Butterfly Code von P-Chi ================================================================================ Prolog: ~*Prolog*~ ------------------ „Aufwachen!“, befahl eine weibliche Stimme und verpasste dem Mann auf dem kleinen Stuhl eine schallende Ohrfeige, die in dem kleinen Zimmer widerhallte. Der Mann mit dem pechschwarzem Haar stöhnte und lies sein Kinn gegen die Brust sinken. Langsam verlor die Frau die Geduld. Sie hatte ihm lange genug Zeit gegeben um über seine Taten nach zu denken. Sie nahm sich einen anderen Stuhl und stellte ihn, mit der Lehne zu dem Mann, hin und setzte sich. „Sind sie bereit?“, fragte die Dame kalt. Sachlich. Das Häufchen Elend vor ihr wimmerte und hob schluchzend den Kopf. „Warum…“ „Warum was?“ „Warum… haben sie mich…hierher… gebracht?“, brachte er hicksend hervor und bedachte sie mit einem Unschuldsblick, der wohl jeden rum gekriegt hätte, doch so nicht sie. „Haben das auch die beiden Mädchen gefragt, bevor du ihnen die Kehle aufgeschlitzt hast?“ Ihr Blick immer noch kalt und berechnend, ihre Stimme immer noch ruhig und Unheil bringend. Der Mann erbleichte und fing unkontrolliert zu zittern an. Vielleicht versuchte er auch nur sich von den Fesseln zu befreien, die ihn an den Stuhl banden. Er war einfach zu schwach um sich richtig zur Wehr zu setzten. „Wer sind sie?“, fragte er heiser und sank erschöpft in sich zusammen. Die Frau wedelte mit ihrem Zeigefinger vor seiner Nase rum und stupste ihn leicht an die Stirn. „Na, na, na, die Fragen stelle ich. Hast du noch jemand anderes getötet?“ Die Lippen des Mannes wurden zu einem schmalen Strich, bevor er langsam den Kopf schüttelte. Sie glaubte ihm. Nun, es war nicht direkt glauben, sie hatte jemanden angesetzt um es zu kontrollieren, und es stimmte. Folglich: Vertrauen ist gut, doch Kontrolle ist besser. „Hättest du noch jemanden getötet? Sozusagen, aus Freude am Spiel?“ Wieder schüttelte der Mann den Kopf, diesmal selbstsicherer. Er log. Die Dame holte ein Feuerzeug aus ihrer linken Gesäßtasche und zündete sich eine Zigarette an die sie aus der Manteltasche des Fremden holte. Mit einem zufriedenen Seufzer blies sie den Rauch aus und hielt ihm die Zigarette hin. „Auch einen Zug?“ Der Mann, sichtlich verwirrt, nickte langsam und spitzte seine trockenen Lippen, als plötzlich ihre Hand hervorschnellte, ihn an den schwarzen Locken packte und seinen Kopf so weit in den Nacken zog, dass seine hübsche Kehle praktisch wie auf einem Serviertablett vor ihr lag. „Dachtest du tatsächlich, ich würde einem Abschaum wie dir, die Letzte Ehre erweisen“ Der Mann röchelte als er versuchte zu Antworten. „Das war keine Frage gewesen“, erklärte sie ihm und nahm noch einen Zug von der Zigarette um sie dann qualvoll gegen seinen Adamsapfel zu drücken. Wie ein Mädchen kreischend, versuchte er nun, mit erheblich mehr Kraft, sich zu befreien. Die Frau schnipste den Stummel weg und beugte sich über seinen Mund, um ihm etwas Wichtiges mit zu teilen, doch sie wurde Jäh von einem Klingeln aus dem anderen Zimmer unterbrochen. „Du hast Glück“, murmelte sie und strich ihm mit den Fingerspitzen über die Schnittwunden an seiner Wange, dann lies sie seine Haare los und marschierte gelassen in das Nebenzimmer. Es war beinahe so eingerichtet wie ihre schöne, kleine Folterkammer. Klein, keine Bilder, ein Bett und ein Nachttisch mit einer Lampe darauf. Fenster gab es keine, darauf hatte die Frau extra bestanden, als sie die Zimmer gemietet hatte. Für eine kurze Sekunde verweilte sie an Ort und Stellte und hoffte, dass sie nicht den Hörer abnehmen musste, doch sie tat es und hörte einfach zu, als die Stimme am anderen Ende zu sprechen begann. „Töten sie ihn. Ich halte es nicht mehr aus. Sie bekommen die vereinbarte Summe auf das angegebene Konto, aber bitte, töten sie ihn!“, flehte die Schwester des letzten Opfers mit erstickter Stimme. Die Frau blieb Stumm und wartete auf genauere Anweisungen. Die meisten ihrer Klienten wollten, dass sie sie auf bestimmte weise töteten. „Hallo? Sind sie noch da?“ „Wie soll er sterben?“, fragte sie ganz ruhig ohne jegliche Emotion in ihrer Stimme. Die Stimme am anderen Ende der Leitung schluckte und flüsterte dann leise, „Das überlasse ich ihnen. Tun sie es einfach!“ „Ja“, mit diesem einfachen Wort, legte sie auf und ging zurück in das andere Zimmer. Der Mann hatte sich nicht von der Stelle bewegt, wahrscheinlich weil er sich nicht mit den langen Stricknadeln in seinen Schenkeln bewegen konnte. Er hätte ihr eben zu hören sollen als sie ihm das letzte Mal sagte, Flucht wäre sinnlos. „Hast du mich vermisst?“, fragte die Frau. „…nein…“, keuchte der Mann, auf seinem Gesicht spiegelte sich blankes Entsetzten aber auch bewundernswerte Entschlossenheit. Die Frau in schwarz kam auf ihn zu und holte ein Jagdmesser aus ihrem Stiefel. „Wenigstens bist du ehrlich“, tröstete sie ihn und rammte ihm das Messer ins Herz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)