Distance von Myobie (Tränen der Vernunft ItaxSaku) ================================================================================ Prolog: Warum? -------------- „Verschwinde. Hau ab, wir wollen dich hier nicht mehr haben.“ Mit heiserer Stimme und starr ausgestrecktem Zeigefinger auf die geschlossene Tür gerichtet, blickte sie die Rosahaarige bestimmt an. Diese formte nur -wie schon so oft in den letzten Minuten- das stumme Wort ´weshalb´ mit ihren Lippen. Wie Pudding stand sie auf ihren Beinen, die jeden Moment nachzugeben drohten. Beide Hände hatte sie nah an ihre Brust gezogen, dessen Zittern nicht zu übersehen war und durch ihre schockgeweiteten Augen starrte sie die Hokage ungläubig an. Langsam sammelten sich Tränen darin, die sich eine nach der anderen einen Weg über ihre Wange zum Boden suchten. Momentan befand sie sich in einer anderen Welt, die Worte der Blonden verblassten schon nach Sekunden. „Ich habe gesagt, raus.“, versuchte es Tsunade mit einem weiteren Versuch, doch das Mädchen ihr gegenüber blieb ungerührt. Sie nahm nichts mehr wahr, ihre Gedanken kreisten nur noch um das eben gesagte. ´Warum´, war die einzige Frage, die ihr zu dem Geschehenen einfiel, denn einen Grund für Tsunades Handeln gab es nicht. „Verschwinde endlich, sonst ändere ich meine Meinung noch einmal und lasse dich im Kerker verrotten.“ Laut schrie die Blonde diese Worte von sich und machte dabei einen Schritt vor, die Hände zu Fäusten geballt und starr an ihrem Ziel vorbei blickend. Zu mehr war die Frau nicht fähig. Wollen tat sie es ganz und gar nicht, doch was sollte sie machen? Auch die Hokage musste sich fügen. Sie hatte sich gewehrt gegen die Entscheidung, sogar sehr. Gänsehaut breitete sich auf ihren Armen aus, als sie an die heftige Diskussion mit den Dorfbewohnern dachte. Schluchzend wandte Sakura sich ab und ging langsam zur Tür, doch hielt sie auf halbem Wege inne und drehte sich noch einmal um. Im Gesicht der Hokage stand Trauer geschrieben, doch auch tiefer Zorn und Ungläubnis. Warum? Sie verstand es einfach nicht. Hatte Tsunade ihre schöne Zeit miteinander vergessen, Lehrer und Schüler? Mutter und Tochter? Immer hatte sie geglaubt, in der Hokage eine gute Freundin gefunden zu haben, mit der man sein Leid teilen konnte. Verzweifelt biss sie sich auf die Unterlippe, formte Fäuste aus ihrem tief sitzenden Hass. Alles quoll aus ihr hervor, die schönsten Momente ihrer Vergangenheit spiegelten sich vor ihren Tränenbenetzten Augen wieder. Plötzlich fing sie an zu rennen und schlug die Tür hinter sich zu, ein vielfaches Echo hallte dabei durch die Gänge des Turms, begleitet von schnellen Schritten, die sich immer weiter fort bewegten, doch in Tsunades Ohren immer lauter dröhnten. „Nein.“, hauchte sie leise in die kalte Frühlingsluft und drückte dabei fest die Hände auf die Ohrmuscheln. Langsam ließ sie sich auf den Boden sinken und gab sich ihren aufkommenden Tränen geschlagen. „Es tut mir Leid Sakura, bitte verzeih mir. Das war nicht meine Idee.“ Verzweifelt stieß sie einen lauten Schrei von sich, der sofort Shizune und einige andere Ninjas in ihr Büro lockte. Schluchzend lief sie die Straßen Konohas entlang, wobei sie finstere Blicke von allen Seiten her begleiteten. Die Blicke waren mit Hass gesegnet, Verständnislosigkeit, hin und wieder erblickte sie auch sich leicht schüttelnde Köpfe. Tiefe Abstoßung empfanden die anderen, als sie die Rosahaarige mit leichtem Zickzackschritt an sich vorbei laufen sahen. Sie stachen Sakura ins Herz, weshalb stellte sich ganz Konoha gegen sie? Was hatte sie denn getan? Verzweifelt suchte sie eine Antwort auf diese Frage, doch erhalten tat sie keine. Sie wollte nicht darüber nachdenken, an ihre Situation erinnert werden, doch musste sie einfach, konnte nicht anders. Auf welcher Philosophie basierte diese Entscheidung? Einfach nur noch aus diesem Albtraum erwachen, mehr wollte sie im Moment nicht. Mit einem ´Klick´ schloss sich die weisse Haustüre hinter der Rosahaarigen, wollte das Haus nun auch schon seine Pforten vor ihr verschließen? Ihren Rucksack auf den Rücken schnallend, sah sie sich noch einmal in dem Kirschblüten bedeckten Garten vor sich um und erkannte die Hoffnungslosigkeit, die sie die ganze Zeit über hatte zu verdrängen versucht. Wieder kamen all ihre Gefühle hoch und sie schluckte einmal schwer, als neue Tränen auf ihrem hübschen Gesicht erschienen. Die vergangenen Bilder breiteten sich wieder in ihrem Kopf aus. Eine mehr als wütende Tsunade, die mit steifem Zeigefinger auf die Tür verwies und eine zusammengekauerte Sakura, die die Welt nicht mehr zu verstehen schien. Es war ein Wunder, das sie noch etwas ihrer salzigen Flüssigkeit zur Verfügung hatte, sich ihre Tränen noch nicht leer geweint hatte, so lange hatte sie auf ihrem Zimmer gesessen und den Tränen freien Lauf gelassen. Warum? War es gut so, wie es gekommen ist? Immer noch begleiteten sie diese Fragen, die nicht weniger, nein, sogar immer mehr wurden. Langsam lenkte sie ihre Schritte über das Pflaster, das am Ende in die Straße mündete. Dort angekommen, blickte sie gen Himmel. Die Sonne schien, welch Ironie. Mit der einen Hand wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und bemerkte erst jetzt, das Naruto sich in etwa zehn Metern Entfernung an einen der Kirschbäume gelehnt hatte. Trauer erfüllte seine Augen, die Gleiche, die sie zuvor schon in Tsunades Gesicht bemerkt hatte, doch warum? Verzweifelt schrie sie diese Frage in sich hinein, wollte endlich eine Antwort. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, es schien geheuchelt, sprang nicht auf ihre Augen über. Stumpf und ohne Hoffnung blickte sie die lange Straße entlang. Warum fragte sie überhaupt noch? Die Antwort würde ihr auf ewig schuldig bleiben. Tsunade hatte ihre Entscheidung getroffen, da gab es nichts mehr dran zu rütteln. Langsam wandte sie sich zur Straße und setzte einen Fuß vor den anderen. Als sie Naruto passierte, sah sie ihn kurz aus den Augenwinkeln heraus an. Sie konnte und wollte nicht glauben, dass er einfach nur dastand und nichts tat. Wo war der Chaosninja hin, den sie vor fünf Jahren kennen gelernt hatte? Der immer lustige, Ramen liebende Junge von damals? Neue Tränen traten in ihre Augen, als sie seinen Blick auf ihrem Rücken spürte. Ohne Verabschiedung ging sie von ihm, ohne einen Grund und ohne ein Wiedersehen unter freundschaftlicher Absicht. Der tiefe Schlitz durch das blaue Konoha-Stirnband, was fest um ihre Stirn gebunden war, bewies ihre Gedanken. Wenn sie sich das nächste Mal gegenüber stehen würden, waren sie Feinde. Von diesem Tag an war sie eine Nuke-Nin… ---- So, das war der Prolog, hoffe, es hat euch gefallen^^ Freue mich schon auf eure Meinungen. lg Corellchen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)