Sense of a Butterfly von MerlinsSake ================================================================================ Kapitel 2: Welcome on the dark side ----------------------------------- >>>Vorwort<<< xX09. Oktober 2008Xx Kommentare: @DarkDragonheart: Danke für dein zweites Kommentar xD @Sann: Auch dir danke ich für deinen kurzen Eindruch ^^! *kiss* MerlinsSake ~oO~0~Oo~ ~*~ Welcome on the dark side ~*~ Die Vier spürten ein Reißen, als wenn ein Haken, direkt hinter ihrem Bauchnabel, sie mit sich durch bunte Farbspiralen zog und sie den Boden unter den Füßen verlieren ließ. Nur einige Augenblicke später standen sie in einer großen, mit dunklem Holz vertäfelten Eingangshalle. Kunstvoll gearbeitete Pfeiler stützen die hohe, gewölbte Decke, während eine breite Treppe in das nächste Geschoss und viele Türen in andere Teile des Anwesens führten. Antike Möbel aus dunklem, rötlichem Holz, welche mit dem Schwarzem der Vertäfelung harmonierten, vereinzelte Rüstungen, Vasen mit frischen Blumen und Statuen gaben dem ganzen einen edlen und doch warmen Eindruck. Große Bilder hingen an den Wänden, sowie vereinzelte Waffen, wie Schwerter, Schilde und Äxte und gaben allem einen altehrwürdigen Flair. Für all das hatten die vier Männer in den schwarzen Roben und mit den weißen Masken vor den Gesichtern, kein Auge. Ihre Aufmerksamkeit wurde von einem schlanken Mann in dunkler Kleidung voll in Anspruch genommen, der durch eine der vielen Türen trat und sie dazu veranlasste unbewusst ihre Muskeln anzuspannen, jeden Moment bereit sich zu verteidigen. Sein Gang, seine Haltung und seine rot glühenden Augen, die unter einigen fransigen braunen Strähnen, die ihm in die Stirn fielen, stechend hervorleuchteten, waren klare Anzeichen, dass der Mann äußerst schlechte Laune hatte. Es gehörte nicht grade zu den Stärken dieses Mannes sich in Geduld zu üben und eigentlich hätten sie schon vor Stunden zurück sein müssen, konnten sie doch nicht damit rechnen, dass der Junge durch seine bloße Anwesenheit in dem kleinen Fenster alles so hinauszögerte, waren sie dann auch noch fast zu spät gekommen. „Wo wart ihr so lange? Wo ist der Bengel? Malfoy, was ist passiert?“ Der dunkle Lord kam sauer auf sie zugestürmt und schrie seine Männer an. Es war ein einfacher Auftrag gewesen, den sie auszuführen hatten. Rein ins Haus, sich den schlafenden Potter schnappen und mit einem Portschlüssel zurückkommen. Was war daran so kompliziert, dass sie weit über vier Stunden dafür brauchten? Zu allem Überfluss kehrten sie dann auch noch ohne den Jungen zurück. Lucius Malfoy, ein großer, blonder Mann, riss sich seine Kapuze und die Maske runter. Sein ganzes Erscheinungsbild wirkte aristokratisch und unnahbar, doch auf dem sonst so ruhigen, emotionslosen Gesicht lag ein besorgter Ausdruck und aufgewühlte, stahlgraue Augen blitzen dem Lord entgegen. „Regulus hat den Jungen. Aber wir haben nicht viel Zeit. Er hat eine Menge Blut verloren und sein Zustand ist kritisch. Er braucht sofort einen Heiler.“ Er trat einen Schritt beiseite und gewährte dem Mann nun einen Blick auf seinen Begleiter, der immer noch den schmalen Körper des Teenagers auf den Armen hatte. Im flackernden Licht vieler Kerzen und Fackeln, die die Halle erhellten, wirkte der Junge noch blasser, als schon in dem kleinen Bad in dem Haus der Muggel. Der Lord erkannte sofort, dass der Junge dem Tod näher als dem Leben war und schnell gehandelt werden musste, wenn sie ihn lebend wollten. Da war jedoch noch was anderes, etwas das ihn störte, etwas das fehlte, doch sagen was, konnte er nicht und genau dieser Umstand verwirrte den Lord. „Wie konnte das passieren? Ich hatte euch doch ausdrücklich gesagt, dass ihr ihm nichts tun sollt.“ Der Kleinste riss sich jetzt auch die Maske runter und gelbe Augen blitzen den Lord gefährlich an. Als er auf diesen zuschritt. „Glaubst du ich hätte zugelassen, dass die anderen Harry auch nur ein Haar krümmen? Wir haben ihn in diesem Zustand gefunden und wir können von Glück sprechen, dass …“ er wurde jäh unterbrochen, als ein erschrockenes Aufkeuchen ihn dazu veranlasste, sich zu seinen Begleitern umzudrehen. „Ich glaube er atmet fast nicht mehr“ ertönte die dunkle Stimme des Trägers. „Wir sollten ihm jetzt helfen, bevor er uns wirklich noch unter den Händen wegstirbt.“ Der letzte Mann, der eben so groß war wie der, den Malfoy Regulus genannt hatte, riss nun auch seine Maske und Kapuze vom Kopf und sah sich den Jungen genauer an. Langes schwarzes, strähniges Haar fiel nach vorne, als der hakennasige Mann die Atmung und den Puls des Knaben kontrollierte, die zwar schwach, aber immer noch einigermaßen stabil vorhanden waren. Severus Snape, Tränkeprofessor von Hogwarts, wandte sich an den dunklen Lord mit ernstem Blick. Dem Jungen ging es wirklich nicht gut. Wo hatte sich der Bengel nur wieder hinein manövriert? „MyLord?“ Der Mann sah aus braunen Augen zu seinen Leuten, nickte dann aber. Für Erklärungen war später noch genug Zeit, Zeit, die der Potter-Junge augenscheinlich nicht hatte. „Black, bring ihn sofort in das Zimmer. Ich werde den Jungen selbst versorgen. Snape, dich bitte ich die nötigen Tränke, Salben und Bandagen zu holen. Lupin, sie gehen zum Orden und halten mich auf dem Laufenden, was der Alte nun vorhat. Er wird bald merken, dass sein kleiner Held weg ist. Malfoy, von dir will ich einen ausführlichen Bericht haben, wenn ich fertig bin.“ Die Männer nickten noch einmal, dass sie verstanden hatten, bevor sie sich auf den Weg machten. Für jeden von ihnen war es eine lange Nacht gewesen und sie war noch nicht vorbei. Regulus Black und der dunkle Lord gingen durch Türen, schritten viele Stufen hoch, bogen immer wieder um Ecken und ließen lange Gänge eilig hinter sich, als sie endlich eine Tür ereichten, deren Rahmen kunstvoll mit Zeichen versehen war. Schnell murmelte der Lord einige Worte, woraufhin die Zeichen kurz aufleuchteten und die Tür sich mit einem leisen Klicken öffnete. In dem Raum angekommen legte Regulus den Jungen mit dem Bauch auf das große Bett, bevor er wieder ging, denn hier gab es nichts mehr für ihn zu tun. Als die Tür sich leise hinter dem jungen Black schloss, machte der Lord sich daran zu schauen, was seinem Gast genau fehlte. Was er sah, als er ihm das Shirt auszog, ließ ihn kurz die Augen schließen, bevor er sich wieder einigermaßen fing. Offene Wunden und dunkle Hämatome entstellten die zarte blasse Haut des Jungen. Sachte strich er mit seinen Fingern über den entstellten Rücken. Zwischen all den offenen, verkrusteten und teils entzündeten Striemen, Rissen und Schnitten konnte man einige Narben ausmachen, welche schon lange verheilt waren und davon zeugten, dass diese Behandlung schon Jahre andauern musste. Was hatte man diesem Jungen nur für Leid angetan? Das Gefühl, dass etwas falsch war, dass etwas fehlte, was einfach hier hin gehörte, schien schier in seinem Geist zu brennen, aber er konnte es nicht greifen. Wieder öffnete sich die Tür und Severus betrat mit zwei Körben, voller Phiolen, Tiegeln und Tüchern, das Zimmer. Auch er sah sich das Ausmaß der Verletzungen an und ihm wurde klar, dass diese Nacht noch lange nicht vorbei war und ein hartes Stück Arbeit auf sie wartete. ~*~ Es dauerte geschlagene viereinhalb Stunden, bis die beiden Männer sich geschafft in zwei Sessel sinken ließen, die in dem Raum standen. Sie brauchten eine kurze Verschnaufpause. Die meisten Verletzungen hatten sie per Hand mit einigen Tränken auswaschen müssen und die tieferen, die nicht von den Heiltränken sofort geschlossen worden waren, hatten sie verbinden müssen, damit die Heilsalben besser wirken konnten. Der Körper des Jungen war nicht in der Verfassung jetzt mit Zaubersprüchen behandelt zu werden, die den so schon instabilen magischen Haushalt völlig zusammen brechen lassen würden. Immerhin waren die Verletzungen an den Armen und Beinen nicht weiter schlimm gewesen, hatten sie sich doch schon nach den ersten Tränken fast aufgelöst, dass sie sich nicht weiter darum kümmern mussten. Die vielen Narben konnten mit Hilfe einer einfachen Tinktur geheilt werden, doch die Magie, die sie wirkte war noch zu aggressiv für den geschwächten Jungen. Am besten war es, wenn sie warteten, bis es Harry wieder besser ging, dann konnte der Junge sich auch selbst darum kümmern, glaubten sie nicht, dass er ihnen so schnell vertraute, dass er es zu ließ, dass sie ihn weiter behandelten, sollte er erst einmal wieder erwacht sein. Viel mehr Schwierigkeiten hatte ihnen die gebrochene Rippe gemacht, die sich nicht so einfach hatte richten lassen. Der ernorme Blutverlust hatte sie den jungen Patienten in diesem geschwächten Zustand fast verlieren lassen. Immer hatten sie mit einem Herzstillstand gerechnet und waren vorsichtig bei all ihren Schritten gewesen, doch der Junge hatte es nun überstanden. Beide fragten sich dasselbe, als sie sich das gesamte Ausmaß noch einmal verinnerlichten. Wer konnte einem Menschen nur so etwas antun? Aber brennender war vor allem die Frage: Wie konnte der Junge das so lange durchhalten? Was konnte ein Körper erdulden, bevor er einfach sämtliche Funktionen einstellte? Wie viel konnte ein Mensch ertragen, bevor er aufgab? Insgeheim bewunderten sie den Jungen. Sie änderten nicht von Grund auf ihre Meinung über ihn, aber beide empfanden Respekt vor dieser Stärke. Respekt für diesen Überlebenswillen. Die meisten Leute wären an solchen Erlebnissen zerbrochen, doch Harry schien zu kämpfen, seit Jahren, wie er es immer tat. Kämpfte mit allem was er hatte, um zu überleben. Schon oft hatte er diesem Kampfwillen gegenüber gestanden. Immer wieder hatte dieser Junge ihm, dem dunklen Lord, seinem Erzfeind, die Stirn geboten, an seinem Leben festgehalten, es verteidigt, selbst wenn alles aussichtslos erschien. Für diesen Mut, diesen Leichtsinn, diese naive Hoffnung, lebend wieder zurück zukehren, gab es nur wenige plausible Erklärungen. Entweder war Harry Potter völlig Lebensmüde, aber dann würde er sich nicht so verbissen an das Leben klammern, Mutig oder einfach nur dumm, wobei man letzteres auch ausschließen konnte, so wie er ihn und seine Todesser immer wieder an der Nase herumführte. So wie letzten Monat. Wie naive Schulmädchen hatte der Junge sie in die Falle gelockt, hatte mit ihnen gespielt und er verstand einfach nicht wieso. Deswegen hatte er ihn holen lassen. Er wollte Antworten. Doch langsam begann er zu verstehen, dass Harry Potter nicht der war, für den sie ihn immer gehalten hatten, dass mehr hinter diesem Jungen zu stecken schien, als sie alle ahnen konnten. Die Sonne war schon vor wenigen Stunden aufgegangen, als die beiden Männer den Raum verließen um den Jungen schlafen zu lassen und um sich zu erholen. Für sie war es eine lange Nacht gewesen. Eine Hauselfe wiesen sie noch an, auf den Jungen zu achten und ihnen Bescheid zu geben, sollte sich sein Zustand verschlechtern, oder er erwachen, bevor sie die Tür hinter sich schlossen. ~*~ Den ganzen Tag und den drauf folgenden verschlief Harry einfach, auch wenn die Hauselfen, die auf ihn acht geben sollten, immer wieder aufgelöst auftauchten und meinten, dass der junge Herr sich unruhig im Bett umher warf, als hätte er Alpträume. Zu zweit mussten sie dann zu ihm, um ihm Traumlosschlaf geben zu können, denn alleine war es unmöglich. Einer musste den jungen Burschen ruhig halten, was selbst Regulus Black, der als einer der kräftigsten Männern in den Reihen des Lords galt, nur unter enormer Anstrengung gelang, während Severus Snape dem Jungen den Trank gab. Denn auch, wenn Harry Potter mit seinem schlanken, ausgezehrten Körper nicht so aussah, hatte er enorme Kraft, dass selbst der Lord, trotz seiner übermenschlichen Kräfte, Schwierigkeiten hatte den um sich schlagenden Jungen zu fixieren, ohne selbst den ein oder anderen Schlag abzubekommen. Zwischenzeitlich sah Voldemort immer wieder nach Harry, um sich den Zustand des Jungen anzusehen. Er war sichtlich zufrieden, da dieser sich zu erholen schien. Auch das Fieber sank, zwar nur langsam, aber es sank. ~oO~0~Oo~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)