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Green Eyes

Eine One Shot-Sammlung
von

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Eine Box voll ...

"Was ist denn das?"

Neugierig zeigte Ron Weasley auf einen bunten Karton, der auf einem Fensterbrett in einem besonders belebten Gang, nicht weit von den Unterrichtsräumen für Verwandlungen stand.

"Der gehört sicher Jemandem", mischte sich augenblicklich Hermine ein, die ihre Nase bis eben in einem dünnen Notizbuch gehabt hatte.

Mit einem leisen 'Plopp' schloss sie das Heft und schaute sich neugierig um.

"Hallo?!" Rief sie laut den Gang hinab, so dass sofort diverse Köpfe zu ihr herumwirbelten. "Vermisst hier Jemand einen gelb-blau- gepunkteten Karton?" Die Hexe deutete auf den Fund, doch niemand antwortete auf ihre Frage. Mehrere Minuten vergingen, in denen Hermine ihre Anfrage mehrfach wiederholte. Doch keiner der Schüler meldete sich auf ihre Rufe hin.
 

"Vielleicht sollten wir rein schauen", schlug Ron gelangweilt vor, als die Anfrage zum vierten Mal unbeantwortet geblieben war.

"Was?! Aber das können wir doch nicht machen. Vielleicht ist etwas persönliches darin."

"Eben darum ja", murrte Ron genervt und griff nach dem Karton um ihn zu schütteln.

"Ronald Weasley! Es könnte kaputt gehen!" Hermine wollte nach der Box greifen, doch ihr Freund hielt sie in die Luft, so dass sie sie nicht erreichen konnte.

"Es ist ziemlich leicht", stellte er fest und amüsierte sich sichtlich über Hermines Versuche den Gegenstand zu erreichen. "Sag Mal, wenn sich niemand meldet, dann können wir es doch behalten, oder? Ich meine, wer es findet-"

"Dem gehört es." Ron spürte, wie ihm der Karton plötzlich aus den Fingern glitt. Hermines Gesicht - in der Bewegung erstarrt - ließ ihn nichts Gutes ahnen, als er sich auf dem Absatz umdrehte, um in das Gesicht von Gregory Goyle zu schauen, der den kostbaren Fund so eben an den Wortführer, Draco, das Frettchen, Malfoy,weiter reichte.
 

"Danke", sagte dieser mit einem fiesen Grinsen und prüfte skeptisch das Gewicht des bunten Gegenstandes.

"Malfoy! Gib das sofort zurück! Das gehört dir nicht!" Hermine hatte die Hände in die Hüften gestemmt, wie Ron es sonst nur von seiner Mutter kannte. Offensichtlich wollte sie das Fundstück nicht kampflos aufgeben.

"Dir aber auch nicht, Schlammblut."

Draco schnaubte abfällig, als Gregory sich zwischen ihn und Ron schob, der kaum hatte er das Schimpfwort gehört, versuchte auf ihn los zu gehen.

"So berechenbar", murmelte der Blonde und wollte seinen Weg fortsetzen. Das Hermine inzwischen ihren Zauberstab gezückt hatte, hatte er nicht bemerkt, so dass ihn der Zauber völlig unvorbereitet traf. Draco stolperte und landete mit einem Schmerzenslaut auf dem dunklen Steinboden. Aus den Augenwinkeln konnte er Hermines Schuhe erkennen, die in sein Blickfeld traten und dicht vor ihm zum Stehen kamen,

"Die nehme ich", verkündete die Hexe und griff nach der inzwischen leicht verbeulten Schachtel. Irgendwo hinter sich konnte Draco Ron jubeln hören, als das Mädchen den Rückzug antrat. Aber er wollte sich noch nicht geschlagen geben. Noch hatte er ein As im Ärmel. Zielsicher schloss sich seine Hand um das Bein seiner Gegnerin, die promt ebenfalls Bekanntschaft mit dem Boden machte.

"Das war wohl nichts." höhnte Draco, als sich seine Finger wieder um das zerknautschte Objekt schlossen. "Goyle, wir gehen!"
 

Mit stolz erhobenen Haupt machte er einige Schritte den Gang hinunter, aber noch bevor sein Handlanger zu ihm aufschließen konnte, wurde ihm das Paket ein weiteres Mal entrissen.

"He!" wütend wollte er das Objekt seinem Gegner ein weiteres Mal entreißen, doch plötzlich stutzte er. Vor ihm stand gar nicht Granger.

Große Augen glubschten ihn unschuldig an, doch Dracos Blick klebte an einer Kette aus alten Korken, die der Störenfried, ein blondes Mädchen, um den Hals trug.

"Du hast es gefunden", flüsterte eine verträumte Stimme. Eine Feststellung, keine Frage.

"Ähm, scheint so." Unter dem seltsamen Blick fühlte er sich zunehmend unwohl. Das Mädchen, offensichtlich eine Ravenclaw, war - da war sich Draco sicher - völlig verrückt. An ihren Füßen hatte sie bunt-gestreifte Socken, die eindeutig nicht zusammen gehörten. von Schuhen keine Spur. In ihren Haaren steckte ein länglicher Stab und an den Ohren hatte sie etwas, was ihn verdächtig an die Art von Gemüse erinnerte, dass ihm seine Mutter auf den Teller zu legen pflegte, nur damit er es heimlich auf dem seines Vaters abladen konnte, sobald dessen Gesicht hinter dem aktuellen Tagespropheten verschwunden war.

"Ich hatte gehofft, dass ich sie wieder finde", murmelte die Ravenclaw, während sie das Paket kräftig schüttelte.

"Hallo Luna." Unbemerkt waren auch Ron und Hermine näher gekommen.

"Was ist denn das für ein Paket? Hat es dir dein Vater geschickt?" fragte Ron neugierig, während seine Freundin nur die Augen verdrehte. Von Luna Lovegood erwartete Hermine einfach keine sinnvolle Antwort.

Aber Luna wusste wie immer zu überraschen:

"Nein." Kurz und präzise kam das Wort über die Lippen des Mädchens und auch die fragenden Blicke der Anwesenden brachten sie nicht dazu das Ganze weiter auszuführen.

"Was ähm- Was ist denn da drin?" wollte der Gryffindor, trotz eines bösen Blickes von Hermine, wissen.

"In dieser Box?"

Luna legte den Kopf schief und klimperte dabei leise mit ihren Kronkorkenketten.

"Ja, in dieser Box" bestätigte Draco die Aussage, noch bevor er richtig darüber nachgedacht hatte. Jetzt wollte er auch wissen, was ein Freak wie 'Loony' in einer bunt-gepunkteten Kiste im Gang vergaß.

"Du musst es nicht sagen, wenn du nicht magst." widersprach Hermine den Jungs augenblicklich und lächelte verständnisvoll.

"Nun, wenn es euch so sehr interessiert, verrate ich es euch. Aber es ist geheim."

Die Blonde sah sich verschwörerisch nach allen Seiten um und winkte die Anderen näher heran. Dann lächelte sie unergründlich und erklärte:

"Macht sie ruhig auf."

Seufzend griff Hermine nach der bunten Box. Sie war inzwischen derart zerquetscht, dass der Deckel sich kaum abnehmen lassen wollte. Nach einigen Versuchen hob sie ihn aber trotzdem von dem unteren Teil des Kartons und starrte hinein.

"Aber Luna", flüsterte sie, "hier ist ja gar nichts drin."

Für den Bruchteil einer Sekunde schien die Blonde ein wenig enttäuscht. Doch als sie das Wort ergriff, war davon schon nichts mehr zu erkennen:

"Die Nargel lieber bunte Kisten. Aber anscheinend wollten sie hier kein Nest bauen."

Luna zuckte mit den Schultern, was ein weiteres Klimpern erzeugte und hüpfte fröhlich von dannen. Die Box voller Nargel war für sie schon vergessen. Zurück blieben zwei entgeisterte Gryffindor und ein wütender Slytherin, der sich ernst zunehmend zu fragen begann, was wohl ein Nargel sein könnte.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Von:  Teilchenzoo
2011-03-09T15:46:39+00:00 09.03.2011 16:46
>Zurück blieben zwei entgeisterte Gryffindor und ein wütender Slytherin, der sich ernst zunehmend zu fragen begann, was wohl ein Nargel sein könnte.
Ernst zunehmend?

Noch ein kleiner Fehler:
>Noch hatte er ein As im Ärmel.
Ass.

Und eine letzte Anmerkung:
>Das Mädchen, offensichtlich eine Ravenclaw, war - da war sich Draco sicher - völlig verrückt.
Wieso ist das nach der vorhergehenden Beschreibung offensichtlich? Vielleicht schreibst du besser so etwas wie "eine Ravenclaw, wie er wusste" oder einfach nur "eine Ravenclaw".

So, das wars aber an Kritik.
Die Charaktere hast du wirklich gut getroffen, speziell Luna. Diese Situation passt einfach zu ihr^^.

lg neko
Von:  Mialee
2009-11-18T20:57:09+00:00 18.11.2009 21:57
Hallo... ich schon wieder!^^
Die Idee ist richtig toll und die Charaktere sind gut getroffen. Besonders Luna. Dein Schreibstil gefällt mir, deine Ideen sind kreativ und ich habe kaum Fehler gefunden. Es macht wirklich Spaß, deine OS zu lesen.
Beide Daumen hoch!!!
Greetz Mia


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