Blutspiel von V-Lynn (Uchihacest) ================================================================================ Kapitel 7: The lips which kiss do not lie ----------------------------------------- Anmerkung Ich weiss nicht, weshalb keine Absätze vorhanden sind. Ich bitte dies zu entschuldigen, da ich nicht weiss, wie ich es Original so hinein kopieren kann. The lips which kiss do not lie Auch wenn der Raum dunkel war, die Kerze bereits erloschen, die Dunkelheit beide Konturen in ein geheimnisvolles Nichts umhüllte, die Stille durch das Atmen beider Individuen durchbrochen wurde, schwirrte einer Person eine für ihn wichtige Frage im Kopf umher. Weshalb musste sein Aniki immer dann auftauchen, wenn er am intensivsten an ihn dachte? Wieso konnte er sich nicht einfach von ihm fernhalten, so wie er es die letzten Jahre getan hatte? Warum, verdammt noch mal, musste er auftauchen, und seine Gefühlswelt noch mehr in Wallung bringen? Sasuke besah sich seinen Bruder, und genau das brachte ihn in Rage! Wie dieser dort stand! Einfach so, ohne jeglichen Emotionen in seiner Visage, und blickte ihn an. Er stand einfach nur so da und das machte Sasuke fertig. Wieso stand er nur so da? Wieso brachte ihn das so durcheinander? Und weshalb wollte er, dass sein großer Bruder zu ihm kam? Gott, so viele Fragen, die sich nur um das eine drehten. Seinen Bruder! Und er konnte nichts dagegen unternehmen. Er konnte einfach nichts dagegen tun. Machtlos. Das war es, was er war. Er war machtlos gegen seinen Bruder, obwohl dieser einfach nur so da stand und nichts tat. Doch dann machte sein Aniki einen Schritt auf ihn zu und einen weiteren. Und noch einen, dann stand er auch ihm schon gegenüber. Sasuke schaute an ihn vorbei. Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimte in Sasuke für einen kleinen Moment auf, als er an Itachi vorbeisah und zur Tür hinüber blickte. Doch genauso so schnell wie dieser Schub an Hoffnung gekommen war, war dieser auch schon wieder verschwunden, als er die Tür verschlossen vorfand. Wie konnte er auch nur an seinem Bruder zweifeln? Dem großen Uchiha Itachi würde niemals ein Fehler unterlaufen, wie die Tür offen zu lassen, um in Gefahr zu laufen, dass er doch noch abhauen könnte. Nein, so etwas würde nicht passieren. Als Itachi eine kleine Bewegung machte, Sasuke wusste nicht womit, realisierte er wieder, dass sein Bruder vor ihm stand. Wie sollte er darauf reagieren? Sollte er zurückschrecken, sich vor seinem Aniki verstecken und flehen, dass er ihm nichts tat? Oder sollte er sich ihm um den Hals schmeißen, ihn anflehen, dass er ihn nie wieder verlassen sollte, weil er nicht alleine sein wollte. Moment. Wieso machte er sich solche Gedanken? Eine einfache Reaktion wäre doch, seinen Bruder anzustarren, wie dieser es ihm sicher gleich tun würde, und warten, was als nächstes passierte. Und genau das tat er auch. Sasuke blickte in die Augen Itachis. Sie waren seinen so ähnlich. Diese Augen waren schwarz, wie eines Raben Gefieders, kalt, wie es nur am kältesten Fleck der Erde sein konnte, und emotionslos. Und mit Schrecken musste Sasuke feststellen, dass es genau diese drei Eigenschaften waren, die genau auf die seinen zutrafen. War er seinem Bruder wirklich schon so ähnlich? Sasuke zuckte zusammen, als er plötzlich die Hand Itachis auf seiner Wange spürte. Wärme breitete sich sofort auf seiner berührten Haut aus, und ließ ihn wohlig erschauern. Eine leichte Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus, denn diese Wärme blieb nicht dort, wo sie hingehörte. Sie sollte sich nicht auf seinen gesamten Körper übertragen, sondern nur auf der Wange haften bleiben. Und dann bemerkte er, wie Itachis Daumen über seine Lippen strich. Das war zu viel. Wellen von Gefühlen stürzten auf Sasuke ein und zwangen ihn in die Knie. Regungen wurden aus der Vergangenheit gerissen, in die Gegenwart katapultiert und in Sasuke eingepflanzt. Empfindungen strömten von allen Seiten auf den erschütterten Leib ein. Ein Schleier von Gespüren legte sich dick, schwer und nicht durchschaubar um Sasuke, der sich einfach nur fragte, weshalb sein Aniki, sein geliebter Aniki so etwas mit ihm anstellte. „Du sollst mir nichts schenken.“ „Aber Aniki!“ „Hast du nicht verstanden? Du sollst mir nichts schenken. Und jetzt geh.“ Obwohl es ein heller, fröhlicher, warmer Tag war, umhüllte ein kalter Windhauch den kleinen Körper Sasukes. Ihm war ganz und gar nicht fröhlich zu Mute. Schon seit einigen Monaten nicht, doch das versuchte er so gut wie möglich sich nicht anmerken zu lassen. Sein Bruder wich ihm nur noch aus, wollte nicht mehr mit ihm spielen, nicht mehr mit ihm trainieren, auch kuscheln wollte er nicht mehr und in seinem Bett durfte er schon gar nicht schlafen. Warum mochte sein großer Bruder ihn denn nicht mehr? Hatte er etwas Böses angestellt? „Aniki?“, fragte Sasuke zaghaft und man konnte bereits hören, dass dieser kurz vor einem Heulkrampf stand. „Mhm?“ „Warum magst du mich nicht mehr? Habe ich irgendwas gemacht, dass du jetzt so böse bist?“ Als Antwort erhielt Sasuke nur ein seufzen, welches sich ein wenig genervt anhörte. „Ich mag es gar nicht, wenn du mich so meidest. Das tut mir weh...“ Die ersten Schluchzer waren schon zu vernehmen. Und Itachi konnte es sich bildlich vorstellen, hatte er schließlich noch nicht aufgesehen, wie die ersten kugelrunden, prallen Tränen die großen, unschuldigen Augen seines Bruders verließen. Doch wie sollte er seinem kleinen, dummen Bruder erklären, dass er nur so handelte, ihm aus dem Weg ging, Gemeinheiten gegen diesen kleinen Dickkopf schlug, weil sein Vater das von ihm verlangte? Sasuke würde doch niemals verstehen, zumindest im jetzigen Zeitpunkt, war sein kleiner Bruder doch erst 7 junge Jahre alt, dass ihr Vater die Befürchtung pflegte, dass Itachi durch seinen Bruder verweichlichte, sich nicht mehr auf die eigentliche Arbeit als Anbuführer konzentrierte. Und genau das war seinem Vater wichtiger als die Geschwisterbeziehung seiner beiden Söhne. Itachi wusste auch ganz genau, was geschehen würde, wenn er sich nicht dem Willen seines Vaters beugte. Nicht nur er würde hart bestraft werden -Itachi wollte nicht daran denken, welche Methoden sein Vater zur Strafe verwenden würde-, sondern auch sein Ototo würde den Zorn ihres Vaters auf sich ziehen, da er immer öfter ins Visier genommen wurde, wenn ihr Vater irgendwo Dampf ablassen musste. Sein schwacher Bruder würde nicht verstehen, dass er das nur tat, um ihn zu schützen. „Mein Aniki ist ein Baka!“, hörte man auf einmal den Ausruf Sasukes. „Baka, Baka, Baka! Ein doofer Baka.“ „Sasuke...“, resigniert ließ Itachi die zuvor angesammelte Luft aus seinen Lungen strömen. Sein Bruder schien wirklich sehr verletzt zu sein, beleidigte dieser ihn für gewöhnlich nie. Auf einmal traf ihn etwas hartes gegen den Kopf. Sasuke hatte ihn beworfen! Er sah seinen kleinen Bruder mit geweiteten Augen an, dann huschte sein Blick kurz auf den Boden, um festzustellen, dass es Geldmünzen gewesen waren, womit sein Bruder ihn beworfen hatte. „Wozu habe ich Mutter nach Geld gefragt, wenn du sowie nicht mit mir Eis essen gehen willst!“ „Sasuke, ich-“, versuchte er Sasuke aus seinem Redeschwall herauszuholen. „Ich hasse dich!“ Diese drei Worte erschütterten Itachi. Sie erschütterten ihn nicht nur, sondern verletzten ihn bis aufs tiefste. Wie hatte er denn je erahnen können, dass sein Ototo so sehr unter seiner ´Abwesenheit´ litt? Das hatte er doch alles nicht gewollt. Er wollte seinen kleinen Bruder nicht so leiden sehen. „Baka!“, schrie Sasuke mit so einer Intensität aus, sodass Itachi bemerkte, wie alles in diesem kleinen Körper zu zittern und zu beben begann. Sasuke, dachte er, das alles wollte ich doch gar nicht. Plötzlich drehte sich Sasuke um, und lief davon. Aus reinem Reflex stieß sich Itachi von der Bank, auf der er gesessen hatte, ab und versuchte seinen Bruder einzufangen. „Sasuke, warte!“, rief er, doch der kleine Junge beschleunigte seine Schritte umso mehr. Er wollte seinen Bruder nicht mehr sehen. Er wollte nicht mehr so tief enttäuscht werden. Er wollte, dass alles wieder so wie früher war. Sein Aniki sollte ihn einfach wieder in die Arme schließen, ihn durch knuddeln, und sagen, wie lieb er ihn hatte, und das er ihn für nichts auf der Welt hergeben würde. So musste es sein, und nicht, dass sein Bruder ihn so missachtete. Sein alter Aniki sollte endlich wieder zurückkommen. Er mochte den jetzigen nicht. Dicke, heiße Tränen vernebelten ihm die Sicht und liefen das Gesicht herunter und dadurch merkte er nicht, dass er in Richtung Wald rannte. Aber ihm war es sowieso im Moment egal wohin er lief. Hauptsache weg von diesem kalten, gefühlslosen Aniki. Auf einmal packte eine Hand von hinten seine Schulter und schleuderte ihn mit einer hundertundachtzig Grad Drehung herum. Und dann wurde er ohne Vorwarnung gegen eine Brust gezogen und innig umarmt. „Ototo, es tut mir leid.“, keuchte Itachi, nicht weil er außer Atem war, sondern weil eine gewaltige Lawine von Empfindungen ihn erreicht hatte. Er wusste nicht warum, doch er hatte für einen Augenblick daran gedacht, dass er seinen kleinen Bruder nicht rechtzeitig einfangen konnte. Das er dann plötzlich durch seine Finger glitt, nicht mehr für ihn erreichbar wäre. Nein, dass durfte niemals passieren. Denn sein kleiner, dummer, naiver Bruder würde für alle Zeiten nur ihm gehören. Itachi nahm ein wenig Abstand zu Sasuke, nur um dessen Gesicht in seine Hände zu nehmen. „Ototo, “ sagte er leise und sah in die wundervollen schwarzen Augen Sasukes, die groß, rund waren und unter Wasser standen, „ich werde nicht zu lassen, dass ein andere dich jemals verletzten wird, dir zu nahe kommt oder etwas Böses von dir will. Verstehst du das Ototo? Denn du gehörst mir.“ Und mit diesen Worten legte Itachi seine Lippen auf die Sasukes, um ihm zu zeigen, dass alles wieder so wie früher war. Und genau dieser Vertrauensbeweis veranlasste Sasuke dazu sich mit solch einer Wucht gegen seinen Bruder zu schmeißen, das beide auf den Waldboden fielen. Doch dieses kümmerte Sasuke wenig. Er hatte seinen Aniki wieder. Seinen geliebten Aniki, der immer für ihn da war und ihn vor allem geschützt hatte, was ihn Schaden zufügen konnte. Und mit diesen Gedanken küsste der kleine Junge seinen großen Bruder erneut, nicht ahnend, welche Gefühle er damit bei dem anderen herauf schwor. Ganz unabhängig von seiner jetzigen Lage, in der vorherigen Situation, stieg die so verachtende Röte in Sasukes Gesicht. Das alles war so bizarr. Er blickte in Itachis Augen und dachte dabei an ganz andere Sachen, wie an damalige Zeiten, wo er, so naiv wie er nun einmal gewesen war, ohne große Bedenken seinen Bruder geküsst hatte. Oder das er immer an der Seite seines Bruders sein wollte, in seiner Nähe, weil er sonst... Sonst was? Weiter konnte Sasuke nicht darüber nachdenken, da er plötzlich eine tiefe Stimme an seinem rechten Ohr vernahm. „Ototo“, dieses eine Wort reichte schon aus, um Sasuke eine gewaltige Gänsehaut über den Rücken zu jagen, „ich werde nicht zu lassen, dass ein andere dich jemals verletzten wird, dir zu nahe kommt oder etwas Böses von dir will. Verstehst du das Ototo? Denn du gehörst mir!“ Fassungslos stolperte Sasuke Rückwerts, hatte es irgendwie während seiner Gefangenschaft in der Vergangenheit geschafft sich aufzurichten, und stieß gegen die Matratze, sodass er genau auf dieser landete. Nur mit geweiteten Augen war er in der Lage, seinen Bruder anzusehen. Das konnte nicht sein! Das durfte alles einfach nicht wahr sein. „Erinnerst du dich an meine Worte?“ Wie konnte er nicht? Es war an dem Tag gewesen, der alles so verändert hatte. „Erinnerst du dich daran, mein kleiner, dummer Ototo?“ Wieso tat es so weh? „Erinnerst du dich auch daran, was du danach getan hattest?“ Wieso tat es so sehr weh, diese Worte zu hören? „Du hast deine kleinen, unschuldigen Lippen auf meine gelegt, Sasuke.“ Reiß es doch raus!, dachte Sasuke qualvoll. „Naiver kleiner Bruder. Du wusstet nicht was dieses Zeichen bedeutete?“ Reiß mein verdammtes, blutendes Herz raus! „Vertrauen, Zuneigung, Verehrung, Sehnsucht, Begierde, Liebe...“, jedes dieser einzelnen Worte wurde so intim ausgesprochen, dass Sasuke nicht anders konnte, als den Tränen, die sich in seinen Augen gesammelt hatten, freien Lauf zu gewähren. Das war zu viel! Einfach zu viel! „Und warum zur Hölle hast du es dann getan!?“, rief er schmerzerfüllt aus. Zitternd rückte Sasuke der Wand –hinter seinem Rücken- näher, als Itachi sich auf ihn zu bewegte. Er kam immer näher, bis er schließlich mit seinen Knien auf der Matratze aufkam, sich mit den Händen links und rechts, von Sasukes angewinkelten Beinen, abstützte und ihm ins Gesicht sah. „Warum, Aniki?“, man hörte Sasukes Verzweiflung aus seinem Inneren kommen. Hatte dieser Junge denn nicht schon genug gelitten? Anscheinend nicht, so dachte wahrscheinlich Itachi, als dieser den nächsten Schritt einleitete. Sasuke hatte nicht die geringste Chance gehabt überhaupt zu reagieren. Denn so schnell hätte er in seinen jetzigen Zustand überhaupt nicht reagieren können. Blitzschnell schoss Itachis Hand, wie aus dem nichts, hervor, legte sich gekonnt in Sasukes Nacken und zog ihn zu sich. Und dann trafen sich ihre Lippen. Sasuke wusste nicht wie ihm geschah. Es kam ihm wie Jahrhunderte vor, als er das letztes Mal so von seinem großen Bruder berührt worden war. Denn etwas hatte sich verändert, aber genau wissen, was es war, tat er nicht. Er konnte es sich nicht erklären. Erinnerungen über Erinnerungen, schlugen in ihn ein, verursachten ihn dazu, gänzlich von der Wand abzukommen, zwang den Überlegenderen, nach hinten zu gleiten, sodass er nun vollends auf der Matratze lag. Seinen Bruder direkt über ihn, den Kuss nicht unterbrechend, wussten seine Gedanken nicht, wie sie sich am besten ordnen sollten, wo sie anfangen und enden sollten. Sein wichtigstes und eigentlich aktivstes Organ wurde von einem dicken, schwarzen Schal umhüllt, er konnte nicht mehr denken, nicht mehr sehen, nur noch fühlen und empfinden. Alles schien sich von ihm zu lösen, denn nur eines war in seinem Inneren von Bedeutung; Die Nähe, Wärme und Anwesenheit seines Bruders. Wie von selbst, hoben sich seine Arme, legte sich um Itachis Hals, und zogen ihn somit näher an sich. Er würde es nicht zulassen, dass sein Aniki wieder ging. So lange wurde er alleine gelassen, und genau jetzt durfte er sich diese Zweisamkeit nicht mehr nehmen lassen. Nein, nie wieder würde er alleine solch innerliche Schmerzen ertragen müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)