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Was passiert, wenn man Nachts das Schloß verlässt

Pairing: Albus Potter & Scorpius Malfoy
von

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Vor dem Sündenfall

Vor dem Sündenfall
 

Langsam fing Albus Schaltzentrale, die kurzzeitig den Dienst quittiert hatte, wieder an zu arbeiten und ihm dämmerte wer da auf ihm lag und in welcher Situation sie waren!!!

Geschockt bäumte Al sich auf und stieß natürlich unsanft mit der Stirn des anderen zusammen. Sofort sackte Al wieder zusammen, presste eine frei gewordene Hand auf die schmerzende Stelle und zischte zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor: „ Scorpius, Geh runter von mir. Sofort!!!“ Dem letzten Wort schwang leise Panik mit.

Der verträumte Ausdruck auf Scorpius Gesicht wich langsam einem verwirrten und schließlich verschwand jegliche Regungen hinter der berühmten Malfoyschen Maske.

„Potter!“ knurrte er bedrohlich. „Was fällt dir ein mich mitzureisen und auf dich fallen zu lassen?!“ Unglaube mischte sich in Albus Panik. Er hatte ihn auf sich fallen lassen? Was sollte der Mist?

„Wa...?“

„Oder...“ unterbrach ihn der Malfoy schneidend. Sein Blick wurde plötzlich spöttisch: „Sehnst du dich so sehr nach ...Kontakt, dass du deinen ärgsten Feind überfällst?“

Albus konnte der Logik nicht ganz folgen.

Moment...überfallen???

„DU...!“ brauste Al auf, aber Scorpius ließ ihn schon wieder nicht zu Wort kommen.

„Nun...da hast du dir den Falschen ausgesucht.“ Blitzschnell hatte Scorpius Al an der rotschwarz gestreiften Krawatte gepackt und zog ihn näher zu sich.

„Das nächste Mal, wenn du so etwas versuchen solltest...“ Scorpius ließ die Drohung auswirken und kam dem Dunkelhaarigen immer näher.

„Gebe ich dir, was du dir so sehr wünschst. Einen Kuss.“ Grau blitzte drohend und vermittelte eine völlig andere Botschaft.

Al zweifelte inzwischen ernstlich an Scorpius Zurechnungsfähigkeit.

Wusste er eigentlich was er da sagte und welchen Ton das Gesagte kam?

„Hast du verstanden, Potter?“ Ein erneuter Ruck an der Krawatte.

„Ähm...nun... ich hoffe nicht?“

Eine blonde Augenbraue verschwand arrogant unter dem ebenso blonden Pony.
 

Doch anstatt Potter weiter zu piesacken seufzte er nur, stand auf und versuchte sich mit Möglichst fiel Würde den Mantel auszuklopfen und sich hinzusetzten, was in der schwankenden Kutsche kläglich misslang.

Albus war einfach nur verwirrt.

Was war mit dem Malfoy bloß über die Ferien passiert? Da war nichts mehr von einem sadistischen Imperator und auch nichts mehr von der scharfzüngigen Listigkeit des Blonden.

Hatte der sonst so begabte Zaubertrankmischer einen Kessel in die Luft gesprengt und dadurch einiges an Geistesgegenwart eingebüßt oder war die Arroganz und Überheblichkeit ihm zu Kopf gestiegen? Albus schüttelte den Kopf, setzte sich, wesentlich eleganter, seinem sich seltsam gebärdenden Widersacher gegenüber und entschied sich lieber zu schweigen.
 

Nach Stunden wie es schien, fuhren die großen Räder über knirschenden Kies und kamen endlich zum Stehen.

Al verließ die Kutsche, so erleichtert wie er sie betreten hatte und hätte fast, vor lauter Hast dem eisigen Schweigen, das sich danach ausgebreitet hatte, zu entkommen, unfreiwillig den guten schottischen Boden geknutscht.

Wild mit den Armen rudernd konnte er sich dem Verhängnis erwehren und nachdem er sich gefangen hatte, folgte er der Masse, die durch das Portal strömte.

Suchend ließ er seinen Blick über die Menge schweifen und kämpfte sich schließlich zu seiner Freundin durch.

„Alles klar, Pam?“ fragte er sie besorgt.

Sie nickte schniefend und ihr Lächeln fiel reichlich zittrig aus.

„’s okay, Al. Bin’s ja gewöhnt.”

„Es tut mir echt leid.“ Dankbar knuddelte Pam ihn einmal durch.

Al bereute schon seinem schlechten Gewissen nachgegeben zu haben, als sie glücklicherweise den Betongriff wieder löste.

„Danke Al, du bist echt mein bester Freund. Aber ich muss jetzt nach Hause. Du weißt schon. Auf die Hütte aufpassen, weil Dad ja beschäftigt ist.“ Noch eine Knochenbrechende Umarmung und sie war weg.
 

Nun war er wieder allein.

Seufzend strebte er dem Speisesaal entgegen und schlängelte sich durch die rempelnde Menge. Alles schnatterte fröhlich. Doch niemand fragte ihn, was er in den Ferien getrieben hatte, niemand wollte wissen, was er denn von dem neuen Rennbesen Windschnitt hielt, niemand interessierte sich für ihn, als Person.

So saß er alleine am Ende des Gryffindortisches und wartete, bis er sich endlich verkriechen konnte.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und schnatternde triefende Erstklässler wurden von einer noch recht jungen Professorin hereingeführt.

Ein lauter Gong lenkte die Aufmerksamkeit der Schülerschaft auf die Direktorin, die sich für die jährliche Begrüßungsrede vor den Lehrertisch gestellt hatte.

„Meine lieben Schüler und Schülerinnen. Verehrtes Kollegium. Wie jedes Jahr freue ich mich, die Erstklässler, die wieder in reicher Zahl erschienen sind, zu begrüßen. Nun die Regeln...“
 

Professor McGonagel war alt geworden. Der strenge Dutt war schlohweiß und das Gesicht von unzähligen Runzeln durchzogen. Der strenge Zug war durch die Jahre nun auch im Mundwinkel zu erkennen. Doch es schimmerte warm in den Falkenaugen, die leider nichts an ihrer Schärfe verloren hatten.

McGonagel war nun am Ende der ellenlangen Liste der Hausregeln angekommen und schritt nun zur jährlichen Häuserauswahl über.

Der Hut, der sich kaum verändert hatte, nur vielleicht noch mehr zerknautscht und dreckig als vorher aussah, sang sein alljährliches Lied und wurde dann den Kindern der Reihe nach aufs Haupt gedrückt.

Lilly kam, wie sollte es auch anders sein, natürlich nach Gryffindor und wurde freudig von Hugo, natürlich auch Gryffindor, und dem ganzen Tisch begrüßt. Selbst James, sonst immer eher herablassend und fies, ließ sich zu einem stolzen Lächeln erweichen.

Alle 3 Potters in Gryffindor! Der Tisch tobte.
 

Kurz sah Lily freudestrahlend zu Al hinunter und er schenkte ihr ein fröhliches perfektes Großer-Bruder-Grinsen und streckte beide Daumen hoch.

Er war froh sie in Gryffindor zu haben. Endlich mal jemand mit dem man sich gescheit unterhalten konnte, ohne dass er auf einer meterdicken Schleimschicht ausrutschte oder sich gegen vor Gift triefende Zungen wehren musste.
 

Al war leider als Muttersöhnchen und Heulsuse auf die Schule gekommen und hatte sehr schnell lernen müssen, dass diese gerade die beliebtesten Opfer waren.

Jeder piesackte und ärgerte ihn, aber Al war nicht umsonst ein Potter. Er ertrug es mit Fassung und versuchte sich zu ändern.

Anfangs wurde es besser. Doch James, der unter der harten Schale seine Geschwister wirklich liebte und beschützen wollte, hatte mit seiner Potter Fraktion, seine 3 Freunde die genauso aufs Streiche spielen versessen waren wie er, den Leuten, die sich an seinem Bruder vergriffen hatte, wortwörtlich zur Schnecke gemacht und wäre deshalb, es war eine dieser Aktionen die stinkende Spuren hinterließen, beinahe von der Schule geflogen.
 

Also nahm Albus sich noch mehr zusammen, erzählte James nichts mehr davon und der sensible Junge wurde zum zurückgezogenen Erwachsenen. Nur Pam war die einzige die er an sich heran ließ, die nicht zum familiären Kreis gehörte.

Seit circa einem Jahr beachtete man ihn kaum noch, außer natürlich dem erblich vorbelasteten Todesfeind, nur manche beschimpften ihn als Streber. Aber die waren nur neidisch und was bitte sollte man sonst tun, wenn man niemanden hatte, der etwas mit einem unternahm?

Die einzige Beschäftigung in so einem Fall war nun mal nur noch Hausaufgaben und Lesen.

Endlich wurden die Schüler entlassen und Albus machte sich auf den Weg in sein Bett.
 

Still und leise. Ungesehen. Ein einsamer Schatten in den steinernen Gängen.
 

Albus lag im Bett und konnte nicht schlafen.

Schon seit Stunden lag er regungslos da und starrte den samtenen Baldachin über sich an, als wären irgendwo in den Falten und Stofftälern die Antworten auf seine vielen Fragen versteckt, die ihn nicht ruhen ließen und in seinem Kopf wie wild gewordene Wichtel umhersausten.

Den ganzen Abend hatte er sie verdrängt, deshalb quälten sie ihn jetzt umso mehr.

Was war da in der Kutsche passiert?

Wieso war Scorpius so anders gewesen?

Hatte er ihn etwa...Albus kam ein schrecklicher Gedanke, der ihn angeekelt schaudern ließ...er hatte ihn doch nicht etwa küssen wollen? Nein, Albus lachte leise. Das würde der große, eiskalte Malfoy doch nie tun! Einen Rivalen küssen, der zu dem noch ein Potter war!?
 

Vor allem, Memo an Al, ganz wichtig, war er ein Mann! Hallo? Ein Kuss zwischen Mann und Mann war...Al verbannte die Kürbispastete dahin zurück, wo ihr Angestammter Platz zum Verdauen war, einfach nur undenkbar! Wenn man sich vorstellte wie beide harten Körper aufeinander...einfach widerlich!!! Nicht, dass Al da in irgendeinerweise Erfahrung hätte, aber Rose war bei diesem Thema freizügig und richtig fanatisch. Sie bedrängte ihn immer, es doch einmal zu versuchen und zählte alles, was sie dachte das verlockend wäre, auf. Das Gegenteil war der Fall. Albus war schon richtig geschädigt. Wie konnte man nur...
 

Ein urplötzlicher lauter Schnarcher riss Al aus seinem Gedankensalat.

Er lockerte die Finger, die sich in die Decke gekrallt hatten und versuchte seinen Atem wieder zu beruhigen. Unter dem Bettdeck war es auf einmal viel zu heiß, deshalb strampelte er mit dem Beinen und verbannte das klebende Federteil schwungvoll an das Bettende. Der Deckenberg, hart an der Kante, verlor langsam aber sich sein Gleichgewicht und mit einem leisen Plumpsen landete es auf dem Steinboden.

Einer der Bettvorhänge wurde dadurch zur Seite geschoben und ein Schwall kühler Luft fuhr nun über die erhitzte Haut.

Das Resultat war eine Überdosis an Gänsehaut.

Fluchend krabbelte er vor, zu seiner erstürzten Bettdecke.
 

Als nächstes wurde er in helles Mondlicht getaucht. Er sah auf und starrte fasziniert auf den übergroßen Vollmond, der das ganze Fenster auszufüllen schien.

Erst dachte er, er hätte dieses Wahrnehmungsstörungen, die immer dann auftreten, wenn man zu lange in gleißendes Licht starrt, und dadurch ein leichtes Farbwahrnehmungsproblem.

Er blinzelte. Schaute weg. Und wieder hin. Wieder weg. Und wieder hin.

Es blieb. Von dem silbrigen Mond war immer weniger zu sehen. Von innen nach außen hatte sich wie eine blutende Wunde dunkles Rot ausgebreitet.
 

Al fuhr es eiskalt den Rücken hinunter. So etwas hatte er noch nie gesehen.

Ob die Ursache dunkle Magie war? Aber nein, Al schüttelte den Kopf, nicht hier auf Hogwarts, dem sichersten Ort der Welt! Nun, jedenfalls war er es das gewesen, bis der dunkle Lord seine Klauen nach ihm ausgestreckt und ihn in der letzten Schlacht mit blutigem Krieg überzogen hatte.
 

Der Wiederaufbau aber war sehr gründlich vonstatten gegangen und hatte sich über Monate gezogen. Vielleicht waren einfach ein paar minimal undichte Stellen übersehen worden und im dunklen Wald geschahen schließlich viele seltsame Dinge.

Die Neugier siegte schließlich über die Angst. Wie in Trance verließ Albus das Bett und trat an das sperrangelweit geöffnete Fenster.

Die Länderei lag still und düster vor ihm. In den zwielichtigen Schatten konnte sich vieles verbergen.

Im Augenwinkel meinte er eine Bewegung zu sehen. Langsam drehte er den Kopf.

Nichts.

Nun nicht mehr durch einen Vorhang in seiner Wahrnehmungsmöglichkeit beschränkt, fiel Al auf, dass das Rot nichts mit dem Mond an sich zu tun hatte. Eine blutrote Wolke über dem Verbotenen Wald ließ ihn nur rot erscheinen.

Moment, eine Wolke über dem Dunklen Wald? Was tat sie da? Besser gesagt, wo lag ihr Ursprung?
 

Erst zog er die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, dann riss er sie ganz weit auf. Er dreht den Kopf nach rechts und nach links. Dann schielte er.

Nichts. Al kam sich reichlich blöd vor, wie gut dass niemand ihn beobachtet. Was sollte man auch schon groß sehen, wenn alles von einem undurchdringlichen roten Schleier verdeckt war?
 

Doch da! Wieder eine Bewegung im Augenwinkel. Und diesmal war Albus schneller.

Er sah wie sich das Dickicht bewegte.

Plötzlich trat eine schwarz vermummte Gestalt aus dem Gebüsch. Sie war groß gewachsen - Al konnte das natürlich aus seiner um einiges höher gelegenen Position nicht hundertprozentig bestimmen - und der Mantel, der sich nun flatternd an die Gestalt schmiegte, als sie auf das Schulgebäude zuhastete, zeugte von schlanker mächtiger Statur. Ein Schulmantel? fragte sich Al. Die Vorderseite, schien mit etwas Wappenartigem bestickt.
 

Plötzlich wurde die schwarze Kapuze, die bis jetzt dem nächtlichen Streuner Unkenntlichkeit gewährleistet hatte, durch das schnelle Tempo heruntergeweht. Hastig stülpte sie sein Träger wieder über den Kopf, doch Al war sein Geheimnis nicht verborgen geblieben.
 

Unverkennbar im Mondlicht silbrig schimmernde Strähnen waren sichtbar gewesen.

Scorpius Malfoy? fragte sich Albus ungläubig. Der mustergültige Slytherin- Prinz? Was machte der zu dieser Stunde im Schlossgarten? Scheinbar war er vom verbotenen Wald her gekommen. Hatte er etwas mit der roten Dunstwolke zu tun? Malfoys und ihre dunklen Geheimnisse, dachte Albus verächtlich. Bestimmt hatte Malfoy versucht irgendein todgiftiges Gesöff zu brauen, das prompt in die Luft gegangen war.
 

Albus Gesicht verzog sich zu einem fiesen Grinsen. Schaden würde es ihm nicht. Es war schon lange an der Zeit gewesen der unerträglichen Arroganz des Widerlings einen Dämpfer zu versetzten.

Und was Scorpius Malfoy anging, wunderte den Potter schließlich seit der Kutschfahrt sowieso nichts mehr.

Kopfschüttelend wandte er sich ab, nachdem die Gestalt aus seinem Blickfeld verschwunden war.

Sollte er sich schnell nach unten schleichen und versuchen den Nachtaktiven nach seinem Treiben im Verbotenen Wald zu befragen? Albus verwarf den verlockenden Gedanken sich an Malfoys verwirrt und entsetzten Gesichtsausdruck zu ergötzen wieder. Wer wusste schon, welche schleimigen Schleichwege diese Plage kannte. Das Risiko von einem Lehrer erwischt zu werden und eine saftige Strafe aufgebrummt zu bekommen, war viel zu hoch.
 

Ein Niesen seinerseits erinnerte Albus daran, dass er nur mit Schlafanzughose bekleidet und mit nackten Füßen vor dem Fenster stand, durch das die feuchtkalte Luft ungehindert eindrang.

Eine Erkältung zu bekommen hatte ihm gerade noch gefehlt.
 

Als schnappte er sich seine Decke und mummelte sich ganz fest ein.

Nur langsam erwärmten sich die steifen eisigen Glieder. Dann fing alles an zu Prickeln.

Endlich, da der Körper wieder auf Normaltemperatur geschaltet war, driftete Al langsam in erholsamen Schlaf hinab.

Al hatte einen Entschluss gefasst. Er würde all seinen Potterschen Leichtsinn zusammennehmen und herausfinden, was Malfoy in den Verbotenen Wald verschlagen hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  misjacksparrow
2008-10-19T11:31:14+00:00 19.10.2008 13:31
Also ich find die Story wirklich super und sehr interessant.
Bin schonmal gespannt auf die nächsten Kapitel und hoffe das sich so einige Fragen klären werden. ^^
Mach schnell weiter

liebe Grüße Jacki
Von:  JuliObscure
2008-10-06T22:59:45+00:00 07.10.2008 00:59
scorpius ist ganz schön fies zu unserem armen kleinen Al. *g*
Ich finde das pairing irgendwie voll süß...und ich mag pam. ^-^
juli freut sich auf weitere Kapitel.


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