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道ならぬ恋 - michi・naranu koi

was passiert, wenn durch unglückliche Zufälle sich ein Schüler in einen Lehrer verliebt? Neues Kapitel online 10.02. Uhr
von

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じょしょう - jo・shō

Der Prolog

ja er ist noch nicht das vielsagenste, so wie eben ein Prolog normalerweise ist.

Dennoch viel Spaß und den wünsche ich auch Horo-x-Ren, ihre geschichte Family, hat mich inspiriert und sie ist ne tolle Schreiberin *_*, aber die Geschichte oder so ist inhaltlich anders.

lest selber.
 

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Es vergehen Jahre schnell, langsam, gut und oder schlecht. Jeder hat da sein eigenes Befinden, so wie auch ich meines habe. Meine Befinden waren dabei eigentlich immer sehr schöne. Ich hatte natürlich auch meine Tiefpunkte. Allerdings sind meine Tiefpunkte weniger dramatisch als man es von anderen Leuten kennt. Manchmal denke ich, dass sie so ziemlich banal sind, dennoch empfinde ich sie als schlecht und dagegen werde und kann ich nichts tun. Wozu denn auch? Sie gehören zum Leben dazu.

Allerdings mag ich es nicht, wenn man versuchte mir das Leben schwer zu machen, nur weil man denkt mich mit Beleidigungen fertig zu machen, denn ich selber bin nämlich kein Mensch, der sich alles gefallen lässt und das sieht vielleicht auch so fast jeder Außenstehender. Zwar sehen sie es nie auf den ersten Blick, aber so ziemlich auf den zweiten. Denn ich war nicht wie es schien klein und süß, jedenfalls nicht für diese Personen, sondern böswillig. Wenn man nur schon meinte ich sei süß, sahen sich die schon an der Wand gedrückt oder mit entblößten Hosen wieder. Nur so konnte ich nicht bei Omas oder Muttis umgehen, da musste ich es hinnehmen und mich triezen lassen.

Jetzt werde ich, da ich gerade sehr, sehr unzufrieden bin, einen Neuanfang starten. Neue Stadt, neue Schule und neue Wohnung. Ja , und das alles ohne meine Familie. Die einzige Person, die ich dann mehr oder weniger haben werde, ist mein Freund. Er war auch der Grund, warum ich diesen Neuanfang so gesehen mache. Denn er musste, aus beruflichen und leider Gottes auch Träumerischen Gründen, umziehen und schon als ich das Gehört hatte, wusste ich, ich würde ihn Folgen. Ich kann einfach nicht ohne ihn und er, glaube ich, auch nicht wirklich ohne mich. Er bat mir ja schließlich an mitzukommen und sich um alles zu kümmern, was die Wohnung und die Schule, wie auch was sogar den Schulweg betraf. Er meinte auch, bei dem Papierkram würde er mir helfen und mich nicht im Stich lassen, wenn ich auch nur Probleme hätte.

Mir kamen die Tränen. Schon alleine dieser Gedanke, als er mir das am Telefon gesagt hatte, war einfach nur rührend. Er wusste ja, wie es mit mir und meiner Familie stand. Ich liebe sie zwar, konnte sie aber jederzeit verlassen, weil ich mich nicht mehr so wohl fühle, wie als ich noch dreizehn war. Jetzt bin ich ja sechzehn, sprich Mitte meiner Pubertät und ich habe gerade die Nase echt gestrichen voll von ihnen und darum werde ich auch gehen. Weg von Kanagawa und ab nach Tokio. Es wird Zeit einen Schlussstrich von dieser Stadt zu ziehen, von dieser Schule und auch von den Freunden. Allerdings waren sie mir nicht mehr so angebunden, daher würde dieser Verlust schnell überbrückt werden. Ich würde sicherlich neue Freunde finden. Da war ich mir sogar fast so sicher wie, dass ich … das ich Drummer bin. Leider musste ich mein Drumset zwar jetzt aus Geldgründen verkaufen, aber ich werde schon wieder eine Möglichkeit haben, noch einmal auf meinem heiß geliebten Instrument zu spielen. Wie auch noch einiges mehr… und alles würde damit beginnen, wenn ich an meines Freundes Tür stehe.

しょしょう - sho・shō

Eigentlich sollte das apitel schon früher fertig werden und es tut mir leid dass es jetzt erst hoch geladen ist.

Ich hoffe es gefällt euch! Bitte hinterlasst Kommis

Widmung: bleibt bei Horo-x-Ren

und ein riesen dank an sonea, hat mir die Geschichte über telefon gebetat (und Computer)
 

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Geschafft, wie ich nun einmal nach dem Treppenhochschleppen bin, schmeiße ich die letzte Tasche von dreien einfach achtlos weg und lasse meine Beine sprechen, die mir sagen, dass ich mich erst einmal ausruhen soll. So finde ich mich auch schon wenige Sekunden später an der Tür lehnend am Boden wieder.

Wie kann man auch in einer Wohnung wohnen, im 5. Stock, die kein Fahrstuhl beinhaltet? Es ist doch der bloße Horror diese Treppen mit soviel Gepäck, wie ich es eben habe, hoch zu rennen.

“Scheiße”, entkommt es mir, als ich bemerke, wie geschafft ich eigentlich bin. Ich komme mir ja fast vor, als würde ich gleich sterben. Mein Atem geht viel zu schnell, mein Puls rast und mein Herz schlägt knapp unter meinem Adamsapfel. Was für ein Scheiß Gefühl. Es schmerzt höllisch.

Gequält schließe ich meine Augen und lege meinem Arm über diese, um das durchscheinende Licht von dem Flurfenster zu entkommen und mit meiner anderen fahre ich mir ruhig über mein Hals. Es pochte.
 

Nach ein paar Minuten des Beruhigens, funktioniert mein Körper nun wieder normal. Genüsslich lächle ich, als ich keine Schmerzen mehr an Brust und Hals vernehme und mir auch wieder bewusst wird, dass ich gleich Uruha wieder sehen werde. Einen Monat musste ich ohne ihn auskommen, ohne eine Person, die mich vor anderen beschützt. Schon eigenartig.
 

Ich richte mich also nun wieder auf und klopfe mir meine Sachen zurecht. Ob Uruha mich schon erwartet, schießt es mir durch meinen wunderschönen Kopf, und wie auf Kommando wird die Tür von innen geöffnet und mein viel größerer Freund springt mich an und ich lande wieder auf dem Boden. “Ruki, endlich bist du da. Ich habe es mir also doch nicht eingebildet, dass etwas vor der Tür war.” Uruha schmiegt sich nach diesen Worten an mich und vergräbt seinen Kopf in meine Halsbeuge. “Ich habe dich vermisst. Warum kommst du erst so spät?”, fragt Uruha sehnsüchtig und fängt an meinen Hals mit lauter kleinen Küssen zu kosen.
 

Ich grummle. “Uruha, was machst du denn jetzt schon wieder?”, frage ich ihn leicht genervt und er blickt mit großen Kulleraugen zu mir. Ach Uruha, nicht dieser Blick. Bitte nicht dieser Blick. “Ich küsse deinen Hals”, flüstert mein großer Freund mir leise in mein Ohr und ich schüttle nur den Kopf. “Ruha, du weißt,…”, setze ich an, doch küsst mich Uruha just in dem Moment auf den Mund und verschluckt die Worte, die ich gerade aussprechen wollte. “Ich weiß, dass wir kein Paar mehr sind, aber dennoch will ich deine Nähe nicht missen und bei so vielen Wochen ohne dich, da kann ich mich doch nicht zurückhalten”, haucht er mir an meine Lippen und zieht mich wieder zu einen Kuss zu sich heran. Dieses mal meckere ich nicht, über diese Tat, sondern ich schließe einfach die Augen und genieße seine so prahlen Lippen, die einen so schönen Schwung haben, das man wirklich nur schwer von weg kommt.
 

Wir lösen erst den Kuss, als ich merke, wie mir die Luft zum Atmen fehlt. “Du kannst froh sein, dass ich momentan nicht vergeben bin”, zische ich und Uruha lacht auf. Dann erhebt er sich und wirkte dabei so elegant wie eine Katze. Er hält mir eine Hand hin, dich ich auch dankend annehme.
 

“Du hast dich nicht ein Stück verändert”, trällert Uruha und betrachtet erst dann den Flur. Ich kann sehen, wie sich das Entsetzen oder Erstaunen immer mehr in ihm ausbreitet, denn seine Züge veränderten sich immer mehr und nach schon wenigen Sekunden stand sein Mund offen. “Sag mal Ruki, hasr du die ganze Wohnung leer geräumt?”, fragt er mich und immer noch wie gebannt auf meine Koffer und Taschen starrend. Ich schüttle den Kopf, was Uruha nicht wirklich sehen kann und ich deswegen mit einem “Nein, nur mein ganzes Zimmer” antworte.
 

“Wo auch immer du so viele Sachen gefunden hast, wow, aber du weißt, dass du hier nicht wohnen wirst?”, fragt er mich und wendet seine Aufmerksamkeit wieder mir zu. Jetzt sehe ich wie ‘angearscht’, zu meinem Freund. “Wie, wo werde ich denn dann….”
 

“Klärt das doch bitte nicht zwischen Tür und Angel!”, höre ich auf einmal eine mir fremde Stimme, von hinter Uruha, der sich auch gleich zu dieser umdreht hat. “Ai, Ai, Boss”, spricht er leicht scherzhaft, packt mich am Handgelenk und schiebt mich in die Wohnung und so bekomme ich mit, wer gesprochen hat. Ein Mann mit seidig glänzenden schwarzen Haaren und schönen mandelförmigen Augen. Ich laufe leicht rot an, als ich diesen doch recht hübschen Mann erblicke, nicke aber nur zur Begrüßung und lasse mich von Uruha in das Wohnzimmer ziehen. “Aoi, bringst dann bitte Rukis Sachen rein, nee? Bist doch so sozial!”, und mit diesen Worten schließt er das Wohnzimmer ab und ich höre von der anderen Seite der Tür nur ein Fluchen und Donnern. Eigenartig. Sehr eigenartig.
 

“Ano, Ruha, wer ist der Mann?”, frage ich ihn, nachdem er noch ein “Danke Schatzi”, verlauten ließ und sofort dreht sich mein brünetter Freund zu mir um. “Das war und ist Aoi und wir wohnen zusammen” erklärt er mir und ich nicke, um ihm zu verdeutlichen, dass ich es verstanden habe.
 

Allerdings ist für mich die Frage offen, ob sie nur Freunde sind, die zusammen wohnen, oder ob sie eine Beziehung miteinander führen. Ich weiß es nicht, und ich glaube, es wäre erst einmal auch das Beste, es dabei zu belassen. Ich war schon immer viel zu neugierig und ich sollte wirklich lernen, niemanden damit zu bedrängen. Tja und so kann ich auch gleich damit beginnen. Ich seufze auf diese Gedanken hin und bemerke dabei nicht, dass diese Handlung die Folge hat, dass Uruha mich schief mustert.
 

“Ach Ruki, mach dir doch nicht gleich so riesige Gedanken. Wenn du noch was für mich empfindest, dann sag es. Noch bin ich solo.” Ich schrecke zusammen, als ich Uruhas sanfte Worte höre und er mich kurz darauf umarmt. Dabei schüttele ich den Kopf.
 

Vor noch einem Jahr, ja, da dachte ich, er sei die Liebe meines Lebens. Doch nun weiß ich es doch etwas besser. Wir sind nicht als ein Paar füreinander bestimmt, sondern eher so was wie beste, beste Freunde, die so gut wie alles miteinander machen dürfen, was sie wollen. Wie eben diese Knutschattacke, auch wenn ich davon doch eher absehe - erlaubt ist sie aber dennoch. Es ist eigenartig, dass wir uns doch so ziemlich ‘geil’ finden, aber es noch nie miteinander getrieben haben, noch dass wir wirklich tiefe Liebe empfinden. Er war einfach der erste Mann in meinem Leben gewesen und die Trennung mit ihm war echt irgendwie verletzend, obwohl ich nichts verloren habe. Normalerweise sagt man ja, dass es zwischen Ex keine Freundschaft entstehen kann, doch ich glaube, wenn es sich dabei um eine Beziehung mit Uruha handelt, dann geht das doch. Da bleibt man einfach befreundet.
 

“Ich, na ja, du hattest ja mit mir Schluss gemacht…” Ich will nicht wieder anfangen zu weinen, deswegen lege ich eine Pause ein, doch merke ich, wie die Tränen sich langsam in meinen Augen stauen und nur darauf warten, das ich blinzle, damit sie endlich frei gelassen werden. Uruha entzieht sich kurz der Umarmung, nur um mich kurz darauf wieder in eine zu ziehen und mich dann sanft zu küssen.
 

Jetzt ist es geschehen und die Tränen laufen herunter. “Uruha” schluchze ich in einen der Küsse, vergrabe meine Hände an seiner Schulter. Mein Freund löst den Kuss wieder und guckt mich eindringlich an. “Ruki, ich wollte dich nie verletzen. Das weißt du. Die Zeit mit dir war wirklich die beste und du bist bis jetzt auch die einzige, von der ich mich nicht richtig trennen kann. Ich, … Ruki, bitte hör auf zu weinen.”
 

“Warum?”, frage ich einfach aus meinen Gedanken heraus. Warum hat er mich denn dann verlassen? Ich bin mir sicher, dass er versteht, was ich meine und als er wieder das Wort ergreift und mir davor noch die Tränen wegküsst, bestätigt es mich noch mehr.
 

“Weil ich noch mehr Angst um dich hätte, wenn du mein Freund geblieben wärst. Ich schraube meine Gefühle zu dir runter, weil du noch so jung bist. Ich war dein Erster, weißt du und die Zeit war auch genial, auch wenn sie ohne Sex war und ich weiß dank dir, dass Liebe nicht nur aus Sex besteht. Ich habe mich nur von dir getrennt, weil es eine Liebe gewesen wäre, die nicht lange gehalten hätte und ich möchte, dass du deinen ersten Sex mit dem Mann hast, mit dem du auf ewig zusammen bleibst. So hoffe ich. Mit mir würde das nichts werden, dazu kenne ich mich zu gut. Verstehst du das? Auch wenn ich noch immer Gefühle für dich hege, es ist besser so.”
 

Ich schaue zu ihm auf. “Du liebst mich noch?”, frage ihn im Flüsterton und erhalte als Antwort ein Nicken. “Und du hast nur meinetwegen Schluss gemacht? Nicht so wie du es mir erst gesagt hattest?”, wieder folgt ein Nicken Uruhas und er sieht mich ernst an. Ich schließe für einen Moment meine Augen. “Wir werden nicht mehr zusammen kommen?” frage ich, obwohl es dann doch eher eine Feststellung ist und anscheinend hat es Uruha auch eher als eine gesehen. “Ich hege zwar noch Gefühle für dich, weil du komplett anders bist. Doch sie reichen nur für eine starke Freundschaft, eine, die noch höher ist als beste Freundschaft. Hm? Lass uns einfach leben, wie wir es für richtig halten. Ohne die Wörter Beziehung oder Affäre.”
 

Ich nicke. “Ist okay. Das gefällt mir sogar irgendwie. Aber sag mal? Hast du ein Taschentuch und was zu Trinken?” Uruha grinst wieder und plötzlich hebt er mich auf seine Arme. “Klar hab ich das. Ich bring es dir gleich, aber vorerst lade ich dich auf die Couch ab.” Ich quieke kurz auf, als ich den Boden unter den Füßen verliere und bin umso glücklicher, als ich sanft auf der Couch abgesetzt werde. “Danke”, nuschle ich und gucke noch kurz in Uruha Gesicht, das pure Freude ausstrahlt, bis dieser mir den Rücken zudreht, da ich ihn ja um etwas gebeten habe.
 

Ich starre auf seinen Rücken und fange an darüber nachzudenken, worüber wir gerade gesprochen haben. Uruha liebt mich immer noch, mehr oder weniger, möchte aber keine Beziehung und er möchte, dass ich glücklich werde. Irgendwie sehr rührend und ich kann nicht abstreiten, dass unser Verhältnis nun eigentlich besser ist als zu Zeiten, in denen wir noch zusammen waren. So scheint sich es wohl zu sein, wenn man sich liebt, aber nicht für einander bestimmt ist. Die Frage ist nur, wer dann für mich bestimmt ist. Wirklich die Person, mit der ich meinen ersten Sex erlebe?
 

Ich beiße mir unbewusst auf die Unterlippe, atme aber dann bewusst tief ein und wieder aus. Die Liebe ist eindeutig ein Mysterium für sich.
 

“Ich habe dir ne Cola gebracht. Ich hoffe, das ist angenehm.” Ich schrecke wieder kurz zusammen. “Man, erschrecke mich doch nicht immer so”, blaffe ich ihn noch unter Schock stehend an und Uruha lacht erstmal herzhaft. “Tut mir leid, aber du warst in Gedanken”, lacht er mehr, als dass er spricht, aber es war in Ordnung und ich lasse mich dann auch anstecken.
 

“Sag mal, was macht Aoi jetzt eigentlich, wenn ich mich nicht irre, heißt er so?”, frage ich und nippe an meiner Cola. Uruha lehnt sich derweil bequem zurück auf die Couch, auf der er sich niedergelassen hatt und überlegt. “Ich glaube, er ist jetzt im Bad und macht sich fertig für seinen Auftrag nach her, bei einer Hochzeit”, erklärt er mir. “Ist er also nicht in der Band mit bei?”, frage ich aus Überraschung zurück und blicke verwundert drein, als Uruha den Kopf schüttelt. “Er ist in der Band, wie auch noch jemand anderes, der in wenigen Minuten hier eintritt”, spricht er ruhig und fängt an meinen Rücken entlang zu streichen. Dabei blickte er verträumt darauf. “Allerdings haben wir alle noch Nebenjobs. Ich arbeite zum Beispiel noch in einem Gemüsegeschäft und Aoi eben bei einer Hochzeitsagentur und Person Nummer 3... keine Ahnung. Hat er uns noch nicht verraten.”
 

Jetzt ist meine Neugier über den Fremden geweckt, den ich auch noch kennen lernen soll. “Wieso?”, frage ich daher und Uruha zieht eine seiner Brauen hoch. “Weiß ich nicht. Reita legt viel Wert darauf, dass er unentdeckt bleibt, was seine Identität als Zivi angeht”, spricht er mit den Schultern zuckend zu mir. “Aber ich kenne ihn schon lange und er ist vollkommen in Ordnung, ich glaub von uns dreien der Vernünftigste.”
 

Ich lege meinen Kopf schief. “Wieso lerne ich ihn kennen?”, frage ich und Uruha setzt ein verdorbenes Lächeln auf. “Weil er dich zu dir nach Hause fahren wird, da ihr gezwungenermaßen Nachbarn werdet.” “Oh”, entkommt es mir nur, nachdem mir das offenbart wurde. Na dann hoffe ich mal, dass ich mit ihm auch klar kommen werde. Irgendwie habe ich nämlich keinen Bock, alleine, ohne jeglichen Freund, etwas entfernt von meinem einzigen Freund in einer fremden Stadt, zu wohnen.
 

“Keine Sorge, ich glaube, er dürfte dir schon gefallen und ihr werdet gute Freunde”, versucht Uruha, mich zu beruhigen. Anscheinend habe ich mein Gesicht verzogen gehabt, als ich wieder meinen Gedanken nachgegangen bin. Wieder nicke ich und nun fällt mir auch ein anderes Thema ein. “Ruha?”, fragte ich ihn und nehme wieder einen schluck Cola und beobachte meinen Freund aus meinen wachen Augen. “Ja, Ruki?”, fragt er und guckt mich ebenfalls, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken an. “Was ist jetzt eigentlich mit der Schule? Wann muss ich hin und wo?” Kaum habe ich die Frage ausgesprochen , springt der Besitzer der Wohnung auf rennt zu einem der Wohnzimmerschränke und kramt in diesen herum. “Uru?”, fragte ich vorsichtig. Er hat mich jetzt mehr als verwirrt auf der Couch zurückgelassen.
 

“Tschuldigung Ruki, aber ich suche… ich suche …” und er kramt weiter und weiter, “Ich suche, … ja genau, das hier!” Er hält mir ein Dokument, oder besser gesagt mehrere Dokumente vor die Nase. “Was ist das?”, frage ich dann mal so was von verpeilt und er tippt gleich darauf auf die Überschrift. Ich kneife meine Augen zusammen um so die Buchstaben vielleicht besser zu entziffern, was mir aber nur spärlich gelingt, weil ich eben ohne Brille diese Weiten kaum erkenne.
 

Dann aber entziffere ich die Buchstaben und lese laut das Wort: “Schulbescheinigung” vor.
 

“Ja genau”, gibt Uruha meinen gelesenen Wörtern Recht und setzt sich nun wieder elegant lasziv neben mir hin. Ich werde rot bei diesem Anblick. Das sieht immer wieder so geil aus. Genau so habe ich ihn kennen gelernt.
 

Allerdings komme ich nicht weit mit meinen Gedanken in die Vergangenheit, da es auf einmal klingelt. “Ich geh schon!” ruft dieser Aoi vom Flur aus und Uruha freut sich darüber wie ein Keks. Er ist echt faul. Ich schüttle kaum merklich den Kopf. Wir beide sind nun still und lauschen, um herauszufinden, wer an der Tür ist, und Uruha fängt an zu strahlen, als er hört, wer da steht. “Er ist da”, flüstert er mir zu und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Für diesen kurzen Moment gefriere ich ein. Mit diesem Kuss hatte ich jetzt nicht gerechnet gehabt.
 

Erst als die Tür aufgeht, taue ich auf und wende meinen Blick zu dieser. Dort stehen zwei Personen. Der eine, so weiß ich, ist Aoi und der andere, ja, der andere ist? Ich weiß es nicht. Der Andere ist blond schwarz, was den Schopf angeht und diesen hat er zu einem halben Iro hochgestylt und er ist genauso groß wie Aoi. Die Augen des zweiten Mannes sind zudem mit schwarzem Eyeliner umrandet. Die Klamotten, ja, die sind, so glaube ich, ganz normale Alltagsklamotten. Allerdings stimmt etwas an dieser Person nicht. Es fehlt eine Nase. Nein, gut, er hat eine Nase, das sehe ich, allerdings versteckt er diese Hinter einem Band und irgendwie hinterlässt diese Feststellung für mich gleich die Notiz: “Interessante Person, will mehr über ihn wissen, will mehr von ihm.”
 

Den Gedanken, dass ich mehr von ihm möchte, schiebe ich aber erstmal beiseite und starre ihn erwartungsvoll an. Daher bekomme ich auch nur am Rande mit, dass Uruha aufsteht und auf diese Person zu geht, ihr etwas ins Ohr flüstert. Ich blinzle einmal und stehe dann auch auf. Uruha dreht sich sofort zu mir um und hält mir eine Hand hin. “Das ist Ruki”, stellt er mich Aoi und dem mir noch Unbekannten vor, auch wenn ich glaube, dass es höchst wahrscheinlich mein Nachbar sein wird. Ich verbeuge mich kurz und die Anderen auch und nuscheln dabei ein “angenehm”. Dann richten sie sich auch wieder auf und der Blonde hält mir eine Hand hin. Ich zögere bei der Annahme dieser, doch ergreife sie dann doch. Sofort zieht er mich näher zu sich. “Ich bin Reita”, flüstert er mir nahe an meinem Ohr, “schön dich endlich mal persönlich kennen zu lernen. Du bist viel niedlicher, als die Fotos es preisgeben.” Ich reiße meine Augen bei diesen Worten auf. Mein Herz rast wie wild. Warum spricht der Fremde, nein Reita, das so anzüglich aus und warum flüstert er das? Ich bedenke jetzt mal nicht, dass er meinte ich sei niedlich, weil ich gerade nicht als Beleidigung auffasse. Eher laufe ich rot an und mein Herz schlägt weiterhin wie wild. “A… angenehm”, stottere ich heraus und blicke für einen Moment in Reitas Gesicht. Er grinst und gibt mir noch kurz einen Kuss auf die Wange, ehe er mich frei gibt wie eine übergroß angelaufene rote Tomate.
 

Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie auch Uruha grinst, auf mich zukommt und mich wieder in die Arme nimmt. “Ja, das ist Reita. Naja und der andere Hübsche mit den schwarzen Haaren, das ist Aoi.” Ich nicke ihm zu und nuschle ebenfalls ein “Angenehm”. Dann fällt mir auf, dass Aoi anders aussieht, als noch bei meiner Ankunft und mir platzt ein “Wow” heraus. Wobei er jetzt peinlich gerührt wegguckt. Uruha und Reita fangen an zu lachen und ich und Aoi stehen nun verdattert neben diesen Beiden und schauen uns dumm an. “Hört auf zu lachen!”, blafft Aoi die Beiden an und sofort beißen sie sich auf die Lippen, um so ihr Lachen zu ersticken. “Danke, Ruki”, bedankt er sich dann für mein mehr oder weniger Kompliment. “Weswegen hast du dich so herausgeputzt? Willst du heiraten?” Aoi bekommt bei der Frage einen gesunden Hautton und die anderen verstummen schlagartig. “Nun, ich werde mich gleich aufmachen, wohin mich mein Job zwingt und dafür brauche ich diese Tracht. Und was das Heiraten angeht, ja das möchte ich irgendwann, mit dem Menschen, der mir am meisten bedeutet. Nur steht das noch in weiter Ferne.” Er wuschelt mir durch die Haare und gibt mir ebenfalls einen Kuss auf die Wange. “Naja, ich glaube ich verzieh mich gleich”, er schaut durch die Runde und grinst Reita und Uruha breit an, denen nach diesen Worten der Mund offen steht. “Was guckt ihr denn so?”, fragt Aoi die Beiden und auch ich gucke nun fragend zu Uruha und Reita. “Wollt ihr denn nicht die Person, die ihr liebt, eines Tages heiraten?” Reita fasst sich wieder und lehnt sich stillschweigend mit einem Grinsen im Gesicht und einem Funkeln in den Augen an den Türrahmen. Uruha allerdings läuft ein Stückchen röter an und senkt dann beschämt den Kopf und nuschelt “Doch schon, aber erstmal die Liebe seines Lebens finden”.
 

Es schmerzt. Irgendwie schmerzt mich der Satz, den Uruha eben gesagt hat. Ich weiß zwar, dass wir nicht mehr zusammen sind, aber dennoch schmerzt es mich das zu hören, da er mir mal gesagt hat, dass ich die Liebe seines Lebens bin. Wieder wollen die Tränen hochkommen, also beschließe ich Aoi schnell auf Wiedersehen zu sagen und setze mich dann sofort wieder auf die Couch mit dem Rücken zu Reita und vor allem zu Uruha. Aoi lächelte mich noch kurz an und meint noch “Man sieht sich!”, bis er sich wieder Uruha und Reita zuwendet.
 

Ich hocke mich nun auf die Couch, verstecke mein Gesicht in meinen Händen und lehne mich zurück. Nein ich darf jetzt nicht wieder weinen. Wir hatten doch schon alles abgeklärt. Es ist doch wahr, was Uruha gesagt hat. Warum aber verspüre ich dann diesen Schmerz? Warum fühle ich mich, als hätte man mein Herz gerade mit einem Pfeil durchbohrt?
 

Ich atme ruhig ein und aus, versuche einer Heulattacke auszuweichen und zucke zusammen, als plötzlich Hände an meinem Hals spüre. Ich halte inne mit Atmen und ziehe nur zögerlich meine Hände von meinem Gesicht weg. Ich blicke in die braunen Augen des blonden Mann, die sich ziemlich dicht vor meinem Gesicht befinden. “Alles okay?”, fragt er mich und ich nicke. “Ja, nur ein wenig geschafft und müde”, lüge ich ihn an. Tja, ich war eigentlich immer sehr überzeugend, was das Lügen angeht und anscheinend war ich dieses mal auch wieder erfolgreich, denn er dreht sich zu Uruha um und sagt ihm, dass er wohl gleich mit mir los machen möchte, weil ich eben müde bin.
 

“Nein, schon okay, wir können ruhig noch blei…” - “Nein”, unterbricht Reita meinen Satz in einem strengen Ton , “Du siehst gerade eh nicht gut aus. Du solltest dich hinlegen.”
 

Jetzt tritt auch Uruha zu mir und mustert mich und stimmt seinem Freund zu. “Und du musst morgen früh raus, mein Lieber”, klärt er mich auf. “Was, früh raus? Weswegen?”, gebe ich überrascht von mir und gucke ihn an. “Ja, wegen der Schule. Ich habe dich schon angemeldet, sodass du sofort loslegen kannst. Sprich: morgen ist dein erster Schultag.”
 

“Was morgen schon?”, entkommt mir die Frage mit überdimensional hoher Stimme. “Ja, morgen schon. Deine Schulkleidung hängt schon in deiner Wohnung”, gibt er mir zur Antwort. Ich seufze. Na toll dann geht schon gleich morgen der Stress los. “Gut, okay, dann hau ich schon ab. Hilft mir aber jemand mit meinen Taschen?”, frage ich die Zwei und sie gucken mich irritiert an. “Die sind doch schon in Reitas Wagen!”, gibt Uruha von sich und guckt mich mehr als mitleidig an. “Ist alles in Ordnung, Ruki?”
 

Ich schüttle den Kopf. “Seit wann sind sie denn da?” Uruha guckt bei der Frage zu Reita und dann wieder zu mir. “Wo bist du bloß immer mit deinen Gedanken?” ich sehe nun zu Boden. “Weiß auch nicht”, sage ich ihm leise und erhebe mich dann auch schon.
 

“Ach Ruki!”, seufzt mein Freund und zieht mich wieder einmal in eine Umarmung, die sehr warm ist.

“Ich komme dich im Laufe der Woche dann auch mal besuchen und sehe nach dem Rechten. Außerdem musst du wissen, dass ich mich als dein Erziehungsberechtigter ausgegeben habe, auf allen Formularen. Damit du schon mal bescheid weißt. Meine Nummer und Adresse hast du ja.” Ich nicke zur Antwort und gebe ihm noch sachte einen Kuss auf die Wange, um ihm meine Dankbarkeit zu beteuern.
 

“Gut, dann macht mal los!”, ruft er dann in den Raum und Reita marschiert in den Flur, was ich ihm gleichtue. Dort zieht er sich die Schuhe an und als er fertig ist, umarmte er noch kurz Uruha und klopft ihn auf den Rücken. “Viel Spaß bei der Arbeit, Großer, und auf Ruki pass ich schon auf.”
 

“Danke Reita, dass du das machst. Einen schönen Abend euch beiden noch und fahr vorsichtig!”, verabschiedet Uruha seinen Freund, der gleich anfängt zu schnauben und so was wie: “ich bin doch kein Weib” nuschelt. Ich grinse, die Reaktion war echt genial.
 

Dann wendet Uruha sich noch mal mir zu, beugt sich zu meinem Ohr herunter und flüstert mir leise etwas zu, sodass Reita es nicht verstehen konnte. “Bitte, freunde dich mit Reita an. Ihr drei seid mir die liebsten Personen, bitte tu mir den Gefallen.” Ich nicke und dann spricht er weiter. “Und passe bitte auf dich auf. Ich möchte dich auch wieder glücklich sehen.” Ich nicke wieder. “Danke, Ruha, für alles.”
 

Uruha richtet sich wieder zu voller Größe auf und nickt. “Gut, dann wir sehen uns und falls du Probleme hast, du weißt bescheid.” Ich winke zum Abschied und gehe dann hinter Reita aus der Wohnung, der die Hände in den Hosentaschen hat und nun leichtfüßig die Treppen herunterhüpft.
 

Ich allerdings gehe ganz langsam. Gerade war mir etwas schlecht und einen überhasteten Abgang will ich auch nicht hinlegen. Also halte ich mich mit äußerster Vorsicht am Geländer fest und starre nach unten. Warum ist mir jetzt auf einmal so schlecht? Ob es wohl daran liegt, dass ich seit zwei Tagen nichts mehr gegessen habe und vor lauter Aufregung kaum schlafen konnte? Oder weil ich einfach nur vollkommen ausgelaugt bin? Oder gar beides?
 

“Hey, komm, ich nehm dich Huckepack”, reißt mich die Stimme Reitas aus meinen Gedanken und ich gucke ihn einfach nur an, schüttle den Kopf und setzte einen nächsten Schritt nach unten. Allerdings stolpere ich, wie es das Schicksal eben wollte und falle direkt in Reitas Arme, der mich jetzt leicht wütend, aber dennoch auch liebevoll anguckt. “Ich nehm dich jetzt Huckepack, keine Widerrede!”, befiehlt er mir und ich willige bei diesem aggressiven Ton einfach ein.
 

So schreitet Reita nun mit mir auf dem Rücken langsam die Treppen runter und am Auto angekommen, setzt er mich erst ab, als er die Tür des Beifahrers geöffnet hat. Ich bedanke mich bei ihm und er schließt dann, ohne ein Mucks von sich zu geben, die Tür, schlendert zu seiner und steigt dann ein. Wir beide schnallen uns an und dann löst er die Handbremse, startet das Auto und gibt Gas.
 

Ich lehne mein Kopf die ganze Zeit gegen das Fenster, um diesen etwas abzukühlen. Dass Reita mich dabei beobachtet, bekomme ich nicht mit. “Hast du Hunger?”, fragt er dann in die Stille und ich wende meinen Blick zu ihm und nicke. Reita lächelt. “Gut, dann, lad ich dich noch kurz zu mir ein.”

Ich nicke wieder und wende mich dann wieder der Scheibe zu.
 

Nach ca. 15 Minuten sind wir dann wohl da. Ich muss sagen, dass das Gebäude nicht schlecht aussieht und ich freue mich irgendwie auf mein Zimmer. “Warte mal noch mit dem Aussteigen”, kommt es auf einmal von Reita, als ich gerade dabei bin, die Tür zu öffnen. “Wieso?”, frage ich und sofort erhalte ich die Antwort. “Weil du zu schwach bist, alleine rauf zu laufen und ich möchte zuerst das Gepäck ausladen”, gibt er mir preis und ich nicke, bin doch etwas zu sehr geschafft. So lehne ich mich jetzt in den Sitz und beobachte, wie Reita so ziemlich alles auf einmal mitschleppt.
 

Irgendwie ist das sehr nett von dem Blonden. Aber warum sorgt er sich so um mich? Er kennt mich doch kaum. Etwa nur weil ich ein Freund Uruhas bin? Ja, sicherlich. Oder ist das sein Wesen? Ob er jedem so hilft?
 

Er kommt wieder, öffnet mir die Tür und hält mir eine Hand hin. “Dann komm, deine Sachen sind verstaut.” Dann hebt er mich auf einmal einfach an. Ich kralle mich vor Überraschung in sein Shirt und verstecke mein Gesicht an seiner Brust.
 

Ist Reita wirklich zu jedem so? Wenn ja, dann ist er wirklich ein Geschenk für die Menschheit.

にしょう - ni・shō

Er setzt mich auf einem Stuhl ab und ich nuschle leise ein “Danke! Rei…ta”. Seinen Namen spreche ich etwas lang gezogen aus - ich glaube, Reita hätte es nicht gerne gesehen, wenn ich “Rei” zu ihm sagen würde. Ich mag es schließlich auch nicht, wenn man mich “Zwerg” oder “Kleiner” nennt.

Reita runzelt die Stirn, doch sagt er weiter nichts über meine ‘Aussprache’ des Namens.
 

“Kein Ding, Ruki”, gibt Reita mir zu verstehen, “Sag mal, was möchtest du denn trinken?”, fragt mein neuer Nachbar gleich und geht um den Tisch in Richtung Küche, die ich erkennen kann, da die Tür zu dem Raum offen steht. Ich blinzle ihn leicht verpeilt an. “Was hast du denn anzubieten?”, frage ich nach und blicke ihn verheißungsvoll an. “Nun, ich hätte anzubieten: nen Kaffee, nen Cappu, ja und was hab ich noch da? Lass mich mal gucken!”, schreit er mir aus der Küche heraus zu, damit ich ihn auch ja verstehe. “Ah ja, ich besitze auch so was wie Saft und normales Wasser und natürlich, nicht zu vergessen, Cola und Eistee.”
 

Ich überlege kurz bevor ich antworte. “Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann”, rufe ich ihm nachdenklich zu und füge in meinen Gedanken noch hinzu: wer weiß, was für einen schlechten Geschmack er besitzt. Plötzlich höre ich ein kleines ZISCH und Reita tritt aus der Küche, lehnt sich an den Türrahmen und guckt mich mit einer Büchse in der Hand und mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Was? Wie meinst du das?”, fragt er und nippt an der Büchse. Ich frage mich, was er da gerade trinkt und beantworte deshalb seine Frage nicht. “Was hast du da in der Hand?”
 

Reita nimmt die Büchse wieder von seinen Lippen weg, fährt sich einmal lasziv mit der Zunge über diese und lächelt dann vielsagend und zufrieden. “Das, Ruki, ist mein Lieblingssaft, aber antworte mir gefälligst auf meine Frage!”, befiehlt er mir, aber nicht mit einem lauten, ernsten Ton, wie es ein Vater tat, wenn er sauer war, eher empört. Ich kichere. Das hatte sich ja echt witzig angehört, seine Stimme war sicherlich eine Oktave höher gewesen. “Tschuldigung”, nuschele ich, “ich meine nur, dass ich überlegt habe, ob ich dir vertraue kann, wenn ich sagen würde: ‚Ich nehme das, was auch du nimmst!’ Verstehst du, was ich meine?” Reita nickt. “Willst du’s probieren?”, fragt er mich dann und ich schaue zu ihm auf. Er überfordert mich gerade. “Meinst du den Inhalt deiner Dose?”, frage ich sicherheitshalber nach und er verdreht die Augen. “Ruki! Natürlich meine ich den Saft!” Er stößt sich von der Wand ab und ist schneller bei mir, als ich sehen kann und hält mir die Dose vor die Nase. “Das ist mein Lieblingssaft und er ist aus 25% Lychee gemacht. Er ist so ziemlich das süßeste, was ich kenne und schmeckt wirklich abgöttisch gut”, raunt er mir mit einem erotischen Ton in mein Ohr und irgendwie werde ich einfach rot um die Nase herum. Just in diesem Moment stelle ich mir die Frage, warum ich nicht auch so ein Nasenband trage. Ich blicke schüchtern nach links, wo sich Reitas Kopf befindet und nicke. Er hebt seine Büchse an meine Lippen und ich spüre das kalte Metall ganz sachte auf diesen. Der Geruch des Saftes kommt mir entgegen und es riecht ja schon wirklich abgöttisch irgendwie. Ich schließe meine Augen und ich habe keine Ahnung wieso, ob es einfach nur an dem Geruch liegt oder einfach daran, dass ich doch die Angewohnheit habe, wenn ich trinke meine Augen zu schließen, auch wenn mir das neu wäre? Innerlich schüttele ich den Kopf. Ich sollte nicht soviel Nachdenken und es einfach dabei belassen, weil es eben so ist.
 

“Vertraust du mir denn?”, haucht Reita mir zu. Ich nicke und öffne sachte meine Lippen, halte dabei meinen Atem an, da meine Alarmglocken mir das Signal gaben, dass ich doch vielleicht Mundgeruch haben könnte oder gelbe Zähne. Eigenartig wie schnell ein Gehirn so arbeitet. Nach einigen Sekunden spüre ich, wie Reita die Büchse langsam anhebt und ich die ersten kleine Tropfen auf meiner Zunge schmecke. Ich bekomme eine Gänsehaut. Das Getränkt ist kalt, eisig kalt und KUSO schmeckt das einfach abgrundtief, abgöttisch, galaktisch, geil! Den Geschmack behalte ich noch ein wenig in meinem Mund, bis ich es dann doch herunterschlucke. Ich spüre, wie die Flüssigkeit meinen Hals herunterläuft und der Geschmack sich jetzt auch dort verbreitet. Leise stöhne ich auf. Nie im Leben hätte ich glauben können, dass es ein Getränk wie dieses gibt. Es ist nicht zu süß, hat eine gewisse stärke an Geschmack und irgendetwas unbeschreibliches hat es noch dazu, was es so unbeschreiblich macht.
 

Reita entfernte die Dose von meinen Lippen und sofort riss ich meine Augen auf und stöhnte kurz. Das Getränk macht schon beim ersten Schluck süchtig und jetzt möchte ich noch einen, nur das geht ohne die Büchse mit diesem Inhalt drin nicht. Sehnsüchtig folge ich der Büchse in Reitas Hand. Lass es aber dann sein und blicke Reita direkt bittend in die Augen. Ich setzte mein: Bitte-ich-will-noch-mehr-Blick auf, den er ja eigentlich nicht kennt, der aber so ziemlich deutlich ist, das ich dann große Kulleraugen habe. Doch geriet dieser Blick in schwanken, als ich wahrnehme, dass Reita völlig entsetzt zu mir guckt.
 

Ich fange an mir sorgen zu machen. Ist denn etwas passiert? “Reita?”, frage ich dann ganz verunsichert und in genau in diesem Moment, erwacht er aus der Starre und blinzelt kurz verwirrt.
 

Irgendwie machte dich die Reaktion neugierig. Was zur Hölle, ging wohl gerade in ihm vor, fragte ich mich. Bekam aber keine Antwort, da keine da war- zu meinem Bedauern. Plötzlich wuschelt mir Reita, als habe irgendwas in ihm ‘klick’ gemacht mir durch die Haare und versaut mir somit meine Frisur.
 

“REITA!”, schreie ich ihm vor schreck an und versuche mich von seiner Hand zu befreien. Ich schaffe es sogar, doch unter allem Übels nur, weil ich Rückwärts vom Stuhl falle und unangenehm mit dem Rücken aufkomme. Ein Stöhnen entkommt mir und ich versuche mich schwerfällig aufzurichten.
 

“Ruki! Ist alles okay bei dir?”, fragt mich Reita und blickt mich besorgt an und hilft mir schnell wieder auf die Beine. “Hai”, gebe ich benommen von mir. Dabei ging es mir wirklich nicht besonders. Ich war geschafft, müde ausgelaugt, bekomme gerade Kopfschmerzen und jetzt auch noch Rückenschmerzen dazu und ich habe Durst! Durst nach diesem Getränk. Reita hält mich in seinen Armen fest umschlossen. “Ruki, lüg mich nicht an. Dir ging es vorhin doch auch nicht gut”, gab es lieb von Reita und in seiner Stimme schwingt deutlich Mitleid, Trauer ja und irgendwie auch Enttäuschtheit mit.
 

“Warum, fragst du dann, ob es mir gut geht?”, frage ich ihn etwas genervt, obwohl ich glaube, dass ich es eigentlich schon weiß, wieso. Reita seufzte. “Du hast doch von vertrauen gesprochen. Ich wollte doch auch nur gucken, ob ich auch dir Vertrauen könnte, allerdings hast du mir gezeigt, dass ich es nicht kann.” Ein schlechtes Gewissen breitete sich bei diesen Worten aus. Reita hat vollkommen recht. Eigentlich hatte ich ihn gerade angelogen und das obwohl er mir sicherlich nur helfen möchte. “Ich,.. ich glaube ich gehe dann lieber. Es tut mir leid.
 

Ich befreie mich von Reitas Umarmung, was komischer Weise ganz leicht ging und gehe in Richtung Einganstür von Reitas Wohnung. Irgendwie bin ich heute nicht mehr zu gebrauchen und eines weiß ich jetzt schon, dass ich mich morgen bei ihm entschuldigen werde. “Warte mal Ruki”, sprichst du zu mir ganz ruhig und ich bleibe auch stehen, drehe mich zu ihm um. “Hier nimm das Trinken und deinen Schlüssel mit”, spricht Reita mich an und reicht mir beides rüber. Ich Nahm die Sachen aber nicht gleich an. Irgendwie fühle ich mich gerade schlecht. Es war einfach nicht Richtig, wie ich reagiert hatte, einfach jett zu gehen, kommt mir auf einmal so falsch vor. Leide ich gerade unter Stimmungsschwankungen? Bin ich schwanger? Nein gut das kann ich nicht sein. Bin ja glücklicherweise ein Kerl, nur irgendwie tut mir jetzt Reita leid. Er will ja irgendwie nur das Bester für mich.
 

Er schleppt meine Koffer hier hoch, trägt mich zwei Mal und das einmal auf dem Rücken und einmal in seinen Armen, ladet mich eigentlich zum Essen ein und bietet mir Trinken an und ist stets nett zu mir und ich ich bin jetzt so! So abweisend und neutral und einfach Geistes abwesend. “Du Reita”, fange ich leisen an und ich erlange seine Aufmerksamkeit,” Ich… es tut mir leid, dass ich jetzt gehe, aber ich … mir geht es gerade doch etwas beschissen. Ich bin müde und so. Dennoch bedanke ich mich und hoffe, dass wir das auch mal wiederholen kö …” Reita unterbrich den Satz, indem er dazwischen spricht. “Wir werden dass auf jedenfalls wiederholen und das schon morgen früh, bevor du zur Schule gehst und das wird dann auch die nächsten Tage so bleiben, da du keine Küche besitzt.”, spricht er in ein so netten Ton und lächelt freundlich. An mir ging es vorbei, was er gesagt hatte, mich bändigt nur sein Lächeln und wie in Trance nicke ich. “Gut, dann bis Morgen so gegen 5.30 Uhr.” “WAAAS?”, platzt es mir heraus, als ich verstehe, welche Uhrzeit wir uns Morgen auch schon wieder sehen.
 

Er lacht und ich sehe wie bedeppert drein. “Du bist neu an der Schule, und je früher du Morgen dort bist, umso besser. “Umso besser? Ich bin ein Morgenmuffel”, offenbare ich ihm und er lacht wieder. “Ja also geh ins Bett stell dir deinen Wecker, ich erwarte dich um exakt dieser Uhrzeit und Muffel hin oder her, dann musst du früher ins Bett!”, erklärt er mich immer noch ruhig aber wie meine Mutti.
 

Ich grummele. “Ja Mutti” und schnappe mir den Schlüssel und den Lycheesaft. Er war wirklich wie meine alte, na ja fast, oder besser müsste ich sagen, nur was das mit dem aufstehen angeht. Reita starrt mich perplex an und fängt nur wenige Sekunden später an zu lachen. “So aber nu ab in dein neues Zuhause, auch wenn nur Zwei Zimmer so gesehen eingerichtet sind und schlaf.”
 

Ich grummele wieder, gehe aber sofort aus der Wohnung Reitas raus und gehe in meine. Die ich auch schnell finde, da Reita z meinem Glück nur eine Nachbarwohnung hat- nämlich die die mir gehören soll. Ich schließe die Tür mit dem Schlüssel auf und betrete sie. Das erste was ich tue ist mir die Schuhe abzustreifen und den Lichtschalter suchen, um die Wohnung zu beleuchten, damit ich erkenne, wie es denn hier aussieht.

Nach schönen vergangenen 2 Minuten finde ich den Schalter dann auch und… es ist wirklich nichts in der Wohnung. jedenfalls zeigte der Flur eine gähnende Leere von… nichts. Oh man. Naja immerhin besser als nix. Ich suche mein Zimmer, in dem ich wenigstens ein Bett erhoffe und tatsächlich steht auch in einen der Zimmer ein Band und drum herum auch alle meine Koffer oder Taschen. Ich lächele. Es ist ein schönes Zimmer und ich sehe auch deutlich, dass Uruha hier am Werk gewesen war, um mir wohl ein gefallen zu tun. Denn das Zimmer ist gestrichen, eingeräumt und dekoriert.
 

Mir rutschte meine Lycheedose gefährlich in meinen Händen und ich habe sie beinahe fallengelassen. Man es sieht einfach genial aus, genauso wie ich es eben mag. Ich stelle die Dose auf einen kleinen Tisch in meinem Zimmer und schmeiße mich sofort in mein Bett, das sogar schon bezogen ist und mümmle mich in diesen ein. Ja hier kann ich schön schlafen. Es ist wie ein Traum. Ein riesiges Bett für mich ganz alleine. Zufrieden schließe ich meine Augen und atme ruhig ein und aus. Es richt sogar noch nach “Neu” in dem Zimmer und mir gefällt dieser Geruch.
 

Ich fühle mich richtig befreit in den Zimmer und schlafe, ohne es zu wollen auch sofort ein.
 

Es klopft leise… es klopft lauter und immer lauter… und ich frage mich in die Dunkelheit hinein, was es ist. Ich möchte es herausfinden, doch wieso kann ich es nicht einfach? Ah ja, ich schlafe und mein zweites ich hindert mich daran die Augen auf zu machen, dem ich jetzt, da ich es auch bemerkt habe, vollkommen Recht gebe. Ich möchte nicht aufstehen noch nicht. Ich vernehme ein “Ruki” und augenblicklich grummele ich in meine umhüllte Schwärze hinein. Still jetzt. Ein kleines Blondes etwas will schlafen! Niemand darf ihn dabei stören! Niemand! Die Stimme soll verschwinden. Ich suche wieder zu dem Traum zurück zu finden, aus dem das Klopfen mich gerissen hatte und verliere mich wieder der Dunkelheit. Achte gar nicht mehr auf das was um mich herum passiert, ich blende es einfach aus. “Ruki, du siehst so süß aus wenn du schläfst”, haucht mir jemand in mein Ohr und irgendwie nehme ich diese leise anzügliche Stimme so war, dass ich abrupt meine Augen öffne und vor schreck aus dem Bett falle. Ich reibe mir meinen Hintern, nachdem dieser die Bekanntschaft mit meinen neuen Fußboden gemacht hatte. Ich stöhne und kneife meine Augen zusammen. Jemand lacht und ich blicke zu der Person. Es ist Reita und irgendwie war mir gerade echt zu heulen zu mute, wieso zum Teufel ist er hier und weckt mich? Es ist noch so früh und jetzt tut mir mein Hintern weh und er lacht mich aus!
 

“Lach nicht!”, blaffe ich ihn an und er verstummt tatsächlich und entschuldigt sich sogar. “Warum zum Teufel weckst du mich? Ich habe so schön geschlafen! Und überhaupt, was machst du hier? Das ist meine Wohnung und ich bin mir sicher, dass meine Tür zu war und…” Reita beugt sich übers Bett um an mich rann zu kommen und mir seine Finger an die Lippen zu legen. “Sch..”, zischt Reita sanft und lächelt. “Ich musste dich wecken, wenn du heute zur Schule musst, dann ist das jetzt höchste Zeit, es tut mir leid, dass du aus dem Bett gefallen warst.”
 

Ich lief glaube ich rot an, auf jedenfalls wurde mir plötzlich warm. “Reita”, stammele ich und berühre dabei seinen Finger der meine Lippen streift. “So und nu zieh dich um mein Lieber, ich hab nicht ewig für dich Zeit, weil mein Kaffee sonst kalt wird und ohne Kaffee, sag ich dir, bin ich so schlecht drauf, dass jeder um mich mindestens einen 10 Meter abstand braucht, denn sonst gehört er ins Krankenhaus und ich trinke diesen nicht eher du in meiner Wohnung bist und mit mir Frühstückst! Wenn ich nämlich schon jemanden Einlade, dann behalte ich auch noch meine gute Stube.“
 

Ich schluckte und stehe dann auf. Jetzt bin ich ja wach und Reita hat auch leider Gottes Recht und ich muss heute zur Schule und das heißt ich müsste eben jetzt schon aufstehen - auch wenn ich noch nicht einmal weiß, wie spät es überhaupt ist. “Warum muss ich eigentlich zur Schule”, nuschle ich und Reita gibt mir sofort eine Antwort, die ich nicht hören will. “Weil es für deine Zukunft wichtig ist!”, klärt er mich auf und steht demonstrativ lässig auf und mustert mich abschätzend. “Ja, Mutti”, plappere ich, da er sich tatsächlich wie sie anhört. <ich ziehe mir mein Shirt über dem Kopf. Halte aber bei meiner Boxer inne. “Ähm, könntest du bitte raus gehen? Hier will sich jemand umziehen!”
 

“Und?”, gibt er mir fragend zurück, lehnt sich an den Türrahmen und starrt auf meinen freien Oberkörper. “Ich bin doch deine Mutti, ich darf dir dabei zusehen, wie du dich umziehst!”, sagt Reita nüchtern und blickst weiterhin auf meinen Oberkörper. Mir klappt der Mund nach diesen Worten auf und ich starre ihn vollkommen überrumpelt an. Dann stammele ich: “Selbst meine Mutti darf da nicht zugucken! Ich hasse sie!” Reita guckt nun zu mein Gesicht auf. “Naja, bin ja auch nicht deine Leibliche, ne? Bin eher deine freundschaftliche Mutti und so. Also wie gesagt ich darf das.”
 

Reita macht mich wahnsinnig. Ich ziehe mich doch nicht vor ihm um! Ich bin 17 und damit noch minderjährig und gehört so was nicht als verboten? Jemanden zu etwas zu zwingen, oder so? “Reita”, quengelte ich also. “Umso länger du hier bleibst, umso kälter wird dein Kaffee und dann bekomm ich den bekloppten Ärger von dir und zum zweiten kennen wir uns doch so gut wie gar nicht und es ist mir unangenehm!”, spreche ich fast verzweifelt. Allerdings schaut mich mein Nachtbar nur an uns sagt mir Eiskalt einfach: “Pech, ne?” entgegen.
 

“Reita! Raus!”, schreie ich nun und latsche sauer zu ihm, packe ihn und schiebe ihn aus meinem Zimmer. Meine Güte, das geht ja wohl nicht an. Ich ziehe mich nicht vor Reita um! Jedenfalls jetzt nicht, vielleicht aber würde es mal dazu kommen, wer weiß das denn auch schon. Ich war schließlich 17 Jahre jung und Reita … irgendetwas sicherlich um die 20 und wer weiß ob wir uns befreunden oder was weiß ich vielleicht auch mehr? Ja ich sehen das nicht gerade eng und seit ich Uruha kenne, weiß ich auch, dass ich nichts ausschließen könnte. Zum Beispiel könnte auch etwas zwischen mir und Aoi was laufen. Die Zukunft ist einfach ein Rätsel, alles könnte passieren, wirklich alles.
 

Ich ziehe mich, nachdem Reita aus meinen Zimmer seit geschätzten 2 Minuten weg ist, um. Allerdings bemerke ich schnell, dass ich die falschen Klamotten trage. Denn in meiner neuen Schule herrscht Uniformpflicht. Wie mich das ankotzt. Wo bleibt denn da das eigene Individuum? Wo entwickeln wir uns denn dann? Ja, okay Schulkleidungen zu tragen kann einen, wenn die Schule wirklich genial ist auch richtig stolz machen, denn man könnte angeben oder sonst was, doch ist mir mich selber zu sein mit allen meinen Stil und so viel lieber.
 

Ich gehe zu der Schulkleidung und gucke sie abschätzend an, schmeiße sie aber dann auch gleich auf mein Bett. Zuerst würde ich jetzt mit Reita essen und dann dieses Ding an Uniform mir überstreifen. Noch möchte ich, ich sein. Reita sollte ich nun auch nicht unbedingt länger warten lassen, also gehe ich zu seiner Wohnung und wie ich herein komme, guckt er mich mit seinen Augen durchbohrend an.
 

“Ähm”, entkommt es mir verlegen und Reitas Augen wurden schmal und schmaler. Ich schlucke. Reita macht mir eindeutig angst. Was hab ich denn nun schon wieder getan? “Ich setze mich ihm leider Gottes gegenüber, so dass er mich starr angucken konnte. Warum hatte er ausgerechnet den Teller hier hingelegt? Ob es wegen dem Kaffee kommt?
 

Ich lächele, doch Reita grummelt nur, schnappt sich seine Kaffeetasse und trinkt. Dass er mich dabei immer noch anguckt stört mich zwar, zeige ich bloß nicht und schnappe mir ein Brötchen um eines essen zu können- natürlich mit Butter beschmiert und Käse oben trüber. Ich schließe meine Augen beiße einmal herzhaft viel ab. Dann kaue ich ohne die Augen auch nur wieder zu öffnen weiter. Schließlich muss ich nicht zu Reita gucken um zu wissen, dass er mich anguckt. So ein Schwachsinn aber auch. Wir aßen still, ohne wirklich nur ein Wort zu sprechen, bis Reita doch tatsächlich wieder der Sprache mächtig ist. “Hatte Uruha gestern nicht etwas von Schuluniform erzählt?, fragt er mich und ich öffne meine Augen, um jetzt seinen Blick zu erwidern. “Ja, aber ich ziehe sie erst nach dem Essen an”, teile ich ihm mit und er hob eine Augenbraue.
 

“Warum denn das?”, stellt er eine Frage und beißt danach in sein belegtes Wurstbrot. Ich allerdings frage mich, was ihm das so interessiert. Zwar nicht laut, doch das ist doch echt eigenartig. “Weil ich sie nicht leiden kann”, gebe ich ihm kund und bevor er vielleicht noch auf die Idee kommt, zu wissen wieso, schiebe ich schnell noch “und Frage mich jetzt bitte nicht wieso!” ein.
 

Daraufhin verschlingt er mit einen Bissen sein Brot, kaut zu ende und guckt mich desinteressiert an. “Ich wollte dich das auch nicht Fragen. Kenn doch das Problem Schulkleidung nur allzu gut.” Er schnappt sich eine Zigarette aus der Packung, die auf dem Tisch liegt, geht mit dieser im Mund in Richtung Balkon (den er besitzt), öffnet die Tür und zündet sie an um kurz darauf eine zu ziehen.
 

Ich schaue ihm nach, beende auch meine Essen und beobachte einfach meinen Nachtbar. Er hatte heute seine blonden Haare glatt an seinen Schultern hängen. Hatte ein X-beliebiges Achsel-Shirt, dass seine Oberarmmuskeln zeigte und einer recht enge Hose an.
 

Reita ist irgendwie ein Mysterium. Seit ich ihn kennen gelernt habe, habe ich eigentlich noch nichts wirkliches über ihn in Erfahrung bringen können. Er ist, wenn ich ihn jetzt Einordnen müsste, irgendwie der coole nicht unbedingt gefühlslose Obermacho, oder so. Allerdings mag ich das Schubladensystem nicht, ich verachte es normaler Weise, doch ist es manchmal nützlich um Leute besser einzuschätzen und bei Reita, so glaube ich, brauche ich es.
 

Ich beobachte ihn die ganze Zeit und mustere seinen schmalen muskulösen Körper. Er hat wirklich einen Anbetungswürdigen Körper, im Gegensatz zu mir. Er ist groß, hat lange Beine, ist dünn - was ich zwar auch bin, bei ihm aber besser zur Geltung kommt - ist männlich, männlicher geht’s gar nicht und hat Sexappeal und hat eben Muskeln und das sicherlich nicht nur an den Oberarmen. Diese Binde die er trägt lässt ihn dazu noch mysteriös und interessant wirken.
 

Reita steht vor mir und ich bekomme es nicht mit, da ich mit meinen Gedanken voll und ganz woanders bin. Zwar bei ihm, doch sind meine Augen immer noch der Meinung, dass er an der Balkontür steht. Ich schrecke von daher so dermaßen arg zusammen, als seine Fingerkuppeln meine Wangen streichelten. Mit großen Telleraugen, gucke ich nun zu im auf. Er lächelt und die Zigarette scheint wohl auch weg zu sein. Mit seinen Berührungen hielt er auch nicht in, strich noch etwas weiter meine Wangen, bis er seine Finger in Richtung meines Nacken führt und dort anfängt ihn zu k Vergewohltätigen. Er fing an mich zu massieren und …. Meine Scheiße! Er trieft sofort auf eine Verspannungen und löst diese mit nur wenige Handgriffen. Ich stöhne auf. Einerseits ist das Schmerzhaft und zum anderen so wohltuend gewesen. “Bitte mach weiter, bitte hör nicht auf mit diesen süßen Schmerzen”, bitte ich Reita, der daraufhin kurz innehält. Ich bin mir sicher, dass du mich anguckst, nur mit was für einen Blick, das wusste ich nicht, da er mit dem Rücken zu mir stehst. “Ich tue dir weh?”, fragt er leise. Doch ich schüttle den Kopf. “Du tust mir gerade eher gut, als weh - Mutti”, antworte ich ihm und nun bin ich mir sicher, das er mich anlächelt.
 

Er setzt wieder an und trifft allmählich auf alle Verspannungen an meinen Schultern und jedes mal stöhne ich auf, als er sich genau einer Widmete und sie in Visier nimmt. “Wenn ich mit deiner Schulter fertig bin Ruki, gehst du dich aber umziehen und dann ab zur Schule”, flüstert er mir mittendrin in mein Ohr und ich nicke. “Hab ich denn eigentlich überhaupt die Zeit, dass du mich hier so verwöhnst?”, frage ich ihn zurück und er fangt an zu lachen. “Ja, hast du, deine Mutti hat dich viel zu früh geweckt und jetzt hast du noch ne Stunde Zeit.”
 

Ich will mich reflexartig zu Reita umdrehen, doch hat er mich fest in der Hand und hat bei dem Versuch gleich noch ein Verspannung gelöst und ich stöhne seinen Namen. “Rei~ta”, mein Gott, Scheiße. “Kannst du das öfters machen?”, frage ich lieb nach einer scheinbaren Ewigkeit, die nach dem gestöhnten “Reita” entstanden ist. Ohne dass er innehält mit seinen Bewegungen, antwortet er mir. “Ja, könnte ich, mache ich aber nur, wenn ich auch etwas dafür bekomme”, sprichst du ernst, massierst mich aber weiterhin. Mir entkommt dabei nur ein leises “Ähm”, denn ich weiß jetzt nicht, ob das eine Anspielung in Richtung: “Ich will mit dir schlafen” geht. Anscheinend merkt er, dass mich seine Antwort gerade unwohl ist, da ich mich wohl verspanne. “Ey, keine Angst, Ruki”, flüsterst du anzüglich und ich verspanne mich och mehr. “Man hör auf, so verspannt zu sein, lehn dich zurück verdammt!”, spricht er nun laut heraus, sodass ich kurz zusammen zucke, mich dann aber wieder versuche mich zu entspannen. Reita atmet laut aus, dann hält er wieder ur inne, mich mit seinen Fingern zu massieren und gibt mir einen Kuss auf den Nackenwirbelknochen. Sofort lasse ich (komischerweise) meine Schultern hängen, schließe meine Augen und warte darauf, dass noch ein Kuss folgen würde. Und es folgen Küsse. Küsse, die so zart und weich sind. “Reita” hauche ich ganz, ganz leise und du entfernst dich mit deinen Lippen von meinem Nacken - beginnst dafür wieder die Arbeit mit deinen Fingern. “Darf… ich… als Bezahlung?”
 

“Was meinst du?”, fragst er verwundert, lässt sich aber immer noch nicht stören. “Wäre… es Bezahlung genug? Reita findet plötzlich meine letzte Verspannung an den Schultern und packt sie hart an. “Ja, na ja, was bietest du mir denn überhaupt an? Also, Sex, glaube ich, ist nicht was dir in den Sinn kommt, wie auch mir nicht, sollte der doch besonders verlaufen und besonders beim ersten mal.”
 

Ich werde rot bei seinen Worten und schüttele den Kopf. “Stimmt, dass war nicht in meine Gedanken”, gebe ich zu und schreie dieses Mal im nächsten Moment auf, da Reita es geschafft hat, die letzte Verspannung zu lösen.
 

“Hab ich dir wehgetan”, fragt er sofort und kniet sich neben dem Stuhl nieder, auf dem ich sitze, und legt eine Hand auf meinem Oberschenkel. “Nein, nicht wirklich. Keine Sorge”, antworte ich ihm und nehme seine Hand in meine. “Du hast mir die beste Massage meines Lebens verpasst und ich weiß nicht, wie ich es dir danken könnte, außer…” ich mache eine Pause und ich gucke Reita durchdringend in die Augen, beuge mich langsam zu ihm runter, lege dabei meine eine Hand an seiner Wange - was Reita mir gleich tut und noch einen Finger unter mein Kinn legst, langsam seinen Mund leicht öffnet - und ich letztlich meine Lippen auf seine sündhaft weiche leicht geschwungenen Lippen lege.
 

Es kribbelt irgendwie, als ich Reita küsse, es kribbelt so ungemein, so als wäre es etwas, was ich noch nie in meinem Leben getan hätte. Ein Kuss ohne Forderungen, ohne Kuss und dennoch so intensiv. Nach einiger Zeit fange ich dann langsam an meine Lippen gegen seine zu bewegen und auch mehr Druck auszuüben, was er mir gleich tat. Es ist so, als seien wir miteinander verschmolzen. Wir ergänzen uns perfekt. Ich übe noch einmal mehr Druck aus und entferne mich dann, denn etwas in mir schrie. Ich gucke ihn in die Augen und er mir auch. Dann hebt er eine Hand und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. “…außer mit einem Kuss?”, kam es aus Reitas Mund. Ich habe erst Probleme ihm zu folgen, bis ich daran zurückdachte, was hier vor passiert ist. Ich nicke leicht verlegen. “Danke, aber das musst u nicht, ja? Es ist zwar eine süße Art und auch eine schöne, doch möchte ich dich nicht nötigen, hai?”
 

Ich nicke wieder. “Aber, du hast mich nicht genötigt. Sorry…”, nuschle ich und gucke ihn an, meine Hände in meinem Schoß zusammengefaltet. “Ich… ich glaub ich muss dann mal”, gebe ich ihm kund und stehe auf. “Danke, fürs Frühstück und für die Massage”, bedanke ich mich und wollte aus der Tür verschwinden, ich wusste nämlich sonst nicht, wie ich ihn verabschieden sollte. Doch hielt Reita mich bevor ich auch nur verschwand am Handgelenk auf und zieht mich in eine Umarmung. “Wir sehen uns heut Abend oder Nachmittag wieder, ja? Ich möchte nicht das du verhungerst oder so. und ich möchte auch gern noch mehr über mein Nachbar in Erfahrung bringen, wenn ich darf”, spricht er ganz lieb und da konnte ich nur nicken. “Ja, ich komme wenn mir langweilig ist oder wenn ich Hunger habe, versprochen und ich werde mich dafür auch mal revangieren.”
 

“Hah, ohne Geld?”, fragst Reita frech und ich stoße ihn von mir. “Du bist fies. Ich werde mir was ausdenken und was den Kuss angeht danke. Wir sehen uns dann heute Abend spätestens. Sag bescheid wenn du wieder zu Hause bist.”, verabschiede ich mich und du lachst. “Naja, ich bin gegen 15 Uhr wieder da, also kannst mich ja wenn du magst schon ab 16 Uhr auf die nerven gehen. Ahh und halt mal noch Ruki, ich hab noch was.”
 

Ich starre ihm hinterher. Reita geht in die Küche, bleibt dort ein paar Minuten und kommt dann mit einem Bento und Lycheesaft wieder. Mir klappt der Mund auf. Das musste Reita mir nun wirklich nicht machen. Er ist ja tatsächlich wie eine Mutti. “Reita, wieso?”, frage ich und du antwortest knapp: “Uruha!” Ich setzte einen Fragenden Blick auf und du erklärst mir was los ist. “Uruha hat mich drum gebeten, was das Essen anbelangt und auch die Schule auf dich aufzupassen. Er möchte schließlich, dass es dir gut geht und dass du deine Entscheidung nicht bereust. Das Essen hier geht von daher auch auf seine Kosten.”
 

“Ah”, entkommt es mir. Dann nehme ich die Sachen an mich. “Danke!”, sage ich noch und gehe dann aus der Wohnung. Jetzt müsste ich erstmal schnell machen, damit ich nicht zu spät zur Schule komme. Allerdings könnte es sich als schwierig herausstellen, da meine Gedanken immer wieder bei Reita sind.
 

Wie kann ein einziger Mann mich nur so in den Bann ziehen? Es muss an der Nasenbinde liegen. Irgendwie wollte ich nämlich doch nicht weg, da ich mich bei ihm wohl fühle, so wie auch bei Uruha.
 

Jetzt bemerke ich auch, was mein Körper hatte, als ich den Kuss mit Reita unterbannt. Es sind die Gefühle für Uruha, die noch da waren und jetzt noch das neue.
 

Ob ich mich wohl jetzt in Reita verliebe? Will ich mich jetzt überhaupt in jemandem verlieben? Ich hänge doch noch immer an Uruha. Was und vor allem wer ist nur Reita? Noch nie habe ich so jemandem wie er kennen gelernt.
 

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so gebetat wird noch aber dennoch hoff ich euch gefällts..man meine Finger schreiben auch was zusammen >.<

joah im nächsten Kapitel wirds dann interessanter glaub ich

und zum eigendlichem Thema

LehrerXSchüler (Ruki) wie wir schon mal wissen XD

だいさんしょう- daisan・shō

So endlich ist es soweit und das neue Kapitel ist fertig

ich hoffe es gefaellt euch. Ich hatte die Wochen echt Streß und irgendwie hat es sich auch nicht wirklich ausgezahlt. Denn die Lehrer haben mich sehr strapaziert und geärgert. Obwohl das gute daran ist, dass eine Lehrerin es so bei mir verbockt hat, dass ich in ihren Unterricht nicht zugehört habe und deswegen das Kapitel auf Papier zuende geschrieben habe. Ich hoffe es gefällt und besonders auch Horo-X-Ren.

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Ich beeile mich nicht gerade beim Umziehen. Die Sachen von der Schule mag ich eh nicht und werde sie aller Wahrscheinlichkeit auch nie mögen. Sie sind mir einfach zu bieder, konservativ, öde und trist. Man kann einfach nicht seinen Charakter freien lauf lassen, da sie durch diese Kleidung einfach verschluckt und aufgesaugt wird und so kann man, so gut wie niemanden mehr einschätzen.

Natürlich hat das nicht einschätzen auch seine Vorteile, aber nur wenn man nicht auffallen will. Tja und da wären wir bei meinem Problem, denn ich will auffallen Ich möchte nämlich jedem zeigen, wer ich bin - ich will einfach allen zeigen, dass ich etwas besonderes bin.

Besonders möchte ich nicht in so ein Schubladensystem hinein, in das Schubladensystem der Schulen. Manchmal frage ich mich wirklich, was sich die Minister bei soviel Scheiße sich nur gedacht haben, ist ja wahrlich schrecklich. Schrecklich!

Durch solchen Mist wie diese Schulkleidung entstehen doch nur Feindschaften untereinander und Klassen außerhalb von Schulen. Dann heißt es noch, dass jemand in einer besseren Schule ist, als der andere. Schwachsinn, aber so was gibt es und das macht doch krank und alles nur wegen der Schulkleidung und der Schulgemeinschaft bis hin zum Schulsystem.

Ich überlege, während ich mich umziehe, sprich mein Hemd mir noch überstreife, ob man nichts dagegen tun könnte. Man(n) bräuchte lediglich einen Plan - und mit man(n) meine ich mich. Vielleicht sollte ich wieder das machen wie in meiner ehemaligen Schule, da hatte ich es bereits geschafft sie abzuschaffen, aber da waren sicherlich weniger Schüler und dort hatte ich auch so ne Art Freundschaften. Naja und jetzt sind meine Taten, die ich so schön vollbracht hatte nichtig geworden, nur weil ich weg gegangen bin.

Ich seufze, knöpfe mir mein Hemd zu, stelle mich vor dem Spiegel, nachdem ich mit dem zuknöpfen fertig war, um kurz darauf aufzumurren. Diese Kleidung war wirklich mehr als subtil. Wie kann man nur? Ich habe ja eigentlich nichts gegen Anzüge, doch das übertrifft alles, denn ich sehe aus wie ein kleiner, schüchterner Streber!

Da kann wirklich nur eines Helfen, nämlich Schminke. Ich mache auf den Absatz kehrt und suche mein Badezimmer auf, in dem ich meine Schminkutensilien schon verstaut habe. Noch ein prüfenden Blick auf mein noch ungeschminktes recht jung aussehendes Gesicht und ich greife nach meinem Abdeckstift, verdecke damit meinen größten Leberfleck links in der Ecke am Kinn und noch weitere kleinere wie auch meine blauen Augenringe. Ich verschmiere dabei ein wenig dies Striche, die der Stift hinterlassen hat, bis ich dann zur nächsten Schicht an Schminke greife: Das flüssig Make up und Puder. Ich brauch für das perfekte auftragen schon nicht mehr lange, so dass ich nach fünf Minuten für sauber geschminkt und rein abstemple. Jetzt fehlen nur noch die Augen. Sicher darf ich mich nach Schulregeln nicht doll schminken, allerdings ist mir das gerade so ziemlich egal. Die Lehrer sollten sehen, mit wem sie es zu tun hatten, nämlich mit Matsumoto Takanori! Der mit den schwarzen Augen.
 

Unten natürlich viel dünner als oben. Irgendwie hatte ich mit diesen Augen sogar noch was unschuldiges an mir. Ja so gefiel es mir ein unschuldiger Rebell. Ich kichere leise. Ich liebe es so gegensätzlich zu sein. Brav und wild und unschuldig. Irgendwie beschreibt mich das gut. Tja, was man mit nur flüssigen Eyeliner und Lidschatten nicht alles hinbekommt.
 

Zufrieden gehe ich in mein Zimmer zurück, schnappe mir meine Schultasche, in der ich schnell noch das Bento von Reita und den Lycheesaft einpacke. Ich halte einige Sekunden inne. Meine Gedanken huschten zu den größeren. Reita. Meine Augenlieder vielen zu und ich versuche mich an dem heutigen Vormittag zu erinnern. Ich fahre mit meinen Fingern meine Lippen lang. Er hatte mich heute geküsst. Nein, okay, ich hatte ihn geküsst und er mich massiert, aber er hatte ihn erwidert. Mein Herz macht bei dem Gedanken einen kleinen Hüpfer. Es freut mich irgendwie, dass er mich nicht von sich gestoßen hatte. Doch irgendetwas freute mich noch und gefiel meinem Herzen, doch wusste ich nicht was. Es war auf jeden Fall einer der schönsten. Ich seufze. Meine Gedanken spielten mir mal wieder streiche. Ich sollte jetzt nicht an Reita denken, muss ich doch zur Schule.
 

So schließe ich den Reißverschluss meiner Tasche, ziehe mir meinen Jeansmantel und eine schwarze Mütze über, schnappe mir dann noch meine Pornosonnbrille und setzte sie auf. “Schule, ich komme!”, schreie ich aus mir heraus, stecke meinen Schlüssel in die Hosentasche und verlasse meine Wohnung.
 

Lässig hüpfe ich schnell die Treppen herunter und summe irgendeine Melodie so vor mich hin und verlasse das Gebäude. Meine Hände stecke ich in die Hosentasche, damit sie nicht erfrieren. Es war Herbst und in nur zwei Monaten würde der Winter beginnen. Eine schöne Zeit. Winter ist eine sehr, sehr schöne Zeit, denke ich mir und träume so vor mich hin. Meine Hände aber bleiben aber nicht lange dort wo sie jetzt sind, denn schon im nächsten Moment, führe ich eine in eine Innentasche und hole mir meine heiß geliebten Zigaretten heraus, die ich mir genüsslich in den Mund stecke. Oh wurde auch langsam Zeit. Wann hatte ich das letzte mal geraucht? Sicherlich war das schon ein Tag her. Da kann man ja schon richtig stolz auf mich sein. Dennoch befällt mich jetzt ein starker Heißhunger, ich will endlich mein Nikotin. Auch wenn Nikotin, wie wir ja alle wissen gefährlich ist und natürlich das Problem "es macht süchtig", in sich trägt, will ich es. Nicht dass ich nicht schon süchtig bin. Tja, kann man nichts machen... oder doch? Ja, man konnte es hinauszögern zu rauchen, indem der Besitzer der Zigarette kein Feuerzeug hat... - und ich war der Besitzer ohne Feuerzeug, was ich nach kurzem umherkramen feststelle. Meine Ganze Tasche habe ich leer geräumt, in der Hoffnung, doch in einer kleinen Ecke eines zu finden. Doch verdammter Pustekuchen, mein Feuerzeug liegt warm in seinem Bettchen in meinen Zimmer. "verfluchte Scheiße", nuschle ich wütend, packe meine Blöcke wieder in meine Tasche, auf ziemlich unfreundlicher Art und Weise, schmeiße meine Federtasche einfach hinterher rein, schultere mir dann die Tasche und gehe wieder ein paar Schritte zurück auf mein Wohnhaus. Wieso in aller Welt, vergesse ich auch mein Feuerzeug? Ich würde wegen diesem kleinen Ding noch zu spät zur Schule kommen und... "Itai! Was zur Hölle?"
 

Scheiße mein Schädel. Seit wann regnet es denn Gegenstände oder harte Sachen, was weiß ich vom Himmel, was so höllisch weh tut?? "Mein Schädel", brumme ich und halte mir diesen. Ich blicke gen Himmel. Es war keine einzige Wolke am Himmel, also konnte es kein Regen sein - dass wusste ich zwar schon vorher aber ich wollte dennoch auf Nummer sicher gehen. Also richtete ich meinem Blick auf das Gebäude vor mir. Ich bin mir sicher, dass das etwas, was ein... ich blicke nach unten auf den Boden... was ein Feuerzeug nach mir geworfen hat, da oben versteckt ist. Wie ich darauf komme? Ganz einfach der Winkel in der das Feuerzeug auf mir drauf gefallen ist, lässt das erschließen. "Ej du Sackgesicht! Zeig dich!", schreie ich das Gebäude an und dann erblicke ich auch schon den Übeltäter. Meine Augen weiten sich, als ich den Übeltäter dazu auch noch erkenne und ich laufe so glaube ich rot an. Es ist Reita. "Reita", entkommt es mir überrascht von den Lippen und er lächelt mich an. "Sorry Ruki, ich hab auf dein Körper gezielt und dich auch treffen wollen, damit du es auch mitbekommst. entschuldigt er sich und dann ändern sich seine Gesichtszüge. Sie waren wehleidig und zeigten, dass er Verletzt war. "Aber ich bin kein Sackgesicht , ich wollte dir doch bloß ein Feuerzeug geben, da ich gesehen habe, dass du keines hast.", sagt er leise, dennoch verstehe ich jedes Wort, welche mir bestimmt sind. "Ich, es tut mir leid, aber das Feuerzeug aufm Schädel abzubekommen ist eben schmerzhaft und man bekommt nicht alle Tage eines aufm Kopf und das von Leuten die man kennt.", entschuldige ich mich, aber sein Blick verändert sich nicht wirklich. Er legt nur seinen Kopf schief. "Also ich bin also nur eine Person die du kennst?", fragt er und ich beiße mir auf die Unterlippe. Mein Blick konnte er ja nicht sehen, da ich eine Sonnenbrille trage. Zum Glück. "Naja... ich weiß nicht... wir kennen uns ja auch eigentlich nur und sind Nachbarn und..." Ich weiß einfach nicht, wie ich es sagen soll. "Und? und ich bin Uruhas bester Freund und möchte mich mit dir anfreunden", beendet Reita meinen Satz und ich blicke wieder zu ihm auf. "Ich hab nichts dagegen", gebe ich ihm wahrheitsgemäß zurück, zünde mir dann meine Zigarette mit seinem Feuerzeug an, nachdem ich dieses Ding aufgehoben habe und ziehe einmal genüsslich an ihr. "Danke", entkommt es mir dann leise und Reita guckt mich leicht lächelnd an, schaut aber schon nach kürzester Zeit in seine Wohnung rein und belässt dort auch einige Sekunden seine Aufmerksamkeit auf ihr, bis er seine Aufmerksamkeit mir wieder zuwendet. "Ich weiß, dass du früher in der Schule sein wolltest, aber kannst du mal kurz warten?", fragt er plötzlich an mich gewand und ich blicke ihn leicht verzweifelt zurück - was er aber nicht sehen konnte dank meine Sonnenbrille. Ich gucke noch kurz auf meine Uhr und stelle fest dass ich noch so ziemlich in der Zeit liege und noch ziemlich viel Zeit offen habe. Okay ich wusste nicht wie lange ich bis zur Schule brauchen würde, aber notdürftig würde ich es wohl, wenn ich rennen würde, schaffen. Ich gebe ihm also bescheid, dass ich noch ein paar Minuten zeit hätte und kurz darauf nickt er und verschwindet vom Balkon. Ich blicke wie gebannt auf den leeren Balkon in der Hoffnung, das Reita gleich wieder auftauchen würde. Doch er kommt und kommt einfach nicht. Kurz schaue ich auf meine Uhr und sehe, dass seit Reita verschwunden ist, 10 Minuten vergangen sind. Meine Zigarette ist auch schon längst aufgeraucht.
 

Reita du Sau, beeile dich doch bitte, flehe ich innerlich und widme mich wieder dem Balkon zu, der immer noch gähnende Leere vorweißt. Immer noch kommt und kommt der Blondschopf einfach nicht.

Ich zucke dann aber krampfhaft zusammen, als ich plötzlich zwei Starke Arme um meinem Bauch spüre, die mich sachte an ein warmen Oberkörper drückten. Ich schließe aber meine Augen schon kurz nach dem ersten Schreck. Mir ist klar, wer gerade hinter mir steht.
 

Er legt seinen Kopf auf meine Schulter und ich spüre deutlich ein Lächeln, sein schönes breites Lächeln, welches wirklich niedliche ist und ihn noch wie ein Schüler wirken lässt. Ein Schüler der nur auf Spaß bedacht ist und nur so in den Tag hinein lebt, ohne Sorgen und Kummer und jedem das Herz aufgehen lassen lässt. Ein Lächeln, welches einem Hilft über schwierige Zeiten hinweg zu sehen, sie einfach zu Staub zerfallen lässt. Ich schlucke einmal und öffne wieder meine Augen.
 

"Wieso, bist du herunter gekommen?", flüstere ich ihm leise zu und er grinste, so wie ich weiß noch ein Stückchen breiter. "Eine Freundschaft zwischen Balkon und Fußgängerweg anzufangen, finde ich so schön, wie Gemüse auf ...Pizza", gibt er mir zur Begründung und drückte mir ein Kuss auf den Hals.
 

Mir gefror blitzartig schnell mein Blut und taute dann auch genauso schnell wieder auf, doch schien dadurch mein Blut explosionsartig in mein Kopf zu schießen und ich werde rot und eine Wärme breitet sich in mich aus. Doch anmerken lasse ich mir das nicht, jedenfalls nicht an meiner Mimik. Dass einzige was mich eben verrät ist meine Haut. "Reita..", hauche ich ganz leise, und umfasse seine starken Arme und lehne mich vorsichtig an ihm. Ich vertraue diesen doch noch Fremden und doch so bekannten Menschen einfach , vertraue ihm, dass er mich nicht fallen lässt, mich hält.
 

"Nimm bitte deine Sonnenbrille ab", bittet er mich auf einmal und schaut von der Seite zu mir auf. Seinem Atem kann ich dabei deutlich an meinem Hals spüren und eine Gänsehaut zieht sich über meine ganze Haut und mir läuft es eiskalt das Rückenmark herunter. Scheiße, was ist nur los mit mir, mit meinem Körper? Ich schmiege mich noch ein wenig näher an ihn, kuschle so halb auf der Straße mit Reita und fühle mich auch wohl dabei. "Warum?", frage ich wie in Trance und schiele zu ihm herüber. "Weil ich dir gerne in die Augen blicken würde.", spricht er ruhig zurück, drückt mich noch einmal kurz, bis er ein kleinen Abstand nimmt und mich nun zu sich dreht, so das wir uns in die Augen sehen können. Nun ist er wieder größer als ich und ich blicke zu ihm auf. Jetzt konnte ich ihn mir erst einmal genauer betrachten. Seine Haare waren wirklich wunderschön blond, und sie strahlen in dem Sonnenlicht wie Gold. Hört sich schnulzig an ist aber so, man es sieht wirklich aus wie Gold! Auch wenn einem das nichts bringen würde, Gold ist heutzutage nicht so wertvoll. Die Augen von Reita sind heute mal azurblau und er war leicht um die Augen Geschminkt. In seinem Gesicht ist natürlich das Stück störende Stoff und die Haare ja sie waren nicht ganz glatt aber auch nicht wirklich gestylt. Ich öffne meinen Mund um Reita nach meinen Starren mal eine Antwort zu geben, doch fällt mir nichts gescheites ein und ich schließe ihn wieder. Denke noch einmal nach und befehle mir innerlich, wieder ich selbst zu sein, ich mit der doch manchmal frechen Zunge. SO öffne ich abermals meine Mund und schaue Reita direkt in die Augen, versuche dabei aber nicht verträumt auszusehen sondern ernst und frech, selbst wenn es egal ist wie ich blicke, da Reita meine Augen bedeckt sind, tue ich es. "Dann möchte ich auch, dass du das Stückchen Stoff , welches deine Nase bedeckt, entfernst", sage ich zu ihm und ich habe dabei das Gefühl, das meine Stimme total brühig ist und unsicher. Reita störte dieser Satz jedenfalls nicht im geringsten und er entfernte ohne auch nur ein Wort zu entgegnen meine Sonnenbrille. Wie von selbst, so weiß ich, werden meine Augen Groß und ich gucke, wie ein unschuldiger Junge, zu ihm auf. Ich schlucke. Reita kommt derweil näher herunter zu mir und ich sehe in meinem inneren Augen schon ein Kurzfilm, in dem er seine Lippen auf meine legt. Mir stieg das Blut in den Kopf und meine Hautfarbe dürfte nun wieder einen gesunden Ton haben. Meine Lippen werden trocken und mein Herz fängt an stark zu hämmern. Ich... ich weiß nicht, ob ich mich jetzt noch einmal von ihm Küssen lassen sollte, ich will es doch eigentlich gar nicht, oder doch? Nein, er ist mein Nachbar und ich habe doch auch eigentlich gar keine Zeit. Vor lauter Panik und Nervosität, die mich befällt, drücke ich ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. "Wir sehen uns dann später, nachdem ich mit Schule fertig bin, hai? Wir können ja essen gehen oder so und dann auf unsere Freundschaft anstoßen oder so, ich muss jedenfalls los, bin schon spät dran. Bye." Ich drücke ihn von mir, mache auf dem Absatz kehrt und laufe die ersten Schritte vor Reita weg. Meine Schritte verlangsamen sich erst einige Meter von ihm entfernt. Schüchtern blicke ich noch einmal kurz zurück und sehe Reita grinsend noch immer da stehen. "Klopf so gegen 17 Uhr bei mir, okay?", ruft er mir zu und ich rufe ihn mein Einverständnis zu. Ich drehe mich wieder um und setze in normalen Schritttempo meinen Weg fort.
 

Dabei schloss ich für wenige Momente meine Augen und legte meinen Kopf in den Nacken. Meine Hände fahre ich durch mein Gesicht. Meine Gedanken sind voll und ganz bei Reita und sie wollen einfach nicht verschwinden. Immer wieder spielt sich in mein inneres eine Kussszene zwischen ihn und mir wieder. Immer wieder und wieder kommt es mir vor, als würde es wirklich gleich wieder zu einem Kuss kommen, obwohl er nicht da ist. Wieso nur? Ich will mich nicht verlieben, weder in Reita noch in wen anderes, außer Uruha. Ja, gegen Uruha habe ich nichts, nein ihn begehre ich immer noch, obwohl wir uns getrennt haben. Ich will Uruha einfach nicht verbannen, geschweige denn können. Ihn zu verbannen ist ja schon schwierig und nach schon so viele Versuchen gab ich es auf und lebe, wie mein Freund es gesagt hat, einfach in den Tag hinein. Ich seufze auf und blicke mich erst einmal um. Ein schöner Morgen. Die Sonne will langsam übern Horizont aufgehen und gibt schon einige noch rötliche Lichtstrahlen ab und verfärbt die Wände der Häuser. Es sieht sehr melancholisch aus und ich bringe ein leichtes Lächeln zustande. Ich taste in meiner Jacke nach meiner Zigarettenschachtel und mir dort eine Zigarette heraus zufischen. Nachdem ich es endlich geschafft habe, findet sie ihren Platz zwischen meinen Lippen und wird nur kurze Zeit später von Reitas Feuerzeug angezündet. Ich ziehe genüsslich an ihr und meine Gedanken driften erneut zu Uruha und Reita ab. Sie sind in ihren Wesen so anders, doch wirken beide irgendwie gleich auf mir. Reita ist der coole, von dem man nicht wirklich weiß, wie er ist. Er ist nicht unbedingt der Macho, oder so, wie er am Anfang auf mich gewirkt hat, durch die Nasenbinde, nein er ist eher ziemlich nett und wie eine Mutti zu mir mit einer ziemlichen Sturköpfigkeit. Aber irgendwie verbirgt er etwas, so habe ich das Gefühl und die Nasenbinde verstärkt meinen Glauben noch dazu. Da ist Uruha ja wirklich fast vollkommen anders. Er war im Gegensatz zu Reita eine Diva, aber nicht zu eingebildet, aber eben ziemlich stolz. Dazu ist Uruha sehr offen und direkt und manchmal so habe ich das Gefühl kann er Gedanken lesen. Ich habe mich da wieder rum immer etwas schwerer, dafür bin ich ziemlich Wortgewand manchmal, was das Ausdrücken von Gefühlen angeht. Ja, Uruha, weiß auch immer sofort bescheid, wenn es was neues gibt und er ist auch ziemlich Gluck und gibt gute Ratschläge, ist für jemanden da. Nur was fand ich besser? Wollte ich überhaupt so eine Entscheidung fällen? Reita ist doch schließlich Uruhas bester Freund und zudem ist Reita mein Nachbar. Vielleicht, ist Reita auch nur so nett zu mir, weil Uruha es verlangt. Ich weiß es nicht und darüber denke ich die Ganze Zeit nach und ziehe nur Nebenbei an meiner Zigarette.

Ach, meine Gedanken sind alle nicht vollkommen beisammen und ich schaffe sie erst einmal wegzudienen als ich vor dem Schultor stehe. Ich begutachte meine Schule und ich muss feststellen, dass sie eigentlich sehr schön ist. Das Gebäude ist noch, auf mir unerklärlicher Weise, strahlend weiß und leuchtet so stark, dass es mich schon blendet. Ich stocke bei meinem Gedanken, dass es mich blendet. Wie sollte dass denn gehen, hatte ich nicht eine Sonnenbrille? schwirrt es mir durch den Kopf, bis mir wieder einfällt, dass Reita sie mir ja abgenommen hatte, als er vor mir stand und ich sie deswegen nicht mehr auf der Nase sitzt, noch sonst wo.

Da sieht man mal, wie sehr er mich durcheinander bringt. Es ist irgendwie genauso, wie damals bei Uruha, denn bei ihm war ich früher auch immer so verpeilt.
 

Ich schmeiße meinen nun aufgerauchten Glimmstängel einfach auf die Straße, zertrete sie noch, damit auch ja keine funken mehr sprühen und gehe dann durch das Schultor. Meine Hände finden dabei wieder ihren Platz in meiner Jackentasche. Ich bemerke schon nach wenigen Schritten, dass mich die anderen Schüler, die schon hier sind (es sind nicht allzu viele) mich angucken und durchgehend mustern. Ich falle eben gerade so ziemlich stark mit meine blauen Jeansjacke auf, schließlich sehen alle anderen so gut wie gleich aus, mit ihrer schwarzweißen Kleidung. Unterschiede gab es nur in der Jackenart aber die Farben sind stimmig. Natürlich könnte meine jetzige Aufmerksamkeit daran liege, dass ich Geschminkt bin, doch wenn ich mich hier so umblicke, so bin ich nicht der einzige und deswegen, schmeiße ich den Gedanken einfach mal beiseite.
 

Zielsicher und ohne mich groß weiter umzugucken, betrete ich dann das Gebäude und suche Stillschweigend (irgendwie doppeltgemoppelt) das Sekretariat, um mich persönlich anzumelden und mir meine gewünschten Informationen zu beschaffen, welche Klasse ich denn wohl angehöre.
 

Über mich selber staunend, wie schnell ich doch den gewünschten Raum finde, lobe ich mich erstausgiebig und klopfe dann ohne weiteren Umschweifen an die Tür, damit die Sekretärin sich darauf vorbereiten darf, sich mir gegenüber zu stellen. Ich blicke noch kurz an mich herab um zu gucken, ob auch alles fein säuberlich ist und als ich mich für ordentlich genug halte, marschiere ich in den Raum. Wie die Höfflichkeit es verlangt, entschuldige ich mich mit einer kurzen und kleinen Verbeugung , dass ich die nette Dame, obwohl eher grimmige Schreckschraube zu ihr passt, dass ich sie störe muss. Es gab keine Erwiderung und ich fühle mich deswegen ein wenig bekloppt.
 

Ist die Frau so unzufrieden mit ihren Job, dass sie die Höfflichkeit über Board geworfen hat? Ich blicke in ihr Gesicht und bemerke, dass ihre Mundwickel in sich zusammengefallen sind und sie immer noch grimmig guckt wie kein anderer. Mir kommt der Gedanke, dass man ein lächelndes Foto von ihr wohl nur dann bekommt, wenn man ihre Bilder umdreht. Irgendwie finde ich das traurig. Doch ich kann ja nichts machen, außer aufzupassen, dass mir so etwas nicht passiert. Ich zucke kurz zusammen, als sie ihre Stimme auf einmal doch erhebt. Nur eben nicht gerade mit etwas höfflichem.
 

"Nehmen sie die Mütze ab!", befielt sich mir und meine Mundwinkel zogen sofort eine kleine Grimasse des Unbehagens. ich mochte mich auf so einer Weise mich eigentlich nicht ihren Gedanken fügen, Deswegen Blicke ich mich erst um und bemerke, dass ich hier mit dieser alten unhöfflichen grimmigen Schreckschraube nicht alleine bin. Hier im Raum befinden sich noch zwei süße kleine Mädchen, die sehr schöne Augen haben, wenn es nach mir geht. Sie mustern mich mit ihren schönen großen Augen und stehen eng aneinander geschlungen, um sich wohl selber Schutz zu geben. Nachdem sie bemerken, dass ich sie angucke, laufen sie etwas rötlich an und ich schmunzle ihnen zu. Ich widme mich erst einmal meine Aufmerksamkeit den beiden zu und verbeuge mich vor ihnen, ohne auch nur den Blick von ihnen wegzunehmen. Die beiden Mädchen keuchen leise auf und verbeugen sich dann hastig auch vor mir. Ich denke mir dann, dass ich vielleicht doch meine Mütze abnehmen sollte und so tue ich es auch und wuschle mir, während ich mich wieder aufrichte durch die blonden Haare. Mit einem Auge schielte ich zu den Beiden, die in ihrer Gesichtsfarbe noch ein wenig mehr an Farbe gewinnen und ihre Hände ineinander zu falten. Echt niedlich die beiden. Scheint ja als würde ich ihnen gefallen.

Naja jetzt habe ich eigentlich keine Zeit um zu flirten, ich bin ja schließlich wegen etwas hier. So wende ich mich wieder der Sekretärin zu und verbeuge mich noch einmal vor ihr, um dann mein Anliegen zu schildern und mich vor zu stellen.
 

"Guten Morgen, ich bin Matsumoto Takanori und ich bin hier, weil ich mich hier als neuen Schüler angemeldet haben lassen." Ich sehe der Frau direkt ins Gesicht , die ihre Augenbraue argwöhnisch, nach meinen Worten, ihre Augenbraue hebt. "Ich weiß, wieso du hier bist und was du wissen möchtest. Dein Freund, der dich hier angemeldet hat, gab es mir nur deutlich zu verstehen", gibt sie mit wenig Interesse von sich. "Du bist in der Klasse 2-c und dein Klassenlehrer, somit auch Sport, Deutsch und Musiklehrer ist Herr Suzuki. Ihr Raum befindet sich ein Stockwerk weiter und dann den Gang runter ganz hinten rechts." Ich nicke um ihr zu zeigen, dass ich verstanden habe. "Sie wissen aber, das hier Schulkleidungspflicht ist?", gab sie noch ziemlich garstig von sich und ich nicke unbeeindruckt. "Ich trage sie doch schließlich brav, was denken sie denn bitte von mir?" frage ich sie noch provozierend. "Ich sehe aber keine Schulkleidung", gibt sie knapp von sich und ich verdrehe die Augen. "Na was erwarten sie denn, dass ich nur in den dünnen Klamotten rumlaufe, bei der Kälte? Ich trage sie unter der Jacke. Wollen sie, dass ich mich jetzt ausziehe und es ihnen Beweise? Sind sie dann glücklich?", gebe ich genervt von mir und ohne auch nur zu warten, Knöpfe ich mir meine Jacke auf und streife sie mir von meinen Schultern, und lege sie dann über meinen Unterarm. "Beweis genug?", frage ich ich nach und die zwei Mädchen fangen an zu kichern.

Die Sekretärin antwortet mir nicht auf meine Frage, kramt nur nach Unterlagen und legt sie vor meiner Nase auf den Tisch. "Ich brauche ihre Unterschrift und ihr Zeugnis und dann dürfen sie gehen!", spricht sie kühl und ich nicke abermals. Wuschle mir aber noch einmal durch meine Haaren. Ich blicke noch einmal zu den zwei süßen Mädels und ich denke mir, dass ich doch etwas süffisant meine Unterschrift leisten könnte. So beugte ich mich elegant vor zu dem Tisch, verschränkte meine Beine im stehen, strecke meinen Hintern dabei leicht nach hinten aus und lege meinen Kopf gespielt gelangweilt in meine linke Handfläche, und mit der anderen Hand greife ich nach dem Kugelschreiber und drehe diesen erst mal zwischen meinen Fingern, bevor ich schnell mit wenigen strichen meinen Namen aufs Papier bringe.
 

Danach richtete ich mich auch mit viel Schwung wieder auf und kramte in meiner Tasche nach dem Zeugnis und reiche es der Sekretärin. "So, dann kann ich jetzt gehen?", frage ich ohne auch nur eine Antwort zu erwarten. "Gut, dann bis zum nächsten Mal", gebe ich freundlich von mir, schwinge mir meine Jacke über die Rechte Schulter und gehe aus dem Büro - doch vorher bekamen die Mädchen noch mal ein nettes lächeln von mir. Wieder im Flur der Schule, gucke ich zuerst auf meine Uhr und ich staune, als ich bemerke, das es noch so früh ist. 30 Minuten noch und erst dann würde der Unterricht anfangen. Ich stöhne leise auf. Wieso im Gottes Namen, bin ich so früh los?

"Reita!", grummle ich und verfluche ihn innerlich. Bis ich einfach den Gedanken nach gehe: lieber zu früh als zu spät und es damit auf sich beruhe. So hätte ich jetzt auch genügend Zeit mein Klassenzimmer zu finden. Allerdings ist es nicht schwer diesen zu finden. Denn nach nur wenigen Minuten steh ich vor der Tür und trete durch diese hinein in den Raum.
 

Doch halte ich mit meinen Schritten innen, als ich zwei Jungen in den Raum bemerke, die den Klassenraum putzen. Wieder finden meine Augen den weg zu Armbanduhr und ich frage mich jetzt ernsthaft, was diese Zwei Jungs hier suchten. Gut okay, ich sehe das sie Putzen, doch macht man das nicht immer erst nach der Schule? So war ich es jedenfalls von meiner alten Schule gewöhnt. Verwirrt blicke ich sie an und ebenso verwirrte Augen blickten zu mir. Es braucht einige Zeit bis ich mich wieder fange. "Hallo!", entgegnet mir dein einer der Jungen. Er hat schwarzes Haar, die ungefähr so lang sind wie meine und er setzt ein breites Grinsen auf.

Vor Verwunderung über so ein Atomgrinsen, weiten sich kurz meine Augen, bis sie wieder kleiner werden und ich ein freundliches "Hi", entgegne. Dann herrschte wieder stille und beschließe erst einmal meine Tasche abzustellen an irgendein Tisch. Ich steuere gleich die erste Bank am Fenster an und schmeiße dort meine Tasche auf den Stuhl und ich nehme auf dem Tisch Platz und gucke die beiden im Raum stehenden an.
 

"Tschuldige meine Frage, aber wer bist du?", fragt mich wieder der Schwarzhaarige mit einer angenehmen ruhigen und netten Stimme. "Ich bin Matsumoto Takanori", gebe ich leise von mir und lächle ihn freundlich an. "Bist du dir sicher ... Takanori, dass du hier richtig bist? Hier ist der Klassenraum der 2-c", klärt er mich auf und guckt mich jetzt leicht besorgt an und ich nicke. "Ich weiß, deswegen bin ich ja hier. Ich bin erst seit gestern in Tokyo, sprich ein neuer Schüler und ich wurde in diese Klasse gesteckt.", kläre ich ihn auf und nun verwandele sich das Gesicht des Schwarzhaarigen wieder in ein breites Grinsen. "Cool, ich bin Kai, oder besser gesagt Uke Yutaka, der Klassensprecher. Freut mich, und das dort ist Riku Imada", damit deutet er auf den anderen Jungen, der ziemlich kurzes Haar hat und ein doch eher markanteres Gesicht besitzt. Ich hebe zur Begrüßung eine Hand und er antwortet mir mit einem Nicken.
 

Dann herrschte wieder Stille und ich sprang vom Tisch, setzte mich dafür auf den Stuhl, auf den vorerst meine Tasche stand und hole einen weißen Block heraus und ein "Federkasten".
 

"Ähm", entkommt es mir und kai blickt sofort zu mir. "Kai, ist der Platz hier eigentlich frei?", frage ich vorsichtig und er nickt. "Ja, er ist frei, aber ich hoffe es stört dich nicht, dass ich dein Banknachbar bin.", gab er mit einem lächeln im Gesicht mir wieder zurück. "Nein stört mich nicht", nuschle ich. "Und was haben wir jetzt", frage ich und gucke auf meinen Block, den ich nun öffne und dann das weiße Blatt anstarre. "Wir haben jetzt Doppelstunde Deutsch", entgegnet mir Riku, der eine ziemlich tiefe Stimme hat. Ich nicke wieder und widme mich nun dem Blatt zu. Mir ist langweilig und ich bin drauf und dran einfach etwas zu zeichnen.
 

So hole ich einfach mal ein Bleistift heraus und fange an striche auf das Blatt zu setzten. Ich vertiefe mich immer mehr in mein vorhaben und schon bald vergesse ich vollkommen, dass ich nicht alleine bin. Es kommen immer mehr in den Klassenraum gestürmt und dadurch, dass es lauter im Raum wird, Blicke ich kurz auf. Ich schweife nur kurz mit meinen Augen über die Menge und mir fällt auf, dass hier bis jetzt nur gut aussehende Jungen oder Mädchen gibt. Also vom Optischen ist das echt eine Top Klasse. Sie waren auch alle irgendwie leicht geschminkt. Scheinen wohl alle kleine Rebellen zu sein. Ich blicke neben mich und bemerke, dass Kai interessiert auf mein Bild guckt. Nun blicke auch ich wieder zu meiner Zeichnung. Es war schon ziemlich viel zu sehen und ich muss auch zu geben, dass es mir sehr gefällt, was ich gerade zu Stande bringe. "Wer ist das?", frage mich Kai kurz nachdem ich mein Blick von ihm genommen hatte. So gucke ich wieder von meinem Bild weg und ihm in die Augen. "Das, ist mein Nachbar Reita", offenbare ich ihm. Ja ich habe Reita gezeichnet und ich kann mir nicht erklären, wie ich es geschafft habe ihn so gut hin zu bekommen. besonders seine Augen gefallen mir.
 

Ich beuge mich wieder vor und Zeichne weiter an ihm herum. Mir wollen einfach seine Haare nicht gefallen, wie auch das Kinn. Die Nase war ja nicht gerade schwer, da ja das Band die Nase verdeckt.

"Wieso malst du deinen Nachbar?", flüstert Kai nun auf einmal, was mich leicht wundert, genauso, wie das es auf einmal generell still ist. "Ich weiß es nicht, vielleicht, weil ich keine Nasen zeichnen kann und dank des Bandes, welches er immer trägt, es sich gerade so schön anbietet. ich hab einfach Langeweile", antworte ich Kai ebenfalls in Flüsterton und zeichne weiter. Erst als ich das Bild als fertig ansehe, richte ich mich wieder auf und halte das Blatt von mir gestreckt und sage laut: "FERTIG"
 

Und plötzlich ist das Blatt in meiner Hand verschwunden und es ist vollkommen still. Schüchtern Blicke ich zu Kai, der gespannt einen Punkt hinter mir anguckt. Mein Blick folgt den seinen und ich Blicke hinter mich.
 

Hinter mir steht wohl mein Lehrer. Er hatte einen Anzug an, schwarze Haare und er sieht ziemlich gut gebaut aus wie auch Jung. Ich schlucke. Sein Gesicht an sich kann ich erst einmal nicht erkennen, da das Papier mir die Sicht wegnimmt. Ich blicke noch einmal kurz zu Kai, da ich merke, dass er zu mir starrt. Ich schlucke. Was denn nun los? Er guckt mich zuerst mit entsetzten Augen an und dann total grimmig an. Was habe ich denn jetzt schon wieder getan.
 

"Wer bist du?", fragt mich der Lehrer und mein Blick, bewegte sich automatisch wieder zu ihm. "Ich bin Matsumoto Takanori und wurde in ihre Klasse zugeteilt", gebe ich zittrig von mir. Der neue Lehrer hatte eine echt furcht einflößende Stimme, weil sie so sauer klang.
 

Es gab einen kleinen Knall und ich zucke stark zusammen. Der Lehrer hatte meinen Block fallen gelassen und starrte mich an, als wäre ich nicht von dieser Welt. Ich dagegen starrte ihn verängstigt und verwundert an, weil er wirklich ein Junger Lehrer war und ich beinahe wegen meinem Block ein Herzinfarkt bekommen hatte. "Mr. Suzuki, ist alles in Ordnung?", frage ich schüchtern und sein Blick trifft den meinen und ich merke wie sich seine Augen langsam beruhigen und er mir einen blick schenkt, den ich wirklich nie in meinen Leben glaube einordnen zu können.
 

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tbc
 

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Ja hier ersteinmal ein Ende.

Ich bin jetzt auch schon am überlegen ob ich die Geschichte noch aus Reitas Sicht schreibe aber da muss ich noch stark überlegen. Ihr werden im nächsten Kapitel nicht wissen, was hinter den kolissen passiert, was auch etwas schade ist. Aber mal schaun.

wenn dann würde ich das ja eh erst anfangen, wenn die hier zuende ist.^^

Wie gesagt, hoffe, dass es euch gefallen hat
 

またね

ようしょう-yō・shō

So es ist mehr oder weniger fertig

gebetat noch nicht, wird vllt gerade gemacht aber ist noch nicht außer vllt die erste Animexxseite oO ... wenn der Inhalt nicht so gefällt oder so, werde ich es verstehen. Ich hatte keine Schreibblockade, jedenfalls nicht, als ich reingelesen habe und dann an der Stelle war weiter zu schreiben, doch ist es wieder vllt etwas provokant geworden oder ,ja, nicht ganz so detaliert, was Personen machen. Da fehlte mir wohl dann doch der Kopf.

Hab doch auch meine Probleme, die mich gerade echt einiges an Kraft und so kostet. Ich hoffe es gefällt, dennoch. Hab mir Mühe gegeben.

Und ich bedanke mich bei all denen, die mir nur gutes Wünschen und sich um mich Sorgen, ihr gebt einen echt Kraft dennoch weiter zu machen und mich nicht hängen zu lassen.

Widmung: alle die mir eben beigestanden sind und Horo-x-Ren
 

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Es gibt einen kleinen Knall und ich zucke stark zusammen. Der Lehrer hat meinen Block fallen gelassen und starrt mich an, als wäre ich nicht von dieser Welt. Ich dagegen starre ihn verängstigt und verwundert an, weil er wirklich ein junger Lehrer ist und ich wegen meinem Block beinahe einen Herzinfarkt bekommen hätte. "Mr. Suzuki, ist alles in Ordnung?", frage ich schüchtern und sein Blick trifft den meinen und ich merke wie sich seine Augen langsam beruhigen und er mir einen Blick schenkt, den ich wirklich nie in meinem Leben glaube einordnen zu können.
 

Ich schlucke stark. Warum guckt er mich denn nur so an? Der Blick macht mich irgendwie nervös. Plötzlich, wie als hätte ein Blitz ihn getroffen, verändert er wieder seinen Blick und genau dieser lässt mich abermals zusammen zucken. Jetzt sehe ich in seinen Augen Wut. "Ja, mit mir ist alles in bester Ordnung, doch wehe, du zeichnest in meinem Unterricht noch einmal und behinderst ihn somit!", spricht er mich mit sauerer Stimme an. Sofort nach diesen Worten sinke ich auf meinem Stuhl leicht zusammen und ich weiß nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund, spüre ich Tränen in mir aufkommen. Mit schuldbewusster Miene gucke ich zu meinem neuem Lehrer hoch. "Es.. es tut mir leid, Mr. Suzuki, aber ich habe nicht gehört, dass es geklingelt hat", entschuldige ich mich schüchtern und sinke noch mehr in mich zusammen, als er um einen Zahn lauter als vorher antwortet. "Nicht gehört, Matsumoto? Nicht gehört? Die Klingel ist wahrlich nicht zu überhören und ihre Armbanduhr nicht zu übersehen, kommen sie mir also bitte nicht damit, dass Sie nicht wussten dass Unterricht ist!"

Ein Schleier von Flüssigkeit bildet sich über meinen Augen. Warum schreit der Kerl mich so an? Als ob ich das absichtlich gemacht hätte. Ich wende meinen Blick von ihm ab und suche meinen Block auf dem Boden, den ich sofort aufheben will, als ich ihn erblicke, doch kommt mir mein ach so neuer, toller, junger Lehrer in die Quere und zwingt mich mehr oder weniger, ihn von der gebückten Position aus wieder anzusehen. "Dürfte ich bitte mein Block wieder haben?", frage ich leicht angesäuert und immer noch mit Tränen in den Augen. "Nein!", kommt es kurz mit fester Stimme zu mir wieder zurück. Kurz schließe ich meine Augen, um meiner Wut nicht gleich freien Lauf zu lassen, da ich hier erstens nicht alleine mit diesem bescheuerten Lehrer bin und zweitens weil es ein Lehrer ist und das dazu auch noch mein Klassenlehrer. Scheiß autoritäre Person. Als ich meine Augen wieder öffne, blicke ich ihn böse an, richte mich wieder in eine sitzende Haltung auf. "Und warum nicht?", presse ich die drei kleinen Worte aus mir heraus. "Weil ich dies jetzt aufbewahre als Beweismittel, dass du meinen Unterricht gestört hast", kommt es wieder ruhiger von ihm. "Es ist mein Block, geben Sie ihn mir wieder! Er hat mich wertvolles Geld gekostet", versuche ich auch ruhig von mir zu geben, aber als ein erneutes "Nein" an mein Ohr dringt, kann ich mich nicht mehr wirklich zurück halten. "Meine Scheiße, es ist nur ein albernes Bild! Und ich bin mir sicher, dass als ich fertig war, gerade mal fünf Minuten vergangen sein konnten, machen Sie nicht so ein Drama daraus!", schreie ich ihn an und halte in dem Moment meine Luft an, als ich den Blick des Lehrers treffe. "Belehre mich nicht, was ich tun soll! Dazu bist du eindeutig in der falschen Position! Und nun sei still", brüllt er wütend zurück. Ruckartig stehe ich kurz nach diesen Worten auf, blicke den Lehrer mit verschleierten Augen an, dann blicke ich mich noch kurz in der Klasse um, deren Aufmerksamkeit wohl gerade nur mir gilt.
 

Warum nur bin ich in dieser Klasse, mit diesem Lehrer gelandet? Wieso? Ich... ich will hier weg. Wegen so etwas lass ich mich nicht so zur Sau machen, nicht an meinem ersten Tag. Den hatte ich mir eigentlich eh anders vorgestellt. "Setz dich hin, Matsumoto!", befiehlt mir mein Lehrer noch, doch ich schüttle nur den Kopf und renne dann aus dem Klassenraum, die Treppen herunter, aus dem Gebäude raus. Dort schaue ich mich erst einmal um und renne dann auf den Hof in einer Ecke hinüber zu einem Baum. An diesem lass ich mich dann nieder und wische mir meine Tränen ab.
 

"Scheiß Lehrer!", zische ich leise. Egal wie jung und wie sympathisch er doch wirkte, das ist zu weit gegangen. Ich lasse mich doch nicht einfach so für nix anblaffen und mein Bild will ich auch wieder haben, koste es was es wolle. Ich schlage mit meiner Faust, die ich geballt habe, auf den Boden und schreie meine bittere Wut aus mir heraus. Bleibt mir ja nix anderes. Mein Schlagzeug ist verkauft, muss nun also meine Stimme darunter leiden. Ich sammle meine ganze Luft zum wiederholten Mal und lasse sie mit voller Inbrunst in einem lauten Schrei wieder heraus. Es hört sich leicht gequält an, doch ist es mir egal, denn es tut, auf mir unerklärliche Weise, ziemlich gut. Noch nie im meinem Leben habe ich geschrien, um Dampf abzulassen und ich bin irgendwie überrascht, wie sich das anhört und generell, dass ich so wütend bin, dass ich überhaupt anfange zu schreien, soweit ist es ja wirklich noch nie gekommen.
 

Ich blicke gen Himmel, der jetzt eine schöne sanfte bläuliche Farbe angenommen hat. Ich sammle wieder Luft in mich hinein. Noch einmal möchte ich aus vollem Herzen schreien, schreien was mich bewegt oder was mir generell im Kopf herumschwirrt. Meine Augenlider fallen mir zu, ich verschließe die ganze Luft in mir für einen Moment, damit sie sich mit meiner ganzen Wut bündeln kann und dann brülle ich, brülle ich mit vollem Herzen: "Fuck off and die!" Das "die" währt dabei am längsten und ich finde mich, nachdem ich das Wort ausgeschrien habe, auf meinen Knien wieder. Mir fließen Tränen aus den Augen und tropfen langsam auf den Boden.
 

Ich weiß, dass es falsch ist, jemandem den Tod zu wünschen, aber meine Wut ist so gewaltig auf diesen Lehrer. So kann ich mir doch gleich alles in der Klasse abschminken. Na toller Anfang. Für eine Weile, bleibe ich, mich auf meinen Unterarm abstützend auf den Knien liegen, bis ich mich dann doch aufsetze und mir durch meine Haare fahre. Es wird mir jetzt auch erst bewusst, dass es kalt draußen ist und ich fange an zu zittern.
 

Plötzlich spüre ich, dass jemand mir etwas über die Schulter legt und sofort fahre ich herum. Als ich wieder mal in die Augen dessen Blicke, dem ich eben gerade mehr oder weniger den Tod gewünscht habe, reiße ich meine Augen auf. "Du solltest dir die Jacke überziehen, sonst wirst du dich erkälten", spricht er jetzt sehr nett und ruhig und es jagt mir einen Schauer über den Rücken. Irgendwie hatte die Stimme gerade etwas, was mir bekannt vor kommt. Ich schüttle innerlich meinen Kopf. Nach außen hin sehe ich ihn, jedoch nur starr vor Schreck an und beobachte jeden seiner Züge.
 

Er schließt seine Augen und guckt jetzt in den Himmel, seine Arme hat er an die Hüften gelegt. "Tut mir leid, dass ich dich so angeschrieen habe", entkommt es laut und deutlich von ihm. "Weißt du, es ist normalerweise auch nicht meine Art, meine Schüler so anzubrüllen, besonders nicht meine Neulinge...", spricht er weiterhin ruhig, nur wendet er nun seinen Blick zu mir. "Dafür möchte ich mich wirklich entschuldigen. Mir ist es nämlich eigentlich wichtig, ein gutes Verhältnis mit meinen Schülern zu haben, um somit besser mit ihnen umgehen zu können. Verstehst du mich, Matsumoto?"
 

Ich schlucke, stehe schüchtern auf und nicke ihm zu. "Ja, Herr Suzuki", nuschle ich leise zum Boden, nicht weil ich Angst habe oder so, nur gerade fühle ich mich wahrlich nicht wohl in meiner Haut. Es passiert ja nicht häufig, dass ein Lehrer sieht wie ich weine oder so. "Matsumoto?", fragt er plötzlich und ich blicke wieder zu ihm auf. "Ja, Herr Suzuki?", frage ich unsicher. Habe ich irgendetwas verpasst was er gesagt hat? "Schrei!", gibt er kurz und ruhig von sich und ich blicke ihn verpeilt an. Hä? Ich soll schreien? "Herr Suzuki, ich versteh nicht...""Du sollst schreien, Matsumoto Takanori", wiederholt er seine Forderung mit einem, doch verstehe ich ihn immer noch nicht. "Wieso?", frage ich daher und er lächelt kurz auf. "Nun, weil ich darum bitte", spricht er ernst, doch mit einem recht sanften Gesichtsausdruck. Irgendwie erklärte das mir überhaupt nicht das, was ich eigentlich wissen wollte. Ich will doch eigentlich wissen, was mir es brachte, wenn ich jetzt schreie. Plötzlich werde ich aus meinen Gedanken gerissen und zucke sichtlich zusammen. Mein Lehrer schreit auf einmal und das in einer Lautstärke, die ich nicht erwartet hatte, dass er diese erreicht. Es klang so dermaßen verzweifelt in einer Hinsicht aber auch auf eine Art auch irgendwie unglaublich schön. Seine doch recht tiefe Stimme, jagt mir eine Gänsehaut am ganzen Körper ein, wie auch das Bild, welches er mir gerade bietet. Von der Position, in der ich mich gerade befinde, sehen ich nur seine schwarze Silhouette. Ich schlucke und immer mehr Verwunderung kommt in mir auf, als ich merke, wie lange er schreien kann ohne auch nur Luft zuholen. Ob ich das auch kann?

Noch bevor Herr Suzuki aufhört mit seinem Schreien, sammle ich zum wiederholten Male meine Luft in mir. Ich muss es schaffen auch mit solch einer Inbrunst zu schreien, wie er, das ist mein Ziel.

Meine Augenlider fallen wieder zu und ich weiß nicht so recht womit sich dieses Mal meine Luft in mir vermischt, doch ist es eine andere als vorher. Vielleicht ist es die Verzweiflung, die teilweise herrscht und das nur wegen Uruha, oder die Verzweiflung, die mich überkommt, wenn ich an Reita denke, was ich spüre, wenn dieser vor mir steht und mich mit seinen Augen anguckt. Ich weiß es nicht, doch ist es in dem Moment, in dem ich anfange los zu schreien völlig egal. Die Luft die sich in mir gesammelt hat muss jetzt heraus und jeder soll meinen Schrei hören, mit ihm vielleicht fühlen. Ich schreie mir hier die Seele mit diesem Schrei heraus, auch wenn er keine Worte beinhaltet, so pulsiert alles in mir. Meine Gedanken huschen von einem Geschehnis zum anderen, wie als würde ich mir gerade eine Diashow angucken. Als ich das Bild von der Trennung Uruhas vor mir hatte, fange ich an in den Schrei hinein zuweinen.
 

Als ich spüre, dass meine Luft immer knapper und knapper wurde und ich drohe umzukippen, breche ich den Schrei mit immer leiser werdender Stimme ab und öffne meine Augen, die ich in die Ferne richte.
 

Mein Herz raste in meiner Brust und mein Puls pulsierte regelrecht. Immer noch laufen mir Tränen aus den Augen, die ich aber kaum realisiere. Ich befinde mich in eine Art starre und ich wache erst aus der auf, als ich mich in einer Umarmung meines Lehrers wieder finde. "Takanori?, ist alles okay?", fragt er vorsichtig und ganz schwach nicke ich. Daraufhin lässt Herr Suzuki von mir ab, guckt mich aber besorgt an. Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht und bringe ein lächeln zustande. "Tschuldi...", fange ich an, doch wurde ich noch in dem Satz unterbrochen. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, wofür denn auch? Etwa dafür, dass du deine Gefühle freien Lauf lässt?"
 

Ich nicke kaum merklich. "Ano, wollten sie, dass ich so schreie?", frage ich etwas verschüchtert und blicke zu Herr Suzuki, der nickend zustimmt. "Ja, und nun lass uns wieder rein gehen", bricht er das Thema ab und legt eine Hand auf meinen Rücken um mich vor sich her zu schieben, damit ich wohl ja mitkomme. "Schließlich breche ich hier gerade eigentlich meine Aufsichtspflicht von 28 Schüler, wegen eines Einziegen", fügt er noch hinzu und ich senke beschämt meinen Kopf. Hebe ihn aber nach einigen Meter wieder und gucke über meine Schulter zu meinem Lehrer. Er hatte seinen Blick gerade auf das Gebäude und knabberte an seiner Unterlippe. Irgendwie guckte er nervös und traurig und irgendwie spüre ich, wie sich meine Neugierde langsam in mir ausbreitet. Warum nur? Eben war ich noch total sauer auf ihm und wünschte ihm den Tod und nun mache ich mir sorgen? Absurd, aber okay. "Ähm, Mr. Suzuki?", mache ich auf mich aufmerksam und sofort wendet er seinen Blick vom Gebäude ab und sieht zu mir, mit einem recht neutralen Gesichtsausdruck. Leicht verwirrt über die Ausdruckslosen Augen, schüttle ich kurz und kaum merklich meinen Kopf. Wie hat er das denn gerade gemacht? Ich bin mir sicher, dass seine Augen eben noch traurig und besorgt waren. "Ja?", fragt er nach einer kurzen Schweige Pause, in der, ich ihm nicht mein Anliegen erklärt habe, warum ich ihn angesprochen habe. "Warum sollte ich eigentlich schreien? Ich meine Sie mussten doch ein Grund haben, warum sie mich darum gebeten haben", gebe ich mit großer Neugierde von mir und gucke ihn mit recht großen und ausdrucksstarken Augen an. Ich sehe, dass er schluckt, mich dann kurz mustert und dann seinen Blick wieder gen Gebäude wendet. "Es hatte zwei Gründe, doch ist hier nur einer relevant", erklärt er mir erst zur Einführung und erzählt dann weiter. "Nämlich der, um deine Stimme so zu sehen zu Testen und auch deine Luft und auch der Ausdruck. Ich bin ja schließlich auch dein Deutsch, Musik, und Sportlehrer" Ich nicke und bemerke, dass wir an der Eingangstür wieder angekommen sind. Mein Lehrer öffnet die Tür und wartet darauf das ich eintrete, bevor er hinter mir die Türschwelle übertritt. "Und ich muss sagen, dass du echt genial Schreien kannst" Die Tür fällt wieder ins Schloss und wir schweigen uns an, bis wir an den Treppen ankommen. "Ist Schreien so wichtig, für eine voraus gegebene gute Stimme?", frage ich ihn und gucke ihn nun von der Seite aus an, da er nun neben mir die Treppen hinauf steigt. Ich sehe, dass er kurz nachdenkt und dann sucht er den Blickkontakt, den man wie ich es schon seit längerem festgestellt habe, immer sucht, wenn man mit wem redet. Bekommt man diesen nicht, fühlt man sich ausgeschlossen und ignoriert. "Nun, ja, auch", gibt er noch überlegend zurück. "Nun, wer Schreien kann bzw. Brüllen kann, hat schon eine Vorraussetzung gewonnen Rockstar zu werden. Nicht unbedingt als Sänger, sondern auch Bassisten und Gitarristen, wie auch Drummer sollten das können. Denn sind sie die Begleitstimmen des Vocalisten. So stimmt die Harmonie immer besser und wenn man zum Beispiel Lieder singen muss, die verzweifelt sind, gelingt es doch wenn man die Stimme zu besonderen Schreien oder Brüllartigen Tönen einsetzen kann", gibt er mir zu verstehen und ich nicke. "So wie bei X-Japan?", gebe ich sofort fragend ein, da diese Band so ziemlich die erste und beste Band aller Zeiten war - bis Hide starb.
 

"Ja genau, wie bei ihnen", stimmt er mir zu und lächelt leicht. "Weißt du und genau da will ich so gesehen mit euch hin", sagt er auf einmal und ich runzle die Stirn. Was meint er denn jetzt? "Zu X-Japan?", frage ich, weil mir nichts besseres einfällt und er fängt an zu lachen, schüttelt aber dann den Kopf. "Nein nicht so wie du gerade denkst. Ich meine ich möchte in meiner Klasse eine Band herausfiltern, die ich auch versuche so gut es geht zu fördern. Auch eine Mädchenband kann es von mir aus geben. Das heißt zwei Bands. Die anderen, die eben nicht so Musikalisch sind und eher auf Mathe oder so stehen, werde ich mit Theorie in den Ohren liegen und mit den üblichen Lehrplan durchnehmen. Ich will ja nicht, dass diese Schüler irgendwie benachteiligt werden und wenn es klassische Musiker bei mir in der Klasse gibt, dann versuche ich sie genauso zu fördern, damit sie weiterkommen. Ich mag diesen Lehrplanstoff nämlich sonst nicht so besonders. Ohne richtiger Praxis versteht man es eh nicht. Nur ab und zu werden wir dann mal nicht spielen sondern dann so was wie Beethoven und Mozart und wer alles so wichtig ist Lernen, damit ihr in der Abschlussprüfung nicht benachteiligt seit."
 

"Wow", gebe ich von mir und nun runzelt Herr Suzuki die Stirn. "Sie haben gerade echt viel geredet, kommt es von mir zurück. er zuckt nur kurz mit den Schultern. "Ist mein Job, eigentlich." Ich grinse. Irgendwie glaube ich, dass er versucht wie alte Lehrer zu reden, aber es ihm nur schwer müßig gelingt, um nicht zu sagen gar nicht.
 

Gerade an der letzten Treppe angekommen, die wir noch erklimmen müssen, wird auf einmal mein Lehrer von einer weiblichen Stimme gerufen. "Akira!" Ich bleibe schlagartig stehen und schaue zu dem angesprochenen, der kurz die Augen verdreht und schließlich genervt seinen Blick dorthin wendet, von der der gerufen wurde. "Was gibt es!", antwortet er knapp. Ich gucke mich jetzt auch nach der Person um, die gerufen hatte und entdecke sie. "Uff", entkommt es mir prompt und Mr Suzuki hüstelt darauf hin. "Benimm dich Takanori, das da ist die Frau des Direktors oder auch Zweitdirektorin", nuschelt er mir zu und ich war völlig erschüttert. "Wer will denn bitte so eine Hässliche als Frau?", entrüste ich mich und mein Lehrer gluckst. "Akira, was machen sie hier?", fragt die Zweitdirektorin und guckt grimmig drein. "Ich?", fragt Suzuki-sama kurz und antwortet gleich: "Och, ihr Mann hat mich vor ein halbes Jahr hier angestellt, ja und nun unterrichte ich hier Schüler, habe sogar meine eigene Klasse."
 

Der Frau klappt die Kinnlade herunter und ich fange an zu kichern. "Du!", zetert sie auf einmal zu mir und ich beiße mir auf die Unterlippe und gucke sie erwartungsvoll an. "Ja?" "Sei still oder du wirst suspendiert!", spricht sie scharf und ich gucke sie ungläubig an. Hilfe suchend suche ich den Blick meines Lehrers, dessen Blick nun voll kommende Härte zeigte und Hass. "Sie werden keinen meiner Schüler suspendieren, wir leben immer noch in einem freien Land, wo jeder seine Meinung äußern darf, außer bei der Polizei und wir ein kleines Kichern, wird keines meiner Schüler suspendiert."
 

"Dann werden Sie eben gefeuert!", kommt es von ihr schnippisch zurück. Wui, was ist dass denn? Lehrerkrieg? "Sie haben eh kein wirkliches Studium vollzogen und Sie unterrichte ja nur, weil mein Mann sie damals schon mochte, wenn es nach mir ginge..."
 

"Richtig, wenn es nach ihnen ginge, wäre ich damals schon als Schüler weg vom Fenster, doch sehen Sie, die Meinung ihres Mannes zählt und wir werden ja sehen, welcher Unterricht besser ist, den des Ihren oder des Meinen. Ich bin doch eh nur für ein Probejahr hier, also, vielleicht sind sie mich schon nächstes Jahr los", kommt es mit fester wütender Stimme wieder zurück. "Na hoffe ich doch!", gab diese olle Stellvertretene Direktorin von sich. Boah, wie ich sie hasse, jetzt habe ich doch tatsächlich schon zwei Personen, auf meiner imaginären Liste: "Personen, die mir nicht geheuer sind!" Echt schlimm. "Also, Frau Direktorin, Akira, macht doch seinen Job bis jetzt voll und ganz zufrieden stellend. Die Schüler sprechen nur in den höchsten Tönen von ihm." kommt es auf einmal ruhig und sanft von Hinten. Ich drehe mich aus Neugierde um und erblicke eine ebenso junge Person wie Suzuki-sama nur eben in weiblicher Form und braunen Augen. "Was soll denn Akira jetzt schon wieder ausgefressen haben?", fragt sie ebenso sanft. "Na... Nadeshiko", kommt es gestottert von der ollen Hässlichen Frau des Direktors. "Ist es etwa wegen den Gebrüll der vergangenen Minuten?", fragt sie weiterhin nach und erhält ein Nicken seitens der Stellvertretenen Direktorin. "Ja, die beiden haben so gesehen meinen Unterricht mit dem Schreien gestört. Sie wissen doch was ich meine Nadeshiko, oder?"
 

"Ja, aber natürlich!", spricht sie ganz höfflich und stellt sich neben Herr Suzuki. Ja toll und ich bin jetzt Luft. Ich verdrehe die Augen, lehne mich an das Treppengeländer und beobachte einfach mal stillschweigend die Situation, die mich hier bietet. Soweit ich mitbekommen hab, ist mein neuer Lehrer Herr Suzuki also nicht beliebt in der Lehrergemeinschaft, weil er früher hier schon als Schüler unbeliebt war. Irgendwie wird er mir doch sympathisch und wenn er dann noch so weiter redet wie bei der Schreckschraube Nummer 2, dann kann ich ihn wirklich gut Leiden. Nur irgendwie mag ich auch diese Nadeshiko nicht. Ich sollte sie vielleicht im Auge behalten.
 

"Doch sicherlich gibt es einen Grund, wieso die beiden geschrien haben.", verteidigt sie ihn und irgendwie kam mir das Kotzen. Sie legt ihre Hände auf einen von Herr Suzukis Unterarmen ab, die er verschränkt hält und wirft ihm verschüchternde und verliebte Blicke zu. Oh ne, ein Liebesdrama. Irgendwie gefällt mir das gerade so ganz und gar nicht.
 

"Aber, es ist egal welchen Grund es hat, er verletzt somit jegliche Aufsichtpflicht.", protestiert die Schreckschraube Nummer 2 weiter und nun höre ich Reita seufzen. Ich blicke zu ihm und bemerke, dass er mir ein Lächeln schenkt, mit eigenartiger Gefühlregung und sich dann zu der Stellvertretenden Direktorin wendet. "Ich kann meinen Klassensprecher und meinen Schüler vertrauen, dass sie ihre Aufgaben, die ich ihnen gestellt habe voll und ganz erledigen. Mein neuer Schüler hat nun mal schon Vorrang, das hatte bis jetzt jeder meiner neuen Schüler. Und wenn sie uns jetzt bitte Entschuldigen...", spricht er und wendet sich schon zu mir und blickt mir auch direkt in die Augen, so dass mir irgendwie die Spucke weg bleibt. Hammer Blick - ich will mir gar nicht erst vorstellen wie das wirkt, wenn diese geschminkt sind. "Nein, erst erkläre mir doch bitte, was das sollte!", fordert nun diese abgrundtief hasswillige Person und Herr Suzuki verdreht die Augen, öffnet den Mund um was zu sagen, doch gehe ich nun dazwischen. "Nun, er hat meine Stimme angemessen getestet, auf ihre Qualität und Quantität wie auch die Lautstärke. Hätten wir das im Klassenraum gemacht, so glauben Sie mir, wären sie durchaus mehr gestört gewesen und so waren wir etwas vom Gebäude entfernt. Meckern Sie also hier nicht so rum! Ich will nämlich wieder Unterricht weiter verfolgen und das mit Herrn Suzuki. Ich will hier schließlich nicht verblöden, nur weil andere die Unterrichtszeiten nicht zu schätzen wissen." Und aus irgendein wutentbrannten Reflex oder so greife ich die Hand meines Lehrers und ziehe ihn mit mir, nun auch die letzten Treppen, hoch. Erst als ich oben ankomme, fällt mir auf, was ich eigentlich tue und lasse sofort die Hand los und senke meinen Kopf peinlich berührt.
 

Ich schaffe es nicht zu meinem Lehrer zu gucken, blicke nur einmal kurz zurück zu den anderen zwei Damen und gucke sie aus kalten Augen an. Die eine, war echt eine komische verklemmte Person und die andere, eine, wie soll ich sagen, kleine verschüchternde Schlampe, die doch nur Augen für andere hat und mich übersieht. Nicht mal "Hallo" konnte sie sagen. Ich gehe schnellen Schrittes jetzt einfach vor meinem Lehrer her. Nie wieder könnte ich ihn wohl jetzt in die Augen sehen. Wie konnte es mir nur passieren, seine Hand zu greifen. Ich schüttle meinen Kopf und plötzlich lacht es von Hinten auf. Ich runzle die Stirn, bin auch kurz davor einfach stehen zu bleiben und ihn fragend anzublicken. Bis mir aber wieder auffällt, dass ich ihm nie wieder in die Augen blicken kann.
 

"Bleib mal ruhig, Takanori", lacht er mich von hinten her an und es überkommt mir ein kalter Schauer. "Ist ja nicht so schlimm, hm? Ich danke dir eher, dass du mich von den beiden weggezehrt hast", spricht er fröhlich weiter und nun bleibe ich doch stehen und gucke ihn fragend an. "Gut, die eine verstehe ich aber ähm bei... bei Nadeshiko?", frage ich unsicher, wusste ich wie die heißt bzw. wie ich sie nennen sollte.
 

"Ja, naja, ich weiß nicht, was du machst, wenn du nicht so empfindest wie eine gewisse andere Person.", spricht er leicht angepisst, lächelt aber dennoch. "Ich zucke mit den Schultern. "Ich würde es ihr sagen, Herr Suzuki!", gebe ich gelangweilt von mir.
 

"Danke jedenfalls, dass du mich so von diesem Greis befreit hast, mit deiner Ausrede, du willst meinen Unterricht noch weiter verfolgen wollen, war echt rettend." Ich gucke ihn an und lächle leicht. "War, aber nicht gelogen Herr Suzuki, sie sind irgendwie cool als Lehrer, endlich mal jemand, der nicht so wie die da unten ist." Ich nicke kurz mit den Kopf zu den Treppen herüber und wende dann meinen Blick wieder nach vorne zu der Tür meines Klassenraumes.
 

"Beurteile nicht zu voreilig. Und nun geh rein, wir haben noch viel vor für Heute!", befehlt er mit einer Autorität in der Stimme, dass man nur wieder gehorchen konnte, aber ich denke, ich werde dennoch mit ihm klar kommen - besser als die Frau Stellvertetene Direktorin ist er alle Male.

いつしょう-itsu・shō

Ja, es ist fertig und =.= oh man die übergänge sind mir mal nicht so gelungen

aber ich mag den Inhalt :D

hoffe ihr mögt ihn auch so n bisle...jedenfalls das ene war erst totaly anders... viel emotionaler und confus.... ich mag dieses lieber

dennoch glaube ich man merkt das ich ein kreativ hatte oO weil es meiner meinung nach nicht so fließend ist. (oder das liegt an der Erkältung die mir gerade das leben schwer macht)

ich wünsche viel Spaß beim lesen
 

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Mit üblich genervten Gesichtsausdruck betrete ich wieder das Klassenzimmer und sofort spüre ich alle Blicke auf mich ruhen. Irgendwie fange ich sofort an zu schmunzeln. Sicherlich haben meine lieben Mitschüler die Schreie gehört, mit dem wissen, dass es einmal ich und einmal auch unser Lehrer Herr Suzuki war und sicherlich plagt ihnen jetzt die Neugier, sie zerfrisst sie innerlich wie kleine Parasiten es tun. Sie wollen wissen, was passiert war, doch ich werde hundertprozentig nichts sagen. Ein fieses dreckiges Grinsen drängt sich auf meine Gesichtszüge. Irgendwie ist es ein schönes Gefühl mehr als die Klassenkameraden zu wissen und es auch dabei zu belassen. Wann hatte ich denn schon das letzte Mal das Vergnügen von Blicken eben fast aufgefressen zu werden? Ich versichere es ist lange her!
 

Zielsicher strebe ich meinen Platz neben Kai an und setzte mich elegant und sicher. Kai starrte mich wie alle anderen auch eindringend mustern und starrend an. Herr Suzuki scheint das auch zu bemerken, doch anstand die Aufmerksamkeit auf sich wieder zu lenken, schließlich müsste er den Unterricht weiter führen, aber nein, stattdessen lehnt er sich gemütlich nach hinten und grinst. Ich lege meinen Kopf schief, wehe er holt jetzt irgendwas zum lesen noch raus, oder ergötzt sich andersartig darüber, dass Kais Blicke nachdem noch stechender sind, schiebe ich erstmal beiseite, darum werde ich mich gleich beschäftigen. Herr Suzuki bekommt jetzt nämlich meine Aufmerksamkeit ab, der gerade grinst, wie ein angeschossenes Reh auf Lachgas. Als er meinen Deathglare aber mitbekommt, welchen ich ihm voller Wut schenkte, da ich schließlich für ihn "gelogen" hatte, dass ich sein Unterricht doch leiden könnte und ihn weiter verfolgen wollte, aber nicht so, in der er vor sich hin grinst und ich mit erdolcht von Blicken werde, reißt er erschrocken die Augen auf und räuspert sich dann. Jetzt guckten alle zu ihm außer Kai. Ich atme einmal kurz aus, um mich zu beruhigen, damit ich nicht zu hart reagiere.

"Kannst du auch jemand anderen anstarren?", frage ich ihn patzig und sofort dreht er sein Kopf weg und guckt auf seine Knie.
 

So verlief die Stunde zwischen mir und meinen Nachbar ruhig. Ich bemerkte nur, dass er mir kleine Seitenblicke zuwirft, aber immer bevor ich seinen Blick einfangen kann, den Kopf zu Herrn Suzuki oder zu seinen Aufzeichnungen wendet.
 

Die Klasse sollte zusammen tragen, was sie gelesen hatten und dann klingelte es auch schon. "Wir sehen uns dann Morgen zu Musik wieder sehen. Ich bitte euch, wenn ihr Instrumente spielt, sie morgen mitzubringen, außer die Schlagzeuger und Pianisten, wir haben hier ja zwei Exemplare. UND bitte, kommt in den hinteren Musikraum! Danke! Hausaufgaben lass ich für heute mal weg, da wir ein neuen Schüler haben." Die ganze Klasse jubelt und stehen feiernd über diese Information auf. Ich atmete erleichtert aus. Die ersten 90 Minuten waren geschafft und nun konnte ich endlich wieder eine Rauchen.
 

Langsam erhebe ich mich und gehe nach draußen - aber vorher habe ich mir noch Reitas Feuerzeug und meine heiß geliebten Zigaretten geschnappt. Ich blicke mich im Gebäude um. Es muss hier doch so was wie eine Treppe geben, die zum Dach der Schule führt. Nach einigen Umschauen, finde ich dann auch eine Treppe, die jemanden einen Stockwerk höher bringt und nur eine einzige Tür am Ende dieser ist. Mir bläst der Wind von draußen stark um die Ohren, als ich die Tür öffne. Mit zusammen gekniffenen Augen gehe ich auf das Dach der Schule und nach nur ein paar Schritten, kann ich sie Augen auch schon wieder öffnen, da es fast Windstill draußen ist. Ich atme die kalte Luft erst einmal ausgiebig ein, bis ich mich zum Geländer auf den Dach begebe um mich dort gegen zu lehnen und mir eine Zigarette anzuzünden.
 

Ich stehe gerne auf Dächer. Da bin ich im Gegensatz zu den, die da unten stehen viel größer. Von hier wirken sie wie kleine Spielzeugfiguren oder gar wie ein kleiner Ameisenhaufen, die wirr einher gehen oder sollte ich lieber krabbeln sagen? Zudem habe ich hier meine Ruhe. Ich glaube das liegt daran, dass es verboten ist hier hoch zu kommen, denn wer weiß, was passiert, wenn man ausrutscht.... also wenn man sich kein Genickbruch holt. müsste man echt Glück haben. Ich lehne mich einwenig vor um mir der Tiefe noch ein wenig vertrauter zu machen.
 

Ja ... gut die Schule ist nicht extrem hoch.... vielleicht müsste man doch eher sagen, wer sich ein Genickbruch holt, der hat das Pech gesegnet. Ich springe leicht rückwärts um wieder auf den sicheren Boden zu kommen. Na ja und zweitens gehen die meisten nach unten, weil es dort doch etwas wärmer ist... und das fällt mir noch extremer auf, trage ich zurzeit ja keine Jacke oder Mantel. Tja, ich musste sie ja auch vergessen.
 

Ausgiebig strecke ich mich und umrunde dann das Dachstückchen und halte hie und da am Geländer, um mir ein näheren Einblick der Aussicht zu machen und um die Asche schön weit nach unten fallen zu lassen, nur um zu gucken, wie weit ich ihr folgen kann, bis sie einfach verschwindet.
 

"Es ist verboten auf den Dach die Pause zu verbringen.", kam es von hinten, sicherlich von der Tür, von einer mir bekannten Stimme. "Kann sein, mir egal.", gebe ich desinteressiert von mir und ziehe an meiner Zigarette. "Warum wundert mich das nicht?", fragt der Störenfried und ich zucke mit meinen Schultern. "Vielleicht, weil ich hier ruhig stehe bleibe und weiter ruhig meine Zigarette rauche?" Er fängt an zu lachen und tritt zu mir am Geländer.
 

Ich meinen Kopf zu ihm. "Was suchst du eigentlich hier? Du bist doch Klassensprecher und müsstest du dann nicht auf die Regeln achten?", stelle ich ihn die Frage und sehe ihn Erwartungsvoll an. "Ich denke, ich will das Selbe wie du, eine Rauchen." Ich schüttle den Kopf und beobachte Kai, wie er sich eine Zigarette anzündet und auch sofort daran genüsslich zieht, als diese angezündet ist. "Kommst du immer hier hoch.?", frage ich und Kai nickt mir zu. "Hier ist es immer sehr ruhig und ich mag es Leute zu beobachten." Elendiger Spanner... hätte ich jetzt aber nicht erwartet. Wir stehen ruhig nebeneinander und ich fange schon wieder an fast wegzudriften in meine Gedankenwelt, als mich Kais Stimme aber gerade so noch aufhält. "Spielst du Instrumente?", fragte er, seine Agen ruhten dabei auf den Schulhof. "Ja", gebe ich kurz von mir und sofort kam interessiert die Gegenfrage: "Welche?"
 

"Na ja... Klavier... etwas Gitarre - so, dass ich auch etwas dafür komponieren könnte und aber am liebsten hab ich das Schlagzeug." Kais Augen weiten sich auf meine Aussage hin. "Du spielst Schlagzeug?", fragt er vollkommen überrascht und ich nicke. "Ja, aber ich besitz keines mehr", ich seufzte und erklärte dann wieso, denn ich hatte das Gefühl, dass Kai nachfragen würde:" Ich brauchte Geld um hier her zu ziehen und musste deswegen mein alles geliebte Schlagzeug verkaufen." traurig blicke ich zur Stadt. "Na ja und ich hab ein Drumset, welches ich nicht benutzen darf.", erklärte mir Kai traurig und dann herrschte wieder Stille. Er spielt Schlagzeug? Ui... noch etwas, was ich von dem Spargeltarzan nicht erwartet habe. Ich überlege hin und her, ob ich nachfragen sollte, warum er denn nicht spielen darf. Irgendwie tut mir Kai schon leid und ich die Neugierde breitet sich auch schon wieder in mir auf. "Warum darfst du denn nicht spielen?"

"Weil unsere Nachbarn gestreikt haben und deswegen meine Mutter mir das spielen verboten hat und nun steht es im Keller.", erklärt er mir im freundlichen Ton und lächelt, doch gefällt mir das lachen ganz und gar nicht. "Kai?", frage ich zögernd und das lächeln verschwindet. "Ja? Bitte sag mir jetzt aber nicht, dass es dir leid tut!"

Ich schüttle den Kopf. "Nein, das hat ich nicht vor. ich wollte dir nur ein Angebot machen! "Kai hob eine Augenbraue hoch und verschränkte seine Arme. "Vielleicht könntest du nämlich wieder spielen...""Ach und wie?" unterbricht er mich und trifft damit einen wunden Punkt bei mir. "Wenn du mich nicht unterbrechen würdest, dann könnte ich es dir ja sagen!", keife ich und Kai verstummt, blickt mich dennoch ungläubig an. " Nun, wie du weißt leben ich alleine..., und ...habe ne menge Platz und da mein Nachbar Bass spielt, würde er wohl nichts gegen haben, wenn jemand ein Schlagzeug hat.", erkläre ich unsicher, da ich doch keine Ahnung habe, ob das Angebot gut ist.
 

Kai lässt seine Zigarette vor erstarren fallen und haucht: "Das ist nicht dein ernst, oder?" "Doch, eigentlich schon.", gebe ich Schultern zuckend von mir und schmeiße meine Aufgerauchte Zigarette auch weg. "Aber... wir kennen uns kaum!", stottert Kai, aber man konnte sehen, dass er sich freute, denn er konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. "Ja, genau deswegen sage ich eigentlich. Ich würde dich heute kaum bitten dein Schlagzeug bei mir aufzubauen, da würde ich wohl lieber noch eine Woche warten. Nichts gegen dich, aber wir kennen uns eben kaum." Nach diesen Worten aber schon, hängt mir Kai um den Hals und umarmt mich. "Dennoch danke, du bist schwer in Ordnung" und dann drückt er mir ein Kuss auf die Wange. Mir entkam dabei ein kleines "Wow" und versuchte nicht nach hinten zu kippen.
 

"Boah, bist du kalt!", meint Kai dann kurz darauf und greift nach meiner Hand, um mich dann Richtung Tür zu ziehen. "Wir haben jetzt Englisch und dann Biologie im Doppelpack und bevor du zu Eis erstarrst...", trällert Kai, was mir schon angst bereitete. "Ähm okay", gebe ich verwirrt von mir und lasse mich hinein ziehen. "Den Stundenplan gebe ich dir dann auch gleich."

"Danke", nuschle ich und gehe durch die Tür welche Kai mir aufhält.
 

***
 

Die zwei Stunden sind schnell vergangen und schon sitz ich zu Hause und langweile mich. Hausaufgaben habe ich keine Aufbekommen, Freunde zu mir eingeladen hab ich auch nicht - da ich noch niemanden richtig als Freund bezeichnen kann. Kai war da aber schon sehr nah dran es zu sein. Ich verstehe mich super mit ihm und wenn er dann auch mal lächelt und das richtig heftig, muss man es auch machen. Irgendwie beeängstigend auf eine gewisse Art und Weise - nicht das ich nicht gerne lache und vor mich hin grinse... nein, aber sonst habe ich gründe weil ich beispielsweise Glücklich bin oder gerade was dummes gemacht oder getan habe, aber hier - hier ist es einfach nur eine einzige Person ein einziges Lächeln.
 

Ich drehe mich auf meinen Bauch, da ich genug von der Decke habe - auch wenn Uruha echt ne Leistung erbringen musste das so hinzubekommen. (Die wand war schön sauber gestrichen und hatte auch irgendein Muster verabreicht bekommen) Jetzt starre ich auf meine Tür und ich muss Augenblicklich die Stirn runzeln. Seit wann...? Ich stemme meinen Körper auf. Ungläubig betrachte ich das Poster an der Tür.... "URUHA!", gebe ich entrüstet mit etwas zu lauter Lautstärke von mir. Langsam zweifle ich doch an ihm. Er weiß doch, dass ich es nicht nötig habe mir ein PORNOposter an die Tür zu hängen.
 

Also wenn ich Uruha das nächste mal sehe, werd ich ihm wohl erst einmal zehntausend Tode sterben lassen. Das geht nun mal echt nicht an. Da denkt ich, dass Uruha mich nach 3 Jahren kennen müsste und dann das. Kopfschüttelnd sinke ich wieder auf mein Bett zurück. Ich bin gerade zu träge und faul es abzunehmen, also bekommt das Poster noch eine Schonfrist.
 

Mir ist einfach nur langweilig und ich habe gerade zu nichts bock. Ich seufze. Es ist doch irgendwie immer so, ob nun bei der Schule oder beim Aufräumen oder sonst etwas... irgendwann kommt ein Zeitpunkt an dem man echt auf gar nichts Lust hat. Selbst auf schlafen nicht, aber man will etwas machen. Irgendwie hasse ich diese Zeit, wenn es so ist.

Und gerade ist so eine Zeit bei mir. Echt zum Haare raufen. Was kann man denn bitte machen wenn man die kein - bock - auf - gar - nix - Krankheit hat? Früher habe ich immer Schlagzeug gespielt, danach war ich erschöpft und müde und konnte schlafen, aber jetzt? Jetzt habe ich nur noch eine E- Gitarre auf der ich mehr schlecht als recht spielen kann. Warum habe ich sie nur nicht verkauft?
 

Gut ich weiß warum ich sie nicht verkauft habe. Sie war ein Geschenk. Das erste Geschenk, welches mir Uruha gemacht hat. Dabei wusste er, dass ich eher Schlagzeug spiele. Ich setze mich wieder auf und gehe zu meinen Koffern hinüber, um dort den einen Koffer mit der E-Gitarre hervorzugrammen. Ich packe sie und setze mich wieder auf mein Bett. Erst dort hole ich das "Schmuckstück", wie Uruha es immer sagen würde raus. Ich schmunzle als ich sie wieder in voller Pracht in meinen Händen halte. Die Gitarre ist ja so gesehen auch wunderschön... nur für mich etwas zu groß... irgendwie. Ich schüttle den Kopf. Kann es sein, dass ich gerade bei allem was auszusetzen habe?
 

Mir kommt der Gedanke, dass die Gitarre sollte ein Ehrenplatz in meinem Zimmer bekommen. So stelle ich sie auf den Gitarrenständer, den ich ebenfalls mitgenommen habe und verfrachte sie dann links unterm Fenster. Ja genau da kann sie bleiben und morgen kommt sie mit zur Schule.
 

Danach entschließe ich mich dann doch meine Koffer auszupacken und ordentlich einzuräumen. Zum glück muss ich sie nicht noch einmal ordentlich zusammenlegen, da sie es schon, von meiner ja so geliebten Mutter zusammengelegt worden, sind. Ich seufze. Jaja meine Mutter.
 

Es ist irgendwie deprimierend. Keine einzige Träne hat sie mir nachgeweint, sie wollte mich wirklich nur los werden und damit das schneller ging, hat sie mich dann doch unterstützt, alle Vorbereitungen zu treffen. Was für eine Mutterliebe. Dabei bin ich noch nicht mal ein schlechter Junge gewesen, wenn es nach mir geht. Schließlich furze ich nicht munter in der Gegend rum ... und zieh auch in der Öffentlichkeit mein Schnotter immer schön in die Nase hoch und trage Mundschutz, wenn ich erkältet bin und sitze beim Essen in der Regel gerade. Nur eben was die Schule in Thema Schulkleidung angeht, da bin ich nicht so brav, wie man es erwartet. Aber wenn ich ehrlich bin, glaube ich dass außer meine Schulkameraden diese Schulkleidung, welche wir da hatten, keiner anziehen würde. Sie war braun.... kack braun und sie war unförmig, bieder und einfach nur abstoßend. Ekelhafter Stoff, Schnitt und Farbe, was soll dann noch gut sein?

Diese ist ja im Gegensatz zu der früheren ein wahres Paradies. Aber genug des Lobes... auch wenn sie besser aussieht, nichts desto trotz ist sie viel zu schlicht und ein eigener Charakter daraus zu erkennen... unmöglich.
 

Nun fertig mit den Klamotten einräumen, ziehe ich mir nun auch die Schulkleidung aus und häng sie ordentlich auf den Bügel. Bin ja gerade so schön dabei Ordnung zu machen. Nachdem das auch fertig ist, drehe ich mich um und erblicke meine leeren Koffer. Diesen schenke ich jetzt ein giftigen Blick. Ich weiß, dass sie davon auch keine Beine bekommen und sich von selbst aufräumen. Geschlagen mit dem Wissen sie selber aufräumen zu müssen, verfrachte ich eine, mit einem tritt, unter meinem Bett. Die anderen schmeiße ich "liebevoll" in meinem Schrank und der Gitarrenkoffer, fand neben meiner Gitarre ihren Platz.
 

Ich strecke mich und gähne erstmal herzhaft. Aufräumen macht müde, am besten ich lümmle mich erstmal unter mein Bett. Gedacht, getan und kurz darauf liege ich eingerollt in meinem Bett und die Decke bis zur Nase hochgezogen.
 

Bis ich zu Reita kann, hab ich eh noch gute zwei Stunden Zeit, da kann ich mir ein Schläfchen ruhig erlauben.
 

Schnell drifte ich auch schon ab und Träume so vor mich hin. Nach einiger Zeit des Träumens fange ich langsam an zu frieren, anscheinend habe ich das Fenster aufgelassen. Allerdings sträube ich mich dagegen aufzustehen um es zuzumachen und so bleibe ich mit geschlossenen Augen liegen und verkrieche mich nur noch mehr unter meiner Decke. Das es dabei sogar schon Zeit war, mich mit Reita zu treffen, bemerkte ich nicht. Wurde es mir erst einige Zeit später bewusst.
 

Ein knacken drang nach einiger Zeit an meinen Ohren, dass es dabei das Geräusch war, wenn man das Fenster zumachte nahm ich nicht wahr, ich ordnete das lediglich irgendwas aus meinem Traum zu. Das Träume keinen Sinn machten, war mir ja bewusst, also störte ich mich in dem Moment nicht daran. Dass es dann auch noch wärmer wird und ich Gerüche wahr nehme, überspiele ich. Und das ich mein Unterbewusstsein nachdem ich aufschmatze, hassen werde, überspiele ich auch. Nur die Wärme, die ließ ich an mich rann und ich wollte mehr. So laufe ich in Traum zu dieser Wärmequelle und in der Wirklichkeit drehe ich mich zu dieser um und schmiege mich näher an sie. Das die wärme Quelle mich dann auch noch näher an sich zieht bemerke ich kaum. Quittiere ich es bloß mit einem erneuten Aufschmatzen.
 

"Reita", flüstere ich leise, da dieser gerade in mein Traum erschienen ist. Ich rieche seinen Duft, sehe ihm direkt in die Augen. Die so schön blau strahlten., spüre ihn meine Wange streicheln. "Ruki", spricht er mich an, ohne den Blickkontakt zu brechen. Dass ich dabei auch wirklich bei Reita bin, bekomme ich nicht mit, genauso wenig wie ich nicht merke, das ich das was ich träume laut ausspreche und er alles hört.
 

Er umfasst mich nur noch mehr und streichelt über meinem Rücken. Immer noch realisiere ich die Berührungen einfach nicht. "Warm", schmatze ich nur und Reita lächelt.
 

Erst nach einer geschlagenen Stunde, erwache ich aus meinen Traum, als ich einen ruhigen Atem an meinem Nacken immer und immer wieder wahrnehme. Blinzelnd öffne ich meine Augen und erblicke einen Arm, der nicht mir gehört. Erschrocken darüber zucke ich zusammen. Plötzlich streichelt eine Hand mir eine Strähne aus dem Gesicht und ich blicke zu dem Mann auf, dem diese Hand und dieser Arm gehört. "Reita", spreche ich heiser und er lächelt sanft. Er drückt mich näher zu sich rann und spricht müde: "Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe." und küsst entschuldigt meinen Nacken. Sofort überzieht mich eine Gänsehaut. Oh Shit, das war ganz und gar nicht gut. Seit wann ist er denn schon hier und scheiße, was ist, wenn ich im schlaf geredet habe? Das wäre so peinlich und dieser Nackenkuss... empfindliche Stelle.
 

"Nein... nein... schon okay", stottere ich verlegen und mit der Situation leicht überfordert. Es ist schon wahr... dass es okay ist, wenn der das macht nur, verwirrt es mich mehr und mehr und hinterlässt dazu noch ein angenehmes kribbeln auf meiner Haut.
 

"Darf ich noch mal deinen Nacken küssen?", haucht Reita ganz leise und ich verschlucke mich fast an meine eigene Spucke. Mir steigt die Röte ins Gesicht und mein Herz fängt nun an zu machen, was es will. Was fragte dieser... dieser... Freund von Uruha mich da? Das macht mich total konfus im Kopf. Ich bin überfordert, sehr überfordert. Ich kenne Reita doch erst wenige Stunden....

Was soll ich denn jetzt tun? Am liebste würde ich meine Gedanken jetzt in ein Songtext aufkritzeln, doch die Situation lässt es bei weitem nicht zu. Wie sähe es denn auch. "Reita, entschuldige mich kurz, ich muss meine Gedanken aufs Papier bringen." Sicher doch, dann käme er noch auf die Idee das lesen zu wollen und mich auszufragen, ob ich noch mehr davon habe. Nein, das wollte ich nicht. Ach Reita, was machst du nur mit mir? Ich habe bei ihm nicht ein Stück das Gefühl, dass wir uns eigentlich total Fremd sind. Seine Berührungen spenden mir Wärme und dort wo er mich berührt, fängt es an zu kribbeln. Doch was seine Berührungen am meisten auslösen, ist das mein Körper sich auch vermisst, sich nach ihnen auch sehnt. Nur mein Kopf, der tickt anders, er sagt mir, dass ich mich nicht verlieben will, dass ich ihn nicht kenne und er auch nur mit mir Spielen könnte. Was also sollte ich ihm also zur antwort geben? Körper oder Kopf? ... Ah, verdammte kacke... ich nehme jetzt einfach Körper... sonst wird er mich noch länger mit diesem sehnsüchtigen kribbeln im Nacken belästigen.
 

Ich nicke also schließlich, nach wohl einiger Bedenkzeit, auf seine Frage hin, bekomme aber nicht sofort den Kuss welchen er mir gerade 'versprochen' hat. Wetten, er hat bedenken weil ich gezögert habe mit meinem Nicken? "Wenn du es nicht möch..."
 

"Wenn du willst, dass ich nein sage, warum fragst du dann?", stoppe ich seinen Satz und werde sofort enger von hinten umarmt. "Das will ich doch gar nicht, nur möchte ich nicht, dass du denkst, dass du alles über dich ergehen lassen musst.", haucht er an meinen Nacken und dabei berührten seine Lippen schon meine Haut und gibt mir dann lauter kleine Küsse drauf. Meine Hände suchen in Lichtgeschwindigkeit nach den Händen Reitas und lösen die Umarmung, nur um sich mit seinen Händen zu verharken. Ich schließe wieder meine Augen und lasse mich von den Küssen verwöhnen, von denen eine angenehme Wärme auskommt und wieder das Kribbeln auslöst. Ich glaube ich habe eine gute Wahl getroffen.
 

Mir war zwar vollkommen schleierhaft, warum das Reita macht.
 

Ob er in mich verliebt ist? Irgendwie wäre es denkbar, denn man küsst ja grundsätzlich nicht ohne Grund. Allerdings gehörte er zu Uruhas Freunde und wenn diese auch eine Weltvorstellung hatte wie er... dann dienen die Küsse nur zur Verschönerung der Atmosphäre oder sind rein freundschaftlich. Uruha küsst mich schließlich auch wann und wie er will und sein empfinden mir gegenüber ist nicht die - auch wenn es mir schwer fällt zu sagen- wahre Liebe, weswegen wir uns dann wohl auch getrennt haben.
 

"Worüber denkst du nach?", fragt mich Reita zwischen zwei Küssen, bis er endgültig aufhört. Ich öffne meine Augen und schiele ihn von de Seite aus an. "Wie kommst du darauf das ich nachdenke?", lenke ich erst einmal ab, denn ich wollte schlecht sagen, dass ich über Uruha nachdenke und ihn. "Nun, an irgendwas denkt ein Mensch ständig und da bist du keine Ausnahme, nun und das du nachdenkst... reine Intuition und eine Erklärung, dass du immer mal meine Hand drückst, egal ob ich dir gerade ein Kuss auf deine Haut verpasst habe oder nicht.
 

Was? Ich habe..... seine Hand gedrückt. Ich betrachte unsere Hände , die immer noch eingeharkt sind. "Wie lange liegst du schon bei mir?", kommt es langsam von meinen Lippen. "Weiß nich genau, kommt drauf an wie spät es ist, aber gefühlt, vielleicht ne Stunde."
 

"Und wie lang hab ich geschlafen?" , kommt es verschüchtert und schon gar erschrocken von mir und Reita lacht auf, löst unsere verharkten Finger und dreht mich so, dass er über mir liegt. Seine Hände stützte er rechts und links von meinem Kopf ab. "Na du bist ja lustig...", fängt er grinsend an zu sprechen "... Woher soll ich denn wissen, wie lange du geschlafen hast? Ich weiß nur das du eine Stunde nach der verabredeten Zeit immer noch nicht bei mir aufgetaucht bist und ich mir darum schon Sorgen gemacht und dich gesucht habe. Da war mir echt ein Stein vom Herzen gefallen als ich dich hier süß schlummern sah.", spricht Reita und wuschelt mir durch die Haare. "Lass das!", patze ich ihn mit geröteten Wangen an. Sein Kommentar, dass ich süß geschlummert habe, ist eben nicht einfach an mir vorbei gegangen. Reita jedoch hörte nicht auf, was dazu führte, dass meine Augenbraue anfangen zu zucken. "Und da du wegen der Kälte des offenen Fensters gefroren hast, bin ich mit ins Bett rein.", spricht Reita munter weiter ohne auf mein Gemurre weiter einzugehen. "AHH, ich sagte, du sollst aufhören!", plärre ich wieder, als es mir wirklich zu viel wird und ich sowieso nicht wusste wie ich der peinlichen Situation am besten aus dem weg gehen kann. Ich packe ihn an seinen Oberarmen und schmeiße ihn um, sodass ich jetzt über ihn lag - wohlgemerkt jetzt bitte nicht sexistisch denken. "Niemand, aber auch wirklich niemand darf meine Haare zerwuscheln!" kläre ich ihm mit lauteren Ton auf, drücke ihn einmal fest in die Matratze und lasse dann von ihm ab, um aufzustehen.
 

Schließlich habe ich nur eine Boxer an und es ist außerhalb des Bettes um einiges kälter, als innerhalb. Gerade als ich dabei war, mir eine Jeans über meine Beine zu streifen, fängt Reita wieder ein Gespräch an, welches mich vollkommen aus der bahn wirft. "Sag mal Ruki, von was hast du eigentlich geträumt?" Mit einem Bein schon in der Hose starre ich ihn, der immer noch im Bett liegt, perplex an. Ich weiß noch ganz genau, wovon und von wem ich geträumt habe, nur konnte ich es ihm doch wohl schlecht sagen. "Also... ähm....", fange ich an zu stottern und versuche mir schleunigst was einfallen zu lassen... klappt es aber überhaupt nicht. Eher verliere ich, da ich zu sehr in Gedanken geraten bin, ins schwanken, hüpfe kurz umher, in der Hoffnung doch wieder halt zu finden und falle schließlich unelegant auf den Boden mit einen lauten Donnern. "Aua", entkommt es dann auch sofort von meinen Lippen und Reita lacht. "Du bist so ein Idiot", trällert er in seinem Lachanfall. Na danke auch. Ich verliere wegen ihm mein Gleichgewicht und falle auf mein Hintern und er lacht mich aus. Ich murre und zeige ihm dann meinen wunderschönen Mittelfinger. “Leck mich”, gebe ich von mir und stehe, meinen Hintern reibend, auf. “Gut, und wo?”, fragt er mich und beinahe mache ich erneut Bekanntschaft mit dem Boden. Der Kerl raubt mir noch den letzten Nerv. “Rechte Arsch Innenseite!”, meine ich provozierend, doch verfehlt es die Wirkung, die ich eigentlich erhofft habe. “Gut dann würde ich mal sagen Hosen runter und Arsch her!”, antwortet mir Reita ernst.
 

Als ob ich das jetzt tun würde. Mein Hintern hat noch keiner bekommen. KEINER und wenn es recht ist soll das auch erstmal so bleiben! “Nix da!” Ich ziehe demonstrativ meine Hose, die noch immer mir in den Kniekehlen hängt, hoch und drehe mich von Reita weg.
 

“Uh, große Klappe aber nix dahinter, was?”, fragt er mich und ich weiß, dass er es nur macht um mich zu provozieren, damit ich austicke, aber will ich ihm den gefallen nicht machen. “Nein, ich lasse bloß nicht jedem X-beliebigen an meinem Hintern, damit man ihn lecken kann!”, sprach ich gespielt arrogant und zog mir ein T-Shirt übern Kopf und das nächste was ich zu sehen bekomme ist ein Reita, der direkt vor mir der mich steht und mich süffisant anguckt. “So, ich bin also ein X- beliebiger?”, fragt er nach und drängt mich an den Schrank.

Und kalt wie ich nun mal bin antworte ich ihm: “Ja, und das Nasenband ändert auch nichts daran.”
 

Eine kurze Stille folgt nach meinen Worten, doch dann kommt mir Reitas Kopf näher und näher. Wieder übermahnt mich eine Panik, dass er mich gleich küsst. Aus reinem Reflex kneife ich mir die Augen zu.
 

“Schade eigentlich...”, haucht mir Reita jedoch nur ins Ohr und ZERWURSCHTELT WIEDER MEINE HAARE!!! “Ich sagte doch: NICHT DIE HAARE!”, blaffe ich ihn sofort an und erdolche ihn mit meinen Augen, was Reita wohl sehr lustig findet und wieder anfängt zu lachen. “Nur weil du es sagst, heißt es doch nicht, dass ich mich daran halte.”, erklärt er mir sein verhalten.
 

Ich könnte diesen Kerl echt den Hals umdrehen. “Ach und wenn du sagst: nicht das Nasenband, dann darf ich es dann auch einfach von deiner verwichsten Nase ziehen?”, frage ich ihn spöttisch und verschränke meine Arme vor dem Brustkorb.
 

"Soso, meine Nase ist also verwichst?", kam so eine schöne rhetorisch gefragte Feststellung, auf die ich nicht antworten musste. "Na schön, dann geh ich eben alleine mit meiner verwichsten (das verwichst/en) betont er überdeutlich) Nase essen." Mit diesen Worten wandte er sich der Tür zu - an dem das Poster immer noch dran hängt.
 

"Was??? Ey, das ich nicht fair! Du reizt mich und bekomme dann, nur weil ich mich wehre die Arschkarte!!!", meckere ich auch sofort drauf los und packe ihn am Saum seines T-Shirt. "Nimm mich mit, ´bitte!", quengle ich wie ein Kleinkind. Reita dreht sich zu mir um und ich gucke ihn von unten her unschuldig an. Er löst meine Hand, die an seinem T-Shirt gekrallt war und verharkt sie mit seiner. "Na dann komm, mein kleiner Perverser.", spricht er nett und ich werde rot um die Nase. "Das hab ich da nicht hin gehangen... Uruha muss das gewesen sein!", grummle ich verlegen und ein dreckiges Grinsen bildetet sich auf Reitas Gesicht. "Nö, das war ich"
 

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mata ne

Ja, wir haben es jetzt 23:37 (hochgeladen).... und ich bin müde. Es ist gerade fertig getippt und ich hab es nicht nocheinmal durchgelsen...oder so. Das mache ich morgen

ich hoffe es gefällt und viel Spaß beim lesen.

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"Nun Grummle nicht so rum, Ruki. Wer weiß, was die anderen Leute sonst noch von uns denken!", beschwert sich mein Lieber Herr Nachbar, da ich eingemümmelt in meinen Schal, die Hände tief in meine Jackentasche vergraben, neben ihm gehe und ab und zu nicht gerade Begeisterte Laute von mir gebe. Aber das kann man mir auch nicht verübeln. Schließlich hat er mein Zimmer mit einem Poster verziert, welches mir nicht gefällt. "Tze, mir doch egal, was die anderen denken, solange man mitbekommt, das du der Übeltäter bist, ist es mir recht."
 

Reita seufzte und fährt sich durch die Haare. Geht aber weiter Stumm vor mich her bzw. ich folgte ihn stumm. Schließlich wusste ich nicht wohin wir hingehen. Das ist gerade mal mein zweiter Tag in Tokyo und bis jetzt konnte ich die Stadt nicht besichtigen, dazu fehlte mir eindeutig die Zeit.

Na gut, heute hätte ich Zeit gehabt... aber dann wusste ich immer noch nicht wohin mich Reita ausführen wollte.
 

Nachdem weitere 20 Minuten des Stillschweigens vergangen sind, halte ich es nicht mehr aus. "Reita?", quengle ich und Harke mich bei ihm ein. "Wohin gehen wir eigentlich?", frage ich ihn und bekomme ein gemeines grinsen als Antwort. "So willst du jetzt wieder ordentlich mit mir reden?", gibt er von sich und beantwortet somit nicht ein Stück meine Frage! Ich musste mich wohl oder übel ergeben, wenn ich eine Antwort haben wollte und mich ihm unterordnen. Ich seufze und gebe ihm dann ein "Ja" zur Antwort.
 

"Wir gehen ins Dreieck!", offenbart er mir, doch hatte ich keine Ahnung was dieses Dreieck für ein Restaurant ist. "Aha, und wie weit ist es bis dorthin noch und was ist an dem Dreieck so besonders?", frage ich ihn. Reite wendet seinen Kopf zu mir und guckt mich ungläubig an. "Du hast noch nie was vom Dreieck gehört?", fragt er und als ich meine Kopf schüttle, klappt ihm die Kinnlade runter, dann allerdings erklärt er mir, was es damit auf sich hat: "Also, das Dreieck ist ein besonderes Restaurant, denn man kann in diesem nicht nur essen, nein, man kann auch Spiele jeglicher Art dort spielen. So gut wie alle Spiele von A-Z. Ich dachte mir, dass das was nettes Plätzchen ist, zum reden und auf unsere Freundschaft anzustoßen."
 

Ich überdachte mir das was Reita gesagt hatte und fragte ihn: "Kann man dann auch so was wie Wahrheit oder Pflicht spielen?" Ein Nicken bekam ich zu antwort, aber auch eine Verneinung, dass wir das unter Garantie nicht spielen würden. "Warum denn nicht?", frage ich aufgebracht und nun guckt Reita etwas wehleidig. "Weil ich bei Pflicht von dir verdonnert werden könnte, das Band abzunehmen und bei Wahrheit etwas über mein Beruf preiszugeben und auf beides möchte ich es nicht drauf ankommen lassen.", erklärt er mir und guckt dann zur anderen Seite.
 

"Warum ist es dir so wichtig, dass ich, als dein Freund, nichts über dein Beruf erfahre? Ist er denn verboten? Und so schlimm kann deine Nase nun auch nicht sein." Ich gucke Reita mit gemischten Gefühlen an, auch wenn ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Er schüttelte auf meine Aussage hin den Kopf. "Das ist es nicht, Ruki. Meine Nase ist auch sehr passabel und gerade weil du mein Freund bist, kann ich sie dir nicht zeigen, genauso wenig wie ich dir mein Beruf nennen darf. Ich würde es schon gerne, sollte man ja eigentlich eine Freundschaft nicht mit Geheimnissen beginnen, nur in dem Fall glaube ich bleibt mir nichts anderes übrig. Ich denke sowieso, dass du es bald erfahren wirst, nur dann soll es eben so sein."
 

Ich nicke. "Tschuldigung.", nuschle ich, denn mir tut es auch irgendwie leid, dass ich das gefragt habe, wenn er dann so traurig von wird. "Nur, ich weiß nicht, was so verheerend sein kann, dass wenn ich weiß wer der Reita ohne Nasenband ist, wie als was er arbeitet. Ich weiß ja noch nicht mal deinen richtigen Namen!"
 

"Ich weiß, das tut mir auch leid, aber ich möchte dich auch nicht anlügen. " Reita senkt seinen Blick, was ich ihm auch nach mache. Na toll, jetzt war die Stimmung bedrückt und vielleicht auch der Abend gelaufen. Ob der laufen schon da gelaufen war, als ich so grummlig war. Ich seufze, wie schon wirklich ziemlich oft. Warum kann das leben eigentlich nicht einfach unbeschwert sein?
 

Die Stimmung ist wirklich ziemlich gedrückt und das nur weil ich so neugierig bin und dieses doofen Vorschlag gemacht hat, ich glaube es ist das beste das eben geschehene zu vergessen. Unschlüssig das auch Reita zu sagen öffne ich den Mund, schließe ihn aber dann jedoch immer wieder. Mir fehlt es wohl echt an Mut. Ich muss mir einfach eisern einen Entschluss fassen. So geht das wirklich nicht weiter. "Reita, lass uns das eben besprochene vergessen, bitte. Ich ertrag die Stimmung gerade echt nicht", Bettel ich ihn an und wie eine Tarantel gestochen guckt er mich erschrocken und ernst an und zerrt mich dann in eine Seitengasse. Mein Herz raste vor Schreck, als ich dann auch noch hart gegen eine Mauer gedrückt werde. Ich hätte meine Klappe einfach halten sollen. mein blonder Freund mit seinen blauen Kontaktlinsen guckt mich immer noch sehr ernst an, doch anstatt des erschrocken Ausdruck war nun ein trauriger eingetreten.
 

"Nein Ruki, vergiss bitte nicht, was wir eben besprochen haben, bitte. ", fängt er an zu erzählen. Ich antwortete aber nicht, da ich erst eine Erklärung haben möchte, ob ich sie bekomme ist zwar eine andere Sache, aber irgendwas muss ja noch geschehen. "Ruki, im Grunde genommen weißt du wer ich bin, was ich für ein Beruf habe und wie ich ohne das Band aussehe, mit welchem ich, ich bin. Doch ich bitte dich inständig nicht nach den Antworten zu suchen, von den Fragen. Es ...ich weiß nicht wie ich es dir erklären soll.", spricht er verzweifelt und hält sich eine Hand vor den Auge. War er etwa kurz vom Weinen? Das hab ich wohl wieder gut hinbekommen. "Sorry... Ru..", stammelte Reita, und guckte zur Seite weg um tief Luft einzuatmen. Wohl seine Methode, nicht weinen zu müssen.
 

Ich legte einen Finger aber auf seine Lippen. "Reita, wenn einer sich entschuldigen muss, dann wohl doch eher ich. Ich bin gerade mal erst 17 und spiele mich auf und ärgere dich, obwohl ich ohne dich wohl verhungern würde. Es tut mir wirklich leid und ich möchte mich wirklich bei dir bedanken. Dafür dass du mich getragen hast, für die Massage noch einmal danke, dafür das du mich mit essen und trinken versorgst, dass du mich weckst, dass du mich heute gewärmt hast, das war echt süß und nett von dir. Aber auch danke, dass du mit mir redest, mich irgendwie reizt, was mir aber auch jeden Nerv kostet und danke dass du dir so ein Gelaber anhörst."
 

Ich komme Reita dieses mal mit meinem Kopf näher und küsse ihn schließlich. Schon zum zweiten mal heute küsse ich ihn und das wieder zum Dank, oder doch mehr? Ich will es war nicht, aber was ist wenn da mehr ist? Denn wie als wäre mein Körper bei Reita besonders empfindlich fängt es wieder an zu kribbeln und nach mehr zu verlangen. Doch wollte ich es bei diesem kleinen Kuss belassen, auch wenn es mir schwer fällt mich zu trennen. Reita schmunzelte und sah immer noch betroffen drein. "Ist alles okay? War das eben falsch von mir..?" Reita lächelte mir sanft zu und schüttelte den Kopf.

"Nein, das war nicht falsch, danke, aber nun komm wir haben noch einen kleinen Fußmarsch vor uns.", sprach Reita und nahm sich meine Hand, um mich wieder auf die offene Große Straße zu führen.
 

"Wie weit denn noch?", fragte ich wehleidig, denn nach schon 30 Minuten bis hier her laufen, war schon ziemlich viel. "Ca 10 Minuten noch Ruki, dann sind wir da.", meinte Reita.

"Was? So viel noch? Warum sind wir nicht mit dem Auto gefahren?", quengle ich. Mir tun schließlich schon meine Füße weh. Zum Glück habe ich die ersten 2 Stunden frei und kein Sport.
 

"Weil ich Spaziergänge mag und dir so besser etwas von Tokyo zeigen kann.", erklärt mit Reita und fügt noch "Tun dir etwa die Füße weh?" hinzu. Worauf ich nur nicken konnte. "Ja tun sie. Nicht dass ich früher nicht laufen musste, selbst in meiner Provinzstadt musste man nie länger als 30 Minuten irgendwohin laufen. Reita fing an zu lachen ging dann aber um einiges zügiger um dann kurz darauf stehen zu bleiben und sich etwas runterbeugt. Fast wie eine Einladung, mich jetzt auf ihn zu werfen. Und als er dann plötzlich sagt: "Nun komm schon, spring auf, ich nehm dich das Stück Huckepack!", strahle ich förmlich und springe auf seinen Rücken mit einem überdeutlichen Grinsen im Gesicht und schreie lauthals: "Hopp, hopp mein Hengst ab zu Dreieck." Wir lachen beide auf. "Soso dein Hengst bin ich jetzt also?", frage Reita nach einigen Schritten und ich stimmte ihn voll und ganz zu. "Ja natürlich, du bist mein starker Hengst, der mich trägt und auf dem ich reite."

...

"Ano, Ruki... du weißt schon was du da gerade gesagt hast, oder?", fragt mich mein hyperintelligentes Ross, welches sprechen kann. Ich wollte gerade "Ja" sagen, als ich aber inne halte. Stattdessen entkommt mir ein "ups" und Reita lacht. "Du weißt aber schon, dass ich das jetzt so nicht gemeint habe?", frage ich Reita und dieser nickte. "Natürlich weiß ich das, ich wollte dich bloß auf deine Wortwahl aufmerksam machen.", erklärt mir mein Nachbar und ich schnaube. "Eigentlich stimmte meine Wortwahl nur bei solch Perversen Pennern wie du.... "
 

"Jetzt bin ich auch noch ein Perverser Penner?" entrüstet sich der Blondschwarze. "Was kommt denn als nächstes? Bin ich das nächste mal ein Hund? Oder eine Mumie?", fragt er mich sarkastisch und ich überlegte echt nach, ob er nicht meine Gedanken auf den Nagel getroffen hat. "Uhm...", gluckse ich. Reita mein personal Hund, lustige Vorstellung. "Du weißt schon, dass ich dich jeden Moment einfach fallen lassen kann?", kommt s von Reita nun gereizt da ich vor mich hin giggle. "Naja, schon könntest du, aber das wirst du nicht tun!", kläre ich ihn auf und bekomme ein "Ach werd ich nicht?" als antwort worauf ich eifrig nicke. "Denn dann wäre es mir egal mit unserer Freundschaft, ganz einfach und dann würde ich dich stalken und alles der Öffentlichkeit mitteilen, was ich über dich heraus gefunden habe und das erst, wen du ein berühmter Bassist bist."
 

"Du sadistisches Schwein!", grummelt Reita. Ich drückte ihn einmal entschuldigend und schließlich bleibt es still. Dieses mal machte es mir auch nichts aus. Ich blicke über Reitas Schulter auf die Straße vor uns und gucke mich gespannt in der jetzt noch belebteren Straße angeregt um. Es war der helle Wahnsinn, wie viele Leute hier in Tokyo leben und wie voll die Straßen waren. "Halt dich ja gut fest.", ruft Reita mir entgegen. Antworten tue ich aber nicht mit Worten, sondern mit Taten und so kralle ich mich stärker an Reita.
 

Reita geht sehr zielstrebig und vorsichtig die Straßen entlang und behält die Augen starr geradeaus gerichtet, immer darauf bedacht, dass ich keinen Schaden nehme. Nach höllischen 5 Minuten dann hielt Reita und entlässt meine Kniekehlen, sodass ich mit den Füßen auf den Boden aufkomme.
 

"So, wir sind da!", strahlt mich Reita und präsentiert mir das Gebäude mit einer einladenden Handbewegung. Nun ein "Wow" kann er für dieses Gebäude von mir echt nicht erwarten. Das Gebäude sieht schließlich wie so ziemlich viele andere auch aus. Es begeisterte mich eigentlich überhaupt nicht, was auch Reita bemerkt. "Zeigt doch wenigstens mir zu liebe etwas Freude und lächle. So ein grimmiges Gesicht verdirbt einen ja noch den Spaß." Jedoch zucke ich nur mit den Schultern. "Bei dem Gebäude vergeht mir aber das lachen." Reita lässt die Schultern fallen und seufzt. "Ach komm einfach rein.", spricht Reita leicht genervt.
 

Ohne zu meckern gehe ich Reiter hinterher und schaue mich als wir den Laden betreten erst einmal um. Irgendwie sah es sehr schön aus und ein Platz fällt mir sofort auf. Da will ich sitzen. Zögernd ziehe ich an Reitas Ärmel, um ihn auf mich aufmerksam zumachen und sofort unterbricht er sein Gespräch. "Was gibt es Ruki?", fragt er besorgt und ich deute auf den Platz auf welchen ich sitzen will. "Können wir uns dahinsetzen?", frage ich ihn und nun lächelt er breit. "Sicher doch, geh doch schon mal dorthin. Ich klär hier nur noch kurz etwas."
 

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, denn wer weiß, ob sich nicht gleich jemand dort hinsetzt, wo ich sitzen will. zufrieden dass ich es noch vor irgendein anderem geschafft habe. Nun warte ich, dass Reita das Gespräch mit dem Mann dort beendete. Er soll sich gefälligst beeilen. Sehnsüchtig betrachte ich Reita, wie er mit dem Kellner(?) spricht. Somit stellt er sich schön zur schau und ich hab wieder die Möglichkeit ihn zu mustern. Und immer noch hat er diesen Körper, den man nur beineiden kann. Er war echt nicht zu groß oder zu klein. Seine Ausstrahlung ist nahezu anziehend. Er wirkt cool, lieb und man kann mit ihm scherzen wie mit sonst was. Wäre ich ein Mädchen, wäre er mein absoluter Traumboy. Würde mich vielleicht doch das Band stören. Allerdings würde ich ihn wohl so nehmen wie er ist. Er sagte ja, seine Nase ist passabel und dass er die Nase nicht zeigt hat einen ganz anderen Grund.
 

Ich entziehe meinen Blick von ihm und schaue mich wieder in diesem Lokal um. Es ist recht gut besucht, wie es mir auffällt, denn obwohl noch Arbeitszeit ist, sind recht viele Leute hier und spielen. Zu meiner Verwunderung spielen hier aber nicht nur Familien und jüngere Menschen. Auch Personen um die 40/50 rum und sie scheinen eine Menge Spaß zu haben. Ich lächle. Hier drin ist wirklich ein angenehmes Klima. "a endlich mal ein ehrliches Lächeln", flüstert mir Reita ins Ohr und ich wende meinen Blick zu ihm. Unsere Blicke treffen sich und ich nicke ich lächelnd zu und nur kurz danach küsst mich Reita flüchtig auf meine Augen. "Erst essen aussuchen, oder erst Spiel", fragt er und ich blinzle ihn irritiert an. Er hat mich gerade geküsst! Mir steigt das Blut in den Kopf. Ruki, reiß dich zusammen, ermahne ich mich und schlucke die Spucke herunter, welche sich in meinem Mund angesammelt hat. "Ähm... ich bin für Spiel, aber du suchst aus." Reita nickt. Hm, ich würde sagen, dass wir auch nur 2 Spiele spielen. Eines suche ich aus und eines du, okay?", fragt er mich lieb und wuschelt mir durch die Haare als ich ihm durch ein nicken zustimme. Dass das wieder ein grummeln hervor rief schien Reita mal egal zu sein.
 

...
 

"Ahhhhhhhh, nein!", kreische ich die Bude voll, als dieser verflixte olle Turm wieder einmal mit lautem klappern einstürzt. Sauer greife ich nach einem Stein und werfe ihn wütend gegen Reitas Kopf. Ich habe schon wieder verloren! Schon zum 7. mal und Reita nur 2! Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu. Bockig verschränke ich meine Arme vor meiner Brust und ziehe meine Unterlippe betreten vor. Der Kerl musste schummeln, der sich gerade die Stirn reibt. "Ruki, weißt du, dank dir wurde ich schmerzhaft dran erinnert, dass Holzklötze, wenn man sie gegen die Stirn bekommt weh tun."
 

Betroffen gucke ich mit riesigen Augen an. "Es... es tut mir leid", entschuldige ich mich. "Ich bin eben kein guter Verlierer.", erkläre ich mein Verhalten. Was Reita nur besteuert. "Ja ein echt mieser Verlierer", wiederholt er und lässt mich dadurch schwer schlucken. "Dennoch mit miesen Verlieren lässt es sich am besten spielen."
 

"Eh", kam es irritiert von mir. "Lass uns doch jetzt einfach was anderes spielen, indem unser essen nicht so in Mitleidenschaft gerät.", wechselte Reita das Thema und nickt zu den noch fast gefüllten Tellern. Ja, Jenga, ist wirklich kein Spiel, welches man spielen kann wenn man nebenbei vor hat zu essen. "Und ich darf aussuchen?", frage ich. "Japp, Moment, ich hol mal eben die Spielkarte, räum du derweil die Klötze ordentlich ein, bist du ja an dem Chaos schuld." Und schon verschwindet Reita. Ich atme einmal schwerfällig aus und bequeme mich dann unter unserem Tisch. Ich habe dieses mal so viele Klötze herunter geschmissen.
 

Dass es dabei gefährlich ist ohne bedacht unter einem Tisch zu kriechen merke ich jedoch zu spät. Mit einem Lauten schrei, knalle ich mit dem Kopf gegen den Tisch und sacke dann mit Tränen in den Augen wieder zusammen. Reita hatte mir ohne Vorwarnung voll auf dem Hintern geschlagen. "Sag mal hast du sie noch alle?", jammere ich.
 

Fuck, tut das weh. Ich halte mir meinen Schädel mit der rechten hand und mit der linken verdecke ich meine Augen. Mir wurde für einen kurzen Moment nur für wenige Sekunden schwarz vor den Augen und übel. Ich atmete einige Male zittrig ein und wieder aus und beruhigte somit meinen Körper, bevor ich wieder raus krabbele.
 

Reita der mich besorgt musterte kam sofort zu mir um zu gucken, ob ich mir denn was ernsteres zugezogen habe. "Zeig mal her!" befielt er mir, als ich mich weigere meine Hand von der Schmerzenden Stelle zu nehmen. Stur schüttle ich jedoch den Kopf. "Es ist schon alles gut", versichere ich ihn. Mein Schädel hält schon einiges aus. Der ist nämlich hart wie Stein. "Aber..." "Kein aber! Es blutet nicht, also ist alles in Ordnung! Basta!" Damit war das Thema für mich gegessen und ich räume die aufgehobenen Steine ordentlich in die Schachtel zurück, um mit Zufriedenheit festzustellen, dass auch wirklich alle da sind.
 

Ich ziehe mir wieder mein Essen vors Gesicht und während ich kaue gucke ich mir das riesige Spektrum an Spielen an, welche auf der Karte welche Reita ja gebracht hat, an. Ich würde Stunden brauchen um alle Spiele hier durchzugucken und so entscheide ich ohne es auf der Karte gelesen zu haben. "Ich bin für Mensch ärgere dich nicht", sage ich ruhig und lege die Karte beiseite.
 

Und es schien sich als gut zu beweisen, denn es machte riesigen Spaß es zu spielen. Auch wenn ich einmal verloren habe, so habe ich auch einmal gewonnen und nun spielen wir die entscheidende Runde. Momentan sieht es allerdings besser für Reita, als für mich aus. Mein Nasenbandträger, hat mich schließlich nicht öfter schmeißen können. Aber ein kleines warumono wird man nicht so leicht los. Oh nein. Und mein Ziel ist es gerade Reita genau vor dem Loch zu schmeißen. Denn dann würde ich mit großer Wahrscheinlichkeit gewinnen.
 

Böse Funken treffen auf mich, die sprechen: "wehe du schmeißt mich jetzt, wehe, dann bist du dran!" Nur mein Blick sprach nur für sich, dass ich keine Angst hatte. "Ah ja, sicher doch, was willst du denn dann machen? Mich zu Tode kitzeln?"
 

Reita wippt mit seinen Augenbrauen und grinst mich mit verschränkten Armen breit an. "Vielleicht, oder vielleicht noch was viel schlimmeres.", spricht er plötzlich laut und ich gucke ihn ungläubig an. "Eh? Hab ich as mit dem zu Tode Kitzeln laut gesagt?", frage ich. "Nö, aber ich hab's mir gedacht. Ich fange an heftig zu lachen und Reita tut es mir gleich. Es scheint als haben wir wirklich mit unseren Augen gesprochen und sogar verstanden. Ich beruhigte mich langsam und konzentrierte mich auf den Würfel in meiner Hand. Ich fange an ihn auf meiner Handfläche tanzen zu lassen. Reita schaut gespannt auf den Würfel. "Bitte lieber Gott, sei mir gesinnt und schenke mir eine 4 bitte", bete ich in mich hinein und ich bin mir sicher das Reita es mir gleich tut nur mit dem Text: "Bitte lieber Gott sei mir gesinnt und schenke Ruki jede zahl außer die 4.", obwohl, ob er sich so höflich ausdrückt? Vielleicht würde er eher sagen: "Du Schnarchsack da oben, du verbaust mir schon die ganze zeit mein beficktes Leben, nun mach wenigstens einmal etwas gutes zu mir und mach das Ruki KEINE 4 wirft!"
 

Ich lasse den Würfel dann frei und meine wie auch Reitas Augen gucken ihn gespannt an. "4,4,4,4,4,4", nuschle ich und Reita macht so was wie: "5,5,5,5,5,5,5", denn dann ist er wirklich sicher vor mir. Wie in Zeitlupe dreht sich der Würfel und wir halten die Luft an. Welches Beten war das richtige...

Die Anzahl der Augen, auf den Würfel, ist...
 

"Gewonnen", schreie ich und klatsche freudig mit einem überbreitem Grinsen auf dem Gesicht. "Und das obwohl ich KEINE 4 hatte! Ich habe Reita dennoch geschlagen und das kurz vor dem Ziel, nur das es jetzt endgültig ist. "DU hast geschummelt!", brummt Reita mit einem grimmigen Gesicht. "Zwei sechsen und eine drei zu werfen ist unmöglich!"
 

"Nein ist es nicht, und das ist das beste Beispiel", spreche ich aus Überzeugung. "Weißt du, dir fehlt das können, das Talent."

"Ja sicher", brummt Reita weiter und grinst dann fies. "Weißt du Ruki, Du bist nicht nur ein schlechter Verlierer, sondern auch Gewinner.", sagt er mir direkt ins Gesicht und setzt noch eins drauf: "Denn, wenn du mich hier sagst, dass das können ist, was ist denn dann Jenga? Dann bist du darin der Oberloser." Scheiße 1:0 für Reita....
 

Beleidigt über diese Erkenntnis drehe ich meinen Kopf weg. Er hat aber vollkommen recht und ich glaube, dass stört mich gerade am meisten. Nicht dass er das mir ins Gesicht gesagt hat, sondern wirklich die Tatsache, dass er damit sogar recht hat. "Aber dennoch herzlichen Glückwunsch mein Oberguru der Würfel", flüstert Reita an mein Ohr, legt ein Finger unter mein Kinn und küsst mich. Aber wieder einmal nur so kurz, dass ich gar nicht erst reagieren kann. Dabei quält er mich nur mit diesen so kurzen Küssen. Immer und immer wieder zünden die Raketen, aber immer kurz bevor sie abschießen, erlischt die flamme und alles bleibt ruhig. Okay, wenn ich es zugebe, so war es zwar erst das zweit mal, aber das kann doch dennoch nicht so weiter gehen! Ich greife nach dem Hemd des blondem, der mich zu Sachen bringt, die ich sonst nie machen würde. "Bitte, mach das noch einmal, nur bitte etwas länger."
 

Ohne ein Wort zu sagen, blickt er mich einige Sekunden an, umarmt mich und kommt meiner bitte nach... zu mindestens bin ich dieser Auffassung. "Takanori?", werde ich dann allerdings gerufen und Reita hält inne. Ich stöhne enttäuscht und öffne genervt meine Augen, um die Person zu finden, die mich gerufen hat. Besonders interessant ist es ja generell, dass man mich ruft. Dabei kenne ich nun wirklich so gut wie niemanden in Tokyo.
 

Ich entdecke eine mir bekannte Person und lächle gezwungen. "Kai, was machst du denn hier?", frage ich ihn und verbeuge mich mit Reita zeitgleich. Er kommt unserem Beispiel nach und verbeugt sich vor uns, um uns zu begrüßen. "Meine Eltern haben für heute ein Platz hier reserviert, damit wir mal wieder was mit der ganzen Familie unternehmen. Ich hätte echt nie gedacht, dich hier zu treffen.", redet Kai auch sofort los und setzt wieder sein Monster Lächeln auf. Ich hätte auch nie Gedacht ihn hier zu treffen. "Na ja, wir sind jetzt eigentlich schon fertig mit spielen und essen. Müssen nur noch aufräumen.", erkläre ich Kai und versuche dabei meine Wut etwas zu Zügel.
 

"Oh, schade.", antwortet darauf Kai und mustert erst dann meine Begleitung, welche nicht ein einziges Wort zur begrüßung weiter gesprochen hat. "Es gibt ihn wirklich?", fragt Kai plötzlich und ich sehe eine Augenbraue von Reita nach oben schießen. "Natürlich gibt es ihn! Denkst du etwa ich denke mir ihn aus?", frage ich sofort bestürzt und beleidig. Kai schüttelte den Kopf.

"Nein, nicht wirklich... nur ich hätte nicht gedacht, dass wirklich eine Person ein Band um die Nase trägt."

"Tja, das ist Reita", entkommt es mir schultern zuckend. "Aber nun, entschuldige uns. Wir müssen noch aufräumen und wollen dann gehen, sonst kostet es so viel. Versuche ich mich rauszureden. Habe ich eigentlich nur keine Lust, mich mit dem zu Unterhalten, der mich gerade gestört hat.

"Oh, ja, entschuldige. "Naja, wir sehen uns dann in der dritten.", sagt er glücklich, winkt zum abschied

und rennt dann zu seinem Tisch, wo wohl seine Familie sitzt. " Ja tschau und viel spaß !", rufe ich ihm nach. Danach seufze ich wieder auf und wende mich von Reita ab, um mich dem Tisch zu widmen, damit ich dem Nachkomme, was ich Kai gesagt habe.
 

Reita umarmt mich von hinten und legt seinen Kopf auf meine Schulter. "Das holen wir nach", versichert er mir und ich wusste genau was er meinte. "Wirklich?", frage ich unsicher zurück. Reita küsst meinen Nacken. "Ja. Wirklich,..", flüstert er weiter. "...aber nur wenn du es dann auch noch möchtest. Denn mir fällt ein, ich weiß gar nicht wie dein Tag in der Schule war und das können wir ja zu Hause dann sprechen." Ich nicke. "Okay, wenn du mir dann erklärst, warum du so zurückhaltend warst und nicht ein Wort gesprochen hast.", stelle ich noch die Bedingung. Erst nach einigem zögern stimmt er dann dem auch zu. "Okay, das bin ich dir wohl schuldig."
 

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mata ne

Wahhhhhhh ~ ich weiß es hat lange gedauert an sich ist das pitel sogar schon ne woche lang fertig, aber wahhhhh~ ich hab soviel zu tun....selbst heute musste ich lesen ...ausarbeiten und lernen und ich schreibe am donnerstag ne klausur am dienstag mathe test montag....reli vllt...und englisch ah und was weiß ich -.-

naja aber es wird zeit für ein neues Kapitel

also ich finde es solala...naja~
 

“So dann erzähl mir doch mal, warum du nicht selber für dich gesprochen hast”, lege ich auch sofort los, als wir seine Wohnung betreten und verschränke meine Arme vor der Brust. Ich habe ihn auf dem Nachhauseweg, nicht damit belästigen wollen, es war viel schöner bei Sternenklaren Himmel stumm nebeneinander her zu gehen, als zu reden. Die Atmosphäre beim Spaziergang war besonders gewesen. Und obwohl wir geschwiegen haben, kam keine peinlich Situation zustande oder keiner fühlte sich in irgend einer Weise unwohl. Es war anders rum. Naja Aber nun sind wir wieder in Reitas Wohnung und nun plagt mich die Frage, warum er auf stumm geschallten hat, als Kai uns überraschend überfallen hatte. So ist er nun mein Opfer.
 

Reita guckte mich von der Couch her an. Sein Blick ist selbstbewusst und sicher, der mir zeigt, dass Reita im Gegensatz zu mir doch um einiges älter ist. Mich verunsichert sein Blick und es ist das erste mal, dass ich ein Blick nicht wirklich standhalten kann. “Nun..”, erhebt er seine Stimme, “ich habe im Endeffekt keine wirkliche Erklärung. Ich kenne diesen Jungen nicht und wie er mich angesprochen hatte war nun auch nicht das höfflichste…”

“Seit wann denn so hochnäsig?”, frage ich überrascht und unterbreche ihn somit.

Reita richtet sich auf und kam zu mir herüber und guckt mir fest in die Augen. “Hm… tja auch ich kann es sein, muss mich doch drin üben, wenn ich erst einmal ein Weltberühmter Bassist werde!”

Augenblicklich muss ich lachen. “Hey, was lachst du denn jetzt?”, fragt er prompt und ich schüttle nur verhalten den Kopf. “Nichts, nichts!”, gebe ich nur von mir.

“Du bist ein eigenartiger Kauz!”, brummt mein Nasenband tragender Freund.
 

Ich plustere meine Wangen auf und schmolle. Er ist doch selber ein eigenartiger Kauz. Schließlich trägt er dieses Nasenband an der Nase und hat Stimmungsschwankungen wie kein anderer.

Als Reita bemerkt, das ich schmolle, verändern sich seine Züge so einem seichten Lächeln. Mein Herz macht einen Satz. Ihm steht dieses Lächeln so unglaublich. “Nun schmolle doch nicht.”

“Ich schmolle nicht!”, entgegne ich ihm trotzig und wende meinen Blick von ihm.
 

Sicher grinst er jetzt über beide Ohren und macht sich über mich lustig. “Na komm guck mich an und beweise mir, dass du nicht schmollst!” Ich zeige ihn meinen Mittelfinger und bin im Begriff mich vollkommen von ihm wegzudrehen, doch packt er mich an mein Handgelenkt mit einer Hand, worauf er mit der anderen mich erst in die Wange piekt und dann am Ohr zieht.
 

Sofort drehe ich mich zu ihm um und gucke ihn böse an. “Sag mal was sollte das!”, entgegne ich ihm aufgebracht. “Hast du sie denn n…”, Ich verstumme, als ich sein immer noch währendes Lächeln sehe.

“Tut mir leid, aber anders hättest du mich doch nie angeguckt.”
 

“…”
 

“Bitte geh noch nicht. Du hast doch morgen erst zur dritten.”, kommt es von Reita leise. Woher weiß er das? Wir haben doch noch kein Wort was meine Schule betraf besprochen. Ich setze schon an zu Fragen, als mir einfällt, dass Kai ja gerufen hat bis zur dritten. “Ja, ja, ich bleibe”, antworte ich ihn mit leicht genervten Ton. “Lässt du mich aber dann bitte los?”, frage ich ihn, doch schüttelt er den Kopf und kommt mir noch ein paar Schritte näher und schmiegt seinen Körper an meinen.
 

Ich blicke zu ihm auf und mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Obwohl sein Lächeln nun verschwunden ist und er eher eine grimmigere Miene zog, so sprechen seine Augen dafür dass er sich zu freuen scheint. Er umarmt mich mit einem Arm. Intuitiv schließe ich meine Augen und atme seinen Geruch ein. Ich kralle mich an sein Hemd. Zufriedenheit und Wohlbefinden breitete sich in mir aus, die Umarmung tut wirklich unheimlich gut. Es ist irgendwie genau das was ich gerade brauche, ohne es zu wissen, ohne es wirklich zu wollen.
 

Ich lebe jetzt also einen ganzen Tag schon in Tokyo und ich kann eigentlich sagen, dass es mir noch nie besser ging, dennoch fehlt mir die ganze Zeit etwas. Ich bin gerade mal 17 Jahre alt, bin in einer Stadt ohne meine Familie, habe eigentlich auch keine Freunde, wenn man von Reita und Uruha absieht. Aber wo ist Uruha? Ich habe heute nur Reita.
 

Mir läuft eine Träne an meinen Wangen hinunter und langsam folgen ihr immer mehr. Ich kralle mich immer und immer mehr an REITAS Oberteil, fange an zu zittern und Schlussendlich auch zu Schluchzen an.
 

Mein Gegenüber lässt mein Handgelenk los und drück mich näher zu sich heran. Ob er wusste, dass es mir nicht gut geht? Stelle ich mir im Unterbewusstsein die Frage, während mein Bewusstsein mir Fragen stellt wie: “Wer liebt mich denn überhaupt, wenn nicht meine Familie?”, “Wieso mir”, “Wo ist Uruha?”, “Wieso kann ich Uruha einfach nicht vergessen?, “Wieso ist Reita so nett zu mir” und schlussendlich auch eine Frage, dich mich vollends aus der Bahn wirft… “Was empfinde ich für Reita? Zuneigung?”
 

Es ist erst ein Tag vergangen? Ein beschissener Tag, der eigentlich sehr schön war. Oder es hält sich im Grenzen, sagen wir das mal so. Der Morgen war sehr schön, auch der Abend. Immer wenn Reita da ist, ist es schön - also auch jetzt. Die Schule hatte seine Höhen und Tiefen gehabt. Der Unterricht war natürlich dabei der langweilige Part, Kai war ganz okay und Mr. Suzuki? Irgendwie ähnelte er jemanden. Seine Ausstrahlung war einmalig und ist sie bis jetzt sicherlich auch noch. Vielleicht ist sein Alter der ausschlaggebende Punkt. Für einen Lehrer ist er wirklich ziemlich jung, er hat noch einen jugendlichen Charakter, was mir die Begegnung mit der Stellvertretenen Schulleiterin zeigte. Doch die erste Begegnung mit meinen ach so tollen Lehrer, war mehr als miserabel. Noch nie habe ich mich so einsam und verlasen gefühlt, so machtlos. Ich stand eigentlich alleine vor der ganzen Klasse und musste mich geschlagen geben vor meinem Lehrer, er hatte schlichtweg gewonnen und das Bild werde ich auch nicht so schnell wiederbekommen, denn meine Erziehungsberechtigten sind meine Eltern und sie verstoßen mich…
 

“Hey, Ruki”, raunt mir Reita in mein Ohr und fast mir unters Kinn um mich anzusehen. “Hör auf zu weinen, hm? Deine Schminke verläuft doch sonst.” Er setzt ein Grinsen auf und ich muss wirklich kurz auflachen wegen seiner Bemerkung. “Das ist mir doch egal”, entgegne ich mit leicht verzweifelter Stimme.
 

“Dummkopf, mir doch aber nicht!”, antwortet mir Reita und ich sehe ihn kurz vollkommen überfordert und verwirrt an. “Ich hab seit Ewigkeiten nicht mehr soviel gelächelt wie an diesem Tag..”, offenbart er mir und wischt mit seinen Daumen meine Tränen weg, “und wenn du jetzt weinst, fällt es mir wieder nur schwer zu lächeln. Nicht, dass ich es unbedingt müsste, aber wenn ich ehrlich bin lache ich immer noch lieber, als miesepetrig herumzurennen.”

“Das Grinsen steht dir auch besser”, gebe ich glucksend von mir und versuche nicht zu lachen, als ich Reitas Empörung sehe.
 

“Es ist wegen deinen Eltern, nicht?”, stellt mir Reita auf einmal die Frage. Doch schweige ich, ich will nicht antworten, habe ich zu große Angst wieder in Tränen auszubrechen und mir die Blöße zu geben. Nur woher will er wissen, dass das mein Grund ist. Lange muss ich mir darüber aber dann nicht den Kopf zermalmen, klärt mich Reita dann plötzlich auf, als habe er meine Gedanken gelesen auf. “Uruha hat mir natürlich einiges im voraus von dir erzählt. Er hat mir erklärt, was du für ein Mensch wärst, wie du aussiehst und wie es auch um dich stehen könnte, deine Probleme und auch was dir gefällt. Denn schließlich müsste ich mich um dich kümmern.” Ich schweige auf die beichte hin, ich weiß nicht was ich ihm entgegnen soll, er scheint das auch zu bemerken und fährt mit seine Ausführung fort. “Uruha hat sich sehr gefreut, als du dich entschieden hast auch hier her zu kommen. Naja und als er diesbezüglich sehen musste, wohin mit dir, kam er zu mir und bat mich um Hilfe.”
 

“Die du ihm wohl auch gegeben hast, schließlich stehe ich hier vor dir und bin zudem dein Nachbar und darf ich hier…”

“Nein, ganz so einfach lief es dann auch nicht ab”, unterbricht Reita meine Vermutung. “Es interessierte mich ein Scheißdreck um ehrlich zu sein. Auch wenn Uruha, mein bester Freund mich darum gebeten hatte, ich wollte nicht zu Stimmen.
 

-RÜCKBLICK-
 

“Das kannst du vergessen!”, brüllte Reita Uruha an. “Denkst du nicht, ich hätte etwas besseres zu tun als zu Babysittern?” , fragte dieser noch dazu und Uruha zuckte mit den Schultern. “So schlimm ist doch mein Ruki gar nicht.”, beteuerte Uruha, doch schien diese Bemerkung Reita nur noch rasender zu machen. “Drum eben, er ist DEIN Ruki und nicht meiner, kümmere dich gefälligst um ihn, ist ja nicht mein Problem!” Der Größere verstummte für einen Moment. “Also würdest du ihn hier her lassen, wenn es dein Ruki ist?”, fragte er ihn dann scheinheilig.

“Was?”, entkam es nur Reita.

“ Naja du sagtes: er sei nicht dein… sondern mein Ruki, also müsste ich Ruki nur zu deinem machen.”

Reita schnaubte abfällig. Soweit müsste es noch kommen.
 

Doch ehe er sich versieht, entführt ihn Uruha gleich am nächsten Tag. Er hat sich zwar mit Händen und Füßen gewehrt, doch auch er konnte Uruha nicht lange standhalten. So saß er grummelnd neben seinem Freund und starrte aus dem Fenster. “Ach Reita, mir liegt viel an den Kleinen und ich will ihn auch in Tokyo haben.”

“Er ist minderjährig”, kommt es barsch von Reita, doch lässt sich Uruha davon nicht so leicht aus der Fassung bringen. “Ja ich weiß, ich habe ja auch nicht mit ihm geschlafen. Werde ich auch nicht.”

“Ach, wirst du nicht?”, entkam es Reita überrascht und wendet sich seinem größeren Freund zu. “Nein, werde ich nicht, das bringe ich nicht übers Herz. Es reicht schon, dass ich ihn die Augen geöffnet habe, dass er eher auf das männliche Geschlecht steht.”, spricht Uruha traurig.

“Was ist der wahre Grund? Ich bin mir sicher, dass Aoi es erlauben würde, wenn er bei euch beiden einzieht.”, fragt Reita desinteressiert.

“Ja sicher würde er das, aber der Kleine liebt mich eben, da wäre es nicht ratsam ihn da auch aufzunehmen.”

“Huh? Wie jetzt bist du mit Aoi schon liiert?”, kommt es verwundert von Reita und Uruha schüttelte seinen Kopf “Nein, Aoi und ich sind immer noch nur Freunde, nur liebe ich Ruki eben nicht, jedenfalls nicht so, dass ich beispielsweise mit ihm alt werden wollte. Das weiß er auch….”

“Na dann, was machst du dir dann solche Sorgen um ihn? Er ist doch sicherlich schon ein großes pfiffiges Kerlchen, ich denke er wird es schon überleben.”
 

Uruha entgegnete auf Reitas Satz erst einmal nichts. Stumm fuhr er weiter und erst als sie an ihr bzw. an Uruhas Ziel antreffen, erhebt er seine Stimme. “Wir sind da”, haucht Uruha und guckt zu seinem Freund, der seine Stirn in Falten gelegt hat. “Eh ja, und wo genau sind wir hier?”, fragt er und guckt seinen Freund unwissend an. “Bei Ruki, hier wohnt der Kleine”
 

“Ah und nun? Sollen wir bei ihm klingeln und Hallo sagen oder wie?”, fragte Reita sichtlich irritiert. “Nein, bist du denn des Wahnsinn? Weißt du was für ein Anschiss er sonst bekommt?”, blafft ihn Uruha an, sodass er Augenblicklich in sein Sitz sinkt. “Sorry, kann ich ja nicht riechen.”, entschuldigt sich Reita sofort.
 

“Stimmt, mit dem Ding an deiner Nase!”, kommt es nur barsch von Uruha und er steigt aus. “Komm steig aus und versteck dich hinter nem Baum!”, befielt Uruha, während Reita noch unwissend im Auto sitzt. Nur ungern ´kommt er diesen Befehl nach, tut es aber letztendlich. Reita der nicht so recht weis, was jetzt direkt für Uruha ein Versteck ist, stellte sich hinter einem Dicken Fetten Baum und schaute sich um und plötzlich bleibt sein Blick an einer Person heften, die gerade einen Weg entlang geht. Beinahe musste Reita sogar pfeifen, als Uruha zu ihm trat und seinen Mund verschließt und dabei den Kopf schüttelt. “Das ist Ruki”, flüstert Uruha ihm zu und winkt mit dem Kopf zu der Person.

Reita riss es vom Hocker. “Ich dachte er hat schwarze Haare!” kommt es gehaucht von Reita zurück.
 

“Ja, hat er ja auch… auf dem Bild welches ich dir gezeigt habe.”, zischt Uruha. “Hast du ihm dazu gebracht?”, fragte Reita und Uruha schüttelt wieder nur den Kopf. “Nein, schon bevor wir uns getrennt haben, hatte er sich das machen lassen, da er in seiner Schule einen aufstand plant. Du hast recht, er kann sich so ziemlich gut währen. Er ist ein recht freches Bürschen und ich kann dir sagen, dass es mir arg schwer gefallen ist, ihn mit diesem Aussehen, mich zu trennen.”
 

“Warum hast du das überhaupt getan? Aoi sieht bei längen nicht so gut aus, wie der kleine Wicht da” Uruha schmunzelt. “Er gefällt dir?”, fragt er ganz ungeniert, was Reita kurz zum Stocken nachdenken bringt. “Verrat mir eines, inwiefern hast du ihn verändert?”
 

“Hm?”, kommt es irritiert von Uruha, dessen Blick auf Ruki weiter geheftet war. “Ähm an sich gar nicht. Ich habe ihm nur gezeigt auf was er steht und wie er damit eigentlich gut zurecht kommt. Dass er es nicht verstecken bräuchte. Also in Gefühlssinne habe ich ihn offen werdender lassen, aber das was du da jetzt siehst, das ist er, so habe ich ihn kennen gelernt, nur eben schwarzhaarig. Also er gefällt dir?”
 

“…… Ja, er gefällt mir!”
 

- Rückblick Ende-
 

“Naja und als du das Haus dann betratst, hörten wir auch schon das Gemecker deiner Eltern, was mir das Mark zu Eis gefrieren lies. Seit dem gingst du mir nicht mehr aus dem Kopf und ich habe mich angeboten.”, beendete er seine Geschichte.
 

Das alles musste ich jetzt erst einmal verdauen. So schlendere ich auf die Couch zu in Reitas Wohnzimmer und lasse mich plump darauf nieder. Reita allerdings bleibt stehen und knabbert nur an seine Unterlippe.
 

Scheiße, warum passiert mir denn nur immer so etwas? Gut es gefiel mir in dem Moment , als Reita mir so gesagt gesagt hatte, das er mich… wie soll ich sagen geil findet, doch ist das aus anderen Gründen und Umständen passiert. Zudem findet er mich ja auch erst, seitdem ich blond bin... geil, anziehend. Ach scheiße aber auch. Wenn ich gegebenenfalls morgen schwarze Haare tragen würde, würde er mich abstoßend finden. Sprich ich bin nur für ihn eine von außen hübsche Person. Seid wann findet man mich überhaupt hübsch? Das ist leicht absurd. Das was er mir über Uruha gebeichtet hat, dass stört mich jetzt eigentlich minder. Schließlich sind wir getrennt… zwar komme ich mir benutzt vor, doch hat Uruha auch nichts getan. Nur… “Ist er mit Aoi nun zusammen?”
 

Reita hebt seinen Blick und seufzt leise. “Nein, ist er nicht. Er hat sogar leichten abstand genommen.”, kommt es sanft von ihm. “Und wenn ich ehrlich bin, ich glaube ihm die Worte die er gesagt hat auch nicht. Du bist noch minderjährig, sprich noch ist es Strafbar und da er nicht fremdgehen will, macht er stattdessen Schluss. In der Zeit nämlich als ihr zusammen wart, war er ganz brav. Ich schätze er hat es nicht mehr ausgehalten.” Reita lächelte wieder und ging nun auf Ruki zu, hockte sich schließlich vor ihm hin und legte eine Hand auf dessen Oberschenkel.
 

“Ich sage dir das hier alles nicht ohne Grund.” Wieder macht Reita eine Pause und atmet erst einmal ruhig aus und fängt dann mit seinem Blick meine Augen ein. Ich kann mich nicht von diesen lösen, starre einfach in ihnen und versuche schon jetzt in ihnen zu lesen, was er mir wohl gleich sagen wird. Ich umfasse seine Hand, die auf meinem Oberschenkel ruht und streichle sanft über ihren Handrücken.

“Du bist noch sehr jung und dennoch ist dir wohl viel mehr passiert als andere, obwohl du nicht mit Todes Erfahrungen oder Drogen kämpfen musstest, so musstest du dich aber bei deine Familie behaupten und die sind nun mal das wichtigste eines jeden Menschen. Ich bin lediglich ein kleine Aushilfe, doch ersetzen…”
 

“Hör auf so zu reden, bitte!”, bat ich Reita leise, es ist war eine Familie konnte man normalerweise nicht ersetzen, aber, es hörte sich an, als wäre Reita nur irgendein Gegenstand, der mich beruhigen musste, mich ersetzen musste…. Nein das wollte ich nie und ich will es immer noch nicht.
 

Ich weiß nicht, wie es dazu kam aber ehe ich mich versehe, küsse ich Reita. Ich weiß, dass ich ihn küsse und nicht er mich…. bzw., dass ich den Kuss veranlasst habe, denn Reita starrte mich genau in dem Moment geschockt an, als unsere Lippen zueinander gefunden haben. Zudem sitze ich nach unten gebeugt, während Reita immer noch so sitzt wie vorher. Als ich den Kuss schon wieder trennen will, da Reita keine Reaktion zeigt und ich das Gefühl habe, dass er es nicht will… legt er genau dann seine Arme um mich und drückt mich sogar noch näher zu sich.
 

Schon wieder bin ich der Aktive Part,jedenfalls was den Anfang an küssen angeht. Ob das Absicht von ihm war? Eigentlich weiß ich nichts über Reita, aber das soll mir jetzt auch wieder egal sein, schließlich küsse ich ihn gerade und … fühle mich wieder einfach nur wohl. Er zieht mich zu sich ran und ich falle auf sein Schoß, was ihm aber nicht zu stören scheint. Ich gebe auch nur lediglich ein verwunderten laut von mir, tue aber sonst nix, was zeigen könnte, dass ich was dagegen habe. Reita lässt sich nach hintan fallen und reißt mich so mit sich und ich über ihn liege. Heißt das, dass ich Seme bin? Ich gluckste in einen der Küsse und Reita runzelt die Stirn und beendet den Kuss. “Was ist denn so lustig?”; fragt er mich und ich laufe rot an. Woraufhin er anfängt zu lachen.
 

Er schlingt seine Arme um meinem Rücken und guckt mir einfach warm in die Augen. Ich schmelze einfach so dahin. Er ist so süß. “Denk ja nicht, dass ich süß bin”, raunt er mir in mein Ohr und ich starre ihn fassungslos an. Scheiße, der Kerl kann Gedanken lesen. Ich nicke verstehend und dann küsst er mich. Ich seufze zufrieden auf.
 

Gott, was ist das nur für eine Wendung? Er ist doch mein Nachbar…. Gut, ich mochte ihn schon mehr als nur das, aber WOW; NANNTE MAN SOWAS Liebe auf den ersten Blick? War das überhaupt liebe? Seit Uruha mich verlassen hat, ist was Liebe angeht schon einiges in Wanken gekommen. Und eigentlich erinnere ich mich daran, das ich doch eigentlich keinen neuen Freund haben will.

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eigenartig.... aber so nen Quark kommt eben bei raus...wenn ich im stress bin ^^

hoffe dass es euch trotzdem gefällt
 

mata ne

Ich bin müüdde und zu nix zu gebrauchen =.=

aber das Pitel musste ich fertig schreiben. Sorry das es so lange gedauert hat. Andere FFs wollten auch noch weitergeschrieben werden und dann war mein Laptop kaputt.

Naja egal~ ich hoffe es gefällt. Mir gefällt glaub ich nicht alles, aber wer ist denn schon immer zu hundert Prozent zufrieden??

Viel Spaß
 

Wenn ich euch die Fragen stellen würde, wie ihr geweckt werdet, so wäre sicherlich die Antwort: „Durch meinem Wecker, meinem Handy oder aber Mutti bzw. Papa.“ Nur warum darf ICH sowas nicht von mir behaupten? Warum muss ich immer wieder ne extra Wurscht haben? Habe ich je darum gebeten? Nein! Es ist ja an sich nichts dabei, wenn man einen so netten Nachbarn hat, der sogar dafür sorgt, dass man aufwacht, aber wie er das macht. Das raubt einem den letzten verstand. Ich weiß echt nicht, was in diesem Kopf abgeht. Er ist wie ein kleiner Junge, der sich daran ergötzt streiche zu spielen.
 

Ich stehe nämlich gerade völlig durchnässt vor meinem Bett und betrachte, das, was dieser Idiot, Reita, angerichtet hat. Denn nicht nur ich bin klitsch nass, nein, sogar mein Bett auch! Alles ist durchgeweicht. Wie sollte ich das denn bitte schön wieder trocken bekommen? Ich fahre mir mit meiner Hand über meine nassen Haare. „So ein Scheiß“, grummle ich und schmeiße den Eimer von meinem Bett. Diese Aktion sollte Reita bereuen! Das schwöre ich bei Gott.
 

Es braucht einige Zeit bis ich wieder einen normalen Blutdruck habe und klar denken kann. Ich muss mir schließlich jetzt einen Kopf machen, wie ich das wieder trocken bekomme. Eine Option wäre ja, sich zu verkriechen und aus Verzweiflung zu heulen. Die weite Möglichkeit … einfach drüber lachen und die dritte, welche die vernünftigste war, das Chaos zu Recht zu biegen und Lacken abziehen, und irgendwie die Matratze zum trocknen bringen.
 

So passiert es, dass ich immer von hier nach da husche. Zuerst muss ich die Bettwäsche abziehen um sie dann ins Bad zu bringen. Das erledigt laufe ich wieder in mein Zimmer um mich dann um die Matratze zu kümmern. Sprich: wieder erst Abziehen das ganze Zeug ins Bad bringen, dann wieder zurück und die Matratze aus dem Gerüst hieven. Doch das stellt sich natürlich wieder einmal als eine Tortur raus. Denn ich bin mal ganz ehrlich, der große Sportler war ich noch nie und bin ich bis heute auch nicht. So dauert es auch seine 5 Minuten, bis ich fertig bin und alles schön Brav auf den Boden liegt. Dafür musste ich ja nur vorher noch mein Schreibtischstuhl in den Flur stellen und den kleinen Teppich entfernen aber das ist ja nicht der Rede wert.
 

Zufrieden klopfe ich mir meine Hände trocken und blickte dann auf meinen Wecker und will gar nicht glauben was dieser mir zu strahlt. Ein paar mal blinzle ich deswegen dieses Ding ungläubig an. Es kann unmöglich schon so spät sein! Das würde schließlich bedeuten, dass ich in zehn Minuten in der Schule sein muss! So gehe ich nun zu meiner Schulhose und krame dort nach meinem Handy, um dort eben zu gucken, wie spät es denn nun wirklich ist. Schließlich habe ich sie gestern extra nach dem Schulklingeln gestellt. Als ich das kleine rote Ding endlich zur Hand habe, drücke ich auf den mittleren Knopf, so dass das Handy mich quasi anstrahlt und die Uhrzeit zeigt. Was mir, mein Handy aber offenbart, gefällt mir genauso wenig, wie das, was mir der Wecker kurz davor angezeigt hat. „Scheiße!“, fluche ich und schmeiße das Handy auf die nasse Matratze, nur um es dann wieder in die Hand zu nehmen und auf dem Schreibtisch zu verfrachten. Ich habe Tatsächlich nur 10 Minuten Zeit– na gut eigentlich nur noch neun, wenn man es genau nehmen mag.
 

So schnell ich nur kann pelle ich mich endlich aus meinen nassen Klamotten - stehe somit nackt in meinem Zimmer. Schnell suche ich mir meine Sachen zusammen und ehe ich fertig zum losgehen bin, blicke ich noch kurz zu Uhr. Noch fünf Minuten. Scheiße ich würde zu spät kommen, und das schon am zweiten Tag. Jetzt muss ich nur noch meine Unterrichtssachen einpacken. Ich stocke… Moment. Was habe ich denn heute überhaupt für Fächer?
 

„Scheiße! Scheiße! Scheiße! Ich hab doch überhaupt keine Zeit mehr!“
 

Zittrig greife ich nach meinem Hausaufgaben und schaffe es nur schwer die richtige Seite aufzu-schlagen. Musik und Sport haben wir heute… gut. Ich schlage das Hausaufgabenheft zu, stopf es mit meinen Musiksachen in die Tasche und dann stehe ich auch schon wieder vor einem Problem… haben wir Schulsportkleidung oder brauche ich mein eigenes. Scheiße! Nur noch drei Minuten bis Stundenbeginn. Innerlich heule ich schon wie ein kleines Kind, doch äußerlich hetze ich wild herum und bin total aufgebracht.
 

Wo war denn jetzt schon wieder mein Handy? Ich tatsche an meinen Sachen herum, in der Hoffnung dass das kleine verfluchte Ding in irgendwelchen Taschen ist, doch Pustekuchen. Wie ich diese Hektik hasse! Wann hatte ich es denn das letzte Mal? Genau, als ich aufm Wecker geguckt habe, sprich Schreibtisch.
 

Und Tatsache, da liegt es auch. Ich atme erleichtert aus und wähle Uruhas Nummer. Jetzt be-gann das nervige Warten mit diesem ollen Tuten.

„Hallihallo, Rukischatz, was gibt es denn?“, begrüßt mich seine schöne ruhige Stimme über-freundlich und hellwach. Ohne ihn groß zu grüßen, plapperte ich auch schon los, was mein An-liegen ist.

„Uruha! Brauch ich für Sport meine eigenen Sportsachen?“ Stille. Uruha antwortet nicht. „Uru-ha? Hallo, bist doch noch dran?“, frage ich nach paar Sekunden des Abwartens total verunsichert, nicht wissend, wie ich denn mit dieser Stille umgehen soll. „Ahhh! Ja, natürlich bin ich noch dran, aber du hast noch nicht mal Hallo gesagt und dann mochte ich nicht antworten.“ Antwortete er mir. Und stände er jetzt vor mir, ich schwöre, jetzt hätte ich ihm eine geklebt oder umgebracht. Ich habe doch für solche Späße gar keine Zeit.
 

„Also, brauch ich Sportsachen?“, wiederhole ich meine Frage.

„Nein, die bekommst du dann Vorort, so hab ich es auf meinem Zettel zu mindestens zu stehen. Aber sag mal….“ Doch ich lasse ihn nicht aussprechen und lege einfach auf. Ich habe jetzt keine Zeit groß Gespräche zu führen. Schließlich muss ich an und für sich jetzt schon im Klassenraum sitzen.
 

Ich greife also schnell zu meiner Mappe, die echt schön leicht ist und bin schon fast zur Tür raus, als mir einfällt, dass wir unsere Instrumente mitbringen sollen. So renne ich noch mal schnell zurück und packe Uruhas Gitarre in sein „Bett“ und Schultere mir dann die Tasche.
 

In der Schule angekommen, renne ich noch die ersten paar Schritte, aber dann verlangsame ich und falle auf die Knie. „Ich kann nicht mehr“, nuschle ich außer Atem gekommen. Zudem habe ich eine Art Blutgeschmack im Mund, der einfach nicht weg zu schlucken geht. Ich fasse mir an den Hals und hechle wie ein gehetzter Hund. Für einen kurzen Moment wird mir schwarz vor Augen durch den Geschmack und dann setzen höllische Kopfschmerzen ein.
 

Hätte es denn noch schlimmer kommen können. Unablässig fluche ich einher. Meine Momentane Situation gefällt mir sowas von überhaupt nicht. Zwar beruhigt sich mein Atem jetzt wieder aber, die Kopfschmerzen, scheinen mir dafür umso stärker.
 

Langsam rapple ich mich wieder auf, und gehe langsam auf das Gebäude zu. Wo muss ich denn jetzt eigentlich hin? Ich weiß noch, dass Herr Suzuki was von Musikraum gefaselt hatte. Doch wo war dieser? Wenn ich jetzt hier stehen bleibe, bis die Stunde zu Ende ist, könnte ich ja dann meine Klassenkameraden fragen. Aber das würde bedeuten, ich wäre umsonst so gehetzt. Zweite Möglichkeit, ich gehe zum Sekretariat zur alten Schreckschraube. Da bekomme ich ja glatt das Frösteln. Nein, dann lieber die dritte: einfach die Gänge hier unten entlang gehen und auf Geräusche achten. Das wäre dann … ähm… gute Eigeninitiative und man dürfte mich nicht voll meckern. Wäre ja auch die Höhe! Renne wie ein verrückter durch einen kleinen Teil Tokyos nur um in 7 Minuten in der Schule zu sein.
 

Und zum ersten Mal, dauerte es sogar nicht sehr lang den Raum zu finden. Wie als hätte ich es einfach gefühlt, bin ich richtig lang gegangen. Jaja… die Musik zieht mich da wohl doch einfach ma-gisch an. So jetzt nur noch meine Frisur gerade richten…
 

In dem Moment aber, als ich meine Haare anfassen wollte, fällt mir etwas auf. Etwas was mich mehr oder weniger so verschreckt, dass ich meine Mappe, wie auch meine Gitarrentasche fallen lasse und ich so für ziemlichen Lärm sorge und total von erschrocken wegrenne. Ich brauchte so dringend wie nötig einen Spiegel.
 

„Verfluchte Scheiße“, entkommt es mir, als ich aufm Klo in den Spiegel gucke. Ich sehe aus, wie ein begossener Pudel der dann in nem Wirbelsturm geraten ist. Mit meinem Gesicht sieht auch nicht viel besser aus. Ich war ungeschminkt und ach wunder, eigentlich bin ich gerade auch noch zur Hälfte Blind! Ich trage nämlich gerade weder Brille noch Kontaktlinsen. Verläuft auch nur eine Sache gut, so passieren im Nachhinein ja doch nur mehrere schlechte Sachen. Womit habe ich, das, eigentlich bloß immer verdient? Wenn mich so der Rektor sieht, dann fliege ich doch hochkant raus.
 

Mit diesem Gedanke, geht die Klotür auf und am liebsten wäre ich jetzt gerne im Boden versunken. Herr Suzuki steht nun hinter mir und wir starren uns über den Spiegel her an. Bedrückende Stille legt sich über uns. Es ist echt eigenartig, wenn sich zwei Menschen einfach nur anstarren, unfähig auch nur ein Wort zu sagen, da beide mit der Situation überfordert sind.

Ich stöhne auf und lege meinen Kopf auf meine Handfläche. So sollte man mich eigentlich nie-mals sehen.
 

„Hm, da schein… ich mich ja wirklich nicht geirrt zu haben, und du warst es wirklich vor dem Mu-sikraum“, begann mein Lehrer und schloss die Tür hinter sich. „Herr Su…“ „Nein…nein… keine Ausreden jetzt!“, befahl er wieder in einem strengen Ton.

„Aber…“, stottere ich. Ich muss meinen Standpunkt doch erklären. Denn das ich so aussehe ist nicht meine Schuld. Wenn ich jetzt Ärger deswegen bekomme…

„Es gibt keine Entschuldigung der Welt, dass du einfach eine GRETSCH CA TENNESSEE ROSE 6119 auf den Boden schmeißt! Weißt du überhaupt wie teuer diese ist?“, fragt mich mein Lehrer total aufgebracht und ich starre ihn jetzt echt Fassungslos an. „Was? Können sie auch Japanisch mit mir sprechen?“

„Du weißt noch nicht einmal, dass das deine Gitarre ist? Man, man, man, die hat 262.293 Yen gekostet und da weiß man so was nicht!“

„Was?“, entrüste ich mich. Nein, das hatte ich wirklich nicht gewusst. Als ich Uruha nach den Preis gefragt hatte, meinte er nur ich sollte es nicht tun, weil er meinte, wenn ich den Preis wüste die Gitarre nicht solch einen Wert haben würde, wie jetzt. Und da sie zu der Zeit echt ne große Rolle für mich gespielt hat, hatte ich gedacht die wäre billig. So um die 23.000 Yen. Gut ein normal Sterblicher findet das ja schon teuer, ich für gewöhnlich auch, aber 260.000 Yen. Sch…! Ich sollte aufhören dieses Wort zu benutzen.

„So, da du nun den Wert deiner Gitarre kennst, warum bist du zu spät?“, wechselt Herr Suzuki plötzlich das Thema.

„Ich hatte einige Differenzen zu Hause, gomen.“, entschuldige ich mich und verbeuge mich vor meinem Lehrer, und drehe mich dann auch gleich wieder um.
 

„Einige Differenzen finde ich gut. Du siehst aus als wärst du unter ne Waschanlage gekommen!“, teilt er mir offenkundig mit. Dieses Kommentar hätte er sich aber auch ruhig in den Arsch schieben können. „ Und, was dagegen?“, frage ich daher, bevor ich auch nur ein klein wenig drüber nachdenken konnte, mit wem ich da überhaupt sprach.

„Nein, aber du!“ Noch bevor ich überhaupt mitbekomme, was gerade passiert, dreht er mich um und fasst mir unters Kinn. Was sollte das denn jetzt bitteschön werden? Ich schlucke.

„Denn du bist schließlich wie ein bekloppter einfach weg gerannt. Und ich glaube nicht, dass das von der Musik im Raum kam. Und damit wir uns verstehen, ich bin ein Lehrer und gegenüber den solltest du Respekt zeigen, auch wenn ich nicht so streng wie die anderen bin, haben wir uns verstanden?“ Ich nicke. „Gut!“ Damit lässt er von meinem Kinn ab und dreht sich selber um und öffnet die Tür. „So und nun komm! Ich muss schließlich einen Unterricht führen!“

„Schön für Sie, aber so setze ich keinen Fuß in die Klasse!“, gebe ich trotzig von mir und ver-schränke die Arme vor die Brust „Das mein lieber, hättest du dir vorher überlegen sollen, als du die Schule betreten hast. Natürlich kann ich dir schöne, dicke, fette Fehlstunden eintragen, wenn dir das lieber ist?“
 

Wieder breitete sich eine Stille über uns aus, in der ich nur das Pochen meiner wieder kehrenden Kopfschmerzen vernehme. Was zur Hölle… bekomme ich gerade Migräne? Ich bin doch keine Frau! Ich atmete geschafft aus und halte mir den Kopf. „Na gut ...“, fängt Herr Suzuki gerade an und ich starre ihn entgeistert entgegen. „Aber nur dieses eine Mal, haben wir uns verstanden? Und du wirst dafür heute die Turnhalle sauber machen!“ Dann wirft er mir einen Kajal und einen Kamm zu, die ich auch auffange. „Warum...“, will ich gerade anfangen, doch mein Lehrer scheint kein reges Interesse daran zu haben und unterbricht mich: „ Haben wir uns verstanden?“
 

Ich zucke bei seinem Tonfall kurz zusammen und nicke hastig. Man(n) konnte vor ihm wirklich schiss bekommen. Ich schlucke einmal hart und mache mich auch sofort an die Arbeit mich zu schminken. Herr Suzuki hat während dessen das Klo verlassen und sicherlich zurück in die Klasse gegangen. ich stocke… irgendwie verließ Herr Suzuki sein Unterricht für mich und riskierte dabei seine Stelle als Lehrer… schließlich brach er dabei immer seine Aufsichtspflicht.
 

Ein schlechtes Gewissen breitete sich in mir aus, was ich gewöhnlich nie bekam. Nur hatte ich bis jetzt auch nie so einen Lehrer! Ja es gab auch bei meiner alten Schule Lehrer in den 20igern, aber wenn, dann waren sie nicht so drauf. Ich gucke auf den Kajal. Warum schleppte er so was mi in seinen Taschen, aber schminkte sich selber nicht, wobei es sicherlich nicht schlecht aussehen mochte. Er hatte schließlich recht kleine Augen und dann würden sie größer aussehen und es würde mehr zu seinem Charakter passen. Naja ..ich sollte nicht so viel nachdenken… das wäre ich Herrn Suzuki schon noch schuldig. So fasste ich mir unters Auge und zog es ein Stück nach unten, um dann eine schwarze Linie zu ziehen.
 

Schwarz, schwarz sind alle meine Farben… Ich schüttelte meinen Kopf. So ging das Lied doch ei-gentlich nicht, oder? Naja ich wiederhole diese Prozedur auch am anderen Auge. Das Lid mache ich vollkommen schwarz und als ich damit fertig bin, kämme ich mir noch schnell die Haare.
 

Dann steckte ich es schnell wieder in die Tasche, ging aus dem Klo raus und will gerade weiter zum Musikraum, als mich eine Stimme ruft – und sie ist weiblich… woher kennt sie meinen Namen? Sie hatte mich doch das letzte Mal vollkommen übersehen? Langsam drehe ich mich um und gucke zu ihr. „Ja Miss?“, frage ich, mir war es vollkommen schleierhaft, was sie von mir will. „ Matsumoto, du hast doch jetzt mit Akira, richtig?“ Ich gucke sie dabei fragend an. “Akira?“, frage ich, wer soll dass denn sein. „Oh …ich meine Harr Suzuki“

„Ah ja, stimmt ja…“, kam es von mir … als sie mir das sagte. Das hatte er ja wirklich gesagt. Aber sollte ich ihr jetzt die Wahrheit sagen? Ich mag sie schließlich nicht. Aber anders rum, wer weiß ob es wichtig ist. So nicke ich schließlich. „ Gut, dann begleite ich dich“, kommt es fröhlich von ihr und ich hätte kotzen können und steckte meine Hände in die Taschen.
 

„Wie findest du denn deinen Lehrer“, fragte sie mich und ich verdrehte die Augen. „Wie soll ich ihn finden? Er ist ein Lehrer… und dafür, dass er einer ist, ist er okay. Hab noch nicht viel von ihm mitbekommen.“ Sie fängt an zu kichern. „Ja, entschuldige, aber du musst doch ein Eindruck haben?“
 

„Warum wollen sie dass denn wissen? Ich bin kein Mensch, der sofort ein Urteil fällt, okay? Mo-mentan ist er auf okay, vielleicht aber wird mein Eintrug bei ihm morgen vollkommen anders sein. Ich bin schließlich nicht oberflächlich, falls sie das denken sollten.“, spreche ich kühl und schaue sie von unten her an, da sie größer ist als ich.
 

„Willst du mir etwa unterstellen, das ich das sei?“, fragte sich mich auch, wirkte dabei aber noch recht ruhig. “Oh nein, Miss, ich unterstellen ihnen gar nichts. Ich stelle nur meine Ansicht klar. Ich bin nur ein armer kleiner Schüler, der ihre frage beantwortet“, sage ich ganz freundlich und lächle gespielt. „ Gut, dann erzähl mir mal …warum er dich bevorzugt behandelt, kennst du ihn Privat!“
 

„Hä? Was wird das hier? Ein Kreuzverhör? Ich kenne Herr Suzuki erst seit gestern… was denken sie denn bitte schön?“, gebe ich nun vollkommen genervt von mir.
 

„Er behandelt dich dennoch anders als andere.“

„Jetzt reicht es aber, sie sind eifersüchtig und gehen mir mit dieser vollkommen aufm Senkel. Und falls sie denken, dass er mich bevorzugt, da haben sie sich geschnitten. Ich wurde zum Nachsit-zen von ihm verdonnert, weil ich seinen Unterricht gestört habe und ihn noch frech begegnet bin. Nur weil sie nicht bei ihm landen, lassen Sie bitte nicht, ihre unglückliche Liebe an mir aus.“ blaffe ich sie an. Egal ob sie ein Lehrer ist, dass lasse ich mir nicht gefallen.
 

Ihre Augen wurden zu Schlitzen. „Morgen Nachsitzen!“, spricht sie kurz und würdigt mich dann keines einzigen Blickes mehr. „Das können sie nicht machen! Was hab ich denn gemacht?“, entrüste ich mich und bemerke dann, dass wir vor dem Musikraum schon angekommen sind. „Du wirst frech und verlierst den Respekt mir gegenüber.“
 

Dann geht die Tür wieder auf und Herr Suzuki schaut uns beide abschätzend an. „Takanori rein mit dir!“, kommt es ruhig, aber befehlend von Herr Suzuki und schiebt mich rein, währenddessen er raus geht. Doof guckend bleibe ich mitten im Raum. „Was war denn das jetzt schon wieder?“, entkommt es meinen Lippen.
 

„Wir haben gehört, wie du mit …mit ihr gestritten hast. Und Herr Suzuki kann sie überhaupt nicht aus stehen.“, kommt es von Kai und dann sprach eine andere Mitschülerin weiter. „Vor einem halben Jahr, hatte ich dasselbe Problem mit ihr. Sie ist wirklich extremeifersüchtig.“ Und ein anderer fuhr weiter fort. „Jeder weiß hier in der Klasse, dass sie ein Auge auf ihn hat. Egal ob Junge oder Mädchen.“
 

Jetzt sprach Kai wieder: Richtig. Es gibt zwar eine Regel, dass Lehrer ihre Schüler nicht lieben dürfen. Aber sie traut dem nicht. Erstens weil Wir nicht gerade mehr die Jüngsten sind und er eben nicht besonders alt und zweitens: weil man weiß, dass er bi ist. Wie du weißt, war er selber mal hier auf der Schule und da hatte er sowohl Kerle wie auch Mädchen…..“ „und ein „Es““, fügte ein anderer noch hinzu. Wobei Kai die Augen verdrehte. Ich allerdings war nicht von dieser Information angetan und das teile ich auch gut und gerne den anderen mit.

„Okay schön für euch, dass ihr das wisst und er solche Vorlieben hat, dass will ich alles gar nicht wissen. Ihr seid echt krank! Sowas nach zu stalkern. Das ist Pervers!“ Verstört gehe ich auf meinen Platz, wo bereits meine Gitarre und Tasche schon steht. „An sich nicht, wir stehen nur irgendwie alle auf ihn“
 

„Wollt ihr mich verarschen?“, frage ich ungläubig. „Ja, natürlich, was denkst du? Dass wir alle Schwul sind oder wir alle auf ein und derselben Person scharf sind?“ Ich zucke auf diesen Kommen-tar von Kai lediglich mit den Schultern. Was weiß denn ich, wie die alle hier ticken? Und in dem Mo-ment geht die Tür auf und Herr Suzuki kommt herein. „Matsumoto nach der Stunde muss ich mit dir reden!“, spricht er mit leicht ausgelaugter Stimme und ich nicke nur, um ihn zum verstehen zu geben, dass ich verstanden habe. „Gut dann lasst uns Anfangen.“, spricht er dann wieder Munter und wie in seinem Element. „Ich werde mir jetzt ein Bild über eure Fertigkeiten machen. Ihr alle werdet in der 2. Stunde mir mit eurem Instrument oder Stimme eure zeigen was ihr könnt und je nachdem werdet ihr in Gruppen aufgeteilt. Wir müssen schließlich dieses Jahr das Schulfest Organisieren.“ Herr Suzuki schlägt mit der Faust auf den Tisch. „Und es muss perfekt werden.“
 

Somit beende er seine kurze Rede die aber dennoch eine enorme Wirkung auf die Klasse zeigt, denn sie klatschen und jubeln. Nur ich nicht. Was geht mich denn an sich denn auch dieses Schulfest an? So vertraut bin ich nicht mit ihr. Kai kommt zu mir und legt mir ein Notenblatt hin auf welchem der Titel: „Auld Lang Syne“
 

Dann schaue ich auf das Notenblatt… und ich verstand fast nur Bahnhof. Ich kann nicht nach Noten spielen. Scheiße aber auch. Aber vielleicht könnte ich die Melodie ja dennoch rausbekommen. Ich gucke nochmal auf das Blatt und versuche je nach den Kugeln meine Stimme zu heben und zu senken, natürlich nur in meinen Kopf. Die erste Notenkopf war recht weit unten… sprich ich musste tief singen. Die nächste ist weiter oben…
 

So kämpfe ich mich durch die Noten, während die anderen schon an ihren Instrumenten herum zupfen. Ich gucke nach links zu Kai rüber und mir Stockte noch mehr der Atem. Ihm wurden Schlagzeug Noten vor die Nase gelegt. Warum bekam ich die eigentlich nicht? Die kann ich wenigstens lesen und an sich auch spielen.

Ach was soll ´s. Ich lege das Blatt auf den Tisch und horche, was die anderen Gitarristen in unse-rer Klasse spielten. Dabei bemerke ich, dass es eine bekannte Melodie ist und mir wurde dann auch bewusst, wie ich diese Noten zu singen und zu spielen habe.
 

Ho hole ich meine Gitarre aus der Tasche und Stimme sie erst mal nach den Noten, die ich in meinen Kopf habe undspiele danach die Melodie, so gut ich eben kann.

„Du spielst nicht nach Noten, oder?“ kommt es leise von Kai und ich nicke. „Ich kann keine Noten lesen“, bestätigte ich und Kai grinste. „Kannst du es generell nicht?“

„Doch, also nein… ich kann deine Noten lesen, aber dazu fehlt mir ein Schlagzeug und singen… naja ich kenn die Funktion der Noten aber ich weiß im Kopf nicht, wie sie sich anhört…“
 

„Der erste Ton ist ein „c“ der Grundton.“, erklärte mir Kai und ich wusste wie man diesen spielte. Ich zupfte das c leise. „Das Lied selber ist aber in f Dur“, flüstert Kai weiter und damit hat er mir mehr geholfen als ich es gerade zugebe. „Danke“, flüstere ich zurück und mach bis Ende der Stunde mein Ding zu Ende.
 

„Matsumoto!“, spricht mich mein Lehrer mit seiner dunklen Stimme an. Ich zucke kurz zusam-men, packe dann aber die Gitarre beiseite und stehe auf. Gemeinsam mit meinem Lehrer gehe ich aus dem Raum und den Flur entlang hin zu einem Lehren Klassenraum. Dort befielt mir Herr Suzuki Platz zu nehmen, was ich schlussendlich auch tue. „Ich habe ebenso wenig Lust, hier mit dir so zu sprechen.“, beginnt er und zieht sich ein Stuhl zu mir heran, worauf auch er sich niederlässt.
 

„Hab ich irgendwas angestellt, wovon ich nichts weiß“, frage ich ihn gleich zu beginnt und er schüttelt den Kopf. „An sich nicht, aber dennoch muss ich mit dir reden.“ Antwortet er mir und er-hebt dann wieder die Stimme: „Ich schaff es wirklich kaum… dich gleich wie alle anderen zu behandeln.“, offenbart er mir und ich gucke ihn total perplex an. „Was?“
 

„Du bist an sich der erste Schüler den ich habe der rebelliert, der an sich ist, wie ich zu meiner Schulzeit. Und wenn ich dich bestrafe, wegen sowas was ich selber schon gemacht habe… es funktioniert einfach nicht.“ Irgendwie, fühle ich mich gerade sehr unwohl in meiner Haut, aber anstatt ihm zu sagen, dass das echt unangenehm ist, nicke ich und gucke ihn weiterhin unwissend an. „Warum sagen sie mir das?“, frage ich und Herr Suzuki antwortet: „Ich sage dir das, weil… weil ich dich warnen muss. Wenn es nach mir geht, würde ich dir keine Strafen auferlegen, aber das geht nicht. Und wenn du so weiter machst wie bisher, muss ich dir eine Strafe nach der anderen auf den Hals hetzen, da ich jemanden im Rücken habe. Und wenn ich es nicht tue ich meinen Job verliere...“
 

Jetzt verstand ich es, aber, warum, erzählte er mir das? Lag ich ihm so sehr auf dem Herzen? Ich schlucke… was ist wenn… meine Mitschüler meinten doch er sei bi… ich stellte mir Gedanklich vor, wie es wäre, wenn er mich anfasst … mich küsst… mich…
 

Meine Lendengegend fängt es an zu vibrieren und irgendwie wurde es in meiner Hose immer enger und enger. „Wir haben Pause, Matsumoto, willst du denn nicht ran gehen?“, deutet mein Lehrer mich auf das vibrieren meines Handys hin an. Vollkommen aus der Bahn gerissen, da ich das vibrieren anders zugeordnet hatte und nun eine Beule von bekommen habe, schüttle ich den Kopf und fische mit zittrigen Händen mein Handy heraus. Drücke den grünen Knopf um das Telefonat anzunehmen. Dabei legte ich die andere freie Hand auf meinen Schritt.
 

„Ja?“, grüße ich relativ unhöflich den am anderen Hörer… aber ich sitze ja auch gerade mit ner Beule in der Hose vor meinem Lehrer und das war die Schuld des Anrufers.

„Hey … hey.. nicht so unhöflich“, beschwert sich Uruha. Jetzt könnte ich nicht nur Reita den Hals umdrehen, nein, sogar allen meinen Mitschülern und Uruha.

„Was willst du?“, frage ich leicht gereizt und schaffe es so, das Uruha stinkig wird.

„Sag mal, wie redest du denn? Erst weckst du mich heut morgen… dann drückst du mich weg und dann motzt du mich voll?! Sag mal was ist mit die los? Wo ist mein Ruki hin?“, kommt es vom anderen Hörer aufgebracht.

Ich sehe zu meinem Lehrer der mich leicht anlächelt. „Tschuldigung“, nuschle ich.

„Ja, das soll dir auch leid tun!“, beteuerte Uruha.

„Darf ich denn dennoch wissen, warum du mir jetzt die Ehre mit diesem Telefonat erweist?“

„Ja, ich wollte dich und Reita fragen, ob ihr nicht heute zu Aoi und mir kommt.“, fragte der andere jetzt überglücklich.

„Das kann ich dir jetzt noch nicht sagen. Weil Reita nicht hier ist. Ich sitz gerade vor meinem Klassenlehr…“

„Hast du was angestellt? Gib mir mal deinen Lehrer!“, unterbricht mich Uruha.

„Nein“, antworte ich ihm aber. „Warum willst du mit ihm sprechen?“

„Gib ihn mir einfach und das war keine Bitte“, zischt Uruha ins Ohr und ich tue wie geheißen. Ich Reiche meinem Lehrer mein Handy. Der das Ding erst fragend ansieht, bevor er es nimmt und sich ans Ohr hält und ein „Ja? Herr Suzuki, wie kann ich helfen?“ begrüßte er meinen Freund und ehrziehungsberechtigten. Dabei bemerkte ich, wie kurz darauf seine Mundwinkel kurz zuckten, er aber danach freundlich antwortet. „Ich verstehe nicht was Sie meinen.“ Wieder eine Pause, in der wohl Uruha redet. „Nein… nein… Ja… natürlich werde ich ihn wenn dann nur gerecht bestrafen!“ Herr Suzuki fasst sich an die Schläfe und horchte, was Uruha noch am Apparat zu sagen hat „Ja, ist okay. Ich weiß, ja…, keine Sorge…“

„…“

„Ja, ein wunderschönen Tag ihnen auch.“ Und damit legte er mit meinem Handy auf und reichte es mir. Herr Suzuki hat ein trauriges Lächeln auf den Lippen und nur zögernd nehme ich das Telefon wieder an. „Was wollte er?“, fragte ich und mein Lehrer stand auf. „Nur wie fast jeder Erziehungsberechtigter wissen, was das Kind so treibt.“ Er stellt seinen Stuhl wieder ordentlich hin und geht zur Tür. „ Komm pünktlich zur Stunde ja? Sonst muss ich dir noch ne Strafe verdonnern.“ Somit verschwindet er aus dem Raum und ich sitze immer noch mit nem Problem in der Hose an meinem Platz. Ich atmete tief durch und tue dann eben das, was ich tun muss…

Außeinandersetzungen

Eine Adrenaliwelle überkommt mich und ich spüre wie das Blut in meinen Adern immer stärker zu pulsieren beginnt. Mein Pulsschlag übertrifft sicher schon die 180. Es ist eben ein besonderer Kick, bei der Gefahr, dass jeden Moment einfach jemand in diesen Klassenraum herein kommen kann und mich dabei erwischt, wie ich es mir selber besorge.
 

Meine Augen habe ich voller Zufriedenheit geschlossen und in den Nacken gelegt. Mein Brustkorb hebt und senkt sich in unregelmäßigen Abständen. Meine Fantasie spielt mit mir seine eigenen Spiele. Vor meinen geistigen Augen schweben 2 Personen. Einmal der Mann, warum ich überhaupt mir Erleichterung verschaffen muss und die zweite Person… „Reita“, stöhne ich leise. Ich wusste dass irgendwie ein Verlangen sich in mir breit gemacht hat… ein Verlangen welches ich nicht kontrollieren konnte. Jedes mal wenn ich diesen Blondschopf sehe, mit seinen fesselnden direkten Augen, übermahnt mich diese Begierde.
 

Ich stelle mir vor wie Reita autoritär vor mir steht, mich mit diesen direkten Augen anguckt. Sie spiegeln wärme aber zugleich auch eine Art Kälte aus. Keine Bösartige Kälte, einfach die Kälte der Erfahrenheit, und die Wärme, die einen das Gefühl gibt mehr als nur ein Spielzeug zu sein, sondern ein Mensch, welcher Zärtlichkeit braucht.
 

Meinem Körper überzieht es eine Gänsehaut, wenn ich einfach nur an diesen Blick denke. Wäre ich gerade nicht in der Position, dass ich gerade total… geil bin, würde ich meinen, man könnte bloß beim bloßen Anblick dieser Augen kommen. Doch weit gefehlt. Ich brauche mehr. Da mein ganzer Körper nach dieser einen Person schreit. Mein Körper verlangt nach seinen Berührungen, seinen Küssen, seine beruhigende Stimme.
 

Es ist das erste Mal, wirklich das erste Mal, dass ich mir wünschte meinen Penis jemanden in den Mund stecken um gnadenlos gelutscht zu werden und das ohne jeglichen Schamgefühl. Dass ich den „Jemand“ auch definiert habe in „Reita“, da streikt meine Direktheit dann schon. Schon allein das verallgemeinerte wird mir im Nachhinein, wenn ich Reita bloß ansehe peinlich.
 

Ein weiteres Mal stöhne ich, sein Namen, leise, wobei sich langsam eine Träne herausbildet und langsam über meine Wange wandert. Wieso raubt mir dieser Kerl nur den Verstand? Wieso verlange ich nur so nach ihm und würde am liebsten von ihm gelutscht werden? Was macht er bloß aus mir? Und wieso zur Hölle ist er nicht wirklich hier? Und als wäre es nicht genug, tauchte neben Reita auch noch mein Lehrer Herr Suzuki auf. Charakterisch waren sie so verschieden. Obwohl…irgendwie waren sie auch ziemlich gleich nur anders in der Umsetzung.
 

Während Herr Suzuki, von Haltung, Stimme und Handeln autoritär ist, ist das Reita mit seinem Blich und Haltung nur autoritär. Mit seinem Handeln ist Reita wie ein kleines Kind. Wobei Herr Suzuki, erwachsen und auch auf einer Art streng ist, aber dennoch fair bleibt.
 

Schweißtropfen bilden sich auf meiner Stirn… immer mehr erregte ich mich, was ich schon gar nicht mehr für möglich gehalten habe und so zog ich mir dann doch komplett die Hose von meinen Beinen. Nun saß ich freizügig in einem Klassenraum, breitbeinig auf ein Stuhl und das in Richtung Tür. Das Adrenalin welches ich dabei empfinde ist so berauschend, es ist einfach unbeschreiblich… ich weiß ja nicht, wie Sex ist, aber ich glaube das kommt den Gefühlen sehr nahe, wenn sie nicht noch mehr sind, weil die Gefahr entdeckt zu werden…alles noch unbeschreiblicher macht.
 

Ich rutsche von dem Stuhl und sinke auf den Knien. Noch immer habe ich meine Augen geschlossen und den Kopf in Nacken gelehnt. Es ist so ein wunderbares Gefühl. Ich lasse auch den Tränen freien Lauf, die ich einfach nicht unter drücken konnte. Sich alleine vorzustellen… wie Reita vielleicht an mir Hand anlegen könnte, verstärkt mit dem wissen, warum diese Lage…
 

Ich spürte wie der Höhepunkt nun erreicht ist und ich biege meinen Rücken durch. Bevor ich jedoch abspritze schaffe ich es noch ne Hand vor zuhalten… und eine Weller der Erleichterung übermahnt mich und alle Gefühle verschwinden für einen Moment. Ich bin vollkommen nüchtern. Nur mein Körper –welchen ich nicht mehr unter Beherrschung habe- zittern und fühlt sich total schlaff an, wie als wäre jegliche Energie von dannen gegangen.
 

Ich verharre einige Minuten in der knienden Position mit geschlossenen Augen. Das einzige was ich verändert ist die Lage meiner Hände. Sie lasse ich einfach an den Seiten runter hängen.
 

Mein Atem ist immer noch schnell und unregelmäßig, genauso wie mein Puls immer noch sehr hoch ist. Wie ein Tsunami überfallen mich im nächsten Augenblick meine Gedanken und Gefühle. Ich … ich habe mir gerade in der Schule einen runter geholt! Wie versteinert Blicke ich auf meine Hände von dem einer vor Sperma trieft. Es ist schwer zu beschreiben, was mir dabei alles durch den Kopf geht. Ich bin eingenommen von verschiedenen gegensätzlichen und gleichen Gefühlen.
 

Wenn ich meine Gefühle bildlich darstellen wollte, säße ich jetzt in Regen, wobei es um mich brennt. So schön es auch gewesen ist, es ist falsch. Erstens weil ein Schüler nichts mit einem Lehrer anfangen dürfte und schon alleine, dass ich wegen einem Lehrer eine Beule in der Hose hatte, macht mich plötzlich so konfus. Doch damit nicht genug. Reita spielte dabei auch eine riesige Rolle. Ich wollte schließlich, dass er mich lutscht. Wo bin ich hier bloß her geraten. Ich hätte zu Hause bleiben sollen und ein straffes Militärleben leben sollen und die Strafen ertragen sollen, wenn ich auszubrechen versuche…. Nein, es ist gut so gesehen abgehauen zu sein. Ich kann mich jetzt viel mehr ausbreiten und Verbote gibt es auch nur noch geringfügiger. Ich lebe frei und dennoch verstoße ich nicht gegen die Schulregeln.
 

Ob ich dabei auch an meine gute schulische Leistung anknüpfen kann, sei dahin gestellt. Schließlich muss ich mich selber hier noch ein Leben. Tja und wie man sieht… es läuft auf Hochtouren. Gestern noch Tränen vergossen und heute frech, hohl mir einen runter und bekomme Strafarbeiten auf. Wenn man da nicht schon auf dem besten Weg ist sich einzuleben.
 

Immer noch von allem recht überfordert starre ich auf meine Hände und erst die Klingel aus der Ferne reist mich aus meinen Gedanken. „Scheiße“, fluche ich und mir wird bewusst, dass ich in fünf Minuten wieder im Raum sitzen muss. Mit immer noch schwachen gummiartigen Beinen richte ich mich auf und versuche meine Hosen mit meiner sauberen Hand anzuziehen. Danach flitze ich schnell zum Waschbekennen und wasche mir meine Hände ab. Ich blicke in den Spiegel… ich sehe in zwei dunkle erschöpfte aber doch funkelnde Augen. Sehe, dass meine erst zerzausten Haare nun leicht verschwitzt an meinen Kopf kleben, aber nicht so, als würde man meinen, dass ich noch nie eine Dusche von innen gesehen hätte. Denn Wasserhahn drehe ich ab und stütze mich danach für einen Moment am Waschbecken ab und schließe meine Augen.
 

Ich bin immer noch alleine in diesem Klassenraum und bin immer noch so ziemlich geschafft und ausgelaugt. Mein Herz schlug immer noch unregelmäßig und noch leicht erhöht und recht laut. Noch immer spüre ich, was gerade geschehen ist. Diesen Druck schon verschwundenen Druck. „Einen klaren Kopf – einen klaren Kopf Ruki!“, ermahne ich mich. Es wird Zeit… sonst komme ich noch zu spät.
 

Im Klassenraum angekommen guckt mich Kai schon sehnsüchtig an. „Da bist du ja!“, begrüßt er mich und deutet mit seinen Händen darauf, dass ich mich schnell zu ihm setzen sollte. „Was gibt es denn?“, frage ich ihn, als ich neben ihm sitze. „Ist was passiert?“, frage ich noch nach und Kai nickt. „Ja – schon, aber… es ist nicht erfreulich.“ Ich seufze und Kai spricht danach weiter, bedenkt mich jedoch mit einem mitleidigen Blick. „Es geht das Gerücht um, dass Herr Suzuki und du….“
 

„Dass zwischen und etwas läuft?“, stoppe ich Kai und dieser nickt zögernd, was mich zum aufstöhnen bringt. „Man, wie alt sind wir denn bitte? So ne Scheiß Gerüchte zu verbreiten? Ich werde schließlich von ihm zum Turnhalle putzen verdonnert, nicht zum ficken!“, gebe ich aggressiv zurück und Kai senkt beschämend den Kopf. „Ich… ich weiß und ich habe das Gerücht schließlich nicht verbreitet. Nur eines steht fest, wenn… wenn es… wenn es sich herausstellen sollte, dass ihr miteinander…“, stottert Kai und sieht ziemlich mitleidig aus. „Über wen trauerst du? Mich oder Herrn Suzuki?“, frage ich ihn und bedenke ihn mit einem kalten Blick. Kai richtet seinen Blick zu mir auf und guckt mich durchdringend an – so wie auch ich es tue- und dann klingelt es. Wir beide schweigen immer noch und als unser Lehrer den Raum betritt wenden wir beide den Blick voneinander um nach vorne zu gucken und zu lauschen, was nun passieren soll.
 

„So, jetzt müssen wir uns wirklich ran halten. Ich rufe Jeden Schüler nach Alphabet geordnet auf. Und höre mir eure Stundenleistungen an. Danach werde ich euch in sieben Truppen einteilen!“, erklärt uns Herr Suzuki und ich merke, dass mir das nicht gerade gefällt. Ich bin nicht gerade der Meisterspieler auf der Gitarre und die Noten zum Schlagzeug spielen, kenne ich nicht, zudem habe ich keine Sticks. Und zum anderen übel war es, dass ich ziemlich früh nach vorne muss. Und wie als Bestätigung, muss ich schon als fünfte Person nach vorne. Wieso fängt mein Nachname auch mit „M“ an?
 

Ich gehe mit meiner Gitarre und dem Notenblatt nach vorne, so wie die anderen vier vor mir es mit ihren Instrumenten gemacht haben. Dann leg ich mir meine Gitarre um und spiele das, was ich noch im Sinn habe. Als ich geendet habe, herrscht Schweigen. Ich gucke zu Herrn Suzuki, der seine Hände ineinander gefaltet, vor seinem Mund, hat. Dann lehnt er sich zurück und guckt mich Prüfend an. „Ich will dir nicht zu nahe treten, aber mich hast du mit deinem Spiel nur wenig begeistert. Du hast nicht nach Noten gespielt! Was gut war, war nur alleine die Tatsache, dass du improvisieren kannst und so deutlich wird, dass du schon in einer Hinsicht Gitarre spielen kannst. ABER das ist hier nicht Sinn und Zweck. Wir brauchen eine feste Truppe.“, übt Herr Suzuki Kritik. „Ich kann dir das Gitarre spielen nicht lehren und für den Schlagzeug Part ziehe ich Kai vor.“
 

Ich knabbere an meiner Unterlippe. Was soll das werden, wenn es fertig wird? „Sing! Sing uns was vor. Irgendetwas… vielleicht etwas spontanes?“, befielt er mir und ich spüre, wie ich mich zusammen krampfe. Es ist nämlich eine Sache… mit dem Instrument nach vorne zu gehen, als ohne Instrument nur mit der Stimme. Ich schlucke. Was… was kann ich denn für Lieder singen? Schießt es mir durch den Kopf. An sich… keines, was vielleicht in den Charts ist. Da ich weder Radio noch Fernsehen geguckt habe. Ich habe an sich noch nicht viel Zeit mit den Berühmtheiten verschwendet und wenn ich welche dann doch mag, so lerne ich nicht deren Songs auswendig. Das einzige, was ich singen könnte, wären Texte, die ich selber geschrieben habe. Weswegen ich eben dann doch mal diese Gitarre auch zur Hand nehme. Ich schlucke. „Okay“, nuschle ich leise zu meinem Lehrer und drehe ihm, den Rücken zu. „ Es ist aber noch nicht fertig geschrieben… es fehlt noch etwas.“, erkläre ich bevor ich anfange zu spielen und zu singen:
 

“Ich schrie... bis meine Stimme versiegen und das Licht diesen Ort erreichen würde
 

Mir wird schwarz vor Augen

Ich kann nichts sehen und nichts fühlen

Ich taste nach dem mehrdeutigen Bild vor meinen Augen

Und kann aus Angst nicht aufhören

Mein Kopf tut furchtbar weh und das Gefühl sich erbrechen zu müssen schwindet nicht

Viel lieber würde ich umgebracht werden
 

"If these eyes didn't know the ray..."
 

Ich schrie... bis meine Stimme versiegen und das Licht diesen Ort erreichen würde

Ich schrie... bis meine Kehle wund wurde,

um von hier, wo kein Licht ist, fliehen zu können…”
 

Ich ende mein Lied mit einem Ausklang der Gitarre. Mir fällt gerade auch kein passender Schluss ein, das was das Lied vollständig mache würde, doch stört es mich noch nicht direkt, auch wenn inhaltlich gesehen, das Lied noch eine Aussage inne hat, die nicht meinen Gefühlen wirklich irgendwie gleicht.
 

Meine Augen sind geschlossen und alles ist ruhig. Ich spüre die Blicke die auf mir ruhen. Aber das kann ich, auch niemanden verdenken. Zögernd öffne ich sie und ziehe mir meine Gitarre wieder über dem Kopf und drehe mich vorsichtig zu meinem Lehrer um. Er sitzt nachdenklich auf seinen Stuhl, wobei ich auch Traurigkeit mitschwingen sehe.
 

„Du kannst dich setzen Matsumoto“, flüstert Herr Suzuki mir zu und Blickt mir in die Augen. Dieser Blick geht mir durch Mark und Bein und ich kann mich plötzlich nicht vom Fleck wegbewegen. Mir schießen die Bilder durch den Kopf, als er und ich gestern draußen standen und geschrieen haben, der Augenblick, als er auf dem Schulklo aufgetaucht ist und dann die Szene im Klassenraum. „Matsumoto? Ich hab gesagt, dass du dich setzen kannst“, wiederholt er sich und nun zwinge ich mich dazu auf mein Platz zu gehen.
 

Wie sich herausstellt, konnte Kai wirklich gut… wenn nicht sehr gut Schlagzeug spielen. Obwohl er sich verspielt hatte, spielte er den Fehler so weiter, wie es wohl professionelle Schlagzeuger einer Band es machen wollten, die darauf auch acht geben mussten, dass der Bass mitkam. „Wow“, schießt es mir durch den Kopf und ich frage mich, ob Reita wohl noch einen Schlagzeuger in seiner Band bräuchte, denn Kai war perfekt. Obwohl er jung ist… er hat etwas drauf.
 

So festigt sich sogar der Gedanke, dass ich Kai es wirklich erlauben sollte, dass er sein „Nicht zu benutzen dürfendes Schlagzeug“ bei mir auszubauen. Als auch er wieder sitzt, grinst er mich breit an und steckt mich auch sofort damit an. Danach hören wir uns noch die anderen an, bis wir schlussendlich mit Toshimasa enden.
 

Toshimasa setzte sich wieder und Herr Suzuki stand auf und ging vor seinem Lehrertisch und setzte sich lässig auf ihn. Danach erhebt seine Stimme: „ Ich schätze, dass wir jetzt eine Klassenband haben!“, lächelt er. „ Und ein zwei nette Solistinnen…. Und gar einen Chor… mit klassischer Musikbegleitung.“
 

Wir guckten uns Gegenseitig alle an. „Und für die…“, sprach er weiter: „Die kein Musiktalent haben, pflichte ich bei…. Das organisatorische zu übernehmen und Reden einzuüben und natürlich auch die lästige Arbeit vom aufräumen zu übernehmen, dann diese werden in den nächsten Musikstunden bis zum Schulfest wenig zu tun haben.“
 

Ich beuge mich zu Kai… „Wie genau sollen wir denn das Schulfest organisieren?“, frage ich ihn leise und ohne den Blick von Herr Suzuki zu wenden, antwortet er mir: „Unsere ganze Altersstufe muss das Schulfest organisieren und Herr Suzuki hat dabei die Organisation der Musik und Sport heraus geschlagen… Wir führen das Programm. Während die anderen sich Beispielsweise mit Küchenbasaren, Trinken und Tombola oder Flohmarkt kümmern und ehrenamtlich führen die Clubs der Schule noch ihr können auf.“ Ich nicke.
 

„Aber ich werde erst nach Sport meine Ergebnis bekannt geben, da ich euch auch noch in Sportgruppen aufteilen muss.“ Die Klasse fängt an zu stöhnen. „So dann habt ihr jetzt Pause… wir sehen uns dann zu Sport!“, beendet er sein Unterricht und ich blinzle überrascht. Was? War schon Schluss? Man verging die Zeit schnell! Ich packe meine Sachen zusammen und schultere sie mir gerade, als Kai mich dann auch anspricht. „Darf ich dich begleiten?“, fragt er mich schüchtern und ich blicke mich um. Wir waren von den Jungs die letzten im Raum. „Bist sonst alleine, was?“, frage ich ihn und er nickt. „Wie komm das? Wo du doch Kassensprecher bist?“
 

„Nun… das ist eine längere Geschichte…“ Ich verdrehe die Augen und antworte ihm: „Und wir haben Zeit! Haben schließlich jetzt eine Stunde frei. Willst mit zu mir? Ich wohne nur 10 Minuten von der Schule entfernt.“ Und da fällt mir auf, dass Kai an sich ja schon gefragt hatte, ob er mich begleiten durfte… naja was soll` s. So grinst Kai wieder und steckt mich damit auch wieder an. „Wenn du willst, können wir auch mit meinem Fahrrad zu dir fahren!“, offenbart mir Kai, als wir gerade das Gebäude verlassen und ich wollte ihm gerade auch eine Antwort geben, als sich ein paar Leute vor uns stellen und deswegen meine Aufmerksamkeit bekommen. „Was ist denn nun bitteschön kaputt? Oder soll das ein Begrüßungskomitee für Neulinge sein?“
 

„Keins von beiden, Kleiner, naja vielleicht meinen wir aber auch mit „kaputt“ das Selbe, aber interpretieren es anders.“ Antwortet mir ein großer … Junge… der kurze schwarze Haare besitzt, sie aber wie fast jeder hier leicht aufstylt. Kai versteckte sich plötzlich hinter mir und flüstert mir ins Ohr: „Das ist unser Schülersprecher… wir nennen ihn Miyavi. Er ist sehr, sehr beliebt bei den anderen - deswegen ist er auch Schulsprecher und im Grunde genommen ist er sehr nett.“ Ich begutachte noch mal diesen Jungen, Miyavi, von oben bis unten, als Kai mir verrät, worum es wohl ginge. „Ach so… das Gerücht!“, gebe ich laut von mir und lege ein Grinsen auf. „ Ob was wahres da dran ist, geht euch allen ein feuchten Dreck an, okay? Ist schließlich wenn dann mein Problem und dem von Herrn Suzuki.“
 

„Nicht unbedingt!“, entgegnet mir mein Gegenüber. „Ich bin für das wohl der Schüler verantwortlich und der Direktor selber kam es zu Ohren und er will wissen ob was wahres eben dran ist.“
 

„Dann sag ihm einfach - wenn dir das wohl an allen liegt - NEIN!“, entgegne ich kühl und will weiter gehen, als mich andere davon abhalten. „Dafür finde ich die Story dann doch zu interessant.“, entgegnet mir Miyavi. „Schwul, oder zumindest Bi, bist du schon mal… denn sonst wärst du ausgetickt, dass man dir so was überhaupt unterstellt. Also damit meine ich, die Tatsache, dass du einen Mann lieben solltest.“ Hm, irgendwie hat dieser große Riese Recht. Schwul ist er… und hätte er es verbergen wollen, hätte er sich wirklich aufregen müssen, dass er nicht nur mit neu Lehrer eine „Beziehung“ aufbaut, sondern generell mit einem Mann. Irgendwie habe ich mich einfach mit meiner Handlung geoutet. Nun gut, wenn ich ein guter Schauspieler sein würde, könnte ich sagen: Mir sind einfach nur Gerüchte egal, warum aufregen, wenn nichts wahres dran ist. Doch wozu sollte ich es bestreiten.
 

„Interessante Schlussfolgerung“, antworte ich und ziehe mir eine Zigarette aus der Schachtel. „Du bestreitest es nicht?“, fragt Miyavi nach und guckt mich fassungslos an - so als wäre ich ein grünes Marsmännchen. „Nein, wieso sollte ich. Ich stehe auf Männer, da kann ich zum Glück auch nichts dran ändern.“ Gebe ich mit einem gekünstelten Lächeln von mir. Es ist mir doch etwas unangenehm Klartext zu reden, So etwas ist eben noch immer nicht geregelt in der Welt… und wird eben nicht von jedem toleriert. „Also ist es gar nicht so abwegig…“, begann dieser Miyavi und funkelte mich überlegen an. „Ich bin weder mit Herrn Suzuki irgendwie bekannt, noch verliebt oder ein Paar! Er ist mein Lehrer genauso wie er auch nur Kais Lehrer ist!“
 

„Aber schwul!“, stellt dieser … dieser bescheuerte Kerl noch einmal fest. Langsam kommt er auf mich zu und ich wundere mich, dass er sich so katzenartig und geschmeidig bewegen kann. Sofort meldet sich mein Instinkt und ich weiche ein paar Schritte zurück. „Nun gut, glauben wir dir für einen Moment… doch da du nun mal schwul bist, müssen wir dich im Auge behalten…“, entgegnet mir Miyavi. „Einen Scheiß müsst ihr! Ich habe einen Freund!“, kontere ich noch bevor er reagieren konnte. Miyavi blieb wie erstarrt stehen und ich kann nur aus seinen Regungen im Gesicht heraus erkennen, wie er angestrengt versucht herauszufinden, wie er darauf reagieren soll. Schließlich ziert ihm wieder ein breites Grinsen. „Fein, dann wird es dir wohl auch nicht schwer fallen, mir den Namen zu verraten!“
 

Haha Ruki schöne scheiße… da wolltest du ihn mit diesem Satz zufrieden stellen, dabei hast du noch nicht einmal einen. Ich beiße mir auf die Lippen… was sollte ich nur tun? Uruha das anhängen? An sich ist er ja auch ein Freund… wir sind nur nicht mehr zusammen. Oder lieber Reita? Von dem ich noch nicht einmal den Nachnamen weiß und es dann heißen könnte, dass ich ihn mir nur Ausdenke? Zudem… er und Uruha waren um längen älter als ich, da wäre es ja schon ein größeres Gerede, als es ohnehin schon sein wird wegen mein Outing. So ne Verdammte Scheiße!
 

“Na? Oder hast du gar keinen?”, stichelt mich der Schülersprecher und ich spüre wie sich alles in mir zusammenzieht. Wie gerne würde ich ihm eine Schlagen, allerdings wäre das unberechtigt und ich könnte dafür von der Schule fliegen.
 

“Oder, er will nur die Person schützen, mit der er zusammen ist, weil dieser nicht diesen Mut aufweist, wie Ruki”, mischt sich nun Kai mit ein und stellt sich nun selbstbewusster neben mich. “Tja… und warum? Weil es sicherlich unser Herr Lehrer ist!”, kontert Miyavi ohne groß mit der Wimper zu zucken und ehe ich mich versehe, liefern sich Kai und Miyavi einen kurzen Wort Gefecht. Aus welchen ich über den fremden Jungen erfahren konnte, dass seine Klassenlehrerin, die Ekellehrerin, die selber in Herr Suzuki verknallt ist und Miyavi wohl oder übel aber ein Auge auf sie hatte.
 

“Und mich beschuldigen….”, bemerke ich am Rande, als Miyavi sich blitzartig zu mir wendete: “Ja! Es ist was vollkommen anderes, wenn ich sich nur geil finde, als wenn du mit einem Lehrer zusammen bist, was bei mir ja nicht der Fall ist und die Gründe kennt ihr ja!”
 

Gut eins zu null für Miyavi. Kai seufzte daraufhin und fährt er sich mit der Hand über die Haare und guckt mich danach bestimmend an… Allerdings sehe ich auch die Unsicherheit und irgendwie glaube ich zu wissen, was ihm im Gedanken herumschwirrt - doch sollte es wirklich damit enden, dass…
 

“Hallo Ruki-Chan!” kommt es plötzlich von einer mir bekannten Stimme und ich drehe mich zu dieser um. “Uruha…”, entgegne ich knapp mit einem lächeln, was mich dennoch einen Schmollmund des anderen kostet. “Warum bist du heute schon den ganzen Tag so scheiße drauf? Bist du etwa in Kacke gelatscht oder was?” Ich verdrehe die Augen und schiele kurz zu Kai und Miyavi, die Uruha mit großen erstaunen mustern.
 

“Miyavi… Das ist Uruha, wegen ihm bin ich auch hier her gezogen.”, erklärte ich Miyavi und zu Uruha sage ich schließlich: “ Uruha, das ist Miyavi, der mir unterstellt, mit meinem Lehrer zusammen zu sein und der Junge links neben mir ist mein Banknachbar!”
 

Uruhas Augen werden zu schlitzen, die auf Miyavi gerichtet sind. “Tja, da hat Miyavi aber Pech, denn der Ruki hat einen Freund, und der steht gerade vor ihm in seinen Gammelklamotten von nebenan!”

Bei diesem Worten wurde der größte auf einmal zum kleinsten und er befielt seinen anderen Leuten wieder ins Gebäude zu gehen, denen er hinterher geht.
 

“ Du musst aufpassen Ruki, ich liebe dich zwar, wie kein anderen, aber…”

“Deswegen habe ich auch deinen Namen nicht nennen wollen, es ist mir schon klar, was die Worte: TRENNUNG oder SCHLUSS bedeuten”, gebe ich sauer von mir, greife Kais Hand und gehe in Richtung: mein zu Hause.
 

Es schmerzt immer und immer wieder die selben Worte zu hören, da auch ich, Uruha liebe und es so gesehen nicht darf - jedenfalls nicht so, wie ich es gerne haben wollen. Und wie soll man denn bitte schön von jemanden weg kommen, wenn er immer und immer wieder auftaucht und sich als mein Freund präsentiert? So konnte das nicht funktionieren!
 

“Aua, Ruki! Du tust mir weh!”

Erschrocken darüber bleibe ich stehen, gucke Kai in die Augen und lass ihn augenblicklich los. “Tut mir leid”, nuschel ich leise zur Entschuldigung, “Ich wollte dir nicht weh tun.”

Boah... man hat das ewig gedauert, endschuldigt, aber ich bin ehrlich, ich hatte keine zeit, weil mich 4 Bücher eingenommen haben.und davor Klausuren über Klausuren plagten. Dabei fehlten nur noch ein paar kleine Sätze so gesehen der übergang. NAJA und da ihr so lange nun schon gewartet habt....

habe ich es erstmal nicht kontrolliert sorry. Betzeiht. So aber nun viel Spaß.
 


 

“Nein, nein, ist schon okay, mach dir nichts daraus. Es tat im Grunde genommen auch noch nicht wirklich weh, ich wollte es bloß… vermeiden!”, strahlt Kai. Ich gucke ihn prüfend in die Augen. In seinem Gesicht spiegelt sich wirklich kein Funken von Schmerzen oder künstlichem Lächeln, dennoch irgendetwas stimmt nicht. Er ist angespannt in seiner Haltung aber auch irgendwie geknickt.
 

“Man, Ruki, renn doch nicht immer sofort weg, es tut mir leid”, kommt es von Uruha und Kais Miene verdüstert sich noch mehr. Meine Augen werden groß und schon im nächsten Moment packe ich wieder Kais Hand. Krame in meiner Tasche nach mein Zimmerschlüssel und drücke ihn Kai in die Hand.

“Es tut mir leid, ich… ich gebe dir aber gleich eine Erklärung auf all dem hier. Aber erst will ich es klären, okay? Geh bitte schon zu mir, ich wohne ehm….” Ich krame in meiner Hosentasche und drücke ihm ein Zettel in die Hand, “Das ist der Stadtplan, ich hab die Schule und das haus makiert. Ich wohne 2. Stockwerk rechts! Und keine Sorge ich finde schon zurück. Leider kann ich dir nicht viel anbieten, aber hier zu bleiben möchte ich dir auch nicht antun.”
 

Kai guckt mich aufgeschreckt an, nickt aber dann doch und zaubert mir ein Lächeln auf den Lippen, den er sogar erwidert, sogar noch breiter als ich und dabei seine weißen Zähne zeigt. “Abgemacht, aber ich warte vor der Tür.” Ich zucke mit den Schultern. “Meinetwegen, dann bis gleich!”
 

Ich lasse Kai ein paar Schritte sich erst entfernen, so dass Uruha gemütlich zu mir aufholen kann, bevor ich mich umdrehe. “So und nun zu dir! Was Willst du?”

Probleme?

Gott die FF ist nun ein Jahr alt ._.

auch wenn sie morgen vllt erst freigeschalten wird v.v

Gott es tut mir leid dass ihr solange warten musstet.

Aber ich war in den Sommerferien sowas von ausgebucht und vor den Ferien musste ich meine schlechten Noten irgendwie schaffen auszubügeln. v.v

die hälfte dieses Kapitels war dabei schon soooo lange fertig. und ich bin ehrlich..... es gefällt mir nur solala~

mir ist nämlich aufgefallen, das ich gerne diese FF aus Reitas Sicht schreiben würde. Da das so ziemlich lustig rüber kommen würde. Naja~ aber das wird erst geschrieben, wenn diese FF zu ende ist und nebenbei vllt auch noch eine andere.

Ich habe das nächste Kapitel schon zur Hälfte in Kopf.

Viel spaß beim lesen.
 

Mit verschränkten Armen vor der Brust, stelle ich mich vor Uruha und zeige meine Missbilligung, seiner Anwesenheit, mit meinem giftigen Blick. Uruha schien das aber keineswegs zu stören, es hätte ihn ja auch genauso wenig gestört, wenn ich dass gemachte hätte. Deswegen wusste ich, wartete er einfach ab. Wartete auf meinen Wutausbruch.
 

Früher hatte es auch immer geklappt, dass ich ausrastete, doch nun soll es anders sein. Ich will ihn dieses mal gelassen alles sagen, was ich zu sagen habe. “Was machst du hier, Uruha?", frage ich ihn, nachdem ich meine doch angestaute Wut in einem Seufzer los wurde. “Warum bist du hier aufgekreuzt und hast gesagt, dass wir Zusammen sind?”
 

Verblüffung sehe auf Uruhas schönem Gesicht. “Nun…”, bringt er überlegt von sich heraus. Er scheint überlegen zu müssen. “Nun, ich bin hier, weil ich nach dem Telefonat mit… deinem Lehrer, nicht noch Bescheid gesagt habe, dass Reita zugestimmt hat, mit einem Treffen.”

“Ah ja und weswegen hast du nicht einfach später … am Nachmittag angerufen?”, gebe ich schnippisch von mir, weil es mir dumm vor kommt, gleich deswegen in meiner Schule aufzutauchen. Ich erwarte jeden Moment auf eine gespielte Traurigkeit seitens Uruha, doch die bleibt aus und stattdessen sieht er mich aus einem Blick an, welcher unergründbar ist. Er schaute sich um und deutet mit einer Hand auf eine Bank. Ein stummer Befehl, der mir sagen soll, ich solle mich setzen. Ich öffne meinem Mund, um einen Protest loszuwerden, doch unterbricht mich Uruha. “Setz dich, nur kurz, ich weiß, dass du nicht viel Zeit hast.” Ich schließe meinen Mund wieder und tue, ohne große einwende, dass was Uruha von mir will. Er tut es mir gleich und lehnt sich genüsslich zurück. “Ich war früher auch hier auf der Schule…”, fängt er an zu erzählen und starrt gen Himmel, “Ich war bekannt als eine Art “Metal -Transe” und ich war schwul. Zu meinem Glück wurde ich nicht so sehr fertig gemacht. Okay… ich ließ es gar nicht erst zu, genauso wie meine Freunde. Reita ist der einzige, der mir von denen noch erhalten geblieben ist. Er war ein “Unruhestifter”…”

“Und du warst mit meinem Lehrer zusammen?”, schiebe ich ein und unterbreche damit seine Unterhaltung. Ich schaue in sein Seitenprofil der erst stark Luft einzog und dann ein nicken von sich gibt. “Ja, ich war mit deinem Lehrer zusammen.”

“Und Reita hielt dann als einziger zu dir?” Uruha verzog seinen Mund zu einer Grimasse, nickte dann aber.
 

“Ja, aber damals war dein Lehrer in unserer Klasse und da ich auch was mit Reita hatte, gab es eine Art Rivalität zwischen beide, aber dennoch, hielt Reita zu mir… Jedenfalls um zum Punkt zu kommen… als ich gehört habe, wer dir gegenüberstand konnte ich nicht anders.” Jetzt sieht Uruha mir direkt in die Augen und Uruhas Augen waren voller Gefühl. “Ich habe deinen Lehrer aus den Augen verloren, ich wusste bis heute nicht, was er aus sein Leben gemacht hat und nun wollte ich ihn eigentlich besuchen.”

Ich nickte. Schon eine interessante Geschichte.

“Liebst du ihn noch?”, frage ich ihn, schaue ihn aber dabei nicht an und bekomme somit nicht mit, dass er lächelte. “Nein. Aber es ist nur schön zu wissen, was er macht und ich habe das Bedürfnis, mit ihm zu reden.” Ich nickte wieder. “Dennoch, ich möchte nicht, dass du noch einmal dich als mein fester Freund abgibst. Wir haben Schluss gemacht und ich habe bis zu diesem Zeitpunkt noch geliebt, noch immer liebe ich dich, auch wenn es nicht mehr so ist wie vorher. Nur du musst verstehen, dass ich mit dir nicht abschließen kann, wenn wir uns als ein paar aufgeben.”

“Ah! Mein Ruki wird Erwachsen!”
 

Wir beide gucken uns an und fangen beide an zu lachen.

“Tut mir leid. Ich habe keine Rücksicht auf dich genommen.”, entschuldigt er sich, während er aufsteht. “Aber das Gesicht von dem… wer auch immer das war, war echt lustig. Da fühle ich mich gleich in meine Schulzeit noch hineinversetzt. Jedenfalls wir reden später okay. Und erzähl mir was heut Abend von deinem braunhaarigen Freund.”

Ich schnaubte, grinste ihn aber an und drückte Uruha zum Abschied. Und es war schön zu wissen, das Uruha die Umarmung erwiderte. “Nur eines verstehe ich nicht…”, unterbricht Uruha die Stille. “Warum bist du hier her gekommen, wenn es dich doch schmerzt?”

Ich Hole tief Luft, dafür musste ich nicht lange überlegen. “Weil es überall besser ist als zu Hause, zudem wenn du schon nicht mein Freund sein kannst, dann glaube ich noch immer an eine Freundschaft, wie du und Reita sie hast. Ich fühl mich schließlich immer noch wohl bei dir.”

Ich sehe das Lächeln Uruhas nicht, allerdings merke ich, wie seine Hand meine Wange streicht und er mich danach küsst, da ich , wegen seiner Berührung, zu ihm aufgeblickt habe.

“Darauf hoffe ich auch.”

Danach löste er sich von mir und ging in Richtung Schulgebäude.
 

Und nun sitze ich auch schon wieder in der Schule, bzw. wollen gerade zur Turnhalle. Mir und Kai blieb nach dem Gespräch mit Uruha ja nur noch eine halbe Stunde Zeit. In der hatte ich ihn meine kleine fast leere Wohnung gezeigt und mein Zimmer.
 

“Also ich würde mich echt freuen, wenn ich öfters zu dir kommen darf.” Ich gucke argwöhnisch zu Kai. Mache die Tür unserer Umkleideräume auf. “Naja ist ja nichts bei und zusammen lernen macht doch eh viel mehr…” Ich gucke in den Raum, wo plötzlich alle Jungs aus dem Umkleideraum verschwinden, um zur Halle zur gelangen. “Spaß.” beende ich deswegen ein paar Sekunden Später meinen Satz. Etwas sehr irritiert blicke ich zu Kai, der mir ebenso einen fragenden Blick zu wirft. Stillschweigend beobachten wir, wie sie davon gehen. Erst als die Tür hinter ihnen sich schließt, wage ich meine Stimme wieder zu erheben. “Was bitteschön war denn das?”
 

Kai zuckte die Schulter und sieht mich weiterhin unwissend an. “Ich hab keine Ahnung. Das haben sie noch nie gemacht.”, offenbart mir Kai und ich schüttle den Kopf. “Hab ich was falsch gemacht? Liegt es an dem Lied in Musikunterricht?”

Kai zuckte wieder die Schultern. “Ich glaube nicht, dass sie wegen dem Lied so einen Abgang machen würden…” Kai King zu seinem Fach mit seinen Klamotten und zeigte auf ein anderes. “Naja, fragen wir einfach gleich was los war. Das Fach da drüben müsste jedenfalls deines sein.”

“Hm…” gab ich nachdenklich von mir, gehe zum besagte Fach und entdecke ein Brief. “Ich lege meinen Kopf schief, hole es heraus und begutachte den Umschlag auf den mein Name drauf stand. “Uruha”, flüstere ich und erwecke somit Kais Aufmerksamkeit. Langsam hole ich den Zettel heraus. Er war nicht besonders lang, soweit ich sehen konnte. Aber mir war es schleierhaft, was Uruha mir zu schreiben hatte.
 

Hm…. Öhm lieber Ruki???? (Gott hab ich schon lange keine Briefe mehr geschrieben)

Du wirst dich sicherlich wundern, warum ich überhaupt schreibe, aber ich denke es ist nur besser, wenn ich dich mal Vorbereite.

Es wird dich nicht besonders erfreuen, aber das Gespräch mit dem großen Schwarzhaarigen, (der mit dem du eine Auseinandersetzung hattest) der hat ausgeplaudert, dass du Schwul bist. Was bedeutet, dass dein ganzer Jahrgang Bescheid weiß. Ich denke, wenn etwas Ungewöhnliches weiter in der Schule passiert, so hast du wenigstens jetzt die Antwort. Auf jeden Fall tut es mir leid.

Ich überleg mir bis heute Abend was.
 

Uru
 

Je weiter ich mit dem lesen dieses Briefes war, desto mehr verschlechterte sich meine Laune. Ich blicke nachdem ich fertig war zu lesen zu Kai und stöhne laut auf, um ihn meine Begeisterung deutlich zu machen. Sie war echt nicht sehr hoch, wenn ich bedenke, wie meine männlichen Kollegen gerade reagierten. Kai kommt vorsichtig zu mir und bittet mich mit einem schüchternen Blick, ob ich ihm den Brief geben könne, damit er die jetzige Situation auch verstehen könnte. Ohne jeglichen widerstand, gab ich ihm den Zettel, beobachtete Kai ausführlich als er zu lesen beginnt. Seine Augen huschten hin und her und verengten sich mit jeder weiteren Zeile. “Oh”, entgleitet es ihm, als er fertig mit lesen war. Ich nehme den Brief wieder und schmeiße ihn in meine Tasche. “Ich dachte, dass diese Schule tolerant ist.”, keife ich Kai an, obwohl ich es gar nicht wollte. Aber diese Wut, die in mir aufgekeimt ist, verselbständigte sich. Zu meinem Glück, schien Kai es nicht ganz so persönlich zu nehmen. „An sich ist es auch so.“, fängt Kai an und zieht sich langsam um, „Das heißt nicht, dass sie alles tolerieren.“
 

Ich runzle die Stirn. Das was Kai sagte ist wahr, und es viel mir nur schwer es auch zu akzeptieren. „Aber warum tolerieren sie meine sexuelle Ausrichtung nicht? Haben sie Angst, dass ich sie bespringe?“

„Nein, das glaube ich nicht. Es hängt dann doch mit Herr Suzuki zusammen, glaub ich“, antwortet mir Kai und kommt langsam zu mir herüber. Er hat ein vollkommen verzweifeltes Gesicht. „Weißt du noch, was ich am ersten Tag gesagt habe?“
 

„Gott du hast viel gesagt, Kai!“, keife ich weiter, diesmal keinen Gedanken verschwendet, das es mir eigentlich leid tut. Viel zu sehr regt mich alles auf, wenn ich diesen Namen Suzuki höre. Ich habe gegen ihn eigentlich nichts, aber seine Beliebtheit als Lehrer ist abnormal und nervig. Augenblicklich schnaube ich. „Langsam aber sicher hab ich hier die Schnauze gewaltig voll!“, schreie ich ergänzend Kai an. „Was ist dieser beschissene Lehrer für euch? Mohammet Ali? Gott?“ Ich werfe meinen gerade Ausgezogenen Schuh gegen die Wand, ganz knapp an Kais Kopf vorbei, der stark zusammengezuckt ist.

Mit großen erschrockenen Augen blickt er zu mir auf. „Was ist er verdammt?!“, frage ich weiterhin angriffslustig an Kai gerichtet, der nun den Blick von mir abwendete. „Herr Suzuki war… war mit diesem Uruha zusammen, der sich jetzt als dein Freund ausgibt…“ Kai steht auf, zu meinem Schuh den ich nach ihm geworfen habe und reicht ihn mir. „Sie können jetzt nicht ausschließen, dass du Herrn Suzuki doch kennst.“, nuschelt Kai leise. „Aber woher sollten sie wissen…?“
 

„Der Brief“, antwortet Kai sofort und unsere beiden Blicke wandern zu meiner Tasche, in dem dieses Stück Papier verweilt. „Wie gesagt haben wir uns mit Herrn Suzuki beschäftigt, was du als abartig bezeichnet hattest.“ Meine Stirn faltete sich und Kai sprach nur zögernd weiter. „Herr Suzuki war mit diesem … Uruha im Fußballverein und Schülerband und waren beide sehr beliebt… es gibt viele Fotos von den beiden.“ Kai blickt wieder zu mir. „Es ist nur eine Vermutung, aber …anders kann ich mir ihr Verhalten nicht erklären, da sie sich vollkommen anders benommen haben, als sie das mit mir herausbekamen.“
 

Meine Wut war von einem Moment zum anderen verebbt. Jetzt ein wenig von dem Coming out überrumpelt. Darum kam es mir vorhin wohl auch so vor, als wolle Kai sich als mein Freund ausgeben. Aber er hätte es mir ruhig auch anders sagen können, grummel ich innerlich vor mich her.
 

„Jetzt lass uns … uns fertig machen“, unterbricht Kai wohl die aufgekommene Stille, da ich auf seinen Satz nichts weiter erwähnt habe. Ich nicke stumm, hänge aber weiterhin meinen Gedanken an Kai hinterher. „Kai… cool das du es mir gesagt hast.“ Erwidere ich, während ich mich begann umzuziehen. „Jetzt bist du auf jeden Fall nicht mehr alleine, was das offizielle Schwul sein auf der Schule angeht. Grinsend schaute ich zu Kai, der ebenfalls nur so strahlte. „Ich bin echt froh, dass du nach Japan gezogen bist.“ Wir beide lachen und machen uns beide zum gehen bereit. Gemeinsam gehen wir in die Halle - beide immer noch mit einem dicken Grinsen im Gesicht.

Von weiten sehen wir schon, dass Herr Suzuki uns abwartend ansieht. Ob er wohl schlechte Laune hat, weil wir die letzten sind? Ich zucke kurz, kaum sichtbar, die Schultern und setze mich mit Kai still auf den Boden, als wir bei ihnen ankommen.
 

Mein Lehrer nickt uns kurz zu, lächelt dann, was meine Frage - ob er schlechte Laune hat, erübrigt und hält eine kurze Rede.
 

„Uhm… ich habe mich endschieden, wie wir das Schuljahr organisieren werden. Ich habe wirklich lange getüftelt und ich kenne außer von Matsumoto eure Leistungen, was den Sportlichen Bereich angeht. Und da ich Matsumoto als Sänger auf jeden Fall behalten will, könnte ich euch nun doch auch einfach einteilen.“ Herr Suzuki guckt einmal in die Runde und teilt die Klasse in 2 Gruppen. Eine war besetzt aus 9 Mann und die andere eben aus dem Rest. Ich bin in der Neunergruppe, wie auch Kai. Was mir einen Stein vom Herzen fallen lässt, schließlich war er meine einzige Kontaktperson, mein einziger Freund.

„Die kleinere Gruppe, ist für die Musik zuständig…“, fängt Herr Suzuki an zu erklären und kommt auf unser kleines Grüppchen direkt auf mich und Kai zu. „Wobei die Mädchen eine Band bilden, Isaharu und Tono das Fest mit schöner klassischer Musik abrunden werdet und ihr beide…“, damit blickte er, zu uns, sprich Kai und mir, mit einem fiesen Grinsen: „werdet zusehen, was ihr hinbekommt.“ Meine Stirn legt sich wieder einmal in Falten. Der Kerl verlangt doch gerade nicht wirklich, dass ich mich mit Kai, mit einem Schlagzeug, vielleicht noch einer Gitarre von mir gestellt und Mikrofon einfach auf die Bühne stelle. „Aber Herr Suzuki, das können sie nicht machen,…“, spricht Kai meine Gedanken aus und ich gucke wie auch er und sogar der Rest der Klasse ihn gespannt an. „Oh doch das kann ich.“
 

„Und wie soll das aussehen?“, frage nun ich und klinge wirklich sehr unbegeistert. „Wir bräuchten auf jeden Fall einen Bassisten und einen Gitarristen.“ Was sollte denn das eine Zwei Mann Band? Das würde ohne Tonstudio niemals funktionieren, in denen man noch andere Instrumente einfügen könnte. „Euch ist alles erlaubt Matsumoto. Ihr könnt euch meinetwegen von außerhalb Leute anheuern.“

„Aber dann wäre es nicht mehr unser Schulfest!“, protestiere ich. „Ich weigere mich bei so einer Aufgabe mitzumachen!“ Dabei ist mir doch sowieso dieses Fest egal. Ich werde so oder so einfach dazu gezwungen.
 

Herr Suzuki dreht sich zu der Klasse um und ich erwarte schon, dass er mich bloß stellt, doch stattdessen, lenkt er vollkommen vom Thema ab und geht gar nicht auf mich ein. „So aber nun wieder zurück zu Sport…“
 

Er ignorierte wirklich jeden weiteren Versuch, ihn von seinem jetzigen Plan abzuhalten. Was Kai und ich lediglich schafften, war, dass er die Halle verließ und uns den Volleyball in die Hand drückte, damit wir das während seiner Abwesenheit spielen.
 

Volleyball, man, wie ich dieses Spiel hasse! Warum muss das jetzt unser Thema sein? Ich bin zwar nicht der schlechteste in der Disziplin, aber im Grunde genommen hasse ich Sport, bis auf Fahrradfahren und Golfen. Doch alles was Körperliche Anstrengung gebraucht, ist einfach nichts für mich und Volleyball verlangt einfach zu viel ab. Armmuskeln, Kondition und Sprungmuskel. Alles Sachen, die ich nur in geringen Maße oder gar nicht besaß.
 

Aber da ich nun mal ehrgeizig bin, gebe ich auch ein bestes. Problem: meine Mitschüler spielen nicht fair. An sich ist es meine eigene Mannschaft, die mich im Stich lässt. Denn ich muss zu jedem Ball rennen, weil meine Mannschaft einfach zu faul ist zu bewegen, da sie mich lieber beobachten, wie ich mich zu Boden werfe, um den Ball anzunehmen. Zum Glück nahmen sie danach den Ball auch an, denn sonst hätte ich gleich das Handtuch werfen können.
 

Wobei mir ein Handtuch jetzt recht war. Ich schwitze ungemein viel durch diese Bescheuerte Taktik meiner Mannschaft. Doch die Höhe kommt erst noch zum Schluss. Als ich nicht nur mich für den ersten Ball wieder auf den Boden werfen muss, nein, denn jetzt musste ich auch gleich noch Ball Nummer drei annehmen und rüber machen. Da kommen wir wieder zu meinen Problemen. Ich bin klein und muss einen Angriffsschlag machen, wo ich doch total aus der Puste bin.
 

Warum bin ich nur so ein ehrgeiziger Mensch? Und lasse das mit mir machen? Ach ja, ich verliere nicht gerne und ich lasse mich ungern wegen fehlender Toleranz auf ein Kindergartenniveau herunter, die gerade meine Klasse zur Show stellen. Und warum DAS Ganze? Genau, immer noch wegen diesen bescheuerten Lehrer Herr Suzuki. Gerade als wieder ein Ball auf unser Feld los flog und ich wieder dort hin laufe, wo er voraussichtlich landet, stoße ich mit einen meiner Mitschüler zusammen und verlieren diesen Ball.
 

Was zum Teufel?

„Matsumoto! Kennst du die Spielregel für Volleyball nicht?“, blafft mich der Mitschüler an, mit dem ich zusammen gestoßen bin. Hä? Was soll denn das jetzt schon wieder? Erst die ganze Zeit nicht annehmen und dann meckern, weil er es jetzt doch mal machen wollte?

Ich öffne meinen Mund, um etwas zu entgegnen, doch anstatt meiner Stimmer, spricht eine andere mich an. „Matsumoto, das war wirklich Takashis Ball“ Ich zucke Augenblicklich zusammen und setze einen noch finsteren Blick auf, als ich überhaupt schon habe. Ich drehe meinen Kopf zu meinem Klassenlehrer und ich muss mich stark zügeln, ihm nicht frech zu begegnen.
 

Doch ich muss zugeben, dass meine Mitschüler Kleinkinder mit Köpfchen sind. Nicht richtig spielen, solange Herr Suzuki nicht da ist und sobald er wieder die Halle betritt einfach so spielen, als hätten sie das schon die ganze Zeit gemacht. Scheiß Falle. Ich balle meine Hände zu Fäusten und richte mich auf. Ah verdammt wieso kann dieser Lehrer nichts dafür, das er hier gerade eine Spielfigur war?
 

„Jaja schon klar.“ Murre ich und stelle mich wieder auf meinem Platz. Jetzt da Herr Suzuki unsere Klasse wieder beehrt, kann das Spiel so gut wie normal weiter verlaufen. Was bedeutete ich konnte meine Gedanken auch auf andere Dinge richten, als nur auf ‚Ball?‘
 

Schließlich musste ich über mein Problem Nachdenken… Herr Suzuki. Ja er ist mein Problem! Schließlich steht wirklich irgendwie meine ganze Klasse auf ihn! Ja, er ist an sich ganz locker drauf und unsexy ist er auch nicht gerade, aber deswegen würde ich ihn doch nicht gleich anschmachten.
 

Der Ball kommt wieder, diesmal direkt auf mich zu. Halbwegs gut, nahm ich ihn auch an und spielte ihn auf die Position sechs, der gleich darauf mir wieder den Ball zurück spielte. Bäh! Ich hasse Angriff. Ich laufe an, springe hoch und dresche einfach irgendwie auf den Ball ein. Es ist gut ein Junge zu sein, stelle ich dabei wieder einmal fest. Denn Jungs haben wirklich mehr Kraft als Mädchen und so kommt der Ball auch mit etwas schärfe auf die andere Seite.
 

Ich wage einen kurzen Blick zu meinem Lehrer und muss wirklich zugeben, dass er wirklich gut aussieht und einen guten Body hat. Irgendwie hat er fast die selbe Statur, wie Reita. Ich unterbreche gerade wieder meine Gedanken, da wir gerade wieder einen Punkt gemacht haben und so ich nun den Aufschlag machen musste. Stumm nahm ich den Ball entgegen, der mir mein Mitschüler reichte. Dabei hätte ich schwören können, dass er ihn einfach vorher fallen lassen würde und mich dumm dar stellen lassen würde, wenn ich versuchen würde ihn wieder einzufangen.
 

Naja, aber darüber muss ich mir keine weiteren Gedanken mehr machen, da der Ball wohlbehalten in meinen Armen liegt. Wobei… gleich würde ich den Ball wieder einen Schlag verpassen und er würde fliegen. Für einen winzigen Moment wäre der Ball dann frei, ohne jeglichen Schmerzen – mal angenommen, dass er sowas wie Schmerz überhaupt verspürt. Ich schüttle leicht den Kopf von diesen Gedanken. Ja ich würde eben auch gerne frei sein. Frei von jeden Kummer, jeden Schmerz, jeden Leid, frei von den Fesseln dieser Gesellschafft.
 

In Japan ist alles so eingezwängt. Die vorherrschenden Farben, wenn man die Straße betritt ist schwarz und weiß und das in Form eines Anzuges oder Uniform. Wo bleibt denn da die Individualität, die, die den Charakter eines Menschen zeigt? Schließlich machen Kleider doch Leute, oder? Genauso dumm finde ich es eigentlich, dass die Berührung untereinander abnormal ist. Es ist nicht nur hier in Tokyo so, auch etwas außerhalb von Tokyo begrüßten wir uns eher mit einer Verbeugung.
 

Ein Pfiff und ein Aufruf „Satzball!“, reißen mich wieder kurz aus meinen Gedanken. Ich mache meinen Aufschlag –den man von mir erwartet und sehe den Ball hinterher, der sofort in einem recht hohen Bogen nach oben fliegt, da ich lieber von unten den Aufschlag mache. Wie gerne würde ich auch richtig frei sein und offen zu allem stehen und sein? Das ich schwul bin, wissen zwar schon alle, und wenn man mich darauf ansprechen würde, würde meine Antwort auch ehrlich sein, aber… dennoch, glaube ich, bin ich verschlossen. Ich glaube, ich verdränge irgendetwas, will irgendetwas nicht wahr haben, aus Angst. Ein neuer Pfiff ertönt und meine Mannschaft fängt zu jubeln an. Wir haben das Match wohl gewonnen. Endlich.

„So das war‘s für heute! Schönen Tag euch noch, bis Donnerstag!“, verabschiedet unser Lehrer uns und alle setzen sich in Bewegen zu den Umkleidekabinen.

Ich gehe allerdings erst einmal in die Knie und lasse meiner Erschöpfung freien Lauf. Ich bin so kaputt. Mir schmerzte alles. Meine Handgelenke, meine Knie und Unterschenkel, meine Hand, meine Ellenbögen.
 

„Wow, gutes Spiel Ruki“, lobt mich Kais Stimme und bringt mich zum schmunzeln. „Ich hätte das echt nicht so lange durchgehalten…“

„Bin eben ehrgeizig“, antworte ich Kai und lasse mich von ihm aufhelfen, als er mir seine Hand hin hält. „Ich zeige wirklich nur sehr ungerne Schmerzen oder Erschöpfung bei Menschen, die mir nicht angetan sind, die mich nicht so respektieren wie ich bin.“

Kai nickte. Er hatte in einer anderen Gruppe gespielt und gegen unsere gewonnen, aus bestimmten Gründen. Aber das störte weder mich noch meine anderen Mitstreiter. Wieso denn auch sie waren selbst Schuld.
 

„Willst du das Herrn Suzuki sagen?“, fragte Kai plötzlich und ich hatte Probleme ihm zu folgen. „Was sagen?“

„Naja, dass die anderen unfair gespielt haben, als er weg war…“,

„Nein“, gebe ich bestimmend von mir, „Und ich will auch nicht, dass er es jemals erfährt. Ich hab mir nur meine Beine Wundgerutscht und ein wenig die Ellenbögen. Da muss ich nicht gleich zum Lehrer rennen.“

Das ist wirklich nicht meine Absicht. Ich hasse Petzen, jedenfalls die, die sich nur mit Hilfe von autoritären Personen zu helfe wissen. Kai nickt wieder und irgendwie tut er mir so leid, weil er sich wohl wirklich um mich sorgt. „Kai, mir geht es gut, okay? Du kennst meine Umstände vor dieser Schule nicht.“ Ich lege eine Hand um Kais Hüfte und er um meine Schulter. „Sobald es ernster wird, werde ich schon was sagen, okay? Aber sowas ist wirklich nur Scherz.“

Kai zuckte die Achsel. „Na wenn du meinst.“
 

Uff! Das war getroffen. Da bekomme ich ja noch ein schlechtes Gewissen. ‚Na wenn du meinst…‘, das klingt, als sei ich ein dummes Kind, das die Situation nicht richtig einschätzt und der, der das gesagt hatte es förmlich herauf beschwor, dass das Kind auf die Nase fliegt.
 

Wir beide gehen in Richtung Umkleiden, als plötzlich Herr Suzuki mit ernsten Ton meinen Namen ruft… „Matsumoto Takanori! Haben wir nicht was vergessen?“ Ich und Kai bleiben sofort stehen und drehen uns beide zu unserem Lehrer um. Angestrengt überlege ich, was ich denn vergessen haben könnte. Meine Sachen habe ich alle bei mir. Ich blicke mich in der Turnhalle um und da fällt es mir wieder ein – was mich zum aufstöhnen bringt. „Strafarbeit!“
 

Kai kichert. „Na dann viel Spaß!“

Ich hebe darauf hin nur genervt meinen mittleren Finger, was Kai noch heftiger zum lachen bringt und mir durch die Haare wurschtelt. „Du bist echt der erste, der geschafft hat gleich beim zweiten Tag Strafarbeit zu verrichten.“, lacht er mich aus. Meine Mundwinkel zucken gereizt. Wenn Kai nicht gleich aufhörte…dann…
 

„Matsumoto, nun komm, sonst bleiben wir noch den ganzen Tag hier.“ Ich verdrehe meine Augen und gehe zu meinem ach so geliebten Lehrer, der anscheinend so schnell wie möglich fertig werden wollte.

„Nun guck nicht so!*, weißt er mich an und lächelt schief. „Es ist ja nicht so, dass du das hier alleine alles abbauen musst.“
 

„Das vielleicht nicht, aber ich muss dennoch länger in der Schule bleiben“, grummle ich vor mich hin und fange an das Netz eben zu locken und abzubauen. „Wie gefällt es dir hier eigentlich?“
 

Ich richte meinen Blick auf meinem Lehrer, der gerade dabei ist, das Netz einzurollen, welches ich straff halte. Wie soll ich die Schule schon finden? Sie ist besser, als meine alte, aber dafür auch um einiges kranker. Angenehm sind die Stundenpläne, die Lehrer gruselig oder viel zu überbewertet…

„Um ehrlich zu sein, sind Schulen überall gleich. Es gibt positives, wie auch negatives und beides variiert. Ob die Schule einem nun die Schule gefällt oder nicht ist doch völlig irrelevant.“

Herr Suzuki ist nun bis zu meinem Ende angekommen und sieht mir vom nahem ganz tief in die Augen. Mein Herz beschleunigt sich, ohne dass ich das überhaupt kontrollieren oder verhindern kann.
 

Gott, wenn er das bei jedem so gemacht hat, kann ich doch verstehen, warum sie alle auf ihn fliegen, nur, er ist ein Lehrer und man sollte auf den Boden der Tatsachen bleiben. Die Liebe eines Lebens musste doch nicht der Musik, Deutsch, Sport und dazu noch Klassenlehrer sein. Das ist ja wie eine Art Ödipuskomplex. Nur mit dem Unterschied, dass man nicht den verbotenen Sex mit der Mutter haben will, sondern mit dem Lehrer.

Ich will zum Glück noch immer nichts von ihm, aber nichts desto trotz, er ist nicht hässlich und vielleicht, wer weiß, würde ich ihn genau wie die anderen wollen, wenn es Reita nicht geben würde.
 

Er hat mir einfach den Kopf verdreht. Irgendwie muss ich immer wieder, egal welches Thema zum Schluss immer an ihn denken. Eigentlich habe ich das heute Morgen noch gar nicht so wahr nehmen wollen, aber irgendwie…

„Matsumoto!“

„Huh?“
 

Herr Suzuki wuschelt mir durch die Haare und fängt an zu lachen. „Wo bist du denn schon wieder mit deinen Gedanken? Ich hab gesagt, du sollst das Netz schnell wegbringen, damit wir den Rest auch gleich abbauen!“

„Oh, äh ja!“ Ich nehme das Netz schnell und bringe dieses schnell, mit hoch rotem Kopf weg.
 

Gott hoffentlich interpretiert er mich nicht falsch und denkt, dass ich ihn wie all die anderen anschmachte. Das wäre sowas von peinlich und… arrogant von ihm. Ich seufze und drehe mich um, um eben wieder zu meinem Lehrer zurück zukehren, als er plötzlich vor mir stand, mir das Herz in die Hose rutsche und ich vor Schreck losschreie. Womit ich ihn wohl anstecke. Denn plötzlich schrie er auch kurz auf und entfernte sich von mir.
 

„Scheiße! Jagen Sie mir doch nicht so einen Schrecken ein!“, brülle ich ihn an. Entsetzt sehe ich meinen Lehrer an, der sich aus meinem Gebrüll nichts macht. Ruhig kommt er wieder auf mich zu. Und irgendwie fühle ich mich in die Ecke gedrängt. Ich habe das Bedürfnis einfach wegzurennen, doch lieber warte ich ab, was passiert. Ich weiß nicht wieso, aber…
 

„Zeig mal deine Beine!“, fordert mich plötzlich mein Lehrer. „Was? Spi…“

„Du humpelst auf beiden Beinen.“, stoppt er meine angefangene Beleidigung und bückt sich nach unten, um nachzugucken, was der Grund für mein Humpeln ist. „Sie können mich doch auch einfach fragen!“

Mein Lehrer sieht mich an und hebt ungläubig eine Augenbraue. „Ah, und du würdest mir ehrlich antworten, oder generell antworten?“
 

Ich beiße mir auf die Lippen. Wohl eher nicht. Ich gucke weg, als er sich mein rechtes Bein anschaut. „Du bist wie ein kleines störrisches Kind“, entgegnet mein Lehrer, als er fertig mit dem rechten Bein war und sich nun das linke anguckte will. „Problem damit?“
 

Er lachte. „Nein, es ist durchaus sehr amüsant. Jetzt weiß ich wenigstens, wie sich wohl meine Lehrer gefühlt haben müssen. Ein Wunder, das mich der Rektor mag.“

Herr Suzuki lässt von meinen Beinen ab, aber noch bevor er darauf auch nur anfangen kann mich zu durchlöchern, frage ich ihn etwas vollkommen anderes. „Sie waren mal mit Uruha zusammen?“
 

Mein Lehrer zog scharf die Luft an. „Ja!“, presst er aus seinen Lippen hervor. „Aber ich werde dir keine weiteren Erläuterungen dazu geben. Ich habe dir nur ehrlich geantwortet, weil du ihn kennst und er es wohl erzählt hat.“ „Hassen Sie ihn?“, frage ich und bekomme zur Antwort ein Kopfschütteln.

„Aber jetzt Schluss hier mit der Fragerei meines Privatleben! Du darfst gehen.“
 

Ich runzle die Stirn. „Ja aber warum? Müssen nicht noch…“

„Deine Beine sind so ziemlich demoliert, da lass ich dich die Stangen nicht tragen. Dafür sind sie zu teuer und deine Gesundheit viel zu wertvoll.“ Ich blicke an mir herab. „Wollen sie gar nicht wissen, was passiert ist?“

„Doch schon. Aber ich glaube, dass ich, das nicht in Erfahrung bringen kann. Aber ich fasse das als negative Seiten der Schule auf. Und jetzt hau ab.“
 

Ich verbeuge mich. „Danke Herr Suzuki. Bis Donnerstag!“ Geil besser konnten Strafarbeiten echt nicht kommen. Hatte wohl was Gutes, dass meine Klassenkameraden mich schikaniert haben. So komme ich schneller zum Mittagessen und zu Reita. Und danach zu Uruha und Aoi, mit Reita.

DITO?

So ich konnte jetzt nicht mehr abwarten oder generell warten >.<

Also das Kapitel ist mal wieder etwas länger und recht schnell geschrieben chrm...

Ich bin jetzt aber leider zu müde um es ordentlich noch mal zu versuchen selber zu betan... zu geschafft. =.= und ich weiß nicht, ob ich morgen mir nochmal zeit nehmen kann, da ich noch outlines beenden muss und abilogo entwerfen und aufräumen muss >.< dazu kommt noch hinzu ich bin erkältet! Also fragt mich nicht, wann das nächste Kapitel kommt. Wenn ihr glück habt so am 10.10. -11.10. rum. Denn ich mag die Geschichte echt und sie zieht mich selber beim schreiben in den Bann. Und ich hab keine Ahnung wie viele Kapitel noch. Aber es kommen denke ich mindestens 5 noch~ ich glaube aber es wird mehr xD Aber 2 oder 3 Kapitel weiß ich, noch mit Inhalt und so~ danach kann es länger dauern, es seiden ich hab bis dahin Ideen für die nächsten~

naja viel Spaß mit diesem Pitel
 

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Ich brauche ein neues Lied! Mit dem Vorsatz, irgendwie ein Neues zu komponieren, setze ich mich auf meinem Fußboden. Ich greife nach meiner Gitarre und klimpere ein wenig herum. Nur, worüber soll ich singen? Ich weiß es nicht.
 

Meine Augen habe ich geschlossen und ich versuche, allein durch meinen inneren Rhythmus den Anfang einer bestimmten Melodie herauszufinden. Wie die Melodie an sich sein soll, weiß ich nicht. Schließlich stehe ich ganz am Anfang einer Komposition. Ich habe so etwas noch nie mit Noten festgehalten – außer Schlagzeugnoten. Kai hatte mir aber gesagt, dass das Prinzip fast gleich war, ich musste eben nur wissen welche Noten ich spiele. Um mir dabei weiter zu helfen, habe ich mir eines der Grundlagenbücher des Gitarrespielens vor die Nase gesetzt.
 

Ich will etwas Energiegeladenes komponieren,was aber gleichzeitig auch melancholisch, traurig, aber auch voller Spaß ist, voller Kraft. Irgendwie ist das paradox, aber das will ich nun mal. Ich würde diese Eigenschaften niemals alleine hin bekommen, dessen bin ich mir bewusst, schließlich wusste ich immer noch nicht direkt, wie man die Gitarrennoten aufschreibt. In Musik habe ich das ja auch nur gerade so hin bekommen. Das heißt, ich brauche Hilfe. Uruha.
 

Es trifft sich wirklich gut, dass ich Uruha habe. Wenn ich mir vorstellen würde noch immer alleine zu sein, mich selber durchzubeißen… Nein, das ist nicht angenehm. In meiner alten Schule war ich aufmüpfig, zeigte mich cool, war aber gleichzeitig so sehr verletzt davon, dass ich fast zerriss.

Ich kicherte. Damals dachte ich auch noch, das ich der Hetero schlechthin bin und nun… jetzt hab ich mich geoutet. Zwar auf unfreiwilliger Basis, aber ich habe es getan.
 

Dieser Kerl war aber auch unsympathisch. Wieso ist so ein Kerl wie er Schülersprecher? Sollten sie Schülern nicht eher helfen als sie in die Enge zu treiben? Oder stufte er mich wegen diesen bescheuerten Gerüchten, dass Herr Suzuki und ich was hätten, als extrem gefährlich für das Gemeinwohl ein? Er ist dabei doch derjenige, der sich in seine eigene Klassenlehrerin verknallt hat! Er würde mit ihr ohne nachzudenken ins Bett springen! Wieso bekam ich es dann ab? Ich finde Herr Suzuki zwar sexy, aber gleich mit ihn zusammen sein… das wäre übertrieben. Zudem ich wohl eh Gefühle für jemand anderen habe.
 

Reita. Schon wieder er. Ich schüttle meinen Kopf, klimpere aber weiterhin mit den Saiten. Wieso denke ich denn nur andauernd an ihn? Egal wann, egal was, immer wieder komme ich auf ihn. Warum ist mein Gehirn nur auf ihn so fixiert? Macht das dieses Nasenband? Ist es sein Körper? Oder sein ganzes Erscheinungsbild? Warum zieht er mich immer wieder in den Bann?
 

Meine Augenlider öffnen sich und ich gucke mit leeren Augen auf das Notenblatt welches immer noch leer ist. Die Melodie, die ich gerade spiele ist schön. Ich spiele nun bewusst die Noten, die das zusammen ergeben haben und schreibe sie nach und nach vereinfacht auf das Notenblatt.
 

Total vertieft in meine Komposition, bemerke ich nicht sofort, dass Reita nun auch wieder anwesend ist. Ich bin total zusammen gezuckt, als ich mir im Unterbewusstsein einfach die Haare aus dem Gesicht schüttle und plötzlich Reita an der Tür sehe. Mit großen Augen gucke ich ihn erst eine Zeit lang an und beobachte, wie sein ernstes Gesicht sich zu einem Lächeln umformt. Er kommt näher und hockt sich zu mir herunter.
 

„Warum komponierst du denn hier unten?“

Ich gucke Reita weiterhin wie eine Erscheinung an, er zieht mich wirklich einfach so in den Bann. Meine Finger zupften jetzt etwas härter und schneller die Saiten. Mein Umfeld verschwimmt, nur noch das Notenblatt, die Gitarre und Reita nehme ich wahr. Und immer deutlicher erscheint vor meinen Augen ein vollkommen anderes Lied oder besser gesagt Melodie. Ich wechsle den Takt und die Tonart.
 

Reita bemerkt diese Veränderung und schnappt sich das Notenblatt. Wir sprechen beide kein Wort, während ich die Melodie in meinem Kopf mit Hilfe meiner Gitarre in Töne umwandle, die Reita dann aufschreibt. Ich breche dabei zweimal, wenn nicht gar dreimal Rhythmus und Melodie, um schlussendlich wieder dasselbe wie am Anfang zu spielen und wieder und wieder zu wiederholen.
 

Erst als Reita den Bleistift weglegt und mir den Nacken krault, höre ich auf mit meinem Geklimper. Schlagartig nehme ich mein Umfeld wieder wahr, realisiere erst jetzt Reitas Frage….

Ich schlage seine Hand aus meinem Nacken und funkle ihn wütend an.
 

„DU VERDAMMTES ARSCHLOCH! SPARE DIR DEINE SCHLEIMEREI!“, blaffe ich ihn sofort an, wobei er überrascht zusammen zuckt. „WEGEN DIR IST MEIN BETT DURCHNÄSST! DU BIST SO EIN VERDAMMTES…AHHHHHH“
 

Während ich so tobe, stehe ich wutentbrannt auf. Meine Gefühle brechen auf einmal alle auf mich ein. Wegen ihm durfte ich schließlich nachsitzen, habe mich in einem leeren Klassenzimmer masturbiert, musste mich dann auch noch outen und konnte Kai nicht einmal wirklich einen Platz anbieten, als wir hier bei mir zu Hause waren. Alles war verflixt nur durch seinem morgendlichen Streit zurückzuführen.
 

Ich kam zu spät, hatte diese doofe Lehrerin an der Backe, danach Miyavi und zum Schluss auch noch die ganze Klasse!
 

„Hey beruhigt dich doch mal das trockne….“, versucht er mich zu beschwichtigen und steht ebenfalls auf. „ ES IST MIR EGAL OB DAS TROCKNET ODER NICHT! MEIN TAG WAR DESWEGEN MEHR ALS FÜRN ARSCH! DEIN BESCHISSENER VERFICKTER WECKSTREICH HAT MIR NE MENGE ÄRGER IM ENDEFFEKT BESCHERT! DAS KANNST DU DIR GAR NICHT VORSTELLEN!“
 

Reita guckt mich mit großen erschrockenen Augen an. Entgegnet aber nichts weiter. „ DU BIST SO EIN VERDAMMTER ARSCH! FICK DICH, HAU AB!“, schreie ich ihn weiter an, doch anstatt das er abhaut, kommt er näher und schließt mich in eine Umarmung ein, woraufhin ich auf ihn einschlage und meinen Tränen freien Lauf lasse.
 

Ich bin so erbärmlich, ich heule doch sonst nicht einfach so herum. Es hatte gar keinen Sinn, wieso ich plötzlich so wütend geworden bin. Reita trägt doch eigentlich auch nicht ganz soviel Schuld, wie ich ihm gerade entgegnet habe. Er war ne Ursache, aber nicht der Grund.
 

Meine Hände krallen sich in Reitas Shirt. „Scheiße! Scheiße! Scheiße!“, fluche ich. „Ich will nicht wieder so abrutschen, wie auf der anderen Schule… ich will das nicht!“
 

„Scht…“ Reita drückte mich einfach an seinen Körper und kraulte mir den Kopf. Es war eine süße Geste, und sie beruhigte mich dann sogar schnell. In meinem Kopf ordneten sich meine Gedanken langsam wieder und mir wurde bewusst, dass ich gerade jede Menge Scheiße geredet habe. Obwohl Reitas Aktion heut Morgen mir Probleme bereitet hatte, alles dann auf diesem Streich zu schieben – war nicht in Ordnung.
 

Reita merkte, dass ich wieder ruhiger geworden bin und drückt mir einen kleinen kurzen Kuss auf die Stirn. „Ach, kleiner Ruki…“ Autsch! Ich bin zwar kleiner als er, aber immer noch im normalbereich der Größen von Japanern. Es war eine volle Beleidigung mir Gegenüber mich so zu nennen. Schließlich bin ich kein Kleinkind mehr, was man so beruhigen musste!

Ich boxte ihn in die Seiten und er gluckste erheitert.
 

„ Nicht gleich wieder so bockig!“, tadelt er mich, spricht dann aber weiter, bevor ich ihn auch nur irgendwie wieder anfahren kann. „ Es tut mir Leid, dass meine Wegaktion so schief gelaufen ist, wirklich. Ich konnte mich nur nicht zusammenreißen, das noch einmal auszuprobieren.“ Er fest meine Wangen an und zwingt mich ihn in die Augen an. „Wenn du nichts dagegen hast, kannst du bei mir heute schlafen. Und du darfst auch entscheiden, wie.“
 

Ich gucke ihn immer noch grimmig an und wollte ihm auch wieder entgegen bringen, dass mir mein Bett schon fast egal ist, weil der Boden nicht so extrem schlimm ist, da redete er aber schon wieder weiter. „Ich weiß, dass ich damit deine Situation in der Schule ändern kann, aber wenn du Hilfe bei irgendetwas benötigen solltest, würde ich dir meine Hilfe anbieten. Uruha habe ich eigentlich geschworen, dass ich dir helfen würde. Deswegen bekommst du ja auch Essen und Trinken…“
 

„Hättest du es ihm nicht geschworen…?“

„Dann hättest du dennoch von mir Essen und Trinken bekommen. Nur wäre ich dann alleine dafür aufgekommen. Jetzt gibt mir Uruha ja ein wenig Geld um eben für dich auch aufzukommen. Er hat sich riesige Sorgen um dich gemacht.“
 

Immer noch zwingt mich Reita ihn an zu gucken. „Uruha meinte, du schreibst Songtexte. Dann solltest du einen Neuen schreiben. Eben als du gespielt hast, sind deine Gefühle mit dir durchgegangen, stimmt‘s?“
 

Ich gucke Reita mit großen Augen an. Scheiße! Je länger wir hier in meinem Zimmer stehen, umso peinlicher wird mir meine Situation. Denn es ist glaube ich wahr, dass meine Gefühle einfach mit mir durchgegangen sind. Nur dieses Mal habe ich Noten, anstatt Text genommen, die meine Gefühle reflektierten.
 

Ich nicke. „Aber mir fallen noch nicht die richtigen Worte ein.“

Jetzt war es an Reita zu nicken. „Du wirst das schon machen“, spricht er zuversichtlich und lässt mich los. Doch bewegt er sich nicht vom Fleck, es scheint, als würde er mit sich ringen, irgendetwas zu machen - oder eben nicht.

Mit meiner immer noch währenden Unschuld gucke ich ihn verpeilt an. „Reita…i…?“

„Darf ich dich Küssen?“ Und schon im nächsten Moment lagen schon seine Lippen auf meinen. Dabei habe ich ihn noch nicht einmal geantwortet. Ich hätte ihm das zwar nicht verwehrt, aber… wozu fragt er denn? Ich schließe meine Augen, war es doch eh irrelevant, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Da lenke ich meine Grübeleien lieber auf das Thema, wie Reita und ich nun zueinander standen. Schließlich küssen wir uns gerade zum, ich-hab-nicht-mit-gezählt vielten Mal. Und ein Kuss auf die Lippen hat eigentlich die Bedeutung, der… Liebe, Zuneigung.
 

Sein Kuss ist zudem irgendwie … sehnsüchtig und am Anfang üppig. Wir verschmelzen in den Kuss und ich spüre, wie eine Hand plötzlich unter mein Schuluniformhemd schlüpft. Ich zucke leicht zusammen, doch macht sich Reita kein hell daraus. Seine Hände verweilten auch den Kuss lang auf meinem Rücken. Ich bin unschlüssig, was ich mit meinen Händen anstelle. In den Nacken?, auf seinen Schultern?, ebenfalls Rücken, oder doch seinen Knackarsch?
 

Ich sollte das meinem Unterbewusstsein einfach machen lassen und mich auf Reita konzentrieren. Schließlich küssen wir uns gerade, schon wieder. Unsere Lippen bewegen sich gegeneinander und die Zunge…? Nein, die hat weder er noch ich ins Spiel gebracht. Will ich überhaupt mit Zunge? Ich schüttle innerlich den Kopf. Warum küssen wir uns generell so lange, dass ich mir so eine peinliche Frage schon selber Stelle?
 

Nach schier einer Ewigkeit, stöhne ich auf, ich kann nicht mehr. Ich löse den Kuss einfach und lecke mir über die Lippen. Der Kuss war genial, schön und atemberaubend, so dass ich schon kitschig übertrieben denke.
 

„Mach das nochmal!“, höre ich plötzlich Reitas Stimme, der meinen Rücken sanft streichelt und mir eine Gänsehaut einbringt. „Was..?“

„Das mit deiner Lippe!“, erklärt Reita und ich zog die Stirn kraus. Mach aber wie geheißen, blicke dabei Reita die ganze Zeit an und spüre, wie er kurz in mein Rücken kneift.

Und nach meiner kleinen Vorführung zu sich heranzieht und mir diesmal einen kurzen Kuss auf die Lippen drückt. „Das ist absolut sexy!“, raunt er mir ins Ohr.
 

Ich bin wieder einfach nur sprachlos. So und was nun? Was ist nun mit mir und Reita und was machen wir jetzt? Ich bin überlastet. Ich weiß nämlich nicht, ob es angebracht ist, wegen der Küsse zu fragen, ob was zwischen uns läuft, oder nicht und zudem weiß ich nicht, was ich jetzt generell mit mir anfange.
 

„Tja das würdest du wohl auch gerne können um wenigstens einmal sexy zu sein, was?“, entkommt es meinen Lippen, um von meiner Ahnungslosigkeit abzulenken. „Boah! Du findest mich unsexy?“, regt sich Reita gespielt auf, was ich auch mit bekomme; und er deswegen von mir nur eine gehobene Augenbraue als Antwort bekommt.

„Du bist dick und fett… du bist echt unsexy“
 

Reita lachte wieder und zog mich wieder in eine Umarmung. „So, jetzt Schluss mit der Spielerei. Mach die fertig, damit wir zu Uruha können und uns dort die Mägen vollschlagen!“, eröffnete er und gab mir einen Schmetterlingskuss einfach so auf den Mund. „Sie werden sicher schon warten. Sind eigentlich zu 18 Uhr schon eingeladen gewesen.“
 

„Hä? Wieso, wie spät haben wir es denn jetzt?“, frage ich total verwirrt. „18 Uhr 13 haben wir es bereits und dann brauchen wir noch ca. 15 Minuten mit Auto, wenn wir keinen Stau haben.“

„Waaahhhsss?“ sofort stürme ich zu meinem Schrank und ziehe mich bis zur Boxershorts aus. Dabei habe ich völlig vergessen, das Reita mir dabei seelenruhig zu sieht. Erst als er ein Pfiff von sich verlauten lässt, weil er meinen „sexy“ Rücken sieht, zucke ich wieder zusammen und werde mir bewusst, dass er noch da steht. Gereizt drehe ich mich um und will auch schon wieder loszetern, als er mir wieder zuvor kommt. „Gott! Ruki! Was ist denn mit dir passiert?“
 

Jetzt alarmiert er mich auch noch, mich selber an zu gucken! Ich mag doch dabei meinen Körper nicht so besonders. Weil eben keine Muskeln vorhanden sind. „Meinst du die blauen Flecke und Schürfwunden?“, frage ich immer noch an mir herab blickend. „Ja!“, antwortet Reita knapp.
 

Ich zucke die Schultern. „ Sport eben!“ Mehr will ich dazu jetzt auch nicht sagen. Ich hab mich vor ihm ja noch nicht geoutet. Hust. Als würde ich ihn küssen, wenn ich hetero wäre. Nein, aber ich will mit dieser Sache alleine fertig werden.
 

„Sport?“, fragt er nochmal nach und ich zucke mit den Achseln. „Japp, ist halb so schlimm und uninteressant. Also beließ es bei und nun RAUS!“, gebe ich bestimmend von mir, doch rührt sich Reita kein Stück.
 

„Hab dich nicht wie ein kleines Kind. Jetzt bist du doch eh schon halb nackt und wir sind beide Kerle.“

Er hat zwar Recht, aber wie gesagt, ich fand meinen Körper unbedingt nicht schön. Und ich will ihn nicht sehen, da muss auch nicht ein anderer ihn sehen. „Raus!“, befehle ich wieder. Doch wieder gehorcht Reita nicht, nein er kommt sogar näher und umarmt mich. Mir läuft es kalt den Rücken runter. „Hattest du dich vor Uruha auch immer so?“, fragt mich Reita.

„Nein!“, antworte ich kleinlaut. „Das wäre auch hinderlich bei einer Beziehung.“ Uh doofes Thema.

Reita drückte mir ein Kuss auf die Halsschlagader. „Heißt das, dass ich dich also erst so sehen darf, wenn wir zusammen wären?“
 

Wahhhhhh! Was fragt mich dieser Kerl denn da gerade? Ich spüre wie ich rot anlaufe. „Reita…“, nörgele ich, doch er lässt nicht locker. „Eigentlich geht es hier ums Prinzip“, versuche ich mich herauszureden und erläutere kurz meinen Gedankengang: „ Wenn du dich beispielsweise umziehst, ist doch auch keiner da und man genießt diese Privatsphäre. Ich tue es zu mindestens. Naja und gerade ist hier aber ein Störfaktor…“

Reita grummelte. „Störfaktor…“

„Ja! Finde dich damit ab. Schließlich bist du nicht mein fester Freund, oder jemand, den ich lange kenne, dem ich zu eine Million Prozent, trauen kann. Denn was weiß ich von dir, huh? Schließlich kenn ich weder deine Nase, noch deinen Beruf, noch deinen Namen!“
 

Ich spüre, wie Reita die Umklammerung löst. „Ruki…“, flüstert Reita leise und traurig. Besorgt wende ich mich ihm zu. „Wenn du nur eines dieser Informationen kennen würdest, würde alles viel komplizierter werden. „
 

„Wieso?“

Reita schüttelt den Kopf. „Noch nicht Ruki… sowieso wirst du es bald herausfinden, auch wenn ich wünschte du würdest es nie, aber Uruha hat mich darauf aufmerksam gemacht…“

Ich runzle die Stirn. „Ich dachte Uruha kennt dein Beruf nicht?“ Oder hatte ich was falsch verstanden? „Sagen wir, er kannte ihn bis vor kurzem auch nicht… aber … lass und später… nach Uruhas Besuch weiter darüber reden, okay?“
 

Reita sieht total geknickt aus und irgendwie schwappt in mir die Angst davor über, was wohl passiert, wenn ich die Informationen bekomme, die ich nicht bekommen soll. Nur was ist denn so schlimm daran, seinen Namen zu wissen oder Beruf? Gut wenn er Prostituierter wäre… naja… wäre ne eigenartige Vorstellung. Ich atme leise aus. „Du hast recht… es ist albern… und zudem ist es jetzt auch zu spät.“
 

Es ist eine eigenartige Situation gerade. Reita lächelt zwar wieder, aber ich kann ihn durchaus ansehen, dass er sich Sorgen macht. Was jetzt wirklich gut wäre, wäre irgendwie, etwas lustiges, etwas was uns beide, ja auch mich, Sorglos macht. Naja, ich halte es jedenfalls nicht länger aus zu Reita zu sehen und wende mich daher meinem Schrank wieder zu. Schließlich muss ich mich ja noch fertig machen.
 

Uhm… nur was soll ich bitte anziehen? Ich habe eigentlich keine Lust mich direkt schick anzuziehen. Ich greife nach einem karierten Kleid, mit einer Art Schottenmuster, das eine zerflatterte Tasche im Bauchbereich hat und ein wenig geflickt aussieht, es aber nicht ist.
 

Reita prustet los, als er das Kleid an meinem Körper sieht, doch schenkte ich dem jetzt keine Beachtung, da ich mir eine Hose über meine Beine ziehe – natürlich schwarz und ebenfalls kaputt wirkt. Jetzt noch dazu meine alten Schuhe und fast fertig. Denn ich hatte keine Lust Kontaktlinsen zu tragen und wechsle diese mit meiner Brille. Als ich dann fertig im Zimmer stehe, sehe ich wie Reita mich mustert.
 

„Das hätte ich nicht gedacht…“, entgegnete er zögernd. Ich zucke mit den Schultern. „Es soll doch ne gemütliche Runde sein, oder?“, frage ich ihn. Er nickt. „Ja. Aber ich meine mit nicht gedacht, dass dieses Kleidchen…“, Reita grinste schief belustig, „…cool zur Geltung gebracht werden kann. Ist zwar nicht mein Stiel, aber bei dir sieht es… sorry, ich finde gerade kein anderes Wort als niedlich, was dich beschreibt.“ Reita kommt auf mich zu und grinst wieder wirklich breit und liebenswert. „ Du bist noch echt jung…“, flüstert er kurz vor meinen Lippen und im nächsten Moment haucht er mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Kann man einen fremden Menschen nur nach 2-3 Tagen lieben?

„Du bist ein junger niedlicher rebellischer Junge.“ Reita küsst mich noch einmal und ergreift dann meine Hand und zieht mich mit sich.
 

Ich starre auf seinen Rücken und mir fällt auf, dass ich noch gar nicht darauf geachtet habe, was er trägt. Von der Rückenansicht kann ich sagen, es ist nichts besonderes, es ist eben Reita, würde ich mal sagen. Lederjacke und ne dunkle zerknitterte recht enganliegende Hose mit Springerstiefel.

„So dann ab zu Uruha!“, er steckte die Zunge raus. „Gott der wird wieder meckern.“
 

Damit hat Reita zur Hälfte recht. Nein eigentlich zum Ganzen. Nur ich sollte verschont bleiben. „Ihr seit zu spät!“, begrüßt uns Uruha und zieht mich sofort zu sich und fängt an Reita voll zu meckern. Ich muss mir ein schadenfreudiges Lachen verkneifen, denn Reita bekam überhaupt keine Chance, sich auch nur irgendwie zu wehren. Zum Schluss hin, als wir schon an die zehn Minuten draußen stehen, entschließe ich mich die Situation zu entschärfen. Denn ich will endlich rein und Essen!
 

„Uruha, es ist teilweise meine Schuld. Ich war am komponieren… und als Reita mich abholen wollte, hatte ich ein Geistesblitz und da hat er ohne zu zögern mir geholfen“, sprach ich gelangweilt. Uruha guckte erstaunt zu mir und dann zu Reita.
 

Dass Reita und ich danach rumgeknutscht haben und wir dann noch eine Diskussion hatten, brauchte Uruha ja nicht zu wissen, auch wenn das einer der Hauptgründe des Zuspätkommens war. „Ach so! Das hättet ihr auch gleich sagen können. Könnt ihr ja nachher mal spielen! Kennst du denn noch die Melodie?“ Ich nicke Uruha zu, der plötzlich strahlt, wie kein anderer. „Tja dann immer herein mit euch!“ euphorisch klatscht er in die Hände und drängt mich zum zweiten Mal in die Wohnung. Danach wandte er sich Reita zu und entschuldigte sich halbherzig bei ihm, für sein Gezeter.
 

Soll mich mal jetzt nicht interessieren. Denn hier fehlte einer. Aoi. Ich tapse weiter in die Wohnung. Ist der Schwarzhaarige denn nicht hier?
 

„Autsch!“, flucht auf einmal Aois Stimme. Also ist er doch da. Ich gehe in den Raum, woher die Stimme kam und erblicke ihn an der Herdplatte. Aoi bemerkt mich dabei sofort. Er blinzelt mich verwirrt an und mustert mich. „Trägst du da ein Kleid?“, fragt er mich.

„Ja!“, entgegne ich nur kurz. Er zuckt die Schulter: „cool, sieht man auch nicht alle Tage.“ Er grinst und winkt mich zu sich, um mich mit einer Umarmung zu begrüßen. „Schön dass du kommen konntest.“
 

Ich blicke zum Essen…“Aber das willst du uns nicht zum Essen vorsetzen oder?“ Jetzt guckt auch er zum Essen. „Ich glaube nicht.“ Besser so, denn das Essen ist verkohlt bis zum geht nicht mehr. Ich kann noch nicht einmal sagen, was das überhaupt ist. „Wie hast du es bloß geschafft, dass da so zu verkohlen?“ Aoi kratzte sich an der Wange.
 

„Ruuuuukiiiiiiiii!!!“, brüllt auf einmal jemand und kommt stürmisch auf mich zu. Panisch gucke ich zu Aoi, der sich zwischen mich und Uruha stellt. „Eh?“, Uruha stand verdutzt da und blickte Aoi an, als hätte er gerade ein Hasenkostüm an. „Du hast zu viel Kaffee getrunken!“, sprach Aoi trocken, „Du bist viel zu überdreht. Lass Ruki noch ganz, oder hast du nicht gemerkt, dass er humpelt!“ Ich runzle die Stirn. Wieso sagen alle, dass ich humple? Meine Beine sind zwar etwas malträtiert, aber kann man auf beide Beine Humpeln?
 

Uruha scheint innerlich wieder ruhiger zu werden und guckt mich mit einem erwachsenen Sorg volles Gesicht an. „Deine Mitschüler, richtig?“, stellt er mehr fest als fragt, weswegen ich auch nur kurz nicke. Reita ist nun auch in der kleinen Küche eingetroffen und hat ebenfalls ein ernstes Gesicht aufgesetzt. Uruha umarmte mich und ich erwidere sie auch und blicke dabei die ganze Zeit zu Reita. „Das tut mir wirklich Leid… ich hätte mich daraus halten sollen…“

„Woraus halten?“, fragen Aoi und Reita zur selben Zeit.

Uruha holte tief Luft, doch kneife ich ihm in den Rücken und schüttle den Kopf, als er mich ansieht, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich nicht möchte, dass es einer der beiden erfährt. „Ist nicht so wichtig.“, richte ich meine Stimme in die Menge. „Ich habe Hunger, und nur das sollte euch jetzt interessieren.“
 

„Ja…. Reita, schmeiß mal Telefon rüber, wir bestellen etwas…“, bittet Aoi Reita, der dem sofort nach kommt. „Aber bitte ohne Gemüse…“, gibt Reita Aoi kund, während er das Telefon zu ihm wirft. „Dabei wollte ich dir extra ein Gemüseauflauf bestellen…“, schmollte der Schwarzhaarige und tippt eine Nummer in das kleine Ding und hält es sich gleich darauf ans Ohr.
 

Plötzlich habe ich ein weißes Prospekt vor die Augen. „Restaurant für alles“, steht darauf. „Such dir was aus!“ Ich ergreife das Blatt - Aoi wartet noch immer auf Freischaltung – und überfliege das Angebot. „Das liefern die auch wirklich, frage ich an Uruha gewandt, der gerade auf den Tisch sitzt und Reita dabei zu sieht, wie er an Aois verkohltes Essen herumspielt und sich deswegen beinahe eine von Aoi fängt. „Japp! Und es schmeckt dazu auch sehr gut.“
 

„Moshi … moshi!“, spricht Aoi in den Hörer, was bedeutet, ich muss mich beeilen, was die Wahl angeht. Aoi gibt die Bestellung auf, auf welche ich nicht besonders achte und wartet nun auf meine. „Takoyaki“, sage ich laut und deutlich, was Aoi dann wiederholt. Uruha grinst und schnappt sich wieder das Prospekt und lässt es in eine Schublade verschwinden.
 

Wir gehen alle in das größere Wohnzimmer rüber, nachdem Aoi die Bestellung aufgegeben hat und lassen das verkohlte Gericht Aois auch erst einmal vor sich hin vegetieren. Wer weiß, vielleicht bekommt es im Laufe des Tages noch Beine.
 

Ich nehme neben Reita Platz, der sogleich ein Arm um mich legt, was mich zum Teil wundert. Uruha setzt sich neben Aoi und strahlt zu uns herüber. „Ihr zwei scheint euch ja super verstehen“, frohlockte er und grinste nur noch breiter. Doch entgegnen weder Reita noch ich etwas darauf. Zum einen bin ich mir mit „super verstehen“ nicht ganz sicher. Wir haben irgendwie immer Stimmungstiefs und -hochs, mit Geknutsche mittendrin. Ein Schmunzeln ziert meine Gesichtszüge. Vor zwei Tagen habe ich mir noch den Kopf zerbrochen, wie ich es schaffe, von Uruha los zu kommen und nun bin ich höchstwahrscheinlich in Reita verknallt. Und man bedenke, ich denke jetzt schon wieder an ihn. Und ich denke auch weiterhin über mich und Reita nach, während die anderen drei sich in ein Gespräch verwickeln.
 

Meine Aufmerksamkeit kommt erst wirklich wieder, als Reitas Hand es geschafft hat sich unter mein Langarmkleid zu schlüpfen und sanft meinen Rücken zu streicheln. „Worüber denkst du nach?“, fragt er mich und versucht Blickkontakt herzustellen. Ich gucke zu Uruha und Aoi, die mich ebenfalls interessiert angucken. Dabei ist unschwer zu erkennen, dass Uruha sich gemütlich an Aoi anlehnt, gar schon fast mit ihm kuschelt. Irgendwie gefällt es mir zwar nicht, das zu sehen – aber so oder so musste es irgendwann soweit kommen. „Über nichts Weltbewegendes, nur über die letzten Tagen…“ ,…und dich, antworte ich im Gedanken noch hinzu.
 

„Die Schule war anstrengend…“, rede ich weiter. „Am Anfang kam ich, wegen deinem Weckstreich, zu spät. Danach kam aus dem heiteren nichts, eine Lehrerin, die eine Eifersuchtsszene macht, wegen meines Musiklehrers und pöbelt mich an. Danach bekomme ich von meinem Musiklehrer Nachsitzen verteilt und nach dem Musikunterricht noch ein Gespräch unter vier Augen. Wo du, Uruha, mich ja angerufen hattest…“ Ich breche meine Erzählung kurz ab. Was danach passiert ist, konnte ich jetzt nicht einfach so sagen, das wäre pervers und unangenehm. Also lasse ich das einfach mal aus. Naja und nach der vierten hatte ich eben noch Probleme mit dem Herr Schülersprecherhampelmann und zum Schluss auch noch Sport. Wo ich von einer zur anderen Seite gehetzt wurde. Dabei mich des Öfteren auf den Boden schmeißen musste…“, wieder breche ich meine Erzählung ab, denn das was zu Hause passiert ist, würde ich auch gerne nicht direkt ausplaudern. Ich schließe die Augen. „Jetzt bin ich hungrig und müde.“
 

„Hey! Nicht Schlafen Ruki-chan. Stressiger Tag hin oder her…“, zetert Uruha. „Ich hab mir extra ein Film für dich ausgeliehen… „Uh ein Horrorfilm?“, frage ich sofort und mein brünetter Freund schürzt die Lippen. „Nein, das möchte ich jetzt oder besser gesagt nachher, wenn das Essen da ist sehen – und auch kein Splatter! Dann kommt mir das Essen nur wieder hoch!“
 

„Ja, und deswegen hat er lieber ein Horrorfilm der anderen Art ausgesucht…“, grummelte Aoi.

„Was denn jetzt Horrorfilm, ja oder nein?“

Uruha antwortete mit „Nein“, wenn Aoi ein „Ja“ entgegnete. „Es kommt eben auf die Betrachtung.“

Ich runzle die Stirn. Und plötzlich stöhnt Reita auf. „Ein Kinderfilm“, stellt er fest und erhält von Aoi ein Nicken zur Antwort. „Nein! Ein Familienfilm!“, berichtigt er Reita und steht auf um uns den Film zu zeigen. „Da!“ Trotzig hält er uns den Film hin und meine Augen beginnen an zu glitzern.
 

„Den willst du doch aber nicht freiwillig gucken, oder?“, frage ich ihn mit erhobener Augenbraue. Auf diesen Film wäre er sicherlich nicht einmal ohne mich gekommen. Sicher hat er das nur gemacht, um mir einen Gefallen zu tun. Schließlich wollte ich ihn schon immer mal sehen. „Danke, für deine Begeisterung!“, schmollt Uruha und ich schüttle den Kopf. „Also ich will ihn gucken, keine Frage...!“
 

Reita hustet los. Ich schenke ihm einen verwirrten Blick. „Nur weil ich ihn gucken will, mich danach ergötze, musst du doch nicht gleich deine Zunge verschlucken oder an deiner eigenen Spucke ersticken!“, entgegne ich ausm Konzept gebracht.
 

„Den willst du doch nicht wirklich gucken, oder?“, fragt Reita krächzend.

„Doch!“, antworte ich ohne zu zögern und gucke ihn abschätzend an. „Wenn du diesen Film nicht akzeptierst, dann akzeptierst du mich auch nicht.“
 

„Was hat denn der Film mit dir zu tun? Und das ich dich dann nicht akzeptiere?“, fragt er mich verwirrt. Uruha versucht sich währenddessen das Lachen zu verkneifen.

„Beverly Hills Chihuahua ist schon immer ein Film gewesen, den ich sehen wollte! Ich liebe Chihuahuas!“, entrüste ich mich und verursache damit, das Uruha und Aoi beide anfangen zu lachen. Ich sehe beide vernichtend an und stehe auf. Doch schon im nächsten Moment sitze ich wieder auf meinem Hinterteil – Reita hatte mich wieder auf Sofa heruntergezogen.
 

„Wir gucken den Film“, gibt Reita bestimmend von sich, sieht dabei aber keineswegs begeisternd aus. Aber am meisten wundert es mich ja, dass er so scnell nachgibt. „Der könnte vielleicht recht lustig werden, wenn die Chihuahuas den Selben Charakter haben wie du.“

„Ich kann für nichts garantieren, ich kenne ihn nicht.“

Jetzt lachte auch er und fing an mich mit seinen Fingern zu attackieren. „Nimm deine Finger weg… die sind eklig.“, motze ich. „Was???“
 

Uruha und Aoi lachen nun noch lauter los. „Reita hat eklige Finger“, wiederholte Uruha lachend und viel auf den Boden und lachte weiter. „Sag mal hackt es, ich hab die schönsten Finger überhaupt!“, verteidigt Reita seine langen gebogene, verkrümmte Finger. „Meine Finger oder die von Uruha sind schön! deine sind zum ekeln! Denn sie sind dünn, lang und verkrüppelt-verbogen. Das ist doch schon fast abnormal!“
 

„Das nimmst du zurück, oder…“

„Oder was, soll ich mich dann alleine versorgen?“, unterbreche ich ihn. Doch schüttelt er den Kopf und grinst fies, dass mir einen Schauer über den Rücken läuft.

„Oh nein, Ruki-chan, viel lieber …“

„Wahhhhhhh!“, quicke ich auf! Denn Reita attackiert mich nur noch mehr mit diesen Fingern. Und ich wurde erst davon los, als es an der Haustür von Uruhas und Aois Wohnung klingelt. Sofort springe ich auf und stolpere über Uruha und lande schlussendlich in Aois Schoß mit meinem Kopf.

Was darauf folgte ist abbarmungslose peinliche Stille.

„Oweia“, entkam es Aoi, nachdem er er das Geschehene verarbeitet hat. Und wieder herrschte Stille. Und ehe ich realisiere wo ich denn eigentlich gerade liege, bin ich schon hochrot angelaufen.
 

Ich richte mich auf und nuschle ein „gomen“.

Alles lacht wieder, außer mir. Diesmal stehe ich wieder auf, aber mit bedacht und verschwinde aus dem Raum, in den Flur. Es hat doch schließlich geklingelt. Ich bin einfach mal so frei und öffne die Tür...
 

Verwundert betrachte ich mein Gegenüber, wie anders herum auch, bis er auf einmal breit Grinst. Irgendwie grinste er immer, wenn ich ihn nur sehe. „Mit dir hab ich hier nicht gerechnet!“, entgegnete Kai. „Na denkst du ich?“, gebe ich dumpf zurück. Er lacht und seine Lache ist einfach so albern, sodass ich nicht drum rum komme auch einfach mit zu lachen.
 

Nachdem Kai sich wieder beruhigt hat, fragt er mich:„Was machst du hier in der Gegend?“
 

„Naja, weißt du noch, heute in der Schule, Uruha wohnt hier…“, erkläre ich Kai und kratze mir verlegen am Hinterkopf. Ich habe zwar eigentlich keinen wirklichen Grund verlegen zu sein, aber ich bin es. „Aber ist die Bestellung nicht für einen gewissen Shiroyama- kun?“, fragt Kai verwundert. „Hab ich mich in der Tür geirrt?“ nuschelt er dann noch hinzu und war kurz davor weg zu gehen.
 

Hastig schüttle ich den Kopf. „Nein nein, hast du nicht.“, beruhige ich ihn und im nächsten Moment kommen meine drei Freunde aus dem Wohnzimmer zu mir. Sicherlich haben sie sich gewundert, wo ich so lange bleibe. „Guten Abend!“, begrüßt Kai die drei freundlich, „Es tut mir Leid für die Störung, aber hab ihre Bestellung.“ Kai verbeugt sich kurz.
 

„Ich drehe mich zu meinen Freunden um und grinse breit. Aoi kramt sein Portemonnaie heraus und wuschelt mir wieder durch die Haare. „Rennst einfach auf und davon und kommst nicht wieder…“, brabbelt er zu mir gewandt. „Wir dachten schon du brennst mit dem Lieferanten durch und esst unser Essen auf.“
 

Kai wird rot. Es ist ihm sichtlich unangenehm, was durchaus auch verständlich ist. Denn eigentlich sind nicht alle auf der Welt schwul. „Hätte ich vielleicht tun sollen…“, entgegne ich ebenso finster, schlage Aois Hand weg und gehe zu Reita. Ich spüre wie Kai mich dabei mit schüchternen Augen beobachtet.
 

„Man die Lieferanten werden auch immer jünger.“, stellt Aoi dann noch laut fest

„An sich bin ich auch nicht der Lieferant, sondern der aushelfe Koch, aber unser Lieferjunge ist krank…“, erklärt Kai Aoi und verbeugt sich abermals. Aoi blinzelte ihn an und legte den Kopf schief, ehe er diesen schüttelte. „Hier, stimmt so. Wenn der Koch schon selber sein gekochtes ausliefert…“
 

Kai nahm das Geld ohne Widerrede an und bedankte sich und lustiger weise verbeugte er sich noch einmal. Man hatte Kai Manieren! Richtig traditionell Japanisch
 

Reita beugte sich zu mir herunter: „Willst du ihn nicht fragen, ob er vielleicht noch bleiben mag, ihr scheint euch zu kennen, oder?“ Ich nicke. „Aber darf ich denn? Weil das ist …“

„Kai oder?“, unterbricht Reita mich plötzlich laut zu Kai gewandt, was mich zusammen zucken lässt. Aber nicht nur ich scheine mich erschreckt zu haben, den Auch Kai sah entsetzt zu Reita auf.

„Hast du vielleicht Lust, noch ein wenig zu bleiben, oder musst du wieder los?“
 

Kai starrt Reita an und dann zu mir und wieder zu ihm. „Lust hätte ich, aber ich muss zurück“, nuschelt Kai. Reita zuckt die Achseln. Nimmt Aoi das Essen weg und geht damit in die Küche. Ich ziehe die Stirn kraus. Irgendwie ist das eine eigenartige Situation, denn auch Aoi und Uruha gehen wieder in Richtung Küche und Wohnzimmer. Mich fröstelt es. „Warum trägt der eine was um die Nase?“, fragt Kai plötzlich und ich zucke die Schulter. „Uruha meinte, er macht das, damit er nicht erkannt wird, wenn er mal berühmt wird.“
 

„Erinnert er dich auch an irgend jemanden“, fragt Kai kurz darauf. „Eigentlich… nicht… ich kenne keine Person mit Nasenband.“, antworte ich und bringe Kai somit wieder zum Grinst. „Nein, ich auch nicht… naja wenn es mir einfällt, an wen er mich erinnert, sag ich dir auf jeden Fall bescheid. Ich will mir deine Meinung dann nämlich auch einholen.“, sagt Kai enthusiastisch und grinst breiter als breit. „Meinetwegen entgegne ich kurz“ und verabschiede ihn. Danach schließe ich die Tür und tapse ebenfalls in die Küche. Wo mir sofort ein Takoyaki in den Mund gesteckt wird. „Mgh…“, entkommt es dabei meiner Kehle und werde sofort noch mehr überrumpelt, von einem Kuss.
 

Verwundert gucke ich zu Reita. Immer mehr verstärkt sich meine Vermutung, dass er mich ebenso mag, wie ich ihn. Wäre das denn wirklich möglich? Wir kennen uns dabei doch gar nicht und ich bin 4 Jahre jünger als er und unerfahren… und ich weiß, dass ich Stimmungsschwankungen habe. Und nein mir fehlt es nicht an Selbstvertrauen… nur kann ich mich selber noch nicht damit anfreunden, mich überhaupt selber in ihn verknallt zu haben. Und wenn er mich… ahhhh… es ist einfach dieses beschissene ‚ich- bin- verlieb‘ sein.
 

Reita fischt nach meiner Hand und umschließt sie mit seinen. Er sieht wieder so unendlich traurig aus, bemerke ich, als ich es endlich schaffe ihn ins Gesicht zu sehen. Stumm schnappt er sich das Tablett mit dem Essen, welches er vorbereitet hat, weswegen er auch in der Küche ist, mit seiner freien Hand. Seine Muskeln treten dabei schön zum Vorschein. Wieso trainierte dieser Mann bloß?
 

Mein Blick geht gen Boden. „Essen kommt“, begrüßt Reita Aoi uns Uruha. Der letztere hockt vor dem Fernseher und schmeißt die DVD in den dazugehörigen Player, während Aoi uns etwas zum Trinken eingießt. Natürlich bekommen Reita und ich alkoholfreies. Wir setzen und wieder so hin, wie vorher: ich neben Reita und Uruha neben Aoi. Gemütlich essen, trinken und lachen wir, während der Film läuft. Er ist wirklich lustig. Lauter kleine Hunde mit den Mott: „Wir sind schmächtig aber mächtig“

Die Animationen teilweise sind zum schießen dumm gewählt, weswegen Reita schon Tränen vor Lachen in den Augen hat. Aber wo wir wirklich alle lachen mussten war die Stelle: Erster Hund: „Ich rieche nach nassem Hund“, ein anderer Hund: „Du bist ein nasser Hund!“
 

Naja und zum Ende hin wurde es eben schmalzig. Schließlich ist dieser Film eine Liebes Hunde Komödie. Der Film endet und ich liege in Reitas Armen. Es stört mich irgendwie nicht im Geringsten, dass Uruha und Aoi das sehen. Oder okay es wäre schöner, wenn wir alleine gewesen wären, da ich mir doch etwas unsicher bin. Schließlich bedeutet mir Uruha immer noch viel, auch wenn er nicht so häufig meine Gedanken besudelt, wie Reita.
 

Uruha mustert uns beide… „Ihr scheint euch ja wirklich bestens zu verstehen…“

„Das gleiche könnte ich auch sich fragen!“, entgegnet Reita cool. „Wir haben uns es nur gemütlich gemacht.“ Autsch das war ein Stich in die Brust. Irgendwie wird mir schlecht und irgendwie verspüre ich plötzlich Angst, alleine mit Reita zu reden. Und das Gespräch sollte ja noch kommen, nach diesem Besuch hier. Ich setze mich wieder ordentlich hin. Uruha tut es mir gleich, nur gähnt er noch dazu. Es scheint, als würden wir sicherlich bald nach Hause fahren…

Kapitel 12 (13)

Gott bitte erschlagt mich nicht, für die grammatischen Fehler, die hier zu 13425643% auftauchen werden... ich lese ihn später nochmal durch... vielleicht klingt er dann besser... aber ich schreibe auch immer wieder Abends, da ich da etwas kreativer bin. Seit lieber froh, dass das Kapitel eine Woche früher fertig geworden ist als geplant. Ich bin stolz darauf. Naja viel Handlung ist hier nicht passiert, aber das nächste Kapitel wird sicherlich ewig länger sein. Denn ich komme mit Zeitsprüngen nur sehr schwer klar und da Ruki ja nicht total taub und Blind ist, muss die Anfangszeit alles genau geschrieben sein

wir sind auf jeden Fall jetzt einen entscheidenden Schritt näher an mein Ziel... nicht am Ende. >.< Naja jetzt muss ich erstmal überlegen, wass alles und wie das neue Kapitel ablaufen soll.
 

PS. ich glaub das Kapitel ist ein wenig schmalzig... meine Finger sind schuld
 

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Reita schließt Stumm die Tür auf, so wie er schon die ganze Zeit über Stumm meine Hand gehalten hat, nachdem wir von Uruha los sind. Ich bin mir bewusst, dass er wohl an das Kommende nach dachte und denkt, und auch ich bin in den Gedanken versunken, was er mir wohl zu sagen hat. Ich glaube nicht, dass er mir jetzt verraten wird, wie er wirklich heißt, noch seinen Beruf. Aber um ehrlich zu sein interessiert es mich gerade sowieso nicht. Denn sein Name oder sein Beruf ändert doch nichts an der Person.
 

Während ich in den Gedanken versunken bin, bekomme ich nur am Rande mit, wie Reita den Schlüssel achtlos auf einen Beistelltisch schmeißt. Viel mehr aber bekomme ich mit, wie er meine Hand los lässt, und ins angrenzende Schlafzimmer geht. Soll ich jetzt hinterher? Nein. Noch bin ich nicht müde und ich will noch mit Reita reden. Ich könnte sicher nicht neben ihm einschlafen, ohne ihm zu sagen, wie ich mich fühle. Erstens, weil ich mich nicht damit quälen will, dass ich ihn liebe und er es nicht weiß. Und zweitens, weil ich es schier nicht aushalten würde, die ganze Zeit ihn in meiner Nähe zu haben, wenn ich selber nicht weiß, was er fühlt – mich aber küsst.
 

Denn ich kann auch nicht einfach ausschließen, dass ich auch nur ein Spielzeug für ihn sein könnte, oder jemanden an dem er Zärtlichkeiten verteilen kann, weil er vielleicht einsam ist. Ich humple zum Sofa und lass mich einfach auf diesen fallen. Er wollte es ja auch nur gemütlich haben, als wir beide dicht zusammenlagen und uns den Film angeguckt haben. Gott, schmerzte dieser Satz, so ungemein. Warum hat er das gesagt? Meinte er es ernst, oder wollte er nur Uruha nicht die Wahrheit ins Gesicht sagen? Doch was ist die Wahrheit?
 

Ich habe meine Augen geschlossen und bemerke daher Reita erst wieder, als er sich neben mich setzt und sich das Polster sich bewegt. Wir beide sagen die erste Zeit gar nichts und ich bekomme schon kleine innerliche Panikanfälle. Es herrschte solch eine Stille, die Unheil verkündet, was mir ganz und gar nicht gefällt. Ich öffne meine Augen. „Reita…“, spreche ich ihn an und suche seine Augen. Es ist mir immer wichtig Blickkontakt herzustellen, dann würde ich auch ruhiger werden und ich könnte herausfinden, was er denkt. Augen können einen nämlich unglaublich viel erzählen…
 

„Erdrückende Stimmung gerade nicht?“, fragt Reita ganz ruhig und ich nicke. Mein Nachbar schmunzelt matt und kämmt sich mit der Hand durch die Haare. „Es wäre nicht so erdrückend, wenn andere Umstände herrschen würden…“, nuschelt er, sodass ich mich anstrengen muss, ihn zu verstehen. „Meinst du dein ‚Geheimnis‘“, frage ich ihn. „Japp…“

„Uhm..“
 

„Ach verdammte Scheiße…“, zetert Reita und schlägt auf unsere Sitzgelegenheit ein. „ So beschissen das Leben an sich ist…“, fängt Reita laut an zu sprechen und rüttelt mich damit wach, denn er klingt nun gar nicht mehr traurig, noch nachdenklich, sondern enthusiastisch, nein nicht sauer, „ Jetzt will ich kein Trübsal blasen.“
 

Ich auch nicht, Ich will auch kein Trübsal blasen, schießt es mir durch meinen Kopf, aber… lieber denke ich negativ, denn dann kann ich nicht endtäuscht werden. „Ruki…“, spricht nun Reita mich an und bekommt wieder meine vollkommene Aufmerksamkeit. Ich gucke ihn sofort wieder in die Augen, die nur noch zu funkeln scheinen. Gott, wie schafft er es, so schnell von traurig auf… keine Ahnung wie man das jetzt nennt umzuschalten? „Ich mag dich wieder Küssen, generell mag ich dich gerne Küssen…“, Reita zieht mich auf seinen Schoß und streichelt meine Wange und tut das, wonach es ihn gelüstet. Er küsst mich, nur ganz kurz. Danach bettet er seine Stirn auf meine. Wir gucken uns gegenseitig schweigend an, nur ist dieses Schweigen ein anderes, wie bis vor kurzem noch.
 

„Reita…“, hauche ich, in die Stille, und will gerade ansetzen, ihm zu sagen, was ich fühle, als ein Finger meine Lippen zum Schweigen bringen. „Ruki… ich liebe dich, deswegen fällt es mir ja auch so schwer, dir einfach zu sagen, wer ich bin…. Und ich will es dir auch nicht anderweitig von mir zukommen lassen, denn so wie es jetzt ist, soll es bleiben, wenigstens solange es geht.“
 

Ich küsse Reitas Finger und nicke. „Solange du kein Prostituierter bist oder Yakuza, oder Serienkiller, ist es mir egal,…“ Reita lachte. „Da kann ich dich beruhigen… an sich ist mein Beruf legal.“
 

Ich runzle die Stirn. „An sich…?“, frage ich nach. „An sich…“, wiederholt Reita und schenkt mir einen weiteren Kuss, welchen er in die Länge zieht. Meine Augen habe ich deswegen schon wieder geschlossen. Doch nur kurz darauf, wird der Kuss von Reita unterbrochen. Er nahm meine Brille und packt diese auf den Couchtisch. „Die brauchst du jetzt nicht…“, beschließt er und verschließt kurz darauf wieder seine Lippen mit meinen.
 

Ich spüre, wie ich innerlich dahin schmelze, wie Reita mich immer mehr von sich einnimmt und mir den Verstand raubt. Es ist ein eigenartiges Gefühl, sich lange einfach nur zu küssen. Man sich ewig lange die warmen Lippen aneinander bewegen und sich dabei ein wenig befummeln. Was in dem Sinne eigentlich nur Reita macht, da in meiner Position es einfach gemütlicher ist, seine Hände einfach nur in den Haaren von Reita zu vergraben.
 

Reitas Hände schlüpfen nämlich wieder unter mein Langarmkleid und streicheln meine nackte Haut. Das nächste, was ich mitbekomme, ist Reitas Zunge, an meinen Lippen. Jetzt werde ich nervös. Küssen ist eine Sache, Zungenküsse eine andere. Denn bei denen, weiß ich nie, wie man die eigentlich richtig macht. Erstens, weil mir Uruha nicht gesagt hat, ob ich das gut gemacht habe und zweitens, weil ich selber nie nachfrage.
 

Trotz dieser bedenken, öffne ich meine Lippen und gewähre Reita einlass, denn ich weiß, das Zungenküsse, wenn sie wirklich richtig sind, absolut sinnlich und erregend und schön ist. Und bei Reita wird mir das auch nur wieder bestätigt. Er kann küsse und trifft dabei in meiner Mundhöhle alle meine Schwachpunkte, die mich zum Seufzen bringen.
 

Reita grinst bei jedem Seufzer mehr und mehr. Er schlüpft mit seinen Händen von aus meinem Kleid raus und fasst mir unter die Kniekehlen und hebt mich hoch. Erschrocken löse ich den Kuss. Was Reita nicht zu stören scheint, schließlich kann er mich nun so leichter in sein Zimmer tragen. „Du hättest was sagen können, ich kann selber gehen…!“, protestiere ich über diese Aktion. „Das ist mir egal. Du solltest dich echt nicht so haben… damit zerstörst du schlechtesten Falles, nur die Stimmung.
 

Reita legt mich auf sein Bett und krabbelt sofort über mich. Mein Herz rast plötzlich. Ich weiß ja, dass ich nicht für ewig Jungfrau bleiben werde und ich es auch nicht bleiben will, aber … dafür kenne ich Reita doch nun echt nicht lang genug. Und ich habe auch nicht vorgehabt, mein erstes Mal einfach so zu verschenken. Da sehe ich es eben doch etwas altmodisch. Und als ob Reita wusste, woran ich denke, lächelt er mir lieb zu. „Keine Sorge… ich weiß, dass du noch die Unschuld in Person bist…“ Ich verziehe mein Gesicht. Gott sowas auszusprechen ist peinlich. „Schön, dass du das weißt…“, motze ich und gucke ihn trotzige an.
 

„Es ist doch nichts bei, dass du noch keinen Sex hattest, Ruki.“, erklärte Reita ruhig. „Ich will dich heute so oder so nicht ficken.“ Ich wende meinen Blick von Reita ab und beiße mir auf die Lippen. Er hätte sicherlich mit mir geschlafen, wäre ich älter und erfahrener. Reita seufzte. „ Ruki … hör mir zu und schau mich an.“, fordert Reita mich auf und nur sehr schwerfällig komme ich dem auch nach. Ich will zwar nicht mit ihm schlafen, aber dennoch… das Thema, dass ich noch Jungfrau bin zerrt an meine Nerven. Uruha hat schon nicht mit mir geschlafen, weil er meine Jungfräulichkeit wahren wollte – hatte aber dazu gemeint es zu machen, sobald ich mein achtzehntes Lebensjahr erreiche. Pustekuchen! Gut ich bin zwar auch noch immer nicht achtzehn, aber mit Uruha zusammen bin ich nun auch nicht mehr. Ich bin ihm schlicht und ergreifend zu Jung. Dabei sind es nur vier Jahre unterschied!
 

„Ich möchte mit dir erst schlafen, wenn ich das Band hier…“, damit tippte er auf sein Nasenband, „entfernen kann, wenn du es eben möchtest.“ Reita durchbohrt mich mit seinem Blick und ich glaube zu verstehen, was er damit meint. „Also erst, wenn … ich die Zusammenhänge, zwischen deinem Namen, deinen Beruf und deiner Nase kenne…?“, stelle ich fragend fest.
 

„So würde ich es nicht unbedingt ausdrücken, aber ja.“ Entgegnet Reita, und kommt mir wieder näher. Ich schließe die Augen, schlinge meine Arme um seinen Nacken und komme den schon vorhersehbaren Kuss entgegen. Unsere Lippen verschmelzen wieder miteinander, das Herzrasen kommt wieder, welches dieses Mal nicht vor Aufregung entsteht, sondern Erregung.
 

„Ich liebe dich“, hauche ich zwischen einen der Küssen. „Ich dich auch…“, haucht er zurück und fährt mit seinem Daumen meinen Lippenschwung entlang. „Was hast du morgen alles in der Schule?“, fragt er mich und setzt sich auf meine Oberschenkel. Ich stemme mich auf meine Unterarme um Reita besser sehen zu können. „Öhm… Geografie, Biologie, Englisch und …Mathe, glaube ich…“, antworte ich noch weiterhin grübelnd. Nachdem ich zum Endschluss gekommen bin, dass es so sein muss, frage ich: „Wieso?“
 

Reita zuckt die Schultern. „Das war nur für mich rein informativ und ich muss sagen, dass ich den Tag verfluchen würde.“, offenbart mir Reita und ich kicher. „Ich glaub ab morgen werde ich es auch tun, aber wer weiß, was der Tag einem so bringt.“

„Da muss ich dir recht geben. Auf jeden Fall bring ich dich mit Auto dieses Mal zur Schule. Ich muss nämlich danach noch etwas erledigen.“ Ich grummle. „Ich mag nicht zur Schule…“, quengle ich wie ein kleines störrisches Kind.
 

Es geht mir wirklich gegen den Strich. Reita hatte frei und ich muss in der Schule abgammeln, wo ich doch lieber bei ihm sein würde. 6 Elendige Stunden, mich durch die Meute von Schülern kämpfen, die Lehrer ertragen und das alles ohne Reita…

Ja ich habe es mein ganzes Leben über auch ohne ihn geschafft, aber… ich bin verliebt! Mein Gott! Ich darf dann doch wenigstens noch so denken. Aussprechen würde ich das ja nicht.
 

„Durchaus verständlich…“, murmelt Reita. Er scheint nachzudenken, soweit ich es beurteilen kann. „An sich, kann ich dir in den langen Pausen ja Gesellschaft leisten. Aber reden wir morgen nochmal darüber…“, beendet Reita dieses Thema und verschließt unsere Lippen schon wieder miteinander, welche sich auch nicht wieder so schnell trennen sollen.
 

Reita schafft es dabei meine Gedanken fast vollkommen einzunehmen. Ich schaff es nämlich nicht, während wir uns einen Kuss nach den anderen Teilen, ohne wirkliche Pause, nachzudenken. Über Reita, mich und die Welt. Es geht wirklich nicht! Ich kann nicht einmal wirklich denken. Meine Konzentration liegt in diesen Küssen.
 

Und je länger wir uns zu Küssen scheinen, umso mutiger werde ich – nicht, dass mir das mit Uruha nicht auch mal aufgefallen ist, aber, ihn habe ich dann doch noch nicht so lang wie mit Reita einfach nur in einem Bett geknuscht. Mein zu Hause, war dafür eben nicht geeignet und Uruha zu Hause bis spät in die Nacht zu besuchen, war auch schier unmöglich.
 

Wir liegen nun auch nicht mir aufeinander, nicht wirklich zu mindestens, sonder nebeneinander – ich dabei in Reitas Armen – oh welch Wunder. Ich nehme ja schon die ganze Zeit die passive Rolle ein. Es stört mich zwar nicht unbedingt, aber ich glaube, ich würde auch gerne, wenn ich Ahnung habe, den aktiven Part spielen.
 

Ich seufze, in einer der Küsse hinein. Das musste raus, weil die Gefühle in dieser Form eben heraus gebracht werden wollten. Denn ich küsse Reita jetzt nicht nur selber mit Zunge, nein, ich streiche auch über seine schöne Weiße muskulöse Haut. Reita hat seine Jacke, wie auch sein Hemd irgendwann…. ausgezogen – vielleicht vor einer Stunde… 10 Minuten… ich weiß es nicht, mein Zeitgefühl ist wie weggeblasen. Aber ich sehe seine schöne Haut und kann sie obendrein ohne Hindernisse anfassen, streicheln. Ich dagegen habe mich nicht Weiter ausgezogen. Meine Hose sollte bleiben, wo sie war, da ich nicht Lust hatte von den blauen Flecken abgelenkt zu werden und mein ‚Kleid‘, fühlt sich an, wie ein langes Shirt und stört mich somit auch nicht weiter; und Reita hat mit seinen Händen wieder einmal den Weg unter mein Kleid gefunden.
 

Ich bin schon wie weg gedrehten, als ich plötzlich Reitas warme Hände an meinem Hosenbund spüre. Ich löse den gerade währenden Kuss und schnappe erschreckt nach Luft. Ich suche Reitas Augen auf, um ihn vorwurfsvoll entgegen zu blicken. Doch als ich in seine lasziven, heute metallisch farbigen, Augen blicke, setzt mein Herz erst kurz aus, eher das Blut in Sekundenschnelle in mein Kopf und Lendengegend strömt.
 

Ohne groß auf meinen Kopf zu hören, gewähre ich Reita und lasse mir von ihm die Hose von den Beinen streifen. Jetzt will ich bloß nicht meine Beine angucken. Wir verändern unsere Position wieder. Wieder liege ich auf den Rücken und Reita auf den Bauch, mit allerdings einem Unterschied, Reita liegt nicht direkt auf mir. Auch unsere Küsse, veränderten sich. Sie sind hitziger und verlangender.
 

Reitas Hand zupf unkontrolliert an meinem Boxershortsbund, sodass es mich schon zum kichern bringt. „Was wird das wenn‘s fertig wird? Willst du mich damit knebeln?“ Reita schnaubt und dehnt einmal meine Shorts bis zum Anschlag und lässt sie dann einfach los. Ich zucke zusammen und zische kurz auf. „ Wenn dir das gefällt…“, haucht Reita lüstern und fällt dann über meinen Hals her.
 

Genießerisch schließe ich wieder die Augen. Meine Hände ruhen auf Reitas Nacken. Reita lässt nach kurzer Zeit meinen Hals wieder in Ruhe und widmet sich wieder meinen Lippen und nur kurz darauf spüre ich, wie Reitas Hand unter meine Boxer schlüpft. Reita nimmt mich aber mit seinen Lippen so sehr ein, dass ich darauf nicht groß eingehen konnte und ich ihn wieder einfach nur lassen mache. Ist es doch so oder so, das was ich heute im Klassenraum wollte. Ich wollte Reita – nun habe ich ihn. Habe den Mann für mich alleine, der die ganze Zeit meine Gedanken besudelt hat. Der mich zum .. „Ahhh“, stöhne ich in den Kuss, als Reita meinen Penis mit seiner Hand umschließt.
 

Mir wird wärmer und wärmer, und nicht nur das… Ich kralle meine Hände in Reitas Rücken, löse den Kuss und ziehe mich an Reita etwas hoch, um ihn ins Ohr: „Mehr…“, zu hauchen. Er schlingt seinen linken Arm unter meinen Rücken und hält mich dicht an seinen Oberkörper. Meine Hände ruhten nun auch auf dessen Brust. Mit der anderen streichelte er mich sanft, bis er es Schlussendlich massierte und mir den halben verstand raubt.
 

Diesmal sind es nicht meine Hände… dieses Mal muss nicht ich mich zum Höhepunkt massieren. „Ahahhmm“, stöhne ich wieder, als Reita auf meine Eichel drückt und verstecke meinen Kopf an Reitas Brust. Ich dränge mich seine Hand, seinen Körper mehr und mehr auf und plötzlich stöhnt auch Reita kurz auf. Mein Herz macht einen Hüpfer. Gott! Reitas Bass stimme jagt mir einen Schauer über meine Haut. Ich blicke zu ihm auf. Er hat die Augen geschlossen, die Lippen aufeinander gepresst.
 

Ob… ob Reita…? Langsam löse ich eine Hand von Reitas Brust und lasse sie langsam in seinen Schritt wandern. Er drückt mich näher an sich heran und seinen Becken meiner Hand entgegen, als ich seinen volle Hose nur kurz streife. Ich nehm nun auch meine Zweite Hand von Reitas Oberkörper weg und verlasse mich darauf, das Reita mich hält. Auch wenn er dafür wohl erst einmal aufhören muss, an mir Hand anzulegen. Zwar entgegenkommend, wenn ich versuche, seine Hose zu öffnen, aber für mein eigenes Wohlbefinden kontraproduktiv.
 

Reitas Hose ist offen und sofort ziehe ich den engen Stoff etwas nach unten. Reita seufzt erleichtert auf und lässt mich langsam wieder auf den Rücken ins Bett sinken, um mich wieder und wieder zu küssen. Sicherlich würden sich morgen meine Lippen taub anfühlen.
 

Wir legen beide nun Hand an. Wir verwöhnen - so gut wir es können, den jeweils anderen. Wobei ich es einmal schaffe, etwas zu stark zuzudrücken, da Reita mich genau in dem Moment beinahe zum kommen gebracht hätte. Reita zieht die Luft stark ein und zieht die Stirn kraus. Doch entgegnet er nicht weiter was dazu und nimmt es wie ein Mann hin.
 

Und in der Zeit des nächsten Kusses, den wir miteinander teilen, finde ich dann auch die Erlösung. Ich biege meinen Rücken durch und keuche in den Kuss hinein, da ich versuche nicht laut auf zu schreien, nur weil da eine tickende Zeitbombe geplatzt ist – zu mindestens fühlte es sich so an. Reita kommt zu meinem Glück zeitgleich mit mir.
 

Unser Atem ging schnell und wir beide bemühen uns, so schnell wie möglich wieder ruhig zu werden. Nach einer Zeit grinst Reita verschmitzt und gibt mir einen Kuss auf die Lippen. Eindeutig, meine Lippen sind morgen wie Gummi, oder taub.

Reita lässt sich neben mir aufs Bett sinken und wischt sich mit seinen Händen den Schweiß von der Stirn. Ich gucke an mir hinab und stöhne wieder auf. Woraufhin mir Reita einen fragenden Blick schenkt. „Ich hab Wichse in der Hose!“, quängle ich.
 

Sofort fängt Reita an zu lachen, worauf ich mit ein Stimme. Allerdings, richte ich mich danach auf. „Reita, hasst du mal den Schlüssel für meine Wohnung?“, frage ich ihn. Denn ich will diese Hose los werden. Es ist unangenehm und unhygienisch. „Was willst du machen?“, fragt Reita, während er sich ebenfalls aufrichtet und seinen Schlüssel aus seiner Hosentasche kramt.
 

„Hose wechseln, Schulkleidung holen … gegebenen Falls noch Tasche packen und holen…“ Reita verzieht das Gesicht. „Und danach gleich zur Schule oder wie?“, fragt er und wirft mich aus der Bahn.

„Hä, wieso?“, frage ich ihm und er drückt mir seinen Schlüssel in die Hand. „Es ist bereits 27 Uhr 30. Viel Zeit zum Schlafen wird dir kaum noch bleiben….“

„Was?“, keuche er erschrocken auf, „Du nimmst mich aufm Arm!“

„Nein, könnte ich aber gerne machen.“, Reita breitete seine Arme aus, zu denen ich ganz automatisch hin gucke. „Ich will jetzt nicht getragen werden…“, gebe ich dumpf von mir und schüttle meine Haare und stehe auf, denn die Hose will ich auf jeden Fall noch wechseln.
 

Ich schwanke kurz auf meinen Beinen, verliere das Gleichgewicht und falle wieder auf die Matratze. „Uwäh!“, quängle ich beim wiederholten sitzen. „Bist du sicher, dass du nicht doch von mir auf den Arm genommen werden willst?“, kichert Reita und ich zeige ihm meinen wunderschönen Mittelfinger. Ich stehe zum wiederholten Mal auf und diesmal behalte ich auch mein Gleichgewicht und tapse im Dunkeln umher. Eigenartig, wie gut ich noch in der Nacht sehen ka…. „Autsch!“
 

Was macht den dieses Regal da an der Wand? Fuck, meine Zehe! Ich hüpfe auf einen Bein auf der Stelle und wedle den Verletzten Fuß hin und her, damit die darauf erfolgte Luft meinen Fuß kühlt. Allerdings krachte ich dabei noch gegen einen Sessel und einen weiteren Beistelltisch. Wo kamen die ganzen Möbel her? Von wegen gut sehen in der Nacht! Meine Schmerzen verglommen und ich suche Blind nach einem Lichtschalter. Mit Brille hätte ich ihn sicher schon gefunden! Aber die Liegt auf den Couchtisch und der war mir nun doch zu weit weg ohne mir noch weitere Verletzungen zu zufügen.
 

Ich höre ein poltern und danach ein Trampeln. Sofort blicke ich in die Richtung und schon im nächsten Moment sehe ich einen schwarzen Schatten auf mich zu kommen. „So wird das nichts Ruki!“, belehrte mich Reita und nahm mich einfach auf seine Arme. „Beine einziehen!“, befielt er und tappst Zielsicher zur Eingangstür. Dort setzt er mich wieder ab, nimmt meine Hand und geht mit mir auf den Flur. „Reita! DU bist halb nackt!“, zische ich überrascht. „Na und, du trägst ein Kleid, was ist schlimmer?“, flüstert Reita leise zurück. „ Ich bin wenigstens Vorbildlich genug und habe mir eine frische Unterhose angezogen, bevor ich zu dir gekommen bin.“
 

„Grrr“, grummle ich und schließe dann die Tür meiner Wohnung auf, nachdem ich blind das Schlüsselloch erspürt habe. Was kann ich denn dafür, dass ich keinen Kleiderschrank bei ihm drüben habe? Ich hab doch keine andere Möglichkeit, als zu mir herüber zu laufen. Wobei ich das ja schon nicht wirklich selbst gemacht habe.
 

Ohne groß mehr nachzudenken, schalte ich das Licht in meiner Wohnung an, wobei ein allgemeines Stöhnen nun zwischen Tür und Angel zu hören ist. Boah, war das Licht schon immer so hell? Mit zusammengekniffenen Augen, tapse ich weiter in Richtung meines Zimmers. Dort lasse ich ganz gekonnt das Licht aber aus. Das Flurlicht dürfte reichen. Reita schließt meine Haustür und dackelt mir dann auch hinterher. Schon irgendwie lustig. Wieso verfolgt er mich eigentlich? Ich zucke mit den Schultern und schlendere zum Schrank und bin gerade dabei mir schon meine Unterhose abzustreifen, als das Licht plötzlich angeht.
 

„Mach das Licht wieder aus!“, gebe ich barsch von mir, doch gähnt Reita nur, beachtet mich nicht weiter und geht einfach an meine Tasche. Ich sehe seinem Treiben erst einmal zu. „Was wird das…?“, frage ich ihn. „Pack deine Sachen schonmal… also zieh dich in Ruhe um!“

Ich schüttle den Kopf, mach aber wie geheißen. Meine Unterhose gleitet meinen kleinen Beinchen hinunter auf den Boden. Ich hebe sie auf und wische gleich noch damit den Restbestand meines Orgasmus auf. „Uhm… Reita?“

„Mhm…?“

„Wie ist das eigentlich mit der Wäsche geregelt?“, frage ich ihn. Hatte ich eine Waschmaschine? Reita blickt zu mir – zum Glück habe ich ein Kleid an – uns blinzelt. „Du hast in deinem Bad eine ‚Zauberbeutel‘ dort schmeißt du deine Wäsche rein und irgendwann verschwindet sie und kommt sauber wieder zurück“, erklärst du mir so, dass ich mich nun wie ein Kleinkind fühle. „Aha, also wäscht du meine Sachen?“ Ich gucke zu meiner Unterhose in der rechten Hand… na dann… viel Spaß.

Reita scheint meine Gedanken mitbekommen zu haben. „Die weichst du aber erst ein! Wo dein Waschbecken ist weißt du ja!“

„Weiß ich das...?“, frage ich gespielt und bringe dabei Reita dazu aufzustehen. Ich grinse frech und lache herzhaft auf, als Reita mich mit Abkitzeln ins Bad foltern will. Wir albern so noch eine kleine Weile herum, als er mich zum Abschluss hin küsst und mir auf den nackten Po schlägt. Ich habe mir noch immer keine neue Hose angezogen und Reitas Hände sind komischer Weise immer unter meinem Kleid! „Jetzt ab! Du musst ins Bett! Ich bekomme nur Gemeckert von Uruha, wenn ich schuld bin, dass du in der Schule einpennst und der Lehrer sich deswegen beschwert.“

Ich gähne und nicke, um ihm zu zeigen, dass ich verstanden habe und schlürfe ins Bad.
 

Nachdem ich aus dem Bad wieder heraus komme und mein Zimmer betrete, sehe ich wie Reita über eines meiner Bücher hockt und bekomme fast einen Herzinfarkt! Schnell flitze ich zu Reita und reiße mein Buch an meine Brust. „Das Buch ist für jeden Tabu!“, raunze ich ihm voll.

„Warum denn… die Texte sind interessant und sehr gut!“
 

„Sie sind wie ein Tagebuch für mich und Tagebücher sind nun einmal Tabu.“, erkläre ich Reita und lge das Buch auf den Schreibtisch. Danach gehe ich wieder zum Schrank, um mir endlich etwas Frisches überzuziehen und dann wirklich schlafen zu gehen. Denn die Müdigkeit macht sich nun durchaus bemerkbar. Als ich fertig war, schien auch Reita fertig zu sein, denn er hält meine Tasche unter den Armen geklemmt. „Deine Schuluniform…!“, erinnert er mich noch. Nachdem ich die nun auch wieder eingesammelt hat, nimmt er wieder meine Hand. „Brauchst du noch was aus‘m Bad? Kontaktlinse, Schminke…..“
 

„Ich glaub morgen geh ich Undercover… und ich leih mir einfach morgen deinen Kajal. Nur…“ Ich lasse seine Hand los und lauf nochmal ins Bad, um mir mein Zahnputzzeug zu holen. „ Das nehme ich trotzdem mit rüber.“ Reita lächelt, ergreift wieder meine Hand und will mit mir wieder meine Wohnung verlassen, als ich stehen bleibe. „Mein Schlüssel…“

„Ich hol dich morgen auch ab, lass ihn liegen.“
 

Ich blinzle ihn verwundert an. „Ich kann auch nach Hause laufen…“

„Ich weiß… dennoch hol ich dich morgen auch ab. „

„Das musst du aber nicht!“, protestiere ich, auch wenn ich nichts gegen habe, wenn er es tut.

„Wird ich aber trotzdem…“

„Ich werde nicht einsteigen!“, gebe ich fix zurück. Reita schüttelt den Kopf, zieht mich aus der Wohnung und schließt einfach die Tür zu meiner Wohnung zu.

„Ej! Mein Schlüssel!“, zische ich, doch beachtet Reita mein Gezeter nicht und zieht mich wieder in die Wohnung. Eigentlich will ich mich wehren, aber ich bin dafür doch zu müde.
 

Als wir wieder in seiner Wohnung, lässt Reita meine Sachen am Rand der Tür stehen, nimmt auch meinen Zahnputzzeug und stellt es einfach auf eines der Regal und pinnt mich dann aus dem heiteren nicht an die Tür. Mit großen erschreckten Augen gucke ihn an. „Ruki… ich will nicht, dass dir noch mehr angetan wird. Auch wenn deine Beine nur Ergebnisse des Sportsunterrichtes sind. Ich würde zwar gerne alle verprügeln, die dir das angetan haben, doch geht das nicht. Am Ende lande ich nur im Knast. „Ich kann mich durchaus wehren…“, verteidige ich mich. „Sicher… gegen einen einzigen…vielleicht auch ein zwei Personen mehr, aber nicht über mehrere hinaus, das könnte ich auch nicht. „Wer sagt denn überhaupt, dass mir etwas zustoßen soll?“
 

„Ich mach mir nur Sorgen dass dir etwas zustößt!“, entgegnete Reita ruhig und ich schüttle den Kopf. „Wieso? Es ist doch nichts vorgefallen und wenn die kleine Kinderstreiche spielen, ist es mir verdammt nochmal egal! Über das kommt man hinweg und wenn man sie ignoriert, hören sie auch auf und wenn nicht… dann wehre ich mich eben, dass die Augen machen! Gott ich hatte es doch bis jetzt nie ganz einfach!“
 

Reita lässt meine Hände los und beißt sich auf die Lippen. „Drum eben…“

Ich kneife die Augen zu schlitzen zusammen. Denn ich habe gerade eine Vorahnung, warum er sich so sorgt. Meine Texte…. „Reita… die Texte sind zwar in meinem Buch, meine Gedanken und Gefühle… zudem was mir vorgefallen ist oder erlebt habe, aber das heißt nicht, dass ich darin involviert war.“

„Ich will aber ach nicht riskieren, dass es dir vielleicht noch passiert.“
 

Ich schmunzle. „Ist zwar süß, dass du dir so große Sorgen machst, aber das brauchst du nicht.“ Mit einem breiten müden Lächeln, umarme ich Reita und kuschle mich an seine Brust. „Du kannst mich aber gerne abholen, wenn du magst, weil du mit mir zusammen sein willst.“, nuschle ich. „Irgh… das ist aber viel zu kitschig. Ich will einfach, dass du cool da stehst. Denn mein Auto ist ja nicht von schlechten Eltern.“ Ich kichere und gähne. Danach schlenderten wir gemeinsam in sein Bett. Ich kuschelte mich wieder an seine Brust. So als wäre ich eben der Uke. Vielleicht sollte ich den Part am Anfang auch beibehalten… aber einmal Seme sein… aber dass dann auch erst nach der Schule, wenn das alter keine Rolle mehr spielt.
 

Ich schließe meine Augen. Und schmatze wohlig, als Reita die Decke über uns zieht. Er legt seine Finger unter mein Kinn und küsst mich abermals, haucht dabei eine ‚Gute Nacht‘ und verschließt so lange unsere Lippen miteinander, bis ich einschlafe.
 

Denn das nächste, woran ich mich dann erinnere, ist ein Nerv tötendes Geräusch….

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mit dem schnellen weiter schreiben wollte ich meinen Kommischreibern danken

<3 ihr seit toll

Kapitel 13 (14)

Naja nicht ganz der 21.12. .... verzeiht >.<

dafür der 22.12. um 1:15 ... ich hoffe annehmbar. hab meine Zeit unterschätzt v.v

So und freut euch auf das Kapitel und welches danach kommt. Uhhh ich werde hibbelig XD bin fast da, wo ich erstmal hin will *__*

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„Ring!! Ring!!“

“Ich ziehe die Stirn kraus. Was ist das für ein Nerv tötendes Geräusch? Das ätzt einem ja noch die Gehirnzellen weg! Ich grummle laut auf. ‘Macht dass das Geräusch aufhört!‘ Schreie ich innerlich. Äußerlich schnappe ich mir mein Kissen, leg es mir auf den Kopf und halte mir somit die Ohren zu. Das komische Klingeln, rasseln oder piepen, was es auch immer ist, verschwindet so zwar nicht, aber wenigstens ist es nun gedämpft und meine Ohren haben weitestgehend ihre Ruhe.
 

Dass ich damit Reita vollkommen vor dem Kopf gestoßen habe, bekomme ich in meinem jetzigen Zustand nicht mit. Ich weiß ja noch nicht einmal wie spät es ist. Selbst wenn…. Gerade ist es mir egal… ich bin müde und aufstehen will ich gerade wirklich nicht.
 

Das Geräusch hört auf und ich seufze zufrieden auf. Diese Stille ist einfach herrlich.

Und gerade als ich dabei bin wieder weg zu dösen, streicht etwas Kühles meinen Rücken entlang. Ich zucke zusammen und öffne erschrocken meine Augen. Schlagartig wird mir bewusst, dass ich nicht zu Hause bin, dass ich wirklich nicht mehr schlafen sollte – weil ich weiß, wie spät es sein muss und was das zu bedeuten hat. Schule. Und das Klirren, Klingeln, Piepen, das war ein Wecker. Und natürlich sind Wecker da, um Leute zu nerven!
 

Ich packe das Kissen und leg es mir wieder unterm Kopf, wende meinen Kopf Reita zu, der mich anscheinend die ganze Zeit interessiert beobachtet hat. „Morgen“, nuschle ich grimmig und blinzel noch so ziemlich neben der Spur. Ich will nicht aufstehen und schon gar nicht will ich jetzt zur Schule!
 

Reita lächelt und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. „Morgen, du musst zur Schule…“, grüßt er mich. Allerdings komme ich nicht dazu, ihm darauf zu antworten. Denn meine Lippen erregten meine Aufmerksamkeit, als er mich geküsst hat. Verwirrt, führe ich meine Finger zu den Lippen. Sie fühlen sich unbeschreiblich…..komisch an. Irgendwie … ich kann es nicht beschreiben. Trocken aber flüssig zu gleich - wie durch gelatscht. Kommt das von dem Geknutsche gestern Abend?
 

„Deine Lippen sind schön durchblutet!“, gibt mir Reita leicht lächelnd zu verstehen.

„Hä?“, antworte ich Reita verpeilt. „Durchblutet? Woher willst du das wissen?“ Gott, früh ist wirklich nicht meine Zeit. Jetzt bräuchte ich wirklich einen starken Kaffee, der mich wach rüttelt, denn ich verstehe die einfachsten Sachverhalte nicht.
 

„Deine Lippen… sie sind knallrot.“, gibt mir Reita zu verstehen und fährt mit seinen Daumen über meine Unterlippe. Danach trügt er mir einen weiteren Kuss auf, den ich diesmal auch wieder richtig erwidere. Meine Arme schlingen sich um seinen Nacken und ziehe ihn näher zu mir heran. Leider wehrte der Kuss dennoch nicht länger und Reita löst sich von mir mit einem geräuschvollen Schmatzer. „ So gerne ich auch weitermachen wollte, du kannst es dir nicht erlauben. Schließlich bist du derjenige, der zur Schule muss“, rechtfertigt mein Nachbar sein Handeln und schwingt sich aus dem Bett. Ich grummle nur zur Antwort und bleibe demonstrativ liegen. „Schule…. Bäh!“
 

„Hey! Ich fahr dich wenigstens hin…“, bemerkt Reita und versucht so diese Tatsache zu beschönigen. Doch interessierte es mich ja nicht. „Ich hab dir gestern gesagt, dass du das nicht musst. Und wenn ich nicht hingehe…“

„Was du aber tun wirst…“, unterbricht Reita meinen Satz. „Keine widerrede, du gehst zur Schule!“ Ich murre auf, ergebe mich aber. „Ist ja gut… hab ich aber noch Zeit für ne Dusche?“, frage ich pappig. „Ja“, antwortet mir Reita knapp.
 

Ich schmeiße die Decke von meinem Körper und stehe auf. Dabei bin ich nicht ausgeschlafen, nicht bei nur… drei Stunden Schlaf. Ich brauche meine Zeit. Auch wenn an sich für einen strebsamen Japaner gilt, dass wenn man länger als vier Stunden schläft, die Schule nicht schafft. Aber ich bin kein Strebsamer Idiot, der bei irgendwelchen Firmen Arbeiten will und die neuste der neusten Technologien herausfindet. Ich würde sowas gar nicht werden wollen, dass steht mir nicht. Lieber in einem Modeladen Arbeiten oder selber welches entwerfen. Das wäre cool. Und dafür bräuchte ich nicht das Mathematische Wissen von analytische Geometrie oder Logarithmen. Oder nehmen wir Biologie! Wozu das ganze? Ich weiß wie man sich geschlechtlich fortpflanzt. Und ich weiß, dass es Pflanzen wie Tiere gibt, die fressen oder gefressen werden und unseren Körper gut tun, wenn wir sie essen. Welche Pflanze wir nun nicht essen dürfen, erfahren wir nicht in diesem doofen Unterricht. Genau so das ewige Anklagen des Abholzens. Stehe ich denn im Wald und hacke Holz ab? Ich will kein Geologe, Biologe werden oder Tierarzt oder sonst für ein Arzt. Das dürfen ruhig andere machen. Die können sich durch solche Sachen quälen und das alles lernen. Mir reicht es, wenn ich so viel Ahnung in diesen Themen habe, dass ich bestehe. Nur in Fächern wie: Kunst, Musik, Englisch und Japanisch ist es mir wichtig wirklich gut oder sehr gut zu sein, denn die Fächer machen mir Spaß und sind nützlich in einigen Bereichen, die ich eben brauche.
 

Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und strecke mich danach ausgiebig. Dann blinzle ich den verschwommenen Reita an. Hmpf… er ist zu weit weg, als dass ich ihnen ohne Brille scharf sehe. „ Magst du mit unter die Dusche?“, frage ich ihn und tipple auf ihn zu, um sein Gesicht endlich wieder vollkommen scharf zu sehen. Warum habe ich auch nur 90% Sehstärke? 10% mehr und ich hätte ihn noch vollkommen scharf gesehen.
 

„Ist das dein ernst?“, frag er mich und ich verdrehe die Augen. „Natürlich nicht… ich frag um dir zu sagen, dass du das Vergessen kannst…“, murre ich. „Also… willst du mit unter die Dusche, nachdem du Kaffee aufgesetzt hast oder nicht?“
 

„Wer hat denn hier was von Kaffee aufsetzen gesagt?“, fragt Reita, der gerade dabei ist, sich Sachen herauszusuchen. Der glückliche… ich muss wieder einmal die Schlichte – zwar recht schicke- Schulkleidung tragen. „Ich! Wenn ich keinen Kaffee nach der Dusche unter der Nase habe, werde ich den ganzen Tag schlechte Laune haben!“ Reita zieht eine Augenbraue hoch. „Gestern hattest du keinen Kaffee…“
 

„Gestern war ich auch nicht Duschen!“, kontere ich grantig zurück und gehe aus dem Zimmer um meine Klamotten zu holen. „Warum brauchst du nach dem Duschen einen Kaffee? Wenn du ohne Dusche keinen brauchst? Wäre es nicht logischer einen Kaffee zu trinken, wenn man nicht duscht?“, fragt Reita nun und bringt mich dazu aufzustöhnen.
 

„Es geht bei mir nicht immer um LOGIK! Gestern hatte ich dank dir kaltes Wasser im Gesicht und war im Stress überhaupt angezogen in der Schule zu erscheinen. Da denk ich nicht einmal an einem Kaffee! Also setz einen auf! Ich trage dir sonst alles doppelt und dreifach nach und es ist mir Scheiß egal ob das kindisch ist oder nicht!“
 

Mit diesen Worten habe ich all meine Sachen beisammen und gehe geräuschvoll ins Bad. Logik… tze… scheiß auf Logik, ich muss verdammt nochmal wach werden und meine Gehirnzellen erst einmal aufwecken. Doch bevor ich mich ausziehe oder unter die Dusche springe, lucke ich doch noch einmal aus dem Bad hervor. „Kommst du dann noch mit unter die Dusche, oder nicht?“, frage ich Reita, der wirklich gerade in der Küche steht – zu mindestens kommt seine Antwort aus der Richtung. „Ja… ich komm ja gleich, aber dein Kaffee macht sich nicht von selbst! Spring schon mal rein!“
 

„Okay“, antworte ich und verschwinde wieder im Bad. Wie doof stehe ich nun in dem Raum – komme erst jetzt dazu dieses Badezimmer zu begutachten. Und wow. Er hat doch tatsächlich eine traditionelle Dusche. Klo und Dusche sind getrennt. Wahnsinn. Zudem hatte er eine Badewanne, eine Dusche und einen Hocker, wo eben alles Mögliche drauf stand, was zum „reinigen“ dient.
 

Ich mag trotzdem nur duschen, beschließe ich. Das „Handwaschen“, würde mir jetzt zu lange dauern und für ein gemütliches Bad, fehlte mir schlichtweg die Zeit. Sichtlich überfordert mit dieser Erkenntnis, ziehe ich mein Kleidchen über den Kopf und lege es dann sorgfältig zusammen. Es überrascht mich wirklich, dass Reita anscheinend so reinlich ist. Und gerade als ich von ihm denke, betritt er das Bad und blinzelt mich so verwundert an, wie ich mich gerade fühle. „Noch nicht mal ausgezogen?“, fragt er zu mir gewandt und ich schüttelte den Kopf. „Nope… war zu geschockt von dem Bad hier. Meines ist da recht …. westlich eingerichtet. Dusche, Waschbecken und Klo in einem Zimmer. Dass das hier anders ist, hätte ich nicht gedacht.“, antworte ich ihm ehrlich, gehe zu ihm und lasse mich von ihm umarmen. „Naja… Uruha und ich haben uns gedacht, dass es nicht von Nöten ist, dir vollkommenen Komfort zu bieten, da du erstens alleine wohnst, zweitens ich neben an wohne und drittens wir und du nicht zu viel Geld haben um eben alles zu zahlen. Die Wohnung, die dir jetzt gehört, war eben genial. Klein und 4 große Räume mit Bad inbegriffen. Und da sie in diesem Bad eben Klo und Dusche zusammen drin hatten, wollte niemand die haben.“
 

Ich nickte verständnisvoll. Mir machte es nicht, dass ich nur eine Dusche hatte. Es hätte schlimmer kommen können, Beispielsweise nur Katzenwäsche. „Wirst du zum Duschen das Band wirklich dran lassen?“, frage ich Reita neugierig, der daraufhin nickt. „Ja… auch wenn ich es für gewöhnlich abnehme… aber lass uns nicht weiter darüber reden und schnell Duschen, sonst wird dein Kaffee kalt sein, wenn wir fertig sind.“
 

Wir beide ziehen unsere verbleibenden Shorts aus und stehen uns dann zum ersten Mal nackt gegenüber. Es ist mir ein bisschen peinlich, aber versuche ich es durch meine schauspielerische Begabung zu überspielen. Und steige ungeniert in die Dusche. Reita folgt mir schelmisch Grinsend und schließt die Kabine. „Weißt du, mich wundert es viel mehr, dass du, gerade du mich gefragt hast, ob wir gemeinsam Duschen wollen, wenn ich dir noch nicht mal beim umziehen zugucken durfte.“, haucht Reita und knabbert genüsslich an mein Ohr. Ich drehe das Wasser, welches schon auf warm eingestellt ist, auf.
 

„Hm… gemeinsames duschen ist was anderes als umziehen…“, gebe ich zurück und Reita beißt in mein Ohrläppchen rein. „Aua!“, zetere ich: „Wofür war das denn jetzt?“

„Willst du mich verarschen?“, raunt Reita. „Hä?“, gebe ich wieder so intelligent von mir. Was hab ich denn bitte getan? „Gemeinsames Duschen ist doch viel Schlimmer, als einfach mal kurz umziehen, wenn du sogar noch eine Short trägst!“, antwortet Reita mir und lässt von mir ab.
 

„Ansichtssache…“, gebe ich ihm erst einmal kurz zu verstehen, aber als ich wieder seine unglaubwürdige Augenbraue sehe, füge ich – nach einem tiefen Seufzer hinzu: „ Reita…. Ich kenne dich jetzt gerade mal… 5 Tage? Da ist es mir eben unangenehm, wenn nach nicht einmal einen Tag ein mir noch Fremder beim Umziehen zuguckt. Und gestern… ging bei mir sowieso nichts. Ich war verwirrt… und zudem durftest du ja dann auch gucken!“
 

Reita kommt wieder näher, was in dieser Dusche nicht gerade ein großer Weg ist. Haha.

Wir küssen uns wieder und genüsslich schließe ich meine Augen. Und wenige Sekunden später finde ich mich an der Duschwand wieder. Reita schiebt meine Beine Auseinander und ich keuche erschrocken auf. „Nicht!“, protestiere ich, werde knallrot und klammere mich an Reita fest. Ich bekomme Panik. Heftig Schlucke ich den aufkommenden Kloß herunter und blicke Reita schüchtern an. Er hat zwar gesagt, dass er nicht mit mir schlafen will, bevor ich nicht seine Nase gesehen habe, aber irgendwie fühlt sich das hier gerade nicht so an…
 

Reita scheint meine Gedanken zu erraten und lächelt matt. „Sorry!“, entschuldigt er sich und drückt mir einen sanften Kuss auf die Wangen. „Bin leider doch nur ein Mann… und das Wasser steht dir… da konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Naja zu mindestens ist mir dieser kleine Ausrutscher passiert.“ Ich schmunzle. „Schon gut, es ist ja nichts passiert.“

Reita lächelt wieder etwas fröhlicher und nickt mit dem Kopf. „Komm ich seif dich ein… wir haben ja doch nicht mehr all zu viel Zeit mehr.“
 

…..
 

Schon leicht gestresst, gucke ich auf meine Uhr. „Reita, nun mach, wir müssen los!“, zetere ich, während ich mir ein Bento und mein Lycheesaft einpacke. „Jaja… keinen Stress… du würdest es selbst zu Fuß noch rechtzeitig schaffen.“ Reita ist wirklich die Ruhe selbst. Ich sehe zu, wie er sich ganz in Ruhe die Haare stylt, seine Klamotten abschätzend anguckt und sich dann die Frisur wieder anders stylt. „REITA“, schrei ich ihn nun wirklich ungeduldig an. Ich bin dabei sogar so laut gewesen, dass er zusammen zuckte und mich dann doch mal anguckt und mir den Schlüssel zu wirft. „Geh schon mal runter und schließe auf! Ich komme ja sofort.“
 

„Danke!“, geb ich leicht sarkastisch von mir und laufe die Treppen runter auf den Parkplatz. Es stimmt zwar, wir haben noch bisschen mehr als 20 Minuten, aber ich will ja auch nicht auf den letzten Drücker in der Schule erscheinen. Ich war schließlich schon gestern zu spät.

Unten angekommen, schaue ich mich um. Welches Auto ist denn nochmal Reitas? Ich versuche mich daran zu erinnern, welche Farbe es hat. Und ich bin mir so ziemlich sicher, dass es schwarz sein muss. Ich blicke in die Reihe von Autos. Gut es gibt nur Zwei, die schwarz sind. Ich drücke auf den Schlüssel, um es zu endriegeln, doch keines der schwarzen Karossen Blinkten, um mir zu sagen: du kannst dich jetzt in mich hinein setzen.
 

Eine Augenbraue schiebt sich nach oben. Das Auto muss schwarz sein. Hundertprozentig! Ich blicke zum Schlüssel hinab. Vielleicht ist die Batterie schon etwas alle oder der Empfang stimmt nicht. Ich geh noch ein paar Schritte näher an die Autos und drücke noch einmal auf das süße Knöpfchen. Doch wieder tut sich nichts an den beiden Autos. Doch aus dem Augenwinkel blinkt plötzlich etwas auf. Ich wende meinen Blick in diese Richtung, aber da steht kein schwarzes Auto, nur ein recht teuer aussehendes rotes Auto. Ein roter Suzuki, soweit ich es beurteilen kann. Ich blicke wieder zum Schlüssel und wende diesen.
 

„Ach du meine Scheiße“, entkommt es mir, als ich auch auf den Schlüssel das Zeichen für Suzuki erblicke. „Das kann nicht sein“, nuschle ich leise und drücke noch einmal auf den Schlüssel. Nur diesmal um ihn abzuschließen. Und Just auch in diesen Moment schließt sich das rote Auto.

Fassungslos starre ich auf den Wage. Nur langsam bewege ich mich auf ihn zu.
 

Bin ich bekloppt oder was? Reita hat mich niemals von Uruhas Wohnung mit diesem Auto hier her gefahren, und gestern doch auch nicht. Ich streiche mit der Handfläche über den Lack des Autos. „Kizashi“ steht hinten drauf.
 

„Na gefällt er dir?“, fragt mich Reita und umarmt mich von hinten, was mir einen argen Schrecken ein jagt. Nachdem ich mich kurzdarauf wieder gefangen habe, frage ich ihn sofort, was es sich mit diesem Wagen auf sich hat. Er lacht. Lacht lauthals. „Steig ein Ruki, das erklär ich dir auf dem Weg“, gibt er mir zur Antwort, wuschelt mir durch die Haare, drückt mir einen Kuss auf die Wangen und ehe er von mir ablässt, nimmt er sich seinen Schlüssel und öffnet das Auto wieder. Wie paralysiert stehe ich noch immer da, als Reita schon längst an seiner Tür angekommen ist. „Willst du da Wurzeln schlagen?“, ruft der Blondschopf zu mir und löst damit meine Starre. „Nein, sorry, will noch immer nicht in meinem Schädel, dass das Auto dir gehört. Ich hoffe echt, dass du wirklich kein Yakuza bist.“ antworte ich ihm, während ich zur Beifahrertür gehe.
 

Wieder lacht Reita. „Keine Sorge. Ich hab dich nicht angelogen. Das Auto hier ist nur ein Geschenk, welches ich dieses Jahr bekommen habe.“ Wir schnallen uns beide an. Er lässt den Motor an parkt aus und fährt los. „Dann hast du Yakuza als Freunde?“, frage ich skeptisch und bekomme von meinem Freund einen verwunderten Blick. „Was hast du denn andauernd mit den Yakuzas? Sehe ich wirklich so aus, als würde ich mit denen verkehren? Denk daran ich bin mit Uruha befreundet.“, sagt er schief grinsend und konzentriert sich wieder auf die Straße. „Nein, ich bin kein Yakuza, noch habe ich sie als andersweitere Freunde. Das Auto war ein Geschenk meiner Eltern. Aber über sie habe ich dir noch nie was erzählt.“
 

„Ach ist nicht wahr“, gebe ich sarkastisch von mir und Reita blickt mich endschuldigt an. „Tut mir leid.“, nuschelt Reita leise an mich gewandt. „Schon gut“, gebe ich ihm zu verstehen und schmunzle wieder. „Naja. Mit dem Wagen, kannst du wirklich angeben.“, gebe ich zu. Er sieht ja nicht nur von außen Teuer aus. Auch von innen. Das ist echt der reine Wahnsinn.
 

Reita und ich gucken uns kurz an und es ist schön anzusehen, wie er lächelt. Ich bin irgendwie stolz ihn als mein Freund zu bezeichnen. Wobei ich es doch erstmal lieber nicht tue. Schließlich dachten alle in der Schule, dass Uruha mein Freund ist. „Wie kommt es aber dazu, dass ich den Wagen erst jetzt zu sehen bekommen habe?“, frage ich Reita schnell, bevor ich daran denke, was mich heute noch erwartet.

„Nun, der Wagen hier war in der Werkstadt und der schwarze war ein Übergangsauto.“

„Und wie kommt es, dass das Auto heute Morgen hier ist?“, frage ich ihn weiter aus.

Er überlegt kurz, zu mindestens sieht es so aus. „Nun. Wie ich dir schon gesagt habe, ich hab dir nicht alles über mich erzählt. An sich würdest du fast recht haben, wenn du sagst: gar nichts. Aber das liegt daran, dass ich es nicht gerne tue.“
 

Ich überdenke seine Worte und ich muss ihm recht geben. Ich wusste eigentlich gar nichts. Außer dass er Lycheesaft mag, mit Uruha in der Schule war, sie auch ein Paar waren und das er mich erst nicht zu sich holen wollte.
 

„Nun ja, sagen wir es mal so. Ich wäre wohlhabend.“, konstatiert Reita und seiner Stimme ist anzumerken, dass er das Thema ebenso wenig gerne anspricht, wie die Sache mit seinem realen Namen, seinem Beruf und seine mysteriöse Nase.
 

„Aber du bist es jetzt nicht mehr?“, gebe ich vorsichtig von mir und bekomme ein Nicken zur Antwort. „Ich bin es nicht mehr, weil meine Eltern mich so gesehen verstoßen haben, als ich bekannt gegeben habe, dass ich auf Uruha stehe und dann noch eine Band gründen will, mit ihm zusammen.“ Reita atmet einmal tief ein und wieder aus. „Aber sie konnten auch nicht ganz von mir los lassen. Ich bin der jüngste der Familie. Ich bin demnach nicht die Vorzeigeperson, aber dennoch gibt es Regeln bei den „Reichen“. Demnach mussten sie mich verstoßen und benachteiligt behandeln und das tun sie eben auch.“
 

Reita schaltet den Motor ab, da wir an der Schule angekommen sind. Er guckt mich an und spricht weiter: „ Ich muss demnach auf meinen eigenen Beinen stehen. Nur zu besonderen Anlässen, bekomme ich wirklich etwas, was sich an sich gehört. Dieses Auto ist ein Suzuki Kizashi 1. Nicht das neuste Modell. Das wäre auch zu viel wiederrum. Es ist nur eine „kleine“ Aufmerksamkeit. Aber sie genügt mir vollkommen. Ich weiß, dass ich ihnen nicht egal bin und ich weiß auch, dass sie mir helfen würden, wenn ich es wirklich bräuchte.“
 

Ich schnalle mich ab und lehne mich mit verschränkten Armen in den Sitz. „Also heißt das, dass du ein reicher Schnösel bist?“, frage ich ihn und blicke ihn an. Er schnallt sich ebenfalls nun ab und lehnt sich zu mir. „Nicht ganz. Ich war einer.“ Reiter kommt immer näher zu mir heran und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Den ich ohne weiteres mit kribbeln in der Magengegend annehme. „Ich bin nicht mehr reich, noch bin ich eigentlich wie ein reicher Schnösel aufgewachsen. Ich fand es um ehrlich zu sein Scheiße. Ich mochte mich als Kind nicht benehmen.“ Reita grinste. „Deswegen kam ich schließlich hier her. Dank meinen Eltern bin ich auch nie von dieser Schule geflogen.“ Ich gucke zu der Schule herüber und ich weiß, dass es Zeit ist, sie zu betreten. Ich drücke Reita einen flüchtigen Kuss auf und steige aus. Zu meiner Verwunderung tut mir Reita das gleich und flitzt zu mir herüber, um mich nochmal in die Arme zu nehmen.
 

Die Schüler auf dem Schulhof, oder die, die an uns vorbei gehen, beobachten uns mehr als interessiert. Sie tuscheln untereinander und kichern. Reita bekommt das genauso mit wie ich. „Siehst du ich bin perfekt zum angeben.“, gibt er strahlend von sich und grinst den Mädchen keck zu. Die darauf hin sofort rot werden. Ich jedoch grummle genervt. „Tze. Wag es jetzt aber nicht mich zu küssen“, zische ich ihm leise zu und erhalte einen mehr erstaunten Blick. „Was? Wieso?“
 

„Ich bin mit Uruha zusammen, nicht mit dir!“ Reita guckt mich vollkommen irritiert an und entfernt sich ein paar Schritte. „Was?“, kommt es völlig schockiert.
 

Ich atme ruhig aus und gucke zur Seite. „ Hier in der Schule… seit gestern…aber ist egal. Ich muss jetzt los. Danke, dass du mich gefahren hast.“ Mit dem Worten verabschiede ich Reita und laufe zur Schule. Erst kurz vor der Eingangstür gucke ich noch einmal zu Reita zurück. Er steht noch immer an der Beifahrertür und guckt zu mir herüber. Seinen Blick kann ich von dieser Entfernung nicht deuten, aber dass er nicht begeistert ist, ist mir schon klar. Ich bin es ja selber auch nicht.
 

Mit trauriger Miene, betrete ich das Gebäude, wie auch mein Klassenzimmer.

„Hey, was ist los Ruki?“, werde ich auch sofort von meinem Banknachbarn gefragt. „Einiges…“, nuschle ich Kai zu. Dann klingelt es auch schon zu Stunde und ich setze mich stillschweigend auf meinem Platz.
 

Ich spüre, wie Kai mich während der Stunde interessiert mustert. Und nachdem er das schon fast 30 Minuten macht, gebe ich mich geschlagen und schreibe einen Zettel. „Ich erzähl` s dir ja, in der Pause auf dem Dach! Und jetzt guck wen anderes die ganze Zeit an!“

Kai strahlt als er das liest und achtet nun grinsend auf den Unterricht. Was für ne Type.
 

Und als es dann klingelte, galt seine ganze Aufmerksamkeit wieder mir. Total amüsiert darüber schüttle ich grinsend den Kopf. Stehe mit ihm auf und gemeinsam gehen wir zu unserem Platz auf dem Dach. Und kaum dort oben angekommen, bombardiert mich Kai mit Fragen.
 

„Was ist los Ruki? Was ist passiert? Hattest du Streit? Ist dein Haustier gestorben? Ist…“

„Bleib ruhig Kai!“, versuche ich ihn zu beruhigen. Und Kai verstummt dann auch sofort. Dankbar dafür nicke ich ihm zu und nehme am Gitter Platz. „Man könnte sagen, dass ich Streit hatte. Allerdings ohne richtiges Streitgespräch.“ Kai setzt sich im Schneidersitz neben mir hin. „Mit wem? Uruha? Aoi? Oder Reita?“
 

Verblüfft gucke ich Kai an, der alle meine Freunde per Namen nennen konnte, bis mir wieder einfällt, dass wir uns gestern ja bei Aoi getroffen haben. „Reita“, gebe ich ihm erstmal kurz und bündig zu verstehen, dann spreche ich weiter: „An sich läuft es gut zwischen uns. Wir sind gestern untereinander offiziell zusammengekommen. Uruha und Aoi wissen davon jedoch noch nichts, aber sicher können sie es sich schon fast denken.“
 

„Aber?“, unterbricht mich Kai. „Was ist schief gelaufen?

Ich zünde mir eine Zigarette an und erzähle weiter. „Heute hat mich Reita dann zur Schule gefahren. Nur mir ist erst wieder eingefallen, dass hier in der Schule ja Uruha mein Freund sein sollte. Reita habe ich das dann eben beim Abschied gesagt. Dass hier in der Schule offiziell Uruha mein Freund ist. Naja und er wusste nichts davon.“
 

„Oh“, kam es knapp von Kai. „Naja doofe Sache, aber ich denke das wird schon wieder. Reita wird sicher noch das Gespräch mit dir suchen und du wirst sehen, dann wird wieder alles.“ Ich schmunzle leicht und gucke zu Kai hinüber. „Naja an sich bedrückt mich nicht der Inhalt. Eher das Gesicht welches Reita gezogen hat. Aber ich wollte ihm nicht erklären was gestern hier in der Schule los war.“
 

Kai guckt mich verständnisvoll an. „Ich versteh was du meinst. Aber ich denke Reita wird nur irritiert gewesen sein, vielleicht auch kurz verunsichert. Aber wenn du und er, es eben offiziell gemacht habt, mit zusammen sein, wird er doch nicht denken, dass du wirklich noch mit Uruha zusammen bist.“

„Ich weiß“, gebe ich seufzend zu, aber dennoch hab ich ein schlechtes Gefühl. Einfach weil ich ihn so stehen gelassen habe. Ich seufze wieder. „Kai…?“, frage ich leise. Der Angesprochene guckt mich fragend an. „Können wir die nächsten Stunden nicht Schwänzen und wir reden hier oben noch ein wenig miteinander?“

Kai steht auf und Klopft sich den Staub von der Uniform. „Meinetwegen. Aber das sollten wir nicht zu oft machen, sonst kommen wir doch noch in Schwierigkeiten.“

„Was? Ist da dein ernst?“, entkommt es mir überrascht. Ich hatte jetzt doch eher mit einem „Nein“ gerechnet.

„Japp“
 

…...
 

Wir liegen noch immer auf dem Dach als die sechste Stunde zu Ende ist. Kai und ich haben wirklich einfach so Geschwänzt. „So an sich könnten wir jetzt in die Mensa und uns Essen holen, was?“, schlage ich Kai vor. Dieser streckt sich erst einmal ausgiebig und zerdrückt dann seine Zigarette.

„Und zum Schluss nochmal zu Mathe?“, fragt er.

„Hm… von mir aus. Aber nur wenn wir vorher noch Zigaretten kaufen.“ Ich zerdrücke ebenfalls meine Zigarette, die sicherlich schon meine zwanzigste an diesem Tag ist und somit meine Packung leer.

Ich stehe auf und klopfe mir den Dreck von den Klamotten

Dann gucke ich auf den Schulhof.
 

„Sie sind alle so klein“, konstatiert Kai und ich pflichte ihm bei. „Wie Ameisen“

Ich überfliege den ganzen Schulhof einmal und will mich gerade wieder abwenden, als ich etwas erkenne, was mir gerade eiskalt den Rücken runter läuft. Der rote Suzuki.
 

„Ach du verfickte Scheiße“, platzt es mir überraschend hervor. „Was ist denn Los?“

Ich sehe Kai mit großen ängstlichen Augen an. „Reita ist hier!“
 

…….
 

Schnell laufen wir die Treppen hinunter. „Shit, ich hab es wirklich vollkommen vergessen, dass wir gestern noch gesagt haben, dass er mich heute besuchen kommt.“ Wir rennen schnell den Flur entlang und ich gebe Kai meine Tasche. „Wir sehen uns in Mathe wieder“, verabschiedet mich Kai und nimmt mir meine Tasche ab. „Boah Scheiße. Ich hoffe er bekommt nicht raus dass ich geschwänzt habe.“, sage ich noch schnell zu Kai, um die Nervosität los zu werden. „Wird schon schief gehen und nu ….“ Ich nicke Kai dankend zu und laufe weiter, Richtung Mensa. Doch bis zu ihr komme ich nicht, denn an der Treppe nach unten angekommen, werde ich von hinten gepackt. „Was zum?“

„Na wo wollen wir denn so schnell hin Herr Matsumoto?“

„Ja nicht zu ihnen, Frau Stellvertretene Direktorin“, gebe ich genervt von mir.

Diese Antwort scheint ihr nicht besonders zu gefallen. „Wie redest du denn mit mir?“, fragt sie mit nämlich sehr beleidigt arrogant.

„So wie sie mit mir reden?“

„Das verbitt ich mir!“

Ich verdrehe meine Augen. „Ja, ich mir auch und jetzt, lassen sie mich los!“
 

„Ach Fräulein Dickhaut, kaum sind wir großen weg und schon haben sie ein neues Opfer?“, ich zucke zusammen. Die Stimme kenne ich. Aber was macht er hier. Ich wende meinen Kopf zu Uruha der breit grinsend leichtfüßig zu uns hoch kommt. „Kouyou Takashima!“, brummt die Stellvertretene Direktorin. „Ja anwesend, wie immer, wenn Sie meinen Namen so betonen.“

Ich beiße mir auf die Unterlippe um nicht gleich loszulachen.

Uruha grinst mich an und guckt dann zu der Frau des Direktors. „Lassen sie ihn los, oder ich zeige sie an! Für Missbrauch an Schülern.“, sagt er gelassen aber auffordernd. Zu meiner Verwunderung tut sie wie geheißen. Jedoch mit einem sehr feindseligem Blick. „Was machst du hier Takashima? Du bist kein Schüler dieser Schule mehr oder wie Suzuki ein unwirklicher Lehrer“
 

Uruha lächelt. „Wissen sie, ich wollte, wie in früheren Zeiten einfach eine kleine Plauderstunde mit ihnen führen. Sie wissen ja gar nicht, wie sehr mir das gefehlt hat.“

Die Frau des Direktors schnaubte. Dann blickte sie zu mir. „Wir sprechen uns noch“, grummelt sie und rauscht an mir und Uruha vorbei.
 

Grässliche Tante.
 

„Ah, so beliebt wie immer dieses Walross“, sagt Uruha so vergnügt wie ein Kleinkind und bekommt somit meine Aufmerksamkeit.
 

„Was machst du hier?“, frage ich Uruha, der mich erstmal umarmt. „Reita hat mich hier her entführt. Er meinte ich soll dich holen kommen, da ich hier ja dein Freund bin und nicht er.“
 

Ich blicke schuldbewusst auf den Boden. Reita muss doch nicht gleich Uruha vorschicken.Uruha weiß doch eigentlich nicht einmal, dass Reita und ich zusammen sind. Jetzt müsste er es wohl wissen.
 

„Hm… komm mit“, fordert Uruha mich lieb auf, fischt meine Hand und umschließt seine Hand mit meiner. Sie ist ganz warm und weich. Ich seufze. Uruha blickt zu mir. „Reita hat mir erzählt dass ihr jetzt mehr oder weniger zusammen seit.“
 

„Was heißt mehr oder weniger?“, frage ich unsicher verwirrt.

„Das ist meine Definition davon. Ich finde es gut, dass du dich super mit ihm verstehst. Was sicher aufgefallen ist, als ihr gestern bei Aoi und mir wart, aber ich denke das Reita nicht klug gehandelt hat. Es ist zu früh.“

„Warum?“

„Weil du zu wenig von ihm weißt“, erläutert Uruha sich.

„Aber…“

Uruha schüttelt den Kopf und legt mir einen Finger auf die Lippen. Er zieht mich stumm mit sich nach draußen. In Richtung Auto. Wieder gucken uns die anderen Schüler an und tuscheln.

Ca. bei ein Drittel des zu gehenden Weges bleibt Uruha plötzlich stehen und zieht mich zu sich heran, um mich zu küssen. Danach guckt er zu den Mitschülern. „Zufrieden?“, fragt er zu meinen Mitschülern und funkelt sie böse an.
 

„ Uruha?“

„Hm…“

„Warum hast du dich wirklich von mir getrennt?“

Uruha wendet seinen Blick von den Mitschülern ab, die schleunigst das Weite suchen beißt sich auf die Lippen. „Das hab ich doch gesagt.“

„Aber das macht keinen Sinn. Reita ist genauso alt wie du. Und du hast nicht mal wirklich etwas gegen uns, wäre da nicht das zu früh, wegen meines Unwissen. Es ist sogar fast so als hättest du es darauf abgesehen gehabt, dass ich mich vielleicht in ihn verliebe, oder anders rum.“

„Das ist nicht wahr“, verteidigt sich Uruha. „Das ist nicht wahr Ruki. Ich hatte es nicht darauf abgesehen.“ E seufzte und schaute mir direkt in die Augen.

„Vor was willst du mich schützen?“, frage ich Uruha, der daraufhin wieder seufzt.

„Vor… ach scheiße… Ich wollte dich nicht verletzen Ruki. Als ich dich kennenlernte, war ich sowas von hin und weg von dir. Unsere Beziehung lief auch echt traumhaft… aber dann traf ich auf Aoi, der einen Mitbewohner in Tokyo brauchte. Das war ca. ein Monat vor unserer Trennung. Ich habe ihn eben Kennengelernt, bei der Suche nach einer Wohnung und ich wollte mich ihm vorstellen. Auf Anhieb waren wir uns sympathisch. Und er beschloss dass ich mit ihm einziehen darf.“ Uruha lächelt verträumt. „Naja und irgendwie ging er mir nicht aus dem Kopf, so wie du mir nicht aus dem Kopf gingst als ich dich kennen gelernt habe. Nur irgendwie, so empfand ich stärker. Allerdings habe ich dich auch noch im Hinterkopf gehabt. Und ich wollte nichts überstürzen. Ich wusste schließlich, du wärst jemand der mir treu bleiben würde. Doch das Gefühl bei Aoi wurde immer stärker. Meine Lage wurde damit schlimmer und schlimmer. Ich wollte dir nicht fremd gehen. Nein, das wollte ich dir nicht antun. Aber ich hatte auch nicht den Mut dir zu sagen, dass ich mich in einen anderen Verliebt habe. Und so kam eben der Trennungsgrund zustande, den ich dir erzählt habe. Es tut mir leid.
 

„Lief zwischen dir und Aoi etwas?“ Uruha schüttelt den Kopf. „Nein, damals nicht und bis heute auch nicht. Er meidet mich zwar auch nicht. Aber mehr als Kuscheln und Zwei Küsse – was ich, wenn ich die Zeit bedenke, nicht als was am Laufen nennen würde, gab es nicht.“

„Warum warst du nicht schon vorher so ehrlich.“, frage ich nuschelnd eher zu mir als zu ihm, dennoch antwortet er. „ Es gab zwei Gründe. Einmal konnte ich es nicht und zum zweiten wollte ich dich nicht verlieren. Ich wollte dich nicht bei deinen Eltern lassen. Und ich dachte wenn ich die Trennung anders begründe, würdest du nicht böse auf mich sein und wir könnten uns noch fast wie immer behandeln. Stell dir vor ich hätte dir gesagt ich liebe wen anderes. Du hättest es dir nicht getraut zu mir in die Nähe zu ziehen.“
 

„Das kann ich nicht beurteilen.“, gebe ich ehrlich zu.

„Ruki. Ich wollte dich nicht nach Tokyo holen, um dich zu verkuppeln. Sondern anfangs wirklich nur damit du woanders aufwächst als bei deinen Eltern, die dich geschlagen haben für all deine Fehler, die du getan hast und das nur weil sie ihre Aggressionen nicht im Griff haben.

Allerdings wusste ich auch, dass Aoi und ich zusammen dir auf Dauer auch nicht gut tun. Weil du merken würdest, dass er der Mann ist, dem ich verfallen war, er der Grund unserer Trennung war. Also kam mir Reita in den Sinn. Er war perfekt und zudem Single. Und bei dem Gedanken kam mir im Hinterkopf der Gedanke, dass ihr süß zusammen aussehen würdet.“ Ich laufe bei den Worten rot an. Sowas sagt man doch nicht.
 

„Doch Es war echt schwierig ihn zu überreden, dass er mir hilft und auf dich aufpasst, bzw. dass du fast bei ihm einziehen darfst. doch als ich ihn entführt habe und er…“

„und er mich sah mit meinen blonden Haaren hat er zugesagt.“, beende ich seinen Satz und Uruha guckt mich verdutzt mit offenen Mund an. „Öhm, ja, so ungefähr.“

„Hat mir Reita schon erzählt.“
 

„Verstehe. So gemein Formuliert kann es nur so sein.“ Uruha grinst. „Ja das war der Anfang. Und danach ging er mir auf die Nerven. Er war total nervös als ich ihm erzählte, dass du wirklich hier her ziehst. Aber jetzt Schluss mit dem Thema das kann er dir selber auch noch erzählen.“ SO ergreift er wieder meine Hand und wir laufen das restliche Stück zum Auto, wo Reita schon griesgrämig wartet. Ich schlucke. „Er ist von der gestrigen Sache nicht begeistert, dass wir hier eben ein paar sind“, kichert Uruha. „Und sicher von eben auch nicht. Aber wie du ihm gesagt hast hier auf dem Geländer bin ich dein Freund, was meiner Meinung nach ein guter Schutz ist.“
 

„Schutz vor was?“

„Hm? Oh weiß nicht, vergiss es“
 

„Nun kommt endlich rüber! Die Pause ist gleich um!“, plärrt Reita ungeduldig. „Du kannst froh sein, dass du ein Freund bist und sein Ex. Sonst hätte ich dir den Hals umgedreht. Ihn einfach vor meinen Augen zu Küssen“, giftet Reita Uruha an, was ihm zum kichern bringt. „Du bist ja nur Eifersüchtig.“
 

„Fick dich! Bin ich nicht!“

Reita nimmt mich fest in den Arm. „Lass mich nie wieder mit halben Infos stehen.“, flüstert mir Reita ins Ohr. Und ich war kurz davor, mich lieb mit einem „es tut mir Leid“ zu entschuldigen. Doch tat ich es nicht. Sondern antworte ihm ehrlich: „Jetzt weißt du wie ich mich fühle. Ich hab doch nur halbe Informationen von dir.“ Reita drückt mich fester und versteckt sein Kopf in meinen Haarschopf. „Dass tut mir leid. Ich wünschte ich könnte mehr erzählen… ich wünschte mir dass es kein Problem wäre. Aber dem ist nicht so.“ Nach den Worten küsst er mich.

„Aber es wird sich bald ändern.“, mischt sich Uruha ein und bewirkt somit, dass Reita den Kuss unterbricht und Uruha ernsthaft anguckt. Uruha seufzt. „Sorry Reita. Aber wenn wir da logisch ran gehen… es wird nicht lange mehr dauern. Höchsten… wirklich höchstens ne Woche.“
 

Ich gucke zwischen beiden hin und her. Es gefällt mir nicht, dass ich hier der einzige unwissende bin und sich diese Spannungen aufbauen. Besonders weil sie so gesehen über mich und mein Wissen redeten. Das Thema soll aufhören.

„Es ist mir gerade Egal, was ich weiß und was nicht. Das Thema habe ich schon oft genug angesprochen. Lasst uns also bitte das Thema wechseln. Die Pause ist wirklich nicht mehr all zu lang und ich habe Hunger.“
 

Uruha und Reita gucken zu mir und fangen an zu lachen. „Na dann ab in die Mensa“, beschließen Uruha und Reita gleichzeitig.

invisible wall

leider keine rundens erstmal >.<

ich schaff es nicht, da ich nach jetzt gleich los muss

und es danach nach österreich geht sorry

aber hier eines der erwarteten Kapitel. endlich XD

ich hab es nicht mehr nochmal durchgelesen

folgt wenn ich wieder nach hause komme. Dann schreib ich auch rund ens

also wenn ihr denen aus dem weg gehen wollt müsst ihr mir irgendwo Bescheid geben dass ihrs gelesen habt.

hoffe es gefällt

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Ich pelle mich aus meiner Jacke und hänge sie an die Garderobe von Reitas Flur. Eben besagter ist in die Küche und stellt dort die Einkäufe hin, die wir eben besorgt haben. Ich tipple ihm mit kurzer Verzögerung nach und helfe erst einmal die Sachen ordnungsgemäß zu verstauen. Wir haben echt alles Mögliche gekauft. Sogar Gemüse! Ich habe im Supermarkt darauf noch nichts entgegnet, doch jetzt, als ich die Gurke so in den Händen halte… „Sag mal Reita, ich dachte du magst kein Gemüse?“
 

„Tu ich auch nicht. Aber manchmal ist es unvermeidlich welches zu kaufen.“, antwortet er, dreht sich zu mir um, nimmt mir die Gurke aus der Hand und legt sie auf den Tisch. „Hm, du hast sie also nur gekauft, damit ich sie Essen kann?“

„Nein, das auch wieder nicht. Ich hab sie schon für uns beide gekauft. Ich esse zwar nicht gerne Gemüse, aber ganz ohne geht es manchmal auch nicht. Zudem finde ich Blumenkohl, Spinat, Rosenkohl oder Brokkoli ganz schrecklich und Paprika. Gurke ist ja fast nur Wasser, also geht das schon klar.“ Ich schüttle den Kopf. „Und was willst du mit fast nur Wasser machen?“
 

Reita der gerade dabei ist Reispackungen in den Schrank zu stopfen guckt mich irritiert an. „Essen?“, fragt er mit leicht unsicherem Ton, dann grinst er jedoch. Und dieses Grinsen wollte mir nicht gefallen, denn jetzt sieht Reita mehr als Pervers aus. „Oder hast du was anderes mit der Gurke vor?“

Ein schauer geht mir durch Mark und Bein. Die Betonung lag so auf das Wort Gurke, dass ich mir bewusst bin, worauf Reita anspielen will. Und zum Glück bin ich ein wenig Schlagfertig. „Ja, und zwar dir die in den Hintern stopfen, vielleicht hörst du dann endlich auf an so ein Kram auch nur zu denken!“
 

Reita lacht. Wieder einmal. „Ich esse Gurken an sich nur nebenbei um wenigstens ein wenig gesund zu leben.“, sagt Reita und küsst mich einmal auf die Mundwinkel. „Ich will dir doch noch ein bisschen erhalten bleiben.“ Mit seinen kräftigen Armen umarmt er mich und drückt mich in Richtung Esstisch. Als ich schon an ihn andocke, küsst er mich auf den Mund. Meine Augen fallen mir automatisch zu und meine Hände krallen sich an seinen Haaren fest. Mein Herz rast immer wenn er mich so küsst wie jetzt. Wir bewegen unsere Lippen perfekt gegeneinander, so als wären diese Lippen wirklich nur für meine bestimmt. Der Kuss wird intensiver und Reita presst mich immer mehr an seinen Körper heran. Als ich dann keine Luft mehr bekomme unterbreche ich den Kuss und schlage meine Augen auf.
 

Wir beide sind so ziemlich aus der Puste gekommen. Und unsere beiden Brustkörbe heben und senken sich viel zu schnell im Wechsel. „Ich liebe dich“, hauche ich leise. Reita lächelt wieder sehr sanft und ehrlich. „Ich dich auch.“ Er umschließt kurz meine Hand und drückt sie. „Aber jetzt schmeiße ich dich raus.“

„Was?“ frage ich völlig irritiert. „Wie jetzt? Wieso denn?“

„Weil ich kochen will! Ich schmeiß dich ja nicht aus der Wohnung, sondern nur aus der Küche heraus. Und keine Widerrede!“ „Aber…“ Reita legt mir einen Finger auf die Lippen „Keine Widerrede hab ich gesagt. Du kannst ja in der Zeit fernsehen und mich von dort aus unterhalten. Aber in der Küche möchte ich dich nicht sehen.“

„Hm“, grummle ich, schlurfe wirklich aus der Küche und setze mich auch noch wirklich auf die Couch. Ich seufze und lehne mich nach hinten, lasse meinen Kopf nach hinten fallen und sehe, auf dem Kopf, wie Reita sich eine Schürze umbindet.

Reita kommt so auf mich zu und legt seine Hände an meine Wangen. Ich blicke zu ihm auf. Seine Augen sind direkt über meinen, nur eben verkehrt herum.
 

„Hey. Nicht bockig sein.“, raunt Reita und guckt mich mit seinen Mandelaugen mit einen solch weichen Blick an, dass mein Puls sich wieder erhöht und mein Herz schwerer wird und dafür umso kräftiger schlägt. Sanft streichelt Reita meine Wangen mit seinen Daumen. „Weißt du, ich bin dein Gastgeber und Freund und ich möchte dir jetzt eben etwas zu Essen zaubern. Ich bin kein großer Koch oder jemand der es gerne macht. Aber irgendwie, will ich das jetzt machen. Ohne mir helfen zu lassen. Ich kann das, das weiß ich.“

Ich lasse meine Augenlieder zufallen. „Dann mach das eben alleine. Soll mir recht sein.“

Ich grinse leicht - nicht doll, denn mir ist in Wirklichkeit nicht so danach. Ich habe nämlich noch immer Uruhas Worte im Kopf. Die ich nicht abzustreiten versucht habe.
 

Dass wir jetzt ein Paar sind, haben wir zu schnell beschlossen. Ist das so? Hätte ich warten sollen? Können diese drei Geheimnisse wirklich so entscheidend sein? „Hey Ruki, worüber denkst du nach?“, dringt es leise an mein Bewusstsein und ich weiß, das Reita mich das gefragt hat. „Später…“, gebe ich ernst von mir und Blicke Reita endschlossen in die blauen Augen. Dieser nickt mir verstehend zu. „Gut dann geh ich fix kochen.“
 

„Halt dich dennoch an die Zeit, die auf dem Rezept drauf steht. Ich hab keine Lust auf rohes Fleisch und so ein Essen wie es Aoi gemacht hat.“

„Tze… ich bin nicht so bescheuert“, winkt er meine Aussage ab. Ich blicke ihn lächelnd hinterher. Naja. Ob das was wird. Eigentlich traue ich Reita das Kochen nicht zu. Ich richte meine Brille und schalte dann wirklich den Fernseher an und gucke Nachrichten. Mal sehen, was die Welt uns heute bereit hält…
 

Hm Flugunglück hier, ein Schiff von Piraterie übernommen und wieder ein gesuchtes Mädchen in meinem Alter. Ich beuge mich nach vorn, stütze meinen Kopf in die Handfläche und Folge diesen Bericht mit hoher Aufmerksamkeit. Das Mädchen ist sechsen, hatte lange schwarze Haare und sehr weiche Gesichtszüge. Sie ist wirklich hübsch anzusehen und ich könnte es verstehen, wenn sie viele Anwärter hat. Was jetzt eigentlich so ziemlich keine Rolle spielt. Wenn heut zu Tage ein Mädchen entführt wird, ist es wenn man es findet schon längst tot. Ich seufze. Und gucke mir nochmal das eingeblendete Bild an.

Irgendwie kommt sie mir bekannt vor.
 

Es kann ja durchaus sin, dass ich sie schon einmal gesehen habe. Aus Tokyo kommt sie ja.

Ich höre Reita zu mir langsam kommen und drehe mich zu ihm um. „Das Mädchen haben sie schon gestern gezeigt.“, sagt Reita und guckt auf die Mattscheibe. „Sie geht eigentlich auch auf die Schule, auf der du gerade bist“, offenbart mir Reita und ich gucke ihn mit großen Augen an. „Woher weißt du das?“

„Das haben sie gestern gesagt und dort auch Mitschüler befragt. Zudem ist sie die Schwester einer ehemaligen Schulkameradin von mir. Ich gucke ihn noch verblüffter an. „Was echt?“

„Ja… aber ich bin nicht unbedingt mit ihr befreundet gewesen. Uruha war ihr Schwarm und daher hab ich sie kennengelernt. Sie sieht ihrer Schwester sehr ähnlich.“

Ich gucke wieder zum Fernseher, wo sie gerade darum bitten, wenn irgendwem etwas auffällt Bescheid zu geben.

„Was macht ihre Schwester jetzt?“, frage ich Reita.

Reita denkt kurz nach. „Ich bin mir nicht sicher… aber ich glaube sie will Juristin werden und studiert dafür in Osaka.“
 

Ich nicke und stelle dazu keine weiteren Fragen. Reita setzt sich stumm zu mir und legt einen Arm um meine Schulter. Ich gucke ihn verwundert an. „Bist du schon fertig?“

„Nein, aber ich muss nicht die ganze Zeit in der Küche hocken, wenn sie von mir nichts verlangt, weil ich warten muss.“ Reita gibt mir ein Kuss auf den Kopf. Danach bette ich diesen auf seine Schulter.

„Irgendwie kratzt es mich, diese Vergewaltigungen und Ermordungen. Ich versteh es als Kerl nicht, wieso das andere machen. Auch wenn ich auf Kerle stehe, ich entführe sie ja schließlich auch nicht gleich und fick sie und ergötze mich daran. Selbst als ich dachte, dass ich auf Frauen stehe….“

Reita streicht meine Haare und hört – so scheint es mir – er dem zu, was gerade die Mattscheibe zum Aufleuchten bringt. „ Ich könnte es auch nicht. Wenn ich Sex wollte, könnte ich zum Bordel gehen. Gut, wenn ich noch so jung wäre wie du… wäre das etwas schwieriger, aber ich hatte Uruha in dem Alter.“ Reita grinste und man sieht ihm an, wie er an die Vergangenheit denkt. „Bei mir war es sicher fast wie bei dir. Auch Uruha war mein erster und das wollte ich eigentlich gar nicht erst wahr haben. Doch wir wurden ein Paar. Und wir standen über den anderen. Wir waren verrückt. So ein Scheiß was wir alles gemacht haben. Aber es war auch vorher zu sehen, dass es nicht ewig halten würde. Wir waren Pubertierende Jungs. Wir haben einander ausprobiert uns entdeckt…. Mehr als sich nur selber zu berühren. Und wir merkten, dass wir den Sex mehr mochten. Keine Ahnung warum. Ich mochte die Mädchen eigentlich damals. Ich fand sie sexy – zu mindestens viele. Ich finde auch heute noch einige durchaus… anziehend. Uruha damals, sah auch schon aus wie ein Mädchen. Er hatte langes schwarzes Haar. Du hättest ihn mal so sehen müssen.“ Reita lacht. „Also ich denke, die die es machen, sind entweder stark verzweifelt, oder sind wirklich krank im Kopf. Ich war recht zufrieden mit meinem Leben. Ich konnte nicht klagen. Auch als meine Eltern mich verstoßen haben. Ich kann sie verstehen. Wobei ich eigentlich nicht wirklich schwul bin. Ich bin fest überzeugt, dass ich bi bin und es auf die Person drauf ankommt.“
 

Ich gucke zu Reita hoch. Bi sagt er. Irgendwie eine Verschönerung um nicht schwul zu sagen. Aber wenn ich so darüber nachdenke… Bevor ich Uruha getroffen habe, wollte ich auch den Mädchen unter den Rock gucken und wissen, was sich darunter verbirgt. Hm ob ich auch nur bi sein könnte? Und ich nur angenommen habe auf Männer zu stehen, weil ich Uruha geliebt habe? „Ich kann eigentlich gar nicht wirklich mitreden.“, gebe ich wieder einmal zu. „Ich habe weder mit einem Mädchen geschlafen noch mit einem Kerl.“
 

Reita und ich gucken uns an. „Wie alt warst du eigentlich, als du Uruha kennengelernt hast?“ „Naja zu jung um Sex zu haben vielleicht nicht, aber so jung, dass ich noch nicht das direkte Bedürfnis hatte, mit jemanden überhaupt zu schlafen oder als Freundin zu haben. Ich war schließlich der Rebell, das Warumono. Der und eine Freundin?“ Ich gluckste. „So gesehen habe ich der Person willen endschieden, dass ich in sie verliebt bin.“ Jetzt gucke ich zu Reita hoch und Reita zu mir runter. Er antwortet mir nicht auf dem, was ich ihn gesagt habe, doch ich weiß, dass er mich richtig aufgefasst hat, wie auch das ihm das auch gefallen hat. „Vielleicht kann ich genau deswegen das Bedürfnis vorstellen, jemanden zu endführen und sie zu misshandeln und zu töten.“
 

„Vielleicht“, bestätigt Reita meine Vermutung und streichelt meinen Kopf. „Vielleicht aber auch nicht. Ich weiß selber nicht, wie es einige toll finden können, andere zu töten oder zu misshandeln. Ich bin mir nur sicher, dass sie es tun, weil sie sich eben daran ergötzen. Es muss sie scharf machen. Sie sehen in sowas vielleicht SM Extrem.“
 

„SM Extrem.“, wiederhole ich Reitas Worte und denk darüber für mich nach. Ja sie müssen es tun, weil es ihnen gefallen muss. Ich schließe wieder meine Augen. Das sind echt miese Schweine. Schießt es mir durch den Kopf. Und plötzlich schießt mir ein englischer Text durch den Kopf, den ich aufschreiben will. Ich rucke nach oben und erhalte einen überraschenden Blick von meinem Blonden Nasenbandtägerfreund. „Na nu, was hat dich denn gestochen?“

„Nichts.. ich will nur fix was aufschreiben. Ich hab gerade ne Idee für einen Songtext oder etwas Derartiges. Ich muss es aufschreiben.“

Ich stehe auf und gehe zu meiner Tasche und hole dort mein Songtextbuch raus, wie auch meine Federtasche. Gleich sofort neben meiner Tasche schlage ich das Buch auf und schreibe auf: „Pic that ist soaked in a soup of crime… it is a pain of the children whom you murdered… hate yourself“

Danach Blicke ich kurz auf und gucke zu Reita der nun auch aufgestanden ist. „Ich geh wieder in die Küche, also lass dich nicht stören.“, sagt er zu mir und verschwindet wirklich in die Küche.
 

Ich nehme das Buch und, wieder zum Fernseher und setze mich wieder auf das Sofa. Dabei schwirren mir lauter Gedanken durch den Kopf. Bei diesen Zeilen kann ich es nichtbelassen, es drückt nicht komplett das aus, was ich gerne ausdrücken will. Zumindest nicht komplett. Es ist wie das Lied, welches ich in der Schule gesungen habe. Nur noch unvollständiger

„It is a pain of the children whom you murdered … hate yourself…

It’s a maze without an end… why do you still breathe?
 

Hm… und weiter?

Ich nehme mir eine neue Seite und schreibe dort mir wichtige Wörter auf Japanisch auf. Sie sollen mich nun leiten, einen Runden Text zu schreiben. In dem ich alle die Verurteile, die Menschen misshandeln und umbringen um sich an dessen Leid und Schmerz zu ergötzen.

Hm… ich schreibe diesen Text auf Japanisch auf… hm…
 

Dieser Text auf Englisch würde mehr Wirkung haben. So übersetze ich es und heraus kommt: „Sorrow made you…“

Jetzt schalte ich die Blechkiste ab. Ich muss nachdenken. Ich kritzle ein wenig umher.
 

Zum Ende hin, denke ich, dass das Lied in Japlisch gut ist. Vielleicht hier und da noch verbesserungswürdig, aber das kann ich nicht beurteilen. Es ist ein guter Text, aber als Songtext fehlt ihm die Melodie und noch die perfekte Anordnung. Die Perfekte Gliederung in Strophe, Refrain und Zwischenteil.
 

Ich leg das Buch auf den Tisch.

Vielleicht, wäre das irgendwann mal ein Lied, welches man sogar Performen könnte. Ich sollte auf jedenfall mit Kai darüber reden…und mit…

Sag mal Reita…“,

Ich stehe auf und strecke mich wieder einmal und frage meine Frage weiter an die Küche gewandt, „Wann trefft ihr euch immer?“

„Was meinst du?“ fragt er mich zurück, kommt aus der Küche und schwingt sich ein Handtuch auf seine Schultern.

„Na du, Uruha und Aoi als Band?“

„Momentan noch gar nicht. Uns fehlt noch ein Sänger und Schlagzeuger und es wäre Schwachsinnig sich zu treffen, wenn wir unvollständig sind. Weil nichts dabei raus kommt. „Hm… aber wenn er Leite sucht, müsst ihr euch doch treffen, um gemeinsam Leute zu suchen, oder?“
 

Reita winkt mich zu ihm und schlingt seinen Arm über meine Schulter, nachdem ich zu ihm gekommen bin. „Das machen wir noch. Aber erst einmal bist du uns wichtiger. Du bist schließlich noch nicht mal eine Woche hier. Und solange wir um dich Angst haben müssen, dass du dich in Tokyo verläufst oder wir noch nicht wissen, dass du alleine zurechtkommst...“
 

Empört gucke ich zu Reita. „Was? … Ich bin kein kleines Kind mehr!“, zeter ich ihn an. „Warum macht ihr alles von mir Abhängig oder stellt mich hin als wäre ich ein Kleinkind?“
 

„Machen wir nicht.“, spricht Reita dagegen…. „Sorry“, Reita atmet einmal ruhig aus und spricht dann weiter. „ Tokyo ist aber wirklich nicht gerade klein. Wir haben uns daher ne Woche was das ‚Bandtreffen‘ angeht frei genommen. An sich wollen wir uns nächste Woche absprechen. Und mit dir reden.“
 

„Mit mir reden? Ach mal was neues! Ihr könnt mich auch sofort fragen!“, mecker ich ihn weiter an und will ihn von mir drücken, doch lässt Reita das nicht zu. „Ruki verdammt!“
 

„Nicht RUKI VERDAMMT! Wovor wollt ihr mich denn alle schützen? Ich bin hier doch nicht der einzige Mensch, der nach Tokyo zieht! Das haben schon zieh andere und einige waren sicherlich auf eigenen Beinen gestellt!“ Ich fasse es einfach nicht. Ich fasse es nicht. Bemerken sie es denn nicht, dass ich durchaus auch auf eigenen Beinen stehe?
 

„Ruki… Halt deine Klappe!“, schreit Reita mir nun ins Gesicht und ich zucke stark zusammen. „Deine Stimmungsschwankungen sind ja vielleicht berechtigt aber bleib mal ganz cool und setz dich.“ Reita schiebt ein Stuhl nach hinten und deutet mir mit einer flüssigen Handbewegung an, dass ich mich setzen soll.
 

Grummelt komme ich dem nach, denn ich weiß, dass ich Reita nicht unterschätzen sollte. Er ist nun mal der ältere. Er atmet wieder einmal kurz aus. Diesmal zur Erleichterung. Dann hockt er sich vor mich hin und legt seine Hand auf meine Oberschenkel. „Eigentlich hatten wir ein Attentat auf dich vor. Wir waren uns schon einig, dass du uns vertreten sollst, als Sänger. Und aus diesem Grund haben wir alles aufgeschoben, was die Band angeht.“

Ich löse meine verschränkten Armen und gucke fassungslos zu Reita hinunter. Meine Miene blieb zwar so eisern nach unten gezogen, doch hatte sie innerhalb dieser Sekunden ihre Bedeutung verändert. War es bis eben nicht bittere Wut, war es jetzt blankes endsetzen und das schlechte Gewissen, welches mich dazu gebracht hatte, wieder mal etwas aus der Haut zu fahren. Wieso Reagiere ich auch nur immer so schnell über. Eines steht fest. Daran muss ich arbeiten. Sonst wäre hier alles ein ständiges auf und ab. Eigentlich ist es das jetzt schon. Und das solle sich jetzt auch ändern.
 

Ich seufze und balle meine Hände zu Fäusten. „ Ich als euer Sänger…“, nuschle ich leise, aber so, dass Reita mich versteht. Er nickt. „Warum als Sänger?“

„Weil Uruha meinte, dass du uns als Sänger mehr bereichern würdest als Schlagzeuger“, antwortet Reita ganz ruhig und steht wieder auf. „Und ich glaube auch, dass du einen guten Sänger abgeben wirst…. wenn du deine Songs singst. Mit deinen Gefühlen die du wehrenddessen entwickelt hast.“
 

Meine Wut ist wie weggeblasen, die Situation hat sich irgendwie wieder gewendet. „Aber zählt bei einem Sänger nicht auch die Stimme?“ Ich verfolge Reita, der wieder in die Küche geht, mit meinen Augen. „Sicher zählt sie. Deswegen sollst du es ja werden.“
 

„Aber du weißt doch gar nicht wie ich klinge!“

Reita trägt das Essen ins Zimmer und fragt wie ganz nebenbei: „Sicher?“ Ich will darauf eigentlich gleich ein „Ja“, verlauten, doch lasse ich es sein, weil ich glaube, dass er mich durchaus schon mal gehört hat. „Woher?“, frage ich also und Reita grinst. „Das spielt keine Rolle“, antwortet er mir. „Doch spielt es.“

„Nein!“

„Doch!“

„Nein!“
 

„Doch und nun raus mit der Sprache. Ich werde nicht eher ruhen!“, kontere ich wieder und sehe Reita ernst an. „Ach und das sollte mich stören?“ Ich verenge meine Augen zu schlitzen und schiebe den Teller mit dem Essen, den mir Rita vor die Nase gestellt hat, bei Seite. Ich stehe auf und gehe zu meinen Sachen und packe sie wieder in meine Tasche.

Reita verfolgt mein Tun und Handeln.
 

„Okay okay… bevor du abhaust.“

Ich schenke Reita einen bösen, kalten Blick der ungefähr das sagte wie: „und warum nicht gleich so?“ Reita seufzt und setzt sich auf seinen Stuhl. „Uruha hatte ne Datei aufgenommen und die hat er uns vorgespielt“, gab Reita geschlagen von sich.

Ich lasse meine Tasche wieder zu Boden sinken und setz mich Reita gegenüber. „Loser“

Reita grinst. „Ich weiß wann ich aufgeben muss, um nicht kindisch zu sein“, gibt mir Reita unbeeindruckt zu verstehen und schiebt dann meinen Teller wieder vor die Nase. „Was ist das?“, frage ich ihn, denn das habe ich noch nie gegessen. Es sieht zwar lecker aus, aber dennoch….“
 

„Das sind Rouladen. Es ist ein westliches Gericht, bestehend aus dem besten Fleisch vom Rind.“, sagt Reita Fachmännisch. „Und da ist Gemüse drin?“, frage ich skeptisch und deute mit der Gabel auf die Roulade. „Japp… saure Gurken und Möhren .. naja und das Rotkohl da ist ja auch Gemüse.“

Ich nicke, stochere kurz in dem Essen umher, bis ich wirklich ein Stückchen abschneide und es in meinen Mund schiebe.
 

Das Essen ist wirklich lecker gewesen, denke ich in mich hinein und lehne mich gesättigt wieder in die Couch vor Reitas Wohnzimmer. Reita und ich haben nicht weiter groß beim Essen etwas besprochen. Außer ein ‚Lecker‘.
 

Ich lege mich hin und drehe mich auf den Rücken, die Beine angewinkelt, die Augen geschlossen.
 

Wieder einmal ein Tag und Geschrei von meinen Eltern. Wenn jetzt geschrien wird, dann bin ich das. Sehr seltsam. Ich scheine es mir angewöhnt zu haben. Vielleicht habe ich auch schon zu Hause so geschrien, nur unter dem Gebrüll von meinen Eltern ging das unter.
 

Ich seufze. Es sollte mir egal sein. Vergangenes ist Vergangen. Müde und gesättigt drehe ich mich zur Seite. Dem Schlaf kurz bevor. Und würde ich einschlafen wollen, wäre ich es sicher auch sofort. Allerdings lag das nicht in meinem Sinn. Schließlich warte ich, dass Reita fertig mit dem abwasch ist und endlich mal Zeit mit mir verbringt.
 

Doch bis Reita kommt, vergehen doch noch ca. 15 Minuten. „Müde?“, fragt er mich kurz und knapp, als an der Couch angekommen ist, mich sanft hochzog, um sich dann hinter mich zu setzen und meinen Kopf auf seinen Schoß zu betten. „Eigentlich nicht“, antwortete ich Reita und guckte zu ihm hoch, „aber ich denke das Warten hat mich müde gemacht. Reita lächelt und fängt an meinen Kopf zu streicheln. „Muss ich mich eigentlich für die zärtliche Behandlung irgendwann revanchieren?“, frage ich Reita direkt, der daraufhin anfängt lauthals zu lachen. „Wie würdest du dich den bitte revanchieren?“

„Weiß nicht, sag du es mir!“, sprach ich und zuckte mit den Schultern. Reita schüttelt amüsiert mit dem Kopf. Dann kramte er in seiner Hodentasche - schüttelt dabei ganz nebenbei meinen Kopf, sodass ich mich gezwungen finde, ihn anzuheben – und bringt ein kleines Etui zum Vorschein. „Iiiieeehhh!“, entkommt es mir und ich springe förmlich auf meine Beine. Reita guckt mich irritiert an und betrachtet die kleine Schachtel, dann guckt er zu mir, dann wieder zur Schachtel und schlussendlich wieder zu mir. „Was denn nu schon wieder? Hasste ne Kakerlake gesehen? Ist da irgendwas oder hab ich irgend ne Scheiße im Gesichte?“, fragt Reita völlig ahnungslos. Ich schüttle den Kopf. Und dann platzt es aus mir heraus. „Ich bin zwar Schwul… oder bi aber das geht zu weit! Das ist….“ Reita stöhnt. „Ja stöhn ruhig! Aber… boah, wie Schwul ist das denn oder Kitschig… bäh!“., schnaubte ich aufgebracht.

„Es ist zumindest nicht Schwuler, als das was wir gestern Abend getrieben haben, oder heute unter der Dusche, wo du dich freiwillig vor mir ausgezogen hast und mich eingeseift.“, antwortet mir Reita auf meine rhetorische Frage, die man nicht so hätte antworten sollen. Er steht leichtfüßig auf und will mich dann in eine Umarmung ziehen, doch mache ich ihm das erst einmal nicht so leicht und entferne mich jedes Mal – bis plötzlich schon wieder irgendein Regal mir den Weg versperrt. Scheiß Dinger. „Nun hab dich nicht so!“, grummelt Reita, als er meinen Blick auffängt, der in Richtung Schlafzimmer geht. „Du kannst mich auch noch ins Bett locken, wenn du dein Geschenk bekommen hast.“

„Fick dich!“

„Ich dachte du wolltest….“

„Reita!“, platze ich laut entrüstet auf. „Ruki…“, sagt mein blonder Freund nun ganz sanft. „Ich will dir doch nichts tun. Und das hier ist auch nicht so kitschig, wie du glauben magst. Es hat nur eine für dich kitschige Hülle. Zudem solltest du mal darüber nachdenken, was wäre, wenn du kein Kerl wärst…“

„Ich bin aber einer, kapiert?“, schreie ich ihn an. „Wenn du eine Freundin haben willst… die alles fein erledigt… die dich ran lässt…“ Ich weiß, dass ich vollkommen falsch reagiere. Ich hätte einfach still sein sollen und mich überraschen lassen, aber nein … ich mache hier eine Szene, dabei begreife ich selber noch nicht einmal wieso.

Was war denn nur falsch gerade? Ich hoffe nur, dass Reita mir das jetzt nicht übel nimmt, aber ich kann auch irgendwie nicht anders. Meine Augen füllen sich langsam mit Tränen. Nicht das noch.

„Ruki…“, fängt Reita wieder ganz sanft an und breitet seine Arme aus. „Komm her!“ Ich gucke ihn scheu und angreifend an. Sollte ich zu ihm gehen? Es war nur eine Bitte, auch wenn das Wort „bitte“ fehlte. „Ich will nicht mit dir wegen so etwas streiten, bitte.“

Ich lächle matt und nicke. Dann lasse ich mich kurz darauf in die Arme schließen. „Dabei hab ich mir geschworen nicht mehr so aus der Haut zu fahren und mich meinen Stimmungsschwankungen herzugeben. Und nun bin ich wieder ausgeflippt.“ Reita streichelt meinen Kopf und schenkt mir einen Kuss auf die Stirn. „Und ich wette es war für nix.“

„Naja, vielleicht ist es doch für etwas. So hast du mir wenigstens gezeigt, dass du keine Ringe geschenkt bekommen magst.“, sagt Reita leicht spöttisch, drückt uns leicht wieder auseinander, um mir kurz darauf wieder das Etui vor die Nase zu halten. „Dabei denk ich nur plump, würde Uruha sagen.“ Reita öffnete die Schachtel und was ich zu sehen bekomme ist… „Ein Schlüssel?!“

„Japp. Mein Haustürschlüssel. Damit du auch an das Essen heran kommst, wenn ich nicht da bin. Die Verpackung hier hab ich mir nur geben lassen, damit ich den Schlüssel nicht verliere und damit es nicht ganz so dumm aussieht, wenn ich dir ein Schlüssel zu schmeiße.“

Ich gucke abwechselnd zum Schlüssel und zu Reita. Oh Fuck. Wie peinlich. Ich spüre wir mir die Gesichtsfarbe entschwindet. Denn es ist mir nicht in dem Sinne peinlich, dass ich rot werde, sondern, dass mir schlecht wird. Wer weiß was hätte noch alles passieren können, was ich ihm vorwerfen könnte. Ich nehme den Schlüssel in die Hand, krame den Schlüsselbund hervor wo schon mein Haustürschlüssel dran ist und mache ihn dort ran. Dann guck ich zu Reita hoch. „Sorry! Ich weiß nicht, warum ich so ausgeflippt bin und ich dir vorwerfen wollte, dass du lieber eine Frau holen könntest, wenn du…“ Wieder spreche ich nicht zu Ende, doch dieses Mal liegt es nur daran, weil ein Kuss es unterbannt. Meine Hände graben sich sofort in Reitas Haare.

„Weißt du was mit di ist?“, fragt Reita mit einem dreckigen Grinsen. Ich schüttle den Kopf und das Grinsen Reitas wird noch breiter. „Du bist verschossen“, mit diesen Worten drückt er mich näher zu sich heran, so als ob ich sein Besitz bin. „ Verschossen in die geilste Sau der Welt und genau das überfordert dich.“

Mein schnauben war die Antwort darauf, was ich davon halte. „Dann fang mal an zu grunzen und dich rosa zu färben. Sackgesicht.“ Reita lachte. „Du verwechselst sogar Liebkosende Worte mit Beleidigungen“, feiert er weiter und drückt mich, trotz Protestes, ins Schlafzimmer. „Ich liebe dich“

Ich gucke zu Reita hoch. „Ich dich auch“, entgegne ich, ziehe mir mein Hemd aus und lasse mich mit Reita ins Bett fallen.
 

„matsumoto….“, …Wer stört? ...

„Matsumoto…, „ …Jetzt nicht ich will schlafen, bin müde.

“MATSUMOTO“… Warum wird die Stimme immer lauter? Ich will schlafen. Reita hatte mir doch kaum Zeit gelassen ein Auge zuzudrücken. Zulange haben wir uns dann heute Abend um uns gekümmert.

„ MATSUMOTO!!!“ ich schlage meine Augen erschrocken. Scheiße ich schlafe ja nicht zu Hause sondern… in der Schule…. Ups. „Was fällt dir ein in meinem Unterricht zu schlafen?“, plärrt mich meine Lehrerin an. „Entschuldigung“, nuschle ich, Gähne und das nächste was ich tue ist ein zusammenzucken wegen den Aufprall des Zeigestocks auf meinem Tisch. „Raus!“

Murrend stehe ich auf und tapse nach draußen. Dumme Kuh. Ich dachte es ist nur wichtig im Unterricht zu erscheinen und man dürfte machen, was man will, solange man leise ist. Lauthals schließe ich die Tür und gehe rechts neben ihr an der Wand in die Knie. Ich bin immer noch müde.

Und der Anfang des Traumes von eben war so schön. Ich seufze. Wir hatten zwar immer noch keinen Sex, doch hat Reita es trotzdem geschafft, dass ich mich zweimal ergoss. Und ich hatte nach dem zweiten das dringende Verlangen nach mehr. Viel mehr. Es war das erste Mal, dass ich so entspannt und hingebungsvoll, dass es hätte mehr werden können und mich nicht gestört hätte. Wieder entkommt mir ein Seufzer und kurz darauf muss ich kichern. Reita hat recht behalten. Ich bin wirklich ganz schön verschossen in ihn. Wieder schweifen meine Gedanken darin ab, dass in so wenig Zeit… solche Gefühle entstehen. Liebe auf den ersten Blick? Ich lege meinen Kopf auf meine Handfläche. Eines steht fest… ich liebe ihn und dabei kennen wir uns nicht einmal eine Woche! Krank! Es klingelt und sofort geht neben mir die Tür auf und meine Mitschüler verlassen das Klassenzimmer. Ich bleibe sitzen, bis der Schwarm herausgekommen ist, stehe dann erst auf, gehe zu meinem Tisch und packe meine Sachen zusammen.

„Matsumoto!“ Ich drehe mich stumm zur Lehrerin, die mich angesprochen hat. Sie ist mir suspekt. Sie ist genauso alt wie mein Klassenlehrer und verschossen in ihm und sie hat mir schon einmal nachsitzen aufbrummen wollen. „Denk bloß nicht, nur weil du neu bist gibt es eine Schonfrist und wirst extrabehandelt!“

„Entschuldigen Sie Miss, das habe ich nie in Anbetracht gezogen. Aber Sie strafen mich härter als jeden anderen hier. Also bekomme ich meine Extrabehandlung, ob ich will oder nicht.“ Ihre Augen werden zu schlitzen und kühl guckt sie zu den restlichen Schülern in Raum, die wie angewurzelt zwischen ihr und mir hin und her gucken. Auch Kai ist unter ihnen und als er und die anderen die Blicke unserer Lehrerin sahen macht einer nach den anderen die Fliege. Nur Kai zögert kurz. „Wir sehen uns in Kunst. Ein Stockwerk tiefer.“, flüstert er mir zu. „Danke…“ Wir lächeln uns zu, dann verschwindet auch er.

„Du denkst wohl du wärst was besonders, was?“, greift sich mich giftig an, sodass ich mich nicht gezwungen sehe, sie anzugucken und mich einfach wegzudrehen, um weiter einzupacken. Lauter geisteskranke irre. „Sie mich gefälligst an!“, schreit sie mich plötzlich an.

„Nö“, gebe ich allerdings zurück. „Ihre Art wie Sie mit mir reden Miss Nadeshiko gefällt mir nicht. Ich bin nicht ihr Untertan, sondern eine genauso gleichberechtigte Person. Es scheint bei ihr angekommen zu sein. Zumindest wird ihr Blick plötzlich weicher. „Setz dich Matsumoto“

Jetzt guck ich wieder zu ihr. Gerade bat sie mich eher mich zu setzen. Zögernd komme ich dem nach.

„Jetzt hör mir gut zu! Ich behalte dich im Auge! Komme also Herrn Suzuki nicht zu nahe! Ich sehe dass ihr etwas am Laufen habt. Und dein Glück, dass ich, wie du mitbekommen hast, ihn sehr gut leiden kann!“ Nach diesen Worten schnappt sie sich ihre Tasche und verlässt den Raum, lässt mich einfach so sitzen.

„Warum glauben die alle, ich hätte ein Verhältnis mit meinem Lehrer?“, frage ich mich selbst und schüttle den Kopf. Es ist doch logisch, dass ich… nichts mit einem Lehrer Anfange. Auch wenn sie genauso Menschen sind wie alle anderen. Aber solange ich Schüler bin… mit meinem Lehrer, mit dem ich sogar Unterricht habe? Um Gottes Willen! So ein Schwachsinn.

Ich packe meine Tasche zu Ende und gehe zu einem anderen Klassenraum. Seltsam. Sonst haben wir alle Fächer eigentlich im selben Raum. Kunst und Musik scheinen die Ausnahmen zu sein.

Im Kunstraum deutet Kai auf einen Platz neben sich, auf den ich mich wohl setzen sollte. Es klingelte wieder. Stunde. Ich setze mich fix auf den Platz und packe meine Federtasche aus. Die Lehrerin guckt zu mir und lächelt breit. „Oh ein neuer Schüler.“, sprich sie Freundlich und bittet mich, mich kurz vorzustellen. Da mich eigentlich alle kennen müssten halte ich mich kurz. Dann nickt sie und erläutert unsere Aufgabe, die wir jetzt erledigen sollten.

Wir sollten unsere Liebste Person zeichnen und sie an einem Punkt verändern. Ich lächelte. Lustige Aufgabe. Reita mit Nase. Ich kicherte innerlich und fange auch sofort an. Kai scheint seine Oma zu malen. Zumindest malt er eine Frau mit falten und einem breiten Lächeln. „Bitte sag mir dass das deine Oma ist.“, spreche ich ihn flüsternd an und er guckt zu mir. „Ja keine Sorge.“, grinst er. Dann guckt er zu meinem Bild. Ich hatte Reita so gut wie fertig. Ich musste nur noch seine Nase malen und dann eben alles anmalen. Kai runzelt die Stirn und setzt einen besorgten Blick auf.
 

„Was ist los?“, frag ich Kai, der sofort mich besorgt anguckt. „Ehm Ruki? Ich bin dein bester Kumpel, und ich will dir jetzt nicht sagen, wonach das Bild gerade aussieht.“

„Häh? Ja Ich geb ihm noch eine Nase“, sag ich und betrachte nochmal das Bild. „Ruki?“ Ich gucke wieder zu Kai, der jetzt plötzlich noch gequälter aussieht.

„Was ist los, du siehst schrecklich aus.“ Kai beißt sich auf die Lippen. Holt tief Luft. „Das wird dir nicht gefallen, aber…“, er deutet mit dem Finger aufs Bild, „Das sieht aus als würdest du Herrn Suzuki zeichnen. Und genau an Herrn Suzuki erinnert mich auch dein Reita.“
 

Ich reiße meine Augen weit auf und mein Herz scheint auszusetzen. Jetzt gucke auch ich mein Bild an und ich sehe nun auch das was Kai zu sehen scheint. Herrn Suzuki ohne Nase, oder Reita ohne Nase.



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Von:  Chimidoro
2010-03-12T17:58:29+00:00 12.03.2010 18:58
haha, ich kann mir schon gut vorstellen wie Ruki reagiert XD
Aber kangsam wirds echt eng fuer den lieben Reita! Bin gespannt wies weiter geht *_*

Von: abgemeldet
2010-02-17T13:26:23+00:00 17.02.2010 14:26
Wuaaa tolles kapi *Q*
Ruki hats fast erraus gefundn thihi x3
aii es ist toll schreib schnell weirter *Q*
Lg
kazu ^^
Von:  Toffelchan
2010-02-15T10:20:25+00:00 15.02.2010 11:20
wahahaaaa~
*___*
spanneeeennnnddd *hibbel* xD
ich freu mich wenn es weitergeht *Q*

Lg ♥~
Von:  InspiredOfMusic
2010-02-12T21:30:15+00:00 12.02.2010 22:30
Jetzt wirds spannend...
xDD
Aber ich freu mich echt schon drauf... :D
Von:  karasu-romantica
2010-02-11T22:55:27+00:00 11.02.2010 23:55
das hat wirklich gedauert xD
bin aber froh das er langsam zu verstehen scheint..un jetzt wirds ja auch erst recht interesant Ö___Ö
freu mich wirklich sehr aufs nächste kapitel...auch wies mit den beiden weiter geht...deren pläne so aufgehen un wie das alles verlaufen wird *_*
schnell weiter schreiben *lach*
liebe grüße ^~^
Von: abgemeldet
2010-02-11T01:01:49+00:00 11.02.2010 02:01
woah, endlich kommen wir dem geheimnis auf die spur > w <
wurde langsam mal zeit xD
ich frag mich, wie lange reita noch sein versteckspiel spielen will ôo
wer fliegt zuerst von der schule, ruki reita oder seine verehrerin?
*grinst*
naja, freu mich jedenfalls schon aufs nächste pitel <3

lg, aki
Von:  Shimizu-chan
2010-02-10T21:03:29+00:00 10.02.2010 22:03
es wird interessant *grins*
freu mich schon wie ruki reagiert und reita erst XDDDD
aber echt ich bin auch so n gurken fetischist *lach*
gurken sind doch was tolles *dreckig grins*
die beiden passen aber echt gut zusammen und sind echt sooo was von knuffig >////< *knuff* aber diese komische lehrerin geht mir immer mehr auf die nerven O.ô *augen roll* die frau soll verschwinden *grrr*
sie geht allen auf die nerven *grummel*
aber jetzt bin ich erst mal gespannt wie es weiter geht *freu**gespannt sei* schreib schnell weiter *lach**knuff* ^^ *dir n keks schenk*
Von:  --baozi
2010-02-10T20:21:37+00:00 10.02.2010 21:21
Oha~
Langsam wirds eng xD
Aber diesmal war Ruki irgendwie besonders schlimm, hab ich jedenfalls das Gefühl xD
Und ich schätze mal der Schlüssel war in einer kleinen Ringbox? Ansonsten verstehe ich Rukis Ausbruch wirklich nicht xD
Zu mal ich sowieso wissen will was daran 'schwul' ist oO
LG Kigo
Von:  Ruki_
2010-02-10T19:02:51+00:00 10.02.2010 20:02
jetzt bin ich aber gespannt, wie es im nächsten kapitel weiter geht^^
ich freu mich schon drauf^^
Von:  MaiRaike
2009-12-29T00:26:30+00:00 29.12.2009 01:26
Das mit dem Link hat funktioniert ;)

Du bist kein Schüler dieser Schule mehr oder wie Suzuki ein unwirklicher Lehrer

Also ICH wäre bei diesem Satz ziemlich misstrauisch geworden.
Ruki steht ein bisschen auf dem Schlauch, nicht?
Er wirkt so unneugierig...


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