Ein folgenschweres Jahr von abgemeldet
(Sakura für ein Jahr bei den Uchihas)
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Prolog: Mein Leben
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Mein Leben:
Mein Leben ist beschissen!
Als ich 2 war starben meine leiblichen Eltern. Kein Stück kann ich mich mehr an
sie erinnern. Ich weiß nicht, wie sie aussahen oder was für
Charaktereigenschaften sie besaßen.
Es gibt keine Erinnerungen von ihnen, an die ich mich klammern kann, keine.
Und ich bin verzweifelt!
Und ich weiß auch nicht weiter!
Nun ja. Wie es kommen musste steckten sie mich, wie alle Kinder ohne Eltern in
ein Heim. Aber das Wort "Heim" ist für solch eine Institution wirklich völlig
unangebracht. Wenn ich zurückdenke hätte ich wohl lieber auf der Straße
schlafen sollen. Die Erzieher dort waren das Letzte. Diese Menschen behandelten
uns wie den letzten Dreck, wie elendiges Gesindel. Wenn du etwas falsch gemacht
hast, gab es Prügel. Ich war damals ja erst zwischen 2 und 3. Ich habe oft in
die Hosen gemacht, dafür wurde ich dann verdrescht, obwohl so etwas in diesem
Alter doch völlig normal war. Aus lauter Angst vor diesen schrecklichen Leuten
passierte dieses dann noch öfter, das war ein Kreislauf der solange ging, bis
ich dann 4 wurde. Da geschahen mir solche "Missgeschicke" nicht mehr, zum
Glück.
Warum ich mich daran so genau erinnern kann?
Soetwas Grausames vergisst man nicht!
Und ich frag mich ständig,
Sind wir geboren für Klang und Melodie?
Obwohl ich in einem so jungen Alter war, bekam ich vieles mit. Die älteren
Kinder aus dem Heim tranken oft Alkohol und schmissen sich die eine oder andere
Pille ein. Das war natürlich nur der Anfang ihrer Drogenkarriere gewesen.
Heute, so schätze ich mal, sind 60% dieser Jugendlichen tot oder im Knast.
Mit 8 Jahren gab es dann tatsächlich einen kleinen Lichtblick für mich. Ich
wurde adoptiert.
Eigentlich waren Adoptionen in diesem Alter ungewöhnlich. Die meisten Leute
wollen süße, kleine, sabbernde Säuglinge. Mit 8 Jahren ist man dann den
meisten schon zu alt. Sie interessieren sich nicht mehr für einen. Aber ich
hatte Glück. Naja, mehr oder weniger.
In dieser Familie verbrachte ich ein glückliches Jahr, zumindest mit meiner
"Mutter". Mein Stiefvater scherte sich einen feuchten Dreck um mich. Dies zeigte
er natürlich nicht vor seiner Frau.
Aber damit kam ich klar. Ich war schon glücklich damit, ein Zuhause zu haben
und eine einzige Bezugsperson zu besitzten. Ich bezeichnete und bezeichne diese
Frau allerdings nicht als meine Mutter. Sie war mehr wie eine Tante für mich.
Warum "war"?
Ganz einfach, ein Jahr später, kurz vor meinem 10. Geburtstag starb diese Frau,
meine einzigeFamilie, bei einem tödlichen Autounfall. Mein Adoptivvater
verfiel daraufhin in große Trauer, begann zu trinken und zu spielen. Er verlor
dabei eine Menge Geld, sodass wir in eine schäbige zwei Zimmerwohnung umziehen
mussten.
Was mit mir passierte?
Ich war diesem Mann nicht länger egal, nein. Ich war der Sündenbock, und ich
bin der Sündenbock.
Er gab mir für alles die Schuld.
War ich es denn?
Warum bin ich verzweifelt?
Warum bist du verzweifelt?
Er schlug mich, bschimpfte mich und erniedrigte mich. Ich bin sozusagen seine
persönliche Putz- und Hausfrau. Ich darf neben der Schule noch einen Job in
einem Cafe machen, um mein eigenes Geld für Klamotten und Essen zu verdienen.
Ohm muss ich den Großteil meines Verdienstes geben, selbstverständlich.
Ihr denkt jetzt sicher ich bin gefühlskalt oder sowas.
Das bin ich nicht!
Ich weine oft, sehr oft. Denke oft daran, allem ein Ende zusetzen.
Aber ich tue es nicht. Denn so einfach will ich es mir nicht machen. Es wäre
feige, alles einfach zu beenden anstatt sich zustellen. Ich weiß nur nicht, ob
ich stark genug dafür bin, denn auch die etlichen Tränen, die ich jede Nacht
vergieße, befreien meine vernarbte Seele nicht.
Aber ich will verdammt sein, wenn ich es nicht wenigstens versucht habe. Wenn
ich dann scheitere, kann ich immer noch aufgeben und alles hinschmeißen, nur
mit der Gewissheit, es versucht zu haben.
Warum weiß ich nicht weiter?
Und wieso weißt du nicht weiter?
Ihr fragt euch jetzt sicher, wer ich bin.
Mein Name ist Sakura Haruno. Ich bin mittlerweile 16 Jahre alt und lebe noch
immer mit meinem Stiefvater in der kleinen zwei Zimmerwohnung in einem kleinen
Vorort von New York. Ich gehe zur Highschool und schreibe nur die besten Noten.
Die Schulnoten sind mir sehr wichtig, denn ich will später etwas aus meinem
Leben machen.
Auch äußerlich muss ich mich nicht verstecken. Ich habe zwar eine sehr
ungewöhnliche Haarfarbe, aber genau das macht mich zu etwas Besonderem. Ich
habe blassrosane Haare, die mir inzwischen bis zur Hüfte gehen. Ich finde sie
bilden den perfekten Kontrast zu meine samragdgrünen Augen. Auch meinen Körper
finde ich vorzeigbar. Ich bin ca. 1.67 Meter groß, bin schlank und habe
dennoch schöne volle Rundungen, die sich sehen lassen können.
Versteht mich nicht falsch. Das hört sich jetzt vielleicht so an, als wäre ich
die eingebildetste Kuh auf Erden.
Aber das bin ich nicht, ganz im Gegenteil.
Ich prahle mit Nichts, ich bin sogar sehr bescheiden und auch sonst gebe ich mit
nichts an, mal abgesehen davon, dass ich nichts zum Angeben habe.
Nur ihr müsst mich verstehen.
Wenn man so lebt, wie ich, dann muss man doch das, was man hat, so positiv wie
möglich sehen. Woran soll man sich denn sont festhalten?
Versteht ihr mich?
Und in meinem Leben gibt es nur eine Sache, an die ich mich im Moment klammern
kann.
Und dies ist auch nur ein ein relatives Wunschdenken.
Ich habe keinen einzigen Freund, keine Familie, da bleibt mir nur noch die
Schule.
Mein größter Wunsch ist es, ein Jahr im Ausland zu verbringen, am liebsten in
Afrika.
Ich liebe die afrikanische Kultur und alles, was damit zusammenhängt. Mein
Zimmer würde ich auch sehr gerne im "Afrikastyle" dekorieren, aber dazu fehlt
mir einfach das nötige Kleingeld.
Leider hat unsere Highscholl keine Partnerschulen in Afrika, so wurde es mir
berichtet, und deshalb hatte ich mich um ein Stipendium in Japan beworben.
Japan gehört definitiv auch zu einem meiner Lieblingsländer. Ich besitze
nämlich japanische Wurzeln. Inwiefern weiß ich zwar nicht, aber einer meiner
Vorfahren war auf jeden Fall japanischer Herkunft.
Es wäre das größte Geschenk für mich diese Chance dort zur Schule zu gehen
zu bekommen.
Eine Chance aus meinem bisherigen Leben zu entfliehen, wenn auch nur für ein
Jahr.
Aber wenn wir alle mal realistisch sind, nehmen diese tollen Schulen in Japan
einen nur, wenn man richtig Kohle vorzuweisen hat. Und die habe ich nicht.
Von meinem Stiefvater kann ich keine Hilfe erwarten. Der lacht nur immer, wenn
ich ihm etwas von dem Stipendium erzähle. Er meint dann immer, ich wäre dumm
wie Brot und dass mich doch sowieso keiner will.
Warum kenn ich den Weg nicht?
Den Weg nicht, siehst das Licht nicht!
Das motiviert mich nur noch mehr. Ich hänge mich dann erst recht richtig rein.
Dies spiegelt sich dann auch in meinen Noten wieder.
Ich schreibe generell nur Einsen, und die brauche ich auch!
Ja so sieht mein bisheriges Leben aus. Nicht sonderlich beneidenswert.
Aber ich beklage mich nicht. Das habe ich noch nie und das werde ich auch nie.
Ich bin Sakura Haruno, führe ein beschissenes Leben, aber ich habe mich damit
abgefunden.
Keine Richtung, sag mir wer führt uns ans Ziel?
***
Sooooo, das war der Prolog.
Hoffe doch, euch hat es gefallen.
Wäre nett, wenn ihr mir eure Meinung dazu sagen würdet.^^
Danke fürs Lesen!!!
H-E-G-D-L
eure Cherry-Saku
Kapitel 1: Veränderungen!?
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Veränderungen!?
Verschlafen öffnete ich die Augen. Alles war dunkel. Anfang November schrieben
wir in New York an und dem entsprechend früh ging dann auch die Sonne am
Himmelsfirmament auf.
5.30. Uhr war es erst, und dennoch qüälte ich mich noch schlaftrunken schon
aus meinem warmen Schlafsack, der mir als Decke diente und auf einer kleinen
Matratze positioniert war.
Mich einmal kurz streckend verlies ich mit leisen, tapsigen Schritten mein
kleines Kämmerchen, in dem ich hauste, immer darauf bedacht, den schlafenden
Mann ein Zimmer weiter nicht zu wecken. Kurz darauf verschwand ich auch schon in
der nächsten Türe, in unserem versifften Badezimmer. Zwischen den Fugen
klebten überall Haare und von den Ecken will ich gar nicht erst anfangen.Das
Waschbecken hatte einen Kalkfaktor, der alles andere in den Schatten stellte,
und wie es in der Toilette aussah, das überlass ich mal lieber eurem
Vorstellungsvermögen. Ich kümmere mich zwar immer um den Haushalt und ums
Saubermachen, aber für so eine intensive Reinigung blieb mir dann doch keine
Zeit. Ich hatte mich immerhin noch um meine schulischen Pflichten und meinen
Nebenjob in dem kleinen Cafe zu kümmern. Dazu kam noch, dass ich von dem
Schwein, welches sich mein Stiefvater schimpfte nun wirklich keine Hilfe
erwarten konnte. Schnell entledigte ich mich meiner Schalfkleidung, welche aus
einer kurzen schwarzen Hotpants und einem weißen Top bestand und huschte unter
die Dusche. Ich streckte meinen Nacken durch, schloss die Augen und genoss
einfach nur den Augenblick. Die heißen Wassertropfen prasselten meinen
wohlgeförmten Körper hinab und benetzten meine blassrosanen Haare mit einem
Schleier der Nässe. Meine Sinne nahmen jeden noch so winzigen Tropfen war und
jagden mir ein wohligen Schauer über den Rücken.
Rasch shamponierte ich mir meine Haare ein und spülte den Schaum wieder raus.
Ein großes Handtuch um mich schlingend packte ich mir meine Schlafsachen und
verließ das Drecksloch namens Bad wieder. Zurück in meinem kleinen Zimmer, in
dem gerade mal eine Matratze, ein Minischrank und ein Bücherregal ihren Platz
fanden. Ein kleines, schmutziges Fenster spendete, wenn es denn hell war, der
Kammer ein wenig Licht. Die einzige weitere Lichtquelle war eine Glühbirne, die
an einigen Drähten von der Decke hinunter baumelte und an der ich mir gerne mal
den Kopf anstieß.
Ich setzte mich auf meine mehr oder weniger gemütliche Schlafgelegenheit und
packte meinen schwarzen Schulrucksack für den heutigen Tag. Meine Bücher,
Hefte und Notizen verstaute ich neben meinen wenigen Kleidern im Schrank. Meine
Hausaufgaben erledigte ich immer auf dem Boden, da ja kein Schreibtisch
vorhanden war. Und in der Wohnung wollte ich diese nicht machen. Überhauot war
ich dort nur, um mir etwas zu Essen zu machen, oder aufzuräumen. Natürlich
auch, wenn mein Pflegevater irgendetwas von mir wollte hielt ich mich dort auf.
Ansonsten schloss ich mich immer in meiner kleinen Kammer ein, in der ich mich
einigermaßen sicher fühlte. Dort musste ich keine Angst vor Schlägen oder
verbalen Angriffen haben. Aber ich versuchte so viel Zeit wie nur irgendwie
möglich außerhalb dieser Mauern zu verbringen. Oft büffelte ich in einem
nahegelegen Park, der mir die nötige Ruhe, die ich dafür brauchte gab. Nachdem
ich meine Unterlagen sorgfältig verstaut hatte, erhob ich mich erneut, um zu
meinem Schränkchen zu schreiten. Beide Türen öffnend musste ich, wie schon
sooft entrüstet feststellen, dass ich nicht wirklich ein Klamottenparadies
besaß. Eher im Gegenteil. Die Sachen waren alt, unmodisch und sonderlich viel
Auswahl hatte ich auch nicht. Seufzend griff ich nach einer schwarzen,
ausgewaschenen, enganliegenden Jeanshose und einem orangenen Top, welches sich
bereits an den Nähten auflöste. Dazu schnappte ich mir noch eine graue
Sweatshirtjacke, welche mir viel zu groß war und somit eine meiner Schultern
immer zusehen war. Mit einem geziehlten Handgriff holte ich mir erneut etwas aus
dem Schrank. Ich lies mich auf meine Matratze fallen und schaltete mein Laptop
ein. Mein Laptop war neben meinem Handy mein ganzer Stolz. Für diese beiden
Sachen hatte ich jahrelang viel gespart und hart gearbeitet.Aber nicht, dass ihr
jetzt denkt ich habe mir diese Sachen gekauft, um mit irgendwelchen Leuten SMS
zu schreiben oder zu chatten, dafür wäre mir mein Geld viel zu schade.
Nein, für mich waren diese Dinge notwendig. Ich benötige nämlich ganz
dringend einen Internetanschluss, um mich bei Agenturen, die einen
Schüleraustausch ermöglichen zubewerben. Und da komme ich zu Notwenidigkeit
Nummer Zwei: Das Handy. Falls, ich betone an dieser Stelle falls, also falls ich
da angenommen werde, brauche ich einen Telefonanschluss, da diese Agenturen die
wichtigen Details bestimmt nicht allein per E-Mails besprechen werden.
Es ist schon irgendwie komisch, dass ich für so ein Wunschdenken, dass
vielleicht nie in Erfüllung gehen wird, so einen großen Aufwand betreibe.
Aber könnt ihr mich nicht irgendwie verstehen?
Das wäre für mich einfach das Größte!
Ich checkte also schnell meine E-Mail in der Hoffnung etwas Erwünschtes
vorzufinden, welche jedoch wie immer enttäuscht wurde. Entrüstet klappte ich
das teure Ding, und das war es wahrhaftig, wieder zu und legte es ebenfalls in
meinen Rucksack zusammen mit meinem Handy.
Warum ich das mit zur Schule nehme?
Ganz einfach, ich schließe mein Zimmer zwar immer ab und trage den Schlüssel
mit mir herum, aber ich würde meinem Stiefvater durchaus zutrauen, dass er
während meiner Abwesenheit, die Türe aufbricht und meine Sachen für
Spottpreise verkauft, nur damit er das Geld dann wieder versaufen kann. Das ist
gottseidank noch nicht geschehen, aber darauf ankommen lassen möchte ich es
ungern.
Meine inzwischen getrockneten Haare kämmte ich sorgfältig durch und lied sie
dann einfach offen über meine Schultern fallen. Offene Haare trage ich am
Liebsten, zwar mache ich mir auch manchmal Hochsteckfrisuren, allerdings finde
ich, dass offene Haare am natürlichsten aussehen.
Meine Tasche über meine Schulter werfend ging ich hinaus auf den Flur und
schloss die Tür sorgfältig ab, ehe der Schlüssel in meiner Tasche verschwand.
Am Eingang schlüpfte ich dann noch schnell in mein ausgelatschtes Paar
Turnschuhe und schon hatte ich die muffige Wohnung hinter mir gelassen.
In
mir regte sich immer ein Gefühl der Erleichterung und unbegrenzter Freiheit,
wenn ich mich nicht mehr dort aufhielt. Als ob mir ein riesiger Stein vom Herzen
fallen würde.
Frische Morgenluft preschte mir ins Gesicht. Der Himmel legte langsam sein
dunkelblaues Nachtgewand ab und schlüofte stattdessen in ein herbstliches
rot-gelb. Meine Haare wirbelten leicht umher und spielten mit dem kühlen Wind.
An den Autos sah man deutlich, dass es über Nacht gefroren hatte, außerdem
kratzten manche genervten Menschen, die schon frühzeitig zur Arbeit mussten das
Eis von den Scheiben, was mit Sicherheit keine angenehme Arbeit war. Ich
hingegen fühlte mich pudelwohl. Es war zwar bitterkalt, aber das sollte mich
nicht weiter stören. Ich ging die Hauptstraße entlang und bog nach einiger
Zeit rechts in einen kleinen Park ein. Er war weder sinderlich groß, noch etwas
besinderes. Die Wiese ähnelte mehr einem Matschfeld und die Bäume waren,
entsprechend der Jahreszeit kahl. Überall lagen Abfälle herum, weil die
Menschen zu faul waren ihren Müll bis zum nächsen Abfalleimer mitzuschleppen.
Hier war auch kein wirklich ruhiger Ort, nicht, dass hier jetzt übertrieben
viele Menschen wären, aber der Park lag immerhin an einer Hauptstraße, also
nichts mit idyllischer Athmosphäre. An der selben alten Bank wie jeden Morgen
setzte ich mich hin und las mir noch einmal meine Unterlagen durch.
Währendessen zündete ich mir einen meiner heißgeliebten Glimmstängel an.
Genussvoll zog ich an diesem. Ich weiß, es ist eine dumme Angewohnheit! Ihr
wisst ja gar nicht, wie oft ich schon versucht hatte damit aufzuhören. Aber da
ich so gut wie immer unter Stress stand konnte ich diesen guten Vorsatz nie so
wirklich durchziehen.
Nachdem ich mit dem Überprüfen meiner Kenntnisse fertig war, rauchte ich
gemütlich meine Zigarette fertig, ehe ich mich dazu überwand mich auf den Weg
zu meiner Highschool zumachen.
Überwinden, ja dies musste ich auch dort immer tun.
Die Jungs dort sind einfach nur sexistische Schweine. Die glotzen mich dort
immer an, als wäre ich das achte Weltwunder. Dementsprechen eifersüchitg sind
die Mädchen dort auf mich. Sie behandeln mich wie eine Ausgestoßenen.
Außerdem machen sie sich dauernd lustig über meine abgetragenen Klamotten.
Sie haben ja Recht, aber zugeben würde ich das nie!
Schon von Weitem erblickten meine grünen Augen das alte Gemäuer meiner
Schule.
Ein hässliches, gelbgestrichenes Gebäude, von dem der Putz schon abbröckelte.
Wenn man noch nie im Inneren dieser Einrichtung war, hatte man vielleicht noch
einen Funken Hoffnung, dass es von innen ansehlicher aussah, Irrtum.
Im Inneren sah es genauso alt und labil aus, wie von Außen. Und da sollte man
nun anständig lernen!
Ich setzte die ersten Schritte auf den Schulhof, wo bereits einige Cliquen
versammelten waren und mich mir argwöhnischen Blicken musterten.
Diese Art von Verhalten war ich mittlerweile schon gewohnt, denn sie sahen mich
immer so an. Immer gaben sie mir das Gefühl etwas schlechteres als sie zu
sein.
Mussten sie das denn tun?
Ich meine, auch wenn man weniger Geld hat, anders aussieht, aus einer fremden
Kultur kommt, oder sich sonst irgendwie von dem Rest unterscheidet ist das doch
nichts Schlimmes.
Außerdem hat niemand das Recht über andere zu urteilen, niemand. Und schon gar
nicht vorschnell. Dieses Recht gebührt alleine Gott, wenn es ihn denn
überhaupt gibt.
Ob Menschen nun hässlicher sind, oder weniger intelligent, das spielt doch im
Endeffekt keine Rolle. Menschen sehen nur selten das wichtige. Wenn wir mal
öfter darauf achten würden was wir gemeinsam haben, anstatt immer nur auf die
Unterschiede sehen, würden wir bestimmt erkennen, dass wir im grunde genommen
alle gar nicht so verschieden sind.
Aber zu solchen sozialkritischen Gedanken waren die Menschen dann doch noch
nicht in der Lage.
Ich beschleunigte meine Schritte um einiges, da ich mich nicht mehr dieser
ständigen Beobachtung aussetzen wollte.
Mit einem kräftigen Ruck zog ich die Eingangstüre auf und betrat das
baufällige Gebäude.
Ein weiterer Schultag in der Hölle konnte für mich beginnen.
Stöhnend schloss ich die Haustür zu der kleinen Wohnung auf.
Heilfroh darüber, dass dieser Schultag nun endlich vorbei war, betrat ich den
engen Flur. Schnurstracks lief ich weiter in den Raum hinein. Auf der kleinen
Klappcouch saß, eigentlich wie jeden Tag mein Stiefvater mit einem Bier in der
Hand. Seine blutunterlaufenen Augen richteten sich auf mich und blitzten mich
ärgerlich an.
Ich konnte mir schon denken, was jetzt kommen würde.
"Wo war heute mein Frühstück,du kleines Biest?!"
Mit dieser ätzenden Stimme kamen diese Worte über seine Lippen. Genervt
verdrehte ich die Augen. Er wirkte auf mich noch einigermaßen nüchtern ,
sodass ich wohl erstmal keine Angst vor Prügel haben musste. Über diese
Beschimpfungen machte ich mir schon lange keinen Kopf mehr. Ich lies ihn einfach
auf diesem niederen Stand weiterreden.
"Ich war in der Schule, da hatte ich keine Zeit mehr was für dich hinzustellen.
Außerdem ist fast nichts mehr im Kühlschrank."
Ich war nach all den Jahren immer noch fassungslos über soviel Dummheit. Konnte
der faule Sack sich denn nicht mal selber was machen? Irgendetwas?
Es war nicht nur das, dass er sich von hinten bis vorne bedienen lassen lies,
sondern auch, dass er keinen Job hatte. Und dann soll ich mich um alles
kümmern?
Wer bin ich denn bitte?
"Dann geh gefälligst einkaufen! Und aufräumen könntest du auch mal wieder!"
Wenn der nicht gleich die Klappe hält, dann...
"Na los, hau endlich ab!"
Ihm einen gehässigen Blick zuwerfend machte ich auf dem Absatz Kehrt. Noch
schnell meine Schuhe anziehend schnappte ich mir meine Jacke und verlisß wieder
die kleine Wohnug.
Warum lies ich das eigentlich immer wieder mit mir machen?
Naja, immerhin hatte ich dort ein Dach über dem Kopf. Das war dann auch schon
der einzige Grund.
Mit einer verwelkten Rose kann man mich vergleichen.
Sie sieht zwar noch schön aus, hat noch alle Blätter, aber sie ist und bleibt
TOT.
Ich blickte aus dem Fenster. Es war bereits dunkel geworden und einzelne
Laternen beleuchteten die Straße, auf die ich von meinem Zimmer aus sehen
konnte.
Ein alter Mann mit einer Wodkaflasche in der Hand saß nur mit einer dünnen
Decke über den dürren Schulter am Straßenrand.
Die wenigsten Menschen, die an ihm vorbei liefen warfen dem Bettler ein
Geldstück in sein Bercherchen, denn die Meisten sahen ihn einfach nur
verachtend an oder ignorierten ihn absichtlich.
Einfach nur zum Kotzen!
Sie alle glaubten wahrscheinlich, dass sie etwas Besseres wären. Aber warum er
dort alleine, ohne Familie in der bitteren Kälte saß, darüber machten sie
sich keine Gedanken. Konnte man dies etwas als menschlich bezeichnen?
Frustriert drehte ich mich um und setzte mich auf meine kleine Matratze.
Vorhin war ich, wie mein Pflegevater es mir aufgetragen hatte einkaufen gewesen
und habe ihn anschließend bekocht. Dabei ist mir dann außversehen ein Glas
hinutergefallen und zersprang in tausend kleine Splitter. Sofort hatte sich in
meinem Kopf ein Schalter umgelegt. Ängstlich und mit zitternden Beinen kniete
ich mich auf den Boden, um die Scherben aufzukehren. Aus den Augenwinkeln heraus
bekam ich mit, wie mein Adoptiv-vater sich langsam und torkelnd vom Sofa erhob
und wie in Zeitlupe auf mich zu steuerte. Dabei schwankte er immer mehr.
Hin und Her.
Hin und Her.
Dann sah ich völlig verstört nach oben in die verachtenden Augen des Mannes,
der mir schon so viel Leid zugefügt hatte.
Bereits im nächsten Moment lag ich in der Ecke.
Er hatte es wieder getan.
Das war vor circa zwei Stunden gewesen. Über meinem rechten Augen war eine
Platzwunde. Die Schwellung reichte bis zu meinem Wangenknochen. Er schmerzte
sehr, aber nicht so sehr, wie meine Seele, die verzweifelt nach Hilfe schrie.
Stumme Tränen bahnten sich den Weg aus meinen grünen Augen und liefen hinunter
über meine Wangen. Meine Hände zitterten leicht.
Hilflos starrte ich an die graue Zimmerdecke, an deren Ecken sich schon der
Schimmel durchfraß.
Mit meiner Hand wischte ich mir dann schnell die Tränen weg und schüttelte
entschlossen den Kopf. Ich durfte nicht schon wieder weinen. Dies hatte ich mir
schon sooft geschworen und jeden Abend brach ich dieses Versprechen an mich
selbst.
Meine Hausaufgaben hatte ich zum Glück schon gemacht, denn im Moment war mir
nach allem Anderen zu Mute, aber nicht danach.
Höllische Kopfschmerzen plagten mich. Wne wunderte es auch nach so einem
Schlag?
Oft fragte ich mich, ob ich Schuld war?
War ich tatsächlch Schuld, dass die Frau des Mannes, der dort draußen saß tot
war? War ich denn Schuld an seinen leeren Augen? Es tut mir Leid!
Ich weiß natürlich, dass mich keine Schuld in diesem Sinne trifft! Aber
angenommen ich wäre nie auf der Welt gewesen, wäre diese Frau dann noch am
Leben?
Was wäre dann?
Wäre ohne mich vielleicht alles besser?
Ich weiß es nicht!
Zudem bin ich der Meinung, dass nichts ohne Grund geschieht.Und ich darf das
behaupten, denn immerhin sitze ich in so einem Loch ohne einen Menschen, der
mich nur ansatzweise gut leiden kann.
Ich schaltete meinen Laptop ein. Ich hatte mich vor rund 2 Monaten bei einer
neies Agenrur beworben. Die davor hatten mich bsher immer abgelehnt. Aber mit
dieser Stelle hatte ich sogar schon einige Telefongespräche. Allerdings hatte
ich immer das Gefühl, dass sie mich nur hinhalten wollen. Im Unterbewusstsein
war mir wohl schon klar, dass ich keine Chance hatte, dort aufgenommen zu
werden, aber die Hoffnung völlig aufgeben wollte ich dennoch nicht.
Ich klickte meinen Posteingang an.
Eine neue Nachricht.
Ich öffntete diese. Mein Herzschlag erhöhte sich deutlich. Meine Finger fingen
an noch zittriger zu werden und mir wurde leicht schwindelig.
Ich fing an zu lesen:
*
Sehr geehrte Frau Haruno,
wir haben die große Freude ihnen mitteilen zu dürfen, dass wir uns dazu
entschlossen haben sie in unser Austauschprogramm aufzunehmen.
Wegen ihrem herausragenden Notendurchschnitt erhalten sie, wie sie es beantragt
hatten, eines unserer selten vergebenen Stipendien.
Allerdings ist beginnt ihr Auslandsaufenthalt bereits in drei Wochen, kurz vor
den anstehenden Ferien.
Uns ist durchaus bewusst, dass dies sehr kurzfristig ist, aber ihre Gastfamilie
in Japan, welche ihnen zugeteilt wurde, hat darauf bestanden, sie sofort
einfliegen zu lassen,
und nicht, wie normaler Weise üblich erst im nächsten Schuljahr.
Kommen sie bitte in drei Tagen zu unserer Geschäftsstelle und holen sie sich
dort ihre Flugtickets und die restlichen Informationen ab.
Wir bitten um sofortige Rückmeldung.
Hochachtungsvoll,
......
Meine Kinnlade klappte auf und ich hätte schwören können ein Schwein draußen
fliegen zusehen. Das konnte doch nicht sein! Ich, ich Sakura Haruno, die, die
keinen müden Cent hatte, wurde tatsächlich dort aufgenommen! Ich würde nach
Japan fliegen, ich!
Noch immer realisierte ich das Ganze nicht, denn sonst hätte ich Luftsprünge
vollzogen. Endlich raus aus diesem Loch. Weg von meinem Adoptivvater, weg von
der Schule und den Leuten, die mich dort hänselten. Weg von allem!
Ein fettes Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. Und obwohl dieses sehr
schmerzhaft für meine rechte Gesichtshälfte war, störte mich das im Moment
überhaupt nicht. Niemand konnte mir dieses unendlich große Glücksgefühl
nehmen, niemand. In meinem Bauch kribbelte alles und meine Hände schwitzten um
die Wette.
Ich Sakura Haruno werde nach Japan fliegen!
Nun saß ich überglücklich und auch ein wenig erschöpft im Flieger. Ja ihr
habt richtig gehört. Es war tatsächlich war. Die letzten Wochen waren zwar der
pure Stress, aber es hatte sich gelohnt. Ich kündigte zuerst meinen Job in dem
Cafe, was kein größeres Problem darstellte. Am vereinbarten Termin erschien
ich selbstverständlich bei der Argentur, die sich in der Stadtmitte von New
York befand. Dort bekam ich dann alles, was ich brauchen würde. Allerdings, und
dies kam mir dann doch ziemlich komisch vor, wollten sie mir so gut wie gar
nicht über die Familie sagen. Ich wusste nur, dass sie Uchiha hießen und in
der Familie drei Söhne waren. Mehr konnte sie mir angeblich nicht verraten.
Aber stören tat ich mich an solch einer Kleinigkeit nicht. Daraufhin musste ich
natürlich noch meine Schule informieren. Der Schulleiter hat mir dann noch viel
Glück gewünscht und eben die ganzen Papiere unterschrieben, aber mehr auch
nicht. Das größte und eigentlich auch einzigste Problem war dann mal wieder
mein Stiefvater gewesen.
Was dort genau losgewesen war will ich euch jetzt lieber nicht erzählen. Ich
habe es ihm übrigens erst gestern gesagt, damit er mich nicht sofort aus der
Wohnung schmeißen würde, das hat er nämlich getan, nachdem ich ihm davon
überzeugt hatte, dass ich auf jeden Fall gehen würde. Naja ich sag es mal: Ich
bin um ein paar blaue Flecken reicher. Zum Glück war es inzwischen Winter,
sodass mein weißer Wintermantel inklusive schwarzem Schal nicht weiter
auffallen würde.
Die Einzelheiten möchte ich jetzt wirklich nicht erzählen, denn es war
wirklich nicht gerade schön.
Ich lehnte mich entspannt zurück und genoss jede Sekunde. Dann kam eine
Durchsage durch den Lautsprecher, dass wir in ungefähr einer halben Stunde
landen würden.
Ich richtete mich in meinem Sitz auf. Die meiste Zeit des Fluge hatte ich
geschlafen, sodass die Folge war, dass ich bestimmt zum Schreien aussah. Deshalb
holte ich aus meinem Handgepäck einen kleinen Spiegel, eine Haarbürste und
Schminke heraus. Normalerweise schminkte ich mich nie, mal davon abgesehen, dass
ich für soetwas banales kein Geld ausgeben wollte. Aber dies war eindeutig eine
Ausnahme. Immerhin wollte ich einen einigermaßen guten Eindruck machen. Also
kämmte ich mir rasch meine Haare durch und legte dezent Wimperntusche auf. Mehr
wollte ich gar nicht machen, ich ging ja nicht in die Disko. Einen letzten
prüfenden Blick in den Spiegel und fertig war ich auch schon. Dass mich
während dieser gesamten Prozedur mein Sitznachbar angeglotzt hatte, als käme
ich frisch aus der Klapse, ignorierte ich dabei gekonnt.
/Wir werden in wenigen Minuten landen. Bitte begeben sie sich auf ihre Plätze
und legen sie die Sicherheitsgurte an!/
Nach der Landung betrat ich die völlig überfüllte Flugzeughalle. Ziemlich
stickig war es hier. Alle wuselten wild umher und suchten irgendjemanden oder
holten ihr Gepäck. Ich hatte meinen Koffer schon bei mir. Zu meiner großen
Hndtasche hatte ich nur noch einen Koffer, indem ich tatsächlich meinen
gesamten Bestitz vertauen konnte. Und es war sogar noch etwas Platz übrig. Mein
Zimmer in Amerika war jetzt also bis auf die kleine Matratze und den Schrank
komplett leer. Aber ich wollte nicht mehr daran denken. Nicht jetzt!
Suchen schaute ich mich um. Mir wurde gesagt, dass die Familie mich am Fluhafen
abholen würde. Hoffentlich waren sie schon da.
Plötzlich erblickte ich ein großes Schild, auf dem groß und deutlich HARUNO
stand.
***
SoOooooooooo das wars.^^
Hoffe euch hats gefallen.
Sakura kommt jetzt also in ihre Gastfamilie.
Verzeiht mir bitte Rechtschreibfehler, die korrigier ich später noch.^^
Ja das wars auch schon.
eure Cherry-Saku
H-E-G-D-L
Kapitel 2: Eine andere Welt
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Eine andere Welt
Ein unangenehmes, immer größer werdendes Kribbeln machte sich in meinem Bauch
breit. Meine Beine waren versucht einfach nachzugeben, sodass ich den Boden
knutschen sollte. Aber dies wusste ich ja zum Glück gerade noch zu verhindern.
Meinen Koffer fest umklammert machte ich mich in die Richtung auf, in der ich
das Schild mit der Aufschrift Haruno entdeckt hatte- wo bereits jemand auf mich
wartete. Während ich ihm immer näher kam, musterte ich ihn unaufällig.
Es war junger Mann so um die Zwanzig mit schwarzen Haaren, die im wild vom Kopf
abstanden. Seien ebenso schwarzen Augen blickten, soweit ich das deuten konnte,
relativ desinteressiert in der Gegend umher. Ich musste zugeben, dass er
wirklich gut aussah, vorallem sein gutgebauterund muskulöser Körper gefielen
mir sehr. Noch einmal tief durchatmend und die letzten Ängste von mir
abschüttelnd machte ich die restlichen Schritte auf ihn zu und setzte mein
freundlichstes Lächeln auf.
Seine Pupillen richteten sich kurz überrascht, aber dann wieder gelangweil auf
mich.
"Hallo, ich bin Sakura Haruno. Ich bin die Austausch Schülerin."
Er schaute mich noch einen Moment an, ehe er skeptisch eine Augenbraue hob, das
Namensschild achtlos zusammenknüllte und wegwarf und anschließend sprach:
"Ich bin Madara Uchiha, komm mit. Ich bin mit dem Auto da."
Mehr lies er nicht mehr von sich hören, denn kurz nachdem er zu Ende gesprochen
hatte, schnappte er sich ohne auf meine Reaktion zu warten meinen Koffer und
ging einfach voraus.
Er musste wohl ziemlich sicher gewesen sein, dass ich ihm augenblicklich folgte,
denn nocheinmal zurückblicken tat er nicht.
Was war denn das für ein komischer Typ? Waren hier in Japan alle so freundlich
und arrogant?
Na das kann ja was werden!
Schnellen Schrittes lief ich ihm nach, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
Endlich diese stickige Flughafenhalle verlassend schritt er direkt auf den
Parkplatz hinzu.
Genervt strich ich mir eine rosane Strähne aus dem Gesicht. Während ich Madara
stillschweigend hinterherlief blickte ich in den schönen wolkenlosen Himmel. Es
war ziemlich warm in Tokyo, nicht so bitterkalt wie in New York. Gar kein
Vergleich!
"Komm endlich!"
Erst jetzt fiel mir auf, dass wir schon am Auto angekommen waren und er bereits
am Steuer saß. Momentmal, was war denn das für ein Auto?
Das war ja ein silbernes Cabrio!
Wie viel Kohle hatte die eigentlich? Meine Kinnlade klappte runter und ich
konnte es einfach nicht fassen. Wenn ich genauer darüber nachdachte, hätte ich
mir schon allein von seinen Klamotten ableiten können, dass diese Familie wohl
nicht gerade in Armmut lebte. Er trug eine hellblaue Jeans, ein ziemlich teuer
aussehendes graues T-Shirt mit schwarzem Schriftaufdruck und dazu eine schwarze
Krawatte, die lässig um seinen Hals baumelte.
Hätte ich mir ja eigentlich denken können,wer soclhe Markenklamotten trägt,
fuhr sicherlich nicht in einem kleinen roten vergammelten Zweitwagen herum!
Ich musste wohl noch immer ziemlich belämmert dreinschauen, denn Madaras
belustigte Stimme drang erneut an mein Ohr:
"Ich weiß, dass der Wagen schön anzusehen ist, aber wenn du dich endlich
reinsetzen würdest, könnten wir auch mal losfahren. Ich verspreche dir auch,
dass du ihn dir heute Abend mindestens zwei Stunden lang von nächster Nähe
betrachten darfst."
Augenblicklich zuckte ich zusammen und versteifte mich. Hoffentlich wurde ich
jetzt nicht auch noch rot! Das war ja so peinlich. Vorsichtig guckte ich zu
Madara, der mich genauso amüsiert anblickte, wie er mich eben angesprochen
hatte. Dann machte es Klick in meinem im Moment nicht ganz laufenden Gehirn.
Schnell öffnete ich die Beifahrertür des Wagens und schallte mich
schnellstmöglichst an. Meinen Blick starr nach unten gerichtet, als ob es auf
dem Boden des Autos nichts interessanteres gäbe, verfluchte ich mich
innerlich.
Wieso musste sowas aber auch immer nur mir passieren? Der dachte jetzt bestimmt,
dass ich aus der Klapse abgehauen war.
Toll gemacht Haruno!
Aber da fiel mir etwas ein. Er hatte immerhin mehr als einen Satz mir mir
gesprochen. Juhu, ein Fortschritt. Wenn das so weiterginge, dann wären wir in
zwei bid´s drei Jahren bestimmt schon soetwas wie Freunde!
Ich hörte, wie Madara den Wagen anmachte und kurz darauf losfuhr. Mich
würdigte er jedoch keines Blickes mehr. Was sollte ich jetzt machen? Schweigen,
oder ein mehr oder weniger sinnvolles Gespräch anfangen? Immerhin musste ich
mit ihm ein ganzes Jahr in dem selben Haus wohnen.-Schöne Aussichten!
Ich lies meinen Blick zur Seite gleiten. Sehr viele Wolkenkratzer gab es hier.
Aber ebenso viele wunderschöne und prähistorische Bauden konnte man hier
besichtigen. Ich wusste zwar viel über die Stadt und hatte schon einige Bilder
gesehen, aber es dann selbst zusehen zauberte mir ein unbeschreiblich
glückliches Gefühl ins Herz. Immerwieder fuhren wir auch an großen Parks
vorbei, welche voller hoher Bäume waren, deren Baumkronen mir so weit und grün
wie eine saftige Wiese in den Alpen schienen. Meine grünen Iriden funkelten nur
so vor Begeisterung, was mir Madara wohl ansehen musste.
"Daran gewöhnst du dich schnell."
Verwundert drehte ich mich zu ihm um. Er blickte genauso emotionslos auf die
Straße, wie schon die ganze Zeit. Durch den Fahrtwind wirbelten seine Haare
wild umher, was ihn jedoch nicht minder attraktiv machte. Ein trauriges Lächeln
legte sich auf meine Lippen. Ich senkte kurz den Blick, ehe ich das Wort
ergriff: "Das kann ich mir nicht vorstellen. Hier ist alles einfach so
wunderschön und einzigartig."
Wieder sah ich zur Seite und betrachtete erneut die an uns vorbeischnellende
Umgebung. Dann fuhr ich weiter fort: "Sowas ist nicht für jeden
selbstverständlich."
Mir ein Lächeln aufzwinged blickte ich in seine pechschwarzen Augen, in denen
man zu versinken drohte. Ich bildete mir ein, einen kurzen Anflug von
Überraschtheit in ihnen erkennen zu können, was aber sofort wieder
verschwunden war. Was ich allerdings gar nicht bemerken konnte, war, dass er
sehr wohl bemerkte hatte, dass mein Lächeln keineswegs echt war. Jedoch schwieg
er beharrlich.
"Wie lange brauchen wir denn noch?" Ich versuchte das Thema zu wechseln, worauf
er Gott sei Dank einging.
"In ungefähr 5 Minuten."
Damit gab ich mich zufrieden. Allerdings stieg die Anspannung in mir immer mehr
an. Wenn die anderen Familienmitglieder alle so gesprächig wie Madara sein
sollten, na dann gute Nacht. Ich glaube mit einer Wand konnte man besser
diskutieren oder überhaupt komunizieren. Aber man sollte ja nicht so vorschnell
sein.
Er bog in eine Straße ein und fuhr gleich dannach eine große Einfahrt entlang.
Ich konnte meinen Augen nicht trauen, was wollten wir hier?
Die Auffahrt war sehr schön gepflastert und umgeben von einem riesig großen
grünen Grundstück, welches äußerst gepflegt wirkte. Madara parkte das Auto
vor einer von drei mächtigen Luxusgaragen. Noch immer sprachlos starrte ich das
Anwesen an. Hatte ich da irgendwas nicht mitbekommen? War das hier vielleicht
eine Königsfamilie, oder so? Oder war solch ein Luxus hier standard? Ha, da kam
mir die Lösung: Ich war bei der versteckten Kamera! Ganz logisch!
Ich musste wohl schon wieder so einen intelligenten Gesichtausdruck drauf haben,
denn Madara räusperte sich und sah spöttisch auf mich hinab. Er war bereits
ausgestiegen und hielt mir nun ungeduldig die Autotür auf.
"Zuerst willst du nicht einsteigen und jetzt muss ich da rausschneiden lassen
oder was?"
Den Spott gewiss hörend, stieg ich langsam aus und warf ihm eine bösen Blick
zu. "Bist du immer so charmant? Da würde sich ja jede Schwiegermutter um dich
reißen."
Zwei schwarze Augen funkelten mich erbost an, während seine rechte Augenbrauche
nach oben wanderte. Er kam einen Schritt näher auf mich zu, sodass uns nur noch
wenige Zentimeter voneinander trennten. Sein Gesicht näherte sich dem Meinen
gefährlich, was mich automatisch zurückweichen lies. Allerdings stand
unmittelbar hinter mir das Auto, welches mich an der gewollten Aktion hinderte.
Der Uchiha schien das zu bemerken, was er durch ein hämisches Grinsen im
Gesicht zum Ausdruck brachte. Ich spürte bereits seinen heißen Atem an meiner
Haut, dies jagdte mir einen eiskalten Schauer über den Rücken und alles
geschah für mich wie in Zeitlupe. Kurz bevor sich unsere Nasenspitzen
berührten, drehte er nach links zu meinem Ohr ab.
Sein heißer Atem an meinem Ohr machte mich fast wahnsinnig, was wollte dieser
Psychopath eigentlich von mir? Dann flüsterte er mir folgende Worte ins Ohr:
"Danke, gleichfalls!"
Dann machte er blitzschnell eine Drehung und lief mit meinem Koffer einen Weg
aus Kieselsteinen entlang. Mir jedoch blieben förmlich die Worte im Munde
stecken. Was bildete sich dieses arrogante, selbstverliebte Egoistenschwein
eigentlich ein? Grrr....in mir kochte alles und am liebsten wäre ich ihm an die
Gurgel gesprungen. Ich stampfte ihm wütend hinterher. Da ich gerade mit meinem
durchaus berechtigtem Wutausbruch beschäftigt war, bemerkte ich nicht, wie
Madara versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen.
Nach einem kurzen Fußmarsch kamen wir am Eingang an, obwohl es wohl mehr die
Bezeichnung Tor verdient hatte. Ja, mächtiges, großes Tor. Habe ich schon
erwähnt, dass das Gebäude die Größe eines Schlosses hatte? Wer sollte denn
da drinnen alles wohnen? Eine Familie mit 12 Kindern plus Großeltern oder wie?
"Und wer wohnt da?"
Ich weiß, diese Frage klingt nicht sehr intelligent, aber ihr hättet mal diese
Villa sehen sollen! Einfach nur der Wahnsinn!
Madara schien meine Frage auch als ziemlich überflüssig abzustempeln, denn er
strafte mich mit einem Blick, den ich nicht wirklich deuten konnte und gab mir
außerdem keine Antwort.
Er schloss seelenruhig die Tür auf und trat ein. Ich folgte ihm, wie immer,
brav und gehorsam.
Schock!!!
Glaubt mir Leute, das Innere dieser Bude übertraf das ohnehin schon gigantische
Äußere um Weiten. Das geht nicht? Oh doch!
Es war eine riesen große Eingangshalle deren Boden aus dem edelsten Mamor
bestand. Zwei elegant-geschwungene Treppen jeweils links und rechts führten
nach Oben. Zwischen den beiden Treppen befand sich eine gigantische Türe, die
anscheinend in einen weiteren tollen Raum führte. Ich konnte das Alles einfach
nicht fassen.
Ich, Sakura Haruno war hier tatsächlich in einem Schloss, indem ich auch noch
für ein Jahr wohnen sollte. Ich würde darum wetten, dass ich mich hier mehr
als nur einmal verlaufen werde.
"Wenn du fertig mit Glotzen bist, zeige ich dir dein Zimmer."
Natürlich! War ja klar, dass so ein Spruch kommen musste. Ich kannte diesen
Typen keine Stunde, und trotzdem wusste ich bereits, was ich von ihm zu erwarten
hatte. Ich machte etwas für ihn komisches, und erhielt dafür einen
dementsprechend komischen Komentar. Klasse!
Ich zog eine beleidigte Schnute. Der Kerl war echt zum Haareraufen. Ich angelte
mir meinen Koffer aus seiner Hand und stellte mich vor ihn. Zuerst wirkte er
noch ein wenig irritiert, fasste sich aber schnell wieder. Er stieg die Treppen
hinauf und steuerte zielstrebig den rechten Gang an. Dann bogen wir noch um ein
paar Ecken und blieben schließlich vor der letzten Türe links im Korridor
stehen. "Das ist dein Zimmer, in einer Stunde gibts, wenn du willst was zu
Essen."
Nach diesen Worten ging er auch schon und lies mich einfach alleine stehen, ohne
auf meine Reaktion zu warten. So viel Gastfreundschaft aufeinmal hatte ich
überhaupt nicht erwartet. Was war eigentlich mit den restlichen
Familienmitgliedern? Ich wusste nur das Mr. und Mrs. Uchiha 3 Söhne hatten.
Naja den einen kannte ich ja bereits, wirklich ein reizender junger Mann!
Anscheinend waren alle Anderen zur Zeit außer Haus, oder sie waren im Haus und
hatten mich nur noch nicht bemerkt, was ja bei einer Villa, wie dieser hier des
Öfteren mal vorkommen kann.
Ich entschloss mich dazu, darüber später nachzudenken und öffnete erst einmal
meine Zimmertüre.
Was mich dort erwartete übertraf meine kühnsten Vorstellungen. Ihr glaubt ja
gar nicht, wie geil das alles aussah!
Es war nämlich in einem afrikanischen Stil eingerichtet! Es war einfach nur
perfekt! Gegenüber der Türe war ein großes Fenster, vor dem ein großer
dunkelbrauner Schreibtisch mit dazupassendem Stuhl stand. Neben dem Fenster
führte eine Glastüre hinaus auf einen schönen kleinen Balkon. Die Wände
waren in sehr warmen braun- und Gelbtönen gehalten. Links an der Wand stand
riesen Bett mit samtiger Tigerbettwäsche. Rechts und links neben dem Bett
jeweils zwei braune kleine Nachttische mit runden Lampen darauf. In der Ecke
neben dem Schreibtisch war eine große, prächtige Palme plaziert worden. Sie
passte perfekt zur restlichen Einrichtung. Rechts gleich neben der Tür befand
sich eine gemütliche kleine Sitzecke, bestehend aus einem niedrigen weißen
Tisch und braun-beigen Sitzpolstern. Gegenüber vom Bett waren ein Fernseher und
eine Stereoanlage in der Wand eingebaut worden. Ich konnte es gar nicht fassen,
wie viel Geld diese Leute haben mussten. Denn das war noch lange nicht alles-
neben dem Bett war eine Türe, die direkt in ein Badezimmer führte. Ich hatte
tatsächlich mein eigenes Bad! Und es war sauber!!
Außerdem war nicht weit von der Sitzecke entfernt ein kleiner Durchgang,
welcher durch einen Vorhang, der aus braunen Ketten bestand abgetrennt wurde.
Neugierig wie ich war schob ich mich daran vorbei und musste beeindruckt
feststellen, dass das hier wohl unter die Bezeichnung Kleiderschrank fiel.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie wahnsinnig geil das alles aussah!! Nicht
nur, dass allein das Zimmer meine alte Wohnung um Längen übertraf und
obendrein noch so luxuriös war, dass mir minutenlang der Mund offen stand,
nein, jetzt hatte ich außerdem noch ein eigenes Bad und einen begehbaren
Kleiderschrank, indem sich auch noch ein Schminktisch befand.
Das ist einfach der absolute Wahnsinn!
Allerdings irritierten mich die vielen Klamotten etwas. Ja, ihr habt euch nicht
verhört. Der Schrank war nämlich nicht, wie man eigentlich annehmen müsste
komplett leer, sondern viel eher randvoll! Überall hingen die verschiedensten
Kleidungsstücke in allen möglichen Farben, Schuhe natürlich auch. Naja, ich
dachte ja zuerst, dass die Sachen vielleicht Mrs Uchiha gehörten, bis ich einen
kleinen Zettel fand.
/Hallo Sakura,
Ich hoffe mal, dass du gut angekommen bist. Einer meiner Söhne sollte dich ja
abholen.
Mein Mann und ich sind momentan leider auf einer äußerst wichtigen
Geschäftsreise und werden daher erst in einigen Tagen das Vergnügen haben dich
kennenzulernen.
Aber meine Söhne werden sich sicherlich gut um dich kümmern./
Bei dem Satz musste ich mir ein sarkastisches Lachen verkneifen, daher las ich
lieber schnell weiter.
/Aber als kleine Entschädigung habe ich mir erlaubt dir ein paar Sachen zu
kaufen. Ich hoffe doch mal, dass sie dir gefallen und du viel Freude damit haben
wirst.
Es gehört alles dir, sozusagen als Wiedergutmachung.
Ich und mein Mann möchten uns noch einmal dafür entschuldigen, dass wir jetzt
nicht zuhause sein können,
wir hoffen, dass du das verstehst.
Wir wünschen dir angenehme Tage bei uns,
Liebe Grüße
Mikoto und Fugaku Uchiha/
"WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS?"
Ich schrie höchstwahrscheinlich die gesamte Hütte hier zusammen, aber das war
mir im Moment herzlichst egal.
Hatte ich mich verlesen?
Die Frau schenkte mir im Ernst so viele Kleider, wie sie noch nicht mal C&A
hatte? Ich weiß nicht was mich mehr schockieren sollte. Die Tatsache, dass ich
gerade ungewollte Besitzerin eines Monsterkleiderschrankes wurde, dass diese
Frau, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte, dass alles als ein "paar
Sachen" betrachtete und es mir als "Entschädigung" schenkte, wobei ich noch
nicht einmal wusste wofür ich hier entschädigt werden musste, oder dass sie
mir in diesem Brief ernsthaft klar machte, dass ich die nächsten Tage alleine
mit ihrem Höllensohn Madara und dessen Brüdern sein würde. Na klasse!
Ich versuchte mich langsam wieder zu beruhigen. Ich atmete einmal tief ein und
wieder aus. Ich verlies dieses Mädchenparadies wieder mit torkelnden Schritten
und setzte mich erst einmal auf mein Bett um die ganze Sache zu verdauen.
Rücklinks ließ ich mich zurückfallen und starrte nun die Decke an. In meinem
Kopf drehte sich alles und leicht nervös wurde ich auch. Da gab es nur eine
Lösung:
Ich brauchte jetzt endlich eine Zigarette.
Seit über 12 Stunden hatte ich schon keine mehr geraucht. Wobei diese Tatsache
wohl nicht sonderlich viel dazubeitrug, dass ich nun so verwirrt, geschockt und
aufgewühlt war.
Ungeschickt fischte ich mir aus meinem Rucksack ein kleines Päckchen und ein
Feuerzeug. Mit leicht zittrigen Beinen steuerte ich den kleinen Balkon an. Rasch
entzündete ich mir einen meiner geliebten Glimstängel und zog genussvoll
daran. Mittlerweile war es bereits dunkel geworden und einige am Himmel stehende
Sterne funkelten mich besänftigens an. Von hier aus hatte ich wirklich einen
wundervollen Ausblick auf den großen Garten der Uchihas.
Auch die Abendluft tat gut. So schön frisch und klar. Ich realisierte das Ganze
noch immer nicht. Aber ich meine, das ganze hier war ja wohl mehr als nur
unrealistisch! Wenn man bedenkt aus was für Verhältnissen ich stamme, und was
für einen hohen Rang diese Familie wahrscheinlich hatte, dann könnte ich immer
wieder kotzen.
Und mir wurde wirklich schon leicht schlecht. Während ich hier draußen stand
und versuchte einen klaren Kopf über die ganze Situation zubekommen, bemerkte
ich langsam, wie hungrig ich doch eigentlich war. Denn mein Magen meldete sich
lautstark zu Wort. Erwartungsvoll schenkte ich meiner Armbanduhr einen
neugierigen Blick. Ich wurde jedoch enttäuscht, denn wenn sie nach der Zeit
ging, die Madara ihr genannt hatte, würde es erst in einer knappen halben
Stunde etwas Essbares geben.
Erneut sah ich in den Himmel. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Mir
schwirrten so viele Dinge im Kopf herum. Wie war denn jetzt wohl diese Familie,
was war mit meiner neuen Schule, würde ich hier Freunde finden und noch so viel
mehr. Von Madara hatte ich ja leider nicht sehr viele hilfreichen Informationen
erhalten.
Aber eins wurde mir auf jeden Fall klar. So gerne ich dieses Geschenk von Mrs.
Uchiha auch angenommen hätte, es ging einfach nicht! Wie sah das denn aus? Ein
Mädchen wie ich, das Nichts besaß, lebt bei solch einer reichen Familie, die
ihr dann auch noch alles schenkt. Da stehe ich ja da, wie die letzte Bettlerin.
Traurig senkte ich den Blick. Die würden mich bestimmt alle auslachen, wenn sie
wüssten wie ich lebe. Mir reichte es ja schon hier in Japan sein zu dürfen!
Aber solch ein Geschenk, so großzügig und gutgemeint es auch sein mochte,
konnte ich einfach nicht annehmen.
Entrüstet schnippte ich die kurze Zigarette weg und ging wieder nach drinnen.
Das war einfach eine ganz andere Welt!
***
Soooooooooo!!!
Das wars auch schon^^... :( ...^^
Hoffe es hat euch allen gefallen.
Möchte mich noch schnell für die ganzen lieben Kommis von euch bedanken.
*allen Kekse geb*
*und Kakao einschenk*
bis denne
eure Cherry- Saku
H-E-G-D-L^^
Kapitel 3: Irrgarten
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Irrgarten
Hübsche Decke! Wirklich sehr schön gestrichen! So lag ich nun schon seit einer
viertel Stunde auf meinem durchaus bequemen und vorallem komfortablen Bett und
starrte unmotiviert die Decke meines Zimmers an. Was sollte ich denn bitte
Anderes machen? Um das riesige Anwesen zu besichtigen fehlte mir dann ehrlich
gesagt doch der Mut, besonders wenn ich an Madara dachte. Der Typ war in meinen
Augen ein einziges Rätsel auf zwei Beinen. Vielleicht konnte er ja sogar ganz
nett sein, wenn es denn seine königlichen Unmanieren gerade einmal zuliesen.
Mein Magen rumorte noch immer, wie nach einer zweistündigen Achterbahnfahrt und
auch mein Kopf schmerzte höllisch.
Ihr müsst bedenken, dass ich seit mehr als 48 Stunden nichts mehr zwischen den
Zähnen hatte, da mich mein vorbildlicher Stiefvater regelrecht aus der Wohnung
geprügelt hatte, nachdem er von meinem Glück erfahren hatte.
Es tat höllisch weh. Und damit meine ich nicht die etlichen blauen Flecke oder
die dick angeschwollenen Blutergüsse-natürlich schmerzten auch die, aber das
war nichts im Vergleich zu meinem Inneren, welches mittlerweile vollständig
vernarbt und blutig war und zugleich verzweifelt nach Hilfe schrie.
Meine Gedanken drifteten ab, nach Amerika und dem, was ich dort zurückgelassen
hatte. Zugegeben, so viel war es nicht. Genauergenommen, so gut wie gar nichts.
Aber dennoch stellte ich mir immer wieder durchaus berechtigte Fragen.
Wie würde es weitergehen, nachdem ich dieses Jahr in Japan absolviert hatte?
Blitzartig kniff ich meine Augen zusammen. Das durfte mir doch nicht schon jetzt
passieren!
Ich hatte mir fest vorgenommen keine Gedanken an soetwas zu verschwenden und
nach vorne zu blicken. Auf das Hier und Jetzt zu achten, und jeden Moment mit
Leidenschaft zu leben.
Und ich blöde Kuh lies es jetzt schon zu, dass sich düstere Wolken wie ein
dicker Nebelschleier über meine Gedankenwelt ausbreiteten.
Denk an was anderes Haruno!
Da gab es jawohl genug, zum Beispiel..... mein neues Zimmer.
Ich hatte alles nocheinmal genauestens unter die Lupe genommen. Einfach nur ein
Traum! Mein Traum. Und ich lebte ihn in diesem Augenblick. Zudem kam noch dieser
fantastische und einzigartige Kleiderschrank, welcher wohl die Erwartungen eines
jeden Mädchens bei Weitem übertraf. Aber diese ganzen Sachen konnte ich
einfach, allein aus Prinzip nicht annehmen.
Glaubt mir, ich hätte nur zu gerne gesagt / Danke Frau Uchiha, das ist
wirklich sehr nett und ich werde sicherlich eine Menge Spaß mit den ganzen
neuen Sachen haben. /
Aber nein, das brachte ich ja noch nicht einmal in meinen unvollständigen
Gedankengängen fertig. Es war einfach nur zum Haareraufen!
"Das ist doch beschissen! Gott hasst mich! Und nicht nur dieser, sondern auch
noch alle anderen, mir bekannten Götter. Die römischen, die griechischen,
Budda... scheißegal, die sind doch alle nur geil darauf mich leiden zu
sehen.Wenn ich schon total fertig, zerquetscht und halbtot auf dem Boden dahin
vegitiere, dann würden die bestimmt noch mit dem Finger auf mich zeigen, sich
schlapp lachen und sich gegenseitig loben, welch gute Zusammenarbeit sie doch
geleistet haben. Das ist doch Beschiss!
Während ich damit beschäftigt war sämtliche mir bekannten Gottheiten zu
verfluchen, zu beschimpfen und mich zu fragen weshalb sie es ausgerechnet auf
mich abgesehen hatten, bemerkte ich überhaupt nicht die mehr als nur belustigte
Gestalt, die am Türrahmen lehnte.
"Mich geht dein fragwürdiger Glaube zwar nichts an, aber das Tor zum ewigen
Paradies hast du dir damit sicherlich nicht geöffnet, egal welcher Gott dein
mehr als nur freundliches Gebet gerade mitangehört hat."
Erschrocken riss ich meine grünen Augen auf und drehte mich ruckartig Richtung
Tür, wobei ich gewissenhaft vergaß, dass ich eben bislang nur auf der
Bettkante gelegen war und ich durch meine plötzliche, ungeplante
Schreckbewegung von der Schwerkraft direkt Richtung Boden befördert wurde. Mit
einem gedämpften Knall landete ich unsanft auf dem Untergrund namens Fußboden.
"Autsch!"
Eindeutig nicht mein Tag!
Ein amüsiertes Geräusch kam aus der selben Richtung, wie zuvor schon. Mich auf
meinen Ellenbogen abstützend warf ich mir die Haare aus dem Gesicht nach hinten
und warf einen finsteren Blick auf den Störenfried namens Madara Uchiha. Der
Kerl trieb mich noch in den Wahnsinn, obwohl ich ihn keine 2 Stunden kannte.
"Wenn du Tollpatsch mit deiner Showeinlage fertig bist, können wir endlich was
essen." Noch immer dieses arrogante Grinsen im Gesicht tragend, sprach er diese
Worte jedoch mit einem Hauch Ungeduld in der Stimme. Grrr... ich war kurz davor
ihn gegen die nächste Wand zu klatschen. Und dann hätte ich einen
kolumbianischen Freudentanz um ihn herum vollführt.
Aber zurück zur Realität:
Hatte er da etwas von Essen gesagt. Schneller als Madara gucken konnte, war ich
aufgesprungen, an ihm vorbei geflitzt und auf den Flur gestürmt. Ich rief ihm
noch zu, dass er sich beeilen solle. Verdutzt sah er mir nach.
"Du weißt aber schon, dass du in die falsche Richtung rennst?"
Verdammt! Das war ja mal wieder so klar. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf
mein Wangen. Wie peinlich! Aber das unerträgliche Hungergefühl in mir gewann
die Oberhand und schon machte ich auf dem Absatz Kehrt. Vor dem Schwarzhaarigen
blieb ich wieder stehen. Mit tellergroßen Augen sah ich ihn an. "Die Bude hier
ist aber auch der reinste Irrgarten. Können wir jetzt endlich gehen, ich hab
nämlich einen Bärenhunger?! Bitteeee!!!"
Eine Augenbraue von ihm wanderte nach Oben und er verschränkte die Arme vor der
Brust. Seine kalten Augen fixierten mich, ehe er sich umdrehte und einfach
loslief, wie schon häufiger an diesem Tag. Schnell setzte ich mich in Bewegung,
um ja nicht zu riskieren Madara aus den Augen zu verlieren. Auch diesmal
versuchte ich mir wieder den Weg und alle Gänge zu merken. Dabei bemerkte ich
erst, wie geschmackvoll auch die Flure dekoriert waren. An den Wänden hingen
viele Bilder, welche bestimmt von berühmten Künstlern waren und
dementsprechend viel kosteten. Vereinzelt standen Büsten auf griechisch-antik
ausehenden weißen Säulenpodesten.
Allerdings fiel mir auch auf, dass keinerlei Familienfotos oder Derartiges
aufgehängt waren. Irgendwie merkwürdig, aber ich würde ihre
Familienverhältnisse schon noch mitbekommen. Vielleicht passten solche Fotos
ihrer Meinung nach auch einfach nicht zu der Einrichtung.
Mist! Vor lauter Sightseeing hatte ich doch glatt vergessen auf den Weg zu
achten. Nun standen wir schon in der Küche. Immer positiv denken! Ich würde es
schon noch schaffen mich in diesem Haus zurecht zu finden innerhalb dieses
Jahres. Auch wenn mein Orientierungssinn, wie bereits erwähnt nicht gerade der
Beste war. Hey, niemand ist perfekt. Bei mir waren es nun einmal meine
Ortskenntnisse und meine, ich gebe Madara ja Recht, Tollpatschigkeit. Allerdings
würde ich ihm das nie auf die Nase binden.
Eine riesige Küche, die wohl auch teilweise als Esszimmer diente, erstreckte
sich vor mir. Auch eine Art Hintereingang schien es hier zu geben. Wirklich
beeindruckend.
Mein Magen meldete sich wieder zu Wort. Ein lautes Knurren brach die Stille in
dem Raum, was dem Uchihaspross selbstverständlich nicht verborgen blieb.
"Ich hab schon zwei Pizzen in den Ofen geschoben. Was Anderes haben wir im
Moment nicht."
Pizza? Gott, für Pizza würde ich sterben. Wenn ich nur daran dachte... an den
herzhaften Geruch, den geschmolzenen Käse...
Mir war schlecht. Total übel. Das lag wohl an dem Nahrungsmangel in meinem
Körper. Wie hielten Topmodels das eigentlich aus, am Tag nur ein einziges
Salatblatt zu essen?
Okay ich aß jetzt auch keine Unmengen, aber das lag wohl mehr an dem fehlenden
Geld bei mir zuhause.
In meinem Kopf drehte sich Alles. Lange hielt ich es nicht mehr aus. Leuchtende
Punkte tauchten vor meinen Augen auf und ich nahm meine Umgebung nur noch wie
durch einen dicken Schleier wahr. Ich spürte, wie meine Beinmuskulatur immer
schwächer wurde und schließlich völlig nachgab. Mich bereits auf einen harten
Aufprall einstellend, spürte ich, wie zwei starke Arme mich davor bewahrten,
indem sie mich ruckartig wieder nach oben zogen. Ich fand mich wieder in den
muskulösen Armen Madaras. Das letzte was ich mitbekam war sein atemberaubender
Duft und sein besorgter Blick, ehe ich ins Reich der Dunkelheit eintauchte und
mir völlig schwarz vor Augen wurde.
...
Mein Bauch schmerzte unheimlich. Alles war total finster. Was war eigentlich
geschehen? Angestreng versuchte ich mich zu erinnern. Da fiel es mir wie
Schuppen von den Augen. Ich war doch tatsächlich zusammengeklappt. Klasse
gemacht Haruno! Macht bestimmt einen tollen Eindruck. Wahrscheinlich denkt er
jetzt, dass ich eine Drogensüchtige bin. Ja, das waren in ungefär meine
Gedanken. Am liebsten hätte ich meine Augen nie wieder aufgemacht in einen 1000
jährigen Schlaf gefallen. Mein Magen hingegen sprach Bände, die in eine
völlig andere Richtung verliefen. Mühseelig probierte ich meine schweren
Augenlieder zu öffnen. Am Anfang schien noch Alles etwas verschwommen, aber
nach ein paar mal Blinzeln wurde meine Umgebung um mich herum klarer. Wo war ich
denn hier?
Ich lag auf einem großen gemütlichen Bett mit schwarzer Bettwäsche...
eindeutig nicht mein Bett! Und in einem Krankenhaus lag ich hier auch nicht. Die
Einrichtung war sehr geschmackvoll, alles harmonierte hier perfekt. Auch wenn es
insgesamt etwas düster wirkte.
Ein stechender Schmerz durchzuckte meinen Bauch. Ich brauchte dringend etwas
Essbares, so schnell wie möglich. Die Decke zur Seite schiebend richtete ich
mich langsam auf. Gerade wollte ich meine Füße auf den Boden setzen, als eine
rauchige Stimme die Stille im Raum durchbrach.
"Du bleibst schön liegen!"
Erschrocken stieß ich ein fipsiges Geräusch aus. Diese Stimme kannte ich nur
zu gut. Sie gehörte niemand Geringerem als Madara. Geschockt drehte ich meinen
Kopf wild umher, bis ich ihn endlich entdeckt hatte. Er saß lässig auf einem
Sofa und hatte ein Buch in der Hand. Sein Blick schien mich förmlich zu
durchboren. Er sah mich streng und mit zusammengekniffenen Augen an.
Er legte seine Lektüre bei Seite, stand auf und näherte sich mir mit schnellen
Schritten. Neben dem Bett blieb er stehen und verschränkte die Arme vor der
Brust.
"Ich hab keinen Bock, dass du nochmal umkippst."
Beschämt drehte ich meinen Kopf in die andere Richtung. Das war mir alles so
peinlich. Und wenn ich ihn jetzt nach etwas Essbarem fragen würde, dann wäre
das ja wohl mehr als nur unverschämt und zudem würde er mich noch für eine
Irre halten, wenn er dies nicht ohnehin schon tat. Und wie auf Kommando meldete
sich ganz dreist mein Magen wieder zu Wort.
Oh Gott, warum hasst du mich nur so sehr?
"Du hast Hunger."
Das war mehr eine Feststellung, so trocken wie er das sagte. Peinlich berührt
quitierte ich seine Aussage mit einem kurzen Nicken. Mit einer Kopfbewegung
deutete er mir an auf den selben Punkt wie er zuschauen. Da stand doch
tatsächlich noch eine Pizza. Hatte er die extra für mich hierher gebracht?
Entschuldigend und dankbar zugleich sah ich ihn an.
"Danke. Tut mir wirklich Leid, dass ich dir solche Umstände mache."
Er zog eine Augenbraue nach oben und besah mich mit einem undefinierbaren Blick.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mich hier in seinem Zimmer befinden musste.
Und komischer Weise fühlte ich mich hier sehr wohl und eine gewisse
Vertrautheit war auch da. Erklären konnte ich mir dies jedoch nicht.
"Sollte es auch. Ich habe Besseres zu tun, als für dich Babysitter zu
spielen."
Ich senkte meine Blick und blickte traurig die schwarze Bettdecke an. Ich traute
mich nicht ihn nochmals anzusehen. Ich wollte weg.
"Jetzt iss endlich was!"
Verwundert entschied ich mich doch dazu ihn anzusehen. Ich glaubte gehört zu
haben, dass etwas Sanftes in seiner Stimme mitschwang. Seine Gesichtszüge
jedoch waren so hart wie immer. Auffordernd sah er mich an. Sofort verstand ich
und griff hastig nach dem Teller.
Ich war vollgefressen. Noch ein Pizzasrück mehr und ich würde platzen. Und
wisst ihr was? Es fühlte sich fantastisch an. So gut ging es mir schon lange
nicht mehr. Madara hatte mir die ganze Zeit über stillschweigend zugesehen,
aber daran stören tat ich mich nicht.
Doch nun siegte wieder das unendliche Scharmgefühl in mir. Wie sollte ich jetzt
nur wieder aus dieser peinlichen Situation rauskommen?
"Also....", begann ich, brach dann aber ab, weil mir nicht wirklich etwas
Sinvolles einfiel. Jedoch fuhr ich nach kurzem Zögern fort: " Ähm... also,
nochmal Dankeschön und naja... ich geh dann mal wieder. Ich ...ähm... will
dich ja nicht noch weiter stören, hehe."
Was Intelligenteres brachte ich im Moment nicht raus. Das Gestottere lies meine
Worte nicht gerade geistreicher erscheinen. Ich setzte meine Füße auf den
Boden und tapste langsam zur Türe. Ich wollte gerade die Türklinke
hinunterdrücken, da wurde ich aufeinmal am Handgelenk gepackt und herum
gedreht. Madara hielt mich eisern fest und blickte mich eindringlich an.
Total überrumpelt sah ich ihn mit offenem Mund an. Was sollte das? Komplett
verwirrt starrte ich in seine unergründlichen schwarzen Augen. Er hielt meinem
Blick fest stand.
Doch nach wenigen Augenblicken lies er mich wieder los und marschierte wieder
auf sein kleines Sofa zu, auf welches er sich so gleich fallen lies.
Okay... und was war das jetzt? Der Typ war einfach nur ein Rätsel für mich.
"Dir scheint es ja wieder besser zu gehen. Heute Abend steigt hier in der Nähe
eine Party von ein paar Leuten die ich kenne. Und da meine Eltern mich praktisch
dazu gezwungen haben auf dich aufzupassen, kommst du folglich mit."
Das ging mir Alles viel zu schnell. Heute Abend? Eine Party, auf der ich keine
Sau kannte?! Naja, bis auf den äußerst gesprächigen Genossen, mit dem ich
mich momentan im selben Raum aufhielt. Gerade wollte ich protestieren, als
Madara einfach weiterredete: " Um 8 Uhr unten in der Eingangshalle."
Beschlossene Sache. Anscheinend war es ja scheißegal, was ich dazu zusagen
hatte. Aber auf der anderen Seite stand ich in seiner Schuld. Immerhin hatte er
sich um mich gekümmert, und Spaß hatte ihm das sicherlich nicht gemacht. Ich
beschloss einfach das zu tun, was er von mir verlangte. Bei mir zuhause musste
man übrigens auch immer seine Schulden begleichen, was ich selbst schon
schmerzhaft am eigenen Leibe erfahren musste. Aber dazu ein anderes Mal.
"Okay, dann bis später."
Ich schenkte ihm noch ein leichtes Lächeln, ehe ich nun endgültig den Raum
verließ und mich wieder auf dem Flur befand.
Das war wirklich seltsam. Aber es hatte ein Gutes: Ich hatte Madara auch mal
anders erlebt, zumindest mehr oder weniger. Ich hoffte nur, dass sich unser
Verhälnis noch verbessern würde.
Das könnte vielleicht noch ein Problem werden.
Ähhm ja, apropo Problem. Ich hatte gerade ein weiteres. Wo war denn jetzt mein
Zimmer?
Ich hatte ja immernoch die Möglichkeit einfach Madara zu fragen, aber ich
dachte mir, dass ich ihn heute schon genug genervt hatte. Also war ich auf mich
alleine gestellt, es sei denn, hier gab es irgendwo einen Wegführer an der
Wand, aber dies schien ja wohl eher unwahrscheinlich zu sein.
Also lief ich, planlos wie ich war einfach in die Richtung, die mir am
sympatischsten schien. Im improvisieren war ich große klasse.
Ich lief durch die edlen Gänge und versuchte verzweifelt, und damit untertreibe
ich nicht, irgendetwas wiederzuerkennen. Aber ich musste leider eingestehen,
dass für mich alles gleich aussah.
Endlich glaubte ich an mein Ziel gekommen zu sein. Ich lief den Flur entlang,
bis ganz hinten, und verweilte einen Augenblick vor der letzten Türe links. Ja,
hier war ich richtig. Ich drückte die Klinke nach unten und trat zügig ein,
denn ich hatte noch keine Ahnung, was ich denn anziehen sollte. Ich wusste ja
nicht, was das für eine Party werden sollte. Ich konnte mir ehrlich gesagt kaum
vorstellen, dass es so ein abgewrackter Club, wie bei uns in New York war. Das
war bestimmt irgendein nobler Schuppen mit lauter reichen Leuten, oder so.
In der Mitte des Raumes kam ich zum Stehen. Irgendwas stimmte nicht, ganz und
gar nicht. War ich wieder in Madaras Zimmer gelandet? Oh Gott, hoffentlich
nicht!
Schnell drehte ich mich um und wollte gerade einen Sprint hinlegen, als eine
Stimme an mein Ohr drang.
"Was machst du hier?"
Stocksteif blieb ich wie angewurzelt stehen. Scheiße! Das war nicht Madaras
Stimme. Na ganz toll. Da hatte ich es mir doch tatsächlich schon mit dem
zweiten Uchiha verdorben.
Ich traute mich gar nicht mich umzudrehen, aber erstens konnte ich wohl kaum
einfach so abhauen, da wir uns sowieso früher oder später wiederbegegnen
würden, und zweitens weil ich einfach zu neugierig war, als dass ich mir diese
Gelegenheit entgehen ließe. Schnell drehte ich mich um und krazte mich verlegen
am Hinterkopf. Meine Augen suchten hektisch nach der Gestalt, zu der ich die
Stimme zuordnen konnte. Da entdeckte ich sie auch schon auf dem Bett. Ein Junge,
ungefähr in meinem Alter, saß mit vor der Brust verschränkten Armen auf einem
Bett lässig an der Wand gelehnt. Er hatte ebenso so schwarzes Haar wie Madara,
und auch seine Augen waren Madaras sehr ähnlich. Sie besaßen auch diese
unergründliche Tiefe, in der man drohte zu versinken. Aber jetzt genug davon.
Ich musste mir wohl schnell etwas einfallen lassen. Als ich seinen säuerlichen
Blick bemerkte, zuckte ich kurz zusammen. Ich fühlte mich irgendwie
unbehaglich. Ein ungutes Gefühl machte sich in meinem Magen breit. Sag was, na
los!
"Ähm, also....tut mir wirklich Leid! Weißt du..." Doch ich wurde unterbrochen.
"Was ist jetzt? Stotter hier nicht so rum!"
Noch so ein freundlicher Gesell. Ich hatte echt das Hauptlos gezogen. Aber das
lies ich mir nicht mehr gefallen. Die konnten doch nicht alle mit mir reden, als
wäre ich der letzte Idiot, mit dem man es ja machen konnte. Tse..
"Also es tut mir ja wirklich Leid, dass ich hier ausversehen reingeplatzt bin,
aber Hallo?! Dieses Haus hier ist größer als zwei Fußballfelder und hat mehr
Gänge als ein unterirdisches Verließ! Da wird man sich jawohl nochmal
verlaufen dürfen, wenn man hier noch nie zuvor gewesen ist!" Äußerst bissig
kamen diese Worte über meine Lippen.
Keine Reaktion in seinem Gesicht.
Beleidigt verschränte ich die Arme vor der Brust. Noch so einer von der
schweigsamen Sorte. Da fiel mir etwas ein.
"Ich bin Sakura Haruno."
Höflich verbeugte ich mich leicht. Hätte ich auch früher daran denken
können, mich vorzustellen.
Ich glaubte ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht erkannt zu haben. "Ich
weiß, wer du bist. Ich bin Sasuke, Sasuke Uchiha."
Aha, das war also Sasuke.
Eine bedrückende Stille legte sich in den Raum, der Madaras so ähnlich war.
Daher hatte ich vorhin auch gedacht, dass ich wieder in seinem Zimmer gelandet
war. Die dunklen Farben gewannen auch in diesen Räumen die Überhand. Hatte das
irgendeine Bedeutung? Oder mochten sie diese Farbtöne einfach nur?
"Und wie lange gedenkst du jetzt noch hier zu bleiben?"
"Ahh!" Einen spitzen Schrei stieß ich aus und machte gleichzeitig einen großen
Satz nach hinten, da ich überhaupt nicht bemerkt hatte, während ich so tief in
meinen Gedanken versunken war, wie sich Sasuke vor mich gestellt hatte, und sich
zu mir hinunter beugte.
Nun saß ich mit meinem Allerwertesten auf dem weichen Teppichboden und blickte
Sasuke böse an. Wieso mussten die sich auch alle immer so anschleichen? Und in
Kombination mit ihrer schweigsamen Art, war das definitiv keine gute Mischung,
eher eine sehr Gefährliche. Vorallem für meine Gesundheit. Wenn das hier so
weitergehen würde, dann hätte ich bestimmt einen Herzkasper, bevor ich in
einem Jahr wieder abreisen würde. "Sag mal, macht ihr das eigentlich mit
Absicht?" Er zog eine Augenbraue nach oben und bedachte mich mit einem seltsamen
Blick, während ich mich wieder aufrichtete. "Was mit Absicht?" Stellte der sich
jetzt doof, oder waren solche Umgangsformen hier normal? Na dann gute Nacht! Es
war zum Verzweifeln. Und mein Herz pochte immer noch wie wild gegen meine Brust,
als ob es jeden Moment herausspringen würde. Ich versuchte mich allerdings
langsam wieder zu beruhigen. So setzte ich zu einer Antwort an: "Ihr sprecht nie
mehr als zwei Worte und dann schleicht ihr euch an und erschreckt einen zu Tode!
Das ist echt die Hölle!" Er schien äußerst amüsiert über meine Worte zu
sein. War wohl noch so ein Brauch hier. Alles was ich sagte war anscheinend
komisch. Haha, ich lachte mich hier gleich tot! Da keine Reaktion mehr
seinerseits kam, wusste ich nicht so Recht was ich jetzt tun sollte. Nervös
suchten meine Augen einen Punkt, den ich fixieren konnte. Aber leider vergebens,
daher beschloss ich einen verzweifelten Blick auf meine Uhr zu werfen.
"Waas? Scheiße schon so spät? Ich muss mich doch noch umziehen!" Schnell
schlug ich mir beide Hände vor den Mund. Hatte ich das gerade wirklich laut
ausgesprochen? Naja, geschrieen traf es wohl eher. Eilig stotterte ich
irigendeinen Müll hervor: "Sry, hehe. Ich muss dann jetzt mal wieder los, um
mein Zimmer zu suchen. Also dann, man sieht sich."
Damit machte ich eine elegante Drehung um 180 Grad und eilte aus dem Zimmer die
Tür hinter mir zuziehend und ohne auf eine Reaktion seitens Sasuke zu warten.
So, da stand ich nun wieder. Alleine und verlassen in dem Irrgarten namens Flur.
Ich sollte wohl besser auszählen, in welche Richtung ich nun gehen sollte. Denn
noch immer war ich genauso schlau wie vorher.
"Soll ich dir den Weg zeigen?"
Verwundert drehte ich mich um und blickte schon wieder in das belustigte Gesicht
des jüngsten Uchihas. Gerade wollte ich eine bissige Antwort geben, als mir
klar wurde, dass ich alleine aufgeschmissen war. Verdammt! Niedergeschlagen
antwortete ich ihm: "Ja bitte. Ich habe keine Ahnung, wo es lang geht."
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren schritt er an mir vorbei und bog rechts ab.
Schnell folgte ich ihm. Irgednwie kam mir diese Situation bekannt vor!
Auch während des Weges schwiegen wir beharrlich. Endlich gelangten wir an unser
Ziel, mein Zimmer.
Ich bedankte mich noch einmal bei Sasuke für seine Hilfe. Ich fragte mich, ob
er später auch auf dieser Party sein würde. Doch ich sollte schon wenige Zeit
später meine Antwort erhalten.
"Also dann bis später." Mit diesen Worten dampfte er auch schon ab und
verschwand um der nächsten Ecke.
Irgendwie mochte ich ihn. Ich konnte zwar noch nicht exakt sagen warum, aber es
war nuneinmal so.
Ich huschte schnell in mein Zimmer, um mich fertig zu machen. Schnell stürmte
ich in den begehbaren Klerderschrank, in den ich meine Sachen sorgfältig
verstaut hatte.
Tolle Auswahl! Damit meinte ich jetzt meine eigenen Klamotten, die zwischen den
ganzen traumhaften Anziehsachen wie alte Putzlumpen wirkten.
Nochmals betrachtete ich eingehend den Zettel, welchen mir Mrs Uchiha
hinterlassen hatte. Sie hatte alles nur für mich gekauft? In mir machte sich
ein schlechtes Gewissen breit. Wäre es nicht total unhöflich dieses Geschenk
einfach abzulehnen. Aber andereseits konnte ich es doch auch nicht ohne weiteres
annehmen. Es tobte ein Konflikt in mir. Seufzend schloss ich meine Augen. Nach
wenigen Augenblicken öffnete ich diese wieder und meine grünen Iriden
strahlten. Wieso sollte ich es mir nicht einfach gut gehen lassen? Ich
beschloss, zwar mit einem leicht unguten Gefühl im Bauch, es einfach zu
akzeptieren. Ich konnte mir ja später noch überlegen, wie ich mich bei den
Uchihas revanchieren sollte.
Jaja, ich war eben nur ein Mädchen. Und die konnten hübschen Klamotten eben
nicht wiederstehen. Uhh, das war eine geniale Ausrede!
Eine halbe Stunde später stand ich frisch geduscht und topgestylt in meinem
Zimmer und betrachtete mich eingehend im Spiegel. Meine Haare trug ich wie immer
einfach offen. Seidig fielen sie mir über den Rücken. Geschminkt hatte ich
mich nicht. Nur ein wenig Wimperntusche hatte ich aufgelegt. Ein Outfit
zusammenstellen gestaltete sich am Anfang schwieriger als gedacht, da ich nichts
anziehen durfte, was meine etlichen blauen Flecke preisgab. So hatte ich mich
für ein schwarzes Langärmliges Oberteil entschieden, welches schulterfrei war
und dazu eine graue Röhrenjeans. Dazu trug ich noch schwarze High-Heals, die
perfekt zum Outfit passten. Ein zufriedenes Lächeln huschte über meine Lippen.
Ich schnappte mir noch schnell meine schwarze Handtasche, in der ich das
Wichtigste, unter anderem meine Zigaretten verstaute.
Na dann konnte es ja losgehen. Gerade wollte ich die Türe aufstoßen, als ich
ein Klopfen an eben Genannter vernahm.
Wer war denn das jetzt?
****
Soooooooooo!!! Das wars auch schon.^^
Hoffe mal es hat euch gefallen.
Entschuldigt die vielen Rechtschreibfehler.^^
Ich korrigier das später noch :P
Ihr könnt mir eue ehrliche Meinung dazu sagen
und ich bin offen für orschläge, was vielleicht
noch alles passieren soll.
Also, danke fürs Lesen.
Bis denne
eure Cherry-Saku
H-E-G-D-L
Kapitel 4: Neue Bekanntschaften
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Erste Bekanntschaften:
Neugierig öffnete ich die Türe. Zwei schwarze Augen blickten mich kalt an. War
ja was ganz Neues in diesem Haus! War wohl das Markenzeichen in dieser Bude.
Jedoch stand mir nicht der jüngste Uchiha gegenüber, sondern mein alter Freund
Madara. Ja, richtig dicke Kumpels!
Leicht gereizt schien er zu sein. "Bist du dann bald mal fertig? Ich will
nämlich heute noch los!" ...Wie gesagt: Best friends forever!
Eigentlich hatte ich mich langsam aber sicher schon daran gewöhnt. Obwohl ich
das nach noch nicht einmal 24 Stunden schlecht beurteilen konnte. Aber was
sollte man denn bitte von solch einem monotonen Benehmen schon halten? Ich
verkniff mir einen bissigen Kommentar und grinste ihn stattdessen breit an.
"Selbstverständlich! Ich warte hier schon ewig auf dich. Wieso hast du denn so
lange gebraucht?" Mit einer Unschuldsmiene tänzelte ich an ihm vorbei hinaus
auf den Flur, drehte mich um und blieb abwartend stehen. Ein fieses Grinsen
schlich sich auf sein Gesicht. "So hast du das? Das tut mir wirklich Leid, wenn
ich dich so lange habe warten lassen! Wieso bist du dann nicht einfach runter
gegangen?"
Jap, guter Einwand, nicht schlecht Mr. Uchiha! Wiedereinmal beschimpfte ich
diese elenden Masochisten im Himmel, die es ausgerechnet auf mich abgesehen
hatten. Aber egal, wir wissen ja jetzt inzwischen alle, welch ein inniges
Verhältnis ich zu Gott pflegte. "Tse." Beleidigt drehte ich meinen Kopf weg.
Ok, der Punkt ging an ihn. Allerdings musste ich mir ja nicht auch noch sein
selbstgefälliges Grinsen reinziehen, das er genau in diesem Moment
hundertprozentig aufgesetzt hatte.
Anscheinend sah er diese Runde auch für beendet und setzte sich daher in
Bewegung.
Gerade stiegen wir die ersten Stufen der riesigen Treppe hinunter, als ich
Sasuke, der unten in der Eingangshalle stand erblickte. Plötzlich stoppte
Madara, was dazu führte, dass ich direkt in ihn reinrasselte. Verwundert
blickte ich auf. Jetzt würde bestimmt gleich wieder so ein reizender Spruch
kommen, in dem der Begriff Tollpatsch garantiert vorhanden war.
Stille. Nicht der Gleichen geschah. Nochimmer befand ich mich unmittelbar hinter
Madara. Was war denn jetzt kaputt? Ich bemerkte, wie sich seine feinen Muskeln
unter seinem T-Shirt stark anspannten. Allmählich machte mich dieses Verhalten
nervös, denn auch Sasuke schien ähnlich begeistert von der Anwesenheit seines
großen Bruders zu sein. War das hier Schweigen der Lämmer, oder was ging ab?
Mir wurde das Verhalten der Beiden langsam unheimlich, da Madara mittlerweile
sogar seine Hände zu Fäusten geballt hatte. Er drückte so fest zu, dass sich
auf seinem Unterarm leichte Äderchen abzeichneten. Blaue Äderchen, die klar
und deutlich hervorstachen. Die Atmosphäre, wie auch die Stimmung in der
großen Einangshalle schienen sich gerade dem Nullpunkt zu nähern. Eisiges
Schweigen herrschte und wollte ganz bestimmt nicht durch mein Verschulden
gebrochen werden. "Wohin willst du?"
Madara zischte ihm diese Worte förmlich entgegen. Auch sein Blick spiegelte
pure Verachtung wider. Ich wusste gar nicht, was ich von dieser Situation halten
sollte. "Na wohin schon? Stell dich nicht dümmer als du bist, was ja schon
ziemlich schwer ist." Das hatte gesessen. Madaras Kehle entfuhr ein heißeres
Knurren und man konnte seine Wut beinahe spüren. Sasukes Augen funkelten
angriffslustig. So kannte ich die Beiden überhaupt nicht. Okay, sonderlich viel
wusste ja noch nicht über sie, aber trotzdem, das war ja wohl nicht normal!?
Leichte Panik, dass die zwei Brüder jeden Moment aufeinander losgehen würden
überkam mich. Was störte Madara denn so an der Tatsache, dass Sasuke auch auf
diese Party ging? Mein Kopf häufte sich mit Fragen, die bis auf weiters
unbeantwortet bleiben sollten, denn plötzlich, ohne jede Vorwarnung packte
Madara mich grob am Handgelenk und zog mich unachtsam die Treppe hinunter. Fast
wäre ich gestolptert, konnte dies allerdings gerade noch verhindern. Ich hätte
ihn am liebsten angebrüllt und zur Sau gemacht, aber bei seinen
Stimmungsschwankungen riskierte ich das dann lieber doch nicht.
"Wir gehen!" Kalt brummte Madara diese Worte, wobei ich nicht genau einschätzen
konnte, ob diese Aussage nun an mich oder Sasuke gerichtet war. Meine Gedanken
überschlugen sich. Immerhin lies ich mich hier gerade von irgendeinem Typen
hinter sich herschleifen. Das war eine Frechheit hoch drei! Komischer Weiße
leistete ich keinerlei Widerstand, sondern lies es einfach mit mir machen. Einen
perplexen Blick warf ich noch auf Sasuke, der mit vor der Brust verschränkten
Armen dem Tun seines Bruders zusah. Mich würdigte er keines Blickes mehr. Und
ehe ich mich versah, hatte mein ´Entführer´ schon die Haustür zugeknallt und
stapfte wütend den Kieselweg zur Garage entlang. Jetzt reichte es mir langsam!
"Entschuldige bitte. Erstens, kann ich auch sehr gut alleine laufen und
zweitens, wenn du nicht beabsichtigst, dass meine Hand innerhalb der nächsten
dreißig Sekunden blau anläuft und abfällt, dann wäre ich dir wirklich sehr
verbunden, wenn du mich endlich loslassen könntest." Ihn schienen meine Worte
zwar nicht sonderlich zu beeindrucken, aber immerhin lockerte er seinen eisernen
Griff und gab mich schließlich ganz frei. Sein Tempo verringerte er allerdings
nicht. Mir brannte die Frage auf der Zunge, was das eben eigentlich sollte.
Jedoch behielt ich meine Gedanken vorerst lieber noch für mich und schwieg.
Die Fahrt verlief nicht anders, als ich es erwartet hatte. Madara starrte stur
nach vorne und sagte rein gar nichts. Partystimmung war bei ihm in diesem Moment
definitiv nicht vorhanden. Bei mir übrigens auch nicht wirklich. Nervös
knabberte ich an meiner Unterlippe herum. Sollte ich ihn einfach fragen? Konnte
ja schließlich nicht sonderlich viel schief gehen.
Ich sah nachdenklich aus dem Fenster. Die Stadt bei Nacht zu sehen war einfach
ein herrlicher Anblick. Überall leuchteten helle Lichter in allen Farben, die
wunderbar miteinander harmonierten. Eine wunderschöne Stadt, die ich in diesem
Jahr noch besser kennenlernen würde.
Vorsichtig drehte ich meinen Kopf zum Fahrersitz. Ich versuchte vergeblich eine
Gefühlsregung in Madaras Gesicht zu finden. Was er wohl gerade dachte?
"Sag mal... was war das vorhin zwischen dir und Sasuke?" Null hatte ich mir in
diesem Moment über meine Worte Gedanken gemacht. Sie kamen einfach so über
meine Lippen. Jetzt musste ich auch mit den Konsequenzen leben. Dennoch war ich
gespannt, wie seine Antwort ausfallen würde. Einen kurzen Seitenblick warf er
mir zu, den ich nicht einschätzen konnte. Ich bildete mir ein soetwas wie
Verachtung darin gesehen zu haben. Golt dieses Gefühl mir? Konnte er mich so
wenig ausstehen?
"Das geht dich rein gar nichts an!" In einem zischenden Flüstern drangen seine
Worte an meine Ohren. Traurig senkte ich den Blick. Mit einem komischen Gefühl
im Bauch starrte ich meine Hände an, die ich auf meinem Schoß nervös knetete.
"Tschuldigung." Vielleicht hatte ich einen wunden Punkt erwischt. Ich wusste es
nicht. "Hn." Desinteressiert und ziemlich unterkühlt knurrte er dies. Aber
irgendwie war ich erleichtert. Dieses durchaus primitive Brummen sollte mir
wahrscheinlich klarmachen, dass er nicht weiter sauer auf mich war... glaube ich
zumindest. Yeah, jetzt hatte ich wieder das Privileg von ihm aus Spaß seelisch
niedergemacht zu werden! "Wir sind da." Überrascht hob ich meinen Kopf.
Erstaunt weiteten sich meine Augen. Das war ja auch so eine riesen Luxusvilla!
Hilfe! Überall fremde Menschen, die mich zerquetschen wollen! Ich versuchte
mich gerade zur Toilette durch zu kämpfen, was sich als nicht gerade leicht
erwies. Madara hatte mich freundlicher Weise, kurz nachdem wir angekommen waren
einfach stehen gelassen. Wirklich nett von ihm, vorallem weil ich dort kein
Schwein kannte. Desöfteren bemerkte ich, wie mir die Leute hier musternde
Blicke zu warfen, welche ich versuchte so gut wie möglich zu ignorieren.
Anscheinend war es kein Geheimnis, wer ich war. Sie kannten mich zwar nicht beim
Namen, aber hin und wieder schnappte ich einige Wortfetzen auf, wie:
Austauschschülerin, ein Jahr, Uchihas. Die Menschen hier hielten so wie es
aussah nicht viel von Zurückhaltung.
Ich hatte bis jetzt mit niemandem gesprochen, worauf ich auch nicht sonderlich
viel Wert legte. Kontaktfreudig war ich zwar schon, allerdings war mir heute
einfach nicht nach ewig langem Gerede zu Mute, vorallem, da ich keine 3 Stunden
zuvor erst umgekippt war.
Endlich stieß ich die Türe auf, hinter der sich das Badezimmer befand.
Stöhnend lehnte ich mich gegen die Türe. Ich schmiss meinen Kopf in den Nacken
und atmete ein paar mal tief ein und aus. Ich war müde, hundemüde und genervt.
Außerdem schmerzte mein Kopf höllisch. Seufzend masierte ich meine pochenden
Schläfe. Den Zwischenfall unter den beiden Brüdern konnte ich noch immer nicht
vergessen. Und Madara wollte mich ja nicht einweihen, wobei ich ihn auch
irgendwie verstehen konnte, immerhin war ich eine Fremde in diesem Haus. Und die
Familienverhältnisse gingen mich nun wirklich nichts an.
Es war wirklich laut da draußen. Die Musik war voll aufgedreht und der Bass
dröhnte in den Ohren. Mein Arm tat weh. Wegen der vielen Leute bekam ich
öfters einen Ellebogen genau auf meine blauen Flecke gerammt, was nicht
unbedingt sehr angenehm war. Ein drückender, unangenehmer Schmerz durchzuckte
einige Stellen meines Körpers. Ein lautes Klopfen schreckte mich aus meinen
Gedanken. Konnte man hier nicht ein einziges Mal seine Ruhe haben? Das war echt
zum Kotzen! Genervt zog ich die Türe mit einem kräftigen Ruck auf und blickte
in zwei stierende meeresblaue Augen. "Hey Pinky, schön dass du das Bad auch mal
für Andere frei machst." Ein großes, blondes Mädchen stand mit verschränkten
Armen vor mir. Was ging denn mit der ab? Ich war keine 3 Minuten da drinnen!
Unsympatische Ziege! Und wie hatte sie mich gerade genannt? "Na los, wirds
bald!? Ich hab schließlich nicht den ganzen Tag Zeit, meine Zeit ist sehr
kostbar!" Das... kann ich mir vorstellen. Mein Gott! Was hatte die denn für
Probleme? Ich machte ihr einfach Platz, damit sie ihren königlichen Hintern an
mir vorbeischwingen konnte, und sie endlich in ihr heißgeliebtes Bad konnte.
"Freut mich auch dich kennen zu lernen. Übrigens, nur für den Fall, dass du
was mit den Augen hast, meine Haare sind sicherlich nicht pink." Ich hätte am
liebsten noch ganz andere Sachen rausgelassen, lies es aber lieber bleiben,
wollte mir ja nicht gleich am ersten Tag Feinde machen. Schon machte ich auf dem
Absatz Kehrt und lies diese dusselige Kuh, die in diesem Moment ein mehr als
verdutztes Gesicht aufgelegt hatte, einfach stehen. Na toll, wenn hier alle so
überaus nett waren, dann hatte ich echt denn Jackpot geknackt. Wo war
eigentlich dieser blöde, von sich selbst so überzeugte Uchiha-mistkerl?
Schleppte mich mit auf eine Feier, auf der ich niemanden kannte, weil ich nicht
alleine zuhause bleiben sollte, und jetzt lies er mich hier einfach so
herumirren. Gastfreundschaft verstand ich darunter nun wirklich nicht. Und diese
komische Tusse von gerade eben hob meine Stimmung nicht wirklich. "Autsch!"
Irgendjemand rempelte mich ziemlich fest an. Schmerzvoll verzog ich mein
Gesicht. Leicht ging ich in die Knie und hielt mir meine Rippen, die am meisten
von diesem Zusammenstoß abbekommen hatten. Nur noch wenig Luft brachte ich in
meinen Lungen zum atmen auf. "Hey alles in Ordnung? Tut mir Leid, echt jetzt!
War nicht mit Absicht!" Naja, wenigstens war hier mal einer nett zu mir. Eine
völlig neue Erfahrung für mich in diesem Land, jemand der mal was Freundliches
sagt. Warum hab ich jetzt keinen Fotoaparat, um diesen wertvollen Moment
festzuhalten? Schade eigentlich.
"Schon OK. Kann ja in diesem Getümmel leicht passieren." Irgendwie war mir der
Junge sympatisch. Er hatte so ein vertrauenswürdiges Grinsen im Gesicht, darum
lächelte auch ich ihn an. "Ich bin übrigens Sakura." Ich reichte ihm meine
Hand, die er sofort kräftig drückte und mich abermals anstrahlte, als wäre
ich ein Stückchen Schockokuchen. "Ich weiß schon. Du wohnst bei den Uchihas.
Ich bin Naruto Uzumaki." Nun war ich es, die verdutzt dreinschaute. Woher wusste
er das? Aber eigentlich wussten hier ja so gut wie alle darüber Bescheid, ich
fragte mich nur langsam wieso eigentlich. War das denn so eine große Sache? Als
ob er meine Gedanken lesen konnte setzte er ein wissendes Lächeln auf.
"Naja, ich bin mit einem der Uchihas relativ gut befreundet. Sasuke, du kennst
ihn bestimmt schon." Ahh, Sasuke also. Den hatte ich ja schon getroffen, auch
wenn die zweite Begegnung mit ihm mehr als nur merkwürdig war. "Ja ich hab ihn
heute schon gesehen."
Plötzlich ertönte aus der Menge ein Grölen. Naruto schaute überrascht in die
Richtung, aus der die Rufe kamen. Dann grinste er mal wieder und sah mich
entschuldigend an. "Nimm es mir nicht übel, aber ich muss zu meinen Kumpels.
Die legen hier sonst noch alles auseinander. Wir sehen uns bestimmt später
nochmal." Verwundert zog ich meine Augenbrauen in die Höhe. "Ok, also bis
dann." Er hob noch kurz seine rechte Hand zum Abschied, ehe er auch schon in der
Masse untergetaucht war. Komischer Typ, aber wenigsten nett. Ich hingegen war
nun wieder auf mich alleine gestellt. Was sollte ich jetzt machen? Vorhin hatte
ich hier irgendwo im Raum eine kleine Bar entdeckt. Vielleicht sollte ich mir
ersteinmal etwas zu Trinken holen. So vorsichtig wie nur irgendwie möglich
versuchte ich mich zwischen den vielen Leuten hindurch zuquetschen. Manchmal
bekam ich jedoch ein paar heftige Hiebe ab, was doch mehr weh tat, als erwartet.
Die blauen Flecken und Blutergüsse waren einfach noch zu frisch.
Entspannt saß ich an der vorhin erwähnten Bar und schlüfte genüsslich meinen
dritten Cocktail. Mein bester Freund der Eisklotz hatte noch immer nichts von
sich sehen oder hören lassen und außerdem ging mir das mittlerweile so
ziemlich am Arsch vorbei. Denn ich war bereits leicht angeheitert, zwar noch
nicht betrunken, aber immerhin schon gut genug dabei, um den Ärger und Groll
einfach mal zu vergessen. Ich ließ meinen Blick durch den stickigen Raum
schweifen. Ich trank schnell mein Glas leer. Im Moment hatte ich einen extremen
Drang danach eine Zigarette zu rauchen. War schon eine ganze Weile her, seitdem
ich meine Nervennahrung das letzte mal konsumiert hatte. Entschlossen erhob ich
mich von dem bemütlichen Barhocker und steuerte mit einigen
Orientierungsschwierigkeiten den Ausgang dieses monströsen Hauses an. Kühle
und vorallem friche Nachtluft preschte mir entgegen und lies meine blassrosanen
Haare wild umher wirbeln. Man konnte noch immer die leichten Vibrationen der von
drinnen gespielten Musik vernehmen. Prüfend sah ich mich um. Vereinzelt standen
ein paar Leute herum, die sich entweder in Ruhe unterhalten wollten, oder wie
ich eben, den Drang nach einer Zigarette hatten. Aber ich musste mich irgendwo
anders hinstellen. Es bestand ja immerhin noch die Möglichkeit, dass einer von
den Uchihabrüdern mich vielleicht doch entdeckte. Und ich wollte nicht
unbedingt, dass sie mich beim Rauchen ertappten. Rein theoretisch war es mir
scheißegal, was andere von mir dachten, allerdings war das hier ja etwas ganz
Anderes. Ich meine, ich durfte schließlich umsonst bei den Uchihas wohnen, und
das für ein ganzes Jahr in ihrer riesigen Luxusvilla.
Darauf bedacht, dass mich keiner beobachtete schlich ich mich hinter ein kleines
Gartenhäuschen, oder was das auch immer darstellen sollte, und hockte mich dort
auf einen kleinen Felsen, welcher fest im Boden verankert war. Eiligst
entzündete ich meinen geliebten Glimmstängel, an dem ich auch gleich mehrere
Male begierig zog.
Fest hatte ich mir vorgenommen, irgendwann einmal mit dem Rauchen aufzuhören.
Allerdings war mir dieser gute Vorsatz bis jetzt noch nicht so wirklich
gelungen.
Ein drückender Schmerz, welcher von meinem Oberarm ausging, holte mich aus
meinen Gedanken. Warum musste das eigentlich so verdammt weh tun?
Und wieder einmal, so wie fast jeden Tag, verfluchte ich meinen ätzenden
Stiefvater, der es für nötig hielt sich an Schwächeren zu vergreifen. Der
Kerl war echt der letzte Dreck, wenn nicht sogar schlimmer. Vorsichtig schob ich
den Ärmel meines schwarzen Oberteil soweit nach oben, bin mein Oberarm zu sehen
war. Ich begutachtete, soweit das bei diesen Lichtverhältnissen möglich war
die Schandtaten meines Pflegevaters.
"Woher hast du die denn?" Erschrocken drehte ich mich um, was dazu führte, dass
ich mein Gleichgewicht verlor und ich mal wieder, wie sollte es auch anders
sein, auf dem harten Boden landete. Ich hörte nur noch ein belustigtes Kichern,
welches mir nicht bekannt vorkam. Stöhnend richtete ich mich auf um meinen
Gegenüber genauestens betrachten zu können. Es war ein lunger blonder Mann,
der seine Haare zu einem Zopf gebunden hatte. Dabei ließ er eine breite
Strähne vorne in sein Gesicht fallen, die auch eines seiner beiden ozeanblauen
Augen verdeckte. Hastig zog ich den Ärmel wieder hinunter, damit er da nicht
weiter draufglotzen konnte. "Gar nichts. Wer... wer bist du überhaupt?"
Leicht panisch haspelte ich vor mich hin. Wieso in drei Teufels Namen waren hier
auch alle so neugierig? Bei mir daheim interessierte es keine Sau, wenn du
halbtot in die Schule gekrochen kamst. Ich versuchte mich wieder einigermaßen
unter Kontrolle zu bringen. Mit einem bockigen Blick trat ich ihm nun entgegen.
Sollte er doch grinsen und sich lustig über mich machen, bis er schwarz war.
Tse, war mir doch egal! Beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust und
starrte ihn böse an. Aufeinmal strich er sich diesen dämlichen Ausdruck aus
dem Gesicht und blickte ein wenig ernster drein.
"Ich bin Deidara. Aber schön, dass man auf seinem eigenem Grundstück so nett
behandelt wird." Uhh, so ein blöder.... stop! Zurückspulen und Standbild!
Eigenes Grundstück?! Haha, war ja klar. So ein scheiß-verdammtes Pech konnte
ja nur ich haben! Wer denn sonst, wenn nicht ich, trat denn auch in jedes
Fettnäpfchen, das sich ihm bot? "Och nöö!" Leider wurde mir erst im
Nachhinein bewusst, dass ich diesen intelligenten Auruf laut ausgesprochen
hatte. Peinlich berührt schlug ich mir eine flache Hand gegen die Stirn und
wenn es nicht schon längst geschehen war, dann liefen spätestens jetzt meine
Wangen rot an.
Warum ich? Das mit den Göttern und mir lasse ich jetzt euch zur Liebe mal weg.
Anscheinend war Deidara sehr ermuntert über mein, ich gebe es ja zu, sehr
merkwürdiges Verhalten, denn er brach in schallendes Gelächter aus. Er
krümmte sich sogar leicht, während er seinen Bauch vor lauter Lachen hielt.
"Wie schön, dass dich mein Leiden so sehr erfreut!" Einen leichten Schmollmund
zog ich und versuchte mit aller Kraft Deidara meinen giftigsten Blick zu
zuwerfen. Allerdings schaffte ich das nicht allzu lange, da auch ich nach
wenigen Sekunden losprusten musste. Diese Situation war einfach zu skurril.
Außerdem spielte der Alkohol in meinem Blut dabei wohl auch eine kleine Rolle.
Nachdem wir uns endlich wieder eingekriegt hatten, lies ich mich wieder auf
meinem Stein nieder und sah meinen Gegenüber lächelnd an. Auch der
Blondhaarige hatte wieder ein leichtes Grinsen im Gesicht, aber diesmal wirkte
es warm und einladend. "Entschuldige bitte, aber ich bin heute ein bisschen
gestresst. Ich heiße Sakura." Kurz lies Deidara beide Augenbrauen in die Höhe
wandern. Auffällig musterte er mich von oben bis unten. Fragend sah ich ihn an.
Als er dies bemerkte schüttelte er nur lächelnd den Kopf. Er setzte sich zu
mir auf den Stein, der groß genug für uns beide war und blickte mich mit
seinen strahlendblauen Augen an. "Soso, Sakura. Der Name passt irgendwie zu
dir." "Das bekomme ich öfters gesagt. Und du wohnst also in dieser riesen
Villa? Haben hier alle soviel Kohle, oder was läuft hier falsch?" Ich weiß,
das klang jetzt etwas unhöflich, aber mich interessierte es nun einmal.
Außerdem war ich von Natur aus sehr offen. Zudem hatte ich das Gefühl, dass
man mit Deidara reden konnte. "Ja, im Großen und Ganzen schon, aber das Haus
der Uchihas ist doch um einiges größer." Überrascht sah ich ihn an. Er wusste
also schon wer ich war. Verdammt! Und ich hockte hier immernoch mit einer Kippe
in der Hand. Eindeutig nicht gut für mich! Hastig schmiss ich sie auf den Boden
und trat mit einem Fuß drauf. Ein heißeres Kichern drang aus der Kehle des
Blondhaarigen. "Hey, ganz ruhig Kitten." Hää? Wie hatte der mich gerade
genannt? Aber dann richtete ich meine Aufmerksamkeit auf seine Hand, die etwas
aus seiner Hosentasche zog. Jetzt verstand ich auch sein Grinsen.
In seiner Hand hielt er ebenfalls ein kleines Päckchen, in dem eindeutig
Zigaretten verstaut waren.
Er steckte sich eine in seinen Mund und hielt mir die Schachtel unter sie Nase.
"Auch eine?" Dankend blickte ich ihn an und nahm mir eine. Dannach herrschte
lange Zeit Stille. "Lass das aber bloß niemanden aus deiner Gastfamilie
mitkriegen. Die stehen da irgendwie nicht so drauf." Das beruhigte mich jetzt
ungemein. Klar, Nichtraucher konnten sowas meistens nicht sonderlich leiden.
Aber was würden die Uchihas machen, wenn sie es bemerken sollten? Mich
rausschmeißen? Naja, nächste Frage: Deidara schien ja auch etwas enger mit
meiner Gastfamilie befreundet zu sein. Daher brannte mir auch folgende Frage auf
der Zunge:
"Und woher weißt du das so genau?" Die Antwort lies nicht lange auf sich
warten. "Naja ich bin sehr gut mit Itachi und Madara befreundet. Daher kenne ich
auch die Familie einigermaßen. Madara hat schon von dir erzählt."
Dabei schlich sich ein hämisches Grinsen auf sein Gesicht. Na toll! Ich wusste
ja schon, dass Madara ein leicht gemein war, aber dass er hätte ich ja jetzt
nicht gedacht. Entrüstet lies ich meinen Kopf nach unten fallen. Hoffentlich
hatte er wenigstens die Klappe darüber gehalten, dass ich umgekippt war. Einen
intensiven Zug an meiner Zigarette nehmend, hob ich leicht den Kopf an, um ihn
in die Augen blicken zu können. "Was hat er denn so alles erzählt?" Leicht
nervös stellte ich diese Frage, in der Hoffnung, dass er nicht über eine
bestimmte Sache Bescheid wusste. "Naja..." Eine kunstvolle Pause, wie ich sowas
hasste! "Zum Beispiel, dass du ein kleiner Tollpatsch bist. Oder, dass du
wahrscheinlich eher in der Garage landen würdest beim Versuch dich alleine in
ihrem Haus zu Recht zufinden." Grr... Memo an mich selbst: Madara qualvoll
töten!
"Wie nett von ihm. Ein kleiner Sonnenschein." Und wieder musste er lauthals
loslachen. Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ich drückte meine
Zigarette am Boden aus und erhob mich wieder. Deidara tat es mir gleich, nachdem
er sich beruhigt hatte. "Mädchen, du gefällst mir!" Mit einem fetten Lächeln
im Gesicht legte er einem Arm um meine Schultern. Meine Mundwinkel hoben sich
leicht. Gerade wollte ich etwas erwiedern, als mir eine bekannte Stimme zuvor
kam. "Was soll der Scheiß, du kleine Schwuchtel?" Erschrocken blickte ich in
das wütende Gesicht Sasukes. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Und
die schöne, stille Atmosphäre unter dem wolkenlosen Nachthimmel verwandelte
sich urplötzlich in eine angespannte und blitzeschleudernde Höllenstimmung.
Deidara zog seinen Arm wieder zu sich und funkelte ihn erbost an. Entweder,
Sasuke hatte heute wirklich verdammt schlechte Laune, oder legte sich unheimlich
gerne mit Anderen an. Zuerst die Auseinandersetzung mit Madara und jetzt das!
Ich hatte das Gefühl, dass Sasuke jeden Moment auf Deidara losgehen würde.
Was sollte das? Dann durchbrach Sasukes zischende Stimme das unangenehme
Schweigen. "Sakura, komm sofort her!"
****
So, das nächste Kapitel ist fertig!!!
Um ehrlich zu sein, bin ich nicht sonderlich damit zufrieden.
Weiß auch nicht genau warum... -.-
Naja, hoffe euch hat es wenigstens gefallen. Die Rechtschreibfehler korrigier
ich
wie immer später noch durch!^^ Also nicht wundern ;P
Danke fürs Lesen
H-E-G-D-L
eure Cherry-Saku
Kapitel 5: Der Alltag wird kommen!
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"Sakura, komm sofort her!"
Ähm... Hallo? Ging es dem nicht mehr ganz gut? Ich war mit Sicherheit nicht so
bedürftig, dass ich auf seinen beschissenen Befehl zu hören hatte.
Deidara funkelte Sasuke immernoch belustigt und herablassend an, und dieser
starrte wütend zurück. Eines musste ich zugeben, das mit den Blicken hatten
die hier in Japan voll drauf. Dagegen waren Akt-Modelle ein feuchter Dreck.
Aber zurück zur Realität. Was glaubte der Kerl eigentlich wer er war? War ich
vielleicht ein kleiner, hilfloser Hund, der sprang, sobald er es verlangte? Ganz
sicher nicht!
"Sag mal gehts noch? Du hast mir gar nichts zu sagen!" Wütender und lauter als
eigentlich geplant verließen diese Worte meinen Mund. Während Deidara noch
selbstgefälliger grinste, schluckte der Uchihasprössling hart. Das hatte
gesessen. Es hatte wohl noch niemand zuvor gewagt ihm zu widersprechen, so wie
der im Moment dreinschaute.
"Du hast sie gehört, Sasuke-kun."
Natürlich konnte auch Deidara sein vorlautes Mundwerk nicht halten. Zuckersüß
und völlig übertrieben säuselte er das dem Schwarzhaarigen entgegen. Mir
wurde langsam immer mulmiger. Das alles lief irgendwie gar nicht so toll.
Fieberhaft überlegte ich, wie ich diese Situation wieder entschärfen konnte.
"Ich warne dich, du Missgeburt. Wenn du ihr irgendeinen Scheiß erzählst, dann
lernst du mich kennen!"
Zornig ballte er seine Hände zu Fäusten, sodass sich feine Äderchen darauf
abbildeten.
"Angst, dass sie sich ein eigenes Bild über bestimmte Personen machen könnte,
huh? Außerdem kann ich von mir behaupten, dass ich dich mittlerweile mehr als
nur gut kenne."
Irgendwie kam ich mir gerade komplett überflüssig und völlig Fehl am Platz
vor. Langsam aber sicher platzte mir der Kragen, Diese verdammten Trottel
sprachen für mich in Rätseln mit tausenden von Siegeln.
"Mir reicht es jetzt!"
Demonstrativ verschränkte ich meine Arme vor der Brust. "Ich lass mir bestimmt
von keinem vom Euch etwas sagen. Und über meinen Kopf hinwegbestimmen, das
könnt ihr euch ja mal voll abschminken, kapiert?"
Sauer stapfte ich davon und lies zwei mehr als nur verdatterte Gestalten
zurück. Wutgeladen bließ ich mir eine meiner langen Strähnen aus dem Gesicht.
Wo war ihc denn hier gelandet? Wobei ich zugeben musste, dass das Ganze hier auf
eine völlig absurde und verdrehte Art und Weise doch sehr amüsant war.
Nur leider konnte ich im Moment noch herzlich wenig darüber lachen. Naja, mein
schwarzer Humor eben.
Immernoch ein wenig angefressen zog ich die Türe zum Anwesen auf und fand mich
im nächsten Moment wieder in der stickigen und komplett überfüllten
Eingangshalle vor. Betrübt sah ich mich um. Da war ich gerade vor zwei
Vollpfosten geflohen und landete keine Minute später in einem ganzen Nest von
denen.
"Wo warst du?"
Erschrocken fuhr ich herum. Schwarze Augen, schwarze Haare. Mein bester Freund!
"Hallo Madara." Ich blickte ihm direkt in die Augen und sagte dies sehr trocken
zu ihm.
Wieso interessierte sich der jetzt plötzlich dafür, wo ich mich rumtrieb. Hat
mich ein Pferd in den Hintern gebissen, oder war er es nicht, der mich hier
einfach einer Horde von wild fremden Menschen ausgesetzt hatte? Entnervt
schüttelte ich den Kopf.
"Was geht dich das denn an?" Das klang nun zickiger, als geplant, aber stören
tat mich das weniger, immerhin hatte Mr. Universum das ja auch verdient! "Du
lässt mich einfach auf einer Party, auf der ich nebenbei bemerkt kein Schwein
kenne, stehen und amüsierst dich irgendwo feucht fröhlich! Und bilde dir jetzt
ja nicht ein, dass ich dir irgendeine Rechenschaft darüber schuldig bin, wo ich
war!"
Ich redete mich gerade richtig in Rage. Aber dieser Kerl schaffte es auch immer
wieder, mich bis aufs Blut zu reizen.
Natürlich, wie sollte es auch anders sein, quittierte Madara meinen kleinen
Ausbruch nur mit einem netten, fürsorglichen ´Hn´.
Aber immerhin gab er mir ja schon einmal eine Antwort. Beleidigt schnaubte ich
aus, und stemmte die Hände in meine Hüfte.
"Du bist echt... Mir fällt gar keine Bezeichnung dafür ein, was du bist. Du
bist einfach nur so... argh..."
Ich lief wahrscheinlich schon rot an, so sehr regte ich mich auf. Krampfhaft
versuchte ich mich zu beruhigen, was mir dann auch irgendwie gelang. Und er
hatte natürlich nichts Besseres zu tun, als sich gelangweilt in der Gegend um
zu sehen. Ja, hier gab es bestimmt wahnsinnig tolle Sachen zu entdecken!
Plötzlich rannte ein hochgewachsener Junge mit braunen Haaren an mir vorbei und
rempelte mich dabei ziemlich heftig an. Beinahe hätte ich den Boden geknutscht,
aber Madara fing mich noch rechtzeitig ab. Leider machten sich derweilen wieder
meine Blutergüsse bemerkbar und liesen mich stark und vorallem auffällig
zusammenzucken und aufkeuchen. Mit verzerrtem Gesicht fasste ich mir an meine
linke Seite, die im Moment höllisch weh tat. "Scheiße!", presste ich wütend
zwischen meinen Zähnen hervor. Madara hielt mich noch immer an meinen Oberarmen
fest und musterte mich eingehend. Ich realisierte erst jetzt, dass ich mich
durch mein Verhalten verdächtig gemacht hatte. Schüchtern blickte ich in die
dunklen, nachtschwarzen Augen Madaras.
"Alles in Ordnung?" Ich bildete mir sogar ein, leichte Besorgnis in seiner
Stimme mitschwingen zu hören. Nervös starrte ich zu Boden. Warum konnte ich
nicht gerade in irgendeinem Loch versinken?
Es waren nicht nur die äußerlichen Wunden die so sehr schmerzten, dass ich auf
der Stelle umkippen könnte, nein, vorallem die innere Schmach war es, die mich
so sehr fertig machte. Blitzartig kniff ich meine Augen zusammen, die sich
beinahe mit einer salzigen Flüssigkeit gefüllt hätten. Ich wollte gar nicht
an den Tag zurückdenken, als mich mein netter Vater das letzte mal mit harten
und erbarmungslosen Schlägen aufs Übelste zugerichtet hatte. Kaum merklich
schüttelte ich den Kopf. Nicht jetzt!
Dann lies mich Madara aufeinmal los und entfernte sich ein Stück von mir.
"Wollen wir gehen?"
"Ja." Ich war ihm dankbar, dass er mir dieses Angebot machte. Mir ging es
wirklich nicht sonderlich berauschend. Stumm nickte er. Er drehte seinen Kopf
zur Seite und begann noch einmal kurz zu sprechen. "Warte kurz hier!"
Ich gab bloß ein kurzes Nicken von mir. Madara bahnte sich einen Weg zwischen
den ganzen Leuten hindurch und war schon wenig später verschwunden. Ich war mir
sicher, dass er schnell wieder zurückkommen würde.
Erschöpft lehnte ich mich gegen die kühle Wand und schloss angespannt die
Augen. Hoffentlich würde Madara nicht weiter misstrauisch werden! Es reichte ja
schon, dass dieser Deidara einen kurzen Blick auf meine Wunden hatte erhaschen
können. Allerdings schien mir der Blondschopf mit dem großen Mundwerk doch
sehr sympatisch zu sein. Vielleicht würde sich sogar irgendwann mal die
Gelegenheit ergeben sich mal in Ruhe mit ihm zu unterhalten und sich näher
kennenzulernen.
Mir konnte es nur Recht sein so schnell wie möglich neue Kontakte zu knüpfen,
die einigermaßen normal waren.
"Sakura?" Verwundert öffnete ich meine Augen. Und wer stand vor mir? Sasuke
Uchiha höchstpersönlich! Sofort verengten sich meine Augen zu Schlitzen.
Vergessen hatte ich seine Aktion von vorhin gewiss noch nicht.
In mir stieg wieder leichte Wut auf. Zorn darüber, dass andere Menschen
andauernd glaubten, über mich bestimmen zu können. Aber niemand konnte das!
Ich war immer mein eigener Herr, und das sollte auch in der Zukunft so bleiben.
"Nimm es mir nicht übel, was da vorhin passiert ist. Aber du kennst diesen
Typen nicht! Er ist..."
Man konnte deutlich die tiefe Abneigung aus seiner Stimme entnehmen. Bevor er
jedoch weitersprechen konnte, unterbrach ich ihn mit schnippischer Stimme. "Ich
denke, so ehrenvoll deine Absichten auch sein mochten, dass ich mir auch ganz
gut alleine ein Bild von anderen Menschen machen kann. Dazu brauche ich keine
Hilfe!"
Entschlossen sah ich ihn an.
Gegen meine Erwartungen fing dieser an zu grinsen. "Du bist merkwürdig."
"Danke."
Trocken kamen diese Worte über meine Lippen, aber was sollte man zu solch einer
Feststellung des Gesprächpartners auch großartig sagen?
"Aber da bin ich hier jawohl nicht die Einzigste."
Nun legte sich auch auf meine Lippen ein kleines Lächeln, dass ich vergeblich
versuchte zu unterdrücken. Sasuke sollte ja nicht glauben, ich sei nicht mehr
sauer auf ihn, das konnte er getrost vergessen. Von einem leichten Ziehen in der
Hüfte wurde ich zurück auf den Boden befördert. Warum konnten solche
Verletzungen nicht einfach innerhalb von 24 Stunden verschwinden? Echt zum
Kotzen!
Skeptisch hob er eine Augenbraue an und besah mich mit einem musternden Blick.
"Alles klar?"
Nein, ich glaube ich kippe gleich um, so sehr tun mir sämtliche Glieder weh!
Außerdem ist es hier drinnen so verdammt heiß und ich kann noch nicht einmal
in einem Top rumrennen, weil mich sonst jeder in diesem Raum noch dümmer
anglotzen würde, als jetzt schon!
Aber das konnte ich natürlich nicht so ganz sagen, auch wenn es doch ziemlich
verlockend war.
"Jaja, bin nur müde."
So ganz schien er mir das nicht abzukaufen, aber wen interessierte das schon?
Allerdings sagte er dann nichts mehr dazu.
Wir drehten uns gleichzeitig um, als wir eine mir bekannte Stimme rufen
hörten.
"Hey! Na Teme was treibst du? Oh, hallo Sakura-chan! Und, wie gefällt es dir?"
Niemand geringeres als Naruto, der blonde Junge von vorhin, war es, der seinen
Redefluss einfach nicht zügeln konnte.
Sasuke verdrehte genervt dir Augen.
Halts Maul, Dobe!"
Sehr nett! Waren die beiden nun befreundet, oder was? Aber sie schienen sehr
vertraut miteinander zu sein. Wahrscheinlich irgendso ein Männerding, oder
so...
Gernervt verschränkte ich die Arme vor der Brust und zog leicht die Augenbrauen
zusammen.
"Sei nicht gleich so freundlich, Teme! Sonst bekommt Sakura noch einen falschen
Eindruck von deiner außergewöhnlichen Persönlichkeit."
Ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Die Bedeutung dieses Lächelns
wollte mir nicht ganz klar werden. Irgendetwas lag in seinen Augen. War es
Schadenfreude? Ich wusste es nicht.
Ein heißeres Knurren kam aus Sasukes Kehle. Passend dazu, hatte er einen
bedrohlichen Gesichtsausdruck aufgelegt. Wenn ich die Situation nicht
mitbekommen hätte, hätte ich höchstwahrscheinlich ein klein wenig Angst
bekommen.
"Gehen wir?"
Madara stand plötzlich hinter mir. Ohne mich anzusehen stellte er mir diese
Frage, die wie immer gelangweilt und desinteressiert klang.
Sein Blick lag die ganze Zeit auf seinem kleinen Bruder, der ihm ordentlich
Kontra bot.
Fing jetzt etwa wieder das Gestarre an?
Genervt rollte ich mit den Augen. Allmählich wurden mir diese Spiele zu doof.
Erwartungsvoll schaute ich nun zu Naruto und hoffte, dass er vielleicht etwas
sagen würde, dass die Situation entschärfen würde.
Jedoch wurde meine Hoffnung getrübt, als ich völlig unerwartet feststellte,
dass auch der sonst so sympatische Blondschopf Madara mit bösen, kalten und
abschätzenden Blicken niederstach.
Diese kühle Art von Naruto hatte ich noch nicht gekannt, aber solange kannte
ich ihn ja schließlich auch noch nicht. Trotzdem hätte ich ihm eine solche
Kälte nicht zugetraut.
Schnell fing ich mich wieder.
"Ja, ich bin soweit."
Nervös blickte ich zu Madara, dessen Augen nur für einen Moment zu mir
huschten, und dann wieder seinen Bruder fixierten.
Sasuke schien darüber alles andere als erfreut zu sein, aber komischer Weise
sagte er ausnamsweise nichts dazu.
"Komm Dobe!"
Mit einer aprubten Drehung verschwand er nach einigen Momenten in der Masse.
Naruto tat es ihm schließlich gleich, allerdings schenkte mir dieser noch ein
winziges Lächeln, bevor er Madara noch einen Killerblick zuwarf und
anschließend auch nicht mehr zusehen war.
Seltsame Leute liefen hier rum.
Ein Stöhnen brachte ich über meine Lippen. Wieso waren die Menschen hier nur
so kompliziert? Hatte sie so wenig Probleme, dass sie sich selber welche
schaffen mussten?
Total Verwirrung und auch eine gewisse Neugier dominierten meine Gedanken.
"Komm."
Wie immer wartete er weder auf eine Reaktion von mir, noch ob ich ihm überhaupt
folgte. Aber ich tat es natürlich. Auch wenn das langsam echt nervte. Würde
wahrscheinlich bald zur Gewohnheit werden.
Im Auto entspannte sich mein vorher so angespannter Körper endlich wieder. Ich
schaltete ab und schloss meine müden und schweren Augenlieder.
Von Madara hörte ich nichts mehr, worüber ich dieses Mal sogar ein wenig
dankbar war.
Die ganze Fahrt verlief schweigend, keiner sprach ein Wort. Ich hing meinen
eigenen Gedanken hinterher. Was, wenn dieser Deidara irgendetwas ausplaudern
würde von dem, was er gesehen hatte? Dann konnte ich bald einpacken. Mir war
die ganze Situation so unangenehm und peinlich. Es ging niemanden etwas an.
Niemand sollte etwas erfahren, niemand!
Mein Gesicht verzerrte sich kurz zu einer Grimasse der Verzweiflung.
Bitte nicht...
Ich spürte warme, angenehme Sonnenstrahlen auf meiner blassen Haut. Ich war von
einer wohligen Wärme umgeben, die meinen ganzen Körper einhüllte.
Leicht juckte es mich an der Nasenspitze, woraufhin ich diese ein wenig
rümpfte.
Ein kehliges Seufzen verließ meinen Hals und brachte mich dazu, die Augen einen
kleinen Spalt weit zu öffnen. Grelles Sonnenlicht strahlte erbarmungslos durch
die großen Fenster meines neuen Zimmers.
Noch immer kam mir alles so surreal vor. Ich, in dieser Welt, die behrrscht
wurde von Reichtum und Schönheit.
Das konnte noch etwas werden.
Ich streckte mich ausgiebig, ehe ich mich in meinem Bett aufsetzte und herzhaft
gähnte. Verschlafen warf ich einen Blick auf den Weckr, der auf einem der
kleinen Nachttische platziert war.
Sechs Uhr morgens. Viel zu früh für meinen Geschmack. Immerhin hatte ich noch
genügend Zeit, bevor ich heute endgültig in das gesellschaftliche Leben
eingeführt werden sollte. Heute war nämlich mein erster Schultag an der Konoha
Highschool.
Itachi, mein ältester Gastbruder, den ich bereits kennengelernt hatte, hatte
mir nicht nur das Schulgelände, sondern auch einige Teile der riesigen Stadt
gezeigt.
Ich musste zugeben, dass ich mit Itachi super zu Recht kam. Er war in der kurzen
Zeit schon ein echter Kumpel geworden. Wir hatte schon mehrere Male etwas
zusammen unternommen und ich konnte wirklich behaupten, dass ich dabei eine
Menge Spaß gehabt hatte.
Itachi kam mir völlig anders vor, als seine jüngeren Brüder. Er lachte oft,
machte Scherze und war auch sonst immer nett zu mir.
Wahrscheinlich hatte er die Sonnenscheingene der Familie geerbt und dann waren
keine mehr für Sasuke und Madara übrig geblieben.
Bei dem Gedanken musste ich leicht schmunzeln.
Mittlerweile stieg ich aus der Dusche und stellte mich vor den großen,
prächtigen Badezimmerspiegel. Prüfend beäugte ich meinen Körper. Ich konnte
von Glück reden, dass meine blauen Flecke inzwischen vollständig verheilt
waren und ich nun für ein ganzes Jahr mit meinem alten Leben abschließen
konnte. Psychisch, wie auch physisch.
Nicht nur deshalb war ich froh. Denn in der Konoha High gab es eine
Kleidervorschrift, eine Schuluniform. Und die bestand aus einem, für meinen
Geschmack, ziemlich kurzen, grünen Faltenrock und einer weißen, kurzärmligen
Bluse mit grüner Schleife vorne dran.
Japan war in gewisser Hinsicht schon merkwürdig. Aber ich fühlte mich im
Großen und Ganzen recht wohl. Die Uniformenpflicht an den Schulen war eben eine
Gewohnheitssache.
Fertig angezogen begutachtete ich mich nochmal im Spiegel. Meine langen Haare
fielen mir seidig über den Rücken.
Zufrieden nickte ich mir im Spiegel zu und verließ mit einem guten Gefühl das
Badezimmer.
Einen letzten prüfenden Blick warf ich auf die Uhr, um zufrieden festzustellen,
dass ich noch ausreichend Zeit für eine Zigarette hatte.
Ich hatte mir auch schon überlegt gehabt, damit aufzuhören, sobald ich in
Japan war, aber irgendwie ist dieser gute Vorsatz in dem ganzen Chaos hier
untergegangen. Naja, ich konnte das ja auch noch um ein paar Tage verschieben,
oder Wochen, mal schauen.
Meine Nikotinsucht befriedigt, verließ ich mein Zimmer und machte mich auf den
Weg nach unten in die Küche.
Ihr werdet es mir nicht glauben, aber ich hatte es tatsächlich innerhalb dieser
kurzen Zeit geschafft, mich in diesem Irrgarten von Schloss zu Recht zufinden.
Wahnsinn, oder?!
Ich geben zu, ein paar mal hatte ich mich schon noch verirrt, aber ansonsten...
Dabei lief ich leicht rot an.
An einem Abend, auf dem Weg in mein Zimmer, war ich mal wieder ausversehen
falsch abgebogen und landete doch wirklich bei Itachi im Zimmer, der gerade
dabei gewesen war, sich umzuziehen. Ein halbnackter Itachi, der mich schadenfroh
angrinste... Das war vielleicht was gewesen.
Heute wollte mich Itachi mit zur Schule nehmen. Sollte mir nur Recht sein,
immerhin musste ich dann nicht ganz alleine da herumirren. Ich konnte es schon
bildlich vor mir sehen, wie es ablaufen würde, wenn Madara oder gar Sasuke mit
mir dahinfahren würden. Blankes Entsetzen breitete sich in meiner Gedankenwelt
aus.
Sasuke wäre innerhalb von 2 Minuten weg und Madara würde diese Leistung
wahrscheinlich noch toppen und in den ersten paar Sekunden einen Abflug machen.
Und ich, die arme kleine Sakura könnte mich dann wieder alleine in diesem
riesigen Schulhaus zu Recht finden!
Über Itachi wusste ich bereits etwas mehr, als über seine beiden Brüder.
Zum Beispiel, dass er gerne Sport machte, oder was er später mal beruflich
anstrebte. Wir unterhielten uns über so ziemlich alles. Natürlich erzählte
ich ihm nicht von meinen kleinen Geheimnissen, aber dafür rückte er auch nicht
mit der Sprache raus, warum seine Familie denn nun so zerstritten war.
Das war hier anscheinend ein unangenehmes Thema, welches niemand ansprechen
sollte.
Mit Madara verstand sich Itachi relativ gut. Die beiden Brüder unternahmen
öfters mal etwas zusammen. Wir waren schon zu dritt in der Stadt gewesen.
Madara war zwar weniger gesprächig gewesen, aber es war dennoch ganz lustig.
Nur Sasuke schien das schwarze Schaf zu sein. Mir wollte nicht in den Kopf
gehen, wieso. Denn abgesehen davon, das er ziemlich kühl und distanziert war,
war er doch völlig normal, oder?
Madara war ja nun auch nicht viel lebhafter. Itachi war zwar auch nicht gerade
eine Plaudertasche, aber im Vergleich zu seinen Brüdern ein wandelndes Radio.
Ich beschloss diesen kognitiv wertvollen Gedanken auf ein anderes Mal zu
vertagen.
Mit einem leisen Seufzen ließ ich mich auf einen Stuhl plumpsen.
"Guten Morgen."
"Morgen."
"Guten Morgen, hast du gut geschlafen, Schatz?"
Fugaku und Mikoto waren bereits unten und tranken in aller Ruhe einen Kaffee.
Fugaku war eher der stiller Typ Mann, aber immer sehr höflich und
zuvorkommend.
Mikoto war da ganz anders. Sie war glaube ich der Sonnenschein der Familie.
Nicht nur, dass sie mich seit dem ersten Abend, an dem wir uns kennengelernt
hatten ´Schatz´ nannte, sondern auch sonst immer ein kleines, liebevolles
Lächeln auf den Lippen hatte.
Madara machte sich gerne darüber lustig, wie seine Mutter mich nannte, aber mir
gefiel es irgendwie.
Ich kannte das Gefühl nie eine richtige Mutter, oder einen Vater zu haben, aber
langsam konnte ich mich mit dem Gedanken anfreunden in Mikoto und Fugaku soetwas
ähnliches zusehen.
"Das schon, aber das frühe Aufstehen konnte ich noch nie so leiden." Ein
schiefes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
"Ja, das Problem haben viele in deinem Alter." Verständnisvoll blickten ihre
wunderschönen, dunklen Augen mir entgegen.
Einen großen Schluck nahm ich von meinem Kaffee. Es tat gut, so entspannt am
Frühstückstisch zusitzen und sich um nichts weiter Sorgen machen zu müssen.
"Können wir los?"
Leicht erschrocken fuhr ich herum. Itachi stand lässig im Türrahmen und
musterte mich eindringlich. Seit wann der wohl schon dort stand?
Kurz nickte ich, trank noch schnell meine Tasse aus, schnappte mir meinen
Rucksack und wünschte meinen Gasteltern noch einen schönen Tag. "Dir auch
Sakura, und viel Glück!"
Das konnte ich gut gebrauchen.
Zusammen verließen wir die pompöse Villa und schritten zu Itachis schwarzem
BMW. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass das auch so ein Luxusschlitten war, wie
Madara einen fuhr...
"Schon nervös, Zwerg?"
Komischerweise bekam ich von fast jeder Person hier einen Spitznamen verpasst.
Es störte mich zwar nicht weiter, aber manchmal war es echt seltsam. Itachi
nannte mich eben ganz liebevoll ´Zwerg´.
Er fuhr gerade aus der Einfahrt, die vom Uchiha Anwesen hinunterführte. Ich
lehnte mich entspannt im Sitz zurück und drehte meinen Kopf in seine Richtung,
sodass ich sein Profil mustern konnte. "Es geht. Es gibt, denke ich mal,
Schlimmeres." Und damit hatte ich verdammt Recht! Ich hatte ja wohl schon
weitaus Heftigeres durchgemacht, als so einen blöden Schulwechsel.
Mein Sitznachbar konnte über meine Antwort nur lächeln.
"Hn. Ich werde trotzdem mal lieber ein Auge auf dich haben. Und Madara
natürlich auch."
"Was?"
Verwunderung und Skepsis spiegelte sich in meinem Gesicht wider.
"Klasse."
Nach dieser trockenen Bemerkung bogen wir um die letzte Kurve auf den
Schulparkplatz ein. Es standen schon einige andere Autos, die ebenso teuer
aussahen, wie die der Uchihas, auf dem großen Parkplatz.
Jetzt wurde es wohl langsam ernst. Ich konnte nur hoffen, dass ich unter diesen
ganzen Reichen nicht mein eigenes Gesicht verlor, und völlig in der Masse
unterging, denn der Alltag, ob hier an der Schule, oder bei den Uchihas, würde
früher oder später kommen...
***
Also hier ist (endlich xDD) mal wieder ein neues Kapitel.
Ich hoffe mal, dass es manchen von euch gefallen hat. Würde mich sehr über
ehrliche Meinungen dazu freuen.
Ihr könnt auch Wünsche äußern, welche Pairings sich eventuell ergeben
sollen, da ich da noch nichts Konkretes festgelegt habe.
Dnke fürs Lesen ;)
H-E-G-D-L
eure Cherry-Saku
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