, die nur wenige Meter neben der Hokage stand. Als erstes fielen ihr die stechend roten Haare auf. Überrascht wanderte ihr Blick zu dem Gesicht. 'Gaara! Aber was macht er denn hier?' Er musterte sie mit ausdruckslosen Augen und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. Sakura lief eine Gänsehaut den Rücken hinunter. Nicht dass sie sich direkt vor ihm fürchtete..., doch dieser Blick strahlte so eine Gleichgültigkeit aus, wo sie sich fragte, ob er sich wirklich verändert hatte. Wer garantierte ihr, dass er nicht jemanden ohne Grund mit seinem Sand zerdrückte? Tsunade räusperte sich leicht und erhielt so Sakuras vollste Aufmerksamkeit. „Sakura, ich habe für dich eine Mission. Sie ist etwas ungewöhnlich, doch ich finde, dass du daraus auch gut profitieren kannst.“, teilte sie ihr mit. Neugierig trat Sakura einige Schritte näher. „Du wirst den Kazekagen nach Sunagakure begleiten und dort ein halbes Jahr verbringen. Deine Aufgabe besteht darin, im Büro zu helfen und im Krankenhaus nach dem Rechten sehen.“ Verwirrt liess Sakura ihren Blick zu Gaara schweifen. „Gibt es dort denn niemand Verantwortliches?“ Kurz schloss Gaara seine jadegrünen Augen, um sie jedoch wenige Sekunden später wieder zu öffnen. „Doch, aber ich muss leider eingestehen, dass die Medic-nins noch nicht auf dem Level wie hier in Konoha sind.“ Sakura nickte verstehend und erhielt weitere Anweisungen. Für Sakura klang es mehr als nur verlockend eine längere Zeit in Suna zu verbringe. Dies war wohl auch der Traum jedes Fortgeschrittenen Medic-nins. Dort wuchsen zwar nicht solche schönen Blumen wie in Konoha, jedoch sind in der Wüste einige höchst giftige Pflanzen zu Hause. Das Thema 'Gift' interessierte Sakura in letzter Zeit sehr und sie hatte schon einige Bücher darüber gelesen... Das einzige was die Rosahaarige an der Reise ärgerte war, dass sie Gaara im Büro helfen sollte. Denn wie schon gesagt, vertraute sie ihm noch nicht und hatte auch nicht besonders Lust darauf für ihn die Sekretärin zu spielen. Nachdem Sakura alles nötige in eine Tasche gepackt hatte, verabschiedete sie sich von ihren Freunden. Sie wusste jetzt schon, dass sie sie alle vermissen würde. Naruto hatte sie mit einem breiten Grinsen umarmt und Ino hatte heimlich eine Träne vergossen. Sai, der ja bekanntlich noch nicht viel mit Gefühlen anfangen konnte, war mit der ganzen Situation überfordert und schüttelte ihr einfach nur die Hand. „So, da bist du ja endlich“ Gaara hatte sich an der Mauer des Tores angelehnt und bedachte sie mit einem ungeduldigen Blick. Er wollte so schnell es ging wieder nach Suna zurück. „Los gehen wir!“ Er drehte Sakura den Rücken zu und lief mit strammen Schritten voraus. 'Das kann ja noch heiter werden' dachte sich Sakura und folgte ihm schweigend. Kapitel 2: Regeln ----------------- Regeln Mühsam rang Sakura nach Luft. Sie war sich ja einiges gewohnt, doch was Gaara hier abzog, hatte sie noch nie erlebt. „Lauf nicht so schnell, ich komme ja fast nicht nach.“ meckerte sie. Gaara schenkte ihr einen missbilligenden Blick. 'Sie geht mir ziemlich auf die Nerven, hätte die Hokage nicht jemand umgänglicheres aussuchen können?' Demonstrativ blieb Sakura stehen, ging leicht in die Hocke und stütze sich die Hände auf ihren Knien ab. „Wenn du dich jetzt nicht meinem Tempo anpasst, tätige ich keinen Schritt mehr, dann können wir ja hier verrotten.“ Aus Gaaras Kehle drang ein bedrohliches Knurren. „Halt den Mund. Wenn du dich nicht sofort bewegst, wirst du es bereuen.“ Mit seiner rechten Hand zog er den Korken aus seiner Kürbisflasche heraus und der Sand schlängelte sich langsam auf Sakura zu. Mit weit aufgerissenen Augen realisierte sie ihre Situation. Sie wusste nicht, woher sie diese Kraft nahm, doch sie würde standhaft bleiben und sich ihm bestimmt nicht unterordnen. Resigniert schnaufte Gaara auf. Ihm wurde klar, dass seine Drohung bei ihr keine Wirkung gezeigt hatte. Kurz checkte er die Umgebung ab, doch ausser der Strasse, den Bäumen und vereinzelten Vögel, war ausser ihnen keine Menschenseele zu sehen. Schnell trat er auf sie zu und hievte sie mit einem Ruck über seine Schulter, so dass ihr Gesicht gefährlich nahe an seinem Hinterteil war. Sofort breitete sich ein zarte Röte auf Sakuras Wangen aus. Doch ihre anfängliche Befangenheit wich schnell wieder. „Was soll das?! Lass mich sofort wieder runter du Mistkerl!“, schrie sie und trommelte mit ihren Fäusten auf seinen Rücken. Der Rothaarige liess sich von dem nicht weiter beirren und lief zügig weiter. Die Schläge ersetzten sich durch wüste Beschimpfungen, welche Gaara innerlich ein kleines Grinsen abverlangten. Denn in seinem ganzen Leben hatte sich noch nie jemand so etwas getraut. Weder seine Geschwister noch sonst wer... Mit der Zeit gab Sakura alle ihre Widerspenstigkeiten auf und fand sich damit ab, wie ein Kartoffelsack in der Gegen herumgetragen zu werden. Sie versuchte alles von einer positiven Seite zu sehen und versuchte sich einzureden, dass diese Variante von Gaara doch sowieso bequemer sei. Ausserdem konnte sie doch so besser die wunderschöne Landschaft geniessen. Nach einer Stunde hielt Gaara abrupt an. Seine belastete Schulter schmerzte höllisch und sein Arm war eingeschlafen. Sakura musste ausversehen eine seiner Arterien abgedrückt haben. Nicht dass sie jetzt besonders schwer oder so wäre. Er stelle sie auf den Boden ab und setzte sich auf einen Baumstumpf. Mit einer Hand fing er an seine Schulter und seinen steifen Nacken zu massieren. Er hatte das Gefühl, als ob tausende Ameisen sich seines Arms beheimatet hätten. „Hier halten wir Rast. Damit du nachher wieder selbst laufen kannst. Du musst ja von diesem anstrengenden Marsch richtig ermüdet sein.“, meinte er mit einer nur so von Ironie triefender Stimme. Sakura schickte ihm nur einen giftigen Blick und setzte sich auf einen dicken Ast eines Baumes. Diese ironische Ader, war ihr an Gaara noch gar nie aufgefallen. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass er es bis anhin auch gar noch nicht war. Eine ganze Weile sass Gaara nur dort und hing seinen eigenen Gedanken nach. Diese Ruhe fehlte ihm oft. Das war ja bei seinem Beruf auch nicht besonders verwunderlich. Tags über wurde er von Akten, Anfragen und Sitzungen in Anspruch genommen und abends war er meistens so müde, dass er sofort ins Bett ging. Trotzdem erhob er sich von seinem Sitzplatzer und wischte den Dreck von seinen Kleidern. „Wir müssen weiter!“ unterbrach Gaara die Stille. Doch er bekam keine Antwort. Verwundert lief er zum Baum. „Sakura?!“, rief er. Doch es regte sich immer noch nichts. Genervt hüpfte er auf den Ast und stellte fest, dass sie eingeschlafen war. Gereizt knirschte er mit seinen Zähnen. 'Was mache ich jetzt? Wenn ich sie jetzt aufwecke, fällt sie vom Baum herunter. Ausserdem würde sie mir wieder auf die Nerven gehen.' Vorsichtig nahm er sie auf seine Arme. Er betete zu Gott, dass seine Geschwister niemals etwas davon erfahren würden. Denn er, als der kalte Kazekage bekannte Mann, würde all seine Autorität verlieren, falls in jemand so sehen würde. Ausserdem hasste er jegliche Arten von Berührungen. Zu gross waren die Enttäuschungen in seinem Leben gewesen. Trotzdem nahm er sich zusammen und trug sie im Braut Stil nach Sunagakure. Laut seinen Berechnungen sollte er etwa in zwei Stunden an seinem Ziel ankommen. Die Hitze der Wüste schien Sakura überhaupt nicht zu bemerken. Erst vor dem Tor des Dorfes schlug sie langsam die Augen auf. Verwirrt bemerkte sie die Hitze, die auf ihrer Haut brannte und ihr das Atmen erschwerte. Erst nach einer geschlagenen Minute realisierte sie, dass sie jemand auf den Armen trug. Ungläubig reckte Sakura ihren Kopf nach oben und erkannte Gaara. „Was soll das?“, fragte sie noch leicht benommen. Gaara zuckte leicht zusammen. Er hatte nicht erwartet, dass sie wieder wach war. Wie ein geölter Blitz setzte er sie auf den Boden. Ihm schien die ganze Situation unangenehm zu sein, denn seine Pupillen zuckten kurz verwirrt in der Gegend herum und schienen einen Anhaltspunkt zu suchen. Gaara fasste sich aber schnell wieder und seine Mine verdunkelte sich. „Endlich bist du wach!“, schnauzte er sie an. Eine steile Falte zog sich über Sakuras Stirn. Warum hatte er ihr gegenüber solche Stimmungsschwankungen? Was sollte das alles...einmal war er nett und dann plötzlich wieder der Nordpol persönlich. Amüsiert betrachteten die Wachen das Schauspiel welches sich ihnen bot. Der Kazekage schien das zu bemerkten und schritt langsam auf sie zu. Zwar konnte Sakura kein Wort aus dieser Entfernung hören, jedoch deutete sie sein Gesagtes als eine Drohung, da die Gesichter der Wachen plötzlich kreideweiss waren und sie sich hastig vor ihrem Kagen verbeugten. Wieder hatte Gaara die Führung übernommen und führte sie zu einem der Sandhäuser. „Hier wohne ich mit meinen Geschwistern.“ erklärte er kurz und knapp. Sakura war immer wieder erstaunt, wie anders die Häuser in Suna aussahen als bei ihr zu Hause in Konoha. Hier hatten jedes Haus seine eigene Form... Kaum drückte Gaara die Klinke runter, wurde er von Temari mit einem kleinen Aufschrei freudig in die Arme geschlossen. „Endlich bist du zurück! Der Ältestenrat wurde schon ganz ungeduldig.“ Da Sakura hinter dem Rothaarigen stand, bemerkte Temari sie erst, als Gaara sich neben seiner Schwester durch die Tür in die Wohnung drückte. Überrascht musterte Temari sie. Sie schien nicht mit Sakura gerechnet zu haben. „Wieso hast du Sakura mitgebracht?“ Gaara schien es jedoch nicht für nötig zu halten sie zu orientieren, so übernahm die Medic-nin die Aufgabe. „Ich wurde darum gebeten, hier etwas im Krankenhaus und im Büro zur Hand zu gehen.“ Neugierig deutete Temari ihr mit der Hand an einzutreten. Sakura lächelte freundlich und betrat mit einem 'Danke' den Flur. „Wie lange bleibst du?“ - „Voraussichtlich ein halbes Jahr.“ Temari nickte leicht und zog sich die Schürze ab, die sie vorher um ihre Taille gebunden hatte. Kleine rote Spritzer überzogen die weisse Fläche. Sakura tippte darauf, dass Temari gerade gekocht hatte. „Übrigens wird sie wohl bei dir schlafen müssen...“, meldete sich Gaara zu Wort und schnallte den Sandkürbis von seinem Rücken ab. Empört stemmte Temari ihre Hände in die Hüfte. „Erstens, hast du das grösste Bett, also wird sie bei dir schlafen und zweitens...“ Ihre Gesichtszüge wirkten auf einmal bedrohlich und tausend kleine Blitze schienen in ihren Augen zu glühen. „Ich hab dir schon tausendmal gesagt, dass du deinen Kürbis nicht hier abstellen solltest sondern im Badzimmer! Was glaubst du eigentlich, dass ich nichts besseres zu tun habe, als jeden Tag deine Sandkörner vom Teppich zu wischen?!“ Erst jetzt sickerte langsam die Tatsache, dass sie im gleichen Bett wie Gaara schlafen sollte, in Sakuras Hirn. Wütend hatte der Kazekage sie grob am Handgelenk gepackt und mit sich gezogen. Schliesslich schupste er sie in sein Zimmer und knallte hinter sich die Tür zu. „Glaub ja nicht, dass dies etwas zu bedeuten hat.“, zischte er aufgebracht. Unbeeindruckt stelle Sakura ihren Rucksack auf den Boden und nahm dass Zimmer genau in Augenschein. Es war ziemlich gross... ein Schrank, ein Bürotisch mit einem Drehstuhl, ein grosses Bett und ein Nachtkästchen. Sakura setzte sich zur Probe auf das Bett und stützte ihre Hände auf der Matratze ab. Zufrieden lächelte sie, hier war es bestimmt bequemer als in ihrer Wohnung in Konoha. Nun richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder Gaara zu. Dieser hatte mit gerunzelter Stirn ihr Verhalten beobachtet. „Ich geb dir jetzt gleich noch die Regeln durch. Erstens: Du berührst mich nicht. Zweitens: Halte Nachts mindestens einen halben Meter Abstand von mir... und Drittens: Ich habe keine Lust auf irgendwelche Gespräche, also rede möglichst wenig mit mir. Verstanden?“ Sein Blick war leicht arrogant und brachte seine Überlegenheit zum Vorschein. Zwar nickte Sakura, jedoch brodelte es regelrecht in ihr und sie fand diese Regeln mehr als nur unsinnig. 'Was bildet der sich eigentlich ein? Hat der das Gefühl ich will mit ihm eine Kuschelparty machen? Der leidet wohl an Selbstüberschätzung!' Am liebsten hätte sie ihm ihren Rucksack über den Kopf gezogen, doch wie er dann reagieren würde, wollte sie lieber nicht wissen. Immerhin war er immer noch eine gewisse Respektsperson, da er ja der Kazekage war. Kapitel 3: Die Unordnung ------------------------ Ich bedanke mich für die 3 lieben Kommentare.^^ ******************************************************************************** [style type="italic"]Die Unordung[/style] Nun stand Sakura alleine im Zimmer. Schliesslich zog sie ihren Rucksack zu sich herüber und räumte ihn aus. Zu oberst auf ihren Kleidern lag ein eingerahmtes Foto. Es zeigte das alte Team 7, wo alle noch glücklich vereint waren,...obwohl Sasukes Gesichtsausdruck nicht gerade begeistert wirkte. Schmunzelnd betrachtete Sakura das Bild und stellte es auf das weisse Kästchen. Mehr als die Hälfte des Schrankes war unbenutzt. Zufrieden stapelte Sakura ihre wenigen Kleider auf das mittlere Fach. Sie musste wohl oder übel später noch shoppen gehen, denn so wenige Kleider würden kaum für ein halbes Jahr reichen. 'Vielleicht kommt Temari mit? Sie kennt sich ja gut hier aus...' Kaum war Sakura fertig und hatte auch den Rucksack verstaut, klopfte es. „Ja?!“, rief die Rosahaarige laut. Die Tür wurde einen Spalt geöffnet und der Kopf von Temari zwängte sich hindurch. „Gaara schickt mich, er will dich sehen.“ Kurz streckte Sakura ihre Arme aus und gähnte, bevor sie der Älteren folgte. Während sie durch die Gänge liefen, konnte Sakura nur staunen. „Wie findest du dich hier zurecht, das ist ja das reinste Labyrinth. Alles sieht irgendwie gleich aus...“ Temari musste leicht schmunzeln. „Mit der Zeit bemerkst du die Unterschiede. Naja, ich wohne hier ja auch schon seit ich klein bin.“, gab sie zur Antwort. Sakura nickte, jedoch lag ihr schon die nächste Frage auf der Zunge. „Gibt es denn hier wirklich kein Gästezimmer? Ich will ja nicht unverschämt wirken,...doch es ist ja wohl kaum möglich, dass alles besetzt ist.“ Temari bog nach rechts ab. „Du hast recht, die meisten Zimmer sind unbenutzt, doch genau an dem liegt es ja auch. Sie sind leer und dadurch auch unbequem, ausser du bevorzugst es, auf dem Boden zu schlafen.“ Sakura schüttelte verneinend den Kopf. Da war es ihr doch lieber, mit Gaara das Bett zu teilen. Endlich kamen sie vor der Tür des Kazekagen zu stehen. Bevor Temari anklopfte, bereitete sie Sakura auf das Kommende vor. „Also, nur zur Information damit du keinen Herzinfarkt erleidest. Die Ordnung ist wirklich katastrophal, glaub mir, ich übertreibe nicht.“ Langsam öffnete sie die Tür und in Sakuras Kopf erklang die Musik eines ihrer Lieblingskrimis. Jedoch entdeckte sie keine Leiche, sondern,...haufenweise Papierstapel. Sakura traf fast den Schlag, als sie die Lage realisierte. Nur ein schmaler Weg war von der ganzen Unordung verschont geblieben und führte zu einem Pult. Hinter dem Bürotisch auf einem Stuhl, sass der Kazekage und bedachte sie mit einem kühlen Blick. „In dieser Woche wird es deine Aufgabe sein, meine Akten zu ordnen...“ Sakura sah ihn entgeistert an. „Was?!“, schrie sie „für das würde ich einen ganzen Monat brauchen. Was hast du in all diesen Monaten, als Kazekage, erledigt?! Am liebsten würde ich dir in den Hintern treten, bis du nur noch Sand spuckst. Nein wirklich, in meinem ganzen Leben hab ich noch nie so etwas gesehen.“ Temari zog den Kopf ein und verliess in Windeseile das Zimmer. Sie hatte keine grosse Lust, den Blitzableiter zu spielen Zornig sah Gaara Sakura an und stand so ruckartig auf, dass der Stuhl auf den Boden flog. Mit wenigen Schritten war er bei ihr angelangt und packte sie grob am Arm. Sakura war sich sicher, dass diese Aktion einige schöne, blaue Striemen an ihrem Handgelenk hinterlassen wird. „Du wirst für deine Arbeit bezahlt, also sei zufrieden damit.“ Gaara stiess sie von sich und verliess sein Büro. In seinem Kopf herrschte ein Chaos. 'Warum kann ich ihr mit meinem Sand nichts antun? Wieso verdammt!' Wütend sah Sakura ihm nach und rieb sich über die Druckstelle. 'Was bildet sich dieser Sandfreak eigentlich ein?' Widerstrebend widmete sie sich schliesslich ihrer Aufgabe. Den Drang, dass nächste Feuerzeug an sich zu nehmen und alles abzufackeln, überspielte sie gekonnt. Der Gedanke an eine fuchsteufelswilde Tsunade, half ihr zusätzlich. An einem langen, schmalen Tisch, fand die Sitzung des Ältestenrates mit dem Kazekagen ab. Während eine rege Diskussion stattfand, war Gaara mit seinen Gedanken ganz wo anders. Dauernd musste er an Sakura denken...Ihr Gesicht ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf, egal was er machte. 'Sie hat Temperament und ist eigentlich ziemlich hübsch.' Ein minimales Grinsen legte sich auf seine Lippen, welches jedoch sofort wieder erlosch. 'Was denke ich da eigentlich. Sie mag mich sowieso nicht,...und ich sollte es auch nicht tun.' Plötzlich nahm er, die Stille die um ihn herrschte, wahr. Gaara hob seinen Kopf und sah in die Runde. Ihm wurden erwartungsvolle Blicke zugeworfen. „Und wie ist ihre Meinung darüber Kazekage-sama?“, meldete sich der Vorsitzende zu Wort. Noch etwas deplatziert räusperte sich Gaara. Er hatte null Ahnung, um was es überhaupt ging. „Die Entscheidung liegt ganz bei ihnen.“ Er hatte sowieso das Gefühl, dass es nur wieder um irgendetwas belangloses ging. „Aber Kazekage-sama, er geht um den Bau des Turmes...der wird Unmengen von Geld verspeisen. Darum benötigen wir ja auch ihre Zusage. Ansonsten wird uns der Bau verweigert.“ Erleichtert seufzte er innerlich auf. Jetzt wusste er wenigstens, um was es genau ging. „Dieser Turm wird ein wichtiges Bestandteil der Sicherheit von Suna sein. Daher beordere ich sie, möglichst zügig mit dem Bau zu beginnen.“ Langsam stand er auf und signalisierte so, dass die Sitzung beendet war. Sorgfältig setzte er sich wieder den Kagenhut auf und machte sich auf den Weg nach Hause. Frustriert suchte Sakura Gaara. Unter ihrem Arm trug sie eine Mappe mit wichtigen Dokumenten, die er unterschreiben sollte. Plötzlich prallte sie gegen jemanden und fiel zu Boden. „Hattest du Sehnsucht nach mir?“, fragte sie eine Stimme spöttisch. Wütend schaute sie nach oben und erkannte Gaara. „Nein, nicht wirklich.“ antwortete sie zickig. Sakura hatte absolut keine Lust auf seine Spielchen. Hilfsbereit hielt er ihr seine Hand entgegen und wollte ihr so aufhelfen. Sakura aber schlug sie weg und stand alleine auf. Wortlos drehte Gaara ihr den Rücken zu und lief los. „Für heute haben wir genug getan. Wir sollten jetzt nach Hause gehen.“ Nachdenklich folgte Sakura ihm. Wie komisch doch dies für sie klang. 'Nach Hause...schon verrückt, ich lebe jetzt für eine ganze Weile in Sunagakure beim Kazekagen.' Kapitel 4: Die erste gemeinsame Nacht ------------------------------------- Danke für die Kommis.^^ ********************************************************************************* [style type="italic"]Gemeinsame Nacht[/style] Kalte und heisse Schauer durchliefen abwechselnd Sakuras Körper. Ihre Gedanken drehten sich momentan nur um die Nacht mit Gaara. Für einen Aussenstehenden musste das ja so klingen als wären sie ein Paar und genau dies ging ihr gegen den Strich. Obwohl, von wo kam denn dieses komische Kribbeln? Wenn sie es nicht besser wüsste dann... 'Ich hab mich doch nicht verliebt? Nein, bestimmt nicht in Gaara!' Als sie ihren Blick hob bemerkte sie, dass Gaara sie anstarrte. Doch kaum hatte sie Augenkontakt hergestellt, drehte er sich ruckartig um und öffnete die Haustür. Der Duft von Reis mit einer Fleischsauce stieg ihnen in die Nase. Sofort lief Sakura, die den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte, das Wasser im Mund zusammen. Automatisch steuerte Sakura auf die Küche zu. Dort erwischte sie auch prompt Temari, die vier Teller aus dem Schrank holte und auf der Theke abstellte. „Ihr kommt gerade rechtzeitig zum Essen. Sakura, könntest du kurz Wasser in den Krug füllen? Wäre echt nett.“ Temari deutete fröhlich auf den Wasserhahn. Schnell tat Sakura, was ihr aufgetragen wurde, denn ihr Bauch gab schon knurrende Geräusche von sich und war bestimmt froh um eine gute Mahlzeit. Mittlerweile war auch Kankuro eingetrudelt und erzählte munter von seiner Mission, wobei niemand den Anschein machte, besonders interessiert daran zu sein. „Temari, die Sauce schmeckt fantastisch. Könnte ich das Rezept von ihr haben?“ Begeistert klatschte Sakura ihre Hände zusammen. Zufrieden schmunzelte die Ältere und nickte. „Klar, ich schreib es dir später auf einen Zettel auf. Wie weit kamst du eigentlich mit dem Aufräumen?“ Fragend sah sie Sakura an. Kurz sah diese von ihrem Essen auf und brach ein Stück vom Brot ab. „Naja, ich konnte den ersten Papierstapel bewältigen...“ Dabei verdrehte sie genervt ihre Augen. Geschockt liess Kankuro seine Stäbchen fallen. „Du Arme, du musst diese ganze Unordnung aufräumen...Mein Beileid.“ Tadelnd wandte er sich an seinen jüngeren Bruder. „Du könntest ihr dabei aber auch ruhig helfen. Immerhin bist ja du der Täter.“ Gaara warf Kankuro einen Gehts-dir-eigentlich-noch Blick zu. Innerlich stimmte Sakura der Aussage von Kankuro zu und hegte gleichzeitig den Verdacht, dass hier Gaara die Hosen anhatte, obwohl er der jüngste von allen drei Geschwistern war. Gähnend schob Sakura den nun leeren Teller von sich. Nachdem sie sich bei Temari für das feine Nachtessen bedankt hatte, folgte sie Gaara ins Schlafzimmer. Am liebsten würde sie sich einfach ins Bett fallen lassen und auf der Stelle einschlafen. Jedoch war sie sich sicher, dass Gaara nicht besonders begeistert wäre, wenn jemand mit Alltagskleidern sein Bett benutzen würde... Erwartungsvoll starrte Sakura ihn an. Ungeduldig wippte sie ihren Fuss hin und her. „Ist was?“, fragte er und sah sie genervt an. Dieser Blick machte ihn offensichtlich nervös. „Ich warte darauf, dass du dich ins Badezimmer bewegst, damit ich mich umziehen kann.“ Herausfordernd reckte er leicht sein Kinn in die Höhe und wirkte so härter und unnachgiebiger. „Wieso sollte ich die Platte putzen? Immerhin gehört das Zimmer mir.“ Auch wenn seine Stimme signalisierte, dass er keinen Widerspruch duldete, wagte Sakura einen mutigen Vorstoss. „Nichts da, du gehst ins Bad!“ erwiderte sie. Nun wurde es Gaara zu bunt und er drückte sie in Richtung des Badezimmers. Sakura wehrte sich Impulsiv dagegen und lief wieder ins Zimmer. Da niemand von ihnen den Kürzeren ziehen wollte, entstand ein richtiger Machtkampf, der durch kindisches Stossen und Beleidigungen untermalt wurde. Plötzlich stiess Sakura auf einen Widerstand, krallte sich im Reflex an Gaaras T-Shirt fest und viel nach hinten auf das Bett. Unglücklicherweise lag nun der Kazekage auf Sakura. Ihre Nasenspitzen berühren sich und liess die Beiden ihre Situation realisieren. Fluchtartig erhob sich Gaara und verschwand verwirrt im Badezimmer. Lautlos zog er die Tür zu und legte seine linke Hand auf sein Herz. 'Was war dies für ein Gefühl. Wieso wollte ich sie berühren?' Gedankenverloren zog er sich die Kleider aus. Mit wenigen Handgriffen hatte Sakura sich umgezogen. Da es in Suna sehr heiss ist, hatte sie sich schon in Konoha für ein pinkes, bauchfreies Top und kurze, schwarze Shorts entschieden. Doch da wusste sie ja auch noch nicht, dass sie mit einem Mann ein Bett teilen musste. Verzweifelt zupfte sie an ihrem Oberteil herum und schien zu erhoffen, dass es sich verlängerte. Nun betrat Gaara wieder das Zimmer. Er hatte lediglich seine Boxershorts gewechselt und eines seiner T-Shirts angezogen. Bei Sakuras Anblick blieb er wie paralysiert stehen und musterte sie. Zum ersten Mal in seinem Leben, betrachtete er richtig eine Frau und sah sie nicht nur als ein Wesen. Ihm gefiel was er sah. Sakura bemerkte seine Blicke und verlagerte ihr Gewicht abwechselnd auf das linke und dann auf das rechte Bein. Ihr war dies alles höchst unangenehm und sie würde nichts lieber tun als schreiend davonzurennen. Schlussendlich war es jedoch Gaara, der die Spannung zerstörte und sich unter die Decke legte. Ohne eine Sekunde zu zögern machte Sakura es ihm nach und stellte bestürzt fest, dass es nur eine Decke gab. Doch da sie absolut keine Lust hatte als prüde dargestellt zu werden, hielt sie ihren Mund und deckte sich zu. „Gute Nacht“, murmelte sie ihrem Bettgenossen zu. „Hm“ Genervt streckte Sakura ihm die Zunge raus, was er aber Gott sei dank durch die Dunkelheit nicht sehen konnte. Während Sakura sich ganz an den Rand gelegt hatte, machte es sich Gaara in der Mitte gemütlich. Zum ersten Mal war er für die viel zu grosse Decke froh. So konnte er sich sicher sein, dass keine Berührungen stattfinden würden. 'Hm, ich könnte sie ja in der Nacht wenn sie schläft vom Bett stossen.' Ein fieses Grinsen zierte sein Gesicht, bevor er zufrieden einschlief. Mitten in der Nacht erwachte er. Er drehte seinen Kopf leicht nach linkt und entdecke ein Mädchen, welches weniger als einen halben Meter neben ihm lag. Erst jetzt kamen wieder die Erinnerungen über Sakuras Anwesenheit. Nachdenklich betrachtete er sie. Ein paar rosarote Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht und verliehen ihrem schlafenden, lächelnden Gesicht, einen kindlich Ausdruck. Plötzlich stieg ihm ein süsslicher Duft in die Nase. Wie automatisch rückte er etwas näher an Sakura und schnupperte an ihren Haaren. Er konnte es sich nicht erklären wieso, aber sie dufteten nach Melone. Vorsichtig streckte er seine Hand aus und wollte ihre Wange berühren, als ihm bewusst wurde, wie er sich gerade verhielt. Schnell zog er sie wieder zurück und legte sich wieder auf den Rücken. Rasch zog er die Decke bis zu seiner Nasenspitze hoch und versuchte krampfhaft auf andere Gedanken zu kommen, was ihm aber nicht so ganz gelang. 'Ist das Liebe was ich für sie verspüre?' Sakuras indessen träumte von Gaara. [style type="italic"]Verträumt sass Sakura an einem See und lehnte ihren Kopf an Gaaras Schulter ab... Sanft nahm er ihr Kinn in die Hand, drehte sie zu sich und verwickelte sie in einen liebevollen Kuss.[/style] Wie von einer Tarantel gestochen, öffnete Sakura ihre Augen und atmete hektisch ein und aus. Was hatte dieser Traum zu bedeuten? Ihre Hand tastete nach dem Digitalwecker. Er zeigte sechs Uhr morgens an. Genau die richtige Zeit für einen Ninja um seinen Schlaf zu beenden. „Gaara!“ rief sie laut und setzte sich auf. „Hey Gaara wach auf!“ Zögerlich berührte sie seinen Arm. Sofort war er hellwach und drückte ihre Arme auf das Kissen. „Ich hab dir gesagt, dass du mich nicht anfassen sollst.“ Seine Stimme klang verdächtig ruhig, so dass man es auch als die Ruhe vor dem Sturm bezeichnen knonnte. Geschockt sah Sakura ihm nach, als er wortlos das Zimmer verliess und konnte so Gaaras selbstgefälliges Grinsen nicht sehen. 'Tja, meinen Befehlen ist Gefolge zu leisten.' Kapitel 5: Turbulentes ---------------------- Turbulentes Schnell zog sich Sakura ihre Kleider, die sie letzte Nacht auf einen Stuhl gelegt hatte, an und lief in die Küche. Dort hatte Temari alles für ein perfektes Frühstück hergerichtet. Doch da Sakura morgens nicht so hungrig war, nahm sie sich nur ein Knäckebrot und einen Pfefferminztee. Kankuro sass ihr gegenüber und begrüsste sie fröhlich. Da sie ein bekennender Morgenmuffel war, gab sie sich auch keine Mühe mit netten Floskeln und brummte nur etwas vor sich hin. Während sie an ihrer Tasse nippte und ab und zu vom Knäckebrot abbiss, rannte ein Krankenhausangestellter fast die Tür ein. „Sakura-sama, wir benötigen ihre Hilfe, es gibt einen schwerverletzten Shinobi zu behandeln!“ Die Rosahaarige liess alles liegen und folgte ihm eilige. Sie wusste, in solchen Fällen konnte jede Sekunde wichtig sein. Schnaufend blieben sie in der ersten Etage des Krankenhauses vor einer Tür stehen. Eine Frau in einem weissen Kittel, drückte ihr die Akte in die Hand, wo alle wichtigen Daten über die Blutgruppe und Krankheiten des Patienten vorhanden waren. Grelles Licht, welches durch Speziallampen verursacht wurden blendeten Sakura und liess sie erst nach ein paar Sekunden einen jungen Mann erkennen, welcher auf dem weissen Bett lag. Sie schätzte ihn so etwa 17 Jahre alt, was ihr dann auch das Formular bestätigte. Ungewöhnlich, für seine schwarzen Haare, hatte er stechend blaue Augen, welche jedoch durch den Schmerz getrübt waren. Fachkundig untersuchte sie die Wunden. Sein ganzer Oberkörper war blutverschmiert und sein Arm unnatürlich verdreht. Vorschriftsmässig band sich Sakura die Haare zu einem Schwanz zusammen. Nicht auszudenken was passieren könnte, wenn man die Hygiene vernachlässigt. Nachdem sie ihm eine Schlafspritze gegeben hatte und ihre Hand von blauem Chakra umhüllt war, begann sie mit ihrer Arbeit. Nachdem sie auch seinen gebrochenen Arm geschient hatte, betrachtete sie ihn genauer. Für seine kurzen, schwarzen Haare, hatte er ungewöhnlicherweise stechend, blaue Augen. Zudem war er ziemlich attraktiv und fand bei den Frauen bestimmt viel Anklang. Während sie das Zimmer verliess, sah sie interessiert das Formular an. 'Katsumi heisst er also...Hm, gefällt mir, hoffentlich sehe ich ihn wieder einmal.' Derweil plagte Gaara das Gewissen. Er machte sich heftige Vorwürfe über sein Verhalten Sakura gegenüber. 'War ich zu hart zu ihr? Ich meine...immerhin geniesse ich ihre Berührungen...' Gemächlich erklomm er die Treppen zu seinem Büro. Auch wenn er sein Handeln bereute, entschuldigen würde er sich bestimmt nicht, das liess sein Stolz nicht zu. Schwer keuchend transportierte Sakura einen Papierstapel in eine Ecke. Sie hatte nun alle so weit sortiert, damit sie wusste, welche Daten wichtig und eher unbedeutend waren. So wusste sie, welchen sie zuerst bearbeiten sollte. Sakura nahm das oberste Papier und wischte mit ihrer Hand die Staubschicht ab. Als Gaara das Zimmer betrat, beachtete sie ihn nicht. Er ignorierte dies gekonnte. Doch kaum hatte er sich auf seinen Stuhl gesetzt, flog die Tür auf und ein Anbu erschien. „Kazekage-sama, wir werden angegriffen! Wir warten auf ihre Instruktionen.“ Alarmiert kniff Gaara seine Augen und stand auf. „Von wem?“, fragte er barsch. „Oto-nins!“ Kurz überlegte Gaara und gab dem Anbu Anweisungen. Vorerst würde er nicht kämpfen und sich erst selbst ein Bild über die Situation machen. Ehrfürchtig verbeugte sich der Anbu und verschwand. „Ich würde mich ebenfalls zur Verfügung stellen.“, wandte sich Sakura an Gaara und sah ihn erwartungsvoll an. Immerhin gehörte sie doch jetzt ebenfalls ein bisschen zu Sunas Elite. Der Kazekage schüttelte aber nur bestimmt den Kopf. „Ich bin für deine Sicherheit zuständig. Tsunade würde mir den Kopf abreissen, wenn sie von solch einem Einsatz erfahren würde.“ Gerade als Sakura protestieren wollte, zersprang die Fensterscheibe in tausende von Stücken. Geschockt sah sie, wie zwei Fremde Ninjas auf sie zustürmten. Da sie wie paralysiert war und keine Waffen bei sich trug, konnte sie dem Schwall Kunais, der auf sie zuflog, weder ausweichen noch aufhalten. Obwohl Gaara in Rekordzeit seinen Sandkürbis geschultert hatte und seinen Sand auf die Angreifer schickte, konnte auch er es nicht mehr verhindern. Mindestens sieben der Wurfgeschosse, trafen Sakura. Kurz taumelte sie und viel dann auf die Knie. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht und stöhnend hielt sie sich die Wunden und war wenige Sekunden später bewusstlos. Wutentbrannt umhüllte Gaara die Oto-nins mit Sand und zerdrückte sie. Schnell lief Gaara zu Sakura und nahm sie in seine Arme. Vorsichtig führte er seine Hand zu ihrer Hand und klopfte leicht darauf um sie wieder in die Wirklichkeit zurückzuholen. Langsam schlug Sakura die Augen auf. „Wie geht es dir?“, fragte Gaara besorgt. Sakura löste sich von seinem Griff und stand bedrohlich schwankend auf. Als Gaara dies bemerkte, drückte er sie leicht an die nächst gelegene Wand. „Du blutest an deinem Arm und Gesicht.“ Seine Stimme klang heiser und Sakura erschauerte leicht. Er war auf einmal so zärtlich... überhaupt nicht so wie sonst. Gaara fixierte eine Wunde, die an ihrer Wange war. Sie sah nicht sonderlich schlimm aus, als das Blut jedoch drohte über ihre Lippen zu fliessen, rückte er entschlossen mit seinem Gesicht näher. Fassungslos betrachtete Sakura ihn. Was hatte er vor? Sanft leckte er mit seiner Zunge in ihren Mundwinkel den roten Lebenssaft weg. Scharf zog Sakura die Luft ein und atmete schneller. Seine Zunge hatte fast ihren Mund berührt. Zwei Meinungen machten sich in ihr breit... Ein Teil genoss sein Tun und verlange nach mehr, der andere riet ihr jedoch ihn von sich zu stossen. Sogleich wandte er sich ihrem Arm und säuberte auch dort die Wunde auf seine ganze eigene Art. Er wusste nicht genau, warum er dies tat, denn ganz unterschiedliche Gefühle durchfluteten seinen Körper. Er tat es um sie zu trösten, um ihre zu helfen, um seine Lust zu stillen, sie zu berühren und um ihr Blut zu schmecken. Ihre Stimmung wurde jedoch von einem Ninja unterbrochen, der ohne anzuklopfen das Zimmer betrat. „Kazekage-sama, alle Feinde wurden erfolgreich eliminiert.“ Plötzlich hielt er erschrocken inne, als er das Bild sah, was sich ihm darbot. „I-Ich wollte nicht stören.“, stotterte er verstört und verliess fluchtartig den Raum. Zurück liess er einen wieder kalten Kazekagen und eine in die reale Welt zurückgekehrte Sakura. Wütend machte Sakura ihrem Ärger Luft. „Weisst du was?! Deine Regel war es, dass ich dich nicht berühren darf. Du aber darfst mich ruhig ablecken oder was!“, schrie sie ihn an. Wortlos zuckte Gaara mit seinen Schultern und folgte dem Ninja. Kapitel 6: Was ist Liebe? ------------------------- Was ist Liebe? Von aussen machte es den Anschein, dass Gaara alles kalt liess... Doch momentan herrschte in ihm ein riesiges Gefühlschaos. Er war über seine vorherige Aktion mehr als nur verwirrt. Was für ein Teufel hatte ihn denn da geritten? 'Sakura verändert mich total. Ich komme mir schwach und verletzlich vor. Wenn Liebe mich zu einem Waschlappen machen soll, will ich es gar nicht besitzen!' Sakura verstand die Welt nicht mehr. Früher hatte sie ihre Gefühle gut im Griff und wusste genau was sie wollte. Doch jetzt war sie ratlos. Ihrem Körper gefiel was der Rothaarige mit ihr angestellt hatte, jedoch empfand sie es nicht als richtig. Und mittlerweile mischte sich auch ein schlechtes Gewissen dazu. 'Wieso habe ich ihn angeschrien? Vielleicht hätte er ja seine doofen Regeln vergessen...Vielleicht sollte ich mich entschuldigen, er hatte es ja nur gut gemeint.' Nach einer weiteren Minute, in der sie sich nach etwas Zerstreuung sehnte, kam sie auf die Idee, Katsumi im Krankenhaus zu besuchen. Leise, aber entschlossen, klopfte sie an der Tür an und trat sogleich ein. Sofort wurde sie von zwei blauen Augen gemustert. Langsam lief sie auf den Besucherstuhl zu und liess sich auf ihm nieder. „Hi, magst du dich noch an mit erinnern? Ich hatte dich vor ein paar Stunden geheilt.“ Er lächelte sie an und nickte mit seinem Kopf. „Natürlich. Danke“ Sein Lächeln war so offen, dass Sakura sich sicher war, rote Wangen zu haben. Auch Katsumi schien sie zu gefallen. Aufmerksam beobachtete er jede ihrer Bewegungen. Verlegen zupfte Sakura an ihrem T-Shirt herum, sie hatte nämlich sehr wohl seine Blicke bemerkt. „Wie geht es dir?“, fragte sie neugierig. Katsumi stützte sich mit seinen Händen auf der Bettkante ab und stemmte sich hoch, so dass er senkrecht sitzen konnte. „Bestens, morgen werde ich schon wieder entlassen. Wenn du willst, lade ich dich in eines der besten Restaurants ein.“ - „Gerne, wo treffen wir uns?“ Kurz wurde der Treffpunkt abgemacht, bevor Sakura wieder gehen musste. Freudig schlenkerte sie ihre Arme hin und her mit dem schönen Gefühl, ein Date zu haben. Vier Leute die um einen Tisch sassen und ein köstliches Essen in der Mitte...naja, alles schön und gut, wenn da nicht eine bedrückende Stille zwischen Gaara und Sakura gelegen hätte. Seit sie sich hingesetzt hatten, würdigten sie sich keines Blickes. Temari versuchte sie Stimmung etwas aufzulockern. „Was hast du morgen vor? Immerhin hast du ja einen freien Tag.“ Anstandshalber schluckte Sakura zuerst ihr Essen hinunter und antwortete dann. „Ich habe mich mit jemandem verabredet.“ Begeistert quietschte Temari auf. „Wer ist es...Kenne ich ihn?“ Sakura zuckte nur mit ihren Achseln. „Er heisst Katsumi. Ich habe ihn bei der Arbeit kennengelernt.“ Mit einem schelmischen Grinsen stützte Temari ihren Kopf auf ihren Händen ab und starrte Sakura erwartungsvoll an. „Erzähl mir mehr von ihm...Wie sieht er aus?“ Bereitwillig schwärmte Sakura Temari die Ohren voll und bemerkte dabei, dass Gaara sie mit einem merkwürdigen Blick bedachte. Wie fast jede Nacht, sass Gaara auf dem Dach des Sabakuno Hauses und richtete sein Augenmerk auf die Sternen. Hier konnte er am besten über wichtige Sachen nachdenken ohne gestört zu werden. 'Was ist Liebe? Warum mag ich Sakura?' Zwar war ihm klar was geschwisterliche oder freundschaftliche Liebe war, jedoch wusste er noch nicht, wie er die Liebe zweier Menschen, die füreinander bestimmt waren, interpretieren sollte. Müde rieb er sich über seine Augen und kam zum Entschluss, schlafen zu gehen. Ausnahmsweise mal gut gelaunt, wachte Sakura am nächsten Morgen auf. Wieso denn auch nicht? Heute würde sie zu einem extravaganten Date gehen. Wenn man es genau nahm, war es ihr erstes Date. Denn ihre Aufenthalte mit Naruto bei Ichiraku konnte man wohl kaum als solches bezeichnen. Nachdem sie sich geduscht hatte, lief sie, nur mit dem Handtuch bekleidet, in die Küche, wo sie auf dem Zisch einen handgeschriebenen Zettel fand. Morgen Sakura Tut mir leid, dass dies jetzt so überraschend kommt und ich dir es nicht selbst sagen konnte. Wahrscheinlich wirst du die folgenden zwei Wochen alleine mit Gaara verbringen. Aber keine Sorge, solange du ihm etwas Paroli bietest, wird er genug Respekt vor dir haben. Liebe Grüsse Temari Tief einatmend schüttelte Sakura ihren Kopf. Die hatte gut reden, wie sollte sie sich denn gegen ihn stellen? Er besass den Kazekagen Titel und war zudem leicht reizbar. Frustriert zerknüllte sie den Zettel und warf ihn im hohen Bogen in den Papierkorb. Als sie einen Blick auf die Uhr und ihr Handtuch war, japste sie erschrocken auf. Was sollte sie für das Date denn anziehen? Jetzt hätte sie dringend den Rat einer Frau gebraucht. Schliesslich hatte sie doch etwas passendes gefunden und betrachtete sich zufrieden im Spiegel. 'Am besten komm ich etwas früher nach Hause, damit ich Gaara etwas kochen kann.' Ihrem Spiegelbild eine Kusshand zuwerfend, verliess sie das Zimmer. Kapitel 7: Der Frauenheld! -------------------------- Der Frauenheld! Aufgeregt setzte sich Sakura auf eine Bank, die direkt neben dem Dorfbrunnen platziert war. Verträumt beobachtete sie einen der seltenen Wüstenschmetterlinge, der sich sanft auf ihre Hand absetzte. Sorgfältig hob sie ihre Hand auf Augenhöhe und begutachtete den Schönling von allen Seiten. „Hallo Sakura, tut mir leid, dass du solange warten musstest.“ Durch die kaum wahrnehmbaren Erderschütterungen alarmiert, flatterte der Schmetterling wieder davon. Freundlich lächelte Sakura ihr Gegenüber an. Kurz liess sie ihren Blick über seine Kleider schweifen und blieb stoppte schliesslich wieder bei den wundervollen, blauen Augen. „Macht nichts, ich bin ja auch gerade erst angekommen.“, antwortete Sakura. Schwungvoll stand sie auf und zupfte kurz an ihrer Kleidung herum. 'Dieses Mädchen gefällt mir... Sie wäre schon meine 30.“, dachte Katsumi und grinste verwegen. Galant bot er ihr seinen Arm an. „Und, in welches Restaurant bringst du mich jetzt?“, fragte Sakura neugierig und schmiegte sich leicht an. Dieser lächelte aber nur geheimnisvoll und legte sich einen Zeigefinger auf den Mund. „Ein Geheimnis.“, flüsterte er und zog sie weiter mit sich. Gewaltsam wischte Gaara, mit seiner Hand, die Stifte und Akten von seinem Tisch. Verärgert setzte er sich auf den Stuhl und sah zum Fenster hinaus. 'Mag sie ihn mehr als mich?' Egal wie viel mal er sich diese Frage gestellt hatte, er kam auf keinen grünen Zweig. Ausserdem kam ihm der Name ziemlich bekannt vor. Hatte ihn Kankuro nicht einmal bei einem seiner Tratschstunden erwähnt? Angestrengt überlegte er und dies mit Erfolg. Puzzleteile schienen sich zusammenzufügen und was dabei herauskam, war alles andere als erfreulich. Zügig stand er auf und rauschte davon. Immer weiter führte Katsumi sie in ein eher unbewohntes Quartier. Auf dem ganzen Weg hatte Sakura keine Menschenseele gesehen. Langsam aber sicher, kam ihr dies alles etwas komisch vor. Hatte er nicht etwas von einem noblen Restaurant erzählt? In dieser Gegend würde ja wohl kaum so eines rentieren. Wie ein Gift schien sich die Panik in ihren Gliedern zu verbreiten. 'Was will er von mir?' Katsumi kicherte leise und blieb schliesslich stehen. Unruhig schweifte Sakuras Blick über die Gegend. Aber wie es aussah, waren sie wirklich alleine. Plötzlich packte er Sakura grob an den Schultern und drückte sie gegen die nächste Wand. „Was soll das?!“, fauchte die Rosahaarige ihn erbost an. Ein schleimiges Grinsen zierte sein Gesicht. Seine Hand wanderte zu ihrem rechten Oberschenkel. „Was das soll? Das wirst du gleich sehen.“ Als Katsumis Gesicht den ihrem näherte, schien die vorherige Starre wie verflogen zu sein. Der Schmerz, betrogen worden zu sein, liess sie neue Kraft schöpfen. Schnell sammelte sie in ihrer rechten Hand Chakra und schlug sie ihm ungerührt in den Bauch. Zufrieden beobachtete sie, wie er mehrere Meter nach hinten flog und schliesslich unsanft auf dem Boden aufschlug. Wenige Sekunden später stand er mühsam auf. Blut hatte sich in seinem Mund angesammelt, welches er wütend ausspuckte. „Du Miststück“, fluchte er, „das wirst du bereuen.“ Er erschuf einen Doppelgänger und rannte auf sie zu. Wieder sammelte Sakura Chakra und schlug einmal auf den Boden ein. Kaum erreichte die Kraft sein künstliches Ebenbild, verpuffte es. In Rekordzeit hatte Katsumi einige Fingerzeichen geschlossen und schrie. „Jutsu des Wirbelsturms!“ Augenblicklich wehte ein starker Wind, welcher mit Sandkörner vermischt war. Auch wenn Sakura sich dagegen zu wehren versuchte, wurde sie regelrecht an die Wand gedrückt. Verwundert betrachtete sie, wie ihr der Sand kleine Schnittwunden zufügte. Dies lieferte ihr schliesslich eine Idee. Scheinbar kraftlos sackte sie zusammen. 'Jetzt meint er bestimmt ich sein bewusstlos.' Langsam schritt Katsumi auf Sakura zu. Mit dem Vorhaben, dem ganzen ein Ende zu bereiten, zückte er einen Kunai. Lauernd stand er über ihr und war bereit zuzustechen. Doch bevor er es in die Tat umsetzen konnte, rappelte sich Sakura auf und zog ihm eine über den Kopf. Bewusstlos fiel Katsumi um. 'Ha, dem habe ich es gezeigt.' Zufrieden und ohne sich noch einmal umzusehen, rannte sie wieder in die Richtung des Dorfbrunnens. Gaara war verzweifelt. Überall hatte er nach Sakura gesucht. Nun stand er am einzigen Dorfbrunnens Sunas und seufzte genervt auf. Die ganze Situation bereitete ihm Kopfschmerzen... Denn falls Sakura etwas passieren sollte, würde ihm Tsunade den Kopf abreissen, da war er sich sicher. 'Es geht mir nur um das Bündnis von Konoha und Suna, nicht um Sakura.' Stur versuchte er sich diesen Satz einzureden und konnte kaum der Versuchung widerstehen, seine Umgebung in Schutt und Asche zu verwandeln. Während er immer noch daran war Sakura in die hinterste Schublade seiner Gedanken zu drücken, bemerkte er gar nicht, dass jemand hinter ihm stand. „Gaara, was machst du denn hier?“ Ertappt drehte sich der Kazekage um und sah direkt in zwei smaragdgrüne Augen. Sofort erkannte er Sakura. „Was geht dich denn das an? Ich war nur etwas frische Luft schnappen... Hattest du übrigens nicht ein Date?“ Fragend sah er sie an. Daraufhin schnaubte Sakura nur verächtlich und erzählte ihm, was alles passiert war. Äusserlich konnte Gaara seine emotionlose Schale erfolgreich behalten, in seinem Innern jedoch tobte ein Sturm. Am liebsten würde er diesen Katsumi in tausende von Stücken reissen. Stattdessen meinte er nur kühl. „Die Anbu wird sich um ihn kümmern.“ Leicht frustriert liess Sakura ihre Schultern hängen. 'Lässt ihn das wirklich kalt? Ich hätte Vergewaltigt werden können!' Wütend funkelte Gaaras Rücken an und folge ihm langsam. 'Und nun muss ich mit dem noch zwei Wochen im selben Haus verbringen.' Kapitel 8: Kalte Nacht ---------------------- Kalte Nacht Locker lehnte sich Sakura an die Küchentheke und überlegte, was sie kochen sollte. Da sie nicht wusste was Gaara mochte, entschied sie sich einfach für Spaghetti mit Tomatensauce. Dieses Gericht mochte ja wohl jeder. Schnell versuchte sie sich in der geräumigen Küche zurechtzufinden. In einem der Schränke fand sie schliesslich einen Topf, welchen sie sogleich mit lauwarmen Wasser füllte und auf die Herdplatte stellte. Auch wenn Sakura eine Ninja war, konnte sie mit stolz sagen, eine gute Köchin zu sein. Sanft fuhr Wind durch den Haarschopf von Gaara. Wie immer, wenn ihn etwas besonders beschäftigte, sass er auf den Dach und ärgerte. Er wusste nicht, wie er in Zukunft sich gegenüber von Sakura verhalten sollte. Am liebsten würde er sich einen Schlafsack nehmen und in seinem Büro übernachten. Doch die blosse Vorstellung des harten und kalten Bodens, liess ihn schnell von seinem Vorhaben abkommen. Inmitten seinen wirren Gedanken, sog er einen wunderbaren Geruch ein. Es erinnerte ihn an Tomatensauce. Von der Macht des Hungers getrieben, hüpfte er vom Dach und betrat sein Haus. Gaara staunte nicht schlecht, als er Sakura beim Kochen entdeckte. Bei all seiner Fantasie hatte er sie sich nie als Hausfrau vorstellen können,...da passte ja Temari noch eher in sein Bild. „Na Gaara, hat dich der Hunger in die Küche geweht?“, neckte Sakura ihn. Gaara grummelte nur kurz und setzte sich auf einen der Stühle. Ehe er sich versah, stand ein Teller mit noch dampfenden Spaghetti vor seiner Nase. Der Kazekage musste sich stark beherrschen um nicht regelrecht über das Essen herzufallen. Er spiesste ein paar der Spaghettis mit der Gabel auf und drehte sie zu einer kleinen 'Rolle' zusammen, die er sich dann in den Mund schob. Gerade noch konnte er sich ein geniesserisches Seufzen verkneifen. Sakura konnte nach seiner Meinung wirklich gut kochen. „Und, wie findest du es?“ Neugierig wartete Sakura auf seine Wertung. „Gut, bei Temari kleben sie immer aneinander.“ Überrascht beugte sich Sakura leicht vor und befühlte mir ihrer Hand seine Stirn. „Hm, Fieber hast du nicht... von woher kommt denn dann deine Gesprächigkeit?“ Sogleich zog sie aber ihre Hand schuldbewusst wieder zurück. Dies war doch ein klarer Verstoss gegen seine erste Regel. Gaara schien es aber reichlich egal zu sein und tat so, als sei nichts gewesen. Gründlich putzte Sakura ihre Zähne, als sie plötzlich Zischen hörte und einen darauf folgenden Knall. Erschrocken liess sie ihre Zahnbürste fallen und rannte in ihren Flur. Aus lauter Eile hatte sie eine gehörige Menge der Zahnpasta verschluckt. Angeekelt verzog sie ihr Gesicht und versuchte das Brennen in ihrer Speiseröhre zu verdrängen. „Verdammter Scheiss!“ Sakura glaubte sich verhört zu haben. Aber anscheinend hatte wirklich Gaara einen Fluch über seine Lippen gelassen. Amüsiert und höchst neugierig trippelte sie geräuschlos die Treppe hinunter. In einer Nische, in der eine Heizung eingebaut war, stand Gaara und erdolchte mit seinen Blicken den Gegenstand vor ihm. Als er sie bemerkt hatte, sah er sie kurz an und murmelte: „Die Heizung ist kaputt. Das wird eine kalte Nacht...“ Kichernd hielt sich Sakura die Hand vor den Mund. So gefrustet hatte sie den Kazekagen noch nie erlebt. Fassungslos sah er sie an. Wie konnte sie in so einer Situation lachen? Wusste sie überhaupt, wie kalt es in der Wüste bei Nacht wurde? Kopfschüttelnd drehte er sich um, um in sein Zimmer zu verschwinden. Noch grinsend folge Sakura ihm.. Zerknirscht stellte Sakura fest, dass Gaara mit seiner Behauptung, dass es kalt wird, untertrieben hatte. Die Kälte schien sich, trotz der Decke in ihre Glieder zu fressen. Zähneklappernd versuchte sie an etwas Schönes zu denken. Seufzend tastete Gaara im Halbdunkeln nach Sakura und zog sie zu sich. Nun lag ihr Kopf auf seiner Brust. „Wieso tust du das?“ Völlig überrascht stellte sie ihm diese Frage. Ein seltenes Lächeln huschte über seine Gesichtszüge. „Na, weil du kalt hast.“ Leicht färbten sich Sakuras Wangen rot. Gab es also doch eine andere Seite von Gaara. 'Verdammt, was tue ich da? Ich ziehe Sakura in meine Nähe und lächle noch?' Sichtlich verwirrt, überlegte sich Gaara, ob er alles wieder Rückgängig und sich schnell umdrehen sollte. Doch ihm wurde einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vertrauensvoll legte Sakura eine Hand auf sein Herz. Eine heisse Welle fuhr durch Gaaras Körper und bescherte ihm ein angenehmes Kribbeln. Er konnte es sich nicht erklären wieso, aber am liebsten würde er über ihre Haare streichen. Krampfhaft versuchte er sich zurückzuhalten und schaffte es seinen Herzschlag wieder zu normalisieren. Sakura gab es nicht gerne zu, aber ihr war es mehr als nur recht, in seinen Armen zu liegen. Sie fühlte sich irgendwie... geborgen. So ein Gefühl hatte sie nicht einmal als kleines Kind bei ihren Eltern verspürt. Wie sollte sie denn dies jetzt interpretieren. Da aber beide ziemlich müde waren, verschoben sie ihre Sorgen lieber auf den nächsten Tag und schliefen zufrieden ein. Kapitel 9: Das Frühstück ------------------------ Das Frühstück Erst als ein Sonnenstrahl auf ihr Gesicht fiel, wachte Sakura auf. Müde blinzelte sie und versuchte sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Plötzlich spürte sie eine angenehme Wärme an ihrem Körper. Langsam realisierte sie wieder, was gestern Abend passiert war. Gaara hatte einen Arm um ihre Taille gelegt und sie fest an sich gedrückt. Ihr Kopf berührte seine Brust und ihr Bein war um seines geschlungen. Da sie auf der Seite lagen, konnte sie problemlos einen Blick auf sein Gesicht werfen. Normalerweise würde sie kreischend davonrennen, doch ein heftiges Kribbeln in ihrem Bauch hielt sie davon ab. Diese Berührungen waren nämlich alles andere als unangenehm. Früher einmal hatte sie auch schon einmal solche Gefühle gehegt. Jedoch nicht für den rothaarigen Kazekagen, sondern für den Uchihaerben. Doch auch wenn sie es sich nur schwer eingestehen konnte, waren die Gefühle bei Gaara viel intensiver und ausgeprägter. Liebevoll betrachtete sie ihn. Wenn er schlief sah er irgendwie viel friedlicher und ungefährlicher aus. Darum bemüht ihn nicht aufzuwecken, löste sie sich aus seiner Umarmung und. Nun studierte sie ihn genaustens. Sein Brustkorb hob und senkte sich in einem regelmässigen Rhythmus. Mit der linken Hand strich sie ihm eine Haarsträhne aus der Stirn. Wenn er doch nur nicht so abweisend wäre und dafür viel offener. Das Ereignis von gestern Abend war für Sakura schon so etwas wie eine Sensation gewesen. Trotz der friedlichen Stille stand sie auf und begab sich in die Küche. Nach dem Brot suchend, öffnete sie jedes der Kästchen. Erfolgreich fand sie ein Milchbrot. Mit einem Messer schnitt sie es in dünne Scheiben. Ein nerventötendes Pfeifen machte sie auf das kochende Wasser aufmerksam. Schnell schaltete sie die Herdplatte aus. Darauf achtend nicht über irgendetwas zu stolpern, balancierte sie das voll beladene Tablett in Gaaras Zimmer. Sorgfältig stellte sie es auf das Nachttischkästchen und goss mit einer Kanne eine verführerischduftende, braune Brühe in die Tassen. Schliesslich rüttelte sie ihn sachte an der Schulter. Jedoch schien Gaara dies überhaupt nicht zu stören. „Gaara, wach endlich auf du Baka!“ Grob wurde er aus seinen süssen Träumen geholt. Überrascht sah er direkt in zwei wütende, grüne Augen. Doch dies legte sich so schnell wieder, wie es gekommen war. Zornig zerknüllte er mit seiner rechten Hand die Decke. 'Was glaubt die eigentlich wer sie ist?' Erst jetzt entdeckte er das Frühstück, welches auf dem Nachttischkästchen lag und ihn hart schlucken liess. Mit dem hatte er nun wahrlich nicht gerechnet. Noch niemand hatte ihn freiwillig so grosszügig bedient. Zufrieden griff er nach einer der Tassen. „So, und nun müssen wir noch den Abwasch erledigen...“ Der Kazekage schenkte ihr einen äusserst mürrischen Blick. Wenn sich Sakura nicht irrte, konnte sie sogar eine Art von Arroganz darin erkennen. „Wieso sollte ich das tun?“ Sakuras Nerven hatten allmählich ihre Grenzen erreicht. Gereizt knallte sie ihm ein Kissen an den Kopf. „Weil ich das Essen hergerichtet hab. Etwa schon vergessen?!“ Später war Sakura selbst nicht mehr klar, wie sie ihn dazu 'überreden' konnte. Jedoch war sie ganz zufrieden mit sich und schlug folgendes vor. „Hast du heute noch etwas vor?“, fragte sie ihn. Stumm schüttelte Gaara den Kopf. „Toll!“, jubelte Sakura „dann können wir ja zusammen baden gehen.“ Entgeistert sah er sie an. Was würde man denn von ihm als Kazekagen denken? Sakura schien seine Gedanken erraten zu haben, denn sogleich machte sie ihm klar, dass niemand sie sehen würde. Um für eine lauschige Stimmung zu sorgen, suchte sie sich einige Nahrungsmittel für einen Lunch zusammen. Sakura zog sich unter ihre Kleidung einen rosaroten Bikini an, welchen sie sich erst kürzlich gekauft hatte. Nun hoffte sie, dass Gaara überhaupt einen guten Platz zum Baden kannte. ********************************************************************************* Zwischentext: Gaara:Spinnst du eigentlich, ich und erschrocken? Ich: Tja Gaara,der Schreiber hat halt die Macht über alle Geschehnisse. Wie bei einem Puppenspiel. Sasori: Hab ich Puppenspiel gehört? * freudig tanzend * Ich:nein du Depp, du kommst gar nicht in meiner Geschichte vor.) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)