Heimkehrerkinder - Die Kinder der Verräter von Michan-chan (Wenn Feinde und Verbrecher zu Freunden werden) ================================================================================ Kapitel 6: Willkommen in Konohagakure ------------------------------------- Willkommen in Konohagakure Wieder stand sie vor einer Tür und wartete darauf hereingerufen zu werden. Diese Warterei andauernd würde sie eines Tages noch ins Grab bringen. Laut seufzte sie. Eigentlich sollte sie nicht so unzufrieden sein, denn sie war in Konohagakure. An den Wachen waren sie leichter vorbeigekommen, als sie gedacht hatte. Der alte Jiraiya schien in dieser Gegend recht berühmt zu sein, wobei sie es immer noch nicht verstehen konnte. Gut er war stark und einer der San-nin, aber trotzdem war er pervers und notgeil. Da brauchte sie nur an ihre erste Begegnung mit ihm zurückdenken oder an das junge Mädchen, dem sie vorhin begegnet waren. Wie so ein Bekloppter hatte er ihr hinterher gestarrt und nebenbei auch noch gesabbert. Wie gesagt, er war einfach nur notgeil. Wie konnte sich ihr Vater nur mit dem anfreunden und einlassen? Wenn sie so recht darüber nachdachte, hatte weder Jiraiya, noch ihr Vater das erzählt. Vielleicht sollte sie da mal etwas nachhacken? Mit einer schlechtgelaunten Miene sah sie zu der großen Uhr, die im Flur hang. Es waren schon zwanzig Minuten vergangen, seit Jiraiya in dem Zimmer verschwunden war. Hat die ihn darin vergessen? Mit einem weiteren Seufzen ließ sich Kushina auf dem Fußboden nieder und dachte über eines der vielen Gespräche nach, die sie mit Jiraiya geführt hatte. Sie hoffte sehr, dass er sich an ihr Abmachungen hielt. --------------------------------FLASHBACK---------------------------------------- „Bist du dir damit sicher?“ Kushina nickte und blickte in das Feuer. Die Füchse hatten sich um sie herum hingelegt und spendeten ihr damit noch mehr Wärme als das bloße Feuer. „Niemand weiter außer dir darf erfahren, wer ich bin und wer meine Eltern sind. Es ist zu ihrem und auch zu meinem Besten, ganz zu schweigen zum Besten meiner Eltern.“ Nachdenklich runzelte Jiraiya. „Ganz wie du meinst, doch würde ich es für besser halten, wenn wir Tsunade einweihen würden.“ „Nein. Verstehst du nicht. Ich muss jetzt einen Schlussstrich ziehen, sonst werden es immer mehr, die davon wissen. Mein Heimatdorf ist das geheimste Ninjadorf was existiert. Das du von seiner Existenz weißt ist eigentlich unverzeihlich. Nach den Gesetzen meines Dorfes müsste ich dich sofort töten. Das ich es nicht tue, ist das eine Straftat, die für mich eine Hinrichtung oder Verbannung nach sich ziehen kann. Wenn auch aus diesem Dorf verbannt werde, ist es alles vorbei. Dann habe ich nur noch zwei Wahlen. Entweder ich lebe bis zum Ende meines Lebens als Landstreicher oder ich schließe mich Orochimaru an. Beides ist nicht sehr verlockend.“ Kushina nahm etwas von dem gesammelten Feuerholz und warf es ins Feuer. Die Flammen zündelten hoch. „Verstehst du es jetzt. Niemand darf es erfahren. Niemand.“ Jiraiya nickte, er sah unzufrieden und auch niedergeschlagen aus. „Ja, kein leichtes Leben, was du da führst.“ „Ich habe mir dieses Leben nicht ausgesucht. Ich bin in es hineingeboren wurden und muss es so nehmen wie es ist, auch wenn es nicht immer leicht sie.“ Jiraiya seufzte, sagte jedoch nichts mehr dazu. -----------------------------------FLASHBACK ENDE-------------------------------- Hoffentlich sagte er auch diesmal nichts dazu, sonst waren seine letzten Tage gezählt. Kushina mochte das Töten nicht, doch tat sie es, wenn es sein musste. Und wenn Jiraiya sie doch verriet, da musste sie ihn umbringen und auch jene die er in ihr Geheimnis eingeweiht hatte. Sie hatte keine Wahl. So lautete eben das Gesetz nach dem sie leben musste. Vom Ende des Flurs waren Stimmen und die Geräusche von Schritten zu vernehmen. Schnell rappelte sie sich hoch und stellte sich kerzengerade vor die Türe. Es war am Bestem, wenn sie gleich zu Anfang einen guten Eindruck machte. Es war ein Mann, der auf sie zukam. Älter als ihr Vater war er bestimmt nicht. Er trug die typische Kleidung eines Konoha-Jo-nin, seine Haare hatte er zu einem Zopf zusammengebunden und in jedem Ohr trug er einen Ohrring. Sein Gesicht hatte einen gelangweilten, mürrischen Ausdruck, doch als er sie erblickte mischte sich leichte Neugier darunter. Kushina bemerkte seinen Blick und mochte es gar nicht, so angestarrt zu werden. Schnell verbeugte sie sich leicht vor dem Mann. „Guten Tag.“ „Hallo.“ Der Mann stellte sich ihr gegenüber und lehnte sich gegen die Wand. Den Blick ließ er nicht von ihr ab. Mit jeder Sekunde wurde Kushina unwohler in ihre Haut. Wollte der was von ihr? „Neu hier in Konohagakure?“ „Ja.“ „Woher kommst du?“ „Das weiß ich selber nicht.“ In seinen Augen leuchtete Verwunderung auf, doch sein Gesichtsausdruck ließ nichts davon erkennen. „Du musst doch wissen, woher du kommst?“ „Nein. Ich bin eine Waise. Ein alter Mann hat mich vor ein paar Jahren aufgenommen, doch er ist vor einem Jahr gestorben.“ „Verstehe. Mein tiefstes Beileid.“ „Danke.“ Endlich ließ er mit seinem Blick von ihr ab und sah woanders hin. Innerlich seufzte Kushina auf. Vor dem Typen musste sie sich in Acht nehmen. Er mochte einen gelangweilten und desinteressierten Eindruck machen, doch hatte er seine ganze Umgebung vollkommen im Blick. Er war gefährlich. Vielleicht war es besser ihm aus dem Weg zu gehen. „Wie ist dein Name?“ „Kushina.“ Kurz zögerte sie, doch dann entschloss sie sich mehr zu sagen. „Kushina Takeshi. Und wie heißt ihr?“ „Shikamaru, Oberhaupt des Nara-Clans.“ Das war also auch noch einer der Freunde ihre Eltern. „Es freut mich sie kennenzulernen.“ Er grinste leicht. „Ganz meinerseits. Und was bringt dich nun hierher nach Konohagakure.“ „Mein Sensei, der mich nach dem Tod des alten Mannes aufgenommen hat, nahm sich meiner an und brachte mich hierher. Er stammt aus diesem Dorf. Sein Name ist Jiraiya.“ Überrascht und verdutzt starrte Shikamaru sie an. „Jiraiya ist dein Sensei? O Gott. Aber du weißt schon, dass er ein kleinwenig nun … anders ist als wir?“ Kushina kam nicht drum herum, als zu kichern. Das „anders“ war wohl nur eine nett formulierte Umschreibung für das Wort „pervers“ oder auch „notgeil“. „Wenn er mir auch zu nahe gekommen wäre, hätte er den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr erlebt. Der alte Mann hat mir vieles beigebracht, was ich zum Überleben brauche, unter anderem auch Ninja-Künste.“ Dies schien Shikamaru ein wenig zu beruhigen. „Na dann ist ja gut. Und nun? Was hast du vor?“ „Ich will ein neues Leben anfang, fernab meiner Vergangenheit.“ Shikamaru nickte und wollte noch etwas sagen, doch in jenem Moment ging die Türe auf und Jiraiya steckte seinen Kopf heraus. Fragend zog Kushina die Augenbraue hoch, denn Jiraiya sah nicht mehr so gut gelaunt aus, wie vorhin, als er das Zimmer betreten hatte. „Was ist passiert? Hat sie dich fertig gemacht?“ „Wenn es das nur wäre. Nein sie hat mir schon wieder einen Haufen Arbeit aufgehalst. Wann soll ich denn dann meine Nachforschung betreiben?“ „Wie wärs mit gar nicht? Das was du da treibst ist doch einfach nur notgeil.“ „Pass auf, was du sagst junges Fräulein.“ Zornig funkelte Jiraiya Kushina an, die das ganz gelassen hinnahm. „Komm jetzt rein. Tsunade will dich sprechen und Shikamaru kann auch gleich herein kommen.“ Er nickte Shikamaru nur kurz zu, der zurücknickte und ihm und Kushina dann ins Zimmer folgte. Die Hokage hatte sie durch die Erzählungen ihres Vater und Jiraiya ganz anders vorgestellt. Eine kleine, gebrechliche Oma mit einem faltigen Gesicht und weißen Haaren. Nichts da, vor an einem edlen Schreibtisch saß eine knallige, gebaute, junge Frau, die nicht älter als 30 Jahre sein konnte. Was für einen Schwachfug hatte man Kushina da nur eingeredet? Anklagend sah sie Jiraiya an, der verwirrt zurück starrte. „Was denn?“ „Das ist doch nicht die Hokage, von der du mir erzählt hast. Die ist doch nie und nimmer schon über 70 Jahre alt.“ „Klar ist sie das. Nur sieht sie nur ihrem Alter nicht entsprechend aus.“ „Willst du damit sagen, sie ist eine Hexe?“ „So könnte man es auch beschreiben.“ Diese Aussage musste Jiraiya schwer bereuen, denn der edle Schreibtisch, hinter dem gerade noch die Hokage gesessen hatte, knallte gegen seinen Kopf und beförderte ihn zur Türe hinaus. Kushina sah wenige Augenblick ihm hinterher und wandte sich dann der Hokage zu, die schwer atmend dastand. „Guter Wurf Ma’am.“ Shikamaru, der neben ihr stand schüttelte den Kopf und seufzte. „Meisterin Hokage, ich kann ihre Wut ja verstehen, doch benutzt doch nicht immer die Möbeleinrichtung. Jetzt muss ich schon wieder beim Tischler neu bestellen und das ist immer so nervig.“ Kushinas Augenbrauen gingen in die Höhe. Hatte der Kerl keine anderen Probleme? Anscheinend nicht, aber sie, weshalb sie ihr ganze Aufmerksamkeit der Hokage zukommen ließ. Die blinzelte Shikamaru nur kurz wütend an und sah dann Kushina an. „Du bist also Jiraiyas Schülerin? Wie ist dein Name?“ „Kushina Takeshi.“ Kam es ihr nur so vor oder verblasste in ihren Augen gerade sowas wie ein Hoffnungsschimmer. Bei Shikamaru hatte sie auch schon so etwas Ähnliches festgestellt, doch sich keine weiteren Gedanken darum gemacht. „Ich bin eine Waise und wurde vor etwa einem Jahr von Sensei Jiraiya aufgesammelt. Seitdem hat er mich trainiert und ist mit mir in der Welt herum gezogen. Er meinte ich könnte hier Konohagakure ein neues Leben beginnen.“ Tsunade nickte. „Das ist kein Problem. Jiraiya meinte außerdem das du außergewöhnlich begabst bist. Jedoch bin ich nicht damit einverstanden, dass du bei ihm wohnen wirst.“ Auch wenn sie sich vorgenommen hatte, keine Gefühle zu zeigen, kam diese Aussage zu plötzlich und unvorbereitet. „Wie bitte was?“ „Er meinte, dass du bei ihm wohnen würdest.“ Kushina ließ kurz den Kopf hängen, zählte bis drei, bevor sie mit einem engelsgleichen Lächeln wieder aufblickte. „Meisterin Hokage, darf ich ihn umbringen?“ Die Hokage lächelte kurz. „Nein, das hab ich mir bereits vorgenommen.“ „Lasst ihn leiden.“ „Sicher doch. Jedoch sollten wir jetzt zum Thema zurückkehren. Solange du keine Wohnung hast, wird einer der großen Clans dich aufnehmen. Shikamaru, du wirst dich darum kümmern. Außerdem werde ich dich einem Team zuteilen, jedoch muss ich mich vorher von deinen Fähigkeiten überzeugen. Aber nicht mehr heute. Komm morgen früh um 6 Uhr hierher. Dann werde ich dich prüfen. Den Rest des Tages hast du frei.“ Kushina verbeugte sich vor Tsunade. „Vielen Dank.“ „Warte draußen auf Shikamaru. Ich muss kurz noch etwas mit ihm besprechen.“ Kushina nickte und verließ das Zimmer. „Was hältst du von dem Mädchen?“ Fragend sah Tsunade Shikamaru an, der gelassen mit den Schultern zuckte. „Was soll ich sagen? Sie macht einen netten, aber auch aufmüpfigen Eindruck. Sie könnte einen neuen Wind nach Konohagakure bringen.“ Tsunade nickte, doch schien es nicht das zu sein, was sie hören wollte. „Ganz wie du meinst. Mich hat sie stark an jemanden erinnert.“ „An Naruto?“ Wieder nickte die Hokage. „Mich auch. Zu Mal unten am Eingang ein ganz Rudel Füchse ist. Laut dem Wachmann gehören sie Kushina und würden dort auf sie warten.“ „Interessant. Behalt sie bitte im Auge und sag auch den anderen Bescheid.“ Shikamaru nickte. „Vertraut ihr Jiraiyas Urteil nicht.“ Tsunade seufzte. „Das ist es nicht, doch ist Jiraiya am Meisten von uns auf Reisen und unterwegs. Ich bin mir relativ sicher, dass er zu Naruto Kontakt hat.“ Nachdenklich fuhr sich Shikamaru durchs Haar. Undenkbar war das nicht, doch … Von Naruto und Hinata fehlte seit 16 Jahren jegliche Spur. Es war als wären sie vom Erdboden verschluckt. Wenn Jiraiya Kontakt zu Naruto hätte, dann hätte er das doch sicherlich gesagt, aber vielleicht … Ach das war ihm zu viel Spekulation, das bereitet ihm doch nur Kopfschmerzen und die konnte er im Moment nicht gebrauchen. „Ganz wie ihr meint, Meisterin Hokage. Ich würde dann gehe und Kushina in einem der großen Clans unterbringen.“ „Warte Shikamaru, da wäre noch etwas. Es geht um Orochimaru.“ Freudig hüpfend begrüßten die Füchse Kushina und schnell lief sie ihnen entgegen. Shikamaru und Jiraiya ließ sie stehen wie bestellt und nicht abgeholt. Lächelnd blickte Jiraiya ihr hinter. Auch wenn sie die weiblichen Züge ihrer Mutter hatte, so war es doch mehr Narutos Charakter der Spuren bei ihr hinterlassen hatte. Auch waren Spuren ihres Großvaters zu sehen. Wie die Zeit verging. Hätte ihm jemals jemand gesagt, dass er der Enkeltochter seines Schülers ins Dorf einschleusen musste, hätte er darüber gelacht und diesem Jemand empfohlen die nächste Klapse aufzusuchen. Shikamaru war still neben ihm und sah zu Kushina hinüber. „Pass mir ja gut auf das Mädel auf. Ich hab es ihrem Vater versprochen.“ Nachdenklich runzelte Shikamaru die Stirn und ein Haufen Fragen lagen in seinen Augen. „Ich denk sie ist eine Waise.“ „Ist sie auch. Ihre Eltern hab ich kurz vor ihren Tod mal getroffen. Sie waren gute Eltern und ich hab ihrem Vater versprochen, auf seine Tochter aufzupassen. Jedoch konnte ich schlecht mit einem dreijährigen Kind durch die Welt ziehen, deshalb hat ein alter Freund von mir sie zu sich genommen.“ „Verstehe.“ Vorerst gab sich Shikamaru mit dieser Ausrede zufrieden. Jiraiya sah Shikamaru nicht an, sondern beobachtete weiterhin Kushina. „Hat Tsunade mit dir über Orochimaru gesprochen?“ „Ja, ich werde die wichtigsten Personen im Dorf informieren, jedoch in aller Stille um eine Massenpanik zu vermeiden.“ „Das ist gut. KUSHINA KOMM.“ Shikamaru hielt sich die Ohren. Musste Jiraiya denn ohne Vorwarnung so losschreien? Aber Kushina hatte ihn wenigstens gehört, sodass Jiraiya nicht nochmal rufen musste. Schnell kam sie auf die beiden Männer zu gelaufen, dass Rudel folgte ihr auf dem Schritt. „Ich muss jetzt schon wieder los. Ein neuer Auftrag. Shikamaru wird dich zu deiner neuen Unterkunft bringen und dir nebenbei das Dorf zeigen.“ Kushina ließ sich ihre Enttäuschung nicht ansehen, denn ehrlich gesagt fühlte sie sich jetzt schon allein unter den ganzen Menschen. Wenn Jiraiya jetzt auch noch ging war sie ganz allein, wenn sie von den Füchsen mal absah. Es gefiel ihr nicht. „Gut verstehe. Ich werde schon zurecht kommen.“ „Gutes Mädchen.“ Jiraiya lächelte sie kurz an und ging dann in Richtung Dorftor davon. Doch plötzlich hielt er inne und drehte sich nochmal um. „Ach Kushina?“ „Ja?“ „Willkommen in Konohagakure.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)