In life and in death von Ashelia (Can we ever go back...?) ================================================================================ Kapitel 1: Gone with the wind ----------------------------- Flashback: "Sowas hätte nicht passieren dürfen. Wolltest du nicht für ihn da sein, als bester Freund?!" Der Blonde brachte kein Wort heraus. Als ob es für ihn selbst nicht schlimm genug wäre. Konnte das Mädchen neben ihm nicht lauter weinen, dass diese Worte einfach von ihren Tränen verschluckt wurden?! Er hörte wie der Regen gegen die Fensterscheibe prasselte. Als ob der Himmel weinen würde, wie sie es jetzt getan hätte, wäre sie nun hier. Aber sie war nicht hier... Es war eine traurige Szenerie von der er sich abwand, auch wenn in dem Raum sein bester Freund nicht mehr war. Nur noch das dunkelrot auf dem Fußboden und der Wand konnte erzählen, was sich in dem Raum abgespielt hatte. Doch da war mehr. Soviel mehr Trauer. Und soviel hatte er nun verloren in dieser einen Woche. Als hätte sich sein Leben nicht noch mehr ändern können. Als er nach draußen ging, fühlte es sich so an, als wollte der Himmel ihn bestrafen. Er war so in Eile gewesen dort hin zu kommen, dass er nichtmal einen Regenschirm mitgenommen hatte. Aber er konnte auch nicht weiter dort bleiben. Und wie er feststellen musste, spürte er die Regentropfen nach einer Zeit nicht mehr. - - - - - - - - - - - - Es war ein merkwürdiges Gefühl einfach nur da zu sitzen auf irgendeinem Hochhaus, ohne zu wissen, wieviel Zeit verging. Das Mädchen betrachtete ihre Hände. Als wäre für sie die Zeit angehalten worden. Ihre rosanen Haare, die an ihren Namen erinnerten, spielten im Wind. Auf der Straße sah sie wie der Alltag an ihr vorbeizog. Jeden Tag liefen dort dieselben Menschen denselben Weg entlang, zumindest in den meisten Fällen. Der sechste und siebte Tag der Woche waren da meistens Ausnahmen. Und trotzdem saß sie nur da. Ob jemand sauer auf sie war weil sie nicht ihren Pflichten nachging? Zwei Mädchen eroberten im vorbei gehen ihre Aufmerksamkeit. Sie trugen beide Schuluniformen, also waren sie wohl auf dem Weg zur Schule. Mit Leichtigkeit drückte sich das Mädchen von der harten Fassade des Hauses weg und fiel fast 8 Stockwerke weit nach unten. Trotzallem landete sie so weich auf ihren Füßen als wäre sie auf einem Trampolin gesprungen und auf einem Kissen gelandet. Auf der Straße drehte sich auch kein Mensch nach ihr um, aber daran hatte sie sich gewöhnt. Eigentlich war sie darüber auch froh, denn sie wollte sich nicht vorstellen, wie die Menschen sich gegenüber einem Mädchen mit Flügeln verhalten würden, wenn sie ihresgleichen schon töteten und bekämpften. Auch wenn sie manchmal gerne mit irgendjemandem reden würde, aber es hatte auch seine Schattenseiten ein Engel zu sein. Andere glücklich zu machen hatte sowieso immer seine Schattenseiten, denn im schlimmsten Falle machte es irgendeine unschuldige Person unglücklich. Und ihre Entscheidungen konnte sie nicht rückgängig machen. Also war sie ein schlechter Engel: Sie machte andere unglücklich. Sie wartete nur auf den Tag an dem irgendjemand kam und sie ablösen wollte, aber erstaunlicherweise kam niemand. Mit leichtfüßigen Schritten lief sie durch die Menschenmenge bis sie neben den beiden Mädchen hergehen konnte. Es war lange her, dass sie einzelne Stimmen gehört hatte. "Hast du für die Klassenarbeit heute gelernt?", fragte die Blonde. Die Dunkelhaarige nickte leicht. Sie sah müde aus, als hätte sie die letzten Nächte kaum geschlafen. "Kannst du immernoch nicht schlafen? Du machst dich kaputt wenn das so weitergeht.", sprach ihre Freundin besorgt weiter. "Aber... Naruto-kun macht sich so kaputt.. u-und... ich kann ihm nichtmal helfen.", gestand die Schwarzhaarige und senkte dabei den Kopf. "Naruto ist halt ein Idiot. Dadurch wird auch nichts besser und er macht uns das Leben nur noch schwerer. Wir können alle nichts dafür, so wie es gekommen ist. Außerdem ist es schon einen Monat her.", murmelte sie. Dann fügte sie so leise hinzu, dass es kaum einer hören konnte: "Manchmal wünsche ich mir meine beste Freundin zurück." Die Andere stieß einen leisen Seufzer aus. "Ach, Ino-chan..." Nicht, dass es Jemand bemerkt hätte aber danach sprachen sie wieder alleine. Nun stand sie da, in mitten von so vielen Stimmen und trotzdem war nur dieser Satz in ihr hängen geblieben und das, was er in ihr ausgelöst hatte. Sollte sie solchen Menschen nicht helfen? Auch wenn soetwas nur für kurze Zeit ging, war es das doch wert oder? Sie sah zum Himmel hinauf. Engel waren keine Zauberer oder Hexen. Sie konnten die Wirklichkeit nicht mit einem Schnipsen verändern wie es ihnen gerade passte. Trotzdem wollte sie diesem Mädchen helfen... auch wenn sie schon wieder Jemanden unglücklich machen würde. Sie schloss die Augen einen Moment und ein warmes Gefühl durchströhmte sie bis in die Fingerspitzen. Als sie die Augen wieder öffnete sah sie die Welt wie ein Mensch. Ein komisches Gefühl, dem sie sich nicht hinreißen würde. Immernoch wurde sie nicht beachtet. Die Menschen waren alle so beschäftigt mit sich selbst, dass ihnen solche kleinen Wunder gar nicht mehr auffielen. Sie folgte den Mädchen bis in den Bus, in dessen Fenster sie sich spiegeln konnte. Es war komisch sich selbst zu sehen. Sie hatte keine Flügel mehr und unterschied sich gar nicht mehr so von den anderen, wo sie dieselbe Schuluniform trug. Nur ihre rosanen Haare schienen einzigartig zu sein. Als sie ausstieg, anscheinend war sie an der Schule, wurde sie von allen Seiten nur angestarrt. Seit langem spürte sie Unsicherheit. Doch immernoch folgte sie den beiden Mädchen, die sie bisher nicht gemerkt haben. Und fast wäre es so weiter gegangen, hätte sie nicht irgendjemand umgerannt. "Kannst du nicht aufpassen?!", schimpfte sie als sie am Boden lag und sich das Bein rieb, auf dass sie gefallen war. "Aua... Jaaa... Tut mir ja L..", machte der Junge und verstummte als er sie ansah. Dann sah er ernst aus und stand auf um ihr die Hand zu reichen. Eine Spur von Trauer zeichnete sein Gesicht, dann formte es sich langsam zu einem Lächeln. "Tut mir Leid, ich hab nicht aufgepasst.", entschuldigte er sich. "Pass das nächste Mal besser auf.", schnaubte sie leise. "Aber deswegen guckt man noch lange nicht traurig." "Eh... ach nein, ich hab dich eben nur verwechselt.", antwortete der Blonde schnell und ging dann weiter. Sie sah ihm nach. Eigentlich hatte sie gedacht, dass ihr Aussehen etwas anders war als das man sie verwechseln könnte. Schließlich hatte nicht jeder rosafarbene Haare. Sie zuckte mit den Schultern und ging weiter und folgte dem blonden Jungen, da sie die anderen beiden nicht mehr sah. Er schien zumindest in ihrem Alter zu sein und konnte sie vielleicht zu ihnen bringen. Die Schule schien wie jede andere zu sein, durch die sie aus Spaß mal gegangen war. Als Engel hatte Niemand sie auf einen einzelnen Menschen beschränkt, was vielleicht auch ganz gut war. So hatte sie mehr Freiheiten als andere Engel gehabt und konnte nun auch als scheinbarer Mensch weitermachen wie sie es wollte. Denn Menschen glücklich machen, konnte man auf die unterschiedlichsten Art und Weisen. Als sie vor der Klasse ankam verstummte plötzlich das Gelächter, was sie zuvor noch gehört hatte, schlagartig. Manche tuschelten miteinander, doch sie konnte nicht hören, was sie sagten. Das war der Nachteil daran sichtbar zu sein, aber daran würde sie so schnell auch nichts ändern können. "Wer bist du?", fragte die Blonde, die sie am Schulweg schon gesehen hatte - Ino, glaubte sie war ihr Name- nicht gerade freundlich. "Wenn das ein Witz sein soll ist das nicht gerade komisch." Etwas verwirrt wiederholte sie nur: "Warum sollte das ein Witz sein?" Sie spürte wie alle Augen auf sie gerichtet waren. Ino schien jedoch noch nicht mit ihr fertig zu sein, doch dann wandte sie sich ab und schien Tränen in den Augen zu haben. Das hatte sie nicht gewollt. Bei dem Klingeln gingen alle in die Klasse, doch sie blieb draußen. Mit ihr sprach sowieso niemand. Sie hatte sich geirrt. Wen sollte sie schon glücklich machen können?! Erst als der Lehrer sie noch vor der Türe sah, kam sie mit, dieser wollte aber auch nichts weiteres nachfragen, wie wer sie war oder warum sie da war. Menschen waren schon merkwürdig. In der Pause sah sie sich die Klassenliste mit Namen und Bild der jeweiligen Person an, die an der Wand hing. Einfach aus Interesse, auch wenn sie sich die Namen nicht merken würde. Zwei Leute von dieser Klasse erkannte sie nicht auf den Bildern. Die Tatsache, das sie selbst auf einem der Bilder abgebildet war, beängstigte sie etwas. Ja, das war sie, auch wenn das Bild recht klein war, aber es sah aus wie eine Spiegelung. Aber sie konnte sich nicht daran erinnern, dass jemals ein Foto von ihr gemacht wurde oder dass sie schon einmal dort gewesen wäre. Lautlos las sie den Namen der unter dem Bild stand. Haruno Sakura. Warum trug sie auch noch denselben Vornamen? Auch wenn sie sich nicht an ihren Nachnamen erinnern konnte, das war zuviel des Zufalls. Sie sah verwirrt durch die Klasse. Der Junge, der sie vor Schulbeginn angerempelt hatte, (sie hatte gelesen, dass sein Name Naruto war) sprach sie an: "Du siehst ihr ähnlich... Nein, du siehst genauso aus wie sie." "Wo... ist sie? Warum ist sie nicht hier?", fragte sie vorsichtig nach. Ino biss die Zähne zusammen. Sie stand nicht sehr weit weg, dass sie das hören konnte und übernahm für Naruto das Antworten: "Sie ist tot... Sie ist vor einem Monat bei einem Verkehrsunfall gestorben." Stille durchzog das Klassenzimmer, die keiner zu durchbrechen traute. "Entschuldigung...", meinte sie nur und verließ ohne etwas zu sagen das Klassenzimmer. Nachdem sie auf dem Flur war, lief sie nach draußen. Am besten sie würde so schnell es ging wieder unsichtbar werden! Doch als sie die letzte Tür nach draußen erreicht hatte, wurde sie an ihrem Handgelenk zurück gezogen. "Warum entschuldigst du dich? Du kannst doch nichts dafür wie du aussiehst.", fragte Naruto. Sie schwieg kurz, dann setzte sie ein leichtes Lächeln auf. "Du hast Recht... aber anscheinend bin ich bei euch unerwünscht..." "Mach dir nichts daraus. Es ist halt noch... nicht sehr lange her. Und Ino war ihre beste Freundin.", protestierte er. Sie nickte leicht. "Danke... aber ich denke, ich gehe erstmal nach Hause." Sie schubste ihn sanft Richtung Klasse zurück. "Dann... bis Morgen!", rief er bevor er in die Klasse lief. Sie wartete bis alle in ihrer Klasse waren, damit sie draußen, wenn niemand sie sah, wieder unsichtbar werden konnte. Vielleicht sollte sie diesen Ort verlassen und nie wieder kommen. Soviele Menschen waren traurig durch ihr Auftauchen und als Engel sollte sie doch Menschen glücklich machen. Es klingelte ein weiteres Mal, doch auf dem Schulhof stand immernoch ein Junge. Ein Grinsen umspielte seine Lippen. Seine schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht und seine schwarzen Augen glänzten im Licht der Sonne. "Einen hab ich also gefunden.", stellte er fest. "Wie dumm und naiv sich in Menschengestalt zu zeigen." Er ging auf Sakura zu, die einen Schritt zurück wich. Dieser Junge war ihr unheimlich. Wer war er? "Was willst du von mir?", fragte sie etwas unfreundlich. "Das klingt aber nicht gerade freundlich für einen Engel.", hörte sie ihn plötzlich hinter sich. Er packte sie unsanft am Handgelenk und neigte ihren Kopf zu sich, dass sie sich in die Augen sahen. "Wie ich mir dachte... du kannst dich an nichts erinnern, oder?", hauchte er und sie konnte seinen warmen Atem spüren. Das vermisste sie als Engel... andere zu spüren. Doch sie hielt ihre Gedanken in der Gegenwart. "Was sollte ich vergessen haben?", log sie, denn sie war sich sicher, was er meinte. Dass sie bis vor einem Monat noch auf diese Schule gegangen war, ihre ganzen früheren Freunde. Das alles hatte sie wirklich vergessen falls es stimmte. Aber sie fand auch keine Erinnerung, die darauf passte. "Warum warst du hier?", fragte er bestimmt. "Wolltest du jemanden glücklich machen? Wie es Engel nunmal tun? Wie naiv!" Sie hörte Zorn aus seiner Stimme heraus. Erfolglos versuchte sie sich aus seinem Griff zu lösen, aber ihr fehlte die Kraft. So konnte sie sich noch nicht einmal zurück verwandeln. Dafür müssten ihre Gedanken klarer sein, aber das waren sie nicht. "Ist es nicht schön, andere Leute glücklich zu sehen?", antwortete sie darauf nur, auch wenn sie wusste, dass er mit seiner Einstellung es nicht so empfand. Daraufhin zog er sie näher an sich heran und beugte sich zu ihrem Ohr. "Du warst auch mal glücklich... bis du gestorben bist.", flüsterte er. "Du kannst dich nur nicht mehr daran erinnern. Dafür sollte Gott sich schämen." Unter der Kälte seiner Stimme erschauderte sie leicht. "Lass... mich los." "Du wirst wieder bei mir sein..." Er schien noch irgendetwas sagen zu wollen, doch er wurde von den Kirchenglocken unterbrochen und schien sich aufzulösen. Aber er wusste, dass sie wieder zu dieser Schule kommen würde. Daran zweifelte er nicht. Und wenn es soweit wäre, würden sie das letzte Mal getrennt sein. Und er hätte einen weiteren Teil seines Auftrages erledigt. So würde er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Eine leichte Brise ließ sie frösteln und sie lief so schnell es ging weg. Hauptsache sie wäre weg von dieser Schule! So viele merkwürdige Sachen waren ihr noch nie (soweit sie sich erinnern konnte) passiert! Sie wollte doch nur dieses Mädchen glücklich machen... hatte sie etwa gewusst, dass es früher ihre beste Freundin gewesen ist? Hatte sie... sich deshalb das erste Mal für Menschen sichtbar gemacht? Sie war bisher immer gut mit der Einsamkeit zurecht gekommen aber warum... warum füllten auf einmal Tränen ihre Augen? Wer war der Junge und was hätte er getan? Warum fühlte sie eine gewisse Leere seitdem er verschwunden war? Warum schien er ihr überhaupt so vertraut zu sein?! So viele Fragen... und sie fand keine Antwort. Sie wusste, dass sie das noch nicht einmal Gott fragen könnte. Außer Atem hielt sie einfach an. Sie hatte nichtmal auf den Weg geachtet und war zu einer kleinen Brücke gekommen unter der ein Fluss floss. Sie starrte in die Tiefe. Wäre sie ein Mensch, dachte sie, würde sie am liebsten sterben wollen. Aber was für einen Ausweg würde es für einen Engel geben? Und zu welchem Preis? Ihre Hand wanderte zu ihrer linken Brust, doch sie spürte keinen Herzschlag. Sie war kein Mensch. Und sie wusste nicht, ob sie jemals wieder einer sein würde. 'Du warst auch mal glücklich... bis du gestorben bist.' Er hatte Recht... sie war nicht glücklich. Zumindest nicht jetzt. Ein Regentropfen fiel auf ihre Nase. Sie war überrascht wie kalt soetwas war. Normalerweise spürte sie noch nicht einmal den Regen. Sie sah zum Himmel. "Spürst du meinen Schmerz?", murmelte sie. Stattdessen regnete es nur weiter, als würde sich ein Schleier auf die Stadt legen. Sie schloss die Augen und sah das Gesicht des Jungen vor sich. "Sasuke...-kun.", sprach sie leise. Erschrocken öffnete sie die Augen. Was hatte sie da gesagt? Aber sie hatte sein Gesicht auch im Klassenzimmer gesehen auf der Liste - aber nicht unter den Anwesenden. Uchiha Sasuke. Als sie ihn auf dem Schulhof gesehen hatte, schien er fast unmenschlich zu sein, auch wenn er so aussah. Aber Engel, die Menschengestalt annahmen, konnten sich einander auch wieder erkennen. "Du wirst wieder bei mir sein..." Sie hatte Angst gehabt, als sie diesen Satz gehört hatte. Wenn sie jedoch wirklich darüber nachdachte... was wollte sie wirklich? Sie wusste es nicht. Warum konnte sie sich an so wichtige Dinge nicht mehr erinnern? Im Wasser spiegelte sich verschwommen ihr Spiegelbild, doch durch den Regen verzerrte es sich immer mehr. Sie hörte auf zu überlegen. Sie wollte nicht abwägen, was jetzt gut wäre. Sie hatte mittlerweile zu lange dort gestanden. Sie wollte mehr wissen. Deswegen lief sie den Weg zurück den sie gekommen war. Soweit sie ihn in Erinnerung hatte... denn mehrmals lief sie die falsche Straße entlang und es war immer dunkler geworden. Der Regen verschwamm leicht ihre Sicht und ohne es zu merken lief sie über eine rote Ampel. Das Auto verfehlte sie nur knapp und sie fand sich wieder auf dem Bürgersteig schnellatmend. Bilder verschwammen vor ihren Augen. Bilder, die wie sie dachte, noch nie gesehen hatte. Jemand hatte ihren Arm umklammert und zurück gezogen sonst wäre sie jetzt mit Sicherheit tot gewesen (wenn sie überhaupt sterben konnte). Trotz des Regens sah es so aus als ob sie weinen würde. "Ino...!", keuchte Sakura. Ino sah sie nicht an. "Fast... wärst du genauso gestorben wie sie... was für ein Zufall...", stammelte sie. Die rosafarbenen Haare klebten in ihrem Gesicht und sie strich sich ein paar Strähnen hinter ihr Ohr. "Ich weiß...", begann sie. "Dass ich eigentlich nichts dazu sagen kann aber, ich denke dass Sakura sehr froh war dich als Freundin gehabt zu haben. Sie hätte nicht gewollt, dass du traurig bist. Und... sag Naruto, dass es mir Leid tut, dass ich nicht wiederkommen werde!" Sie hatte nicht vor Ino noch mehr zu sagen. In der Zwischenzeit war die Ampel auf grün umgesprungen und sie konnte weiter laufen. Im Regen sah die Schule noch unheimlicher aus als sonst. Als sie das Schulgebäude betrat merkte sie, dass sie nicht alleine war. Doch sie ging weiter, ins Klassenzimmer und stellte sich dort ans Fenster. Es regnete immernoch... wie in den Bildern, die sie vorhin gesehen hatte. Wie... damals. Sie wrang ihr T-shirt und ihre Haare aus. "Hast du lange gewartet?", fragte sie in die Stille. "Warum bist du zurück gekommen, wenn du wusstest, dass ich hier bin?" Er trat aus dem Schatten in das spärliche Licht, das von draußen kam. Sie schmunzelte leicht. "Weil du falsch liegst.", erklärte sie. Er hob eine Augenbraue und wartete, dass sie fortfuhr. "Damals warst du sauer auf mich... und es hat auch geregnet.", meinte sie nur und richtete den Blick wieder nach draußen. "Tse... Du hast dich zu sehr von deinen Gefühlen leiten lassen.", begründete er und sein Blick lag auf ihr. "Und was hast du gemacht... dass du so bist?", fragte sie ernst und drehte sich zu ihm um. "Du bist nicht lebendiger als ich." Er schwieg. Er konnte ihr unmöglich die Wahrheit sagen. Dass er es nicht mehr ausgehalten hatte, dass ihr Tod seine Schuld war. Eigentlich hätte er nicht so grob zu ihr sein dürfen. Damals hatte er bei ihr sein wollen, doch das war naiv von ihm gewesen. Sie sah ihm an, dass sie das niemals erfahren würde. Doch so war er nunmal. Sie lächelte traurig. "Denkst du wir können jemals zurück gehen?" Er schüttelte den Kopf. "Ich denke wir sind zu naiv... und zu verschieden. Du bist ein Engel..." "Egal, was wir sind.", unterbrach sie ihn. "Das ändert nichts daran... dass ich dich schon immer geliebt habe." Das war es, was sie für ihn empfand. Und sie war sich sicher, dass er genauso fühlte sonst wäre er jetzt nicht hier mit ihr gewesen. Auch wenn sie diese Erkenntnis traurig machte. Denn sie wusste, dass sie nicht zusammen bleiben konnten. Trotz allem wollte er diesen Moment nicht einfach so vorbei gehen lassen, deswegen zog er sie zu sich und legte seine Lippen auf ihre. "Sakura...", hauchte er. "Vergiss mich nie, ja?", erwiderte sie. Sie strich durch seine schwarzen Haare und er nickte. "Denk immer an mich... wenn es Nacht ist... oder du alleine bist" "Noch viel öfter... aber diese wenigen Stunden... bleiben wir noch zusammen." Man kann das Gefühl der Einsamkeit erst kennen, wenn man weiß, was es heißt nicht allein zu sein. Es war hell am Tage und trotzdem musste sie an ihn denken, wo sie wieder auf dem Hochhaus saß. "Wie die Nacht ihn an mich erinnert, erinnert mich der Tag an ihn. So unterschiedlich sind wir nunmal.", murmelte sie leise zum Himmel. Er hatte sie laufen lassen, obwohl es seine Mission war Engel zu fangen. 'Die Freiheit steht dir besser.' Sie sah über ihre Schultern zu ihren Flügeln, die keinen Schatten warfen genau wie der Rest ihres Körpers. Sie hätte schon vorher mit ihnen fliegen können hätte sie nur gewollt, aber nun fühlte sie sich dem Himmel ein kleines Stück näher. Unter ihren Füßen liefen zwei Schulmädchen auf dem Weg zum Bus. Beide trugen ein Lächeln auf den Lippen. "Im Leben wie im Tod... werde ich dich nicht vergessen.", flüsterte sie dem Wind zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)