Mission (Im)possible von Redis (oder der erste Versuch einer FF>.<) ================================================================================ Kapitel 14: Ankunft ------------------- Meine Lieben, wie üblich möchte ich mich bei euch für eure lieben Kommis zum letzten Kapitel danken *Arigato* Ehe mich einige foltern oder umbringen wollten, habe ich lieber schnell weiter geschrieben... Es tut mir selbst Leid, dass ich beiden unterbrechen musste...aber es mussteeben sein... Es wird auch eine Art Deja-vu geben, das einige von euch vielleicht erfreuen oder zumindest zum schmunzeln anregen wird^^ Viel spaß beim Lesen wünscht euch eure Redis! --------------------------------------------------------------------------------- Ankunft Mit einem lauten „Rumms“ krachte Rens Schulter an den Sitz des Vordermannes. Geistesgegenwärtig hatte er Kyoko umschlungen und ihren Kopf an seine Brust gedrückt, sodass der Aufprall durch ihn abgedämpft wurde und sie sich nicht verletzte. Wie in Zeitlupe sah Ren, wie alles, was nicht niet- und nagelfest war, durch den Bus nach vorne flog und hörte, wie die Gegenstände aufschlugen und wie die Menschen in dem Bus schrieen, ob nur vor Schreck, weil sie von etwas herumfliegenden getroffen wurden oder weil sie sich verletzt hatten. Glücklicher Weise segelte keiner von ihnen durch den Bus oder durch die Windschutzscheibe, da sie von dem Gurt festgehalten wurden und so schlimmere Verletzungen als ein paar blauer Flecke, einige Abschürfungen oder Beulen an den Köpfen einiger, die mit dem Kopf auf der Ablage, die am Sitz vor ihnen befestigt war, geschlafen hatten, verhindert. Ren und Kyoko waren die einzigen, die sich nicht angeschnallt hatten und nun bekam zumindest Ren die Konsequenzen davon zu spüren. Seine Schulter schmerzte fürchterlich, wenn er Glück hatte, würde es nur ein blauer Fleck werden, wenn nicht, dann wäre es eine Prellung. Hauptsache war jedoch, dass Kyoko heil geblieben war. Als der Bus endlich vollends zum Stillstand gekommen war, richtete er sich ätzend auf und zog dabei Kyoko mit sich hoch. Das Chaos, das er sah, verschlug ihm beinahe die Sprache. Nichts war mehr dort, wo es gewesen war, alles lag irgendwo verstreut. Da, wo noch vor wenigen Sekunden Kyokos Kopf gewesen war, befand sich jetzt ein dicker Wälzer mit der Aufschrift „Leichte Lektüre für unterwegs – Hokkaido“. ‚Von wegen leichte Lektüre’, dachte Ren, ‚ das Ding hätte Kyoko fast erschlagen!’ Sein Blick glitt weiter. Überall schockierte Gesichter. In einem anderen Moment wäre dieser Anblick lustig gewesen, jedoch nicht in dieser Situation. Im Bus war es gespenstig Still, halt, das stimmte nicht ganz. Durch die Stille erschien das Geschrei des Busfahrers, der den „Idioten“ beschimpfte, der ihn beim Überholen ausgebremst hatte, als dieser sich wieder einordnete, besonders laut. Und immer noch war es still, dann, auf einmal, brach die Hölle los. Alles schien sich plötzlich doppelt so schnell zu bewegen und das Stimmengewirr machte ihn fast verrückt. All diese Eindrücke hatte ihn innerhalb weniger Sekunden erreicht, ihn alles wie in Zeitlupe sehen lassen. In seinen Armen regte sich Kyoko. Ihm fiel wieder ein, wobei sie gerade gestört worden waren. ‚Vielleicht kam die Notbremsung gerade im richtigen Augenblick, wer weiß, was ich sonst noch mit ihr gemacht hätte. Wenn das irgendwer mitbekommen hätte’, dachte Ren und sah schon die imaginäre Schlagzeile vor sich „Ren Tsuruga überfällt Schülerin – im Angesicht ihrer Mitschüler belästigte er sie sexuell und zwar in einem Bus!“. Schnell schickte er ein Dankesgebet nach oben und half Kyoko dann, sich aufzurichten. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte er sie, woraufhin sie sich schnell selbst untersuchte und dann leicht nickte. „Kyoko?“ Sie sah auf und blickte in seine besorgt dreinschauenden Augen. Sofort färbte sich ihr Gesicht flammend rot. Sie spürte, wie sie nach vorne geschleudert wurden und wie Ren sich über sie warf und sie fest an sich drückte. Sie hörte, sie er krachend gegen den vorderen Sitz flog. Dann war es vorbei. Immer noch lag sie in seinen Armen. Was war das eben gewesen? Er hatte...und sie hatte...oh Gott, wie konnte das nur passieren? Sie hatte es schon genossen, aber was wäre passiert, wenn es diesen Zwischenfall nicht gegeben hätte? Sie wagte nicht, darüber nachzudenken. Sie spürte, wie er sich über ihr bewegte und sie mit sich hochzog. Um sie herum herrschte ein heilloses Durcheinander. Fast hätte sie Rens Frage überhört. Ob alles in Ordnung sei. ‚Hm, mal sehen’, dachte sie, ‚rechter Arm noch dran, linker Arm noch dran, beide Beine da, oh und keine Schmerzen. Hurra! Natürlich ist NICHTS in Ordnung! Wie konnte ich mich nur dermaßen gehen lassen? Wieso hat Ren das gemacht? Und warum noch mal, hat mein Körper so darauf reagiert? Wart mal, da war doch noch was, ach ja!’ Sie nickte. ‚Und was jetzt?’ „Kyoko?“ Sie reagierte automatisch. Ihr Kopf fuhr hoch und sie blickte ihm in die Augen. ‚Ohhhhhhhhhhh, verdammt noch mal! Was soll ich denn jetzt machen?’ „Hat jemand meinen Spiegel gesehen?“ Yuminas Stimme übertönte alle anderen im Bus und half ihnen so aus dieser verqueren Situation hinaus. In der Tat. Ren hatte ihn gesehen. Als er vorüber flog. Er richtete seinen Blick auf den Gang. Dort lag der Spiegel. Er war zerbrochen. Auch alle anderen waren inzwischen damit beschäftigt, ihr Hab und Gut zusammenzusuchen. Da weder Ren noch Kyoko etwas aus ihren Rucksäcken, die immer noch friedlich unter ihren Sitzen standen, herausgeholt hatten, halfen sie den anderen und innerhalb kurzer Zeit war wieder alles an seinem Platz. Na ja, fast alles. Außer die Sachen, die bei dem Beinaheunfall zu Bruch gegangen waren. Natürlich hatte Yumina dann auch noch mitbekommen, dass ihr „Jo-kun“ neben diesem Mauerblümchen saß. Nun hatte sie zwei Sachen, über die sie sich wunderbar aufregen konnte: Ihren Spiegel und Kyoko. Es war abzusehen, dass sie die restliche Busfahrt keine Ruhe mehr finden würden. So saßen sie schweigend nebeneinander. Keiner wusste, was er dem anderen sagen sollte. Nach einiger Zeit spürte Kyoko etwas schweres auf ihrer linken Schulter. Entgegen aller Erwartungen und Yuminas andauerndem Gezeter war Ren eingeschlafen und war im Schlaf seitlich weggesackt, sodass sein Kopf einen Platz an Kyokos Halsbeuge fand. Ehe sie sich versah, hatte sie ihm auch schon zärtlich einige Fransen seines Haares aus seinem Gesicht gestrichen. Dabei fiel ihr wieder ein, dass sie ihn immer noch nicht wegen seines Haares gefragt hatte. Ein paar Stunden später waren sie angekommen. Ihre Jugendherberge befand sich direkt am Strand und hätte mit dem Meer im Hintergrund sicherlich ein schönes Bild für eine Postkarte abgegeben. Man konnte Möwen kreischen und das Meer leise rauschen hören. Der Strand bestand aus feinstem weißen Sand und lud zum Sonnen ein. Sah man in die andere Richtung, war weit und breit nur Grün zu sehen. Saftige Wiesen, die sich über sanfte Hügel zogen, in der Ferne einen Wald. Es war ein recht beschauliches Fleckchen Land, in dem sie die zwei Wochen verbringen würde. Zu dem lag ganz in der Nähe ein Steinbruch und eine größere Stadt, wo sie auch ein Szenen drehen würden. Die Jugendherberge war im Stil eines Ryokans gebaut und war größten Teil aus Holz errichtet. Es war ein langgezogenes Gebäude in Hufeisenform mit einem Innenhof, über den man, über einen überdachten Gang, jeden Raum erreichen konnte. Der Innenhof war eher ein garten, als ein Hof. Mit Trittsteinen war ein Weg angelegt worden, der über Rasen führte, in der Mitte befand sich ein Teich mit wunderschönen Kois. Nicht nur der Garten, auch das Haus waren äußerst gepflegt, wie Kyoko zufrieden feststellen konnte. Die Frau an der Rezeption führte sie zu ihren Zimmern. Mädchen und Jungs waren getrennt voneinander in den Flügeln des Gebäudes untergebracht. Die Zimmer waren sehr groß, hell und geräumig, sodass sechs Personen in einem mühelos Platz fanden. Zu Kyokos Leidwesen musste sie das Zimmer mit Yumina teilen, da außer den beiden einzigen weiblichen Darstellerinnen nur zwei weitere Mädchen mitgekommen waren, die für Maske und Kostüm zuständig waren. Sie beruhigte sich damit, dass sie wohl nur die Nacht im Zimmer verbringen müsste. Schnell verstaute sie ihre Sachen und legte ihren Schlafanzug auf den Futon, um sich dann umzuziehen und in den leichten Baumwollyukata der Herberge zu schlüpfen, ihr Waschzeug zu schnappen und das Bad zu suchen. Unterwegs begegnete sie der Okami-san, die sie freundlich nach dem Weg zum Bad fragte. Es war eine freundliche ältere Frau, die die 50 schon seit einigen Jahren überschritten haben müsste. Ihr freundliches, altes, wettergegerbtes Gesicht, anscheinend hatte sie sich seit jeher viel im Freien aufgehalten, wurde von schlohweißem Haar umrahm, das, wenn es nicht zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt sein würde, bis auf die Hüfte fallen würde. Ihr Kimono war alt, jedoch kunstvoll bestickt. Sie sah aus, wie aus einer längst vergangenen Zeit. Auf ihre Frage hin lächelte die alte Dame und antwortete: „Wenn du durch den Garten gehst, findest du auf der anderen Seiten unseren Onsen.“ Ein Onsen! Dieses Wort war ein Genuss für ihre Ohren. Höflich bedankte sie sich und war auch schon verschwunden. Das „Warte, nicht so schnell Kindchen, du solltest noch wissen, dass..“ hörte sie schon nicht mehr. Kopfschüttelnd sah ihr die Alte hinterher. ‚Die Jugend von heute hat es immer so eilig’, dachte sie und setzte schlurfend ihren Weg fort. Nur Minuten später, ihres Alters wegen war sie noch nicht viel weiter gekommen, kamen ihr weitere Mädchen entgegen, die ebenfalls nach dem Bad fragten. „...eines solltet ihr noch wissen. Das Mädchen vor euch war so schnell weg, dass ich es ihr nicht mehr sagen konnte. Wir sind eine kleine Herberge und haben auch nur ein kleines Onsen, daher ist dieses...“ „Ahhhhhhhhhhhhhhhhh!“ Ein Schrei des Entsetzens unterbrach die Okami-san. „...ein gemischtes Onsen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)