Heimkehrerkinder - Die Kinder der Verräter von Michan-chan (Wenn Feinde und Verbrecher zu Freunden werden) ================================================================================ Kapitel 17: Ein brennendes Dorf ------------------------------- Ein brennendes Dorf Schnell und geschickt sprang Kotaru von Dach zu Dach und vernahm immer den Geruch von verbranntem Holz. Immer näher kamen er, Jiraiya und die Füchse dem Ort des Geschehens. Sein Vater war schon vorausgegangen. Er war eh der Schnellste von ihnen. Dennoch bedeutete das Ganze nicht, dass er alles alleine machen würde. Mit den Barbaren war nicht zu scherzen. Sie waren gefährlich und brutal. Kein leichter Gegner, selbst für seinen Vater. Die Leute kamen ihnen schreiend auf der Straße unter ihnen entgegen. Voller Angst und Verzweiflung flohen sie in die entgegengesetzte Richtung. Fort vom Ort des Geschehens, fort vom Tod. Kinder weinten, Frauen schrien, Männer brüllten über ihre Köpfe hinweg Befehle. Alles was laufen konnte lief und wer stürzte, würde überrannt. Allen ging es nur noch um ihr eignes Leben. Die Schlacht an sich mochte grausam sein, doch die überstürzte Flucht der Menschen auch. Kotaru warf einen kurzen Blick in die Meute auf der Straße und ein kalter Schauer überlief ihn. Dies war nicht nur irgendein Kampf. Es war ein Vorbote, doch zu was? Zum Krieg? Zu Zeit, da diese Situation zu einem Normalzustanden werden würde? Kotaru riss sich von dem Anblick los und legte nochmals um einen Zahn zu. „Beeilung Jiraiya.“ „Ja.“ Die Gebäude um ihn herum brannten lichterloh, nur noch vereinzelt kamen ihm Menschen entgegen, die entsetzt flohen. Doch wer bist zu diesem Zeitpunkt nicht geflohen war, der hatte schlechte Karten, diesem Wahnsinn lebend zu entkommen. All das Leid und die Schmerzen der Menschen, die noch hier lagen und nicht von der Stelle kamen, nahm Naruto intensiv wahr. Er kannte es bereits, es war ihm nicht fremd. Zu viel hatte er bei den Nuke-nin schon davon gesehen. Doch blieb er nicht stehen, um den Menschen zu helfen. Er musste sie ihren Schmerzen überlassen und den Kern des Übels – die Barbaren, beseitigen. Erst dann konnte er an die Verletzten denken. Es war hart und er hasste sich dafür, doch war es die einzig richtige Entscheidung. Mühsam kämpfte er sich durch die brennende Gebäude, die langsam nach und nach in einander zusammenfielen. Des Öfteren musste er herunterfallenden Gegenständen ausweichen, was ihn extrem behinderte. Eigentlich hätte er mit Hilfe des „Jutsu der Drachenschwingen“ fliegen können, doch wollte er nicht unnötig Chakra verbrauchen. Er würde es mit Sicherheit noch gebrauchen. Naruto zuckte kurz zusammen und wich zur Seite aus. Und das nicht zu spät. Dort, wo er soeben noch gewesen war, stand ein Barbar. Seine Faust drang tief in die Erde ein. Wäre Naruto nicht rechtzeitig ausgewichen, hätte es ihn übel erwischen können. „Da seinen Kämpfer?“ Naruto senkte den Oberkörper etwas herab und nahm eine geeignete Kampfposition ein, um sich möglichst schnell verteidigen zu können. „Ja, ich bin ein Kämpfer.“ „Dann kämpf.“ Ohne auf seine Deckung zu achten, raste der Barbar auf Naruto zu und holte mit seiner Hand bereits zu einem weiteren Schlag aus. Doch der Angriff war zu offensichtlich, sodass Naruto schnell ausweichen konnte. Naruto nutzte seine offene Deckung aus, um dem Barbar nun seinerseits einen kräftigen Schlag zu verpassen. Er traf auch und schleuderte den Barbar zurück. Dieser krachte in eines der brennenden Gebäude und blieb dort liegen. Einige Sekunden blieb Naruto noch stehen, um zu sehen, ob sich der Barbar wieder erhob, doch als dies nicht tat, drehte sich Naruto wieder um und rannte weiter. Zweifel beschlichen ihn. Der Barbar war seiner Meinung nach viel zu schwach. Warum? Meist waren die Barbaren weitaus bessere Kämpfer. Doch dieser hatte außer Kraft nichts gehabt. Er hatte ohne Sinn und Verstand einfach drauf losgeschlagen. Das war nicht normal. Die Barbaren mochten ein primitives Volk sein, doch vom Kämpfen verstanden sie sich was. Das war zu einfach. Und wenn er darüber nachdachte, war Kotaru mit den Barbaren in der Nähe von Konohagakure zu leicht fertig geworden. Irgendetwas stimmte da nicht? Benutzte Orochimaru die schwächeren Barbaren nur als Versuchskaninchen, während er die Stärkeren zurück behielt? Warum? Um sie noch stärker zu machen? Das war die einzig mögliche Erklärung. „Verdammt.“ Naruto biss sich auf die Lippe. Wenn das wahr war, dann hatten sie ein gewaltiges Problem am Hals. Sie mussten nun schnell sein. Doch vor allem musste er sich erstmal um dieses Problem kümmern. Endlich konnte er die restlichen Barbaren erkennen. Sie liefen alle auf das Bordell zu, wo sie vor wenigen Stunden das Mädchen hingebracht hatte. Scheinbar waren doch noch immer Menschen drin, obwohl das Dach schon vollkommen in Flammen stand. Ein schriller Schrei einer Frau durchdrang das Knistern der Flammen, dem nur noch ein weiterer Schrei folgte, bevor die Stimmen verstummten. Nur das Knistern der Flammen und das grobe Lachen der Barbaren waren zu hören. Er war zu spät. Wut erfasste Naruto. Wut auf die Barbaren und Orochimaru. Doch wusste er, dass er die Beherrschung auf gar keinen Fall verlieren durfte. Wieder biss er sich auf die Lippe, um Herr seiner Sinne zu bleiben. Er brauchte einen klaren Kopf zum Kämpfen. Schnell zählte er die Barbaren durch. Es waren nicht mehr als fünf. Noch hatten sie ihn nicht bemerkt, was für ihn ein Vorteil war. Stimmte seine Vermutung, so waren auch diese Barbaren dort nur Schwächlinge für seine Verhältnisse. Also konnte er zumindest zwei von ihnen sofort mit Jutsu angreifen, welches sich ideal für Kämpfe in der Entfernung eignete. Schnell formte er die Fingerzeichen und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Jutsu der schneidenden Windklinge.“ Wind sammelte sich um seine Arme und diesem Wind stieß Naruto nun von sich. Der Wind, den er von sich stieß würde immer schneller und traf auf zwei der Barbaren, die innerhalb weniger Augenblicke tot zu Boden fielen. Der Wind war so scharfe wie eine Katanaklinge gewesen und hatte ihr Kleidung und das darunter verborgenen Fleisch sowie die Organe zerschnitten und durchtrennt. Sie hatten keine Chance gehabt. Erst verwirrt sahen ihre Kameraden die Beiden am Boden liegenden an, bevor sie Naruto entdeckten. Wütend begriffen sie, dass er es gewesen war, der ihre Kameraden zu Fall gebracht hatte. Mit lautem Geschrei rannten sie auf ihn zu, einer von ihnen hatte sogar eine Keule in der Hand, die er über seinem Kopf schwang. Naruto musste sie sich vom Hals halten. Auch wenn sie nur schwach waren, konnte sie zu dritt doch zu einer ernst zu nehmenden Bedrohung werden. Naruto wich einen Schritt zurück, während er nebenbei bereits neue Fingerzeichen formte. Tief zog er die Luft ein, bevor er sie wieder mit ganz Kraft ausblies. „Jutsu des Sturmwindes.“ „Jutsu des Drachenfeuers.“ Kotaru und Jiraiya waren da und Kotaru hatte sofort reagiert. Sein und Narutos Jutus verbanden sich zu einer gewaltigen Attacke, die drei Barbaren ergriff und sie vollkommen zu Asche verbrannte. Ihr Schreien verstummte wie zuvor die Schreie der Frauen, die sie ermordet hatten. Nur das Knistern der Flammen war noch zu hören. Stumm und schweigend betrachteten Jiraiya, Kotaru und Naruto das Ausmaß der Verwüstung. Die Barbaren hatten vor niemanden halt gemacht. Weder vor Frauen, Kinder noch Greisen. Egal wer ihnen in die Quere gekommen war - sie hatten ihn fertig gemacht. Noch immer schweigend ging Kotaru an seinem Vater vorbei, näher auf das Haus zu. Seine Augen waren aufmerksam und Naruto bemerkte seinen angespannten Gang. Er konnte sich nur zu gut denken, was in Kotarus Kopf vor sich ging. Er dachte mit Sicherheit an das Mädchen, welches auch in diesem Haus gelebt hatte. Vielleicht lebte sie ja noch, wenn sie die Gefahr rechtzeitig erkannt hatte und weg gelaufen war. Kotaru war plötzlich stehen geblieben und starrte starr in Richtung Boden. Seine Augen waren erweitet und strahlten Verwunderung aus. Auf einmal fiel er auf die Knie und begann Stein zur Seite zu schleudern. Naruto zögerte nicht lange und rannte zu ihm. Auch Jiraiya rannte zu Kotaru. Vor Kotaru zur Hälfte begraben lag das Mädchen - Yuki. Sie atmete, wenn auch nur noch schwach. Ohne ein Wort begann Naruto seinem Sohn zu helfen, während sich Jiraiya umsah, ob es noch weitere Überlebende gab. Jedoch war dies eine sinnlose Suche. Es hatte niemand in der Nähe überlebt. Schnell war das Mädchen von der Erde und dem ganzen Schutt befreit, doch ging es ihr nicht wirklich gut. Vorsichtig legte Kotaru ihr seine Hände auf die Brust und ließ sein Chakra in ihren Körper strömen. Naruto erhob sich und ließ ihn allein. Bei dieser Technik kam es vorallem auf die Konzentration an, da war es besser, wenn sich Kotaru allein um sie kümmerte. Stattdessen wandte sich Naruto zu Jiraiya herum, der interessiert dem Prozess zusah. „Was macht Kotaru da?“ „Er gibt ihr etwas vom Fuchschakra, da dieses schneller die Wunden heilt. Dennoch braucht sie einen Arzt.“ Jiraiya schnaubte darauf bloß. „Hier werden wir keinen mehr finden. Die haben alle reißaus genommen.“ „Wir brauchen aber unbedingt einen. Auf dem Weg hierher bin ich vielen Verletzten über den Weg gelaufen, die nicht mehr fliehen konnten.“ Jiraiya nickte. „Schön und gut, aber wo soll wir einen herbekommen. Die nächste Stadt ist drei Tagesmärsche von hier entfernt.“ „Verdammt.“ Ratlos rieb sich Naruto den Kopf. Was sollten sie nur tun? Sie waren vollkommen hilflos. Wie er dieses Gefühl doch hasste. Konnten sie nicht das Geringste tun? „Ich hätte mich doch mehr mit Heilkunst beschäftigen sollen.“ „Das ist nun eine recht späte Einsicht.“ Naruto runzelte die Stirn. Selbst wenn sie die Nacht durchrannten, würden sie es nicht schaffen. Yuki würde eher sterben als überleben bevor sie ankamen. Zwar versorgte Kotaru sie mit seinem Chakra, doch schindeten sie damit nur Zeit. Das Mädchen brauchte einen richtigen Heiler. „Kommt es dir auch nicht merkwürdig vor?“ Erstaunt sah Naruto Jiraiya an. „Was?“ „Sie waren schwach, dass wusste auch Orochimaru, dennoch hat er sie hierher geschickt, trotz des Wissen, dass sich in diesem Dorf hin und wieder Ninjas aufhalten. Orochimaru musste doch damit rechnen, dass sie hier auf Ninjas treffen würden und die sie unter Umständen besiegen könnten. Warum hat er ihnen nicht seinen neue Waffe mitgegeben?“ Eine berechtigte Frage. Warum? „Für mich gibt es nur zwei Antworten. Entweder die Waffe ist so weit ausgefeilt, dass er sie nicht mehr testen muss, dann wäre es aber wiederrum sinnlos, dieses Dorf anzugreifen, weil er dann nur Männer verliert oder …“ „… jemand hat sie vorher schon angegriffen.“ Jiraiya nickte. „Ich tippe eher auf letzteres.“ „Dann können es nur die Nuke-nin sein, da sie die Grenzen zurzeit bewachen. Das bedeutet sie sind ganz in der Nähe.“ Jiraiya zog eine Augenbraue hoch. „Und was macht dich so sicher, dass sie hier in der Nähe sind?“ Narutos Lächeln war grausam. „Weil sie sehr ordentlich bei der Arbeit sind. Sie hätte diese Barbaren niemals entkommen lassen. Sie werden sie verfolgen bis die Barbaren tot sind. Nicht vorher werden sie Ruhe geben und ins Dorf zurückkehren. Wir Nuke-nin hinterlassen weder Spuren noch Zeugen. Alle „störenden Faktoren“ schalten wir aus, um uns selbst zu schützen.“ Bei Narutos Worten lief es Jiraiya eiskalt den Rücken runter. Langsam kamen in ihm Zweifel auf. Waren die Nuke-nin den Barbaren nicht viel ähnlicher als er vorher gedacht hatte? Naruto warf ihm einen verächtlichen Blick zu. Hatte er bemerkt, was in Jiraiyas Kopf von sich ging? „Vergleiche uns Nuke-nin nicht mit den Barbaren, Jiraiya. Im Gegensatz zu ihnen haben die Nuke-nin noch ein Gewissen. Niemals würden wir Unschuldige töten. Wir haben da eine alte Methode wiederentdeckt, die jedoch nur Kushina und Kotaru anwenden können.“ Jiraiya wollte noch fragen, was dies sein sollte, doch bevor er auch nur fragen könnte, drehte Naruto ihm den Rücken zu. Mit einem Schlag veränderte sie die Atmosphäre rund um sie herum. Der Wind frischte auf, doch schien er aus unterschiedlichen Richtungen zu kommen. Ein starkes Chakra ging plötzlich von Naruto aus. Doch war es nicht zu spüren, sondern auch zu sehen. Ein weißlich-hellblaues Chakra trat aus seinem Körper hervor und umgab seinen gesamten Körper. „Was zum Teufel …-“ „Wind des Norden, Wind des Süden, Wind des Osten und Wind des Westen findet die Nuke-nin, die auf den Weg hierher unterwegs sind und sagt mir, wer und wo sie sind. Als Wächter und Hüter des Windgeistes Nakuya befehle ich es euch.“ Der Wind wehte Jiraiya mit voller Kraft ins Gesicht, kaum das Narutos Stimme verstummte. Nur wenige Sekunden und dann war es wieder windstill. Von Naruto ging auch plötzlich nicht mehr dieses gewaltige Chakra aus. Es war verschwunden, jedoch war Naruto am Ende seiner Kräfte, sodass er zu Boden ging. Sofort war Jiraiya bei ihm. „Was hast du getan?“ „Ich habe die Kräfte von Nakuya benutzt. Aber es gibt noch einen Haken bei diesen Kräften. Um die Kräfte Nakuyas zu benutzen, muss ich ein Siegel öffnen. Dies erfordert unheimlich viel Kraft, doch sobald das Siegel gelöst ist, kann ich die Macht von Nakuya nutzen, ohne dass ich mich schwach fühle. Doch wenn ich die Kraft wieder versiegele, bemerkt man sofort den Chakraverlust durch das Lösen des Siegels.“ Jiraiya konnte über diese gewaltige Macht nur immer wieder staunen. Sie war fantastisch und gefährlich zu gleichen Maßen. Man durfte sie nur wohl überlegt einsetzen. Nicht aus zu denken, was passieren würde, wenn so ein Wahnsinniger wie Orochimaru in den Besitzt dieser Macht kommen würde. „Doch warum hast du …?“ Naruto lächelte schief. „Gegebenenfalls musst du dich sofort vom Acker machen. Wenn die Nuke-nin heraus bekommen, wie viel du von uns weißt, machen die dich kalt. Die Winde der Himmelsrichtungen werden jeden Moment mit den entsprechenden Informationen wiederkommen.“ Keine schöne Aussicht, dass musste auch Jiraiya zugeben. Sterben wollte er mit Sicherheit noch nicht. „Ist gut.“ Er half Naruto auf und brachte ihn zu Kotaru und Yuki. Noch immer ließ Kotaru das Chakra in den Körper des Mädchens fließen, jedoch machte sich bisher wenig Wirkung bemerkbar. Dennoch machte er weiter. Er hatte nicht einmal aufgeblickt, als Naruto seine Kraft entfesselt hatte und er sah auch nicht auf, als Naruto und Jiraiya sich ihm gegenüber niederließen. Nun hieß es warten. Nur wenige Minuten waren vergangen, bis die Winde der Himmelsrichtungen wieder zurückkehrte. Jiraiya konnte zwar nicht wie Naruto die Winde hören, doch spürte er die schnellen Richtungswechsel des Windes. Zuerst kam er aus der Richtung des Nordens, dann des Südens, dem der Westen und zum Schuss kam der Osten. Naruto hatte die Augen geschlossen, während er den Winden lauschte. Als er dem Wind des Osten zuhörte, verzog er seinen Mund zu einem Lächeln. „Das ist gut.“ Erstaunt blickte Jiraiya ihn an. „Was ist gut?“ „Die Nuke-nin die auf uns zukommen, sind Hinata, Itachi und Mikoto. Sie werden dir nichts tun. Außerdem ist Hinata die beste Heilerin des Dorfes. Sie kann dem Mädchen sicherlich helfen.“ So recht überzeugt war Jiraiya nicht von der Aussicht, in nächster Zeit auf Itachi Uchiha zu treffen. Es bereitete ihm eher Unbehagen. Zwar hatte Naruto mehrmals versichert, dass Itachi harmlos war, solange man ihn nicht provozierte. Jedoch war dies etwas, was er erst glaubte, wenn er es mit eignen Augen gesehen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)