Liebe schafft das Unmögliche von sun18 (Joey x Seto) ================================================================================ Kapitel 1: Immer der Traum -------------------------- Es war acht Uhr morgens als ein junger Mann plötzlich aus dem Schlaf hochschreckte. "Oh scheiße, ich habe verschlafen. Yugi und die anderen werden mich umbringen, wenn ich schon wieder zu spät zur Schule komme. Damit sprang er schnell aus dem Bett und suchte seine Sachen zusammen. (Mhh...hier riecht es nach frischen Brötchen..) dachte als er auf den Balkon ging. Unten vor seiner Wohnung stand ein schwarzer BMW und schien auf etwas zu warten. Joey wollte sich gerade umdrehen als plötzlich zwei Arme sich von hinten um ihn schlangen. "Na Hündchen, wollen wir nicht noch gemeinsam frühstücken?", fragte Seto Kaiba und wedelte mit frischen Brötchen vor Joeys Nase herum. "Nein Seto ich habe keine Zeit. Ich muss zur Schule...Yugi wird sonst wieder...." "Ach...für ein Frühstück zu zweit hat man doch immer Zeit" sagte Seto und küsste Joey zart auf den Nacken. (Dieses Gefühl war...unglaublich... am liebsten würde ich..) Ein Geräusch schreckte ihn aus seinem Traum. (Oh Mann nicht schon wieder. Warum träume ich nur fast jede Nacht von diesem Mistkerl?? Er ist mir doch eigentlich scheiß egal oder etwa nicht?? Nein das wichtigste im Leben ist meine kleine Schwester Serenity. Ich muss unbedingt noch mehr Geld....) Er wurde aus seinen Gedanken gerissen. Da war schon wieder dieses Geräusch. Erst jetzt bemerkte Joey das jemand an seiner Haustür klingelte. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und kroch langsam aus seinem Bett. Irgendwie fühlte er sich gar nicht gut. Da klingelte es schon wieder "Ja, ja ich komme schon" rief er und riss die Tür auf. Vor der Tür standen Yugi, Tea und Tristan. "Mensch Alter, wie lange wolltest du uns denn noch warten lassen?" fragte Tristan. "Hey Leute was macht ihr denn hier?" "Was wir hier machen? Die Frage ist ja wohl eher warum du um 16.00 Uhr immer noch im Pyjama bist und nicht in der Schule warst" sagte Tea. Erst jetzt bemerkte Joey das es schon Nachmittag war er und den ganzen Vormittag verschlafen hatte (So ein Mist. Erst träume ich von diesem Mistkerl und dann verschlafe ich noch die Schule. Aber ich muss doch abends so lange arbeiten, ich brauche doch das Geld für...). "Hey Joey, ist alles in Ordnung mit dir?" fragte Yugi besorgt. "Hä?? Was?? Ja, ja ich bin okay. Kommt doch endlich rein oder wolltet ihr hier draußen Wurzeln schlagen?! " witzelte Joey. Alle folgten Joey, bis auf Yugi. Er sah besorgt seinem besten Freund hinterher (Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Was hat er nur?? In letzter Zeit ist er mit seinen Gedanken immer ganz woanders. Er wird auch immer blasser und hat Augenringe im Gesicht. Trinkt er oder ist er krank??) Joey ging es immer schlechter. Ihm wurde auf einmal so schwindlig das er sich am Türrahmen festhalten musste um nicht umzufallen. "Joey was ist denn los? Oh Gott deine Stirn ist ja ganz heiß" sagte Tea und setzte Joey vorsichtig auf sein Bett. "Du musst unbedingt zum Arzt. Das ist doch nicht normal. Seit 2 wochen bist du erkältet und es wird kein bisschen besser" "Ach was das ist nur ne leichte Erkältung. Außerdem muss ich gleich zur Arbeit" sagte Joey trotzig. "Sag mal Alter, wofür brauchst du eigentlich das ganze Geld? Du arbeitest wie ein Verückter und sobald wir nach dem Grund fragen blockst du total ab" fragte Tristan vorsichtig. "Ist doch klar. Ich will Kaiba eins reinwürgen. Ha, das Gesicht will ich sehn wenn ich mir alles leisten kann" entgegnete Joey wenig überzeugend. "Apropos Kaiba, der hat sich heute total darüber lustig gemacht das du nicht da warst und gemeint "Der kleine Straßenköter kann doch gleich für immer bleiben wo er ist....in der Gosse...da ist er wenigstens keine Gefahr für andere. Aber wie ich Wheeler kenne ist er schon eine Gefahr für sich selbt." "Grr...Dieser reiche Pinkel glaubt wohl er kann sich alles erlauben nur weil er Geld hat und könnte mit Menschen umgehen wie mit Schachfiguren" sagte Joey wütend. Tea und Yugi warfen Tristan einen warnenden Blick zu. "Tja...sag mal Joey wie geht es eigentlich deiner Schwester Serenity? Du wolltest sie doch uns mal vorstellen" sagte Yugi. Joey erstarrte in seiner Bewegung und vergaß alle Gedanken an Kaiba. "Das geht euch überhaupt nichts an. Steckt eure Nasen nicht immer in Angegelegenheiten anderer Leute" fauchte Joey. " Mensch Joey....Yugi wollte doch nur...." fing Tea an. Doch Joey stand auf und nahm seine Jacke. "Ich muss jetzt los. Wir sehn uns morgen in der Schule. Ciao" verabschiedete sich Joey und ging hinaus ohne sich noch einmal umzudrehen. Kapitel 2: Verführung des weißen Nebels --------------------------------------- Soo...nach langer langer Zeit kommt hier endlich das zweite Kapitel. Tut mir leid das es sooo lange gedauert hat. Hoffe das warten hat sich gelohnt :-) Viel Spaß beim Lesen *grins* ------------------------------------------------------------------------------ Kapitel 2 Die Freunde blieben stehen und schauten ihm entgeistert hinterher. "Was hat der denn?" fragte Tristan. "Haben wir irgendwas falsches gesagt!?" "Ich habe keine Ahnung. Aber vielleicht ist es ja seine Erkältung. Seine Stirn war auch ganz heiß und feucht" warf Tea ein. "Das glaube ich nicht..." murmelte Yugi vor sich hin. "Hey, schaut mal. Der Spinner hat seine Klamotten vergessen. Das ist typisch Joey" meinte Tristan. "Am besten wir bringen sie zu seiner Arbeitsstelle. Womöglich bekommt er sonst noch Probleme" sagte Yugi und fing an Joeys Klamotten einzusammeln, die auf dem Boden verstreut lagen. Dabei flog ein Blatt Papier aus der Hose Joeys. "Warte mal Yugi, da ist was rausgefallen" sagte Tea und hob das Blatt auf. "Das ist ein Brief...von einer Klinik..." "Dann sollten wir das auf gar keinen Fall lesen. Es gibt schließlich ein Briefgeheimnis. Es ist Joeys Sache, was er in der Hose hat" sagte Tristan ernst. "Aber was, wenn..." In diesem Moment klingelte das Telefon. Yugi ging hin und nahm den Hörer ab. "Hier bei Wheeler". "Guten Tag, hier ist die Hikari - Spezialklinik. Ich möchte einen gewissen Joseph Jay Wheeler sprechen." "Tut mir leid, der ist im Moment nicht zu Hause". "Mhh...dann richten sie ihm doch bitte aus, dass er so schnell wie möglich zurückrufen soll. Es geht um seine Schwester Serenity und die Auswertung seiner Tests." "Okay...ich werde es ihm sagen" meinte Yugi und legte auf. Er stand reglos da und starrte weiterhin das Telefon an. "Was ist denn los, Yugi?" fragte Tea besorgt. Es machte ihr Angst, dass Yugi während des Gespräches immer blasser geworden war. Yugi erzählte den beiden was er soeben erfahren hatte. Sie wussten nicht was sie darauf sagen sollten. Die Stille wurde immer unangenehmer, bis Tristan anfing zu sagen "Wir sollten ihm jetzt als erstes seine Klamotten bringen. Der Idiot ist im Stande und läuft, ohne es zu bemerken, im Pyjama durch die Stadt." Tea und Yugi stimmten zu und so machten sie sich auf den Weg. Jedoch hinterließ der Anruf bei jedem der Freunde einen bitteren Nachgeschmack. Vertraute Joey ihnen nicht mehr? Warum erzählte er ihnen nichts? Er war doch immer gut drauf und richtete wo immer er auch war ein Chaos an. War das alles nur eine Fassade? Wer war Joey wirklich? Zur gleichen Zeit stampfte Joey wütend durch die Stadt.(Warum musste Yugi nach Serenity fragen? Oh man....ich hätte sie nicht so anfahren dürfen. Sie sind doch meine Freunde und schließlich wissen sie nichts von meiner Situation. Aber was, wenn sie etwas herausfänden? Nein...das darf niemals passieren!!! Ich schaffe das! Ein Problem das ein Joey Wheeler nicht lösen kann, muss erst noch erfunden werden.) Ohne zu bemerken das alle Leute ihn im vorbeigehen anstarrten, ging er weiter. Erst als ein kleines Mädchen rief "Schau mal Mama, da läuft ein Mann im Schlafanzug. Wenn er das darf, warum muss ich mich dann jeden Morgen anziehen?!" Die Mutter schaute ihr Kind erschrocken an und zog es weiter die Straße entlang. Joey schaute sich in einem Schaufenster an und machte darauf ein noch finsteres Gesicht. Er sah einen Mann, der ihm nur noch sehr wenig ähnelte. Schlimm genug das er im Pyjama durch die Stadt lief, aber dieses Gesicht und der abgemagerte Körper.... Erst jetzt sah er das ganze Ausmaß seines derzeitigen Lebens. (Kein Wunder das sich meine Freunde Sorgen um mich machen. Ich sehe wirklich scheiße aus. Ich muss mich wirklich beeilen, eh alles noch schlimmer wird und sie etwas herausfinden.) Er wollte sich gerade wieder auf den Weg nach Hause machen, um sich schnell umzuziehen, als ihm plötzlich wieder schwindelig wurde. Er taumelte weiter die Straße entlang.....die Menschen verschwammen langsam immer mehr vor seinen Augen. Er rempelte beim Weitergehen immer wieder Leute an. Einmal war die Wucht des Aufpralls so stark, dass er auf den Boden fiel. Joey versuchte sich mit seinen Armen abzustützen und wieder aufzustehen. Die Arme zitterten unter der Last seines Körpers. Diese gaben jedoch nach und er lag kraftlos auf der Erde. Joey hatte nicht mehr die Kraft aufzustehen. Ihm war heiß und er spürte seinen Körper nicht mehr. Alles um ihn herum verschwand langsam in einem weißen Nebel....es wurde still... Diese Stille war so angenehm und Joey fühlte sich so leicht. Könnte er doch für immer hier bleiben....es ist so angenehm...so angenehm leicht....nicht mehr zu denken. Keine finsteren Gedanken oder schwere Sorgen plagten ihn hier... Ruhe....Ruhe...Ruhe...Frieden.... Joey ließ sich fallen. Er tauchte in den weißen Nebel hinab, wo es nichts mehr gab außer Ruhe und Stille.....gar nichts.... --------------------------------------------------------------------------------- Das 2. Kapitel ist leider schon wieder zu Ende *seufz* Es hat einigen Zuspruch gebraucht, damit ich endlich weiter schreibe *grins* Aber keine Sorge, dass dritte ist schon in Arbeit. Vielleicht wollt ihr ja wissen, wie es mit dem armen Joey weitergeht. Im dritten Kapi wird auch zum ersten Mal Seto Kaiba auftauchen *grins* Würde mich über Kommis freuen *ganz lieb guck* Bis dann Eure sun18 Kapitel 3: Alptraum im Krankenhaus ---------------------------------- Hier kommt das dritte Kapitel. Danke das ihr so lange gewartet habt. *wiki-chan zu zwinker* Viel Spaß! --------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 3 Die drei Freunde gingen die Straße entlang und waren auf dem Weg zu Joeys Arbeitsstelle. "Seit wann arbeitet Joey eigentlich in diesem 24-Hour Shop?" wollte Tea wissen. "Ich weiß nicht genau ungefähr seit 4 Monaten. Da hatte er mir zum ersten Mal davon erzählt" meinte Yugi. "Ist schon komisch, dass Joey sich auf einmal so sehr für anstrengende Arbeit interessiert. Früher wollte er davon doch nichts wissen und lebte immer in den Tag hinein. Aber um Kaiba zu schlagen würde er wohl alles tun" warf Tristan ein. Yugi war während des Gesprächs über seinen besten Freund sehr still und dachte über das Gesagte nach. Erst als die anderen beiden stehen blieben, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. "Hey Yugi, träumst du?! Wir sind da" meinte Tea grinsend. Yugi blinzelte ein paar Mal, dann schaute er sich verwirrt um. Sie standen wirklich vor dem Shop, in dem Joey arbeitete. Mit einem leichten Rotschimmer auf dem Gesicht öffnete Yugi die Tür. Es war ein kleiner Laden mit einer gemütlichen Atmosphäre. In den Regalen standen alle Arten von Lebensmitteln. Im hinteren Teil des Ladens, stand eine alte Theke mit einer noch älter aussehenden Kasse darauf. Dahinter war ein älterer Mann mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. "Na ihr drei, wie kann ich euch weiter helfen?". "Wir möchten gerne zu Joey und ihm seine Sachen bringen" entgegnete Yugi freundlich. "Tut mir leid, aber der ist nicht hier. Er ist heute nicht gekommen." Was? Aber das ist nicht möglich." Yugi schaute Tea und Tristan besorgt an. "Ich habe mich auch schon gewundert, dass er nicht gekommen ist. Sonst war er immer so zuverlässlich und kam mit einem Strahlen zur Arbeit." "Hoffentlich ist ihm nichts passiert", sagte Tea besorgt. Alle wechselten bedrückte Blicke. "Wir sollten ihn suchen. Er kann ja nicht einfach so verschwinden", schlug Tristan vor. "Das ist eine gute Idee. Gebt mir bitte sofort Bescheid, wenn ihr Joey gefunden habt", bat der alte Mann. "Natürlich, dass machen wir", antwortete Tea. Somit gingen die drei wieder vor den Shop und planten ihre Suche nach Joey. "So viele Möglichkeiten gibt es nicht mehr, um hierher zu kommen", meinte Tristan sachlich und schaute sich um. "Am besten ist es wenn wir uns aufteilen. Damit haben wir größere Chancen, ihn zu finden", schlug Yugi mit einem besorgten Gesichtsausdruck vor. Er wollte seinen besten Freund so schnell wie möglich finden. Seitdem er gehört hatte, dass Joey nicht zur Arbeit gekommen war, breitete sich ein mulmiges Gefühl in seinem Magen aus. Er hatte böse Vorahnungen und hoffte, dass diese nicht der Wahrheit entsprachen. "Okay, dann teilen wir uns auf und treffen uns in einer Stunde wieder hier. Sobald jemand Joey gefunden hat, ruft er die anderen an", sagte Tristan und machte sich auf den Weg, um nach ihm zu suchen. Auch Tea und Yugi begaben sich auf die Suche. Keiner von ihnen hatte jedoch Erfolg. Joey war wie vom Erdboden verschwunden. Die Stunde war fast um, in der die drei verzweifelt nach ihrem Freund suchten. Yugi fragte fast jeden Menschen nach Joey und verlor mit der Zeit immer mehr die Hoffnung. (Wo bist du nur Joey? Wo? Ich weiß nicht mehr, wo ich noch suchen soll. Melde dich doch endlich!!!) Er bog gerade um eine Ecke, als ein Krankenwagen mit schriller Sirene an ihm vorbei raste. Yugi schaute ihm gedankenverloren hinterher, bis er ein paar Gesprächsfetzen von einigen Passanten aufschnappte. "Diese Jugend, sicherlich betrunken. Wie kann man nur in diesem Aufzug aus dem Haus gehen. Kein Benehmen!." Yugi hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. (Nein, bitte nicht. Lass es nicht Joey sein. Bitte!) Er rannte den Passanten hinterher und stellte sich ihnen in den Weg. Diese schauten ihn verdutzt an. "Entschuldigen sie bitte, aber könnten sie mir sagen, was genau hier passiert ist?!", keuchte Yugi. Die Passanten schauten eine Weile auf ihn hinab, als ob sie abwogen, ob Yugi überhaupt das Recht dazu hätte. Schließlich sagte die eine "Die heutige Jugend eben. Irgendein betrunkener Junge, der nicht weiß, wie man sich benimmt." "Und wie der geschwankt ist", warf die andere Passantin ein. "Fast jeden hat der doch angerempelt. Kein Respekt mehr vor dem Leben." Dabei musterte sie Yugi, als wenn er auch ein Objekt dieser kaputten Jugend sei. "Könnten sie mir sagen, wie der Junge ausgesehen hat?", fragte Yugi aufgebracht. Lange hielt er diese Passanten nicht mehr aus. Aber er musste einfach wissen, um wen es sich handelte. "Ich habe sein Gesicht nicht gesehen. Ist einfach auf der Straße zusammengebrochen und hat sich nicht mehr gerührt." "Ja, schlimm genug um diese Uhrzeit betrunken zu sein. Aber dieser Aufzug....eine Schande der Gesellschaft." "Wieso?", hakte Yugi nach. Er war sich aber nicht sicher, ob er die Antwort noch hören wollte. "Wieso?! Also wirklich, es ist ja einiges erlaubt, aber im Pyjama. Das geht doch nicht. Sowas ist doch......" Doch Yugi hörte ihnen nicht mehr zu. Die Welt schien aus den Fugen geraten zu sein. Dies konnte einfach nicht stimmen. Joey war noch nie so krank, dass er einfach auf der Straße zusammenbrach und vom Krankenwagen abgeholt wurde. Aber es war Realität geworden... Yugi erwachte aus seiner Starre und rannte einfach los. Er rannte so schnell er konnte Richtung Krankenhaus. Tristan und Tea hatte er völlig vergessen. Indessen kam der Krankenwagen mit quietschenden Reifen vor der Notaufnahme zum Stehen. Doktor Kazuki, Assistenzarzt an der Klinik, kam den Notärzten entgegen gerannt. "Was ist passiert?", fragte er hektisch. "Junger Mann. Schätze zwischen 17-20 Jahren, Temperatur 40,1°C, Puls 170/90. So wie es aussieht akute Pneumonie (Lungenentzündung) mit schweren Atemgeräuschen in der Lunge. Nach Zeugenaussagen ist er einfach auf der Straße zusammen gebrochen", antwortete der Notarzt mechanisch. "Sofort in Raum 2 zum Ultraschall und Röntgen", befahl Dr. Kazuki. Joey wurde von den Notärzten in den entsprechenden Raum gebracht, wo ihn gleich zwei Krankenschwestern in Empfang nahmen. Gemeinsam hoben sie den leblosen Körper hoch und legten ihn auf die Untersuchungsliege. Eine Schwester befreite Joey von seinem Pyjamahemd, nahm ihm Blut ab und legte einen Zugang für den Tropf. Anschließend untersuchte ihn Dr. Kazuki sehr gründlich. "Ich möchte, dass er später noch einer Thermographie unterzogen wird". "In Ordnung. Ich werde alles weitere veranlassen, Dr.Kazuki". "Desweiteren kommt er erst mal auf die Intensivstation. Den weiteren Behandlungsvorgang werde ich mit Dr. Shizuka absprechen müssen." Er machte sich auf den Weg zur Tür, als er sich noch einmal umdrehte. "Ach ja. Und geben sie bitte eine Meldung an die Polizei. Vielleicht wird er ja vermisst. Wir müssen unbedingt wissen, wer er ist und seine Angehörigen verständigen." Die Schwester nickte ihm zu. Dann begann sie Joey ein weißes Krankenhaushemd anzuziehen. Schließlich brachten sie ihn auf die Intensivstation. Dort wurde er an einige Geräte angeschlossen, um seinen Zustand besser zu beobachten. Von alldem bekam Joey nichts mit. Sein Körper und seine Seele waren zu erschöpft, um sich gegen die schwarze Dunkelheit zu wehren. Die Dunkelheit, die ihn so sehr willkommen hieß. Yugi kam indessen atemlos am Krankenhaus an. Er hatte furchtbares Seitenstechen, aber das war ihm egal. Er rannte in die Eingangshalle und ging zur Anmeldung. "Ist hier eben ein junger Mann namens Joey Wheeler eingeliefert worden?", keuchte Yugi. "Einen Moment, bitte. Ich schaue im Computer nach", meinte die Krankenschwester freundlich. "Nein, tut mir leid. Diesen Namen gibt es hier nicht." "Was?! Aber er muss hier sein. Schauen sie doch noch mal nach!." "Nein, diesen Namen gibt es nicht. Vielleicht liegt er in einem anderen Krankenhaus." "Das ist unmöglich! Der Krankenwagen fuhr in diese Richtung. Joey muss hier sein!." Yugi war außer sich vor Zorn und schrie mittlerweile so laut, dass die Krankenschwester ihn eingeschüchtert anschaute. "Junger Mann, falls ihnen das noch nicht aufgefallen sein sollte. Sie befinden sich hier in einem Krankenhaus. Also senken sie ihre Stimme oder gehen sie!." Eine ältere Krankenschwester kam zur Anmeldung und schaute Yugi missbilligend an. "Wie ihnen meine junge Kollegin bereits gesagt hat, gibt es hier keinen Joey Wheeler. Sie müssen in einem anderen Krankenhaus nachfragen." Yugi schaute sie noch einen Moment lang wütend an, dann drehte er sich um und ging zum Ausgang. Er rufte Tea an, die schon mit Tristan vor dem Shop auf ihn wartete. Yugi erzählte ihr was geschehen war. Gemeinsam beschlossen sie alle weiteren Krankenhäuser in der Umgebung aufzusuchen und nach Joey zu fragen. Am nächsten Tag wurde Joey dann einer Thermographie unterzogen. Auch da war er noch nicht bei Bewusstsein. Nach der Untersuchung fragte Dr. Kazuki bei der Polizei nach, ob sich jemand wegen dem jungen Mann gemeldet hätte. Doch niemand kannte ihn oder hatte angerufen. Dr. Kazuki seufzte schwer. Die Auswertungen der Untersuchungen gefielen ihm bis jetzt überhaupt nicht. Er verstand die Zusammenhänge nicht. Das Fieber war über Nacht weiter gestiegen. Jedoch reagierte Joey auf keines der angewendeten Antibiotika. Jetzt konnte er es nicht länger vor sich herschieben. Er musste unbedingt mit Dr. Shizuka reden. Schweren Herzens machte er sich auf den Weg zum Büro der Chefärztin. Er hatte gerade die Intensivstation verlassen, als die Türen sich wieder öffneten und eine Schwester ihm hinterher rief. "Dr. Kazuki, kommen sie schnell! Der junge Mann kollabiert." Er rannte den Weg so schnell er konnte zurück und stoppte vor Joeys Zimmer. Die Tür war weit aufgerissen und um das Bett standen einige Ärzte. Er bahnte sich einen Weg zum Bett und überprüfte fieberhaft die Monitore und die angezeigten Werte. Joeys Körper zuckte und verkrampfte sich immer wieder. Nur mit Mühe konnten sie ihn festhalten und wieder ins Bett zurück drücken. "Jemand muss Dr. Shizuka Bescheid sagen. Schnell!!!", schrie Dr.Kazuki einen jungen Kollegen an. Dieser nickte nur, schnappte sich die Krankenakte und rannte los. Seto Kaiba ging langsam den Krankenhausflur entlang. Die Ärzte und Krankenschwestern wichen vor seinem Anblick zurück. Eisblaue Augen, die keine Regung irgendwelcher Gefühle zeigten, suchten den Anmeldebereich ab. "Wo ist Dr. Shizuka? Ich will sie sofort sprechen." Setos Augen bohrten sich in die eines Arztes. "Sofort Herr Kaiba." Er wurde in das Büro der Chefärztin gebracht. Seto setzte sich in den Sessel direkt vor dem Schreibtisch und wartete. Plötzlich wurde die Tür des Büros aufgerissen und Dr. Shizuka trat herein. "Herr Kaiba, was kann ich für sie tun?." "Als ich Mokuba in dieses Krankenhaus brachte und ihn in ihre Obhut gab, war ich der Meinung, dass sie wüssten was sie tun. Aber anscheinend wird dieses Krankenhaus seinem Ruf nicht gerecht." "Aber Herr Kaiba. Sie wissen, dass Mokuba gerade operiert wurde. Es war eine sehr komplizierte Operation und er braucht etwas mehr Zeit um sich zu erholen. Das müssen sie verstehen. Sie brauchen etwas mehr Geduld." "Sagen sie mir nicht was ich brauche! Ich weiß genau was ich davon zu halten habe und wenn sie nicht sofort etwas unternehmen, werden sie mich kennenlernen", meinte Kaiba wutentbrannt und musste sich zurückhalten. Aber ein Seto Kaiba verlierte niemals seine Selbstbeherrschung. Vor allem nicht in solch einer Situation. "Ich bitte sie Herr Kaiba, beruhigen sie sich", versuchte Dr. Shizuka auf Kaiba einzureden. "Ich werde mich nachher um....." In diesem Moment wurde die Bürotür aufgerissen und ein Arzt kam herein gestürmt."Frau Dr. Shizuka kommen sie schnell. Der Patient von der Intensivstation kollabiert. Er springt auf keines der Medikamente mehr an." "Geben sie mir seine Akte", befahl Dr. Shizuka. Die Ärtzin schaute sich die Akte genau an und machte ein ernstes Gesicht. Da Seto es nicht gewohnt war ignoriert zu werden, ging er mit eiskaltem Blick auf die beiden zu. Um sie daran zu erinnern, WER noch mit ihnen im Raum war!!! "Es tut mir leid, sie in ihrer für sie wahrscheinlich höchst interessanten Diskussion zu stören. Aber hier geht es um Mokuba und nicht darum, ob dieser Patient noch ein paar Minuten länger lebt oder nicht!." "Ich bitte sie Herr Kaiba. Das geht zu weit. Sie reden hier schließlich von einem Menschenleben und nicht von irgendeinem Gegenstand, den sie einfach so wegwerfen. Und nun entschuldigen sie mich bitte. Dieser junge Mann geht jetzt wirklich vor", sagte Frau Shizuka entschlossen und machte sich auf den Weg zur Tür. "Wenn sie da jetzt hinaus gehen, werde ich dafür sorgen, dass dies starke Konsequenzen für sie nach sich zieht", meinte Kaiba so bedrohlich, dass jeder andere Mensch sich ihm vor die Füße geworfen und dabei um Gnade gewinselt hätte. Aber Dr. Shizuka war anders. Sie beurteilte oder bevorzugte keinen Menschen nach ihrem Status. Für sie war jeder Mensch gleich und je nach schwere der Situation handelte sie. "Ich werde jetzt durch diese Tür gehen und selbst SIE, Herr Kaiba, können mich nicht davon abhalten. Wenn sie meinen, dass das Leben ihres Bruders Mokuba Kaiba wichtiger ist als das dieses jungen Mannes tun sie mir leid. Dieser junge Mann kämpft um sein Leben und wer weiß ob er die Stärke und den Willen hat, dies zu überstehen. Er kann jede Hilfe gebrauchen, die er kriegen kann. Also hören sie auf mir zu drohen!!!", meinte Dr. Shizuka bestimmend, ging auf den Flur hinaus und schmiss die Tür hinter sich zu. Zurück blieb ein verwirrt blickender Seto Kaiba. Im ganzen Krankenhaus war ein reges Treiben. Überall liefen Menschen herum und lautes Stimmengewirr hallte durch dir Flure. Nur auf der Intensivstation war es unnatürlich still. Es war als würde man eine andere Welt betreten. Nur aus Joeys Zimmer kamen aufgeregte Stimmen. Doch plötzlich erstarben alle, für den Bruchteil einer Sekunde. Nur ein einziger Ton durchbrach die Stille. Ein langer durchgehender Piepton...... --------------------------------------------------------------------------------- Ich weiß, ich bin gemein genau jetzt aufzuhören. Aber es soll ja noch ein bisschen spannend bleiben *ganz lieb guck* Zum Schluss muss ich noch sagen, dass die Situationen in der Notaufnahme meiner Phantasie entspringen und daher nichts mit der Realität zu tun haben. Hoffe es hat euch trotzdem ein bissl gefallen :-) Habe übrigens noch Bilder für Mokuba, Dr. Kazuki und Dr. Shizuka reingestellt. Freue mich immer wieder über Kommis *lieb guck* Kapitel 4: Ein kleiner Funke Hoffnung ------------------------------------- Hier kommt endlich mein viertes Kapitel. Vielen, vielen Dank für die lieben Kommis. *freu* Wünsche euch wieder viel Spaß beim Lesen --------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 4 Er war allein..... Er war ganz allein... Nur Dunkelheit umgab ihn... Sie kam immer näher... Wollte ihn verschlingen... Sollte er sich wehren? Aber wozu? Wozu noch kämpfen? Es war ja doch niemand mehr für ihn da... Niemand brauchte oder würde ihn vermissen... Keinem würde es auffallen wenn er plötzlich fehlen würde... Er wäre ja doch nur ein Mensch weniger auf der Erde... Die Dunkelheit kroch langsam immer näher auf ihn zu und verschlang ihn Stück für Stück... Er wollte vergessen...nur noch vergessen Und sich in diese unendliche Dunkelheit fallen lassen... Doch... Er konnte es nicht... Irgendetwas hielt ihn mit aller Macht auf... Immer wieder schossen kleine Blitze vor seinem inneren Auge... Er hatte das Gefühl, als würden sie seinen ganzen Körper durchströmen... Immer und immer wieder... Die Schläge der Blitze wurden stärker und zogen ihn mit aller Macht wieder ins Licht... Er konnte sich nicht dagegen wehren... Es war wie ein Schlag ins Gesicht, als er in die Realität zurückkehrte... Sein ganzer Körper tat ihm weh und fühlte sich unglaublich schwer an. Wie Blei kamen Joey auch seine Augenlider vor. Er hatte nicht die Kraft sie anzuheben. Aus der Ferne hörte er komische verzerrte Geräusche. Mit seiner ganzen Energie versuchte er sich auf diese zu konzentrieren. Allmählich wurden sie klarer und er erkannte, dass es menschliche Stimmen waren. Jedoch kamen sie ihm keineswegs vertraut vor. Joey hatte keine Kraft mehr sich noch langer darauf zu konzentrieren, was diese Stimmen sagten. Eigentlich war es ihm auch egal. Er fühlte sich so müde, dass er nur noch schlafen wollte. "Gott sei Dank" Dr. Shizuka atmete erleichtert auf und wischte sich mit der Hand die Schweißperlen von der Stirn. Es hatte sie jede Menge Kraft gekostet, diesen jungen Mann wieder ins Leben zurückzuholen. "Vorerst ist er stabil. Geben sie ihm ein Breitbandantibiotikum. Vielleicht reagiert er darauf und von ihnen, Dr. Kazuki, möchte ich wissen warum sie mich nicht schon früher über diesen Fall informiert haben." Sie schaute ihn mit ernstem Gesicht an und wartete auf eine gute Erklärung. Dr. Kazuki wusste, dass er sich jetzt etwas einfallen lassen musste, sonst wäre er seinen Job los. Schließlich stand bei seiner Chefärztin, dass Wohl der Menschen an erster Stelle. "Entschuldigen sie bitte, aber mit so etwas habe ich nicht gerechnet. Die ganzen Befunde ergaben keinen Sinn. Ich war gerade auf dem Weg zu ihnen als die Schwester mich zurückrief." Dr. Shizuka wusste, dass er ein sehr guter Arzt war und hatte auch Verständnis. "In Ordnung. Allerdings müssen unbedingt weitere Untersuchungen erfolgen. Eine der Ursachen ist wahrscheinlich die starke Unterernährung des Patienten. Sein Körper hatte wahrscheinlich nicht mehr genug Energie um mit dem Antibiotika fertig zu werden. Wir werden zusätzlich noch homöopathische Mittel hinzunehmen. Notfalls stecken wir ihn in eine Badewanne mit Eiswasser, um sein Fieber herunter zu bekommen. Dies wäre aber nur die allerletzte Lösung." Sie drehte sich zu Joey und strich ihm vorsichtig einige blonde Strähnen aus dem Gesicht. Eigentlich war es ein sehr hübscher junger Mann, wäre er nicht so abgemagert. Dr. Shizuka fasste einen Entschluss. "Jede halbe Stunde wird sein Fieber gemessen und ich werde über den Zustand des Patienten informiert. Zusätzlich werde ich jetzt noch weitere Nachforschungen betreiben. Irgendjemand muss diesen jungen Mann kennen. Ich werde nochmals bei der Polizei nachfragen und in verschiedenen Schulen anrufen. Er dürfte auf keinen Fall älter als 18 Jahre sein." Sie wandte sich zur Tür und ging auf den Flur hinaus. Dabei wäre sie fast mit jemandem zusammen gestoßen. "Entschuldigung, ich habe sie nicht...Herr Kaiba?! Was tun sie hier?! Sie haben auf der Intensivstation überhaupt nichts suchen. Ihr Bruder liegt doch in einem Privatzimmer im anderen Teil des Krankenhauses." Ihr Gesicht errötete sich vor Zorn. Dies ließ Kaiba jedoch kalt. Nachdem Dr. Shizuka ihr Büro verlassen hatte, stand er noch eine kurze Zeit lang verwirrt da. Dann packte ihn aber die eiskalte Wut. Niemand hatte es bisher gewagt so mit ihm zu reden. Und schon gar nicht in so einem Tonfall. Dies konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Er war durch das Krankenhaus geeilt, um zur Intensivstation zu gelangen. Er wollte die Sache schnell hinter sich bringen, Mokuba wartete bestimmt schon auf ihn. Als er schließlich auf der besagten Station angekommen war, hielt er einen Moment inne. Er möchte noch nie den Geruch von Krankenhäusern, aber dieser Geruch war noch etwas anders. Es roch noch mehr nach Krankheit und auch nach Tod. Doch das konnte ihn alles nicht aufhalten. Kaiba richtete sich auf, straffte seine Schultern und ging den Flur entlang. Als er Dr. Shizuka im Eingang einer Tür stehen sah, ging er zielgerichtet auf sie zu. Wenn er schon hier war konnte er auch gleich einen Blick auf diesen doch so WICHTIGEN Patienten werfen. Er blickte mit seinen kalten Augen auf die Chefärztin hinab. Diese durchlief ein kurzer kalter Schauer bei diesem Blick. Doch sie wich keinen schritt vor ihm zurück. "Ich glaube, wir waren mit unserem Gespräch vorhin noch nicht fertig. Sie werden sicher verstehen, dass es noch einigen Gesprächsbedarf gibt", sagte er mit einem herablassenden Lächeln. "Das sehe ich allerdings anders Herr Kaiba. Unser Gespräch war beendet und ich habe dem auch nichts mehr hinzuzufügen. Ich werde mir nachher in aller Ruhe Mokuba noch einmal ansehen und ihnen dann Bescheid geben. Jetzt muss ich sie bitten, diese Station zu verlassen. Da sie hier keine Angehörigen oder Freunde haben, besitzen sie hier keinen Zutritt." Er nahm sich vor mit der Klinikleitung zu telefonieren, sobald er das Krankenhaus verlassen hatte. Nicht umsonst war er der mächtige Seto Kaiba und alle Welt lag ihm zu Füßen. Kaiba drehte sich langsam Richtung Ausgang, als er einen kurzen Blick auf den besagten WICHTIGEN Patienten erhaschte. Er erstarrte in seiner Bewegung. Für einen kurzen Augenblick glaubte er einen blonden Haarschopf zu sehen, der ihm sehr bekannt vor kam. Er drehte sich noch einmal Richtung Tür, doch Dr. Shizuka versperrte ihm mit entschlossenem Gesicht den Weg. "Gehen sie mir aus dem Weg!", flüsterte Kaiba gefährlich leise. "Niemals. Ich lasse sie nicht hinein, nur damit sie sich auf die Kosten des Patienten amüsieren können." "Lassen sie mich durch. Ich sage es nicht noch einmal!" Kaibas Stimme hatte einen gefährlichen Unterton bekommen und seine blauen Augen schossen Funken. Dr. Shizuka schaute ihm noch einen Moment lang ins Gesicht, dann wich sie vorsichtig einen Schritt zur Seite. Kaiba ging langsam in das Zimmer hinein. Dr. Kazuki und die Krankenschwestern wichen ebenfalls zurück und gaben so mit freie Sicht auf das Krankenbett. Kaiba glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Er war es wirklich. "Wheeler...", murmelte er leise vor sich hin, als könnte er es dadurch besser begreifen. Aber dieser Patient in dem Bett, sah überhaupt nicht mehr aus wie sein Klassenkamerad Joey Wheeler. Das sonst so lebhafte Gesicht war eingefallen und leichenblass. Auch die sonst lachenden braunen Augen waren geschlossen. Stattdessen zeichneten sich tiefe Augenringe im einst hübschen Gesicht ab. Der Körper Joeys hob und senkte sich schwer, trotz eines Beatmungsgeräts. Der sonstige athletische Körper war ganz abgemagert und dünn geworden. Kaiba konnte es einfach nicht glauben. Natürlich, er war schon seit längerer Zeit nicht mehr in der Schule gewesen, weil er wichtigen Terminen nachgehen musste. Aber wie konnte man sich in solch kurzer Zeit nur verändern. Was war passiert, während er abwesend war?! Hatte er das etwa übersehen? Sobald er in der Schule war stritt er sich doch immer mit diesem Köter. "Was haben sie gerade gesagt?" Kaiba zuckte zusammen. Er war völlig in seinen Gedanken versunken gewesen. Dr. Shizuka schaute ihn fragend an. "Kennen sie diesen jungen Mann etwa?" Kaiba riss sich zu zusammen und drehte sich zur Chefärztin. "Kennen ist zu viel gesagt. Er geht in die gleiche Klasse wie ich. Aber ansonsten ist er auf einem anderen Niveau." "Würden sie mir dann bitte seinen Namen nennen. Bis jetzt hatte ihn anscheinend keiner als vermisst gemeldet." Kaiba hob verwundert seine Augenbrauen. Sonst war dieser Köter doch fast unzertrennlich mit dem Kindergarten zusammen. Wo waren die sogenannten Freunde in diesem Moment?! "Sein Name ist Joey Wheeler. Falls sie noch mehr über ihn wissen wollen, sollten sie woanders nachfragen." Kaiba wusste nicht warum, aber er wollte so schnell wie möglich von hier weg. "Da sie jetzt wissen wer er ist, werde ich wohl nicht mehr gebraucht." Mit einem letzten Blick auf Joey drehte sich Kaiba um und ging zum Ausgang der Intensivstation. Dr. Shizuka lief ihm ein paar Schritte hinterher. "Haben sie denn kein Mitleid mit ihm? Sind sie etwa ein Mensch aus Stein und ohne Gefühle?!" Sie schrie so laut, dass manche Krankenschwestern angelaufen kamen um zu schauen, was passiert sei. Kaiba blieb stehen und schaute sie durchdringend an. Dr. Shizuka hielt den Atem an. Jedoch sagte Kaiba kein Wort und ging schließlich einfach weiter. Den ganzen Weg zu Mokubas Privatzimmer hallten die Worte der Chefärztin in Kaibas Kopf nach. Immer und immer wieder erschien das Bild von Joeys leblosem Körper vor seinem Auge. Schließlich klopfte er an Mokubas Zimmertür und trat nach einem leisen "Herein" ein. Als Mokuba seinen Bruder sah hellte sich sein Gesicht auf und er strahlte vor Freude. "Hallo großer Bruder. Da bist du ja endlich. Ich habe schon so lange auf dich gewartet. Wo warst du denn?" Kaiba setzte sich auf die Bettkante und wuschelte mit seiner Hand durch das rabenschwarze Haar seines kleinen Bruders. "Ich musste nur schnell etwas mit Dr. Shizuka klären." "Aber ich hatte dir doch gesagt, dass du das lassen sollst. Mir geht es wirklich gut." Kaiba schaute wenig überzeugt und hatte einen besorgten Ausdruck in den Augen. Nur Mokuba kannte diese Seite seines großen Bruders. Er wusste, dass hinter der harten und eiskalten Fassade ein lieber und warmherziger Mensch steckte. Als er mit seinem Blinddarmdurchbruch in die Klinik eingeliefert wurde war Seto die ganze Zeit an seiner Seite gewesen. Nächtelang hatte er an seinem Bett gesessen und auf ihn aufgepasst. Dafür liebte und vertraute er seinem großen Bruder sehr. "Hey Seto, ich habe hier ein ganz nettes Mädchen kennen gelernt. Sie heißt Hikari und liegt nur zwei Zimmer weiter. Allerdings ist sie hier schon ganz lange, weil sie einen Herzfehler hat und…." Doch Kaiba hörte seinem Bruder nicht mehr zu. Ihn ließ das Bild von Joey einfach nicht los. Als er ihn dort so leblos liegen sah, hatte er plötzlich Angst um ihn. Und als ihn Dr. Shizuka beschimpfte, hatte er das Gefühl als wenn man ihm einen Stich versetzt hätte. Er, Seto Kaiba, sollte keine Gefühle haben und ein eiskaltes Wesen sein? Aber warum hatte er diese Angst gespürt, als er Wheeler dort so liegen sah. Er machte sich doch keine Sorgen um diesen Köter. Der war ihm doch ganz egal. "Seto?" Mokuba pikste Kaiba in die Seite. Dieser zuckte leicht zusammen und schaute seinen Bruder etwas verwirrt an. "Mmh? Was hast du gesagt?" "Ich habe dich gefragt, ob ich Hikari nicht ein Geschenk machen sollte. Was ist denn los, Seto? Du hast eben so besorgt ausgesehen und überhaupt nicht mehr reagiert." Kaiba blickte in die Augen seines Bruders. Diesem treuen Dackelblick konnte er einfach nicht wiederstehen. Er seufzte und erzielte ihm alles, was passiert war. Während Kaiba erzählte wurden die Augen Mokubas immer größer. Am Ende war er ganz aufgeregt. "Was? Joey ist auch hier? Und auch noch auf der Intensivstation? Aber was macht er hier?" Seto schaute seinen Bruder beruhigend an und legte die Hand auf seine Wange. "Ich weiß es nicht. Wie ich dir erzählt habe, war ich auf der Intensivstation um mit Dr. Shizuka zu reden. Das ich Wheeler dort gesehen habe, war reiner Zufall." "Und du hast nicht gefragt warum er hier ist? Wenn es sogar Yugi und die anderen nicht wissen muss es schlimm sein. Ich will ihn sofort sehen." Mit entschlossenem Gesicht schlug Mokuba seine Bettdecke zurück und wollte aufstehen. Kaiba traute seinen Augen nicht. Dann aber hielt er seinen Bruder auf. "Auf keinen Fall. Du bleibst noch im Bett", sagte er streng. Mokuba kannte diesen Ton nur zu gut und war entschlossener denn je. "Bitte, bitte Seto. Ich muss ihn sehen. Wenn ich ihn nicht mit eigenen Augen sehe, kann ich heute nicht schlafen." Dabei grinste er seinen großen Bruder frech an. Doch Seto kannte keine Gnade. "Du bleibst hier. Und wenn ich auch nur einen Hauch davon mitkriege, dass du dein Bett verlässt werde ich dich hier einschließen." Kaiba stand auf und ging zur Tür. Dabei konnte er sich ein gewinnendes Lächeln kaum verkneifen. Er wusste genau, dass sein kleiner Bruder hinter ihm vor Wut kochte und einen Schmollmund zog. Als er an der Tür ankam drehte er sich noch einmal um und lächelte leicht. Dabei strahlten die sonst kalten blauen Augen, eine angenehme Wärme aus. "Damit du heute in Ruhe schlafen kannst, werde ich mich noch einmal nach Wheeler erkundigen." Der Zorn aus Mokubas Gesicht verschwand und er strahlte wieder. "Danke Seto. Komm aber schnell wieder und sag mir Bescheid." Als Kaiba wieder auf der Intensivstation vor Joeys Zimmertür stand, hatte er ein etwas flaues Gefühl im Magen. Sollte er wirklich dort hinein gehen? Er seufzte tief. Ihm war klar, dass er keine andere Wahl hatte, schließlich gab er seinem kleinen Bruder sein Versprechen! Leise öffnete er die Tür und ging hinein. In aller Ruhe schaute er sich Joey ganz genau an. Überall waren Geräte an seinen Körper angeschlossen. Joeys Atem ging sehr unregelmäßig. Sein Gesicht war ganz verschwitzt und einige blonde Haarsträhnen klebten an seiner Stirn. Ganz vorsichtig hob Kaiba seine Hand und fuhr damit durch das blonde Haar. Als er dabei an Joeys Stirn kam hielt er inne. Sie war ganz heiß. Für einen Moment ließ er seine Hand dort liegen. Er spürte die Hitze unter ihr und leichter Zorn erfasste ihn. Warum unternahmen die Ärzte nichts gegen das Fieber? Was war nur mit Wheeler los? Warum wachte er nicht auf? Für einen Augenblick fühlte sich Kaiba hilflos. Plötzlich zuckten Joeys Augenlider und er schluchzte leise auf. Kaiba nahm die Hand von der Stirn und legte sie leicht an Joeys Wange. "Scchhhhtt...alles wird gut", sagte er mit ruhiger Stimme. Eine einzelne Träne rann die Wange hinunter. Kaiba wischte sie vorsichtig mit seiner Hand weg und schaute ihn dabei mit warmen Augen an. Jetzt konnte er es nicht mehr leugnen. Er, Seto Kaiba, machte sich wirklich Sorgen um Joey Wheeler. Er war über sich selbst überrascht. Als er Joeys Träne fortwischte und ihn ansah hatte er ein seltsam warmes Gefühl in sich. Seit wann benahm er sich Wheeler gegenüber so? Doch jetzt hatte keine Zeit um darüber nachzudenken. Er hatte einen Entschluss gefasst und es war an der Zeit ihn Realität werden zu lassen. Zum Abschied fuhr er noch einmal durch den blonden Wuschelkopf und ging hinaus. Als die Zimmertür leise ins Schloss fiel, glühten die blauen Augen vor Entschlossenheit. Mit festen Schritten und wehendem Haar verließ Seto Kaiba die Intensivstation. Sein Ziel nicht aus den Augen verlierend. --------------------------------------------------------------------------------- Wo wird Seto wohl hingehen? Welchen Entschluss hat er gefasst? Wie wird es mit Joey und Seto weitergehen? Das erfahrt ihr in meinem nächsten Kapitel *grins* Hoffe es hat euch gefallen. Würde mich wieder ganz doll über Kommis freuen *lieb guck* Kapitel 5: Der verhängnisvolle Brief ------------------------------------ Hallo???? Ich hoffe jemand von meinen treuen Lesern ist noch da. Diesmal hat es wirklich lange gedauert, bis ich fertig war. Hatte eine kleine Schaffenskrise *grins* Aber jetzt kommt endlich mein fünftes Kapitel. Wünsche euch wieder viel Spaß beim Lesen :) --------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 5 Yugi, Tristan und Tea saßen am nächsten Morgen mit hängenden Köpfen in der Schule. Sie hatten alle Krankenhäuser in der Umgebung abgearbeitet, jedoch ohne Erfolg. Yugi war den Tränen nahe. „Was sollen wir denn jetzt nur machen? Wir haben Joey überall gesucht.“ „Ganz ruhig Yugi. Wir werden das schon schaffen!“ Tristan legte tröstend einen Arm um seinen kleinen Freund. „Ich verstehe unsere Polizei aber auch nicht. Da sie nicht zur Familie gehören, können wir nichts machen“, äffte Tea den Polizisten nach. „So ein Idiot!“, sie schlug mit der Handfläche auf den Tisch. „Joey könnte in dieser Zeit alles Mögliche passiert sein und die unternehmen einfach nichts.“ „Nicht Tea…“ Tristan nickte mit dem Kopf in Yugis Richtung, dem vereinzelte Tränen die Wangen hinunter liefen. „Oh entschuldige Yugi. Ich habe mich gehen lassen. Mach dir keine Sorgen! Nach der Schule gehen wir sofort wieder zur Polizei und melden ihn noch einmal als vermisst. Außerdem wissen wir doch, was für ein Überlebenskünstler Joey ist. Es wird ihm schon gut gehen. Kopf hoch, Yugi.“ Sie ging in die Knie und beugte sich über den Tisch. Dann nahm sie Yugis Hände und drückte sie ganz fest. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Ihr habt ja beide recht. Es wird Joey nicht helfen, wenn ich jetzt den Mut verliere.“ Er drückte Teas Hände ebenfalls und schaute die beiden zuversichtlich an. „Na dann sind wir uns ja einig.“ Tristan legte jeweils einen Arm um Yugi und Tea, so dass alle eng zusammen standen und grinste von einem Ohr zum anderen. „Einer für alle und alle für einen.“ „Tristan!“, sagten Tea und Yugi wie aus einem Mund. Dabei schauten sie ihn vorwurfsvoll an. „Sorry Leute, dass konnte ich mir jetzt echt nicht verkneifen.“ „Du lernst es wirklich nicht mehr. Das ist alles nicht lustig.“ Tea zog Tristan am Ohr, woraufhin dieser schmerzhaft das Gesicht verzog. Yugi konnte sich bei diesem Anblick nicht mehr zusammenreißen und musste laut loslachen. Die anderen beiden schauten ihn entgeistert an, bis auch sie lachen mussten. Plötzlich wurde die Schiebetür vom Klassenraum aufgerissen. Alle Schüler starrten zur Tür und wurden so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. In der Tür stand niemand anderes als Seto Kaiba. Er hatte tiefe Augenringe und sah so aus, als würde er jeden umbringen, der es auch nur wagen würde ein Wort an ihn zu richten. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt und suchten den Raum ab. Als die eisblauen Saphire bei den drei Freunden stehen blieben, zuckten diese zusammen und sagten kein Wort. Er setzte sich langsam in Bewegung, blieb aufrecht vor ihnen stehen und schaute auf sie herab. „H-H-Hallo Kaiba. Was ist los?“, fragte Yugi vorsichtig. Kaibas Augen verengten sich noch mehr und verdunkelten sich zu einem tiefen blau. Ihm ging die Stimme des Kleinen tierisch auf die Nerven. Die Tonlage verstärkte nur noch das stechende Pochen hinter seinen Schläfen. Er hatte die ganze Nacht in seinem Büro verbracht, seine Sekretärin zum Teufel geschickt und unmenschliche Mengen an Kaffee in sich hinein geschüttet. Dies wäre alles nicht so außergewöhnlich, wenn nicht die Tatsache hinzu kommen würde, dass er in seiner Recherche wegen eines gewissen Joey Wheelers nicht die Ergebnisse erzielt hatte, welche er sonst gewohnt war. Dadurch war er jetzt gezwungen mit diesem Kindergarten zu reden. Obwohl er nicht erwartete, dass diese noch wichtige Informationen für ihn hatten, wollte er sich davon lieber selbst überzeugen. Dies alles verbesserte seine Laune nicht gerade zum Vorteil. „Äh….Kaiba? Alles in Ordnung mit dir?“ Da Kaiba immer noch wortlos vor ihnen stand und sich nicht rührte, fasste Yugi ihn am Arm. Blitzschnell reagierte Seto, griff nach dem kleinen Arm und zog Yugi mit Gewalt von seinem Stuhl. Dieser schloss aus Angst die Augen und bereitete sich auf einen Schlag vor. Als nichts passierte und er vorsichtig blinzelte, bemerkte er, dass Kaibas Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. „Du fragst ob mit mir alles in Ordnung ist?! Wieso kümmerst du dich nicht lieber um deinen Freund? Ihr hängt doch sonst auch immer zusammen und redet von ewiger Freundschaft und anderem Quatsch. Oder ist er jetzt etwa in seinem Zustand nicht mehr interessant genug?“ „Wo von redest du überhaupt? Lass mich los!“ Yugi versuchte sich zu befreien. Sein Arm begann langsam zu schmerzen und die Worte verwirrten ihn. Er hatte Kaiba noch nie so wütend erlebt. Die Augen Setos sprühten Funken vor Zorn und der Griff an Yugis Arm verstärkte sich. „Willst du mir etwa sagen, dass du keine Ahnung hast?!“ Seine Stimme war nur noch ein gefährliches flüstern. „Du, der sich Wheelers Freund nennt und sich angeblich immer für ihn einsetzt, weiß nicht worum es geht?! Lügner! Yugi schaute Kaiba entsetzt ins Gesicht. Worum ging es hier überhaupt? Und was war mit Joey? Wusste er etwa, was passiert war? Bei den letzten Worten waren Tristan und Tea aufgesprungen. „Kaiba es reicht jetzt. Was soll das ganze? Drehst du jetzt komplett durch? Lass Yugi endlich los!“ „Weißt du etwa, was mit Joey passiert ist?“, fragte Tea leise. Sie stand einfach nur da und schaute ihn fragend an. Kaiba sah sie an und konnte in ihrem Blick ehrliche Besorgnis und Unwissenheit erkennen. Er lockerte langsam seinen Griff um Yugis Arm und wandte sich ab. Er kniff die Augen zusammen und griff sich mit der rechten Hand an den Nasenrücken. Der Kindergarten schien wirklich nichts zu wissen. Er konnte es nicht fassen. Seto Kaiba hatte vor seinen ganzen Mitschülern die Kontrolle verloren und sogar den kleinen Gartenzwerg attackiert. Und alles nur wegen Joey Wheeler! Nie hätte er gedacht, dass es einen Tag geben würde, an dem er sich für diesen Schoßhund einsetzte. Er musste so schnell wie möglich alles erledigen. Die Zeit lief ihm langsam davon. Auf keinen Fall durfte er noch einmal die Kontrolle über sich verlieren. Er atmete tief durch und wandte sich wieder Joeys Freunden zu. „Ich muss mit euch reden. Am besten gehen wir auf den Flur.“ Damit drehte er sich um und wartete darauf, dass die anderen ihm folgten. Sie hatten sich gerade in Bewegung gesetzt, als aus dem Lautsprecher der Schule, eine Ansage ertönte: „Die Schüler Yugi Muto, Tristan Taylor und Tea Gardner haben sich umgehend im Lehrerzimmer zu melden!“ Sie schauten sich verwirrt an und machten sich auf den Weg. Keinem von ihnen fiel ein Grund ein, warum sie zum Lehrerzimmer kommen sollten. Sie hatten weder gegen die Schulregeln verstoßen, noch waren sie zu spät zum Unterricht erschienen. Tea klopfte an die Tür und nach einem tiefen „Herein“ traten sie ein. Ihr Klassenlehrer, Herr Sagawe, wartete schon auf sie und bot jedem einen Platz an. Sie setzen sich hin und schauten ihren Lehrer neugierig an. „Sie wundern sich sicherlich, warum sie hierher gerufen wurden. Ehrlich gesagt, hat diese Sache nur indirekt mit ihnen zu tun. Es fällt mir nicht ganz leicht darüber zu sprechen. Es geht um ihren Freund Joey Wheeler.“ Bei diesen Worten horchten die Freunde auf und wurden zusehends nervöser. Yugi rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Vorsichtig fragte Tea: „Wissen sie was mit ihm passiert ist? Wir machen uns schreckliche Sorgen. Kein Krankenhaus konnte uns weiterhelfen und die Polizei hat uns bisher ihre Hilfe verweigert, weil wir nicht zur Familie gehören.“ Herr Sagawe sah sie ruhig an, bis er fortfuhr: „In der Tat haben wir Informationen über Joey erhalten. Das Kaname Krankenhaus hat uns benachrichtigt, dass er dort als Patient auf der Intensivstation liegt.“ „WAS???!“, sagte Yugi laut und stand von seinem Stuhl auf. „Ich war vorgestern dort und habe nach ihm gefragt. Mir wurde gesagt, dass es dort keinen Joey Wheeler gibt.“ „Das ist schon möglich. Bitte beruhige dich Yugi. Scheinbar wussten die Ärzte bis gestern noch gar nicht wer er ist. Das alles kam wohl erst durch Zufall heraus.“ „Ach und was war das für ein Zufall?“ Tristan lehnte sich vor und schaute seinen Lehrer fragend an. „Genaueres weiß ich auch nicht. Sie wissen sicher, dass die Ärzte auch unter Schweigepflicht stehen. Aber anscheinend war wohl Seto Kaiba im Krankenhaus und hat dabei Joey entdeckt. Dadurch konnte aufgeklärt werden, wer er ist und sie haben sich hier gemeldet.“ Alle drei schauten ihn entgeistert an. Sie konnten es nicht glauben. Seto Kaiba war in einem Krankenhaus und hatte Joey gefunden. „Deshalb war er vorhin so außer sich. Jetzt ergibt das alles einen Sinn“, murmelte Tea leise vor sich hin. Yugi nickte ihr zu und wandte sich wieder Herrn Sagawe zu. „Aber warum haben sie sich jetzt hier gemeldet? Was wollen die denn?“ Herr Sagawe schaute die drei an und kratzte sich verlegen am Kopf. „Tja…das Krankenhaus hätte gerne weitere Informationen über Joey und dabei kommen sie ins Spiel. Es gibt wohl einige Schwierigkeiten, auf die sie keine Antwort wissen. Jetzt möchten sie gerne näheres…. „Was für Schwierigkeiten? Geht es Joey gut? Was ist mit ihm?“ riefen Yugi, Tea und Tristan durcheinander. „Bitte, beruhigt euch. Soweit ich weiß, ist Joeys Zustand instabil und es geht ihm nicht gut. Deshalb möchte ich sie um ihre Hilfe bitten.“ Sie schauten ihn an und nickten energisch. „Wir helfen gerne und tun alles für Joeys Wohl.“ „Das freut mich. Die bisherige Krankenakte hat keine weiteren Informationen über ihn, die eventuell weiterhelfen könnten. Deshalb…..wissen sie irgendwas über Joey, was weiterhelfen könnte? Hat er ihnen gegenüber was erwähnt oder haben sie bei ihm zu Hause was gesehen, dass helfen könnte?“ Sie schauten sich gegenseitig an und überlegten eine Weile. Plötzlich traf es sie wie ein Schlag. „Na klar. Dieser Brief und der komische Anruf vor ein paar Tagen.“ Yugi war ganz aufgeregt und konnte nicht länger auf seinem Stuhl sitzen bleiben. „Was für ein Brief und von welchem Anruf sprechen sie?“ Yugi erzählte seinem Klassenlehrer von dem Brief, der aus seiner Hose gefallen war und von dem Anruf der Hikari – Spezialklinik. „Sie sprachen von irgendwelchen Testergebnissen wegen Joey und das es um seine Schwester Serenity geht.“ Herr Sagawe hörte ihm aufmerksam zu. Als Yugi mit seiner Erzählung fertig war, überlegte er eine Weile, bis er sich räusperte: „In Ordnung. Es scheint, dass es hier um eine ernste Sache geht.“ „Wie kommen sie darauf?“, fragte Tristan. „Mhhh….ich habe schon einmal von der Hikari – Spezialklinik gehört. Diese Klinik hat sich auf Erbkrankheiten spezialisiert.“ Herr Sagawe schaute sie durchdringend an. Eine unangenehme Stille breitete sich im Raum aus. Keiner von ihnen konnte fassen, dass Joey wahrscheinlich eine Erbkrankheit haben soll. Sie hatten doch nie etwas bemerkt. Oder waren sie so unaufmerksam und egoistisch? Ihr Lehrer unterbrach die Stille: „Würden sie noch einmal in Joeys Wohnung gehen und diesen Brief besorgen? Dadurch wäre das Krankenhaus bestimmt in der Lage weitere Informationen zu erlangen und damit Joey zu helfen.“ Alle nickten, standen auf und gingen hinaus auf den Flur. Noch immer konnten sie diese Neuigkeit und dessen Ausmaß nicht erfassen. Auf dem Flur, an der Wand lehnend stand Seto Kaiba und wartete auf sie. Inzwischen hatte er sich beruhigt und wollte mit ihnen noch einmal in Ruhe über Wheeler sprechen. Doch als er die drei mit blassen und erstarrten Gesichtern kommen sah, verflogen für einen Moment die Gedanken an das Gespräch. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. In seinem Magen breitete sich ein mulmiges Gefühl aus. Yugi ging mit traurigen Augen zu Kaiba und erzählte ihm alles, was sie soeben erfahren hatten. Je mehr der Kleine erzählte, umso mehr breitete sich das mulmige Gefühl in ihm aus. Ihm wurde schlecht. All das hatte er nicht herausbekommen können? Er, der große Seto Kaiba war nicht in der Lage gewesen, das wichtigste über Joey zu erfahren? Er kannte diese Klinik, da einige seiner Geschäftspartner dort arbeiteten. Gerade dieses Wissen darüber, ließen ihn sich nur noch schlechter fühlen. „Ich komme mit“, sagte er, als die anderen sich auf den Weg zu Joeys Wohnung machten. Tristan wollte protestieren, doch Tea legte ihm beruhigend den Arm auf die Schulter und schüttelte den Kopf. Sie nickte in seine Richtung und Tristan sah den entschlossenen Ausdruck in Kaibas Augen. Er musste einsehen, dass niemand Seto Kaiba jetzt aufhalten konnte. Als sie den Ersatzschlüssel vom Hausmeister geholt hatten, gingen sie zu Wohnung und schlossen sie auf. Alles war noch genauso, wie sie sie verlassen hatten. Eine negative Stimmung breitete sich aus. Niemand von ihnen fühlte sich wohl bei dem Betreten der Wohnung. Sie suchten nach dem Brief, den sie dort gelassen hatten. Seto Kaiba stand immer noch im Eingang und rührte sich nicht. Er war noch nie in Wheelers Wohnung gewesen. Sie war gemütlich eingerichtet mit hellen und warmen Farben an den Wänden. Im Wohnzimmer stand ein einladendes Sofa mit einigen Grünpflanzen. Er ging weiter in die Richtung, aus der die Stimmen kamen. Anscheinend suchten alle im Schlafzimmer nach diesem Brief. Dort lagen überall Klamotten und Zeitschriften auf dem Boden verstreut. „Von Ordnung scheint der Köter ja nicht viel zu halten“, murmelte Kaiba vor sich hin. „Sei ruhig und hilf uns lieber suchen!“, schnauzte Tristan ihn an. Kaiba sah ihn durchdringend an und beachtete ihn nicht weiter. Er sah sich in dem Raum genauer um und entdeckte einen förmlich aussehenden Umschlag zwischen den Zeitschriften. Er hob ihn vorsichtig auf und las den Absender. „Ihr braucht nicht mehr weiter zu suchen. Hier ist er.“ Er zeigte ihnen den Brief und wedelte damit vor ihrer Nase herum. „Was steht drin?“ „Wenn ich das wüsste Taylor, dann müsste ich ihn nicht mehr lesen.“ „Seid endlich ruhig. Diese Diskussionen bringen uns nicht weiter“, mischte sich Tea ein. Kaiba verbiss sich einen Kommentar und faltete den Brief auseinander. „Sehr geehrter Herr Wheeler, aufgrund der stationären Aufnahme von Ihrer Schwester, Serenity Wheeler, sehen wir uns gezwungen Ihnen mitzuteilen, sich umgehend einiger Tests zu unterziehen. Diese erlauben zum derzeitigen Zeitpunkt keinen Aufschub. Die Auswertungen ihrer Schwester haben ergeben, dass sich innerhalb ihrer Familie eine Erbkrankheit befindet. Serenity Wheeler wurde zu 98,7% positiv auf die Erbkrankheit „Hämophilie“ getestet. Wir bitten Sie so schnell wir möglich unsere Klinik aufzusuchen, um auch bei Ihnen einige Tests durchzuführen. Die Testergebnisse werden wir Ihnen dann telefonisch mitteilen. Mit freundlichen Grüßen Kaito Suzuki Chefarzt der Hikari – Spezialklinik Kaibas Gesicht wurde während des Lesens leichenblass. Als er geendet hatte, ließ er seinen Arm sinken und der Brief fiel kraftlos zu Boden. Immer wieder wiederholte er die Worte: „Hämophilie, das ist nicht wahr!“ Niemand sagte ein Wort, nur die sich ständig wiederholenden Worte Kaibas hallten durch den Raum. --------------------------------------------------------------------------------- Endlich gibt es eine Spur zu Joeys Krankheit. Aber was ist Hämophilie? Hat auch Joey diese Krankheit in sich, wie seine Schwester? Und wie wird Seto jetzt reagieren? Das erfahrt ihr beim nächsten Mal *grins* Hoffe das es euch trotzdem gefallen hat. Freue mich wieder auf ganz vieeele Kommis *ganz lieb guck* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)