Sense of a Butterfly von MerlinsSake ================================================================================ Kapitel 22: Shire of Aeterna ---------------------------- >>>Vorwort<<< xX12. April 2009Xx Ja, ich gestehe, dass ich ewig gebraucht habe. Mittlerweile stehen bei mir in zwei Wochen Abiprüfungen ins Haus und ich habe immer noch keinen Ausbildungsplatz T_T Irgendwie will mich keiner haben und das ist echt frustrierend. In einem meiner Momente hab ich mir überlegt einfach ein Buch zu schreiben und stinkreich zu werden, dann können die sehen wo sie bleiben, doch ich fürchte, dass ich bei weitem nicht gut genug dafür bin, aber naja. Immerhin gibt es genug Menschen die Sense mögen und gerne lesen, das ist ja schon einmal etwas, nicht? Zudem ist schreiben bei mir auch gerade recht blöd, da ich aus irgendeinen Grund Schmerzen in den Händen habe und selbst eine Rundtour bei verschiedenen Ärzten konnte kein Ergebnis bringen. Jetzt muss ich zum Rheumathologen und der Termin ist erst nach meinen schriftlichen Abiprüfungen, na herzlichen Dank auch. Aber genug von mir ich wünsche euch noch viel Spaß beim neuen Kapitel und euch allen Frohe Ostern. *kiss* MerlinsSake ~oO~0~Oo~ ~*~ Shire of Aeterna ~*~ „Dem Gejagten eine noch dunklere.“ Das Bild der Frau verschwand und nur noch der Raum mit seinen groben Steinwänden und den hohen Fenstern, durch die das Licht der frühen Mittagssonne fiel, waren hinter dem Mann zu sehen, der in dunklen Gewändern vor dem Spiegel stand. „Ich finde es noch immer befremdlich, dass du vor ihr auf die Knie gehst, nach allem was geschehen ist.“ Der Mann brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wem es gelungen war in den Raum zu gelangen, ohne dass er es bemerkt hatte. Er wusste auch so, dass eben dieser Mann wie ein weißes Leuchtfeuer in dem dunklen Ohrensessel vor dem Bücherregal saß. „Weltliche Höflichkeitsformeln, wie anzuklopfen oder nicht zu lauschen, sind dir wohl noch immer nicht geläufig.“ Schwungvoll drehte sich die dunkle Gestalt um, verschränkte die Arme vor der Brust und sah, ohne auch nur mit einem Muskel in seinem Gesicht zu zucken, zu dem lächelnden Mann. „Es erfüllt mich immer etwas mit Stolz, wenn es mir gelingt, an einem der berüchtigten Schattenlords des alten Blutclans vorbei zu kommen, auch wenn dessen Überraschung sich immer so arg in Grenzen hält. Bei meinem Schüler habe ich leider mittlerweile Probleme. Jetzt, wo er alt genug ist, zeigt sich, dass er mehr Potenzial hat, als ich vermutet hatte“ runzelte der Besucher nachdenklich die Stirn, wobei die dabei entstehenden Falten schon an Blasphemie grenzten auf dem schönen Gesicht, während der anderen seinen Kopf leicht zur Seite neigte. „Dein mysteriöser Schüler ist schon gestraft genug mit dir als Lehrmeister. Da kann ihm etwas Talent gewiss nicht schaden.“ „Etwas Talent ist gut“, schnaubte der Mann. „Ich frage mich manchmal, was das Schicksal mit ihm vorhat, dass es ihn so beschenkt.“ „So wie du über ihn sprichst, wird er sich wohl einiges auf seine Fähigkeiten einbilden können.“ „Damit würde ich friedlich leben, wenn er sich so nehmen würde, wie er ist und das ausnutzen würde. Die meisten Dinge fallen ihm so leicht und natürlich, wie anderen das Atmen. Er...“ doch die dunkle Gestalt unterbrach ihn einfach. „Es soll mich nicht weiter interessieren, was du und deines Gleichen treiben. Für die meisten seid ihr heute nur noch Legenden und da ihr euch nicht einmischen werdet, ist es auch irrelevant, wie geschickt euer Nachwuchs ist, wenn ich ihn nicht in meine Berechnungen mit einkalkulieren brauche.“ „Du bist immer noch wütend darüber, dass wir uns euch nicht anschließen.“ „Immerhin gilt das auch für die Gegenseite.“ „Wie geht es eigentlich deinem mysteriösen Mündel, wegen dem du hier festsitzt?“ „Ausgezeichnet. Er hat sich erst heute fast wieder umgebracht und ist mal wieder außerhalb meiner Reichweite. Der wird noch riesigen Ärger bekommen, wenn er nicht vorsichtig ist. Manchmal glaube ich, er legt es darauf an, meine Geduld auszureizen.“ „Wie kann er das, wenn er nicht einmal um deine Existenz weiß?“ „Ich glaube nicht, dass das ein allzu großes Hindernis für ihn darstellt.“ „Und trotzdem magst du ihn.“ „Das wüsste ich.“ Das helle Lachen zeigte, wie wenig die weiße Gestalt dem anderen glaubte. Ein Klopfen ließ die dunklen Augen zur kurz Tür huschen, nur um danach festzustellen, dass sein Besucher wieder fort war. „Was?“ Eine junge Frau mit kurzen schwarzen Haaren trat in den Raum und verneigte sich kurz. „Es gibt Neuigkeiten von meinem Informanten beim weißen Orden Schattenlord.“ ~*~ „Wo sind wir hier eigentlich?“ „Im Shire of Aeterna, der Hauptstadt der Elben.“ Die drei wandten sich in die Richtung, aus der die weibliche Stimme zu ihnen wehte, welche die Antwort mit sich trug. Ein sanfter Wind ging, der den unverkennbarer Geruch nach Sommerregen im Wald mit sich trug und ihn unter den von Orangen mischte. Ein verwirrender Geruch, denn der Boden unter ihren Füßen war trocken, ebenso wie die Luft sonst keinen Hinweise von Regen mit sich trug. Erst nach einem Moment erkannte Harry, dass nicht seine Wahrnehmung ihm einen Streich spielte, sondern der Geruch des jungen Malfoys, der die fremde Frau – wahrscheinlich eine Elbe – zu begleiten schien. Das Rauschen von seidigem Stoff, deutete eine Verbeugung an, die wahrscheinlich dem Vampir in der Gruppe galt. „Lord Riddle“ grüßte sie ihn höflich, doch Harry meinte einen nervösen, wenn auch vom Stolz beinahe verschluckten Unterton heraus zuhören. /Vampire und Elben. Das hatten wir eben erst . Auch die Waldläufer waren vorsichtig/ überlegte Harry, bevor seine Gedanken weiter schweiften. Shire of Aeterna, die Hauptstadt der Elben. Ein versteckter Ort, von dem nur sehr wenige Außenstehende wussten, dass er überhaupt existierte. Ein paar Dinge hatte er schon über diese Stadt und der Lebensweise der Elben gelesen, auch wenn das Buch nicht mehr ganz auf dem neusten Stand gewesen war. „Darf ich vorstellen: Harry James Potter. Dies ist Lira Airin, Hofdame der Königin Ascalira“ stellte Tom etwas unterkühlt vor. Anscheinend kannte er die Frau soweit, dass er sie nicht leiden konnte, was nichts heißen musste. Mehr als ein höfliches Nicken brachte Harry auf die Vorstellung jedoch nicht zu Stande, denn in ihm hatte es angefangen zu arbeiteten. Hofdame? Irgendwas sagte ihm, dass gerade etwas ziemlich aus dem Ruder lief, doch anscheinend war sein Kopf noch immer nicht bereit, seine volle Leistung wieder aufzunehmen. Verfluchte Waldläufer, dummer Baum, elender Portschlüssel. Als gäbe es keine anderen Arten zu reisen. „Es freut mich euch in so guter Verfassung zu sehen junger Harry Potter.“ Harry hörte ihr nicht zu. Er versuchte sich zu erinnern, was ihm entgangen war. Irgendwas war da gewesen in dem Buch, das die schrillen Alarmsignale erklären würde, die sein Unterbewusstsein in Gang gebracht hatte. Ebenso wenig, wie er auf die Tatsache reagierte, dass man mit ihm sprach, nahm er wahr, wie sich fließender Stoff um seine Schultern legte. Stattdessen schien er nachdenklich einen Punkt irgendwo zwischen den Bäumen des Waldes, in dem sie waren, zu fixieren. „Lord Riddle, wie ich sehe ist euch gelungen, wo unsere Heiler scheiterten.“ Von dem Jungen konnte sie anscheinend keine Erwiderung erwarten. Sie sah zu dem Vampir, der den Eindruck erweckte, in eine Zitrone gebissen zu haben, jedoch den nachdenklichen Jungen, dem er seinen Umhang um die für ihr Volk kräftigen Schultern gelegt hatte, nicht aus den Augen zu lassen schien. Sie legte ob dieser Geste die Stirn in Falten. Das war höchst ungewöhnlich, sowohl für den Blutsauger, als auch für die Waldbewohnerin. „So ungern ich das auch sage, doch auch ich konnte nicht viel ausrichten. Das hat er selbst, mit der Hilfe des jungen Nymphenblutes, meistern müssen“ brummte der dunkle Lord, ein Titel, der ihn, wie sie wusste, wie jeder in diesem Wald wusste, als das zukünftige Oberhaupt des Slytherin - Clans auszeichnete. Harrys Gedanken kreisten währenddessen um einen Punkt, ohne ihn erreichen zu können. Shire of Aeterna, Hauptstadt, Elben, Königin Ascalira, Hofdame, Schlafhose... die ganzen Informationen mussten doch irgendwie in einen Kontext gebracht, etwas bedeuten... dann kamen zwei neue Wörter in das Wirr-wahr - Silvae und Muttermal . Es machte fast schon hörbar 'klick' und er verlor den letzten Rest Farbe aus seinem Gesicht. „Das klingt nach einer interessanten Geschichte“, fing Lira Airin an, interessiert auf das Elbenblut blickend, das gewiss noch nicht mehr als siebzehn Lenze zählte - einen Moment nicht bedenkend, mit wem sie sprach - doch als sie sich wieder an den Mann wandte, der nun seine Hand auf die Schulter des Jungen gelegt hatte, änderte sich ihre Stimme und sie fügte etwas hastiger als nötig an: “doch ich fürchte, es gibt noch einiges zu tun, und es ist zu wenig Zeit für diese Geschichte. Gewiss wird sich später noch eine Gelegenheit bieten, bei der wir dies hier vertiefen können.“ Harry fiel das merkwürdige Verhalten nicht auf. Selbst wenn, hätte er den Blick, den der Vampir der Frau widmete, nicht bemerkt, wie auch? Bei diesem Blick schlugen ihre natürlichen Instinkte an und sie fühlte sich unwohl in der Nähe dieser furchteinflößenden Kreatur mit den stechenden Augen. Es war beinahe, als würde ihr das Glühen in ihnen drohen. Drohen mit den Folgen, wenn sie dem Jungen, der augenscheinlich unter dem Schutz dieses Vampirs stand, zu nahe zu treten wagte. Die anderen beiden Jungen schenkten dem Schauspiel ebenso wenig Aufmerksamkeit, wie ihr Mitschüler. Sie beobachteten stattdessen wie der Gryffindor plötzlich blass wurde, sich die Arme um den Körper und dabei den Umhang fest um seine schlanke Statur schlang. Oh, er hatte gewiss schon einige Kilo auf die Hüften bekommen, seit er von seinen Verwandten weg war, doch noch immer schien er zu dünn für seine Größe, doch in der Hinsicht waren sie zuversichtlich. Sorgen breitete ihnen der plötzliche Verlust sämtlichen Blutes aus dem Gesicht, dessen Ursache sie nicht kannten, jedoch einer von ihnen im Zusammenhang mit seiner gerade erst geheilten Verletzung sah. „Hey, Harry, alles in Ordnung?“ Blaise war sofort neben ihm, um ihn aufzufangen, denn der schwarzhaarige Junge sah aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Nun wurde der Lord aufmerksam und wandte den Blick von der Elbe ab, die sich nur leicht daraufhin entspannte. Die Worte rissen auch Harry wieder zurück in das hier und jetzt. „Ja, alles in Ordnung. Mir geht’s gut“ kam seine beinahe standardmäßige Antwort. Er spürte die kritischen Blicke der drei daraufhin und fuhr hastig fort, um ihre Zweifel zu zerstreuen. „Ich glaube es wäre angemessen, wenn ich zurück gehe und mir was anziehe.“ /Und mich dort verkrieche/ fügte er in Gedanken hinzu. Erst jetzt, wo er die Finger aus dem Stoff löste, um entspannter zu wirken, wurde ihm gewahr, dass jemand ihm einen Umhang gegeben hatte. Als dann der Geruch von Herbst in seine Nase stieg und ihm klar wurde, wessen Umhang das war, bekam sein Gesicht wieder Farbe, was die anderen anscheinend einigermaßen besänftigte. „Vor Ende des Festes kann niemand den Wald verlassen oder betreten“ erklang eine neue, dieses Mal männliche Stimme. Harrys Gedanken rasten und schnell fand er eine Lösung auf die erste Frage, die in ihm aufgekommen war: Warum konnten sie nicht gehen? Es war schon erschreckend einfach, aber auch nur vielleicht, weil er zur Hälfte selbst ein Elb war. Er wandte sich etwas zu neutral an Tom, als wäre dieser an seiner Misere schuld, in der er nun steckte. „Lasst mich raten: Ein Teil des Brauches, damit ihnen das entführte Geburtstagskind nicht abhanden kommt?“ Er brauchte darauf keine Antwort, es war genau genommen nicht einmal eine Frage gewesen. Es interessierte ihn schon, wie es überhaupt zu diesem jährlichen Ritual gekommen war, doch zum einen war die Geschichte wahrscheinlich eine der Längeren und zum anderen drängte sich ein anderer Punkt in den Vordergrund: Kleidung! Zwar verhüllte der Umhang, was er nicht offenbaren wollte – was nebenbei einem jeden hätte mittlerweile ins Auge stechen müssen, wie Harry stirnrunzelnd überlegte – doch so würde ihn weder der Vampir, noch dessen jüngste Schwester oder das Veelenblut herumlaufen lassen. /Elendes eitles Pack. Muss doch nicht jeder.../ weiter kam er nicht, denn wieder erklang die ihm fremde Stimme. „Lord Riddle, meine Königin und Ihr Herr Vater, sowie Ihre Frau Mutter erwarten Sie. Auch Ihre Schwester wird sich dort mit Ihrer Gefährtin einfinden. Darf ich Sie bitten mir zu folgen?“ Es war weniger eine Bitte, mehr eine Aufforderung, und alle verstanden die subtile Botschaft, die in dem Ton des Mannes mitschwang, dass nur der Lord ihm folgen sollte, doch als hätte einer die Frage ausgesprochen, die ihnen allen auf der Zunge lag, sprach der Elb weiter. „Die jungen Herren können sich, bis die offiziellen Festlichkeiten beginnen, gerne etwas umsehen. Auf dem Markt sollte sich auch gewiss etwas zum Einkleiden für den jungen Krieger finden lassen.“ Mit einem Blick, der dem des Lords in nichts nachstand, bedachte Harry den Mann auf diesen Titel hin und auch dieser fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, doch konnte er es gekonnter überspielen als die Elbe. Im Palast hatte es bereits die Runde gemacht, dass ein exotisches Elbenblut es mit drei der Waldläufern aufgenommen und sich erstaunlich gut gehalten hatte, dafür, dass es noch so jung war. Einer von diesen Waldläufern war deswegen äußerst – er dachte, dass verärgert ein gewiss unzureichendes Wort war. Dieser Junge, der noch blutjung für ihre Verhältnisse war, zudem irgendwie schutzlos wirkte in der Nachthose und dem viel zu großen Umhang, schien im Augenblick trotz allem geradezu eine Aura um sich zu haben, die Gefahr schrie und einen jeden warnte, ihm zu nahe zu kommen. Ein Punkt war wahrscheinlich sein Aussehen, dass sich so von dem der anderen ihres Volkes unterschied. Erschwerend kam hinzu, dass er so eng mit Vampiren verkehrte, wie es nur selten gesehen wurde zuvor. Allein die Familie der Silvaes und ihr König standen den Blutsaugern derart nahe, wenn überhaupt. Er schluckte einmal, um seine trockene Kehle zu befeuchten, bevor er weiter sprach. „Der König hat einen Boten ausschicken lassen, der den Händlern verkündet, dass sie euch ein Gewandt eurer Wahl zur Verfügung stellen sollen, in der Zusage, dass er ihnen dann das Endgeld...“ „Das kann ich nicht annehmen. Ich kann meine Sachen selbst bezahlen“ unterbrach Harry den Mann hastig, da es ihm offensichtlich nicht behagte. „König Godric sieht es als Entschädigung an, da seine Männer Schuld daran tragen, dass ihr hier bis zum Morgen ohne ordentliche Kleider festsitzt. Es ist das Mindeste, was er euch anbieten kann. Zudem glaube ich nicht, dass ihr Gold bei euch tragt.“ Ein Knurren kam von dem dunklen Lord, wie von dem Elbenblut, als der Mann ihn abschätzig musterte, dass sich sowohl dem Boten, als auch der Hofdame die Härchen im Nacken aufstellten, doch ein kurzes Verneigen des ungewöhnlich dunklen Schopfes zeigte, dass er akzeptierte, wenn auch weniger freiwillig. „Den Markt findet ihr im Osten, in der Nähe des Sternengartens.“ Froh endlich fort zu können drehte sich der Elb um und schritt zusammen mit der Hofdame voran. „Junger Malfoy, du und dein kleiner Freund seid für ihn verantwortlich. Achtet darauf, dass nichts passiert und sollte es den kleinsten Hinweis geben, dass er nicht wieder völlig genesen ist, dann fesselt ihr ihn wenn nötig an eines der Betten hier, hast du das verstanden?“ „Ja, MyLord.“ Bevor der Vampir dem Elben folgte, wandte er sich noch einmal an den Jungen, der ihn schon so viele Nerven gekostet hatte und noch immer atmete. „Den Umhang gibst du mir später beim Essen wieder.“ „Du isst doch gar nicht!“ schrie Harry ihm noch hinter her, doch mehr als ein Schnauben, das er fast nicht mehr hören konnte, bekam er darauf nicht. „Elender Flederwicht.“ „Lass uns lieber gehen, anstatt leeren Raum zu verfluchen. Die ehrenwerten Sprösslinge der Familien Zabini und Malfoy bieten dir auch ihre exklusiven Dienste in modischen Fragen an.“ „Sollte ich mir Sorgen machen?“ Die Stimme und der Blick des Elbenblutes troffen nur so von Skepsis. „Kommt ganz darauf an“ meinte Blaise vergnügt nach der Vorlage seines Freundes. „Auf was?“ „Auf die Auslagen.“ Harry stöhnte. Wieso musste er auch unbedingt fragen? Konnte der Tag eigentlich noch besser werden? Und da war sie wieder, die kleine zynische Stimme, klar und deutlich. Jetzt war sein Kopf wieder in Ordnung, oder zumindest so in Ordnung, wie vor dem Stunt heute Morgen. „Sollen wir dich führen, oder geht es so?“ unterbrach Draco die beiden, damit das hier nicht wieder in einen Kampf mit dem jungen Potter ausartete. Wahrscheinlich würde der Vampir sie häuten, denn nun waren sie für dessen Sicherheit zuständig und somit seine Leibwächter. Draco schüttelte den Kopf. Seinen Einstieg in den dunklen Orden hatte er sich anders vorgestellt. Auf der anderen Seite war ihm klar gewesen, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen war, bis Harry Potter es schaffte zu Master Potter in der Hierarchie des dunklen Ordens aufzusteigen, wenn er erst einmal mit einem Bein drinnen war, denn dieser junge Mann machte bei so was keine halben Sachen. /Master Potter/ dachte er Augen verdrehend. Soweit war es also gekommen. Wenn er den Gryffindor laut so nennen würde, würde dieser ihn wahrscheinlich verhexen. Jedoch konnte man es positiv sehen. Die Leibgarde war immerhin einer der höheren Ränge, oberes Mittelfeld quasi. Für den Anfang also überhaupt nicht schlecht. Auf die Frage hin gab Harry seinen Kampf gegen das Kommende auf und harkte sich bei den beiden als Antwort und Friedensangebot ein. Veelen und Nymphen konnten äußerst schwierig werden. Fast so schwierig, wie er. ~*~ „Das bildest du dir ein“ versuchte es Draco erneut, als er sich einige Stoffe genauer ansah. Es war ein gutes Stück durch die Waldstadt gewesen, bis sie den Markt erreicht hatten, der – den Reaktionen von den beiden Slytherins nach zu urteilen und zu Harrys Verdammnis – ihre Erwartungen übertroffen hatte. Da sie ihm aber nur genau einen Satz Kleider auswählen durften, schienen sie das Perfekte für diesen Tag zu suchen. Das war jedoch nicht Harrys größtes Problem. „Nein, ich weiß, dass mich alle anstarren.“ „Rein zu deiner Information, niemand hier hat auch nur annähernd so dunkles Haar wie du. Und selbst wenn, es ist ja nicht so, als würdest du die Blicke sehen.“ „Dafür spüre ich sie. Das habe ich immer getan. Weißt du wie beschissen das ist, wenn man ich ist?“ „Denk nicht dran. Immerhin hat der Lord uns gerade offiziell zu deinen Leibwächtern ernannt. Fühl' dich also geehrt Potter und jammre hier nicht rum.“ Den letzten Teil von Dracos Satz überging Harry geflissentlich. Dann jammerte er eben. Der Rest verwirrte ihn. „Hat er das? Eigenartig.“ „Eigentlich nicht. Mit mir bist du quasi unverwundbar und Draco ist prädestiniert als Leibwache. Wenn er seinen Schutzbefohlenen in Gefahr sieht, wird er gefährlich. Wir sind perfekt.“ „Doch nicht das, dass ihr - von allen auf der Welt - es seid. Dass er überhaupt jemanden dazu abstellt. Ich bin und bleibe der verdammte Junge-der-einfach-nicht-den-Löffel-abgibt. Warum meinen alle mir ihren Schutz auferlegen zu müssen? Selbst dieser launische Vampir?“ Die beiden wussten es besser, als zu erwähnen, wessen Launen es leicht mit denen des dunklen Lords aufnehmen konnten. „Was für ein Löffel?“ fragte Draco, bekam von Blaise jedoch nur den bekannten Blick, das er Muggelkunde hätte belegen sollen, während Harry den Einwurf überging. „Es wirkt irgendwie surreal, wenn der dunkle Lord Voldemort dem Jungen, der sein prophezeiter Untergang ist, Bewacher gibt.“ „Blaise, ich glaube er hat durchschaut, dass wir eigentlich hier sind um die Bewohner vor ihm zu schützen.“ Harry schnaubte. Manchmal war Malfoy immer noch ein Mistkerl. Verarschen konnten sie doch jemand anderen. „So unwahrscheinlich ist das gar nicht. Vampire sind sehr beschützend wenn es um diese Sache geht“ erklärte Blaise, während er etwas vor Harrys Oberkörper hielt, es dann aber wieder weglegte und irgendwas von 'zu rot' vor sich hin murmelte. „In welcher Sache?“ runzelte dieser die Stirn. Worum ging es nun schon wieder? Hatte er irgendwas nicht mitbekommen? „Er mag dich.“ Blaise' Ton klang so, als würde er ihm ein offenes Geheimnis offenbaren. „Das ist Unsinn“ und davon war Harry überzeugt. „Ist es das? Du kanntest ihn nicht vor diesem Sommer.“ „Doch tat ich“ widersprach er dem Nymphenblut. „Vorher warst du ein Übel, zumindest bis du dich als ernstzunehmender Gegner geoutet hast. Das ist was anderes.“ „Ich habe letztes Jahr quasi in seinem verdammten Kopf gewohnt. Natürlich kenne ich ihn.“ Langsam reichte es Draco. Wenn die beiden so weiter machten, würde es entweder damit enden, dass irgendjemand diesen plappernden Dämon verfluchte, oder ihnen Harry entwischte, wobei die zweite Möglichkeit noch mindestens einen wütenden Vampir mit im Paket hatte. „Blaise, sind die Windspiele dahinten aus Aquamarinen?“ „Weg war er. Nymphen haben es mit Edelsteinen, oder?“ Erstaunt hatte sich der dunkelhaarige Elb in die Richtung gewandt, in die der weißhaarige Junge davon gerauscht war. „Hat er recht Draco?“ fragte er dann, ohne sich umzudrehen, doch seine Stimme war nun ernst. „Der Nymph redet viel. Der Lord weiß selbst nicht, was mit ihm ist, ebenso wenig wie du.“ „Sprach der Empath, der mich nicht lesen kann“ schnaubte er, bei dieser Situationsanalyse. „Ich brauche diesen Fluch dafür nicht. Mittlerweile kenne ich dich lang genug, um es zu sehen. Hier, ich glaube das ist perfekt. Zieh es mal über.“ Harry stöhnte, folgte jedoch der Anweisung. „Hat es geholfen, es zu kontrollieren?“ fragte er, als Draco irgendwas an der Seite schnürte. „Natürlich, aber du lenkst ab. Was fühlst du?“ „Was wird das hier? Der Versuch den großen Helden der Zaubererwelt mit dem bösesten Bösewicht zu verkuppeln? Ich habe dir schon mal gesagte, dass ich nicht - Hey!“ Mit einem Ruck hatte Draco die Schnüre am Rücken zusammengezogen, dass Harry fast sämtliche Rippen zersplittert wären. Zumindest fast...nun gut, er übertrieb, aber immerhin bekam er nun schwerer Luft. „Das war wohl zu eng“ murmelte diese elende Schlange und Harry konnte das Grinsen in dessen Gesicht schon fast körperlich schmecken. Vielleicht war es einfach besser zu antworten. Sie würden so oder so scheitern. Er und Riddle. Die hatten sie doch nicht mehr alle! „Was soll ich da schon fühlen? Mir gefällt es ihn zu ärgern, wie es jedem mit einem makaberen Humor gefallen würde Voldy zu verschaukeln. Zwischendurch ist es aber auch angenehm, wenn er und ich einfach im selben Raum sind und unseren eigenen Geschäften nachgehen. Wir haben uns miteinander arrangiert würde ich sagen. Er erträgt mich, dafür helfe ich hin und wieder mal aus. Quid pro quo.“ „Wenn es danach geht, dann würde er bei weitem noch mehr zu erdulden bereit sein“ murmelte Draco. Harry wusste, dass Draco nichts anderes als das Geschehen an seinem Geburtstag meinen konnte. „Eigennutz. Das Schloss ist die bessere Wahl, wenn die Alternative dessen ausgebrannte Ruine wäre.“ „Warum bleibst du eigentlich? Du bist 17 und frei überall hinzugehen.“ Einige Zeit herrschte Stille, während Draco an irgendwelchen Dingen herum zupfte. Wahrscheinlich zog er Bänder durch vorgesehene Schlaufen, was die Frage aufwarf, was er da eigentlich trug? Als der blonde Junge schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete, gab Harry sich einen Ruck und begann leise zu sprechen. „Wo soll ich denn sonst hin? Bei den Dursleys werde ich in ein Kabuff gesperrt und geschlagen. Beim Orden werde ich rund um die Uhr überwacht, oder zu den Dursleys geschickt und die Weasleys bringen mich entweder zum Orden oder ich kann unter Ordensbedingungen da bleiben, doch mit Ron ist das auch kein Ferienparadies. Ich habe einfach keine Ahnung was mit ihm los ist.“ „Ich kann dir sagen was los ist. Er vergeht fast vor Wut und Sorge. Hinzu kommt noch ein Funken Ehrgeiz und seine gryffindorscher Beschützerinstinkt. Er hat wahrscheinlich ein Problem damit, dass in ganz Hogwarts bekannt ist, dass du was mit seiner Schwester hast.“ „Nein, das passt nicht. Du hast bestimmt Recht mit Rons Gefühlslage, aber sie ist einfach nicht mit dem Rest zu vereinen. Das stimmt alles irgendwie nicht mit seinem sonstigen eifersüchtigen Verhalten überein“ fuhr sich Harry wütend durch die zerzausten schwarzen Locken. „Als hätte das Wiesel noch nie irrational gehandelt.“ Knapp wich er einen Schlag von dem dunkelhaarigen Jungen aus. „Ja, ist schon gut. Lass uns zum eigentlichen Thema zurück.“ „Wer weiß eigentlich alles von deiner Gabe.“ Einen Moment war der junge Malfoy wegen dieser Frage verwirrt, ebenso wie von dem ruhigen Ton. Wahrscheinlich würde er sich nie an die Stimmungsschwankungen von diesem Jungen gewöhnen. „Du und meine Schwester, davon ausgehend, dass du es für dich behalten hast.“ „Wieso weiß Blaise es nicht? Er ist dein Freund. Oder deine Eltern?“ Meinte er das nur oder lag auf dem Wort 'Freund' diese bestimmte Betonung? Nein, er musste sich irren. Potter konnte es nicht wissen. Konnte er doch nicht, oder? „Sie müssen es nicht wissen.“ „Vertraust du ihnen? Vertraust du Blaise?“ „Mit meinem Leben.“ „Dann solltest du es zumindest ihm erzählen. Ich glaube er hat etwas gemerkt und wartet darauf, dass du zu ihm kommst. Wie lange kennt ihr euch nun?“ Die Frage brauchte Draco nicht beantworten, denn er wusste ebenso gut, wie Harry, dass sie ihn nur zum Nachdenken bringen sollte. Er hasste Ratschläge, vor allem, wenn er es doch selbst wusste. Beinahe hatte er vergessen gehabt, wieso dieser verfluchte Potter es immer wieder schaffte ihn auf die Palme zu treiben, wie Blaise so gerne sagte. Er führte ihm das vor Augen, was er nicht sehen wollte. „Ich überlege es mir. Sag erstmal wie es sitzt.“ Harry brauchte einen Moment, bis er verstand, was sein neuer Freund meinte. „Es fühlt sich gut an und ich kann mich drin bewegen.“ „Das sieht genial aus Draco. Kommt! Ich glaube ich habe da hinten Hosen gesehen, die einfach perfekt dazu passen würden.“ Harry schaffte es gerade noch sich bei dem Händler zu bedanken, bevor Blaise ihn zu einem der anderen Stände zog, während Draco ihnen zufrieden folgte. Dieses Mal hatte Harry nicht damit argumentiert, dass er Frauen bevorzugte und vor allem hatte er auf das Thema nicht so allergisch reagiert, wie nach dem Konzert. Der gute Tom schien schon - ohne es zu wissen - dabei zu sein, den Gryffindor mit der Schlangenzunge und den Adlerschwingen zu knacken. Dennoch mussten sie vorsichtig sein. Immer einen Schritt nach dem andern. Erst musste sich Harry über seine eigenen Gefühle bewusst werden, dann konnten sie weitergehen. ~*~ „Hört ihr das auch?“ „Meinst du die Musik, den Jubel und das ganze Spektakel aus... ich glaube südlicher Richtung Blaise?“ antwortete ihm Harry lieblich, den sie endlich eingekleidet hatten und bei Merlins und Morganes Nachfahren, sie hatten einen perfekten Job gemacht. Alle die ihn jetzt anstarrten, taten das nun gewiss nicht mehr nur wegen seines dunklen Haares. „Was geht da wohl vor sich?“ murmelte Draco. „Es ist der sechste Tag des achten Mondes. Die Tänzer zeigen im Sternengarten was sie können. Ihr könnt hingehen und es euch ansehen. Folgt einfach der Musik“ erklärte ihnen der Händler, an dessen Stand die drei Jungen sich gerade die verschiedenen Schnitzereien angesehen hatten. „Harry, gehen wir dahin? Bittebittebitte.“ Verwirrt zogen sich die dunklen geschwungenen Augenbrauen zusammen. „Bettelst du etwa? Wer bin ich, deine Mutter?“ „Nein, du bist der hohe Gast des Lords, den zu beschützen wir hier sind. In Ausübung unserer ehrenvollen Pflicht ist es uns nicht gestattet Spaß zu haben. Unsere Aufgabe ist es nicht von eurer Seite zu weichen Mr. Potter.“ Harrys Knöchel knackten bedenklich, bevor er sich eines besseren besann und der Schalk in den Augen begann zu tanzen. Draco schluckte. Er hatte sich gerade wohl selbst ausgeliefert. „Dass ich das noch erleben darf. Der große Draco Malfoy...“ „Wag es nicht zu beenden, womit du eben begonnen hast, oder ich jage dich quer durch diesen verdammten Wald, dass sogar die Vampire deine Fährte verlieren, und verscharre dich einfach in einem Loch, damit die Tiere deinen Körper für mich in alle Himmelsrichtungen verteilen.“ „Blaise, Draco hat mich gerade überredet mit euch zu diesem Spektakel zu gehen“ lachte der letzte Potter und verschwand zwischen den Bäumen. „Ich glaube wir haben es gerade geschafft ihn aus den Augen zu verlieren“ kam es trocken von Blaise, auch wenn das strahlen seiner Augen seines Tones Lügen straften. ~*~ Ängstlich vor dir Weite suchen, „Wow“ kam es gleichzeitig von den drei Jungen, was zwei von ihnen den dritten seltsame Blicke schenken lies. dich nicht findend dabei fluchen; „Ich dachte du könntest nichts sehen.“ Blaise war definitiv verwirrt und sah zu Draco, der ebenso ratlos wirkte, was Harry zum Schnauben brachte. springen, tanzen und mich drehen, „Ich glaube, dass unsere Töne der Verzückung nicht der selben Wahrnehmung gewidmet sind.“ nur noch grelle Farben sehen; „Du redest schon fast so geschwollen wie Draco AU.“ „Den hast du verdient“ kam es darauf von den anderen beiden, die ihm beide eine Kopfnuss verpasst hatten. immer neu den Drachen schicken, „Wenn ihr mir sagt, was ihr seht, dann sag ich euch, was ich wahrnehme.“ meine Haut mit Dornen spicken, „Es ist eine riesige Lichtung übersät mit einem bunten Meer von Blumen. Die Sonne hat schon längst den Zenit überschritten und die Bäume werfen ihre Schatten. Viele Elben sind hier in den buntesten Gewändern und einige tanzen, während andere ihnen zusehen, singen oder auf ihren Instrumenten spielen. Zwischen all diesen schwirren kleine Feen umher“ beschrieb Blaise das Szenario vor ihren Augen. um das Haus im Veitstanz springen, „Draco?“ Es war keine Aufforderung, doch Harry wusste, dass Dracos Empathie ihn das Ganze mit anderen Augen sehen lassen konnte. Er ließ ihm die Wahl, ob er seine Sicht mit ihnen teilte. Seine Entscheidung. Dieser Seufzte, bevor er anfing zu sprechen. vor dem Feuer mit dir ringen. „Sie glühen alle geradezu vor Freude, Sorglosigkeit und Spaß. Ehrgeiz bringt andere zum Leuchten, doch alles ist sonst so frei. Ihr glaubt gar nicht wie witzig die kleinen Feen das ganze finden.“ Während er sprach sah Draco aus dem Augenwinkel zu Blaise, um zu sehen, wie er reagierte. Seine Miene schien konzentriert und er versuchte zu verstehen was Draco sagte, versuchte es sich vorzustellen. Alles dreht sich um mich her, „Ich rieche den süßen Duft der Blumen und den salzigen Schweiß der Tänzer. Ich spüre die Musik in der Luft und die sanfte Magie der Feen, die mit den Tänzern ihre Spiele treiben. Ich spüre die sanften Brisen des Windes der alle Eindrücke zu mir trägt, zusammen mit der Musik und den Stimmen, die die federnden Schritte der Elben verschlucken.“ „Schön gesagt.“ Zwei von ihnen zuckten fast unmerklich zusammen, als die Stimme einer Elbe zu ihnen floss. die Welt versinkt im Farbenmeer - /Immerhin ist Potter nicht der einzige, dem dieses Kunststück gelingt/ knurrte Draco in Gedanken, der es nicht gewohnt war, dass man sich ihm unbemerkt nähern konnte, doch das Chaos der Gefühle hier, machten es ihm nicht leicht. „Ihr seid das erste Mal in diesen Wäldern, habe ich Recht? Man sieht hier selten Veelen oder Nymphen.“ Bei den Worten fuhr sich Draco übers Gesicht. Wenn Potter es noch nicht gewusst hatte, dann spätestens jetzt. wenn ich tanze, „Doch noch seltener sieht man ein so exotisches Halbblut unseres Volkes. Aber wo sind meine Manieren? Ich bin Veileyra Xanos und darf ich die Namen der hübschen jungen Herren erfahren?“ mit dir tanze. „Meine Begleiter hören auf die Namen Draco Malfoy und Blaise Zabini. Ich selbst trage viele Namen, doch bei meiner Geburt nannte man mich Harry James Potter. Es ist uns eine Ehre, Bardin“ verbeugte sich Harry. Geil auf dich die Zweifel töten, „Oh, wie ich sehe scheinst du schon von mir gehört zu haben.“ Erfreut legte sie ihm ihre Hand in die seine, auf die er seine andere legte. in dem Schattenkreis erröten, „So viele Geschichten haben eure Augen gesehen und eure Lippen erzählt, dass euer Name nicht ungenannt bleiben konnte.“ wenn ich nackt, wie ich geboren, „Es ist faszinierend wie galant Ihr euch ausdrücken könnt junger Harry. Erlaubt es mir, euch mit hinunter zu den Spielen der Tänzer zu nehmen. Es wird euch gewiss gefallen.“ Und wie faszinierend das war. Diese Formen waren den beiden Schülern ebenfalls neu, doch sie erkannten, was anderen verborgen geblieben wäre. Es war ein Spiel. Das charmante Lächeln und der Glanz in den grünen Augen, sagten ihnen, dass es nur ein Spiel sein konnte, dass ihrem Mitschüler Spaß machte und die Bardin schien mitzuspielen. „Es wäre uns eine Ehre.“ Draco und Blaise schenkten sich einen Blick, folgten dann aber den beiden. halb gefunden, halb verloren, „Ihr seid gewiss auch hier, um zu tanzen, oder junger Harry?“ halb gezogen, halb gesunken, „Nein. Ein unglückliches Missverständnis hat mich hier her verschlagen und wie ich hörte ist es erst in der Nacht möglich, den Wald wieder zu verlassen.“ halb verdurstet, halb betrunken „Ein kleines Spiel unseres Königs, dass er ein jedes Jahr mit seinem Mentor zu spielen pflegt, seit die kleine Lady Mara das Licht der Welt erblickte.“ Harry fiel ein, was Mara gesagt hatte, als er ihr das erste Mal begegnet war. Eigentlich hätte sie bei Onkel Ric und Tante Asca sein müssen. Aber dann war Ascalira Silvae ihre Tante Asca und Ric... mitternächtlich bei dir liege, „Godric Gryffindor ist Maras Pate? Ich hätte es wissen müssen.“ Blaise runzelte die Stirn, während Draco den Kopf schüttelte. Ein Tag an der Seite von Harry Potter und sie erfuhren mehr als in den vorangegangenen Jahren. Sie wussten, dass die Slytherins jedes Jahr am Geburtstag der jüngsten ausgingen, aber wohin war ihnen und auch ihren Eltern immer verborgen geblieben. Sie wussten, dass es Elben gab und dass sie eine Hauptstadt irgendwo hatten, doch war ihnen weder bekannt, wo sie zu finden war, wie sie hieß, oder wie man sie erreichen konnte. Auch wussten sie, dass die Elben von der Familie der Silvaes regiert wurden, mehr auch nicht. Doch dass Harry Potter so viel bekannt war, erstaunte sie durchaus. töricht mich um dich betrüge. „Wie es mir scheint weißt du mehr, als andere außerhalb dieses Waldes.“ „Nicht viel. Genug um mir Gedanken zu machen und doch so wenig, um mir den Kopf zu zerbrechen.“ Die beiden Hellhaarigen hörten auf. Sie sahen die beiden von der Seite an und erkannten, dass es andersherum war. Die Elbe spielte ein Spiel, dass Harry vor ihnen erkannt hatte und eingestiegen war. Was wollte sie? Warum horchte sie Harry aus? Alles dreht sich um mich her, „Was ist mit euch beiden? Was führt euch in unsere schöne Stadt.“ „Harry“ antworteten sie wie aus einem Mund, was die Frau zum Lachen brachte. die Welt versinkt im Farbenmeer - „Ich sehe schon. Hier, wir sind da. Nun werde ich euch verlassen, denn andere Pflichten rufen mich. Auf bald ihr jungen Halbblüter. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem mir eure Geschichte zu Ohren kommt.“ „Ich fürchte und hoffe zugleich, dass meine Geschichte nicht interessant genug für euch wird.“ wenn ich tanze, „Jede Geschichte verdient es, gehört zu werden“ und ebenso plötzlich, wie sie aufgetaucht war, war die Elbe in der Menge verschwunden. „Was hatte sie gewollt?“ mit dir tanze. „Meine Geschichte, glaub ich, jedoch weiß ich nicht warum. Ein jeder kennt doch schon den ersten Teil und vom zweiten habe ich übrigens die Exklusivrechte bereits vergeben.“ „Wenn du das so sagst, klingt das schon beinahe unverfänglich, aber was anderes. Woher weißt du soviel?“ Harry blickte abschätzend zu ihnen. In meinem Kopf sind Spiegelscherben, „Ich habe das ein oder andere aufgeschnappt. Jedoch hilft es mir nicht weiter. In meinem großen Puzzle fehlen mir noch viele Teile.“ Einen Moment wirkten die beiden ratlos, bevor Draco etwas einfiel. „Wenn du zur Hälfte ein Elb bist, von wem...“ jedoch wurde er unterbrochen, als eine seltsam anmutende Frau zu ihnen kam und mit glockenheller Stimme sprach. Die kamen ja schon fast wie die Motten zum Licht. taumelnd stürzte ich ins Verderben. „Nedjem Kamen. Es ist erstaunlich, wo man dich alles antrifft.“ Verdutzt wandte sich Harry an sie. Es war das erste Mal, dass er ihre Stimme hörte. Sonst kommunizierte sie immer auf einem anderen Weg mit ihm. „Ferocia? Was tust du denn hier?“ Zwischen Tod und ewig leben „Du kennst sie?“ wollte Blaise wissen, der die Fremde in den schwarzen Gewändern kritisch musterte. Sie war definitiv keine Elbe, wahrscheinlich eine der Naturgeister. „Sie ist eine gute Freundin.“ Vorsichtig streckte er seine Hand in ihre Richtung aus, als wolle er ihr Gesicht berühren. muss es etwas drittes geben. „Darf ich?“ Sie kam näher und ließ es zu, dass er ihr sanft mit seinen Händen übers Gesicht und durch die schneeweißen Haare fuhr. Es war das erste Mal, dass er ihr in der Gestalt eines der humanen Völker begegnete. Kritisch sahen sich das graue und violette Augen an, denn das Verhalten war äußerst merkwürdig. Es war offensichtlich, dass diese Frau und Harry sich kannten und sie wusste auch, dass er blind war, doch warum berührte er ihr Gesicht? Es war eine Geste, die half sich das Gesicht eines anderen vorzustellen, doch wenn sie sich kannten, warum wusste Harry nicht wie sie aussah? Alles dreht sich um mich her, °Eine Sylph, wenn du damit was anfangen kannst.° Harry nickte langsam, als sie wieder auf dem üblichen Weg mit ihm sprach, wahrscheinlich, damit die anderen sie nicht hörten und grinste leicht. Auch Sylphen gehörten zum Volke Boreas', hatten eine menschenähnliche Gestalt und waren ebenso mit dem Wind verbunden, wie Windgeister, doch sie wechselten nicht ihre Gestalt. „Du hast mir noch immer nicht geantwortet.“ „Ich war lange nicht mehr hier gewesen und ich dachte, dass ich hier mal vorbeischauen könnte. Der Wind kann hier frei und frisch wie eine Meeresbrise zwischen den Bäumen tanzen und es bereitet mir Freude mit den kleinen Feen. Wusstest du, dass hier die größte Kolonie von ihnen lebt?“ „Sie sind hier, seit Maylawen das erste Mal tanzte, soweit ich mich erinnern kann. Sie lieben Tänzer.“ die Welt versinkt im Farbenmeer - „Sie schwärmen noch heute von ihr und ihrem Gefährten. Zudem gefällt ihnen der Wald, so wie mir.“ „Wie lange bist du schon hier?“ „Lang genug, dass sie mir einen Namen gegeben haben. Sie nennen mich Sey-Liraeini.“ „Windträgerin.“ Harry merkte nicht einmal, dass er seinen Gedanken laut aussprach. wenn ich tanze, „Du überrascht mich immer wieder mit den Dingen, die du nicht wissen solltest. Wirst du auch tanzen?“ „Nein, wird er nicht. Er hat sich bei seiner Ankunft hier verletzt“ ging Draco dazwischen. Das wäre ja noch schöner. „Mir geht’s wieder gut“ fauchte er die beiden an, wandte sich dann aber wieder dem Windgeist zu. mit dir tanze, „Wie kommen eigentlich alle darauf, dass ich tanzen würde?“ „Du trägst die Gewänder eines Tänzers? Warum kleidest du dich so, wenn du nicht vorhast zu tanzen?“ „Frag die beiden dort. Sie haben mich eingekleidet. Ich habe keine Ahnung, was ich anhabe.“ „Oh und sie haben wundervolle Arbeit geleistet. Es wäre geradezu eine Verschwendung. Komm.“ „Aber ich...“ Es war sinnlos weiter zu streiten, denn bevor die beiden anderen eingreifen konnten, hatte die Slyph ihn mit sich gezogen. „Ihr seid echt tolle Leibwächter“ rief Harry noch, doch da war er schon in der Menge verschwunden, die noch zwischen ihnen und den Tänzern war. „Wenn der Lord das erfährt, gibt das gewaltigen Ärger.“ wenn ich tanze, „Wie du schon sagst. Wenn.“ „Er hat eine magische Anziehung auf die unterschiedlichsten Wesen, oder?“ „Und sie ist ebenso groß, wie die für Katastrophen. Hoffen wir, dass sein Pensum für heute erfüllt ist.“ Draco ließ sich ins Gras fallen und zog die Beine an, um den Dinge zu harren, die außerhalb ihres Einflusses kamen. „Allein die Göttin weiß das, wenn überhaupt“ seufzte Blaise und setzte sich neben seinen Freund und zusammen beobachteten sie, was sich ihren Augen bot. mit dir tanze.* ~*~ „Lanir?“ Die junge Frau stand so abrupt auf, dass der schwere Stuhl hinter ihr krachend zu Boden fiel. Die feinen blauen Stoffe umwehten ihre schlanke Gestalt, die alle Elben auszeichnet, als sie wie der Nebel an einem frühen Sommermorgen verschwand. Fast völlig geräuschlos, nur der Wind in den Stoffen war ein schwaches Wispern „Sharien!“ Sie lief durch die großen Hallen des Palastes, der in den Kronen von fünf uralten und mächtigen Alburienbäumen gewachsen war, nur von einem Wunsch beflügelt, dem Wunsch, dass sie sich nicht irrte, dass es wahr war, dass er wirklich zurückgekehrt war. Die Magie der Bäume konnte sich nicht irren. Es hatte jemand ihres Blutes den Palast betreten, doch gerade heute waren alle da. Keiner war außerhalb. Ihr Bruder war bei ihr gewesen, hatte noch versucht sie aufzuhalten, ihre Mutter leistete den Vampiren Gesellschaft, ihr Vater war mit seinem Patenkind wahrscheinlich oben in den Kronen der Bäume und ihre Großmutter beobachtete wahrscheinlich aus einem der Fenster das Treiben im Sternengarten. Ihre ältesten Brüder lebten heute nicht mehr. Nur einer, ein einziger und er war endlich zurückgekehrt, nach all den Jahren. „Es muss Lanir sein“ flüsterte sie, als wenn die Worte es zu einer unabänderlichen Wahrheit machten. Sie rannte, lief so schnell sie konnte durch die Gänge, bis hin zu der Galerie der dritten Ebene, von der sie die Eingangstoren sehen konnte, wo sie beinahe mit einem der Waldläufer zusammen stieß. „Entschuldigt Prinzessin, die Alburienbäume...“ sprach der Mann hastig, während er sich verbeugte, wurde jedoch unterbrochen. „Ich weiß Alain, sie haben einen aus meiner Familie willkommen geheißen.“ „Glaubt ihr, dass euer Bruder zurückgekehrt ist?“ „Glaubt ihr, dass euer bester Freund wieder da ist?“ stellte sie die Gegenfrage. Die beiden sahen sich an und kannten die Antwort. Es war eine Hoffnung. Stimmen drangen zu ihnen hinauf und sie sahen nach unten, um zu erkennen, wer durch die Tore getreten war. Als sie dann jedoch die blauen Haare der Bardin erkannten und dass drei Knaben sie begleiteten, machte sich Enttäuschung in ihren Gesichtern breit. Einige Etagen höher jedoch verengten sich grüne Augen nachdenklich, während zwei Augen, die vielleicht unterschiedlich gefärbt waren, dennoch ein und der selben Person gehörten, in die Ferne sahen. ~*~ Die Bardin führte sie zum Palast der Silvaes und Harry fühlte sich, als würde ihm das Herz in die Hose rutschen. Ihm war ganz flau. Etwas zögerlich streichelte er das schwarze Fell des kleinen Wesens auf seiner Schulter, dass sich an ihn schmiegte. „Ich dachte, du kannst nicht in Gebäude“ flüsterte er fast unhörbar. °Geschlossene Räume, oder solche die man schließen kann, sind für Windgeister so etwas, was die Menschen als Hölle bezeichnen. Dort steht die Luft. Die Architektur der Elben ist eher luftig. In dem Sinne sind es keine Gebäude, sondern vielmehr Überdachungen. Es gibt nur einige Zauber, die gröberes als Luft wie Fenster draußen halten. Wenn sie sich vor stärkeren Wind schützen wollen, dann lösen sie es anders, als alle Ritzen zu füllen.° Harry nickte verstehend, doch wirklich ablenkend konnte er sich nicht. Er wollte nicht hier sein, nicht bei seinem aktuellen Wissensstand, auch wenn er zugeben musste, dass er nur mehr in Erfahrungen bringen konnte, wenn er hier war, denn in der Außenwelt hatte er bereits sämtliche Informationsquellen ausgeschöpft – die sich im Übrigen auf das Buch beschränkten, das sie aus der alten Bibliothek hatten mitgehen lassen. Doch er war noch nicht bereit, definitiv nicht. Himmel er wusste es selbst doch erst seit etwas über einem Monat. Das ging alles einfach zu schnell. Doch bevor er sich weiter überlegen konnte, wie er am Besten hier weg kam, hatte Veileyra sie schon in einen Raum geführt, der anscheinend für ein Mahl vorbereitet worden war und sie waren nicht die ersten. Seba erklärte ihm, dass ein niedriger, sichelmondförmiger Tisch im Zentrum des Raumes stand, an dem die Anwesenden bereits Platz genommen hatten. In der Sichel saßen vier Elben, zu denen sich die Bardin setzte. Auf der anderen Seite waren die Vampire und Lyra Dracul, welche ihren Sohn auf dem Arm hatte. Innerlich verdrehte Harry die Augen. Der Windgeist musste in den letzten Tagen einer der Schlangen über den Weg gelaufen sein. Auch sie neigten dazu ihm zu erklären wo er war. Zusammen mit den anderen beiden Jungen wollte er zum anderen Ende des Tisches gehen, doch die Hand von Tom hielt ihn auf und zog ihn neben sich. „Natürlich setz ich mich neben dich“ nuschelte er beleidigt und drückte dem Mann seinen Umhang in die Hand. „Wie war euer Ausflug?“ Der Lord ging erst gar nicht auf die Laune seines Gastes ein. Es war abzusehen gewesen, dass diese nicht sonderlich sein konnte, immerhin hatte er ihn den beiden anderen Jungen zum Einkaufen ausgeliefert und er wusste selbst wie wenig er von dieser Freizeitbeschäftigung begeistert war. „Toll. Immerhin habe ich nur Komplimente für ihre Wahl bekommen und sie hat zu einigen Missverständnissen geführt.“ „Die Kleider der Tänzer haben ihren Reiz an deiner Gestalt, das ist wohl unleugbar.“ Frustriert strich sich Harry einige Locken aus dem Gesicht hinter sein rechtes Ohr. Jetzt, wo Draco ihn mit der Nase darauf gestoßen hatte, machten manche Aussagen plötzlich einen ganz anderen Sinn. Das war doch alles zum Verrückt werden. Er musste sich zur Ordnung rufen. Auch wenn ihn ein solches Verhalten immer irritierte, durfte er nicht darauf eingehen. Nein nein nein nein. Beinahe zärtlich strich der Vampir über das leicht spitzzulaufende Ohr des Elbenblutes. Mit gerunzelter Stirn stellte er fest, dass sie, als der Junge bei ihnen gelandet war, noch nicht so ausgesehen hatten. Harry zuckte erschrocken zurück. „Hör auf, das kitzelt.“ „Du solltest in der Schule eine Verschleierung über sie legen. Auch wenn sie nicht so ausgeprägt wie bei den Elben sind, fallen sie dennoch auf.“ Harry rieb sich über das Ohr, als er nuschelte, dass er das selbst wusste. „Wo hast du eigentlich den Mungo her?“ Abwesend strich Harry über Sebas Fell, die sich mittlerweile von seiner Schulter auf seinen Schoß bemüht hatte. „Ich habe sie im Wald getroffen und seitdem begleitet sie mich.“ „Du wirst sie aber nicht mit zurück nehmen.“ Die Stimme des Lords war kühl, als er das sagte. „Es ist ja nicht so, als hätte ich vorgehabt Nagini und Salena auf die Speisekarte zu setzten“ schnappte Harry. Draco, der auf der anderen Seite des Tisches zwischen seiner Schwester und Blaise saß, bedeckte seine Augen mit den Händen. Wie konnten zwei Männer nur so kompliziert sein? Lyra beugte sich lächelnd zu ihm. „Scheint nicht einfach zu sein, diese beiden einander näher zu bringen, oder? Obwohl, ich muss sagen, du hast den Jungen ganz schön herausgeputzt.“ „Viel gebracht hat es nicht.“ Die Frau lachte. „Zeit, mein kleiner Bruder, der Schlüssel ist Zeit.“ „Von wegen Schlüssel“ grummelte Vivien, die auf Lyras linker Seite saß. Der strahlenden Blick des Veelenblutes daraufhin sagte ihr jedoch nur, dass sie schon noch sehen würde, wie recht ihre Partnerin hatte und dass eine Malfoy immer im Recht war, war quasi eine Naturkonstante, so wie Ausnahmen die Regel bestätigten und dies würde eine sein. Auf der anderen Seite der Sichel unterhielten sich eine Elbe mit einem grünen und einem blauen Augen und die Bardin leise. Da jedoch zwei Plätze zwischen ihnen frei waren, mussten sie sich etwas vorbeugen, damit die anderen sie nicht verstanden. „Er hat schönes Haar. Glaubst du er ist auch ein Metamorphmagus?“ „Nein, das bezweifle ich. Selbst wenn, so bin ich dennoch überzeugt, dass er so aussieht und ganz ehrlich, er ist hinreißend.“ Sie strich sich einige blaue Strähnen aus dem Gesicht und warf dem Jungen auf der anderen Seite einen kurzen Blick zu. „Jedoch hat ein jeder mit dem Blut unseres Volkes helles Haar und er ist einer der unseren. Das ist unverkennbar.“ „Ich hätte eine Erklärung für das dunkle Haar.“ Die Frau mit dem rosa Haar legte die Stirn leicht in Falten und verengte ihre unterschiedlich gefärbten Augen. „Du glaubst doch nicht wirklich an diese alte Legende.“ „Natürlich. Was wäre ich für eine Bardin, wenn ich nicht an das glauben würde, was ich erzähle?“ „Aber selbst wenn, so muss die Farbe auch einen Ursprung haben.“ „Habt Ihr es eigentlich auch gespürt, als wir hier ankamen?“ „Jeder in diesem Palast hat es gespürt.“ „Was denkt Ihr?“ „Wir warten ab. Vielleicht kommt er aus einer entfernten Blutlinie, das können wir nicht wissen. Ich habe zudem mit meiner Hofdame gesprochen, die ihm bereits begegnet ist und sie hat keinen Hinweis gefunden, obwohl sie einen guten Blick bekommen hatte, wie sie sagte.“ Die Bardin runzelte die Stirn. „Das ist äußerst eigenartig. Ich war mir sicher, dass ihn die Bäume gegrüßt hatten. Vielleicht liegt es an der Legende.“ „Das ist Unsinn und das weißt du.“ Die Gespräche verstummten jäh, als noch jemand den Raum betrat. Wie ein Blitz schoss die kleine Begleiterin des grünhaarigen Elben zu dem Tisch und fiel einem schwarzhaarigen Jungen um den Hals. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Onkel Ric hat gesagt, dass du dir wehgetan hast, aber mein Bruder hat dir geholfen und du bist wieder in Ordnung, oder?“ „Mir geht es gut kleine Lady, aber ich fürchte Lurai wird es etwas eng.“ „Oh.“ Als hätte sie sich verbrannt, ließ das Mädchen von ihrem Engel ab und sah auf die kleine Fuchsdame, die sie noch immer im Arm hielt und sich keckernd beschwerte. Harry spürte regelrecht, wie die Blicke sich auf die Fähe und dann auf ihn richteten. Vielleicht hätte er nicht Lurai beim Namen nennen sollen. „Ich glaube, dass du uns später noch etwas erklären musst“ brummte ihm Tom ins Ohr, doch Harry zuckte nur mit den Schultern. „Wie ich sehe seid ihr alle schon da. Entschuldigt die kleine Verspätung doch unser Geburtstagskind musste sich vorher um ihre kleine Begleiterin kümmern.“ Der Elb setzte sich zusammen mit dem Kind auf die freien Plätze zwischen die Bardin und die Frau mit der sie gesprochen hatte. „Mein Freund, wie ich sehe hast du endlich mal jemanden mitgebracht, der auch was isst. Deswegen möchte ich euch nicht länger warten lassen und wünsche den jungen Herren und der hübschen Lady einen guten Appetit.“ ~*~ Während alle – außer den älteren Vampiren natürlich – begannen zu essen, war Harry mit seinen Gedanken bereits abgedriftet. Normalerweise hätte er den Raum ausgelotet und wäre sämtliche Anwesende durchgegangen, doch es interessierte ihn im Augenblick nicht. Es war das erste Mal an diesem Tag, dass er einigermaßen zur Ruhe kam und seine Gedanken auf seine aktuelle Situation lenken konnte. Jedoch wusste er nicht worüber er zuerst nachdenken sollte. Sollte er sich zuerst über seine elbische Herkunft den Kopf zerbrechen, oder über das, was Draco ihm eröffnet hatte? Das ganze war doch zum Schreien. Über beides wollte er nicht nachdenken, dennoch führte kein Weg drumherum, dass er sich damit auseinandersetzte. Es lag in der Natur der Kinder wissen zu wollen, wo sie her kamen. Waisen wollten wissen, wer ihre Eltern waren, wollten ihre Wurzeln kennen, um sich nicht verloren zu fühlen. Auch Tom neben ihm hatte nach seinen Eltern gesucht und er hatte sie gefunden. Sie und sogar seine Schwester. Konnte er auch darauf hoffen? Waren Lily und James die, die sie zu sein schienen? Ein Reinblut und eine Muggelgeborene? Oder waren sie seine Eltern? Beides ging nicht. Beides gleichzeitig hatte einen Widerspruch. Ihn. Er war kein Mensch, ergo waren es auch nicht seine Eltern. So oft hatte er sich schon über diese Frage den Kopf zerbrochen, hatte sich gefragt, ob Lily und James vielleicht über ihre Herkunft gelogen hatten, denn egal wer seine Eltern gewesen waren, sie hatten gewusst was sie waren. Sie hatten es gewusst und ihn zu seinem Schutz Banne auferlegt, damit er nicht erkannt wurde, als das, was er war. Zwar hatte ihn dieser Schutz in arge Schwierigkeiten gebracht, aber dennoch geschützt. Vielleicht war er auch nur das Kind von einem von ihnen. Elben und Engel empfingen nur selten Kinder. Vielleicht waren sie frustriert, vielleicht war einer von ihnen frustriert, dass es nicht geklappt hatte. Aber wieso stammte er dann von gerade diesem und nicht von dem Menschen von ihnen beiden ab? Diese Theorie machte keinen Sinn. Die letzte Alternative war, dass keiner von beiden bei seiner Zeugung beteiligt war. Das würde dann bedeuten, dass kein Hinweis mehr blieb, außer dem Muttermal auf seinem Hüftknochen, die einzige Spur die er überhaupt zu seine Wurzeln hatte, die Rose der Silvaes, das Geburtsmal der Königsfamilie der Elben. Aber welcher seiner Elternteile entstammte dieser Linie? Seine Mutter, oder sein Vater? Welches Blatt dieses Stammbaumes trug seinen Namen? Das letzte eines verkümmerten Zweiges, oder eines der direkten Linie, vielleicht sogar der aktuellen Linie? Lebten seine Eltern, oder zumindest einer von ihnen noch, oder waren sie tot? So viele Möglichkeiten und einfach keine Hinweise außer dem Zeichen auf seiner Haut. Wahrscheinlich wussten die Elben auf der anderen Seite des Tisches nicht einmal, dass es ihn gab, dass es einen Jungen in ihrer Familie gab, um wie viele Ecken diese Verwandtschaft auch bestand, von dem sie nichts wussten. Wie oft hatte er sich als Kind ausgemalt, dass er irgendwo auf der Welt noch andere Verwandte außer Petunia hatte, dass es irgendwo Menschen gab, die vielleicht eines Tages kommen würden und ihn zu sich holten. Doch es waren Wunschträume gewesen, Träume und Wünsche eines Jungen, der in einem Schrank lebte. Jedoch schützte einen die Unwissenheit vor der Enttäuschung, die das Wissen, dass es tatsächlich jemanden gab, mit sich brachte. Wenn man wusste, woher man kam, konnte man für sich selbst entscheiden, dass es keine Bedeutung hatte. Es war unwichtig, denn man selbst war es, der zählte. Unsere Entscheidungen machten uns zu dem, der wir waren, nicht unser Stammbaum. Wieso galt diese Logik nicht für die, die nichts über sich wussten? Warum war es bei ihnen genau andersherum? Warum war es diesen Kindern so wichtig zu erfahren, wer sie waren? Warum wollte er wissen ob Lily und James nun die Menschen waren, von denen die anderen ihm erzählt hatten und er damit nicht ihr Sohn, oder ob sie sich hinter einer Illusion versteckt hatten, der Illusion wie alle anderen zu sein und einen Sohn bekommen hatten, der ihr beider Blut in sich vereinte. Seba, die er gedankenverloren gestreichelt hatte, bewegte sich in seinem Schoß und gab irgendwelche Geräusche von sich, die er grob mit Hunger übersetzte. Vielleicht sollte er selbst was von den Speisen nehmen, die auf dem Tisch standen, bevor irgendjemand auf die Idee kam, ihn dazu zu zwingen. Den Kopf konnte er sich gewiss auch noch später weiter zerbrechen. Er strich sich seufzend über die Augen und sandte eine sanfte Welle aus, um immerhin auszumachen, wo etwas auf dem Tisch zu finden war, ohne zu wissen, dass Lurai und Seba nicht die einzigen beiden in dieser Runde waren, die sensibel genug waren, diese sanften Wellen zu spüren. Die Elbe, die ihm gegenüber saß, sowie die Bardin neben ihr blickten auf und während die eine versuchte zu verstehen, zeigten die grünblauen Augen der Bardin ein trauriges Verstehen. ~*~ Harry hatte es gerade mal geschafft sich und Seba einige Stücke Obst zu holen, als das einvernehmliche Schweigen, das bisher geherrscht hatte von Tom durchbrochen wurde. „König Gryffindor...“ „Thomas Marvolo Slytherin, wie oft soll ich dir noch sagen, dass Godric völlig genügt?“ „Mindestens so oft, wie ich Euch noch sagen muss, dass Tom Riddle mein Name ist und auch so lange sein wird, bis ich entweder die Nachfolge meines Vaters antrete, oder mich der letzten legalen Sklaverei hingebe.“ „Der was?“ fragte der Mann etwas irritiert und ignorierte den herablassenden Tonfall, den er wahrscheinlich schon kannte. „Er meint, bis er heiratet“ half ihm Salazar etwas resigniert. Mittlerweile hatte er es aufgegeben seinen Sohn davon zu überzeugen seinen Geburtsnamen anzunehmen. Immerhin standen seit der junge Harry bei ihnen war, die Chancen gar nicht mal so schlecht, dass es nicht so aussichtslos war. Zudem trug er noch immer die Hoffnung in sich, dass seine kleine Mara sich eines Tages für einen Mann entscheiden würde. Dann würde er endlich die Chance bekommen die Werber nach allen Regeln der Kunst einzuschüchtern oder zu vergraulen. Bei einer Frau mit Veelagenen war das ein irrsinniges Unterfangen, da diese mit Feuer um sich warfen, wenn man nicht aufpasste und Vampire vertrugen kein Feuer. Und bei Harry war es ihm beinahe unmöglich. Dazu gefiel ihm zu sehr, was der Junge aus seinem Sohn machte. Mara war in dem Fall seine letzte Hoffnung. „Mir war nicht bewusst, dass du überhaupt weißt, was das ist Tom? Es ist ja nicht so, dass irgendeine deiner Liebschaften länger währte als ein paar Tage, oder sollte ich treffender Nächte sagen?“ Viviens Stimme war süß, doch ihre Absichten dahinter waren es nicht. Vielleicht schaffte sie es so den Jungen zu vertreiben, wenn sie ihm vor Augen führte, dass er auch nur eine dieser Nächte sein würde. „Und das aus dem Mund einer Lamien**.“ Toms Erwiderung war kühl und brachte ihm ein leises Fauchen seiner Schwester ein. „Um wieder darauf zurück zu kommen, was du von mir wolltest, Tom?“ Der schnaubte, legte aber zwei dicke Bücher auf den Tisch, die in schweres braunes Leder gebunden waren. Das eine trug ein goldenes und das andere ein bronzenes Siegel. „Sind das etwa zwei der legendären Chroniken der untergegangenen Reiche Lemurias?“ Königin Ascalira nahm sich eines der Bücher, um es sich genauer ansehen zu können. „Wenn Ihr damit die Chroniken der Engel meint, dann sind sie das wohl.“ Harry verschluckte sich an dem Beerensaft, den er versucht hatte zu trinken. „Wie bist du in ihren Besitz gekommen? Sie gelten seit Generationen als verschollen.“ Die Königin war geradezu begeistert von den Werken. „So verschollen waren sie nicht. Beide Exemplare waren in Britannien, was mich selbst erstaunt hat.“ „Aber wie kommst du drauf überhaupt nach ihnen zu suchen? Über solche Schätze stolpert man nicht so einfach“ wollte Godric ernst wissen. „Dumbledore hat mich mit der Nase darauf gestoßen. Ich habe erfahren, dass er Bücher suchte, also versuchte ich ihm zuvor zu kommen.“ „Was dir erstklassig gelungen ist. Immer eine Haaresbreite vor Dumbledore, aber hinter mir.“ Harry konnte es einfach nicht lassen den Mann zu ärgern. „Sei still du Balg.“ Belustigt sah der Elbenherrscher dem Geplänkel der beiden zu. „Die Dinge haben manchmal die Gewohnheit sich zu wiederholen. Wie ich sehe hast du ein ähnliches Schicksal zu tragen wie dein Vater einst.“ „Was für ein Schicksal?“ fragte Mara neugierig neben ihm. „Die Gesellschaft eines elbischen Knaben zu genießen.“ „Und wie er es genießt“ murmelte Draco und Lyra, sowohl Blaise, die es gehört hatten, begannen zu kichern. „Ich hingegen hoffe nicht ein ähnliches Schicksal erneut zu erfahren.“ Der König der Elben sah erst etwas verständnislos zu seinem alten Mentor und Freund, bevor sein Blick zu dessen Sohn und dem schwarzhaarigen Elbenblut schweifte und sah, wie die zwei sich flüsternd stritten, nachdem Thomas dem Junge wie beiläufig einige der Varlasen*** vor die Nase gelegt hatte. „Was soll das? Ich bin durchaus in der Lage mir selbst etwas zu nehmen.“ „Wenn Black und der junge Malfoy dir was auf den Teller tun, beschwerst du dich auch nicht.“ „Es ist auch ein deutlicher Unterschied, ob es zwei Todesser sind, die das tun, oder Voldemort persönlich.“ „Unsinn. Außerdem musst du regelmäßig essen.“ „Im Gegensatz zu dir, nicht Blutsauger?“ „Mach doch was du willst.“ „Als könntest du mich davon abhalten.“ „Iss jetzt. Diese Dinger sollen gut sein.“ „Als könntest du das beurteilen bei deiner einseitigen Ernährung.“ Trotz seiner Worte schob sich der Junge eines der kleinen Küchlein in den Mund. Mit Blicken fragte der Herrscher der Elben den alten Vampir, ob es so war, wie er dachte, dass es war. „Nur komplizierter, glaub mir“ formte er stumm mit den Lippen. „Thomas, was möchtest du jetzt eigentlich genau von mir wissen?“ Der richtete nun seine Aufmerksamkeit wieder an dem Mann ihm gegenüber, legte aber trotzdem wie beiläufig wieder etwas vor den Jungen, was dieser jedoch dem Tier auf seinem Schoß gab. „Alles.“ „Alles?“ „Alles!“ Der Mann rieb sich über die Augen. „Nun gut. Was weißt du bisher?“ „Nicht viel. Mutter hat die Symbole hier als die Schriftzeichen der Engel erkannt, als sie sie vor ein paar Tagen gesehen hat.“ Harry zog die Augenbrauen zusammen, ebenso wie Godric. Er hatte die Bücher erkämpft und nicht einmal gewusst, was sie waren? „Sie nannte sie die Chroniken der Engel. In ihnen soll die Geschichte, die Wissenschaft und die Magie der Engel aufgezeichnet sein. Doch wir können diese Schrift weder lesen, noch die Bücher öffnen.“ „Am Besten ich fange ganz am Anfang an. Die Engel waren eines der ersten Völker, die es auf der Erde gab, so sagt man. Sie lebten in drei großen Städten, die über die ganze Erde verteilt waren. Diese Städte nannte man zusammen auch das Reich Lemuria. Manche behaupten, dass es sogar eine vierte Stadt gäbe, doch das konnte bisher nicht bewiesen werden.“ „Das klingt so, als wäre die Existenz der anderen drei Städte bewiesen worden“ warf Lyra ein. „Ein Forscher namens Featherlong, Sefkaw Featherlong kehrte 1857 von einer Expedition zurück und berichtete von den drei Hochstätten der Kultur der Engel. Er war es auch, der angeblich die Chroniken mitgebracht hatte. Doch nur wenige Wochen später verschwand er einfach und mit ihm diese Bücher und seine Aufzeichnungen, in denen er die gesamte Reise aufgezeichnet haben soll.“ Kurz herrschte Schweigen, in dem sich die Anwesenden ihre eigenen Gedanken machen konnten. „Jede Stadt zeichnete ihre Geschichte und ihr Wissen in ihre eigene Chronik. Man vermutet, dass die Städte in Folge von Kriegen untergingen. Doch bevor eine Stadt fiel, verschloss man die Chronik und versteckte sie. Die Schlüssel brachten sie zu den Herzen der Städte.“ „Zu den Herzen?“ „So steht es in den Legenden.“ „Das heißt, als erstes solltest du dir das dritte Buch besorgen. Wenn du die Chroniken dann lesen willst, brauchst du die Schlüssel und um an die zu kommen, suchst du entweder selbst die Städte oder die verschwundenen Aufzeichnungen von Featherlong. Sollte dir das gelingen, dann musst du jemanden finden, der die alte Sprache des Himmels lesen kann“ fasste Cruenta in trockenem Tonfall zusammen. „Klingt nach einem Kinderspiel“ ergänzte Harry sarkastisch. „Im Vergleich dazu ist es weitaus schwieriger sich mit einem pubertierende Teenager auseinander zusetzten“ murrte der Vampir. „Oh, war das etwa ein Kompliment? Dass es einfacher ist eine nahezu zum Scheitern verurteilte Suche zu meistern, als mich zu besiegen? Danke, glaub ich.“ „Ich habe nie behauptet, dass ich nicht in der Lage bin, dich zu besiegen.“ „Du hast es bisher nur nie geschafft, nicht Voldy?“ „Sind die öfter so?“ wollte Godric interessiert wissen. Ihn erheiterte dieses Schauspiel. Die meisten in diesem Palast nannten den Sohn seines Freundes Lord Unnahbar und das nicht aus schlechtem Grund, doch dies Verhalten passte nicht zu dem Mann, der einst diesen Titel bekommen hatte. „Nur an ihren guten Tagen.“ „Wie sehen denn die schlechten aus?“ „Das Haus steht in Flammen, ein Friedhof wird verwüstet, oder das Ministerium zu einer Kernsanierung gezwungen“ fasste Salazar grob zusammen. „Hey, für das Ministerium kann ich nichts. Da habe ich kaum was kaputt gemacht. Das meiste waren Ginny, er hier und Professor Dumbledore.“ Harry hatte die beiden gehört und um seine Verlegenheit zu überspielen, versuchte er zu erklären, dass diese Auseinandersetzungen nicht nur zwischen ihm und dem Blutsauger so aus den Bahnen liefen. „Vielleicht kann ja der junge Harry uns bei dem letzten Problem helfen.“ Die meisten sahen nun zu Cruenta, die sie wieder zum eigentlichen Thema zurückführte. Harry verengte die Augen, während der Rest versuchte Sinn in ihre Worte zu bringen, wie gerade Harry ihnen helfen konnte, die Sprache der Engel zu übersetzen. Zwar schien sie bisher ihr Versprechen gehalten zu haben, aber diese subtilen Hinweise waren so... Slytherin. „Und wie soll ich das bewerkstelligen?“ wollte Harry abwehrend wissen. „Sie hat Recht. Wenn Dumbledore die Chroniken sucht, muss er die Möglichkeit haben, sie zu lesen. Vielleicht hat er einen Weg gefunden sie übersetzen zu können.“ Die Mutmaßung von Tom ging nicht ganz in die Richtung, die dessen Mutter beabsichtigt hatte. „Und ich soll euch diesen Übersetzungsschlüssel liefern? Hatte ich nicht bereits erwähnt, dass ich kein Todesser werde und springe, wenn du es sagst?“ Auch Harry überraschte diese Theorie. Ganz ehrlich, wie wahrscheinlich war es, dass sein Schulleiter irgendwo ein Wörterbuch hatte, dass ihm dabei half, die Texte zu lesen. Jedoch war der Gedanke gar nicht mal so schlecht. Was wollte der Professor mit Büchern, die er weder öffnen, noch lesen konnte? Was bezweckte der Mann also damit? „Dazu zwingt dich auch keiner. Du kannst uns auch so helfen.“ „Vielleicht hat er ja die Aufzeichnungen von Featherlong.“ Der Rest horchte auf und Harry wurde klar, dass er laut gedacht hatte. „Wie kommst du darauf?“ „Es wäre eine Möglichkeit. Vielleicht ist er auf die Aufzeichnungen gestoßen. Woher sollte er sonst wissen, wo er suchen musste?“ „Wenn das stimmt, sollten wir versuchen an die Aufzeichnungen zu kommen.“ Harry sah wütend zu dem Mann neben sich. „Setzt doch die Fledermaus darauf an. Er ist bei weitem der erfahrenere Spion von uns beiden. Oder macht es selbst. Jedes Jahr such der Professor händeringend einen Verteidigungslehrer und es ist euch schon einmal gelungen ihm einen Todesser unter die Nase zu setzten.“ „Einem neuen Lehrer wird er nicht genug vertrauen.“ „Aber er wird ihn als erstes verdächtigen. Das könnte für Snape eine gute Deckung sein.“ Vivien zog ihre Augenbrauen zusammen. Der Junge war anscheinend nicht auf den Kopf gefallen. „Als hätte ich nicht schon genug zu tun. Wild pubertierende Teenager sind das letzte was mir noch fehlt zu meinem Glück.“ „Wer spricht denn von dir?“ „Die Idee ist gar nicht so schlecht“ unterbrach Ascalira sie. „Was?“ kam es wie aus einem Mund von den beiden und selbst Vivien nickte widerstrebend. „Wir sollten Lucius darauf ansetzten. Vielleicht kann er ein paar Fäden ziehen“ gab nun auch Salazar seinen Teil bei. Harry vergrub sein Gesicht in Sebas Fell. Das kommende Schuljahr schien wieder turbulent zu werden, wenn sich noch mehr Todesser in die Hochburg des weißen Ordens wagten. „Wir sollten alles weitere später besprechen. Heute feiern wir den siebten Geburtstag von Mara und allein ihr gehört dieser Tag“ beendete Godric nun die Diskussion. Harry sah auf. Siebter Geburtstag? Hatte das Mädchen bei ihrer ersten Begegnung nicht gesagt, dass sie sieben war? Er rieb sich über die Stirn. Was waren schon neun Tage? Jetzt war es so oder so egal. Er nahm noch eine der Varlasen und schob sie sich in den Mund. Sie waren wirklich gut und er würde den Teufel tun dem Vampir das zu sagen. ~*~ „Junger Harry, dürfte ich kurz mit Euch sprechen?“ Er sah auf, als er die Stimme erkannte. Sie gehörte der Elbe, die ihm gegenüber neben der Bardin gesessen hatte. „Natürlich.“ Nach dem Essen waren sie auf den Platz vor dem Palast gegangen. Mittlerweile war die Sonne untergegangen. Von überall her erklang Musik und er vermutete, dass der ganze Platz von Fackeln erhellt wurde. Er spürte die flackernde Wärme der tanzenden Flammen. Selbst stand er etwas abseits und verfolgte zusammen mit Seba auf seiner Schulter das Geschehen. Manchmal fragte er sich, was dieser Windgeist an ihm fand, dass sie immer an seiner Seite war, wenn er das Haus verließ. „Du kannst mich Naoven nennen.“ Einen Moment versteifte er sich, zwang aber seine Muskeln sich zu entspannen. Dann besann er sich und verneigte sich leicht vor ihr. „Altkönigin.“ Die Frau lachte. Es war ein schönes warmes Lachen. „Es gibt keinen Grund so förmlich zu sein. Wie ich hörte stehst du der Familie Slytherin sehr nahe. Du sollst ihnen sehr geholfen haben und sie haben dir einiges zu verdanken.“ „Was haben sie mir denn zu verdanken? Ich habe ihnen mit meiner blinden Naivität mehr geschadet als jeder andere in Relation zu meinem Alter. Ich schulde ihnen mehr, als sie mir. Immerhin haben sie mich bei sich aufgenommen.“ Die hellen Augen der Elbe maßen ihn musternd ab. Bei allem, was sie gehört hatte, war der Junge äußerst bescheiden. „Lassen wir das. Es ist auch gar nicht das, worüber ich mit dir reden wollte.“ Noch einmal ließ sie ihren Blick über ihn gleiten „Wie ich hörte waren du und deine Freunde heute im Sternengarten. Die Bardin Veileyra sagte, dass du dort mit Sey-Liraeini getanzt hast, die uns seit einigen Tagen in unserem Wald besucht.“ „Sie ist eine Freundin von mir und fand es eine Verschwendung, dass meine Begleiter mich so einkleiden und ich dann nicht tanze. Es tut mir Leid, denn mir war nicht klar, dass das eine Art Wettbewerb war und wir gar nicht hätten dort sein sollen.“ „Wie kommst du darauf, dass es euch verboten war?“ Ihre Stimme war sanft und trug nur neugieriges Interesse. „Weil sie uns alle so angesehen haben, als wären wir eine Erscheinung.“ Verlegen richtete sich der Blick des Jungen auf die Feiernden in der Mitte des Platzes. „Oh, das lag daran, wie ihr aufgetreten seid. Wie drückte sich die Bardin noch einmal aus? Ach ja. 'Es war, als würde der Knabe mit dem Wind kämpfen'. Ja, das waren ihre Worte.“ „Einer Sylphe“ murmelte er. „Was ihre Worte nicht ganz so abstrakt erscheinen lässt. Gefällt es dir zu tanzen?“ Harry runzelte die Stirn, denn er hatte keine Ahnung, welche Richtung dieses Gespräch einschlug. „Ich glaube schon. Es macht Spaß.“ „Tanzt du oft?“ „Ich verstehe nicht, worauf Sie hinaus wollen.“ Die Frau lächelte, als der Junge sich durchs Haar fuhr. Sie hatte selten jemanden ihres Blutes erlebt, der nicht einfach schweigend abwartete, bis sie endlich zum Kern der Sache kam. Die meisten Elben hatten bei weitem mehr Geduld. Aber die meisten hatten auch einige Lenze mehr gesehen. Vielleicht sollte sie ihn nicht zu lange im Unklaren lassen. „Hast du schon einmal vom Wiesenmondfest gehört?“ Das kühle Desinteresse von Seba zog seines umso mehr auf sich. Er hatte das unbeschreibliche Gefühl, dass sie den ein oder anderen Hintergedanken gehabt hat, als sie ihn zum Tanzen aufgefordert hatte. Die Kleider hatte sie wahrscheinlich nur als einen willkommenen Vorwand genommen. Jedoch konnte er den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Was hatte sie bezweckte? „Das ist das Fest um den Frieden des Elbenvolkes mit einem Vampirclan zu verlängern.“ „Eben dieses. Weißt du auch, wie der Frieden verlängert wird?“ „Mit einem Tanz. Oh.“ Der Knut war endlich gefallen. Seba fauchte auf, als er ihr ins Ohr zwickte. „Strafe muss sein“ hauchte er ihr beleidigt in das geschundene Ohr. Statt irgendwas darauf zu erwidern, begnügte sie sich damit mit ihren scharfen Zähnchen an seinen Fingern zu kauen, die sie zuvor noch gestreichelt hatten. Seufzend ergab er sich, entzog ihr jedoch nicht die Finger. „Was hältst du davon?“ Sie hatte sich erst wieder von dem Anblick der beiden losreißen müssen. Dieses Tier verhielt sich äußerst ungewöhnlich und auch der Junge agierte nicht wie jemand, der ein fremdes Tier mit sich herum trug. Anscheinend war es dem Jungen nicht bewusst, wie sie beide auf ihre Umwelt wirkten, doch die ungewöhnlichen violetten Augen, die sie nicht einen Moment unbeobachtet ließen, schienen es zumindest zu ahnen. „Ich weiß nicht. Ich bin heute das erste Mal in meinem Leben Elben begegnet und außerdem bin ich gerade mal ein Halbblut, nicht älter als siebzehn.“ Sie horchte auf. Er sagte nicht 'anderen Elben', sondern drückte es allgemein aus. Das schien zu bedeuten, dass er seinen elbischen Elternteil nicht kannte und das konnte nur bedeuten, dass dieser nicht mehr lebte, denn nur der Tod konnte einen ihres Volkes von dem eigenen Kind trennen, wenn es noch so jung war. „Das Alter ist völlig unwichtig. Ich habe selten diese Bardin über einen Tänzer so schwärmen hören, wie über Maylawen selbst. Du bist und bleibst zudem ein Elb, wenn auch ein recht exotischer mit deinen dunklen Haaren, egal um wie viele Ecken. Also, was sagst du?“ Vorsichtig, um zu sehen, wie er darauf reagierte, fuhr sie mit den Fingern durch seine gelockten Haare. Auch wenn sie so widerspenstig wirkten, so waren sie dennoch seidenweich. Etwas erschrocken zuckte Harry zusammen, überrascht von dieser Geste, ließ sie aber dennoch zu, während Seba ihren Kopf an seinen Hals schmiegte, wie um ihn zu beruhigen. Wieso glaubten alle, dass er so empfindlich war? Ach ja, weil es stimmte. „Ich weiß nicht so recht. Das ist eine große Ehre, doch ich glaube nicht, dass ich ihrer würdig...“ Und sie hatte schon mit Widerstand gerechnet. Normal rissen sich die Tänzer um diese Ehre, selbst wenn es bedeutete mit einem Vampir zu tanzen. Dieser Junge war wirklich einmalig. „Gut, dann ist es abgemacht. Ich werde einem Schneider Bescheid geben, die Kleider anzufertigen. Ich freue mich schon auf deine Künste.“ „Aber...“ Bevor die Diskussion ausarten konnte, tauchte urplötzlich das Geburtstagskind zwischen ihnen auf. „Engel, komm, lass uns tanzen.“ Seinem Schicksal ergeben ließ er sich mitziehen. Was hatten die alle heute eigentlich mit dem Tanzen? ~*~ „Hast du Harry gesehen? Wir wollen los.“ Suchend sah sich Tom um, als er die schlafende Mara an seine Mutter übergab. Seine Schwester und der Rest waren schon wieder zurückgekehrt. „Er ist dort hinten eingeschlafen. Der Tag war lang für ihn gewesen.“ Mit einem Kopfnicken deutete sie zu einer Stelle, wo einige Kissen in den Schatten lagen und verschwand dann auch mit ihrer Tochter. „Ich hol ihn“ murrte er. Als hätte er jetzt noch eine Wahl. Leise, um den Jungen nicht zu wecken, näherte er sich dem Haufen, bis er dessen Gestalt ausmachen konnte Selbst, oder viel mehr gerade in den schlafenden Zügen des Jungen konnte er erkennen, wie sehr der Tag an ihm gezerrt hatte. Vorsichtig nahm er ihn auf und wollte sich gerade zum Aufbruch bereit machen, als er bemerkte, dass jemand nahe bei ihnen stand. Er sah auf und entdeckte eine Sylphe, die in den Schatten stand und langsam auf ihn zu trat. „Sucht einen Mann namens Dominguez . Er hat das, was ihr sucht.“ Ihr Blick senkte sich und schweifte über den jungen Mann in seinen Armen. „Pass gut auf ihn auf.“ Ein sanfter Wind kam auf und im nächsten Moment war die Frau verschwunden. „Du machst es einem auch wirklich nicht leicht. Wieso meint ein jeder, der dich zu kennen scheint, mir immer dasselbe sagen zu müssen?“ Seufzend verließ auch er den Wald und kehrte zurück zum Hause Dracul, um seinen Gast ins Bett zu bringen und Regulus auf den Hinweis von der Sylphe anzusetzen. ~oO~0~Oo~ * Veitstanz von Subway to Sally ** Lamien: Eine alte Bezeichnung für einen weiblichen Vampir, die ständig nach dem Blut junger Männer dürstet und sie mit ihrer betörenden Schönheit zu sich lockt. *** Varlasen sind eine Art elbische Fruchtküchlein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)