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Sanfter Verführer

von

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Liebst du mich?

Ich setzte mich gelangweilt vor den Fernseher und zappte durch die Programme, ohne wirklich darauf zu achten, was lief.

Nach einer mir endlos wirkenden Weile stand ich auf und ging zur Haustür. Mit einem "Ich gehe essen" verschwand ich aus der Wohnung. Kostja hatte mich wahrscheinlich eh nicht gehört, aber um mich brauchte er sich keine Sorgen machen, immerhin hatte er mir in der letzten Zeit viel beigebracht.
 

Schnell war ein geeignetes Opfer gefunden. Nachdem ich meinen Hunger gestillt hatte, ließ ich den bewusstlosen Körper gegen die nahe gelegene Brückenmauer sinken. Bedächtig setzte ich mich in Bewegung, streifte noch etwas durch die Straßen. Ich wollte noch nicht zurück, obwohl ich mich etwas beduselt fühlte, da mein Opfer total zugedröhnt war mit irgend einem Zeug, das ich nicht kannte.

Ich setzte mir eine Notiz ins Hirn, in Zukunft um Junkies einen großen Bogen zu machen und setzte meinen Weg in Richtung Hafen fort. Dort konnte ich gut die Sterne und den Mond beobachten, ohne gestört zu werden.

Erst kurz vor Sonnenaufgang machte ich mich auf den Heimweg. So langsam kam der Kater durch. Starke Kopfschmerzen plagten mich, also ging ich ohne was zu sagen, einfach direkt ins Schlafzimmer, um mich hinzulegen.
 

Nach stundenlangen, qualvollen Kopfschmerzen und einer Achterbahnfahrt meines Magens ging es mir schon wesentlich besser. Kostja hatte den Tag auf der Couch geschlafen, aus Angst, von meinem Magenhinhalt getroffen werden zu können.

Imernoch etwas wackelig auf den Beinen stand ich auf und beschloss, mir erstmal den kalten Schweiß runter zu waschen, der an mir haftete.

Kaum tat ich einen Schritt aus dem Bad, packte mich Kostja schon knurrend am Arm und zerrte mich ins Schlafzimmer. Ich hatte fast vergessen, dass er schon eine ganze Weile nicht mehr getrunken hatte.

Der Vampir stieß mich aufs Bett, kroch auf mich zu, wie ein ausgehungertes Tier und begann hungrig stöhnend an meiner Kehle zu knabbern.

Ich legte meine Arme um Kostja und genoss den intimen Akt, dem ich beiwohnte. Die Ekstase, die sein Gift in meinen Venen auslöste, brach über mich hinein wie eine Welle, die sich am Strand brach. "Bitte... Nimm mich...", war alles, was ich hervor brachte.

Nach dem wir uns heiß und innig geliebt hatten, sah ich Kostja an, strich ihm mit den Fingern durch die seidigen Haare. "Woran denkst du?", fragte ich ihn. Wenn er so gedanken verloren neben mir lag, viel es mir sehr schwer, mich in ihn hinein zu versetzen. Kostja sah mich kurz an, starrte dann aber gleich wieder zur Decke, als glaubte er, mit seinem Blick ein Loch in die Decke brennen zu können. "Daran, ob ich das ganze nicht lieber lassen soll", antwortete er widerwillig. Er fragte sich wohl schon seit längerem, ob ich wirklich etwas für ihn empfand, oder mich einfach nur an jemanden klammern wollte. Wenn er damals an Ariel's Stelle gerichtet worden wäre, hätte ich mich dann auch so an sie geklammert?

Kostja schloss die Augen und seufzte laut. Ich schmiegte mich an seinen stählernen Körper. "Ich liebe dich", murmelte ich. Kostja war nicht der Typ, der Beziehungen einging, das merkte ich jetzt langsam. Wahrscheinlich war ihm meine Liebesbekundung zu aufdringlich und ich fragte mich langsam, ob ich mich mit dieser Liebe nicht selbst belog.

Schnell überspielte Kostja seine Verwirrung und Abneigung, indem er meinen Kopf zur Seite neigte und seine Fänge in meinen Hals bohrte.

In den wirren Strudeln der Gefühle wusste ich nicht, was ich machen sollte. Einerseits wollte ich Kostja in meiner Nähe haben, ihn an mich ketten. Doch seine Reaktion zeigte mir nur zu deutlich, dass er versuchte, mir auszuweichen. Mein Bewusstsein suchte sich mühevoll einen Weg aus der aufkeimenden Ekstase des Bisses. Mit aller Kraft, die mir zur Verfügung stand, stieß ich Kostja von mir. Einen Moment sah ich ihn mit großen Augen an. Was hatte ich getan? Ich hatte mich meinem Meister widersetzt, das durfte ich nicht. "Ich..ich...", stotterte ich. Dann sprang ich auf und rannte hinaus.
 

Als wäre er aus der Trance des Bisses erwacht, schüttelte Kostja den Kopf, senkte die Hand, die er zuvor noch nach mir ausgestrackt hatte und sah sich verwirrt um. Er leckte sich das Blut von den Lippen ohne es zu merken, richtete sich auf und runzelte über den metallischen Geschmack auf seiner Zunge die Stirn.

Mit dem Handrücken strich der Vampir sich über seine Lippen und besah die rote Flüssigkeit, die sich auf seine Haut gelegt hatte. Der Biss schien vollkommen an ihm vorbei gezogen und erst jetzt realisierte er, was er getan hatte.

Mit quälenden Schuldgefühlen biss Kostja sich auf die Unterlippe und verließ ebenfalls das Versteck. Mittlerweile konnte er nicht sagen, ob es Tag oder Nacht war. Er nahm nichts um sich herum wahr, auch nicht die Menschen, die ihn irritiert und abfällig betrachteten, als er mit blutverschmiertem Gesicht an ihnen vorbeilief und meinem Duft folgte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  saspi
2009-12-04T15:01:29+00:00 04.12.2009 16:01
Hey!!!
Super kappi!!! Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon neugierig wie 's weitergeht!!!
ohh interessant.
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye



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