Verworrene Pfade: Im Auftrag des Inu no Taishou von Hotepneith (Die zweite Staffel) ================================================================================ Kapitel 14: Der Anfang vom Ende ------------------------------- Ich hoffe, es gelingt mir, euch die Lage zu schildern... 14. Der Anfang vom Ende Sarpedon, der erfahrene Heerführer des Inu no Taishou, warf einen flüchtigen Blick hinter sich, als er den Hügel langsam emporstieg. Zweihundert Dämonenkrieger hatten sich dort hinten niedergelassen, warteten möglichst lautlos. Er wusste, dass nur wenige unter ihnen je an einer Schlacht teilgenommen hatte, zumal an einer derartigen Ausmaßes, wie sie nun bevorstand. Einige gewisse Anspannung, ja, Nervosität war daher zu spüren. Aber das würde sich legen, hoffte er. Sie waren alle Dämonen, ausgebildet im Kampf und aufeinander eingespielt. Zwar hatten sie nur kleinere Strafexpeditionen miterlebt, aber doch hatte jeder von ihnen bereits getötet. Sogar der junge Prinz. Sarpedon wusste, dass Inuyasha erst vor kurzem einige Attentate erfolgreich verhindert hatte. Ihn wunderte nur, dass der Herrscher diese halbwüchsige Priesterin zu ihm befohlen hatte. Was die wohl konnte? Aber das sollte nur bedingt sein Problem sein. Er blieb auf dem Hügel stehen und musterte das geplante Schlachtfeld vor sich. Auf den sandigen Dünen im Westen wuchsen natürlicherweise Dornengebüsche, die nun künstlich verdichtet worden waren. Dahinter verbargen sich die Amazonen. Obwohl er wusste, dass sie dort sein mussten, konnte er sie nicht entdecken. Im Osten der kleinen Ebene war das Meer. Große Felsbrocken, einer davon praktisch schon eine kleine Insel, verhinderten, dass Schiffe dort anlegen konnten Das Wasser würde dem Gegner eine Flucht in diese Richtung versagen. Geradezu war der natürliche Hafen, eine Bucht, in der nach den Erkenntnissen des Nachrichtendienstes der Feind landen würde. Sarpedon bemerkte, dass sich ihm jemand näherte und begrüßte die Anführerin der Amazonen höflich: „Betei, Eure Kriegerinnen sind nicht zu entdecken.“ „Darum kam ich her.“ Sie hatte sehen wollen, ob man sie irgendwie doch aufspüren konnte. „Wisst Ihr, was ich nicht verstehe, Sarpedon? Warum sollen die Motten hier landen? Sie sitzen in der Falle.“ „Das wissen sie nicht. Und wenn wir nicht hier wären, wäre es ein idealer Platz, eine Invasion zu beginnen. Auf dieser kleinen Ebene können sie lagern, die Hügel und die Dünen würden sie vor zu rascher Entdeckung schützen, während sie selbst hier oben Wachen postieren könnten.“ „Und die Information war sicher.“ „Alle diese grau gekleideten Menschen gaben an, hier sei der Treffpunkt, als sie gestern Nacht nach ihrer Verhaftung verhört wurden. Hier würden sie sich mit dem wahren Prinzen treffen, mit allen Mitkämpfern. Einer sagte aus, die Herrin und der Prinz samt dämonischem Anhang hätten sich bereits vorgestern mit ihrem wichtigsten Helfer getroffen. Vermutlich mit Hyouga selbst. Sie werden gewiss mit an der Schlacht teilnehmen oder zumindest zusehen wollen.“ Soweit er sich an Alekto erinnerte, hatte sie nicht kämpfen können, aber das mochte sich geändert haben. „Ich möchte Euch einen Vorschlag machen, wenn ich mir diese Ebene so ansehe. Ihr werdet doch Eure Männer hier an dem Hügel halten und den Feind angreifen lassen?“ „Ja, um dann kontrolliert zurückzuweichen, damit Ihr die Falle schließen könnt.“ „Der Feind muss also an uns vorbei. Und meine Kriegerinnen verfügen über Pfeil und Bogen.“ „Ihr meint, Ihr würdet angreifen, aus der Distanz, um sie bereits zu schwächen, ehe sie uns angreifen? Das ist riskant, Betei. Was, wenn sie sich direkt gegen euch wenden, sobald sie es bemerken?“ „Ich würde achtzig Frauen, Dämoninnen anweisen, den ersten Aufprall abzufangen, während die zweite Reihe, Menschenfrauen und Dämoninnen, weiter schießt. Und bis dahin solltet Ihr dem Feind in den Rücken fallen können, während sich meine Kriegerinnen zurückziehen, um sich hier auf diesem Hügel wieder zu versammeln und erneut anzugreifen.“ „Hm.“ Sarpedon dachte nach. Das Bestechende an diesem Plan war die Tatsache, dass es unter den Feinden sicher einige Tote und Verwundete geben würde, ehe sie bemerken würden, woher der Angriff erfolgte. „Was macht Seine Hoheit…?“ erkundigte sich Betei verwundert, da sie ihn gerade am anderen Ende der Ebene entdeckte, nahe der Bucht. „Dort sind die Ruinen eines Dorfes, und ein Baum. Ich weiß nicht, was er dort will. Aber es wird schon einen Sinn haben. Womöglich sucht er sich einen guten Platz für das Duell gegen Hyouga.“ Sarpedon betrachtete den Inu no Taishou nachdenklich. Seit langen Jahren hatte er ihn nicht mehr in der Rüstung gesehen. Er hatte nie bedauert, sich ihm damals angeschlossen zu haben. Und er würde ihm heute all die Jahre des Friedens zurückzahlen. „Was haltet Ihr nun von meinem Vorschlag?“ „Einverstanden. Es sei denn, die ausgesandten Spione bringen noch andere Neuigkeiten.“ „Dann müssen wir uns sowieso noch einmal besprechen.“ Der Heerführer nickte nur kurz, zufrieden, dass die Amazonen eindeutig sachlich und militärisch fähig waren. Der Inu no Taishou hatte die beiden bemerkt und kam zu ihnen, als er zurückkehrte. Beide neigten höflich die Köpfe. „Ist Patroklos schon zurück?“ „Nein, Hoheit“, antwortete Sarpedon: „Was mich ein wenig besorgt macht. Hoffentlich haben diese Motten ihre Pläne nicht geändert.“ „Nach Myougas Informationen soll das Treffen – und damit die Landung- erst gegen Mittag sein. Kommt.“ Als die Drei über den Hügel kamen, erkannten sie, dass sich das Heer vergrößert hatte, eindeutiger Beleg dafür, dass der Kronprinz mit seinen hundert Kriegern eingetroffen war. Dieser stand bei Inuyasha, ließ sich anscheinend erzählen, was hier vorgefallen war. Beide Söhne wandten sich allerdings um, als sie ihren Vater sich nähern sahen. Der Herrscher bemerkte, dass sich Thaleia, wie befohlen, in Sesshoumarus Nähe aufhielt. Auch Kagome war nicht zu weit weg. „Schön, dass du da bist“, sagte er zu seinem Ältesten: „Du weißt, was du zu tun hast?“ „Selbstverständlich, verehrter Vater.“ Der Kronprinz warf einen raschen Blick auf Sarpedon und Betei, ehe er fragte: „Neuigkeiten?“ „Wir warten hier. Patroklos müsste bald kommen. Er ist zu den Schiffen geflogen.“ „Vergebt, Hoheit“, sagte der Heerführer: „Er kommt.“ Kurz darauf landete ein Falke und verwandelte sich in den Unterführer, der sich eilig verneigte. Sarpedon kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er wichtige Informationen hatte. Für einen Moment packte ihn die Angst, diese Motten hätten sich für einen anderen Landungsplatz entschieden. „Dein Bericht, Patroklos?“ fragte der Inu no Taishou. „Fünf Schiffe, Hoheit“, sagte dieser: „Mit eindeutigem Kurs hierher. Ich habe versucht, zu erkennen, wie viele Krieger an Bord sind, aber es war schwer zu schätzen. Sicher sind es pro Schiff über fünfzig.“ „Sie wissen, dass ich ein Heer aus dreihundert Dämonenkriegern habe. So viele werden sie bestimmt auch sein.“ Patroklos war ebenfalls dieser Meinung, fuhr aber sachlich fort: „Allerdings liegen die Schiffe tief im Wasser. Entweder es sind noch deutlich mehr Krieger unter Deck oder sie haben schweres Kriegsmaterial dabei, um Städte belagern zu können.“ „Darf ich meine Meinung sagen?“ fragte Sarpedon, und da der Herrscher nickte: „Sie haben schweres Kriegsmaterial dabei. Das würde erklären, warum sie diese Menschen hier wollten, die doch in einem Kampf gegen Dämonen nichtsnutzig wären. Sie sollten ihnen beim Ausladen helfen. Dennoch werden sie sicher mindestens ebenfalls dreihundert Krieger haben. Vorausgesetzt natürlich, sie wissen nichts von den Amazonen.“ Aber das war allen klar. „Und das Belagerungsmaterial benötigen sie, da viele der Provinzhauptstädte über Mauern verfügen. Sicher, dort wären nur die Schlosswachen, aber auch die sonstige Bevölkerung, darunter genügend Dämonen. Und sie gehen sehr zu Recht davon aus, dass sich nicht jeder ihnen sofort unterwerfen wird.“ „Damals taten sie es“, erwiderte der Inu no Taishou. „Vergebt, Hoheit. Das war eine andere Ausgangslage. Und viele der Fürsten waren bereits auf Eurer Seite.“ „Gewiss. – Hast du Hyouga sehen können, Patroklos?“ „Ich weiß nicht, ob er das war. Ich erkannte einen Mann in deutlich kostbarerer Rüstung als die anderen Krieger, die ich sah. Er hatte Streifen im Gesicht und Fühler auf dem Kopf.“ „Das könnte dann Menomaru sein, der Prinz. Hyouga selbst hatte keine Fühler. - Gut. Wann werden sie anlanden?“ „In einer halben Stunde, schätze ich.“ „Dann fliege noch einmal los. Falls sie doch noch ihren Kurs ändern, müssen wir unverzüglich reagieren.“ „Ja, Hoheit.“ Der Unterführer verwandelte sich bereits wieder in seine Falkenform und erhob sich in die Lüfte. Sarpedon bedachte plötzlich, dass er den Herrscher unterrichten musste, dass die Amazonen sich früher als geplant, in den Kampf einmischen würden. Nicht, dass dieser am falschen Ort das Duell gegen Hyouga führen wollte. So sagte er: „Betei machte einen Vorschlag, Hoheit.“ Und er berichtete kurz. Der Inu no Taishou wandte den Kopf, um zu seinen Söhnen zu sehen: „Das solltet auch ihr berücksichtigen. Die Pfeile der Amazonen sind äußerst wirkungsvoll.“ Inuyasha zuckte die Schultern: „Ich werde Menomaru bitten, den Kampf woanders auszutragen, wo sie nicht hintreffen...“ Und er würde darauf achten müssen, dass auch Kagome nicht aus Versehen in der Schusslinie war. Sesshoumaru blickte nachdenklich zu der Amazonenführerin: „Du siehst natürlich das Risiko, wenn sich die Gegner unverzüglich auf euch stürzen?“ „Ja, Euer Gnaden.“ Betei war sachlich: „Achtzig Dämonenkriegerinnen werden dem Aufprall standhalten müssen, um den anderen den Rückzug zu ermöglichen. Bis dahin sollten auch Sarpedons Krieger dem Feind im Rücken sein. Und die Amazonen werden erneut mit Pfeilen angreifen.“ Achtzig Frauen gegen mehrere hundert Männer? Sesshoumaru verriet durch nichts, dass er ein bisschen überrascht war. Das war ja praktisch ein Selbstmordkommando. Sein Vater war es weniger: „Dann hast du gut hundert Schützen. Das sollte den Feind schon erst einmal aufhalten, schwächen und verwirren. Falls sie überhaupt angreifen und nicht den Ausgang meines Kampfes mit Hyouga abwarten.“ „Diese Möglichkeit besteht“, gab Sarpedon zu: „Aber wir gehen besser von allen Eventualitäten aus, Hoheit.“ Er sah, dass der Kronprinz die Augen verengte, wegen der etwas ungebührlichen Bemerkung. Es war jedoch zu wichtig, lebenswichtig, geradezu. Aber der Kronprinz hatte natürlich auch noch nie an einer Schlacht teilgenommen. Und Strafexpeditionen waren eben etwas vollkommen anderes. „Natürlich“, bestätigte auch der Inu no Taishou. „Dann warten wir, bis die Landung vollendet ist. Unter keinen Umständen darf der Feind zuvor bemerken, dass hier eine Falle ist. Nicht auszudenken, wenn sie einfach wieder ablegen würden und an irgendeiner anderen, ungeschützten Stelle an Land gehen würden.“ „Darf ich mich zurückziehen, Hoheit?“ erkundigte sich die Amazonenführerin. Sie wollte lieber wieder zu ihren Kriegerinnen. „Ja. – Und Betei: viel Glück.“ „Danke, Hoheit.“ Sie verneigte sich gegen den Herrscher und ein zweites Mal gegen die Prinzen, ehe sie ging. Sarpedon sah ihr kurz nach, ehe er meinte: „Ich werde die Männer instruieren.“ Und ein wenig die Stimmung im Heer auskundschaften. „Tu dies. – Ich werde mich konzentrieren, meine Kräfte sammeln. Ich werde sie brauchen.“ Der Inu no Taishou wartete, bis sein Heerführer fort war, ehe er sich umdrehte: „Auch ihr, meine Söhne, solltet dies tun. Unterschätzt die Gegner nicht.“ Er legte seine Hände auf die Schultern seiner Jungen, eine Geste, in der sowohl Zuneigung als auch Abschied lag, ehe er sich abwandte und ein Stück entfernt regungslos stehen blieb. „Er sammelt seine Energie“, merkte Inuyasha an: „Das hat er noch nie getan.“ „Es war nie notwendig.“ Sesshoumaru war ein wenig besorgt. Er hatte seinen Vater zu keiner Zeit so ernst gesehen. „Ich hoffe nur, dass du mit diesem Menomaru fertig wirst. Ich werde dir nicht helfen können.“ „Sehe ich aus, als ob ich Hilfe brauche?“ fuhr der jüngere Prinz prompt auf, ehe er erkannte, dass sein Halbbruder immerhin Interesse daran zeigte, ob er am Leben blieb. „Konzentriere dich lieber. Ich werde es auch tun.“ Er drehte sich um und ging abseits. „Keh!“ machte Inuyasha leise, ehe er diesem Beispiel folgte. Sarpedon ging durch die Dämonenkrieger, gab leise Anweisungen, vor allem, was die Zusammenarbeit mit den Amazonen betraf. Es durfte nicht passieren, dass man sich gegenseitig behinderte. Er erkannte, dass einige der jüngeren Krieger doch eine gewisse Anspannung zeigten. So gut er es vermochte, teilte er sie Erfahreneren zu, möglichst jeden Veteranen, die noch in der letzten Schlacht um das Reich für den Inu no Taishou gekämpft hatten. Aber auch er selbst spürte eine gewisse Nervosität. Ihm war allerdings klar, dass sie verfliegen würde, käme es zur ersten Feindberührung. Dann konnte er sich einen derartigen Luxus nicht mehr leisten. Er sah empor, als Patroklos zurückkehrte. Es war klar, was dies bedeutete: „Die Landung hat begonnen.“ „Ja. Soweit ich hörte, waren sie unzufrieden, dass hier nicht die Menschen auf sie warteten. Aber die Krieger gehen nun von Bord der Schiffe.“ „Ich werde es Seiner Hoheit melden.“ Der Heerführer machte sich auf den Weg zum Herrscher, der noch immer meditierte. Er spürte nun ein gewisses Prickeln im Kreuz, das er schon lange nicht mehr so empfunden hatte. Vorfreude auf den Kampf. Ein Stück entfernt blieb er stehen. Natürlich ziemte es sich nicht, die Meditation des Inu no Taishou zu unterbrechen, aber dieser würde bestimmt bemerken, dass er hier wartete. Dies traf zu: „Sie landen?“ fragte er leise. „Ja. Anscheinend sind sie wütend, dass die Menschen nicht hier sind, aber sie scheinen bislang keinen Verdacht geschöpft zu haben.“ „Gut. Lass sich die Männer lautlos bereit machen, dann sieh selbst, wann die Landung abgeschlossen ist.“ „Zu Befehl.“ Der Heerführer gab die Weisung weiter, ehe er vorsichtig den Hügel empor schlich, sich dort hinlegte. In der Tat. Fünf Schiffe, eines davon war so groß, dass es sogar über eine Kajüte verfügte. Und sehr viele Krieger. Er musterte rasch diejenigen, die sich bereits an Land befanden. Nach seiner überschlägigen Rechnung waren das bereits hundertfünfzig, die sich dort am Strand wartend niederließen. Sie rechneten nicht mit einer Falle. Am liebsten hätte er den Befehl zum Angriff gegeben, aber das wäre fatal gewesen. Die Schiffe mit den restlichen Kriegern würden abfahren und sonst wo landen, ehe sie sie erneut finden würden. Als Sarpedon dreihundert Gegner zählte, ohne dass ein Ende der Landung abzusehen war, fluchte er leise. Ohne die Amazonen wären sie schon nett in der Unterzahl gewesen. Ganz eindeutig wussten die Motten, über wie viele Krieger der Inu no Taishou verfügte. Verwünscht sollte Alekto sein. Er erkannte einen jüngeren Mann, der stehen blieb, offenbar Anweisungen gab. Das musste der Prinz sein, Menomaru. Hoffentlich würde sich Inuyasha gegen den einigermaßen behaupten können. Das war ein vollwertiger Dämon. Er, Sarpedon selbst, hätte eher den Kronprinzen als den Bastard auf den gehetzt. Aber der Inu no Taishou würde schon am besten wissen, was seine Söhne konnten. Überdies hatte Sesshoumaru ja irgendeinen besonderen Auftrag. Das jetzt musste Hyouga selbst sein. Er konnte die mächtige Ausstrahlung spüren. Wirklich, da würde sich auch sein Gebieter hart tun. Gewisse Besorgnis stieg in dem Heerführer auf, die er rasch unterdrückte. Das konnte er sich nicht leisten. Jeder musste seine Arbeit voll konzentriert erledigen. Und der Inu no Taishou würde sich um Hyouga kümmern. Er musste nur Vertrauen zu ihm haben. Hyouga, Menomaru, und mittlerweile vierhundert Krieger. Das war kein Spaziergang. Noch immer kamen welche von den Schiffen. Ohne die Vorwarnung und die Amazonen hätte es wahrlich nicht gut ausgesehen. Er sollte Hofrat Myouga nach gewonnener Schlacht einmal für die ausgezeichnete Arbeit des Nachrichtendienstes loben. Langsam kamen immer nur mehr einige Krieger von Bord. Es schien sich dem Ende zu nähern. Über vierhundertundfünfzig Krieger, alles Dämonen und mit Sicherheit keine Anfänger. Er robbte vorsichtig zurück, ehe er sich beeilte, Bericht zu erstatten. Die Invasoren hatten sich zum gut Teil am Strand niedergelassen, um auf die Menschen zu warten, die die Kriegsgeräte von den Schiffen holen sollten. „Sie sind sehr unzuverlässig, mein Vater.“ Menomaru trat zu Hyouga: „Und das bedeutet natürlich auch, dass Alekto unzuverlässig ist.“ „Glaubst du wirklich, dass ich ihr vertraue? Sie ist nützlich, auch der junge Idiot, den sie da im Schlepptau hat. Und ich bin sicher, er wird für mich hier wunderbar regieren. – Was mich allerdings noch mehr verwundert als das Ausbleiben der Menschen ist die Tatsache, dass auch die fünfundzwanzig Dämonenkrieger nicht hier sind, die dieser Dy..dieser Prinz herbringen sollte.“ „Dann hat Alekto gelogen. Oder es ist der falsche Landungsplatz? Wäre das möglich?“ Denn: wo steckten Ruri und Hara? Warum waren sie auch nicht hier? Sie waren doch sonst so zuverlässig. „Alekto selbst stand neben dem Kapitän, um ihm diese Stelle zu zeigen.“ Der Mottenherrscher spannte sich plötzlich an: „Und da haben wir ja auch die Antwort auf unsere Fragen.“ Menomaru fuhr herum. Auf der anderen Seite der kleinen Ebene, den ersten Hügel empor stand ein Heer. Und davor eindeutig drei Personen mit langen, weißen Haaren. „Sie erwarten uns!“ Wer hatte ihnen das verraten? Alekto? „Nun, wir sind noch immer an Zahl überlegen.“ Auf seinen Wink stand seine Truppe eilig auf: „Aber das sollte der gute Inu no Taishou sehen.“ „Er kommt näher…und seine Söhne.“ „Dann wollen wir so höflich sein, das auch zu tun.“ Während sich die beiden Familien entgegengingen, war eindeutig, dass sich die Hundeprinzen hinter ihrem Vater hielten, dieser aber nur Hyouga musterte. „Er will doch nicht etwa ein Duell mit Euch?“ Der Mottenprinz war ungläubig. „Und ich womöglich gegen diesen…Sess…?“ „Warum nicht. In der Zwischenzeit sollen unsere Männer die ihren erledigen. – Es wird ein wohl harter Kampf, aber ich kann nicht verlieren. Zu schade, dass er das nicht weiß.“ Hyouga klang spöttisch. „Ach, dieser rot gekleidete Junge wird wohl der Bastard sein, ein halber Mensch. Also, kein Problem.“ „Natürlich nicht.“ Menomaru war sicher. Zwanzig Schritte auseinander blieben die beiden Herrscher stehen. „Ich kann nicht sagen, dass ich mich freue, Euch wieder zu sehen, Hyouga.“ „Ich ebenso wenig, Inu no Taishou“, gab der Mottenherrscher zurück: „Zumal ich nicht so rasch mit einer derartigen Begegnung gerechnet hätte.“ „Habt Ihr tatsächlich angenommen, mein Nachrichtendienst würde schlafen?“ „Nun, das tut er offenkundig nicht. Lasst mich raten. Die Menschen und Dämonen, auf die Alekto gesetzt hatte, sind verhaftet? Oder schon tot?“ Also wirklich Alekto. Der Inu no Taishou spürte ein schmerzliches Ziehen im Herzen. Bis eben hatte er noch immer gehofft, sich geirrt zu haben. „Natürlich.“ „Und jetzt? Ihr wollt ein Duell, ehrenhaft altmodisch, wie Ihr seid?“ „Ja.“ „Und Eure beiden Söhne gegen meinen?“ „Inuyasha gegen Menomaru.“ Hyouga war weniger überrascht, dass der Name seines Sohnes bekannt war, als über diese Wahl: „Euer Bankert? Nun, es ist wohl gleich, in welcher Reihenfolge Eure Söhne sterben.“ Menomaru bemerkte, dass der Bastardprinz die Zähne zusammenpresste. Das würde ein kurzer, aber hoffentlich amüsanter Kampf werden, wenn der so leicht aus der Fassung zu bringen war. „Seid nicht zu sicher. - Sesshoumaru.“ Dieser wich unverzüglich zurück. Sein Auftrag lautete anders und so suchte er in der Menge der Krieger, die sich dort drüben zu einem Heer formierte, nach jemandem, der weiße Haare besaß und ein Hundedämon war. Sarpedon bemerkte, dass sich der Gegner in Stellung brachte: „Sie werden gleich angreifen“, meinte er zu seinem Adjutanten. „Wir bleiben hier stehen, um sie in die Pfeile der Amazonen zu locken. Hoffentlich denken die dran, erst zu schießen, wenn der Herr und die Prinzen aus dem Weg sind.“ Aber das würde gleich passieren. Inuyasha sagte etwas zu Menomaru, der mit einem Lachen einwilligte. Die beiden Prinzen gingen seitwärts, Richtung Meer. Gut. So war die Schussbahn frei. Der Kronprinz zog sich bereits weiter zurück, um nicht allein gegen das gegnerische Heer zu stehen. Thaleia wartete in der ersten Reihe der Krieger, neben Sarpedon, um mit Sesshoumaru den Auftrag des Herrschers durchführen zu können, sobald die ersten Kampfhandlungen begonnen hatten. Im nächsten Augenblick zuckten alle Dämonen beider Seiten zusammen, als sie spüren konnten, wie sich mächtige Energien aufbauten, die sie nie zuvor so gefühlt hatten. Der Inu no Taishou und Hyouga setzten ihre volle Macht frei, um sich in ihre wahren Formen zu verwandeln, das Duell so zu führen. ******************************** Das nächste Kapitel heisst denn auch: Duelle und andere Kämpfe. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)