Can't breathe easy von abgemeldet (harry x draco <33) ================================================================================ Kapitel 5: Lust und Durst (1) ----------------------------- ’Summmmmm suuummmmm, summmmmmmmmmmm~!’ Rons Augen verfolgten entnervt eine große Fliege, die penetrant über ihren Köpfen ihre Runden drehte und es anscheinend lustig fand, immer wieder auf Rons frisch beschriebenem Pergament zu landen und die eh schon kaum lesbaren, kleinen Buchstaben noch mehr zu verwischen. „Verdammtes Mistvieh!“, brüllte Ron, griff nach einem der dicken Bücher, die neben ihm lagen und schlug damit auf den Tisch ein, als das Insekt wieder zum landen ansetzte. Harry, der den Kopf auf den verschränkten Armen auf dem Tisch abgelegt hatte und kurz davor gewesen war, einzuschlafen, zuckte dabei erschrocken hoch. „RON!“, rief Hermine vorwurfsvoll und riss ihm das Buch aus der Hand. „Jungs, reißt euch doch mal zusammen, wir müssen diesen Aufsatz endlich mal fertig kriegen, es sei denn du hast gefallen an Nacharbeiten gefunden Harry!“ Dieser murrte nur: „Warum nicht?“, während seine Gedanken zu einer ganz bestimmten Person abschweiften, als Hermine ihn an die Nacharbeiten erinnerte. „Ich kann mich eben nicht konzentrieren, wenn mir so ein nerviges Teil am Ohr rumsummt und über mein ganzes Pergament tapst!“, knurrte Ron grimmig. „Aber das ist noch lange kein Grund mit einem Buch darauf einzuschlagen! Außerdem sind wir in der Bibliothek, also mach gefälligst nicht so einen Lärm!“, zischte sie und schlug das Buch behutsam wieder auf. „Jaja, ist ja gut…“, murmelte Ron und legte seinen Kopf mit einem Seufzen auf den Tisch. Harry tat es ihm gleich. „Ach Jungs, also echt mal, ich mach das hier für euch, ich weiß genug über Vampire für diesen Aufsatz, glaubt mir!“ „Warum erzählst du’s uns dann nicht einfach?“, quengelte Ron. „Du machst einem das Leben immer so schwer!“ Hermine plusterte beleidigt die Backen auf. „Na dann will ich mal sehen wie du deine Abschlussprüfungen ohne mich meisterst! Alleine könntest du keine zwei Worte auswendig lernen~“ „Aber Mine, ich finde ich weiß genug über Vampire, immerhin habe ich sogar schon selber einen verscheucht…“, murmelte Harry im Halbschlaf. „Was weißt du denn schon über sie, außer dass du es glücklicherweise geschafft hast, einen mit einem Patronus abzuwehren?!“ „Nichts…“, gab Harry zu. „Sie beißen halt.“ „Ja, sie haben spitze Eckzähne, oder?“, murrte Ron. „Ja, und wie~“, schauderte Harry. „Und kein Spiegelbild glaub’ ich, das hab ich mal in ’nem Film gesehen…“ „Film…?“, fragte Ron verdutzt, doch Harry winkte ab und gähnte nur. „Also ich hab’ gehört, dass Sonnenlicht sie tötet!“, erwiderte Ron triumphierend. „Was glaubt ihr denn für Märchen?! Ihr habt ja absolut keine Ahnung!“, stellte Hermine entsetzt fest. „Na das sagen wir dir doch schon die ganze Zeit, aber du lässt dir ja nichts verklickern!“, kam es von beiden Jungs gleichzeitig. Hermine seufzte tief. „Also gut, ich geb’ auf. Aber hört gut zu!“ Sie blätterte in dem dicken Buch. ’Die Herkunft der ersten Vampire ist bis heute unbekannt. Es wird vermutet, dass es sich um ein misslungenes Experiment mit einem unausgereiften Animaguszauber über der blutsaugenden Vampirfledermaus handeln muss, welche aber nicht mit dem Vampir selbst verwechselt werden sollte. Dass Vampire sich in Fledermäuse verwandeln können wird dadurch dementiert, dieser Mythos beruht einzig und allein auf der oben genannten Verwechslung…’ Ron entwich ein langgezogenes Gähnen. Harry stupste ihn dafür mit dem Zeigefinger leicht in die Rippen, während Hermine ihm einen strengen Blick zuwarf. Dann las sie weiter: ’Heutzutage wird man nur noch zum Vampir, wenn man von einem solchen gebissen wird und dabei über 10 sanguinische Maßeinheiten an Blut verliert. Mehr dazu im Kapitel ’Spendemöglichkeiten zur Rettung vom Aussterben bedrohter Sagenwesenarten’, Absatz 12, Abschnitt 9. Anmerkung: der Name dieser Vampirgefährdungsmaßeinheiten stammt von Lady Carmilla Sanguina (1561-1757), die es pflegte, im Blut ihrer Opfer zu baden, um ihre jugendliche Schönheit zu erhalten. Die Verwandlung in einen Vampir dauert durchschnittlich ein bis drei Monate vom Zeitpunkt des Bisses aus gerechnet.’ „Passt auf, jetzt kommen die Symptome, die sind wichtig für den Aufsatz.“ Die Jungs setzten sich auf und sahen sie gelangweilt an. Sie räusperte sich und fuhr fort: ’Zuerst macht sich dabei Lichtempfindlichkeit bemerkbar. Die Legende, dass Sonnenlicht Vampire töten kann, ist übrigens nie bewiesen worden. Es kann sie zwar schwächen, weshalb sie sich oft nur nachts auf die Jagd begeben, jedoch wurden plötzlich eintretende Ohnmachtsanfälle dabei früher oft für den Tod gehalten und haben diese Geschichten genährt. Das nächste Symptom ist eine auftretende Knoblauchunverträglichkeit. Knoblauch wirkt auf Vampire toxisch und verursacht bei ihnen eine mittelstarke Vergiftung. Es ist daher eine gute Abwehrmethode, aber trotzdem nicht vollkommen effektiv. Allein der Geruch von Knoblauch bewirkt nämlich nur schwache Übelkeit. Danach folgen andere typische Vampirverhaltensweisen. Besonders deutlich wird dabei ein ständiger Durst, der immer penetranter wird und sich mit nichts stillen lässt – außer mit Blut. An dieser Stelle befindet sich die Verwandlung bereits im sogenannten kritischen Gefahrenstadium. Der Vampir bekommt starke Migräneanfälle, da immer weniger Blut durch seinen Körper zirkuliert um die inneren Organe, vor allem das Gehirn und das Herz, mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Es kann daher auch zu temporären Gedächtnisstörungen oder kurzfristigem Herzkreislaufversagen kommen. Die Bisswunde beginnt dauerhaft zu schmerzen, dies beruht auf den dunkelmagischen Eigenschaften dieser, genauer beschrieben im Kapitel „dunkelmagische Ansteckungsgefahren“, Absatz 25, Abschnitt 3. Im Endstadium der Verwandlung ändert sich das Aussehen typischerweise für die kleine Blutmenge, die im Körper noch vorhanden ist, sprich Farbverlust von Haut und Augen, Schwellungen in empfindlichen Gesichtspartien etc. In den letzten Tagen liegen schwerwiegende Atembeschwerden vor. Wenn der Vampir nun kein Blut trinkt, wird er noch vier bis zehn Tage zu leben haben, falls man dies noch als Leben einstufen kann, da es mit außerordentlichen Schmerzen und bedrückender Atemnot verbunden ist. Sollte der Vampir bis dahin kein Opfer gefunden und dadurch seine Verwandlung abgeschlossen haben, tritt der Exitus ein.’ Sie schloss das Buch. „Der was?“, fragte Ron schläfrig. „Tod, Ron!“, murrte Hermine. „Na dann hab ich ja ganz schön Glück gehabt~“, gähnte Harry, der nur halb zugehört hatte. „Wie gut, dass Durst allein noch kein Symptom ist… Aber bei dem wie stickig es hier ist ist das ja auch normal…“ Er war einfach viel zu abgelenkt durch andere Gedanken, um sich Sorgen um den Aufsatz zu machen. Seit der besagten Nacht trafen er und Draco sich immer wieder heimlich. Das war Harry eigentlich ganz recht, denn er fürchtete sich ein wenig vor der Reaktion seiner beiden Freunde auf diese doppelte Schocknachricht: ’Hey Leute, ich bin anscheinend schwul und auch noch mit Draco Malfoy zusammen~!’ Harry schüttelte den Kopf. ’Sind wir überhaupt richtig zusammen?’, fragte er sich manchmal, denn weder er noch Draco hatten sich je wirklich gesagt, dass sie einander liebten. Aber wenn die Beiden mal alleine waren, verschwand jeglicher Zweifel. Wenn sie unbeobachtet waren konnten beide nicht mehr die Finger voneinander lassen. Sie konnten sich stundenlang küssen und umarmen, egal wo sie waren. Und Harry war unglaublich glücklich mit seinem kleinen ’Geheimnis’. Er fand ihre mittlerweile nur noch gespielten Streitereien überaus witzig und musste sich manchmal zurückhalten, um nicht zu lachen anzufangen. Er seufzte. Sie saßen nun schon seit Stunden in der stickigen Bibliothek, und obwohl das Wetter mittlerweile viel angenehmer geworden war, war es hier noch ziemlich warm. Außerdem hatte er genug von Vampiren. Seine Begegnung mit dem schaurigen Wesen war unangenehm genug gewesen und er war überaus froh, ohne Biss davongekommen zu sein. Er hielt es nicht für nötig sich nun auch noch anhören zu müssen, welchem grausamen Schicksal er so knapp entronnen war. „Hermine, woher wusstest du überhaupt, wie gefährlich dieses Teil ist? Ich hab es erst begriffen, als es sich zähnefletschend vor mir aufgebaut hat.“, murmelte Harry, immer noch gedankenverloren in die Ferne starrend. „Naja, ich habe viel darüber gelesen und so…“, murmelte Hermine und rutschte in ihrem Stuhl zurück. „Und so…?“, fragte Ron neugierig. „Naja… naja…“ Ihr Blick wanderte nervös durch den Raum. „Mine…?“ Nun war Harry besorgt. „Ich habe mich genau über sie informiert, als ich erfahren hatte, dass… naja…“ Sie seufzte tief. „Also ich hab meine Zauberkraft ja von meiner Großmutter geerbt, das wisst ihr.“ Die beiden nickten. „Und naja… früher wusste ich nicht viel von meiner Großmutter, aber dann habe ich herausgefunden, dass… ihr Mann, also mein Großvater, auch von einem Vampir umgebracht wurde.“ Harry schluckte. Hermine lächelte schwach. „Ich habe Großmutters Tagebuch gefunden und darin gelesen… sie hatte darin unter Anderem eben auch… seinen Tod beschrieben. Es war furchtbar, ich musste weinen…“ Harry stand auf, ging zu ihr und umarmte sie vorsichtig. „Es tut mir Leid, Minchen… ich verstehe, warum du dir solche Sorgen um mich gemacht hast. Ich war ein Idiot! Sorry…“ Sie kuschelte ihr Gesicht in seine Schulter. „Ich wollte so etwas nicht mit ansehen, es zu lesen war schon zu schlimm. Wenn ich nur daran denke, dass einem von euch so etwas passieren sollte… Das kannst du dir gar nicht vorstellen, ich bin so froh, dass du diesen Vampir verjagen konntest!“ Er löste sich wieder von ihr. „Ja, das bin ich auch. Naja… ich glaube ich verschwinde dann mal, wir sehen uns nachher~“ „Hey, wo willst du denn hin? Wir sind noch nicht fertig!“, nörgelte Ron. „Ich will morgen nicht schon wieder hier drinnen vor mich hinköcheln!“ „Aber ich hab noch was vor!“, äffte Harry Rons Meckern nach. „Warum so geheimnisvoll Harry?“, zwinkerte Hermine. „Tja, das bleibt mein kleines Geheimnis… vorerst~“ Er grinste breit und verschwand aus der Bibliothek. … „Mmmh, Harry~“, keuchte Draco leise gegen seine Lippen. Harry hatte die Augen geschlossen und die Arme um den Slytherin gelegt, seinen schlanken Körper eng an sich gezogen. Sie lagen nebeneinander auf Dracos Bett und Harry war überwältigt. Sein Freund hatte sich unheimlich viel Mühe gegeben die Stimmung möglichst romantisch zu gestalten: auf dem Bett und um es herum waren Blütenblätter von weißen Rosen verstreut und viele kleine Teelichter schwebten durch den Raum und tauchten ihn in ein weiches, warmes Licht. Die Luft duftete süß nach Karamell und Honig. „Wie hast du das nur gemacht?“, wisperte Harry fasziniert gegen die süßen Lippen des anderen, bevor er diese wieder zärtlich küsste. „Das ist egal… das Wichtige ist doch, dass es dir gefällt~“ Der Blonde grinste leicht in den Kuss. Harry musste kichern. „Also langsam machst du mir Angst, was ist aus dem gemeinen, hinterhältigen, selbstsüchtigen Draco geworden, den ich früher gekannt habe?“ „Dass du es wagst mich sogar noch zu beleidigen, während du mit mir in meinem Bett liegst!“ Zur Strafe biss Draco ihn ganz leicht in die Unterlippe, was Harry aber nicht im Geringsten als schmerzhaft empfand. „Menschen ändern sich eben~!“ „Trotzdem, wenn du so weitermachst denk’ ich am Ende noch du willst irgendwas von mir…“ Der Gryffindor grinste seinen gegenüber vielsagend an. „Ich… will ja auch was von dir!“, hauchte der Slytherin zart gegen seine Lippen, bevor er sanft mit seiner Zunge über diese strich. „Mhmm~ aber ich hätte dich nie für einen solchen Romantiker gehalten~“, flüsterte Harry in den Kuss. „Tja, bin ich auch nicht. Ein Mittel zum Zweck eben“, grinste Draco berechnend. „Solange es mich zum Ziel führt.“ Er lachte leise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)