Everything Ends von stone0902 (Draco x Ginny) ================================================================================ Kapitel 10: Das Ende -------------------- Kapitel X Mit dem April kommt auch langsam die Wärme wieder. Der Schnee ist längst geschmolzen und draußen ist es wieder so warm, dass man sich im Freien aufhalten kann. An den Bäumen beginnen die ersten Blüten zu blühen und jeder befindet sich in Frühlingsstimmung. Das Schuljahr rückt immer weiter dem Ende entgegen und bald werden die Eulen die Prüfungsergebnissen des siebten Jahrgangs überbringen. Der Boden besitzt eine angenehme Wärme und so braucht sie sich keine Gedanken darüber machen, ob es Folgen haben wird, zu lange hier im Gras zu sitzen. Der selbst gestrickte Pulli von ihrer Mutter wärmt sie ausreichend. Ginny sitzt auf den Ländereien an einem Baum gelehnt und ist in ein Buch vertieft. An diesem Ort ist es ruhig, da er sich weit vom Schloss entfernt befindet und die Stimmen der fröhlichen Schüler nur geschwächt an ihr Ohr dringen. Ihre Beziehung zu Ron hat sich tatsächlich gebessert. Mittlerweile ist es wieder wie früher, bevor sie nach Hogwarts gegangen sind oder in den Ferien, wo sie gemeinsam Zeit miteinander verbrachten, doch jetzt haben sie sich wieder einander genähert und Ginny freut sich darüber. Ihr Bruder ist für sie wie ein bester Freund und diese gewisse Vertrautheit ist nun auch wieder da. Natürlich unternimmt er immer noch etwas mit seinen besten Freunden, Harry und Hermine, doch nun ist seine kleine Schwester immer mit von der Partie. Und so ist es auch schon geklärt, dass die vier die Sommerferien gemeinsam im Fuchsbau verbringen werden und sie werden sicher eine Menge Spaß zusammen haben. Im Moment scheint alles perfekt zu sein. Die Verbundenheit zu den Gryffindors ist gestärkt, die schulische Leistung hat sich gebessert, seitdem sie sich aufgerafft und zum Lernen gezwungen hat und körperlich ist sie auch in Top-Form, und das wird sie im kommenden und entscheidenden Quittchspiel beweisen. Ja, Ginny kann sich nicht beklagen, wenn man ihr Liebesleben nicht dazu zählen würde. Über das Treffen im Eberkopf, welches nun schon fast einen Monat zurück liegt, hat sie kein Wort verloren. Weder Harry noch ihrem Bruder hat sie davon erzählen wollen, der Einzige mit dem sie darüber hätte sprechen wollen und vor allem sollen, war Draco selbst, doch den Blonden Slytherin hat sie seitdem außer vielleicht einmal aus der Ferne nicht zu Gesicht bekommen. Sie will ihm nicht unter die Augen treten und schämt sich für das, was sie getan hat. Es ist nun passiert und eine gewisse Erleichterung hat sich dennoch in ihr breit gemacht, dass er sie liebt und ihr nie untreu gewesen ist. Sie will ihm vorerst aus dem Weg gehen, denn sie ist bis jetzt zu keinem wirklichen Ende ihrer Gedanken gekommen, jedoch weiß sie, dass ein Gespräch nicht vermeidbar sein wird und dann werden sie es entscheiden müssen. Entweder ganz oder gar nicht. Doch Ginny ist sich selbst noch unsicher. Ein Schatten fällt auf sie und als sie von ihrer Lektüre aufsieht, erkennt sie eine groß gewachsene Gestalt. Wenn man vom Teufel spricht... Draco steht, mit den Händen in den Hosentaschen vergraben, vor ihr und sieht auf sie hinab. Sein helles Haar reflektiert die Sonnenstrahlen. "Ich wusste doch, dass ich dich hier finde." Seine Stimme klingt seltsam monoton. Misstrauisch lugt sie über den Rand des Buches und mustert ihn von oben bis unten. Er hat sie gefunden? Bedeutet das, dass er sie gesucht hat? Er ist freiwillig zu ihr gekommen? Nicht im Traum hat sie gedacht, dass er nach dieser Aktion die sie durchgeführt hat den ersten Schritt machen wird. Sie versucht etwas aus seiner Mimik oder seiner Haltung zu lesen, aber er wirkt recht normal. "Was willst du?" Aber Draco antwortet nicht auf ihre Frage, sein Blick liegt auf dem Buch in ihren Händen. "Was liest du da?" "Ein Buch", sagt sie schnippisch und wendet ihre Aufmerksamkeit wieder dem eben erwähnten Ding in ihrer Hand zu. Er seufzt ob dieser pampigen Antwort und setzt sich neben sie. Es ist das erste Mal seit langem, dass sie sich in seiner Gegenwart so unsicher fühlt. Seine Anwesenheit macht sie nervös und sie versucht krampfhaft weiter ins Buch zu blicken, während er ihr so nahe kommt, dass sich ihre Arme berühren. Eine Weile sitzen die beiden dort, durch den dicken Baumstamm abgeschirmt von neugierigen Augen und hängen ihren Gedanken nach. Vorsichtig wagt Ginny einen Blick zu ihm und sie sieht, wie er den Blick in die Ferne gerichtet hat. Vielleicht schaut er über den See, der sich in ihrer Nähe befindet, vielleicht sogar doch weiter, zu den Bergen, die sich dahinter verbergen oder vielleicht sind auch nur seine Gedanken weit, weit weg. Wieder seufzt er und die Gryffindor kommt nicht um den Gedanken hinweg, dass seufzen für einen Slytherin, und dann auch noch für einen Malfoy, recht untypisch ist. Sie will ihm so gerne etwas sagen, sich erklären und mit ihm reden, jedoch weiß sie nicht was sie sagen soll. Doch das ist nicht nötig, da er gerade beschlossen hat, den Anfang zu machen. "Vermutlich wird dieses Mal eine Entschuldigung nicht reichen", sagt er leise und macht eine Pause. "Ich weiß, das ich es verdient habe, aber gib mir doch wenigstens noch eine Chance." Jetzt ist das Buch in ihren Händen vollkommen vergessen. Es fällt ihr beinahe aus der Hand, als sie sich ihm zuwendet und ihn ansieht. Ungläubigkeit ist auf ihrem Gesicht zu erkennen, sowie ein fragender Blick. Wovon redet er da? Denkt er etwa, dass es vorbei ist? Das Schluss ist? Aber das ist es doch nicht.... oder? Noch immer ist sein Blick gerade aus gerichtet und ein trauriges Lächeln schmückt seine Lippen. "Das man mir vertraut, sollte mich glücklich stimmen. Und was habe ich gemacht? Ich habe dein vertrauen mit Füßen getreten und dich belogen. Ich habe dich verletzt obwohl ich das niemals zu lassen wollte. Zum Glück hast du mir das jetzt klar gemacht, dass es so nicht geht." Ihr klappt der Mund auf und eine Augenbraue stiehlt sich in die Höhe. Seine Worte irritieren sie vollkommen. Er macht sich Vorwürfe und gibt sich die Schuld, aber mit keinem Wort hat er ihr bis jetzt vorgeworfen, ihn mit dem Veritaserum zur Wahrheit gezwungen zu haben. Dafür, wofür sie sich seit Wochen schämt und glaubt mit dieser Aktion die Beziehung letztendlich zerstört zu haben. "Aber... bist du denn überhaupt nicht böse auf mich, wegen dem Veritaserum?", fragt sie und legt eine Hand auf seine. Jetzt erst erwidert er ihren Blick. "Doch natürlich", sagt er fest und Ginnys Herz stockt, doch beruhigt es sich gleich wieder. "Aber ich bin doch selber schuld." Seine Augen sehen sie mit solcher Intensität an und er wirkt wirklich traurig. Sie hört es in seiner Stimme und sie sieht es ihm an. Seine Finger umschließen ihre und sie übt ein wenig Druck aus. Sie genießt es ihn wenigstens ein bisschen zu spüren. "Hätte ich dir keinen Grund dafür gegeben, hättest du es nicht machen müssen", sagt er als wäre es eine einfache Antwort auf eine einfache Frage und dann zuckt er mit den Schultern. "Es ist nun mal passiert." Ja das ist es und man kann es nun nicht mehr rückgängig machen. Dabei besteht auch die Frage, ob sie sich anders entscheiden würde, wenn sie die Wahl hätte, doch sie war sich sicher, sie würde es wieder tun. Allerdings ist das Thema für Ginny noch nicht ganz abgeschlossen, weswegen sie noch etwas hinzufügt. "Trotzdem möchte ich mich entschuldigen. Es war nicht fair, Draco. Ich bin durchgedreht." Er nickt stumm, wohl als Zeichen, dass er ihre Entschuldigung annimmt. Ginny sieht in seine Augen und erkennt nicht die Kälte, die sie sonst so oft ausstrahlen, sondern Sorge. Sie weiß nicht recht, wie sie mit der Situation umgehen soll, da sie nicht damit gerechnet hat, sich so leicht aus der Affäre ziehen zu können. Draco scheint einen Moment zu zögern und nähert sich ihr ein wenig. Wie in Zeitlupe sieht sie, dass er näher kommt, bis seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von den ihren entfernt sind. Doch Ginny dreht ihren Kopf zur Seite. Als sie dann spürt wie er, statt sie zu küssen, seinen Kopf an ihrer Schulter in ihrem Haare vergräbt und seine Arme um sie legt, schließt sie die Augen. Sie will ihn doch küssen, ihr Herz klopft schnell vor Aufregung und Freude, doch wieso verwehrt sie sich ihm dann? Seine rechte Hand fährt an ihrem linken Arm auf und ab, es hat etwas Beruhigendes und sie kann es nicht abstreiten, diese Berührung und seinen Atem auf ihrer Haut zu genießen. Doch sie will es nicht zulassen, bevor sie sich wieder daran gewöhnt, denn somit wird es ihr noch schwerer fallen, ihm folgende Worte mitzuteilen. Sanft nimmt sie seine Hände und löst sie ihrer Umarmung, drückt ihn leicht von sich und er sieht sie fragend an. "Wir beide haben Fehler gemacht", fängt sie an und senkt ihren Blick, unbewusst spielt sie mit seinen Fingern. "Wie sind zwar Hexe und Zauberer, aber wir leben nicht im Märchen. Es gibt keine Happy-Ends, vor allem nicht für uns. Eine Beziehung beinhaltet auch mal Streitereien und es gibt Höhen und Tiefen. Und wir... haben uns versöhnt. Allerdings denke ich, wir sollten es dabei belassen." Stumm hat er ihr zugehört und auch jetzt sagt er nichts. Die Rothaarige traut sich jedoch nicht, von den Fingern, mit denen sie rumspielt aufzublicken, denn ihr fällt es viel zu schwer, diese Worte auszusprechen, die sie für die richtige Lösung hält. "Das Schuljahr ist bald vorbei und wir werden uns nicht mehr sehen. Das wir irgendwann einmal heiraten steht eh außer Frage." Trocken lacht sie leise auf bei dem Gedanken. Oh ja, Lucius Malfoy wird sicher einen Freudentanz aufführen. Sie lässt ab von seinen Händen und greift nach dem Buch, das nun achtlos im Gras liegt. Sie erschrickt, als er nach ihrem Handgelenk greift. Sein Griff ist fest, aber es tut nicht weh. "Sag mir, dass das nicht dein ernst ist." Es versetzt ihr einen Stich, das von ihm zu hören. Seine Stimme zittert leicht und sie weiß nicht, wie sie auf seine Gegenwehr reagieren soll. Wenn er einfach die Klappe halten wird, ist alles viel leichter. Sie kann es beenden und sie werden beide ein schönes Leben haben. Als sie nicht antwortet packt er sie an ihre Schulter, dreht sie zu sich und zwingt sie somit ihn anzusehen. Verständnislos sieht er sie an und sie sammelt das letzte bisschen Mut, das sie in sich finden kann. "Genau das Selbe hast du mir vor nicht all zu langer Zeit selbst gesagt." Das stimmt, dieses Gespräch ist nicht wirklich unbekannt und ob dieser Erkenntnis verengen sich leicht seine Augen. "Komm mir nicht damit", sagt er und seine Stimme wird etwas lauer. "Wir kriegen das hin." Schlagartig ist seine Stimme wieder ruhiger geworden und auch sein Blick hat sich geändert. Euphorisch sieht er sie an und kommt ihr wieder näher. "Ich würde alles für dich tun. Ich möchte nur mit dir zusammen sein." Nichts sehnlicher wünscht sie sich, doch muss sie jetzt objektiv denken. Seine Worte machen ihr ihre Entscheidung schwer doch sie redet sich ein, dass es das Beste für die beiden ist. Die Lippen hat sie fest aufeinander gepresst und schüttelt berückt den Kopf. Seine Sprachlosigkeit nutzt sie um aufzustehen. Er wird sie nicht aufhalten, ebenso wenig wie damals im Slytheringemeinschaftsraum. Da hat er sie nur hinausbegleitet. Welch charmante Geste. Er wird sie nicht aufhalten, dass macht er nie, dafür ist er viel zu stolz. Jetzt muss sie sich nur noch zusammen reißen und sich dazu zwingen auch tatsächlich zu verschwinden. Und so schwer es ihr auch fällt, so schafft sie es dennoch einen Fuß vor den anderen zu setzen und Draco hinter sich zu lassen. Tränen steigen auf, bei dem Gedanken daran was sie gerade macht. Sie verlässt ihn tatsächlich. Dabei hat sie dies nie für möglich gehalten, so wie sie ihn liebt. Einige Meter weiter sieht sie schon die ersten Schüler, die laut lachen und Jüngere die Fangen spielen, doch Ginny fühlt sich so unendlich traurig, so sehr, dass es ihr fast das Herz zerreißt. Mit einem Mal wird sie gestoppt, stolpert fast, da sie so schnell ist, dass sie beinahe schon läuft, als sie am Arm festgehalten wird. In ihrem Kopf schwirrt es und die Gedanken überschlagen sich, während sich ihr Körper anspannt. Gerade als sie sich umdrehen und vergewissern will, ob dies wirklich real ist, wird sie stürmisch umarmt. Sie kann erst gar nichts sehen, doch das braucht sie nicht, denn sie weiß, wer sie hier festhält. Fest drückt er sie an sich, so stark, dass es weh tun würde, wenn sie es wahrnehmen würde. Er vergräbt wieder seinen Kopf in ihrem Haar und sein Geruch durchströmt sie. Kein Zweifel. Es ist Draco. Nun schließt auch sie fest die Arme um ihn und lässt ihren Tränen freien Lauf. Er ist ihrem geheimen Wunsch nachgekommen und hat sie aufgehalten, ihr somit gezeigt, dass er sie will und sie lässt sich in seinen starken Armen fallen und schluchzt in seinen Pullover. "Bitte bleib bei mir", flüstert er nahe an ihrem Ohr und murmelt noch etwas, das sie nicht verstehen kann. Er löst sich von ihr und nur widerwillig lässt sie ihn ebenfalls los, denn diese Umarmung ist für sie noch viel zu kurz. "Ginny, glaub mir, wir werden das hinkriegen" Sein Blick ist fest und er strahlt im Moment eine derartige Entschlossenheit aus, dass sie ihm einfach glauben muss. Er wischt ihr einige Tränen weg die immer noch übers Gesicht laufen. "Ich will dich nicht verlieren." Es ist nur ein Flüstern und Ginny lässt es einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Durch ihre tränenverschleierten Augen erkennt sie in der Entfernung die Silhouetten der Schüler und sie will Draco gerade davon in Kenntnis setzen, doch sie kommt nicht dazu etwas zu sagen, da er ihr tränennasses Gesicht in beide Hände nimmt und sie an sich zieht um seine Lippen auf ihre zu pressen. Leidenschaftlich küsst er sie und sie lässt es geschehen, vergräbt ihre Hände in seinem Blonden Haar und zieht ihn näher an sich. Seine Lippen sind so sanft und so verlockend... nie wird sie jemand anderen Küssen wollen. Schwer atmend löst er sich von ihr und legt seine Stirn an ihre. Während die eine Hand von ihm noch an ihrer Wange verweilt, wandert die andere in ihren Nacken um sie zärtlich zu streicheln. "Ich liebe dich so sehr", haucht er ihr entgegen und er zaubert somit ein Lächeln auf ihr Gesicht. Unbeschreibliche Freude breitet sich in ihr aus. Sie werden es versuchen, vielleicht ist ein Happy-End ja doch nicht unmöglich. "Ich liebe dich auch", sagt sie und zieht ihn zu einem erneuten Kuss zu sich heran. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)