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Gegen jede Moral

Oder dem was sie Moral nennen...
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Das neue Dienstmädchen

Kapitel 3: Das neue Dienstmädchen
 

Zwei Wochen später hatte Oscar Dienstfrei und hatte zur Nachmittagszeit einen Tee trinken wollen. Der allerdings lies ziemlich lange auf sich warten. Das erklärte sich erst als ein junges blondes Mädchen den Raum betrat. Anscheinend ein neues Dienstmädchen. Sie hielt das Tablett etwas unsicher und die Tasse klapperte auf dem Untersetzer, so sehr zitterten ihre Hände. Oscar stand von dem Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, auf und nahm ihr das Tablett ab.

„Nervös?“, fragte sie und lächelte das Dienstmädchen an.

„E…entschuldigt Madame…Ich bin erst seit heute bei euch. Ich ersetze meine kranke Schwester.“ Oscar nickte.

„Du musst nicht nervös sein. Wir sind keine Unmenschen. Und sag nicht Madame. Ich bin nicht verheiratet und wohl auch nicht viel älter als du. Ich heiße Oscar. Wie ist dein Name?“ Das Dienstmädchen sah Oscar schüchtern an.

„Verzeiht, Lady Oscar. Ich heiße Rosalie.“ Oscar stellte das Tablett auf den Tisch.

„Ein schöner Name“, meinte sie dann lächelnd als sie Rosalie wieder ansah.

„Danke…Aber solche Worte von euch sind nicht nötig, Lady Oscar.“ Oscar setzte sich. Sie hoffte dass ein paar nette Worte der Nervosität des Dienstmädchens entgegen wirkten, auch wenn ihr nicht so wirklich nach Lächeln, Freundlichkeit oder Gesellschaft war.

„Merke dir, Rosalie: Wir sind ganz normale Menschen. Wie jeder andere. Das einzige was uns unterscheidet ist das wir den Titel tragen der uns Adlig nennt. Wir atmen dieselbe Luft, wir leben im gleichen Land und wir lieben auf dieselbe Art. Unsere Worte und Taten sind nicht mehr Wert als die, die jeder andere Mensch sagt und tut“, meinte Oscar und sah aus dem Fenster. Rosalie war etwas verwirrt. Warum sagte sie so etwas?

„Ich verstehe nicht…“, antwortete sie leise. Oscar schüttelte den Kopf.

„Es ist auch nicht so wichtig. Ich rede viel Unsinn. Hör mir einfach nicht zu.“ Rosalie sah Oscar einige Sekunden an. Irgendwie sah die Kommandantin traurig aus.

„Wenn ihr mir die Frage erlaubt: Fehlt euch etwas?“ Oscar lächelte etwas schief.

„Nein. Mir fehlt nichts. Kümmere dich nicht darum.“

„Ich dachte nur, weil…“ Rosalie unterbrach sich selbst. Es ging sie eigentlich auch nichts an. Sie war schließlich nur ein Dienstmädchen.

„Weil?“ Oscar sah Rosalie an. Jetzt wollte sie auch wissen was Rosalie sagen wollte.

„Ich…Ihr saht so traurig aus…“, meinte Rosalie dann. Oscar seufzte.

„Wie ich schon sagte, es ist nicht wichtig.“ Rosalie dachte einen Moment nach.

„Für euch wohl schon. Sonst hättet ihr nicht so geschaut.“ Oscar lächelte einen Moment.

„Du scheinst ein fürsorgliches Mädchen zu sein.“ Rosalie wurde ein wenig verlegen.

„Das hat meine Mutter früher auch immer gesagt…“

„Jetzt siehst du traurig aus.“ Rosalie schüttelte den Kopf.

„Es ist nichts.“

„Sieht nicht danach aus.“

„Ihr sagt mir auch nicht was euch fehlt.“ Oscar schloss kurz die Augen.

„Weil es zu weit führte, wenn ich es dir erzählte. Du würdest es nicht verstehen.“

„Glaubt ihr?“ Oscar nickte.

„Ja, ich bin mir da ganz sicher. Nun…Was fehlt dir?“ Rosalie seufzte.

„Ich dachte nur gerade an meine Mutter.“

„Was ist mit ihr?“

„Sie ist tot…“ Rosalie sagte das sehr leise. Oscar schaute etwas mitleidig.

„Entschuldige. Ich hätte gar nicht fragen sollen.“ Das Dienstmädchen schüttelte den Kopf.

„Es ist schon in Ordnung. Es ist schon lange her.“

„Darf ich fragen, woran sie gestorben ist?“ Sie nickte.

„Nach langer Krankheit. Tuberkulose.“

„Das tut mir Leid.“ Und Oscar trug Trauer darüber dass ihre ohnehin hoffnungslose Liebe unerwidert und sogar unter Strafe stand. Dabei hatten viele andere Menschen, wie auch dieses arme Dienstmädchen es viel schwerer im Leben.

„Ihr geht es jetzt besser…“, meinte Rosalie leise.

„Komm her und setz dich. Trink einen Tee mit mir. Du kannst es besser brauchen als ich. Gegen dein Leid ist meines gering.“ Rosalie blieb aber stehen.

„Ich bin nur ein Dienstmädchen. Ihr müsst euch nicht um mich kümmern.“

„Es ist nur eine Tasse Tee. Komm und setz dich.“ Rosalie zögerte aber setzte sich dann.

„Dennoch glaube ich nicht dass euer Grund für die Traurigkeit weniger wichtig ist als meiner.“ Oscar goss den Tee aus.

„Doch das ist er. Und jetzt lass uns den Tee genießen und über etwas anderes sprechen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-09-14T09:13:22+00:00 14.09.2009 11:13
Ein Drama jagt das nächste. ^^
Von: abgemeldet
2008-10-16T18:21:58+00:00 16.10.2008 20:21
Hui, klasse wie schnell es hier weiter geht. Der Schreibstil ist nachwievor super klasse. Es liest sich sehr angenehm und auch das Gespräch zwischen den beiden fand ich super! Über die Anspielung mit der Tuberkulose musst iech auch etwas grinsen, haste sehr gut eingeflochten.
Mir gefällt deine Wortwahl vor allen in den Dialogen sehr gut!
Von: abgemeldet
2008-10-15T17:53:39+00:00 15.10.2008 19:53
awwwwwwwww
klasse geschrieben *__*
bist von der schnellen truppe was xD
aber ich find die länger der kapis ist gut gewählt nicht zu kurz und nicht zu lang xD
außerdem kommt so viel mehr spannung aus *schon wieder rumhibbel*
<3
Von:  Dark777
2008-10-15T10:32:16+00:00 15.10.2008 12:32
Das nenne ich mal ´ne Anspielung, mit der Tuberkulose XD! So so, Rosalie ist also "nur" als Ersatz da.......das wird sich sicher noch ändern :-). Wie immer klasse und ich muss schon sagen, die Kapi´s werden aber verdammt schnell hochgeladen, das ist klasse ;-). Freu mich schon zu lesen, wie es weiter geht ^_^.


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